DE10211691C1 - Vorrichtung zur erleichterten Fortbewegung für eine Person - Google Patents
Vorrichtung zur erleichterten Fortbewegung für eine PersonInfo
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Abstract
Beschrieben wird eine Vorrichtung zur erleichterten Eigenfortbewegung von Personen mittels jeweils eines, an beiden Beinen der Person abnehmbar zu befestigenden Federsystems, das durch Kompression und Auslenkung wenigstens eines Federelementes die Person zu einer springenden, schrittweisen Fortbewegung auf dem Boden befähigt, mit einem bogenförmig ausgebildeten Federelement, an dessen kokaven Seite ein Hebelarmmechanismus vorgesehen ist, der über zwei getrennte Befestigungsvorrichtungen drehbar fest mit dem Federelement verbunden ist und eine Grundplatte vorsieht, auf der jeweils ein Fuß der Person positionierbar ist und die einerseits über wenigstens ein Achsdrehlager und einer Verbindungsstrebe mit der einen Befestigungsvorrichtung verbunden ist und andererseits über einen mit der Grundplatte mittel- oder unmittelbar verbundenen Zentralträger mit der anderen Befestigungsvorrichtung verbunden ist. DOLLAR A Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Grundplatte um wenigstens eine Schwenkachse gegenüber dem Zentralträger drehbeweglich gelagert ist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur erleichterten Eigenfortbewegung
von Personen mittels jeweils eines, an beiden Beinen der Person abnehmbar zu
befestigenden Federsystems, das durch Kompression und Auslenkung wenigstens
eines Federelementes die Person zu einer springenden, schrittweisen Fortbewegung
auf dem Boden befähigt.
Spring und Hüpfgeräte sind seit langem bekannt und zeichnen sich durch die
verschiedensten Federanordnungen aus. Lediglich eine unter allen bekannten
Sprungvorrichtungen ermöglicht eine Fortbewegung mit Sprüngen ähnlich denen auf
einem Trampolin.
Eine derartige Sprungvorrichtung ist der DE 199 34 014 A1 zu entnehmen. In
besonderer Weise zeichnet sich diese Sprungvorrichtung, dadurch aus, daß das
Federelement als Blattfeder ausgebildet ist, die eine bogenförmige Form aufweist, an
deren konkaven Seite ein Hebelarmmechanismus vorgesehen ist, der über zwei
getrennte Befestigungsvorrichtungen drehbar fest mit der Blattfeder verbunden ist
und eine Grundplatte vorsieht, auf der jeweils der Fuß der Person positionierbar ist
und die einerseits über wenigstens ein Achsdrehlager und einer Verbindungsstrebe
mit der einen Befestigungsvorrichtung verbunden ist und die andererseits entweder
unmittelbar oder über einen starr mit der Grundplatte verbundenen Zentralträger mit
der anderen Befestigungsvorrichtung verbunden ist.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 2a, b sei eine derartige, bekannte
Sprungvorrichtung im entspannten (Fig. 2a) sowie im gespannten Zustand (Fig. 2b)
gezeigt und beschrieben. Eine vorzugsweise kreisförmig ausgebildete Feder 1, aus
glasfaserverstärktem Kunststoff, ist an ihrem oberen Ende über ein, als
Befestigungsvorrichtung ausgebildetes Achslager 2 mit einem Gestell 4, das am Fuß
und Knie eines Läufers befestigt ist, verbunden. Das Gestell 4 besteht aus einer
Grundplatte 6, auf die der Fuß des Läufers positioniert und befestigt ist, sowie einem
Zentralträger 7, der fest in einem rechtem Winkel mit der Grundplatte 6 verbunden ist
und im oberen Bereich einen Kniebügel 8 vorsieht.
Das Gestell 4 weist drei Schwenkachsen A, B und C auf längs der das Gestell 4 in
sich und gegenüber der Blattfeder 1 verschwenkbar ist. Nähere Einzelheiten zum
Aufbau der Sprungvorrichtung sind vorstehender Druckschrift zu entnehmen.
