DE10210935B4 - Verfahren zur automatischen Belichtungskorrektur von Digitalfotografien - Google Patents

Verfahren zur automatischen Belichtungskorrektur von Digitalfotografien Download PDF

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Abstract

Verfahren zur automatischen Belichtungskorrektur bei der digitalen Bildaufnahme, insbesondere für die digitale Fotografie, wobei die digitalen Sensorsignale (S(E)) eines Blendenfächers von mehreren digitalen Bildaufnahmen (Ai) mit verschiedenen Blendeneinstellungen zur Verfügung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass
– für jede digitale Bildaufnahme (Ai) aus den Sensorsignalen (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) der Farbkomponenten Rot, Grün, Blau eine Luminanzkomponente (SLum(E)) berechnet wird,
– für die Sensorsignale (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E), SLum(E)) der Komponenten ein Histogramm ermittelt wird,
– aus den Histogrammen die Weißpunkte (WPRot, WPGrün, WPBlau, WPLum) der Komponenten bestimmt werden,
– das Maximum (WPMax) der Weißpunkte (WPRot, WPGrün, WPBlau, WPLum) bestimmt wird,
– für jede digitale Bildaufnahme (Ai) ein Belichtungs-Korrekturfaktor (BKorr) berechnet wird, so dass das korrigierte Maximum (WPMax) der Weißpunkte einen festgelegten Wert unterhalb der oberen Grenze des Aussteuerungsbereichs der Sensorsignale (S(E)) hat,
– die Sensorsignale (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) der Farbkomponenten mit dem Belichtungs-Korrekturfaktor (BKorr) in korrigierte Sensorsignale...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen Belichtungskorrektur bei der digitalen Bildaufnahme, insbesondere für die digitale Fotografie, unter Berücksichtigung der Anforderungen in der elektronischen Reproduktionstechnik für die Weiterverarbeitung der digitalen Bilddaten zur Herstellung von Druckvorlagen bzw. zum Drucken.
  • In der Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, die alle zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten. Im Fall der elektronischen Herstellung der Druckvorlagen liegen diese Elemente in Form von digitalen Daten vor. Für ein Bild werden die Daten z.B. erzeugt, indem das Bild in einem Scanner punkt- und zeilenweise abgetastet wird, jeder Bildpunkt in Farbkomponenten zerlegt wird und die Farbwerte dieser Komponenten digitalisiert werden. Üblicherweise werden Bilder in einem Scanner in die Farbkomponenten Rot, Grün und Blau (R, G, B) zerlegt. Für den Vierfarbdruck werden diese Komponenten dann weiter in die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (C, M, Y, K) transformiert.
  • Die Bilddaten können auch direkt durch die Aufnahme einer Szene mit einer digitalen Kamera erzeugt werden, wodurch die Zeit und der Arbeitsaufwand für die Entwicklung des Filmmaterials und das nachträgliche Scannen der entwickelten Bilder eingespart wird. Die digitale Bildaufnahme ermöglicht auch die sofortige Beurteilung des aufgenommenen Bildes auf einem Farbmonitor, so dass bei Fehlern in der Aufnahme unmittelbar ein neues Bild aufgenommen werden kann. Die digitale Bildaufnahme eignet sich besonders für die Aufnahme von unbewegten Szenen, z.B. für einen Produktkatalog, in dem die Auswahl der angebotenen Produkte in verschiedenen Ansichten dargestellt wird.
  • Die digitalen Bilddaten werden in der Regel korrigiert, um sie an die Erfordernisse des Drucks anzupassen und um die Bildqualität zu verbessern. Solche Korrekturen sind typischerweise Farbkorrekturen, mit denen beispielsweise ein Farbstich besei tigt wird, eine Schärfekorrektur zur Betonung der Helligkeitswechsel an Objektkanten im Bild und eine Gradationskorrektur, um den Kontrast zu verbessern und um eine ausgewogene Verteilung der tiefen Tonwerte, Mitteltonwerte und hellen Tonwerte zu erreichen. Mit einer Gradationskorrektur werden häufig leichte Belichtungsfehler korrigiert, die bei der Aufnahme der Bildvorlage entstanden sind, z.B. eine Unterbelichtung, die eine nachträgliche Aufhellung bildwichtiger Teile, die zu dunkel geworden sind, erfordert.
