DE10211992C2 - Drucksensor zur Druckerfassung in einem Motorbrennraum sowie Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Drucksensor zur Druckerfassung in einem Motorbrennraum sowie Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drucksensor zur Druckerfassung in einem Brennraum einer
Verbrennungskraftmaschine während des Betriebs der Verbrennungskraftmaschine, nach
dem Oberbegriff des beigefügten Anspruchs 1, wie er aus der DE 41 06 102 A1 bekannt
ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Druck
sensors sowie eine Vorrichtung zur Erfassung des Druckes in einem Brennraum einer
Verbrennungskraftmaschine sowie eine mit einer solchen Vorrichtung versehene
Verbrennungskraftmaschine, die jeweils wenigstens einen solchen Drucksensor enthal
ten.
Technologischer Hintergrund der Erfindung ist die Druckerfassung in einem Brennraum
einer Verbrennungskraftmaschine während deren Lauf, also beispielsweise die Erfassung
des Druckes in dem Motorzylinder eines Kolbenmotors wie beispielsweise eines Otto- o
der insbesondere eines Diesel-Motors. Zu diesem Zweck gibt es zur Zeit sehr teuere
Drucksensoren auf dem Markt, die hochgenaue Überwachungsmöglichkeiten liefern. Die
se Drucksensoren beruhen auf piezoelektrischen Meßsystemen und sind praktisch nur in
Motorenprüfständen einsetzbar. Ein weiterer auf dem Markt erhältlicher Drucksensor, der
aber ebenfalls relativ teuer, unhandlich und zu wenig langzeitstabil ist, so dass er eben
falls nur auf Motorenprüfständen oder zu Motorendiagnosezwecke einsetzbar ist, weist
eine frontbündig eingebaute goldbeschichtete Membran mit einer Lebensdauer von nur
wenigen 100 Stunden auf.
Die EP 0 175 449 A2 betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des Brennraumdruckes in
einer Verbrennungskraftmaschine, bei der Auslenkungen der Brennraumkammer selbst
zur Druckerfassung verwendet werden sollen. Hierzu wird ein Piezo-Element mit einer
Außenhülle in einer Außenwand des Zylinderkopfes eines Verbrennungsmotors einge
schraubt. Ein Stößel ist mit der Brennraumwand in Kontakt und erfasst Auslenkungen der
Brennraumwand. Dieser Sensor ist nur bei einem bestimmten Motortyp anwendbar und
als Speziallösung für allgemeine Zwecke zu teuer.
Die EP 0 399 069 A1 betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Brennraumdruckes in ei
nem Zylinder einer Verbrennungskraftmaschine mit einem Drucksensor. Diese Druck
schrift befasst sich hauptsächlich mit dem Eichverfahren für einen Online-Drucksensor,
über den Aufbau des Drucksensors selbst ist nichts ausgesagt.
Die EP 0 671 618 A1 betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung des Druckes in einem
Verbrennungsmotor, bei der Dehnmessschrauben so eingebaut sind, dass sie als feste
Bestandteile zum Motorteil gehören.
Die US 4 232 545 betrifft einen den Brennraumgasen in einem Motorbrennraum ausge
setzten Ionenstrom-Detektor.
Die US 5 062 294 betrifft eine Vorrichtung zur Druckmessung in einem Motorzylinder mit
einem piezoelektrischen Sensor und einer Kompensationsschaltung zur Kompensation
von Temperaturänderungen.
Die US 5 181 417 betrifft eine Vorrichtung zur Druckmessung in einem Motorzylinder mit
einer besonderen Anordnung der Druckmembran eines Druckmesskörpers, derart, dass
die Druckmembran abgewandt von den heißen Gasen liegt. Das Sensorelement mit der
Druckaufnahmemembran ist ein monokristallines Saphirsubstrat, das mittels eines Hart
lötverfahrens mit dem Metall des Sensoraußengehäuses verbunden ist. Als Haftvermittler
für dieses Löten dienen Ti-, Mo- und Ni-Schichten.
Die US 5 195 365 betrifft einen Drucksensor zur Brennraumüberwachung in der Zylinder
kopfdichtung eines Verbrennungsmotors. Dabei erfolgt eine Kühlung des Sensors durch
eine nahe Anbringung an den Kühlkanälen des Motors. Die bekannte Vorrichtung umfasst
einen piezoelektrischen Sensor.
Bei der aus der US 5 712 424 bekannten Vorrichtung zur Überwachung des Druckes in
Verbrennungskraftmaschinen sind die Einspritzdüsen eines Dieselmotors mit Dehn-Meß-
Schraubbolzen befestigt.
Gemäß der US 5 747 677 wird ein in Art einer Unterlegscheibe geformter Zylinderdruck
sensor zwischen die Zündkerze und einer dieser aufnehmende Lagerfläche eingesetzt.
Die DE 37 46 430 A1 betrifft ein Verfahren zur Regelung des Zündwinkels bei Motoren mit
einem Drucksensor, über dessen Aufbau allerdings nichts ausgesagt ist.
Die DE 38 11 311 C1 betrifft einen Drucksensor zur Druckerfassung im Brennraum einer
Verbrennungskraftmaschine während deren Betrieb mit einem Sensoraußengehäuse, das
an einem ersten, dem Brennraum zuzuwendenden Ende durch eine druckaufnehmende
Membran verschlossen ist und in dessen Inneren ein aus V4A gebildeter Stößel und ein
durch piezoelektrische Quarze gebildetes Kraftmesselement untergebracht ist. Alle
Grenzflächen der dem Kraftmesselement zugewandten Ende des Stößels folgenden Bau
teile sind mit Hilfe einer Klebeverbindung verbunden. Für die Klebeverbindung werden
Epoxydharzkleber mit Leitsilber verwendet.
Einen ähnlichen Aufbau weist der aus der DE 40 11 132 A1 bekannte Drucksensor zur
Druckerfassung im Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine auf, wobei aber der
Stempel aus Keramik gebildet ist und das Kraftmesselement nicht durch eine Klebever
bindung, sondern durch eine Schraubverbindung mit an dem Sensoraußengehäuse an
greifenden Schraubverbindung in Kontakt gebracht ist.