Das Funktionsprinzip, das der Sprungvorrichtung zugrunde liegt, nutzt die Federkraft
der Blattfeder 1 derart, um durch gezielte Deformation der Blattfeder 1 ihre
Federenergie in Sprungenergie umzuwandeln. Dazu ist an jeweils einem Bein des
Läufers die speziell geformte Blattfeder 1 so angebracht, daß ein Federweg der
Blattfeder von typischerweise mehr als 30 cm erreicht wird. Über das, am Fuß und
vorzugsweise am Knie des Läufer befestigte Gestell 4 wird die Trittkraft des Läufers
auf die Blattfeder 1 übertragen. Beim Auftritt wird die Blattfeder 1 elastisch verformt,
wobei Energie in der Feder gespeichert wird (Fig. 2b). Die gespeicherte Energie wird
beim Ausfedern wieder freigegeben und ermöglicht dem Läufer so einen Laufstil,
ähnlich dem auf einem Trampolin.
Neben der überaus hohen Sprungqualität, die das vorstehend beschriebene
Sprungsystem einem Läufer bietet, die sich einerseits durch die große freiwerdende
Sprungenergie und andererseits durch eine große Sprungstabilität auszeichnet,
können beim Läufer insbesondere im Schienbein- bzw. Kniebereich, in dem der zur
Fixierung dienende Kniebügel 8 anliegt, Scheuererscheinungen auftreten, die den
Tragekomfort reduzieren. Dies rührt daher, dass aufgrund der starren Verbindung
zwischen der Grundplatte 6 und dem Kniebügel 8 der Fuß des Läufers regelrecht
fixiert ist. Bei einem Absprungvorgang übt der Läufer über seinen Fuß eine verstärkte
Anpresskraft auf den vorderen Bereich der Grundplatte 6 aus, so dass der
Fersenbereich des Fußes entlastet und leicht angehoben wird. Dies jedoch führt zu
einer Relativbewegung zwischen Kniebügel 8 und dem Bein des Läufers, was zu
zum Teil schmerzhaften Scheuererscheinungen führen kann.
Eine Möglichkeit, diesen Scheuererscheinungen wirksam entgegen zµ treten besteht
darin, den gesamten Fuß bewegungsfest an der Grundplatte 6 und zugleich den mit
dem Gestell verbundenen Beinbereich möglichst bewegungsarm gegenüber dem
Kniehebel 8 zu fixieren. Eine derartige Fixierung führt jedoch dazu, dass der gesamte
Bein- und Fußmuskelapparat fixiert wird und nicht mehr der natürlichen Lauf- und
Sprungbewegung folgen kann.
Eine derartige Fixierung der an der Lauf- und Sprungbewegung beteiligten Muskeln
führt unumgänglich zu einer erheblichen Einschränkung der Leistungsfähigkeit des
jeweiligen Läufers. Dies verbunden mit der vorstehenden Einschränkung des
natürlichen Bewegungsablauf führt überdies zu einem entscheidenden Verlust an der
Attraktivität der vorstehend beschriebenen Sprungvorrichtung, zumal ein Läufer an
die natürliche Lauf- und Sprungbewegung gewöhnt ist und eine
konstruktionsbedingte Einschränkung des natürlichen Bewegungsablaufes als
Behinderung empfindet.
Neben der vorbeschriebenen Sprungvorrichtung sind Sportschuhe bekannt, die in
bzw. an den Schuhsohlen Federkostruktionen aufweisen. Allen diesen Schuhen ist
allerdings gemein, dass sie die effektive Sprunghöhe nur vergleichweise geringfügig
steigern. So wird bspw. in der US 4,534,124 ein Sportschuh für Lauf- bzw.
Sprungsportarten beschrieben, dessen Schuhsohle über eine obere sowie eine
unteren Sohle verfügt, die über ein Blattiederelement miteinander verbunden sind.
Das Blattfederelement ist an der oberen Sohle im vorderen Bereich und an der
unteren Sohle im hinteren, also im Fersenbereich, befestigt. Hierbei ist die obere
Sohle ganzflächig, bspw. durch eine Klebeverbindung mit dem Schuh verbunden.