  • Nach dem Stand der Technik werden Gradationskorrekturen noch weitgehend manuell von einem Bediener ausgeführt, der das Bild beurteilt und aufgrund seiner Erfahrung die Korrekturparameter festlegt. Beispielsweise legt der Bediener fest, ob und wie stark die tiefen Tonwerte, Mitteltonwerte und hellen Tonwerte zu korrigieren sind und nach welchen Funktionen die Gradationskurve für die Helligkeit des Bildes bzw. die Gradationskurven für die Farbkomponenten verändert werden sollen. Das ist arbeitsintensiv und setzt sehr viel Erfahrung voraus, um eine optimale Bildqualität aus einer gegebenen Bildvorlage herauszuholen. Es sind auch automatische Verfahren zur Gradationskorrektur bekannt. Ein klassisches Verfahren ist die Entzerrung des Histogramms (engl. histogram equalization) durch eine Neuzuordnung der Tonwertstufen, so dass nach der Korrektur alle Tonwertstufen im Bild etwa gleich häufig vorkommen. So werden beispielsweise großflächige unterbelichtete Bildbereiche, die im Histogramm eine überproportional große Häufigkeit der dunklen Töne erzeugen, durch die Entzerrung zu helleren Tonwerten verschoben.
  • Eine wichtige Anforderung der Reproduktionstechnik ist, dass die digitalen Bilddaten den möglichen Wertebereich der Tonwertstufen einerseits gut ausnutzen, andererseits aber für extrem helle Bildstellen, sogenannte Spitzlichter, noch einen Spielraum lassen, um den Tonwertabstand zwischen den Spitzlichtern und der Mehrzahl der weißen bzw. hellen Bildpunkte nachträglich noch verändern zu können. Dazu wird ein Weißpunkt des Bildes festgelegt, der ein Stück unter der maximal möglichen Tonwertstufe liegt. Für Bilder, die mit 8 Bit je Farbkomponente digitalisiert werden, liegt der Wertebereich der Tonwertstufen z.B. zwischen 0 für schwarz und 255 für weiß. Der Weißpunkt wird beim Scannen eines Bildes entsprechend eingestellt.
  • Bei der digitalen Bildaufnahme ist es jedoch schwierig, die Aufnahmeparameter wie beispielsweise die Beleuchtung, die Blende und die Verschlusszeit so zu wählen, dass der Tonwertebereich der digitalen Bilddaten gut ausgesteuert ist und der Weißpunkt optimal im Sinne der Reproduktionstechnik eingestellt ist. Ein für die Anforderungen der Drucktechnik nicht optimal belichtetes Bild muss mit diesen ungünstigen Eigenschaften weiterverarbeitet werden. Eine Lösung dieses Problems ist die nachträgliche Einstellung des Weißpunktes durch eine Gradationskorrektur der digitalen Bilddaten. Normalerweise wird dadurch die Tonwertauflösung in den helleren Tonwerten oder in den dunkleren Tonwerten verschlechtert, je nachdem, ob das Bild überbelichtet oder unterbelichtet war. Das gilt besonders für die geringe Tonwertauflösung von 8 Bit, entsprechend 256 Tonwertstufen, wie sie für digitale Kameras üblich ist.
  • Das Problem wird noch durch die Fehler und die Nichtlinearität der Sensoren in den digitalen Kameras verschärft, die das von der Aufnahmeszene kommende Licht in elektrische Signale umwandeln. Diese Fehler machen sich besonders im Bereich der dunklen und der hellen Tonwerte bemerkbar. Bei den dunklen Tonwerten werden die Sensorsignale durch Rauschen verfälscht, bei den hellen Tonwerten tragen Sättigungseffekte und Übersprechen zwischen benachbarten Sensorelementen zu den Fehlern bei. Im Bereich der mittleren Tonwerte haben die Sensoren ihre größte Linearität.
