DE10208250A1 - Druckverfahren - Google Patents

Druckverfahren

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Abstract

Es wird ein Druckverfahren vorgeschlagen, bei dem eine Druckfläche mit druckfarbeannehmenden Bildstellen und druckfarbeabstoßenden Nichtbildstellen durch selektive Energieeinwirkung strukturiert wird, bei dem die Druckfläche mit einer Druckfarbe eingefärbt wird und bei dem im Kontakt mit einem Bedruckstoff die Druckfarbe bildgemäß auf den Bedruckstoff wenigstens teilweise übertragen wird, welches sich dadurch auszeichnet, dass vor dem Einfärben die druchfarbeannehmende Druckfläche mit einem Feuchtmittel benetzt wird und dass zur Erzeugung der druckfarbeannehmenden Bildstellen das Feuchtmittel durch die Energieeinwirkung bildgemäß wenigstens teilweise entfernt wird. Des Weiteren wird eine Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens mit einer Druckform beschrieben, deren Oberfläche im trockenen Zustand im Wesentlichen amphotär ist. Im dargelegten Verfahren beziehungsweise mittels der beschriebenen Vorrichtung ist eine schnelle und einfache Strukturierung der Druckform in bildmäßige und nicht-bildmäßige Bereiche gewährleistet. Mit besonderem Vorteil kann ein derartiges Verfahren zur Herstellung kleiner Druckauflagen oder im Digitaldruck zum Einsatz gelangen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Druckverfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 4.
Flachdruckverfahren beruhen darauf, dass sich druckende und nichtdruckende Flächen nahezu in einer Ebene auf einer Druckform befinden. Beim Drucken mit ölbasierenden Druckfarben sind die druckenden Bildelemente so präpariert, dass sie ein wasserhaltiges Feuchtmittel abstoßen und die ölbasierende Druckfarbe annehmen. Die nichtdruckenden Elemente sind dagegen wasserfreundlich und stoßen die ölbasierende Druckfarbe ab.
Bei Naßoffsetdruckverfahren werden Druckplatten aus Aluminium verwendet, deren Oberfläche zum Verbessern der Feuchtmittelführung chemisch verändert, mechanisch gestrahlt oder gebürstet oder elektrolytisch oxidiert ist. Durch die gezielte Oxidation der Aluminiumoberfläche entsteht eine mikroporöse Schicht mit einem hervorragenden Adhäsionsvermögen. Zum Herstellen einer Druckform wird die Aluminiumoxidoberfläche mit einer lichtempfindlichen Kopierschicht versehen und bildgemäß belichtet. Je nach dem verwendeten Positiv- oder Negativkopierverfahren wird die Kopierschicht an den Bildstellen fotochemisch gehärtet und unlöslich für eine Entwicklerlösung oder die Kopierschicht wird an den Nichtbildstellen fotochemisch zersetzt und von einer Entwicklerlösung abgelöst. Die druckfarbeführenden Bildstellen bestehen in jedem Fall aus einem Kopierschichtrest. Beim Drucken wird eine Emulsion aus Druckfarbe und Feuchtmittel auf die Druckform aufgetragen. Die Druckfarbe haftet nur an oleophilen Bildstellen der Kopierschicht. Die von der Kopierschicht freigelegte Aluminuimoxidoberfläche der Druckform ist hydrophil und bindet das Feuchtmittel, welches kein Anlagern von Druckfarbe gestattet.
In EP 941154 A1 ist ein Drucksystem mit einer Druckplatte beschrieben, die ein Material enthält, dessen Oberfläche durch eine photokatalytische Reaktion von einem im Ausgangszustand lipophilen in einem hydrophilen Zustand überführbar ist. Zum Herstellen der Druckform wird die Oberfläche durch selektive Wärmeeinwirkung an den Bildstellen in den lipophilen Zustand zurückversetzt. Geeignete Materialen für eine derartige Druckplatten sind die Titanoxid und Zinkoxid. Beim Drucken wird die Druckplatte mit Naßoffsetdruckfarbe in Kontakt gebracht, wobei an den nicht bebilderten Stellen Feuchtmittel und an den lipophilen Bildstellen Druckfarbe geführt wird.