Darüber hinaus wird in dieser Druckschrift beschrieben, dass zusätzlich zu der einen
Blattfeder eine Vielzahl von zusätzlichen Federelementen zwischen der unteren und
der oberen Sohle eingebracht werden kann. Belastet der Sportler den Fuß, federt die
Blattfeder ein und gibt die gespeicherte Federkraft erst nach Abheben des Fußes
sprungartig frei. Bei dem in dieser Druckschrift beschriebenen Sportschuh ist die
mittels des Federelementes erzielbare zusätzliche Sprungkraft durch die Länge des
Schuhs begrenzt, da durch Schuhlänge auch die Größe der verwendbaren Feder
festgelegt ist.
Darüber hinaus wird in der FR 2 783 175 ebenfalls ein Federelement für einen
Sportschuh beschrieben. Das an der Schuhsohle befestigte Federelement besteht im
Wesentlichen aus drei Komponenten. An der Schuhsohle wird ein nicht verformbares
Sohlenelement befestigt, das auf der der Schuhsohle zugewandten Seite eine ebene
Fläche und auf der der Schuhsohle abgewandten Seite eine zum Boden gewölbte
Fläche aufweist. Dieses unverformbare Sohlenelement ist über ein Federelement,
das einen Scherenmechanismus aufweist, an einem elastisch verformbaren mit dem
Boden in Kontakt bringbaren Grundelement befestigt. Genau wie das Sohlenelement
weist auch das Grundelement auf der dem Schuh zugewandten Seite eine ebene
Fläche und auf der dem Boden zugewandten Seite eine gewölbte Fläche auf. Wird
der Schuh belastet, so wird zunächst auf Grund des Scherenmechanismusses das
Federelement zusammengedrückt, so dass sich die gewölbte Fläche des
Sohlenelements und die ebene Fläche des Grundelements berühren, wodurch
schließlich das verformbare Grundelement elastisch verformt wird. Bei einer
anschließenden Entlastung des Schuhs wird sowohl die im Federelement als auch
die im elastisch verformten Grundelement gespeicherte Federkraft frei. Trotz der
Kombination eines Federelementes mit einem elastisch verformbaren Grundelement
ermöglicht auch die in dieser Druckschrift beschriebene Schuhkonstruktion nur einen
verhältnismäßig geringen Federweg.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aus der DE 199 34 014 A1 bekanntes
Sprungsystem zur erleichterten Fortbewegung einer Person derart weiterzubilden,
dass die vorstehend erwähnten Nachteile vermieden werden und die Attraktivität der
Sprungvorrichtung als solches gesteigert werden kann. Insbesondere soll es möglich
sein, ohne spürbare Einschränkung der natürlichen Lauf- und Sprungbewegung das
beschriebene Sprungsystem ohne schmerzhafte Scheuererscheinungen
anzuwenden.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Patentanspruch 1
angegeben. Den Erfindungsgedanken vorteilhaft weiterbildende Merkmale sind
Gegenstand der Unteransprüche sowie insbesondere der Beschreibung unter
Bezugnahme auf das Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zur erleichterten Eigenfortbewegung von
Personen mittels jeweils eines, an beiden Beinen der Person abnehmbar zu
befestigenden Federsystems, das durch Kompression und Auslenkung wenigstens
eines Federelementes die Person zu einer springenden, schrittweisen Fortbewegung
auf dem Boden befähigt, gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1, derart
ausgebildet, dass die Grundplatte um wenigstens eine Schwenkachse gegenüber
dem Zentralträger drehbeweglich gelagert ist.
Mit Hilfe der drehbeweglich gelagerten Grundplatte ist die Möglichkeit geschaffen,
das Sprunggelenk in einem vorgebbaren Winkelbereich in einer der natürlichen Lauf-
bzw. Sprungbewegung nachempfundenen Weise abzuwinkeln. Im Gegensatz hierzu
sah die bekannte Vorrichtung eine feste Anlenkung der Grundplatte vorzugsweise
unter einem Winkel von 90° an dem Zentralträger vor, wodurch sich die eingangs
erläuterte Problematik ergibt.