  • In der US 6,295,415 B1 wird eine Fotokamera beschrieben, die Informationen über die Kameraeinstellungen bei der Aufnahme und weitere Aufnahmebedingungen auf eine Magnetspur aufzeichnet, die in den Film integriert ist. Insbesondere wird aufgezeichnet, ob aufeinanderfolgende Aufnahmen eine Aufnahmeserie bilden, z.B. wenn das gleiche Motiv mehrfach mit absichtlich unterschiedlichen Blendeneinstellungen aufgenommen wurde oder wenn die Belichtungseinstellung der Kamera bewusst für die ganze Aufnahmeserie auf die Werte der ersten Aufnahme eingefroren wurde. Diese Zusatzinformation kann dann bei der Herstellung von Papierabzügen verwendet werden, um die dabei üblicherweise ablaufenden automatischen Belichtungskorrekturen zu unterbinden. Ohne die Zusatzinformation würde das Gerät, das Papierabzüge herstellt, versuchen, die vom Fotografen bewusst vorgenommenen Unter- oder Überbelichtungen wieder zu kompensieren. In einer besonderen Ausführungsform der Kamera wird auch die Beleuchtung der fotografierten Szene gemessen, nach Tageslicht, Leuchtstofflampenlicht und Glühlampenlicht klassifiziert und diese Information ebenfalls auf die Magnetspur des Films aufgezeichnet. Die Angaben zur Art der Beleuchtung bei der Aufnahme des Bildes können dann ebenfalls bei der Herstellung der Papierabzüge berücksichtigt werden, um die Qualität der Abzüge zu verbessern.
  • In der US 5,828,793 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erhöhung des Dynamikbereichs eines digitalen Bildes beschrieben. Dazu werden mehrere Aufnahmen des Bildes, die mit verschiedenen Belichtungseinstellungen gemacht wurden, gewichtet kombiniert. Die Gewichtungswerte werden aus den Film- bzw. Sensor-Empfindlichkeitskurven, die für die verschiedenen Belichtungseinstellungen gelten, gewonnen. Dabei werden aus jeder Aufnahme jeweils die Pixelwerte höher gewichtet, die in einem Bereich großer Steilheit der Empfindlichkeitskurve der Aufnahmeliegen.
  • In der DE 3750919 T2 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Tonwertkorrektur eines Videobildes beschrieben, das mittels einer Bildröhre und Farbfiltern auf Farbfotopapier aufgezeichnet wird. Aus den RGB-Signalen wird ein Luminanzsignal L erzeugt, und für alle vier Signale (RGBL) wird dann ein Summenhistogramm erzeugt. Durch Vergleich der Histogrammwerte für einen Weißpunkt, z.B. bei 99%, und für einen Schwarzpunkt, z.B. bei 1%, für die Farbsignale RGB einerseits und für das Luminanzsignal L andererseits wird entschieden, ob das Bild einen "sicheren" Weißpunkt bzw. Schwarzpunkt enthält. Abhängig davon werden für die RGB Signale Tonwertkorrekturkurven durch Histogrammausgleich (Equalization) berechnet. Wenn ein sicherer Weißpunkt bzw. Schwarzpunkt vorhanden ist, werden die Tonwertkorrekturkurven aus den Histogrammen der Farbsignale RGB ermittelt. Wenn ein sehr unsicherer Weißpunkt bzw. Schwarzpunkt vorhanden ist, werden die Tonwertkorrekturkurven aus dem Histogramm des Luminanzsignals L ermittelt. In dazwischen liegenden Fällen werden zur Berechnung der Tonwertkorrekturkurven Mischsignale aus den Farbsignalen RGB und dem Luminanzsignal L herangezogen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der digitalen Bildaufnahme eine optimale Aussteuerung der Bilddaten zu erreichen und besonders die Anforderungen der Reproduktionstechnik bezüglich der Einstellung des Weißpunktes zu berücksichtigen. Weiterhin wird eine Verbesserung des Rauschens und der Linearität der aufgenommenen Bilddaten erreicht.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der 1 bis 4 erläutert. Es zeigen
  • 1 ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • 2 Histogramme der Farbkomponenten und der Luminanzkomponente,
  • 3 eine Bewertungsfunktion, und
  • 4 ein Rechenbeispiel.