Auch bei der eingangs erwähnten DE 41 06 102 A1, die den Oberbegriff des beigefügten
Anspruchs 1 bildet, ist ein keramischer Stößel zwischen einer Trennmembran und einem
piezoresestiven Kraftmesselement eingesetzt. Das Kraftmesselement ruht mit seiner dem
Stempel entgegengesetzten Seite auf einem Keramikträger, der wiederum an dem Sen
soraußengehäuse gegengelagert ist. Bei den aus der DE 40 11 132 A1 und aus der DE 41 06 102 A1
bekannten Drucksensoren werden aufgrund der Kopplung mit dem Sensor
außengehäuse Temperaturschwankungen und Verspannungen auf das Kraftmessele
ment übertragen, beeinflussen somit die Kraftmessung und insbesondere die Langzeit
stabilität.
Die DE 197 49 814 A1 betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Brennraumdruckverlau
fes in einer Verbrennungskraftmaschine mit einem Brennraumdrucksensor, dessen Auf
bau aber nicht näher erläutert ist.
Die DE 197 55 192 A1 betrifft einen kapazitiven Drucksensor zur Druckmessung im
Brennraum und Verbrennungskraftmaschinen.
Die WO 01/23855 A2 betrifft einen Hochdrucksensor für Drücke bis über 2000 bar zur
Druckmessung in dem Einspritzsystem von Common-Rail-Dieselmotoren. Hierzu wird ei
ne Messmembran durch einen hutförmigen Gehäuseeinsatz gebildet. Dieser wird zwi
schen zwei Gehäuseteilen eingespannt.
Die DE 196 45 613 A1 betrifft einen Drucksensor und ein Verfahren zu dessen Herstel
lung. Als Messmembran wirkt dabei ein Teil des Sensoraußengehäuses. Das Sensorau
ßengehäuse und die Membran sind aus Keramik (Al2O3) gebildet.
Die DE 41 03 706 A1 betrifft einen Drucksensor mit einer Trennmembran, einem Stößel
und einem piezoresestiven Kraftmesselement in Dickschichttechnologie. Die Membran ist
aus Superlegierungen aufgebaut. Ansonsten entspricht der Aufbau dem aus der DE 41 06 102 A1
bekannten Drucksensor. Das selbe gilt für den aus der DE 40 09 377 A1 bekann
ten Drucksensor.
Aus der DE 38 40 703 A1 ist ein Drucksensor bekannt, bei dem das Kraftmesselement di
rekt dem zu messenden Medium ausgesetzt ist und rückseitig über einen keramischen
Tragkörper abgestützt ist. Die Keramik dient der elektromagnetischen Abschirmung. Ei
nen ähnlichen Aufbau hat ein aus der DE 38 39 515 A1 bekannter Drucksensor.
Die DE 37 38 413 C1 betrifft einen Reifendrucksensor und die DE 37 27 221 C1 betrifft
einen Drucksensor mit einem piezoelektrischen Röhrchen, das axial beaufschlagt wird.
Zur Kühlung sind in dem Röhrchen Kupferlitze eingesetzt, die der Wärmeableitung die
nen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drucksensor gemäß dem Oberbegriff des hier beige
fügten Patentanspruches 1 derart auszubilden, dass er kostengünstig herstellbar und
auch bei höheren Temperaturen langzeitstabil für den Dauereinsatz zur Überwachung in
Verbrennungskraftmaschinen einsetzbar ist. Außerdem sollen ein Verfahren zur Herstel
lung eines solchen Drucksensors, eine Vorrichtung zur ständigen Motordrucküberwa
chung unter Verwendung eines solchen Drucksensors sowie eine mit einem solchen
Drucksensor oder einer solchen Vorrichtung versehene Verbrennungskraftmaschine ge
schaffen werden.
Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung einen Drucksensor mit den Merkmalen des
beigefügten Anspruchs 1, ein Verfahren mit den Schritten des beigefügten Anspruchs 23,
eine Vorrichtung gemäß dem Anspruch 31 sowie eine Verbrennungskraftmaschine ge
mäß dem Anspruch 32 vor.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung schafft demgemäss einen Drucksensor zur Online-Druckerfassung beim
Einsatz während des Betriebes einer Verbrennungskraftmaschine mit einem Sensorau
ßengehäuse, das an einem ersten, dem Brennraum zuzuwendenden Ende durch eine
druckaufnehmende Trennmembran verschlossen ist und in dessen Inneren ein nichtme
tallischer, insbesondere keramischer, Stößel und ein Kraftmesselement untergebracht ist,
wobei der Stößel die Auslenkungen der Trennmembran auf das Kraftmesselement über
trägt. Das Kraftmesselement ist erfindungsgemäß aber nicht an dem Sensoraußenge
häuse gegengelagert, sondern an einem ebenfalls aus Nichtmetall, insbesondere Kera
mik, gebildeten, innerhalb des Sensoraußengehäuses befindlichen Distanzelement befes
tigt. Das Distanzelement ist mit einem Ende direkt im Bereich der Trennmembran am
Sensoraußengehäuse befestigt. Am anderen Ende trägt es das Kraftmesselement. Auf
diese Weise dient das Distanzelement zur vollständigen Entkoppelung der Kraftmessung
von dem Sensoraußengehäuse. Das Kraftmesselement ist nur über nichtmetallische, ins
besondere keramische Materialien abgestützt, ohne dass der Kraftfluss über das Sensor
außengehäuse laufen würde. Auf diese Weise werden Temperaturschwankungen am
Sensoraußengehäuse weder auf das Kraftmesselement übertragen noch wirken sie sich
auf die Kraftmessung aus. Dadurch lässt sich auch ein bei hohen Temperaturen bis zu
550°C langzeitstabil einsetzbarer Drucksensor zur Online-Überwachung von Brennraum
drücken mit hohem Frequenzgang erzielen.
Erfindungsgemäß ist die Kraftmessung durch eine Metall-Nichtmetall-Verbundkonstruktion
von dem Sensoraußengehäuse entkoppelt.