Durch den neuartigen Schwenkmechanismus ist die natürliche Bewegung des
Fußgelenkes nicht mehr eingeschränkt, wodurch eine Relativbewegung zwischen
Knie und Kniebügel auf ein unbedeutend geringes Maß eingeschränkt werden kann,
so dass keine nennenswerten Scheuererscheinungen auftreten.
Durch die schwenkbar angelenkte Grundplatte relativ zum Zentralträger kann die
Grundplatte aus einer horizontalen Lage, wie sie in einer wenig eingefederten
Position der Sprungvorrichtung vorherrscht, in eine nach schräg unten geneigte
Stellung verkippt werden, die bei entsprechender Abwinkelung des Sprunggelenkes
erreichbar ist.
Zu Erhellung des Erfindungsgedankens wird ohne diesen einzuschränken der mit
dem neuartigen Sprungsystem verbundene Vorteil anhand eines konkreten
Ausführungsbeispieles beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1a, b Sprungvorrichtung im entspannten und deformierten Zustand,
Fig. 2a, b bekannte Sprungvorrichtung im entspannten und deformierten Zustand
(Stand der Technik),
Fig. 3a, b Detaildarstellung der Anlenkung der Grundplatte,
Fig. 4 Darstellung der Kniebügelaufhängung.
Fig. 1a zeigt eine Sprungvorrichtung im Zustand geringer Einfederung. Gleichsam
der in der Beschreibungseinleitung dargestellten, bekannten Sprungvorrichtung ist
eine Blattfeder 1 vorgesehen, die über als einachsige Drehgelenke ausgebildete
Befestigungsvorrichtungen 2, 3 mit dem Hebelarmmechanismus 4 verbunden ist. Der
Hebelarmmechanismus 4 weist gleichsam der in der Beschreibungseinleitung
beschriebenen bekannten Sprungvorrichtung eine Verbindungsstrebe 5, eine
Grundplatte 6, einen Zentralträger 7 sowie einen mit dem Zentralträger 7
verbundenen Kniebügel 8 auf. Die Blattfeder 1 ist an ihrem unteren Ende mit einem
Fußhebel 10 verbunden, der beim Laufen und Springen in Kontakt mit dem Boden
kommt und die Blattfeder 1 vor Beschädigung schützt. Zusätzlich zu den über die
Achsgelenke 2, 3 und 9 verbundenen Elemente des Hebelmechanismuses 4 weist
die vorteilhaft ausgebildete Sprungvorrichtung gemäß Fig. 1a eine Schwenkachse D
auf, um die die Grundplatte 6 gegenüber des Zentralträgers 7 schwenkbar gelagert
ist. Durch die Schwenkachse D ist es möglich, die Grundplatte 6, dem natürlichen
Bewegungsablaufes des Fußes nachgebend, aus einer horizontalen Lage in der in
Fig. 1a angegebenen Weise abzusenken (siehe Pfeil an der Fußspitze). Die
Schwenkachse D ist in dem in Fig. 1a dargestellten Ausführungsbeispiel am Ende
eines Haltesteges 11 vorgesehen, der unter einem rechten Winkel fest an dem
Zentralträger 7 angebracht ist. Typischerweise ist der Zentralträger 7 als ein torsions
steifes Längselement, beispielsweise in Form eines Vierkantrohres ausgebildet.
Grundsätzlich stellt der in Fig. 1 dargestellte Hebelarmmechanismus 4 ein
mechanisches Viergelenk mit einem elastischen Element das. Das Viergelenk
besteht aus den Drehachsen A; B; C und der Schwenkachse D, das elastische
Element ist durch die Blattfeder 1 gegeben.
Durch Zusammenwirken der über die vier Drehachsen A, B, C, D miteinander
verbundenen Komponenten, Blattfeder 1, Verbindungsstrebe 5, Grundplatte 6,
Haltesteg 11 und Zentralträger 7 stellen sich während der Anwendung der
Sprungvorrichtung durch einen Läufer folgende positiven Bewegungsabläufe ein.
Durch bloßes Absenken der Grundplatte 6 um die Achse D (siehe Pfeildarstellung an
der Fußspitze) in einem wenig eingefederten Zustand der Blattfeder 1, wie in Fig.