In DE 198 26 377 A1 ist ein Druckverfahren beschrieben, welches ebenfalls auf einer photokatalytischen Reaktion an der Oberfläche einer Druckform beruht. Mit einer Belichtungseinheit wird die Oberfläche der Druckform gleichmäßig flächig in einen hydrophilen Zustand gebracht. Auf der Druckform bildet sich eine zusammenhängende molekulare Wasserschicht. Im Gegensatz zum herkömmlichen Naßoffsetdruck mit einem makroskopischen Wasserfilm nimmt die molekulare Wasserschicht kein weiteres Wasser auf. Durch Lichteinwirkung wird die molekulare Wasserschicht in den Druckfarbe annehmende Bildbereichen abgetragen. Die Druckform wird anschließend mit einer ölbasierenden Druckfarbe eingefärbt. In einem letzten Schritt wird die Druckfarbe auf einen Bedruckstoff übertragen.
In einer Variante ist in DE 198 26 377 A1 ein Verfahren beschrieben, bei dem die fotokatalytische Oberfläche einer Druckform mit UV-Licht an den Nichtbildstellen vom lipophilen in den hydrophilen Zustand überführt wird. An den belichteten Stellen lagert sich Wasser aus der Umgebungsluft an, so dass sich dort zunächst eine molekulare Wasserschicht ausbildet. Mit einem konventionellen Feuchtwerk wird die molekulare Wasserschicht an den Nichtbildstellen so weit erhöht, dass beim Drucken Druckfarbe zu 100% abgewiesen wird. An den Bildstellen wird beim Feuchten mit dem konventionellen Feuchtwerk kein zusätzliches Wasser aufgenommen.
Bei den bekannten Verfahren ist der Herstellungsprozeß für die Druckformen aufwendig, insbesondere dann, wenn das Druckbild seitenweise geändert werden soll, wie es für das Drucken kleiner Auflagen und beim sogenannten Digitaldruck erforderlich sein kann. Des weiteren sind die Materialien, welche Hafteigenschaftänderungen gestatten, teuer und nicht widerstandsfähig.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Drucken zu schaffen, welches eine einfache Strukturierung der Druckform in bildmäßige und nicht­ bildmäßige Bereiche gewährleistet.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale nach Anspruch 1 aufweist. Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung nach Anspruch 4 geeignet. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sich in den Unteransprüchen charakterisiert.
Im erfindungsgemäßen Druckverfahren wird eine Druckfläche mit druckfarbeannehmenden Bildstellen und druckfarbeabstoßenden Nichtbildstellen durch selektive Energieeinwirkung strukturiert. Die Druckfläche wird mit einer Druckfarbe eingefärbt, so dass diese in Kontakt mit einem Bedruckstoff bildgemäß auf den Bedruckstoff wenigstens teilweise übertragen wird. Das erfindungsgemäße Druckverfahren zeichnet sich dadurch aus, dass vor dem Einfärben die druckfarbeannehmende Druckfläche mit einem Feuchtmittel benetzt wird und dass zur Erzeugung der druckfarbeannehmenden Bildstellen das Feuchtmittel durch die Energieeinwirkung bildgemäß wenigstens teilweise entfernt wird. Auf diese Weise wird eine einfache, schnelle und für eine bestimmte Zeitspanne anhaltende Strukturierung der Druckform in bildmäßige und nicht-bildmäßige Bereiche erreicht.
Zum Entfernen des Feuchtmittels an den Bildstellen wird elektromagnetische Strahlung, bevorzugt Laserstrahlung verwendet. Des weiteren kann das erfindungsgemäße Druckverfahren zu einem zyklischen Verfahren weitergebildet werden: Nach dem Kontakt mit einem Bedruckstoff zur Übertragung von Druckfarbe die Druckfläche hinreichend rückstandsfrei gereinigt wird, so dass eine Iteration der beschriebenen Verfahrensschritte durchgeführt werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung eines derartigen Verfahrens umfasst eine Druckform, eine auf die Druckform gerichtete, selektiv wirkende Energiequelle, Einrichtungen zum Feuchten und Einfärben der Druckform und Mittel zum Übertragen der Druckfarbe auf einen Bedruckstoff umfasst. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Oberfläche der Druckform im trockenen Zustand im wesentlichen amphotär ist, und dass eine Anordnung zum Vorfeuchten der zu bebildernden Oberfläche vorgesehen ist. Mit einer derartigen Vorrichtung kann eine verbesserte Strukturierung der Druckform in bildmäßige und nicht-bildmäßige Bereiche erreicht werden.