Als Distanzelement wird vorzugsweise eine Keramikhülse oder ein keramisches Röhrchen
eingesetzt. Durch die Durchgangsöffnung ist dann der Stößel, vorzugsweise mit geringem
Abstand, geführt.
Zur Befestigung der Nichtmetallmaterialien des Distanzelements an dem Sensoraußen
gehäuse und/oder an dem Kraftmesselement wird weiter bevorzugt ein Hartlötverfahren
eingesetzt. Zum Hartlöten wird bevorzugt ein Aktivlot eingesetzt. Das Hart- oder Aktivlöten
erfolgt vorzugsweise unter Vakuum bei Temperaturen von ca. 1.000°C bis 1.400°C und
inbesondere bei einer Temperatur von ca. 1.200°C.
Durch solche Lötverfahren könnte zwar auch der keramische Stößel an beiden Seiten mit
den entsprechend angrenzenden Elementen des Drucksensors, d. h. der Trennmembran
einerseits und/oder dem Kraftmesselement andererseits, über Löten befestigt werden.
Der Stößel ist bevorzugt aber einfach durch die Befestigung des Kraftmesselements über
das Distanzelement an dem Sensoraußengehäuse sozusagen schwimmend oder einfach
durch Einspannen gehalten.
Das Kraftmesselement weist bevorzugt eine Messmembran aus Keramik oder aus Stahl,
insbesondere hochfestem Stahl, auf. Diese Messmembran hat dickere Befestigungsberei
che mit einem dünneren Zwischenbereich dazwischen. An einem ersten Befestigungsbe
reich ist die Membran an das Distanzelement befestigt, insbesondere angelötet. Mit dem
zweiten Befestigungsbereich liegt die Membran bevorzugt auf dem Stößel auf. An dem
dazwischen liegenden dünneren Zwischenbereich, der insbesondere ringförmig ausgebil
det ist, wird die Messmembran durch Einwirkung des Stößels aufgrund Auslenkung der
Trennmembran ausgelenkt und somit gedehnt. Diese Dehnung wird vorzugsweise über
Dehnmessstreifen erfasst. Das Kraftmesselement ist vorzugsweise in Dünn- oder Dick
schichttechnologie ausgeführt.
Das Sensoraußengehäuse weist in bevorzugter Ausführung außen im Bereich der
Trennmembran ein Gewinde zum Einschrauben in den Brennraum eines Motors auf. Zum
Einschrauben des Drucksensors ist weiter ein Werkzeugeingriffsbereich, beispielsweise
ein Sechskant vorgesehen.
In bevorzugter Ausführung sind zwischen das Distanzelement und das Kraftmesselement
und/oder zwischen den Stößel und das Kraftmesselement Zwischenstücke eingefügt.
Vorzugsweise ist ein zwischen das Distanzelement und das Kraftmesselement eingefüg
tes Zwischenstück beidseits gelötet. Die Zwischenstücke können bei entsprechender Ma
terialauswahl der Verbesserung von Lötverbindungen zwischen Metall und Keramik
und/oder mit entsprechenden Temperaturausdehnungskoeffizienten zur Kompensierung
von Wärmeausdehnungen dienen. Insbesondere lassen sich durch gezielte Materialaus
wahl minimale Versetzungen während des Lötens und beim Löten erhältliche integrierte
Härtungen erreichen.
Als Keramikmaterialien kommen bevorzugt Zirkonoxid-Materialien oder Glaskeramik zum
Einsatz. Ein Beispiel für eine geeignete Glaskeramik ist
SiO246/Al2O316/MgO17/K2O10/B2O37, ein unter dem Handelsnamen Macor vertriebenes
Material, das spanend verarbeitbar ist, Spitzentemperaturen von 1000°C aushält, niedrige
Wärmeleitfähigkeit besitzt, auch bei hoher Temperatur ein guter Wärmeisolator ist und
hohe Festigkeit und Steifigkeit besitzt.
Um eine gute thermische Entkoppelung zu erzielen, schafft das Distanzelement und der
Stößel eine Distanzierung von wenigstens 25 mm, vorzugsweise von wenigstens 30 mm,
zu den aus Metall ausgeführten und somit gut wärmeleitenden Materialien des Sensorau
ßengehäuses am Brennraum-Ende. Das Kraftmesselement ist somit zumindest durch ei
ne Keramik-Stärke von 25 mm, vorzugsweise von wenigstens 30 mm, von dem Brenn
raum und den dort herrschenden Temperaturen getrennt. Ebenfalls zum Zwecke einer gu
ten Temperaturabschirmung kann der Spalt zwischen dem Stößel und dem Distanz
element so eng wie möglich bemessen werden, beispielsweise derart, dass nur ein Spalt
von weniger als 1 mm, vorzugsweise von weniger als ca. 0,2 mm, verbleibt.
Zur weiteren Erhöhung der Lebensdauer ist die Trennmembran vorzugsweise zumindest
an deren dem Brennraum zugewandten Oberflächenbereichen mit einer Schutzschicht
gegen Verzundung und Oxidation versehen. Diese Oxidationsschutz-Oberflächenbe
schichtung hat vorzugsweise eine Dicke von ca. 2-6 µm, insbesondere 3-4 µm, eine
Mikrohärte von 2.000-4.000 Hv und eine Temperaturwiderstandsfähigkeit von wenigs
tens 600°C. Gut geeignet ist eine Titan-Aluminium-Nitrid-Beschichtung, wie sie beispiels
weise von der Fa. Balzers unter dem Handelsnamen "Balinit futura" zur Beschichtung von
Bohr- und Fräswerkzeugen angeboten wird.
Zur besseren Haftfähigkeit der Hartlötverbindung sind die jeweiligen Metalle der zur Ent
koppelung der Kraftmessung von dem Sensoraußengehäuse vorgesehenen Verbundkon
struktion aus blei- und schwefelarmen Stahl (1.4571) ohne Sigma-Phase, d. h. ohne Ver
sprödung. Vorzugsweise besteht auch der Bereich der Trennmembran und/oder des Sen
soraußengehäuses, an welcher die Nichtmetall-Materialien der Nichtmetall-Verbundkon
struktion, also insbesondere die Keramikmaterialien des Distanzelements, angelötet sind,
aus dem gleichen Material. Die Trennmembran ist dabei vorzugsweise ganzflächig mit der
oben erwähnten Schutzschicht beschichtet, wobei die Verbundkonstruktion an das Sen
soraußengehäuse angelötet ist.