1a dargestellt, erfährt die Blattfeder 1 vermittels der Verbindungsstrebe 5 eine nach
Hinten, also entgegengesetzt einer angenommenen Vorwärtsbewegung des Läufers
gerichtete Verschiebung. Würde die Blattfeder 1 nicht wie in Fig. 1a auf dem
Boden aufliegen, so würde die Blattfeder 1 während des Absenkens der Grundplatte
6 um die Achse A nach Hinten verschwenkt werden. Befindet sich jedoch die
Blattfeder 1 über ihren Fußhebel 10 in Bodenkontakt, so kann sie nicht nach Hinten
schwenken, so dass der Läufer bei Absenken der Grundplatte 6 um die
Schwenkachse D eine in Bewegungsrichtung gerichtete zusätzliche
Vorwärtsbeschleunigung erfährt. Grundsätzlich ist das Verschwenken der
Grundplatte 6 nach unten dem natürlichen Bewegungsablauf beim normalen Laufen
nachempfunden.
Die Federhärte der Blattfeder 1 ist vorzugsweise derart gewählt, dass eine
vollständige Einfederung, wie sie in Fig. 1b dargestellt ist, nur beim extremen
Springen auf der Stelle vorkommt. Beim Vorwärtslauf kommt hauptsächlich die
weniger stark eingefederte Situation vor wie sie in Fig. 1a dargestellt ist. Mit den hier
herrschende kinematischen Verhältnissen wird ein besonders schneller Lauf unter
natürlichen Bewegungsvorgängen möglich, wobei die Muskelleistung, insbesondere
die des Unterschenkels voll in Vorwärtsgeschwindigkeit umgesetzt werden kann.
Im Falle einer vollständigen Einfederung der Blattfeder 1, siehe Fig. 1b, berühren
sich die Verbindungsstrebe 5 und der Fußpunkt der Blattfeder 1. Zum mechanischen
Schutz sowie aus Gründen einer gedämpften Abfederung bei Berührung zwischen
Verbindungsstrebe 5 und Blattfeder 1 ist ein elastomeres Abstandselement 12
vorgesehen. Ausgehend von der in Fig. 1b dargestellten Situation der vollständig
gespannten bzw. eingefederten Blattfeder 1 wird die Spannenergie der Feder beim
Absprung vollständig in eine ausschließlich vertikal nach oben gerichtete
Sprungbewegung umgesetzt. Hierbei wird die Sprungkraft des Unterschenkel-
Muskels über das Kippen der Grundplatte (6), die Verbindungsstrebe (5) und das
darauf befestigte Abstandselement (12) auf den Fußhebel (10) übertragen. Dies führt
zu einem höheren Sprungvermögen, wobei der natürliche Bewegungsablauf des
"Abspringens" voll unterstützt wird.
In Fig. 3 ist eine detaillierte Darstellung der Grundplattenkonstruktion gezeigt. Die
Grundplatte 6 weist üblicherweise das Achsgelenk 9 auf, an dem die
Verbindungsstrebe 5 drehbar fest angelenkt ist. Im Fersenbereich bzw. vorderen
Fersenbereich des Fußes sieht die Grundplatte 6 die weitere Drehachse D vor, die
die Lage eines Achsgelenkes definiert, das die Grundplatte 6 drehbeweglich an dem
Haltesteg 11 anlenkt, der wiederum in fester Verbindung mit dem Zentralträger 7
steht. Der Haltesteg 11 ist im dargestellten Fall als U-Träger ausgebildet und weist
im Fersenbereich der Grundplatte 6 einen als Gummipuffer-Element ausgebildeten
Anschlag 12 auf. Wie aus der Darstellung gemäß Fig. 3 zu entnehmen ist, ist die
Drehachse D senkrecht relativ zur Längserstreckung des Zentralträgers 7
beabstandet angeordnet. Ferner weist der U-förmig ausgebildete Haltesteg 11, der
beidseitig die Grundplatte 6 umschließt, eine mechanische Anschlagfläche 14 auf,
die zur Begrenzung der Kippbewegung der nach unten schwenkbaren Grundplatte 6
dient, so dass keine Überstreckung des Fußgelenkes 15 möglich ist. Der durch die
Neigung der mechanischen Anschlagfläche 14 vorgegebene Kippwinkel 17 ist
vorzugsweise so gewählt, dass er etwa die doppelte Größe als der Fußgelenkwinkel
16 aufweist. Der Fußgelenkwinkel 16 beträgt typischerweise 12,5°.