Unter einer amphotären Oberfläche wird dabei eine Oberfläche mit der Eigenschaft verstanden, dass die Oberfläche sowohl hydrophil (oleophob) als auch hydrophob (oleophil) sein kann. Dabei ist es im Zusammenhang der Erfindung unerheblich, ob es sich um eine Oberfläche mit dieser mikroskopischen Charakteristik handelt, also beispielhaft um amphotäre Moleküle in dieser Oberfläche, oder um eine makro- oder mesoskopische Eigenschaft der Oberfläche, also um die Tatsache, dass die Oberfläche sowohl eine gewisse Affinität für polare oder unpolare Substanzen aufweist. Bevorzugt kann es sich bei einer derartigen Oberfläche um ein Polymer mit geeigneten Endgruppen handeln.
Zum Drucken ein- oder mehrfarbiger Drucke nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind alle hydrophoben oder ölbasierenden Druckfarben und Druckfarben mit Öl-Ersatzstoffen geeignet. Das Einfärben, quasi das Entwickeln des latenten Bildes, der Druckfläche mit der Druckfarbe bzw. mit einer Emulsion aus Druckfarbe und Feuchtmittel kann mit herkömmlichen Farbauftragswalzen geschehen. Die Übertragung der Druckfarbe von der Druckform auf einen Bedruckstoff kann direkt oder indirekt mittels Übertragungszylindern erfolgen. Zum Benetzen bzw. Vorfeuchten der Druckfläche kann ein herkömmliches Walzen- oder Sprühfeuchtwerk verwendet werden. In anderen Worten: Durch eine wirkungsvolle Kombination wird vorteilhaft den Einsatz konventioneller Druckfarbe im erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht, so dass dieses besonders kostengünstig ist.
Die Volumenreduktion, bevorzugt durch Verdampfen, des Feuchtmittels an den Bildstellen sollte soweit geschehen, dass die Bildstellen sicher oleophil werden. Dies ist auch noch bei einer geringen Restfeuchte an den Bildstellen gegeben. Wenn nach einem erfolgten Übertrag des Druckbildes auf einen Bogen oder eine Bahn die Druckform und gegebenenfalls die Übertragungszylinder von der Restfarbe gereinigt werden, kann unmittelbar danach das nächste Druckbild erzeugt werden. Um beim seitenweisen Wechsel des Sujets genügend Zeit für Reinigungsvorgänge zur Verfügung zu haben, können sowohl die Druckform als auch die Übertragungsmittel für die Druckfarbe als Band ausgeführt sein.
In bevorzugter Ausführungsform besitzt die Druckform oder Druckplatte eine besondere Oberflächenstruktur, um die Bebilderung durch Feuchtmittelentfernung zu ermöglichen. Da das auf der Druckform verbliebene Feuchtmittel mit der Zeit oder im Farbspalt zwischen einem Druckformzylinder und Farbwalzen nicht in benachbarte Bereiche übergehen darf, kann die Druckform vorteilhaft mit einer Näpfchenstruktur versehen sein, wobei die Wände der Näpfchen für Feuchtmittel undurchlässig sind. Diese Näpfchen können mit Feuchtmittel im wesentlichen vollständig gefüllt werden. Aus den Näpfchen wird durch selektive Energieeinwirkung wenigsten teilweise das Feuchtmittel entfernt, so dass Volumen für die Aufnahme von Druckfarbe zur Verfügung gestellt werden kann. Dieser Füllprozess wird ermöglicht oder wenigstens teilweise durch die vorteilhafte Oberflächeneigenschaft des Näpfchens unterstützt. Durch deren amphotären Charakter kann sowohl Feuchtmittel als auch Druckfarbe in das Näpfchen aufgenommen werden.
Das Farbwerk, welches bevorzugt eine Farbe-Feuchtemittel-Emulsion auf die Druckform transportiert, sollte auch bei wechselnden Sujets eine gleichmäßige Farbschichtdicke auftragen. Damit können auch kleine Auflagen in guter Qualität produziert werden, beziehungsweise es wird ein schneller Wechsel zwischen verschiedenen Drucksujets unterstützt.