Als Lotmaterial dient bevorzugt - an allen Lötstellen - ein auf einer Silber-Legierung, einer
Silber-Kupfer-Legierung oder einer Kupfer-Zinn-Legierung basierendes Aktivlot. Mit Ak
tivlote werden die zum direkten Löten von Keramik-Keramik und Keramik-Metall-Verbin
dungen verwendeten Lotmittel bezeichnet. Um eine gute Benetzung von Keramik-Werk
stoffen zu erreichen, werden Aktivloten in der Regel Legierungselemente zugegeben, die
an der Grenzfläche Lot-Keramik eine Reaktionsschicht bilden, durch die die Verbindung
herbeigeführt wird. Vorzugsweise enthalten die hier eingesetzten Aktivlote Titan als akti
ves Legierungselement. Als Lötatmosphären für das Aktivlöten können reines Argon oder,
wie hier bevorzugt, Vakuum eingesetzt werden. Die Löttemperatur liegt oberhalb von
800°C und beträgt, wie oben bereits erwähnt, vorzugsweise 1.200°C.
Das Herstellverfahren läuft vorzugsweise derart ab, dass zunächst der Stößel aus Kera
mik das Distanzelement aus Keramik mit einer Durchgangsöffnung für den Stößel, die
Trennmembran aus Metall, und vorzugsweise in der oben erwähnten Weise beschichtet,
ein Kraftmesselement, insbesondere gebildet mit oder aus Metall oder Keramik, und ein
Sensoraußengehäuse bereitgestellt wird. Der durch die Durchgangsöffnung geführte Stö
ßel wird zwischen Trennmembran und Kraftmesselement verspannt. Ein Ende des Dis
tanzelements wird direkt oder indirekt an das Kraftmesselement angelötet und zwar durch
Hartlöten und insbesondere durch Aktivlöten. Das gegenüberliegende Ende des Distanz
elements wird an einem zur Anordnung in einem Brennraum einer Verbrennungskraftma
schine ausgebildeten Boden des Sensoraußengehäuses, der eine durch die Trenn
membran zu verschließende Öffnung enthält mittels Hartlöten, insbesondere Aktivlöten,
angelötet. Die einzelnen Lötschritte können dabei je nach den durch die Gegebenheiten
des Sensoraußengehäuses sich ergebenden Anforderungen in beliebiger Reihenfolge
durchgeführt werden. Vorzugsweise werden die Hartlötprozesse in einem Schritt inner
halb eines evakuierten Ofens durchgeführt, wobei die zueinander zu verlötenden Teile
über aus Graphit gebildete Werkzeuge aufeinander ausgerichtet sind. Dabei können die
einzelnen Teile entweder direkt aneinander gelötet werden oder indirekt unter Zwischen
lage von Haftvermittlern, wie beispielsweise Kupfer-Plättchen.
Als Trennmembran wird bevorzugt eine Membran aus einem hochzähen Stahl oder einer
Legierung (Stahl) mit hohem Nickelgehalt eingesetzt, der bzw. die bei 500°C bis 600°C
noch gute maximale Spannungswerte liefert. Gut geeignet hierfür sind Chrom-Nickel-Le
gierungen, beispielsweise solche wie sie zur Zeit unter dem Namen Nimonic 90 vertrieben
werden. Um einen geringen Temperaturgang zu liefern, ist die Trennmembran relativ
dünn ausgeführt und ist vorzugsweise ca. 0,3-0,5 mm dick. Bevorzugt wird zum Zusammenbau
des Sensors derart verfahren, dass der Stößel zunächst frei eingesetzt wird
und lediglich zwischen der Trennmembran und dem Kraftmesselement vorgespannt wird.
Dann wird die Trennmembran gemäß einer Ausführungsform mittels eines Lasers an das
dem Brennraum zuzuwendende Ende des Distanzelementes oder einer Verlängerung
derselben festgeschweißt, d. h. "geheftet".
Daraufhin erfolgt das Löten mittels zuvor an den Fügestellen in Form von Folien oder Pas
ten zugegebener Lötmittel.
Das Sensoraußengehäuse kann, wie im einleitend genannten Stand der Technik gut be
kannt, mehrteilig aufgebaut sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der hier beigefügten Fi
guren näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Drucksensor zur direkten, fortwährenden
Druckmessung in Verbrennungsräumen eines Verbrennungsmotors (gemäß
Schnitt I-I von Fig. 2);
Fig. 2 einen Schnitt durch den Drucksensor entlang der Linie II-II von Fig. 1;
Fig. 3 ein Diagramm des Druckverlaufes im Zylinder eines Verbrennungskraftmo
tors aufgetragen über den Kurbelwellenwinkel; und
Fig. 4 ein Diagramm des Zylinderdruckes aufgetragen über das Volumen; und
Fig. 5 einen Teilschnitt durch einen dem Brennraum zuzuwendenden Bereich ei
nes Drucksensors in einer gegenüber der Fig. 1 abgewandelten Ausfüh
rungsform.
Der in den Fig. 1 und 2 sowie in leicht abgewandelter Form in Fig. 5 gezeigte Drucksensor
1 weist ein Sensoraußengehäuse 2 und eine darin untergebrachte Nichtmetall-Metall-
Verbundkonstruktion 3 zur Entkoppelung einer Kraftmessung von dem Sensoraußenge
häuse 2 und eine Trennmembran 4 auf.
Das Sensoraußengehäuse 2 weist an einem ersten Ende 5 ein Gewinde 6 zum Eindrehen
des Drucksensors 1 in einen Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine (nicht darge
stellt) und an einem zweiten Ende 7 eine Werkzeugeingriffsausbildung, hier in Form eines
Sechskants 8, auf. Mittels des Sechskantes 8 kann der Drucksensor 1 durch Angriff bei
spielsweise eines Drehmomentschlüssels mit seinem Gewinde 6 in den Brennraum ein
gedreht werden.