Somit bewegt sich das Fußgelenk 15 aus der in Fig. 3 dargestellten hinteren
Position, in der die Grundplatte 6 horizontal ausgerichtet ist, in eine vordere Position
(nicht dargestellt), in der die Grundplatte 6 vollständig um die Schwenkachse D
gekippt ist und an der Anschlagfläche 14 anliegt. In der vorderen Position nimmt das
Fußgelenk 15 eine Lage ein, die symmetrisch zur hinteren Positions ist bezogen auf
die durch die Schwenkachse D hindurchgehende Vertikale V.
Durch den in vorstehender Weise positionierten Fuß 18 mit dem Fußgelenk 15 auf
der Grundplatte 6 ergibt sich eine derart kleine Relativbewegung zwischen dem Knie
des Läufers sowie dem Kniebügel, so dass jegliche Scheuererscheinungen
vernachlässigt werden können.
Unter der in Fig. 3 dargestellten Seitenansicht der Grundplattenbefestigung ist eine
Schnittzeichnung längs der Schnittlinie A-A gezeigt. Aus der Schnittdarstellung ist
ersichtlich, dass die Grundplatte 6 sowie der U-förmig ausgebildete Haltesteg 11
über einen Haltezapfen 13 drehbeweglich miteinander verbunden sind, der zugleich
die Drehachse D definiert.
In Fig. 4 ist eine schematische Tragwerksstruktur dargestellt, zur Veranschaulichung
des am Bein eines Läufers anzubringenden Fixiergestells. Der Kniebügel 8 weist
zwei Verbindungsabschnitte 81 auf, die einseitig in einem Trägerknoten 19 münden,
in dem sie lösbar fest arretierbar sind.
Der Trägerknoten 19 ist überdies mit dem Zentralträger 7 fest verbunden, der
vorzugsweise als Vierkantlängsprofil ausgebildet ist und über eine notwendige
Torsionssteifigkeit verfügt. Im unteren Bereich des Zentralträgers 7 ist der
typischerweise U-förmig ausgebildete Haltesteg 11 fest am Zentralträger 7,
vorzugsweise unter einem Winkel von 90° angelenkt. Die Drehachse D, um die die
nicht dargestellte Grundplatte verschwenkbar gelagert ist, ist einerseits durch die
konstruktive Auslegung des Haltesteges 11 fixiert und wird darüber hinaus über zwei
Streben 20, die beide am zentralen Trägerknoten 19 angelenkt sind, stabilisiert.
Eine wesentliche Eigenschaft der in Fig. 4 dargestellten Tragwerksstruktur, die
durch den Kniebügel 8, den Zentralträger 7, den Haltesteg 11, die Drehachse D
sowie die Streben 20 gebildet ist, ist ihre hohe Eigensteifigkeit.
Der Fig. 4 ist überdies der am Trägerknoten 19 angebrachte
Verbindungsmechanismus 82 entnehmbar, vermittels dem der Trägerknoten 19
drehbar fest an der Befestigungsvorrichtung 2, die mit dem oberen Ende der
Blattfeder 1 fest verbunden ist, angelenkt ist.
Durch das zusätzliche Vorsehen der Schwenkachse D im Bereich der Grundplatte 6
wird ein schnelleres Laufen sowie höheres Springen als mit den bisherigen Geräten
ermöglicht. Dies wird erreicht durch die bessere Umsetzung der natürlichen
Bewegungsabläufe, wodurch der Nutzungskomfort für einen Läufer entscheidend
gesteigert und damit verbunden die Attraktivität der Sprungvorrichtung verbessert
werden kann.