  • Zur Beschreibung der Erfindung werden die physikalischen Größen Lichtstrom E und Sensorsignal S verwendet. Der Lichtstrom E fällt bei der digitalen Bildaufnahme auf die Fläche eines Bildpunktes des Sensors. Im Sensor wird dadurch ein elektrisches Sensorsignal S(E) erzeugt, das anschließend digitalisiert wird. Für die Farbbildaufnahme gibt es für jeden Bildpunkt Sensorelemente mit vorgeschalteten Farbfiltern, so dass für jede der Farbkomponenten Rot, Grün, Blau ein entsprechendes Sensorsignal SRot(E), SGrün(E) und SBlau(E) erzeugt wird. Die Sensorsignale S haben einen normierten Aussteuerungsbereich zwischen 0 und 1. Das Sensorsignal S = 0 bedeutet, dass vom Sensor kein Lichtstrom E registriert wurde. Das Sensorsignal S = 1 bedeutet, dass der Sensor mit dem maximalen Lichtstrom E beleuchtet wurde.
  • 1 zeigt ein Ablaufdiagramm der Verarbeitungsschritte, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt werden. Im Schritt S1 werden mit der Digitalkamera mehrere Aufnahmen Ai einer unbewegten Szene mit abgestuften Blendeneinstellungen durchgeführt. Die erhaltenen Aufnahmen werden in der Fachsprache auch als Blendenfächer bezeichnet. Die folgenden Schritte S2 bis S7 werden für jede Aufnahme Ai des Blendenfächers separat durchgeführt.
  • Im Schritt S2 wird aus den Sensorsignalen der Farbkomponenten durch gewichtete Mittelung ein Luminanzsignal SLum(E) berechnet. SLum(E) = 0,299 × SRot(E) + 0,587 × SGrün(E) + 0,114 × SBlau(E) (1)
  • Im Schritt S3 wird für die nunmehr vier Komponenten zunächst je ein Histogramm ermittelt. 2 zeigt ein Beispiel für die Histogramme. Auf der horizontalen Achse sind die Sensorsignale aufgetragen. Auf der vertikalen Achse sind die Häufigkeiten aufgetragen, mit denen die jeweiligen Werte des Sensorsignals im Bild vorkommen. Aus jedem Histogramm wird ein Weißpunkt WP bestimmt, beispielsweise als der Sensorsignalwert, bei dem das kumulierte Histogramm den Wert 95% erreicht hat. Zur Bildung der Histogramme können alle Bildpunkte des Bildes herangezogen werden oder auch nur eine repräsentative Auswahl der Bildpunkte, beispielsweise jeder n-te Bildpunkt aus jeder n-ten Zeile, um die Berechnung zu beschleunigen.
  • Im Schritt S4 wird das Maximum der zuvor für die drei Farbkomponenten und für die Luminanzkomponente bestimmten Weißpunkte bestimmt. WPMax = max {WPRot, WPGrün, WPBlau, WPLum} (2)
  • Im Schritt S5 wird für die Aufnahme Ai ein Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr berechnet, mit dem die Sensorsignale so verstärkt bzw. abgeschwächt werden, dass der Weißpunkt WPMax nach der Korrektur eine halbe Blendenstufe unter der maximalen Aussteuerung der Sensorsignale liegt. Einer halben Blendenstufe entspricht der Faktor 1/√2, d.h. der Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr ergibt sich aus:
    Figure 00070001
  • Die Festlegung des korrigierten Weißpunktes bei einer halben Blendenstufe unter der Vollaussteuerung lässt genügend Spielraum für weitere Korrekturen der Bilddaten in der elektronischen Reproduktion und ermöglicht besonders, dass die Spitzlichter noch genügend weit über den Weißpunkt hinaus ausgesteuert werden können. Andererseits ist eine halbe Blendenstufe unter der Vollaussteuerung ein willkürlich festgelegter Punkt des Aussteuerungsbereichs. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch mit einer anderen Festlegung des korrigierten Weißpunktes arbeiten, z.B. bei 80% unter der Vollaussteuerung. Wichtig ist nur, dass ein genügend großer Abstand zwischen dem korrigieren Weißpunkt und der maximalen Aussteuerung vorhanden ist.
  • In einer vereinfachten Anwendungsform der Erfindung kann der Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr in einen äquivalenten Blenden-Korrekturwert BLKorr umgerechnet werden.