Die Nichtmetall-Metall-Verbundkonstruktion 3 weist ein aus (temperaturbeständigen,
schlecht wärmeleitenden) Nichtmetall gebildetes Distanzelement 9, einen aus (tempera
turbeständigen, schlecht wärmeleitenden) Nichtmetall gebildeten Stößel 10, ein erstes
Zwischenstück, hier in Form eines metallenen Ringes 11, ein zweites Zwischenstück 12,
ebenfalls vorzugsweise aus Metall gebildet und ein Kraftmesselement 13 auf. Das Dis
tanzelement 9 ist im Bereich des ersten Endes 5 an einen Boden 14 des aus Metall gebil
deten Sensoraußengehäuses 2 befestigt. Aufgrund dieser Nichtmetall-Metall-Verbindung
wird hier von einer Nichtmetall-Metall-Verbundkonstruktion 3 gesprochen.
In dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Distanzelement 9 durch eine aus
Keramik gebildete Hülse oder ein keramisches Röhrchen 15 gebildet. Dieses keramische
Röhrchen 15 ist an dem Boden 14 mittels Hartlöten befestigt. Am anderen Ende des
Röhrchens 15 sitzt der Ring 11, der ebenfalls mittels Hartlöten befestigt ist. Auf dem Ring
11 sitzt das Kraftmesselement 13, hier in Form einer Messmembran 16 aus (hochfestem)
Stahl in Dünnschichttechnologie. Es sind auch andere Kraftmesselemente möglich, so
zum Beispiel auch Kraftmesselemente in Balkenform. In nicht dargestellten Ausführungs
formen besteht das Kraftmesselement aus Keramik oder ist anstatt in Dünnschichttech
nologie in Dickschichttechnologie aufgebaut. Das Kraftmesselement 13, also hier die
Messmembran 16, weist dickere Befestigungsbereiche 17 und 18 und dünnere Zwischen
bereiche 19 auf, an denen einen Verbiegung des Kraftmesselementes 13 in Richtung des
Pfeiles P (axiale Richtung) ermöglicht ist. Dehnmessstreifen 20 sind zur Umwandlung ei
ner solchen Verbiegung in ein elektrisches Signal vorgesehen. Außerdem ist bei der hier
dargestellten Ausführungsform eine gedruckte Auswerteschaltung - insbesondere eine
Brückenschaltung - an oder nahe des Kraftmesselementes 13 vorgesehen.
Eine Durchgangsöffnung 22 des Distanzelementes 9 wird durch den hier ebenfalls aus
Keramik gebildeten Stößel 10 durchgriffen.
Am Gewinde 6 befindet sich innen die mit Titan-Aluminium-Nitrit oder Titan-Aluminium-
Nitrid beschichtete Trennmembran 4, die durch Drücke in dem Brennraum beaufschlagt
wird. Deren Auslenkung wird über ein drittes Zwischenstück 23, den keramischen Stößel
10 und das zweite Zwischenstück 12 auf den inneren, auslenkbaren Bereich (2. Befesti
gungsbereich 18) des Kraftmesselementes 13, d. h. hier der Messmembran 16 übertra
gen. Auch die Verbindung des aus Keramik gebildeten Stößels 10 mit den Zwischenstü
cken 12 und 23 erfolgt über Hartlot (gelötet bei ca. 1.200°C).
Der Stößel 10 ist - eventuell an seinen Enden mit den Zwischenstücken 12, 13 verlängert
- sowohl auf dem Kraftmesselement 13 als auch auf der Trennmembran 4 quasi
schwimmend gelagert. Die Zwischenstücke 12, 13 sind also an den Stößel 10, nicht aber
an das Kraftmesselement 13 oder an die Trennmembran 4 angelötet.
Die einzelnen Zwischenstücke 11, 12, 23 und auch ein in Fig. 1 zwischen Trennmembran
4 und dem Keramische Röhrchen 15 angedeutetes weiteres Zwischenstück 24 sind bei
weiteren Ausführungsformen, wie beispielsweise in Fig. 5 gezeigt, auch entbehrlich. Das
aus Nichtmetall, nämlich Keramik, gebildete Distanzelement 9 ist dann direkt mit der
Trennmembran 4 und dem Kraftmesselement 13 durch Hartlöten verbunden; der Stößel 9
liegt direkt einerseits auf der Trennmembran 4, andererseits auf dem Kraftmesselement
13 auf.
Zum Hartlöten wird ein Aktivlot auf Basis eines Silberlots, einer CuSnTi-Legierung oder
einer Ag4Ti-Legierung basierendes Lot eingesetzt. Insbesondere bei letzterem wird, wenn
der Kupferanteil nicht ausreicht, als Haftvermittler ein Kupferplättchen eingesetzt.
Die Nichtmetall-Metall-Verbundkonstruktion 3 wird im Vakuum (oder alternativ in Edelgas
atmosphäre) hartgelötet. Dabei soll möglichst wenig Gefügeänderung auftreten. Aus die
sem Grunde werden angrenzend zu den Keramikmaterialien besondere Werkstoffe, d. h.
insbesondere spezielle Stähle eingesetzt. Demgemäss bestehen das erste Zwischenstück
11, das zweite Zwischenstück 12, das dritte Zwischenstück 23 und das vierte Zwischen
stück 24 aus blei- und schwefelarmem Stahl (z. B. 1.4571) ohne Sigma-Phase, d. h. ohne
Versprödung. Durch das Hartlötverfahren bei ca. 1.200°C ergibt sich ein integriertes Här
ten und eine hohe Festigkeit der Nichtmetall-Metall-Verbundkonstruktion 3. Das Sensor
außengehäuse 2 besteht ebenfalls aus einem solchen Stahl.
Die Trennmembran 4 besteht aus einem hochzähen Stahl, der bei 500°C bis 600°C noch
gute maximale Spannungswerte hat, beispielsweise eine Chrom-Nickel-Legierung. Um
die Temperaturabhängigkeit klein zu halten, soll die Trennmembran 4 möglichst dünn
sein, typisch sind 0,3-0,5 mm Dicke. Als Beschichtung zum Schutz gegen Verzundung
und Oxidation wird eine Oxidationsschutzschicht von 3-4 µm Dicke aus Titanium-Alumi
nium-Nitrid (Multilayer-Schicht) aufgetragen.