1
Blattfeder
2
,
3
Befestigungsvorrichtung
4
Hebelarmmechanismus
5
Verbindungsstrebe
6
Grundplatte
7
Zentralträger
8
Kniebügel
81
Verbindungsabschnitt
82
Arretiermittel
9
Achslager
10
Fußhebel
11
Haltesteg
12
Anschlagelement
13
Haltezapfen
14
Anschlagfläche
15
Fußgelenk
16
Fußgelenkwinkel
17
Kippwinkel
18
Fuß
19
Trägerknoten
20
Streben
21
Abstandselement
A, B, C, Drehachsen.
D Schwenkachse
V Vertikale
A, B, C, Drehachsen.
D Schwenkachse
V Vertikale
Claims (11)
1. Vorrichtung zur erleichterten Eigenfortbewegung von Personen mittels jeweils
eines, an beiden Beinen der Person abnehmbar zu befestigenden Federsystems,
das durch Kompression und Auslenkung wenigstens eines Federelementes (1) die
Person zu einer springenden, schrittweisen Fortbewegung auf dem Boden befähigt,
mit einem bogenförmig ausgebildeten Federelement (1), an dessen konkaven Seite
ein Hebelarmmechanismus (4) vorgesehen ist, der über zwei getrennte
Befestigungsvorrichtungen (2, 3) drehbar fest mit dem Federelement (1) verbunden
ist und eine Grundplatte (6) vorsieht, auf der jeweils ein Fuß der Person
positionierbar ist und die einerseits über wenigstens ein Achsdrehlager (9) und einer
Verbindungsstrebe (5) mit der einen Befestigungsvorrichtung (3) verbunden ist und
andererseits über einen mit der Grundplatte (6) mittel- oder unmittelbar verbundenen
Zentralträger (7) mit der anderen Befestigungsvorrichtung (2) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (6) um wenigstens eine
Schwenkachse (D) gegenüber dem Zentralträger (7) drehbeweglich gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (1) eine Blattfeder ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse (D) derart orientiert ist, dass sie
koparallel zur Achse des Fußgelenks (15) des auf der Grundplatte (6) positionierten
Fußes verläuft, so dass ein natürliches Abknicken des Fußgelenkes (15) eines mit
der Grundplatte (6) verbundenen Fusses gegenüber des Zentralträgers (7) möglich
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (6) zwei Achsdrehlager (9, D)
aufweist,
eines, an dem die Verbindungsstrebe (5) drehbeweglich angelenkt ist und
eines, über das die Grundplatte (6) drehbeweglich relativ zum Zentralträger (7)
angelenkt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Zentralträger (7) als ein in sich torsionssteifes
Längselement ausgebildet ist und eine Längsachse aufweist, und
dass die Schwenkachse (D) senkrecht zur Längsachse des Längselement
beabstandet angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtungen (2, 3) jeweils als
Achslager ausgebildet sind, die fest an dem Federelement (1) angeordnet sind und
eine drehfeste Verbindung zum Federelement (1) gewährleisten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralträger (7) im Bereich der anderen
Befestigungsvorrichtung (2) einen Kniebügel (8) aufweist, der das Bein der Person
im Bereich unterhalb des Knies fixiert.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Federelement (1) aus glasfaserverstärkten
Kunststoff gefertigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die um die Schwenkachse D drehbar gelagerte
Grundplatte 6 in eine untere Schwenkposition schwenkbar ist und in dieser mit einem
vorderen mechanischen Anschlag (14) in Wirkverbindung tritt, und
dass die Grundplatte 6 in eine obere Schwenkposition schwenkbar ist und in dieser
mit einem hinteren mechanischen Anschlag (12) in Wirkverbindung tritt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der vordere und der hintere mechanische Anschlag
bezogen zur Schwenkachse D auf gegenüberliegenden Seiten der Grundplatte 6
angeordnet sind.
11 Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß der Person relativ zur Schwenkachse (D)
derart auf der Grundplatte 6 positionierbar ist, daß das Fußgelenk, symmetrisch zur
Vertikalen über der Schwenkachse (D) pendelt, während die Grundplatte 6 zwischen
der oberen und unteren Schwenkposition geschwenkt wird.
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