Das Feuchtmittel zum Vorfeuchten kann das gleiche sein, welches beim Drucken in der Emulsion mit der Druckfarbe verwendet wird. Als Feuchtmittel sind weiterhin sonstige Flüssigkeiten einsetzbar, die bei Temperaturerhöhung leicht flüchtig sind, d. h., bei Einwirkung von Bebilderungsenergie leicht verdampfen. Mit der Volumenreduktion oder Verdrängung des Feuchtmittels kann auch eine Änderung der Hafteigenschaften für Druckfarbe einher gehen. Zum Beispiel kann das Feuchtmittel beim Verdampfen zusätzlich mit dem darunterliegenden Material der Druckform physikalisch und/oder chemisch in Wechselwirkung treten, um das Anhaften von Druckfarbe zu verbessern.
Das erfindungsgemäße Druckverfahren beziehungsweise die erfindungsgemäße Druckvorrichtung können mit besonderem Vorteil in einer Druckmaschine für die Herstellung kleiner Auflagen oder im Digitaldruck zum Einsatz kommen, wobei jeweils ein schneller Sujetwechsel erforderlich ist.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
Fig. 1 ein Schema einer Druckvorrichtung,
Fig. 2 ein Schema einer Druckform mit Näpfchenstruktur,
Fig. 3 ein Schema einer Druckform mit einer weiteren Näpfchenstruktur, und
Fig. 4 ein Schema einer ebenen strukturierten Druckform.
Das in Fig. 1 gezeigte Schema eines Druckwerkes einer Druckmaschine enthält einen Druckformzylinder 1 mit einer Druckform 2.
Der Druckformzylinder 1 ist in Richtung des Pfeiles 3 angetrieben. An den Druckformzylinder 1 ist zum Vorfeuchten eine Feuchtmittelauftragswalze 4 angestellt, die zusammen mit einer Feuchtmittelübertragungswalze 5 Bestandteil eines Vorfeuchtwerkes 6 ist. In Drehrichtung 3 folgt dem Vorfeuchtwerk 6 eine Bebilderungseinheit 7, die Laser enthält, welche zum Erzeugen einer Bildstelle auf der Oberfläche der Druckform 2 Licht 8 aussenden. In Drehrichtung 9 folgt der Bebilderungseinheit 7 ein kombiniertes Farb- Feuchtwerk 9. Gezeigt ist ein Anilox Kurzfarbwerk mit Rasterwalze 10, Kammerrakel 11, Farbwalzen 12, 13 und einer Farbauftragswalze 24. Das Feuchtwerk enthält Feuchtmittelübertragungswalze 15, eine Feuchtmittel-Schöpfwalze 16 und ein Behälter 17 für Feuchtmittel 18. In Drehrichtung 3 folgt dem Farb-Feuchtwerk 9 ein Übertragungszylinder 19 um den ein Gummituchband 20 gelegt ist. Das Gummituchband 20 umschlingt weiterhin Umlenkrollen 21-23. Im Druckspalt 24 zwischen dem Übertragungszylinder 19 und einem Druckzylinder 25 wird eine Bahn 26 gefördert. Eine Reinigungsvorrichtung 27 für die Oberfläche der Druckform 2 enthält eine Reinigungsrakel 28 und eine Auffangwanne 29. Die Umlenkrolle 23 ist Bestandteil einer Reinigungsvorrichtung 30 für das Gummituchband 20.
In Fig. 2 ist näher gezeigt, wie die Oberfläche einer Druckform 2 aufgebaut ist. Die Oberfläche der Druckform 2 enthält eine matrixartige Struktur von Näpfchen 31. Die Näpfchen 31 weisen eine amphotäre Beschichtung 32 auf. Zwischen den Näpfchen 31 bestehen Stege 33 mit oleophober Oberfläche 34. Die Stege 33 bilden eine Diffusionssperre für Feuchtmittel 18 zu jeweils benachbarten Näpfchen 31. Die Näpfchen 31 besitzen eine dem Itensitätsverlauf 35 eines Bebilderungsstrahles 8 angepasste Oberfläche. Um einen gleichmäßigen Wärmeeintrag in ein Näpfchen 31 zu erreichen, ist jedes Näpfchen 31 im Zentrum mit einer Erhebung 36 ausgebildet. Dadurch kann die Energie des Bebilderungsstrahls 8 zum Verdampfen von Feuchtmittel in den Näpfchen 31 schnell aufgenommen werden.