Durch das Hartlöten müssen die einzelnen Elemente, die zur Kraftmessung dienen, nicht
durch weitere Maßnahmen zusammengespannt werden. Die Verwendung der Keramik
ermöglicht eine Trennung der Kraftmessung von dem Sensoraußengehäuse 2 und den im
zu messenden Raum herrschenden hohen Temperaturen. Extra-Maßnahmen zur Kühlung
wie zum Beispiel das Vorsehen von Kühlrippen sind entbehrlich. Dennoch ist der Druck
sensor relativ kompakt aufbaubar (weniger als halb so groß wie die derzeit auf dem Markt
befindlichen Drucksensoren). Das Keramikmaterial schafft eine Trennung von mindestens
25-30 mm, abhängig von den Keramikeigenschaften. Auch sind der Stößel 10 und das
Röhrchen 15 mit geringem Spalt (weniger als 1 mm typischerweise 0,1 mm) dazwischen
angeordnet. Die Keramik beruht auf Zirkonoxyd-Materialien und hält hohen Temperaturen
auch über lange Betriebszeiten stand.
Zur Herstellung des Drucksensors 1 wird wie folgt verfahren:
Die Trennmembran 4 wird komplett mit der Oxidationsschicht beschichtet. Dies vermeidet Verzundung, erhöht die Lebensdauer und bietet einen Oxidationsschutz bei Arbeitstempe raturen bis 800°C bei einer Mikrohärte von 3000 Hv. Zum Hartlöten werden Aktivlote in Form von Folien oder Pasten auf die Trennfugen zwischen den zu lötenden Materialien aufgetragen. Die einzelnen Elemente werden mittels Graphitstangen oder entsprechen den graphitischen Rundstrukturen positioniert, die Trennmembran 4 wird mittels eines La sers auf die äußere Keramik, d. h. bei Fig. 1 auf eine durch das vierte Zwischenstück 24 erfolgte Verlängerung derselben festgeschweißt (geheftet).
Die Trennmembran 4 wird komplett mit der Oxidationsschicht beschichtet. Dies vermeidet Verzundung, erhöht die Lebensdauer und bietet einen Oxidationsschutz bei Arbeitstempe raturen bis 800°C bei einer Mikrohärte von 3000 Hv. Zum Hartlöten werden Aktivlote in Form von Folien oder Pasten auf die Trennfugen zwischen den zu lötenden Materialien aufgetragen. Die einzelnen Elemente werden mittels Graphitstangen oder entsprechen den graphitischen Rundstrukturen positioniert, die Trennmembran 4 wird mittels eines La sers auf die äußere Keramik, d. h. bei Fig. 1 auf eine durch das vierte Zwischenstück 24 erfolgte Verlängerung derselben festgeschweißt (geheftet).
Die Lötung erfolgt im Vakuum bei Temperaturen über 800-1000°C.
Der in Fig. 5 gezeigte Drucksensor 1 unterscheidet sich von dem Drucksensor gemäß
Fig. 1 durch Weglassen der Zwischenstücke 11, 12, 23, 24. Die Trennmembran 4 ist di
rekt auf die Keramik des Distanzelementes 9 aufgelötet.
Die hier beschriebenen Drucksensoren 1 sind für Druckmessungen bis zu 250 bar aus
gelegt und werden zum Aufbau einer Vorrichtung zur Drucküberwachung in einem Brenn
raum eines Verbrennungsmotors direkt in die Brennraumkammer eingeschraubt. Wesent
liche Merkmale dieser Anwendung sind dabei hohe Temperaturbeständigkeit (bis zu
550°C Mitteltemperatur am Eingang), hohe Wechsellastfestigkeit (mindestens 20.000 Be
triebsstunden) und ein hoher Frequenzgang (von über 30 KHz). Zum Einsatz kommen bei
den hier beschriebenen Drucksensoren eine brennraumbündig eingebaute und be
schichtete Trennmembran 4 sowie eine keramisch ausgeführte Distanzierung zu dem ei
gentlich messenden Druck- oder Kraftaufnehmer (hier: Kraftmesselement 13) aus Stahl
oder Keramik in Dünnschichttechnologie oder Dickschichttechnologie.
Zur Produktion wird der Drucksensor 1 zunächst in der zuvor beschriebenen Weise me
chanisch aufgebaut, dann im thermisch belasteten Zustand gegen einen Referenzsensor
vermessen und die Abweichungen werden anschließend mit einer nachfolgenden Digital
elektronik kompensiert. Als Ausgang einer aus dem Drucksensor und dessen Digital-
und/oder Auswerteelektronik aufgebauten Vorrichtung zur fortwährenden Brennraum
druckmessung im Betrieb einer Verbrennungskraftmaschine erhält man normierte elektro
nische Ausgangssignale.
Mit einer solchen Vorrichtung lässt sich fortwährend der Druckverlauf im Zylinder eines
Verbrennungskraftmotors wie beispielsweise eines Schiffsmotors messen. Diese Zylin
derdruckmessung ist eine dynamische Druckmessung eines zyklisch pulsierenden heißen
Gases und ist in den Fig. 3 und 4 schematisch dargestellt. Der Druck der Gassäule
schwankt bei Diesel- und Gasmotoren für den Schiff- und Kraftwerksbetrieb zwischen 0
und 250 bar. Die mit den zuvor beschriebenen Drucksensoren und deren Auswerteelekt
ronik mögliche "Online-Motorenüberwachung" wird vermutlich aus mehreren Gründen in
Zukunft an Bedeutung gewinnen. Sie ermöglicht die Leistungsmessung in einem einzel
nen Zylinder, kann zur Optimierung der Leistung und des Treibstoffverbrauches (über die
Begrenzung des Spitzendruckes und die Steuerung des Verbrennungszeitpunktes) einge
setzt werden und detektiert darüber hinaus Ventilschäden, Druckverluste, Fehlzündungen
sowie Klopfverhalten des Motors.