  • Figure 00080001
  • Der Blenden-Korrekturwert BLKorr gibt an, um wie viele Blendenstufen die ursprünglich bei der Aufnahme Ai verwendete Blende verändert werden muss, damit der Weißpunkt eine halbe Blendenstufe unter der Vollaussteuerung liegt. Der Blenden-Korrekturwert BLKorr kann dann direkt angewendet werden, um eine neue Aufnahme der Szene mit der korrigierten Blendeneinstellung zu machen oder um aus dem Blendenfächer die Aufnahme Ai auszuwählen, deren Blendeneinstellung der korrigierten Blende am nächsten kommt. Mit dieser vereinfachten Anwendungsform der Erfindung kann zwar eine digitale Bildaufnahme erzeugt bzw. ausgewählt werden, deren Weißpunkteinstellung die Anforderungen der Reproduktionstechnik erfüllt, die Anforderungen bezüglich eines rauscharmen Bildes mit einer linearen Tonwertabstufung sind aber noch nicht optimal gewährleistet. Diese Qualitätsmerkmale werden erst durch die weiteren Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert.
  • Im Schritt S6 wird der Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr auf die Sensorsignale der drei Farbkomponenten der Aufnahme Ai angewendet, wobei die korrigierten Sensorsignale SKorr entstehen. SKorr(E) = S(E) × BKorr (5)
  • Im Schritt S7 wird ein Bewertungsfaktor FBew(S) berechnet, mit dem die Sensorsignale bezüglich ihrer Rauschfreiheit und Linearität bewertet werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Rauschfreiheit und Linearität der Sensorsignale in der Mitte des Aussteuerungsbereiches am besten ist und zum unteren und oberen Rand des Aussteuerungsbereiches schlechter wird. Dementsprechend wird eine Bewertungsfunktion gewählt, die die Sensorsignale am Rand des Aussteuerungsbereiches geringer bewertet als in der Mitte. Die folgende Bewertungsfunktion erfüllt diese Bedingung.
  • Figure 00090001
  • Die 3 zeigt diese Funktion. Es muss nicht genau diese Bewertungsfunktion gewählt werden. Jede Funktion mit einer ähnlichen Form, beispielsweise eine Parabelfunktion, ist ebenso geeignet. Die Bewertungsfunktion wird auf die ursprünglichen unkorrigierten Sensorsignale S(E) angewendet.
  • Nach der Ausführung der Schritte S2 bis S7 für jede der Aufnahmen Ai des Blendenfächers werden im letzten Schritt neue korrigierte und bewertete Sensorsignale SNeu aus den Sensorsignalen aller Aufnahmen Ai des Blendenfächers berechnet. Diese Berechnung erfolgt getrennt für die drei Farbkomponenten Rot, Grün, Blau des Bildes.
  • Figure 00090002
  • Damit wird ein bezüglich des Weißpunktes korrigiertes aus allen Aufnahmen Ai des Blendenfächers gemitteltes Bild berechnet, das ein geringeres Rauschen und eine größere Linearität aufweist, als jede der einzelnen Aufnahmen Ai. Dies wird durch die Bewertungsfunktion erreicht, die für jeden Bildpunkt die Aufnahmen Ai höher bewertet, bei denen die Sensorsignale S(E) des Bildpunktes im mittleren Aussteuerungsbereich liegen, und die Aufnahmen Ai geringer bewertet, bei denen die Sensorsignale S(E) des Bildpunktes am Rand des Aussteuerungsbereiches liegen.