Bei Großmotoren finden sich zum Teil mehr als 16 Zylinder, somit werden bei einer On
line-Drucküberwachungsvorrichtung pro Motor entsprechend 16 Online-Drucksensoren
eingesetzt sowie per Elektronik mit entsprechender Software ausgewertet.
Normalerweise untersucht man bei einer Leistungsanalyse das Verhalten des Druckes
PZyl aufgetragen über den Kurbelwellenwinkel °KW bzw. früher über das Volumen. In Fig.
3 und 4 ist dabei mit OT der obere Totpunkt und mit UT der untere Totpunkt bezeichnet.
"PKomp" bezeichnet den Kompessionsdruck "Pmax" den Maximaldruck und ϕ (pmax) bezeich
net den Winkel, bei dem dieser Maximaldruck auftritt. Die Leistung des Motors ergibt sich
aus dem Integral über die Fläche der (theoretisch) geschlossenen Kurve.
Es sind somit ein Verfahren zur Herstellung von Drucksensorelementen, damit herge
stellte Drucksensoren 1 und mit letzteren versehene Drucküberwachungsvorrichtungen
und Motoren beschrieben worden, die eine Druckerfassung in einem Motorenbrennraum
ermöglichen, und zwar über eine vom Sensoraußengehäuse 2 entkoppelte Kraftmessung
in der Art, dass die Durchbiegung einer speziell beschichteten Trennmembran 4 auf einen
Nichtmetall-Stößel einwirkt, dessen Bewegung wiederum mit einem Kraft- oder Druckauf
nehmer detektiert werden. Die Trennmembran 4, auch Frontmembran genannt, wird vor
zugsweise mit einer Titan-Aluminium-Nitrit-Legierung beschichtet. Die konstruktive Ent
koppelung geschieht über ein Metall-Nichtmetall-Hartlotverfahren, insbesondere ein Me
tall-Keramik-Aktivlotverfahren.
Claims (31)
1. Drucksensor (1) zur Druckerfassung in einem Brennraum einer Verbrennungs
kraftmaschine während deren Betrieb, mit einem Sensoraußengehäuse (2), das an einem
ersten, dem Brennraum zuzuwendenden Ende (5) durch eine druckaufnehmende Trenn
membran (4) verschlossen ist und in dessen Inneren ein temperaturbeständiger, schlecht
wärmeleitender Stößel (10) und ein Kraftmesselement (13) untergebracht ist, wobei der
Stößel (10) Auslenkungen der Trennmembran (4) auf das Kraftmesselement (13) über
trägt,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftmesselement (13) an einem aus Nichtmetall gebildeten, innerhalb des Sen
soraußengehäuses (2) befindlichen Distanzelement (9) zur Entkopplung der Kraftmes
sung von dem Sensoraußengehäuse (2) befestigt ist, das mit seinem dem Kraftmessele
ment (13) entgegengerichteten Ende im Bereich des ersten Endes (5) des Sensoraußen
gehäuses (2) an dem Sensoraußengehäuse (2) befestigt ist.
2. Drucksensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (10) ein keramischer Stößel (10) ist und dass das Distanzelement (9) aus
Keramik gebildet ist.
3. Drucksensor nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Distanzelement (9) eine Keramikhülse oder ein keramisches Röhrchen (15) mit
einer Durchgangsöffnung (22) ist oder aufweist, durch die der Stößel (10) geführt ist.
4. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Distanzelement (9) durch Hartlöten direkt oder indirekt an das vorzugsweise aus
Metall gebildete Sensoraußengehäuse (2) angelötet ist.
5. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das vorzugsweise aus Metall gebildete Kraftmesselement (13) oder ein vorzugs
weise aus Metall gebildetes erstes Zwischenstück (11) zwischen dem Distanzelement (9)
und dem Kraftmesselement (13) durch Hartlöten an das Distanzelement (9) angelötet ist.
6. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der keramische Stößel (10), insbesondere mit einer Vorspannung, zwischen der In
nenseite der Trennmembran (4) und dem Kraftmesselement (13) eingespannt oder ver
klemmt ist.
7. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die dem zu messenden Medium zuzuwendende Seite der vorzugsweise
aus Metall gebildeten Trennmembran (4) mit einer TiAlNi-Mehrlageschutzschicht, mit Ti
tan-Aluminium-Nitrit oder mit Titan-Aluminium-Nitrid beschichtet ist.
8. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftmesselement (13) eine Messmembran (16) aus vorzugsweise hochfestem
Stahl ist oder aufweist, die zwischen einem ersten, direkt oder indirekt an dem Distanz
element (9) befestigten Befestigungsbereich (17) und einem zweiten, direkt oder indirekt
an dem Stößel (10) angreifenden Befestigungsbereich (18) wenigstens einen gegenüber
diesen Befestigungsbereichen (17, 18) dünner ausgeführten Zwischenbereich (19) auf
weist, an dem eine Verbiegung der Messmembran (16) durch Einwirkung des Stößels
(10) ermöglicht ist und der mit Dehnmessstreifen (20) zur Erfassung der Verbiegung ver
sehen ist.
9. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensoraußengehäuse (2) an dem ersten Ende (5) ein Gewinde (15) zum Ein
schrauben in einen Motorzylinder und, vorzugsweise an dem gegenüberliegenden zwei
ten Ende (7), einen Werkzeugangriffsbereich aufweist, insbesondere einen Sechskant (8),
über den der Drucksensor (1), insbesondere mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels, zum
Einschrauben erfassbar ist.
10. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensoraußengehäuse (2) an dem ersten Ende (5) mit einem Bodenbereich (14)
versehen ist, an welchem das Distanzelement (9) und die Trennmembran (4) befestigt ist.
11. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kraftmesselement (13) über einen als ein erstes Zwischenstück eingesetzten
Ring (11) an dem Distanzelement (9) indirekt befestigt ist und über ein zweites Zwischen
stück (12) an dem der Trennmembran (4) abgewandten Ende des Stößels (10) indirekt
angreift.
12. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an oder nahe dem Kraftmesselement (13) eine - vorzugsweise gedruckte - Aus
werteschaltung (21), insbesondere Brückenschaltung, vorgesehen ist.
13. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der keramische Stößel (10) und/oder das keramische Distanzelement (9) zumindest
über eine von der Trennmembran (4) zum Kraftmesselement (13) zu messende Länge
von gleich oder mehr als 25-30 mm ausschließlich in Keramik ausgeführt ist.
14. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der keramische Stößel (10) und/oder das keramische Distanzelement (9) ganz oder
teilweise unter Verwendung von Zirkonoxid-Materialien oder von Glaskeramik aufgebaut
ist.
15. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (10) durch eine Durchgangsöffnung (22) durch das Distanzelement (9)
derart hindurchgeführt ist, dass zwischen Stößel (10) und Distanzelement (9) nur ein geringer
Spalt, vorzugsweise von weniger als 1 mm, insbesondere von weniger als 0,3-0,2 mm,
verbleibt.
16. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennmembran (4) teilweise oder vorzugsweise vollständig mit einer Oxidations
schutz-Oberflächenbeschichtung mit einer Dicke von ca. 2 bis 6 µm, vorzugsweise 3 bis 4 µm,
einer Mikrohärte von 2000 bis 4000 Hv, vorzugsweise ca. 3000 Hv, und einer Tempe
raturwiderstandsfähigkeit bis ca. wenigstens 600°C, vorzugsweise bis 800°C, versehen ist.
17. Drucksensor (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (10) und das Kraftmesselement (13) Teile einer in dem Sensoraußenge
häuse (2) untergebrachten hart- oder vakuumgelöteten Nichtmetall-Metall-Verbundkon
struktion (3) sind, die zur Entkopplung der Kraftmessung von dem Sensoraußengehäuse
dient und das Nichtmetall-Distanzelement (9) enthält, das zwischen dem die Trenn
membran (4) aufweisenden Endbereich (5) des Sensoraußengehäuse (2) einerseits und
dem Kraftmesselement (13) andererseits eingesetzt ist.
18. Drucksensor nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die an die Nichtmetalle angrenzenden Metallteile (11, 12, 23, 24) der Nichtmetall-
Metall-Verbundkonstruktion (3) und/oder an die Nichtmetall-Metall-Verbundkonstruktion
(3) angelöteten Metallteile (14) des Drucksensors (1) aus blei- und schwefelarmen Stahl,
insbesondere 1.4571-Stahl, ohne Sigma-Phase gebildet sind.
19. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Distanzelement (9) mittels eines Aktivlots an das Sensoraußengehäuse (2) bzw.
die Trennmembran (4) und/oder an das Kraftmesselement (13) direkt oder indirekt ange
lötet ist.
20. Drucksensor nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Aktivlot auf einer Silber-Legierung, einer Silber-Kupfer-Legierung oder einer
Kupfer-Zinn-Legierung basiert und jeweils ein Legierungselement - insbesondere Titan -,
das an der Grenzfläche Lot-Keramik eine Reaktionsschicht zum Herbeiführen der Lotver
bindung bildet, enthält.
21. Drucksensor nach einem der Ansprüche 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Aktivlot CuSnTi, Silberlot, vorzugsweise cadmiumfreies Silberhartlot, oder/und
Ag4Ti enthält.
22. Drucksensor nach einem der voranstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Keramik-Metall-Lotverbindung zum Verlöten des Dis
tanzelements (9) enthaltend ein Lot mit einer Löttemperatur oberhalb von etwa 800°C.
23. Verfahren zum Herstellen eines Drucksensors (1) nach einem der voranstehenden
Ansprüche,
umfassend die Schritte:
umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen eines Stößels (10) aus Keramik, eines Distanzelements (9) aus Kera mik mit einer Durchgangsöffnung (22), einer Trennmembran (4) aus Metall, eines Kraftmesselements (13) aus Metall oder Keramik und eines Sensoraußengehäu ses (2) aus Metall,
- b) Einsetzen des Stößels (10) in die Durchgangsöffnung (22),
- c) direktes oder indirektes Hartlöten eines Endes des Distanzelements (9) an das Kraftmesselement (13), und
- d) direktes oder indirektes Hartlöten des anderen, gegenüberliegenden Endes des Distanzelements (9) an den zur Anordnung in einem Brennraum einer Verbren nungskraftmaschine ausgebildeten Boden (14) des Sensoraußengehäuses (2),
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (10) direkt oder unter Verwendung von an die Stößelenden befestigten,
insbesondere angelöteten Zwischenstücken (12, 23) schwimmend zwischen der Trenn
membran (4) und dem Kraftmesselement (13) eingespannt wird.
25. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hartlöten bei einer Löttemperatur von über ca. 1000°C, vorzugsweise bei ca.
1200°C ± 100°C erfolgt.
26. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Hartlöten Kupfer-Plättchen zur Haftvermittlung und/oder zur gezielten Korrektur
von Wärmeausdehnungen an den Fügeflächen verwendet werden.
27. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Hartlöten Graphitstäbe als Werkzeug eingesetzt werden.
28. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Materialien der durch das Hartlöten miteinander zu verbindenden Teile (2, 13, 4;
11, 24; 9) einerseits blei- und schwefelarmer Stahl, insbesondere ohne Sigma-Phase, d. h.
ohne Versprödung, und andererseits auf Zirkoniumoxid-Materialien oder Glaskeramik ba
sierende Keramiken eingesetzt werden.
29. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest der dem zu messenden Medium auszusetzende Oberflächenbereich der
Trennmembran (4) mit einer Titan-Aluminium-Nitrid-Beschichtung von ca. 2-6 µm Dicke
beschichtet wird.
30. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drucksensor (1) nach seinem mechanischen Zusammenbau im thermisch be
lasteten Zustand gegenüber einem Referenzsensor vermessen wird und Abweichungen
anschließend mit einer dem Drucksensor (1) zugeordneten digitalen Elektronik kompen
siert werden.
31. Vorrichtung zur Überwachung des Brennraumdruckes in einer Verbrennungs
kraftmaschine,
gekennzeichnet durch
einen Drucksensor nach einem der Ansprüche 1 bis 22.
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