  • 4 zeigt in einer Tabelle beispielhaft die Rechenergebnisse für einen Spitzlicht-Bildpunkt. Für die Szene wurden drei Aufnahmen A1, A2, A3 mit den relativen Blendenstufen –1, + 0,5 und +1 gemacht. Die Aufnahme A2 erfordert keine Belichtungskorrektur, da ihr Weißpunkt bereits um den Faktor 1/√2 unter der Vollaussteuerung liegt. Bei der Aufnahme A1 liegt der Weißpunkt wesentlich tiefer, d.h. die Aufnahme ist unterbelichtet. Dem entsprechend müssen die Sensorsignale mit einem hohen Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr verstärkt werden. Die Aufnahme A3 ist etwas überbelichtet und muss mit dem Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr etwas abgeschwächt werden. Entsprechend den Blendeneinstellungen variieren die Sensorsignale S(E) des Spitzlicht-Bildpunktes sehr stark. Sie liegen jedoch alle über dem entsprechenden Weißpunkt, da es sich um einen Spitzlichtwert handelt. Die mit dem Belichtungs-Korrekturfaktor BKorr korrigierten Sensorsignale SKorr(E) haben vergleichbar große Werte. Der Bewertungsfaktor FBew(S) zeigt, dass das korrigierte Sensorsignal SKorr(E) der unterbelichteten Aufnahme A1 bei der Berechnung des gemittelten neuen Sensorsignals SNeu(E) am höchsten bewertet wird, da das ursprüngliche Sensorsignal S(E) dieser Aufnahme im mittleren Aussteuerungsbereich liegt. Die korrigierten Signalwerte SKorr(E) der beiden anderen Aufnahmen A2 und A3 werden geringer bewertet, da ihre ursprünglichen Sensorsignale S(E) dichter am Rand des Aussteuerungsbereiches liegen. Für einen Bildpunkt mit einem dunklen Tonwert würde die überbelichtete Aufnahme A3 bei der Berechnung des gemittelten neuen Sensorsignals SNeu(E) höher bewertet als die beiden anderen Aufnahmen A1 und A2, da das ursprüngliche Sensorsignal S(E) des Bildpunktes bei der Aufnahme A3 mehr in der Mitte des Aussteuerungsbereiches liegen würde.

Claims (5)

  1. Verfahren zur automatischen Belichtungskorrektur bei der digitalen Bildaufnahme, insbesondere für die digitale Fotografie, wobei die digitalen Sensorsignale (S(E)) eines Blendenfächers von mehreren digitalen Bildaufnahmen (Ai) mit verschiedenen Blendeneinstellungen zur Verfügung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass – für jede digitale Bildaufnahme (Ai) aus den Sensorsignalen (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) der Farbkomponenten Rot, Grün, Blau eine Luminanzkomponente (SLum(E)) berechnet wird, – für die Sensorsignale (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E), SLum(E)) der Komponenten ein Histogramm ermittelt wird, – aus den Histogrammen die Weißpunkte (WPRot, WPGrün, WPBlau, WPLum) der Komponenten bestimmt werden, – das Maximum (WPMax) der Weißpunkte (WPRot, WPGrün, WPBlau, WPLum) bestimmt wird, – für jede digitale Bildaufnahme (Ai) ein Belichtungs-Korrekturfaktor (BKorr) berechnet wird, so dass das korrigierte Maximum (WPMax) der Weißpunkte einen festgelegten Wert unterhalb der oberen Grenze des Aussteuerungsbereichs der Sensorsignale (S(E)) hat, – die Sensorsignale (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) der Farbkomponenten mit dem Belichtungs-Korrekturfaktor (BKorr) in korrigierte Sensorsignale (SKorr(E)) umgerechnet werden, – aus den Sensorsignalen (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) der Farbkomponenten nach einer Bewertungsfunktion Bewertungsfaktoren (FBew(S)) berechnet werden, und – aus den korrigierten Sensorsignalen (SKorr(E)) der digitalen Bildaufnahmen (Ai) mittels der Bewertungsfaktoren (FBew(S)) neue Sensorsignale (SNeu(E)) für die Farbkomponenten berechnet werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der festgelegte Wert für das korrigierte Maximum (WPMax) der Weißpunkte um den Faktor 1/√2 unterhalb der oberen Grenze des Aussteuerungsbereichs der Sensorsignale (S(E)) liegt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewertungsfaktoren (FBew(S)) die Sensorsignale (SRot(E), SGrün(E), SBlau(E)) in der Mitte des Aussteuerungsbereiches der Sensorsignale höher bewerten als an den Rändern des Aussteuerungsbereiches.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewertungsfaktoren (FBew(S)) nach der Beziehung
    Figure 00120001
    berechnet werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Berechnung der neuen Sensorsignale (SNeu(E)) nach der Beziehung
    Figure 00120002
    erfolgt.
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