In Fig. 3 ist eine weitere Variante einer Näpfchenstruktur dargestellt. Wie bereits in Fig. 2 gezeigt, sind auf einer Oberfläche 37 einer Druckform 2 wurde Näpfchen 38 zur Aufnahme von Feuchtmittel 18 ausgebildet. Die Näpfchen 38 besitzen eine amphotäre Beschichtung 39 und sind durch Stege 40 voneinander getrennt. Die nach außen weisende Oberfläche 41 der Stege 40 ist oleophob. Die Stege 40 bilden jeweils zwischen benachbarten Näpfchen 38 eine Diffusionssperre für das Feuchtmittel 18. Unterhalb der Näpfchen 38 befinden sich, jeweils wärmeabsorbierende kreisförmige Elemente 42. Zur Erzeugung eines Bildpunktes wird die Energie des Bebilderungsstrahles 8 von der Beschichtung 39 und den Elementen 42 absorbiert und zeitverzögert an das Feuchtmittel 18 im Näpfchen 38 weitergegeben, um die gewünschte Feuchtmittelreduktion zu bewirken.
In Fig. 4 ist eine weitere Variante zur Ausbildung der Oberfläche der Druckform 2 dargestellt. Die ebene Oberfläche der Druckform 2 besteht aus amphotären Inseln 43 aus einem porösen Material 44 und einer darunterliegenden Thermoschicht 45 zur Absorbtion der Energie eines Bebilderungsstrahles 8. Die Inseln 43 sind durch Diffussionsbarrieren 46 für Feuchtmittel voneinander getrennt.
Nachstehend soll beschrieben werden, wie mit der Druckvorrichtung das Verfahren durchgeführt werden kann. Eine mit der Reinigungsvorrichtung 27 im wesentlichen vollständig von Farbresten gereinigte Druckform 2 wird im Vorfeuchtwerk 6 in den hydrophilen Bereichen mit einem gleichmäßigen Feuchtmittelfilm benetzt. Bei Rotation des Druckformzylinders 1 gelangt die benetzte Oberfläche der Druckform 2 in den Bereich der Bebilderungseinheit 7. Die Bebilderungseinheit 7 sendet entsprechend einem Druckbild Lichtstrahlen 8 auf die Oberfläche der Druckform 2. Wenn eine strukturierte Oberfläche der Druckform 2 vorliegt, dann ist die Aussendung der Lichtstrahlen 8 entsprechend dem Raster der Näpfchen 31, 38 bzw. der Inseln 43 mit der Drehung des Druckformzylinders 1 synchronisiert. Die Querschnittsgeometrie der Lichtstrahlen 8 kann der Geometrie der Näpfchen 31, 38 bzw. der Inseln 48 angepaßt sein. Neben runden Strahlungsquerschnitten können rautenförmige oder polygonartige Querschnitte zur Anwendung kommen. In Rotationsrichtung 3 nach der Bebilderungseinrichtung 7 sind auf der Oberfläche der Druckform 2 entsprechend dem Druckbild druckfarbeannehmende Bildstellen und druckfarbeabstoßende, Feuchtmittel tragende Nichtbildstellen ausgebildet. Ein Abwandern von Feuchtmittel in benachbarte Bildstellenbereiche ist zu vernachlässigen oder durch die Stege 33, 40 bzw. Diffusionsbarrieren 46 verhindert. Die oleophilen Bildbereiche werden mit dem Farb/Feuchtwerk 9 eingefärbt. Wegen dem anhaftenden Feuchtmittel bleiben die Nichtbildstellen frei von Druckfarbe. Im Farbwerk 9 erfolgt die Farbzufuhr über ein Kammerrakel auf die Rasterwalze und von dort auf die Farbauftragswalze 14. Die Farbauftragswalze bewirkt eine gleichmäßige Schichtdicke der Druckfarbe auf der Druckform. Über die Feuchtmittel-Schöpfwalze 16 und die Feuchtmittel- Übertragungswalze 15 wird dem Farbwerk, falls benötigt Feuchtmittel 18 zugeführt, so dass sich auf der Oberfläche der Farbauftragswalze 14 eine Emulsion aus Druckfarbe und Feuchtmittel 18 bildet. Im Spalt zwischen Druckformzylinder 1 und Übertragungszylinder 19 wird die Druckfarbe der Bildstellen auf das Gummituchband 20 übertragen. Mittels des Druckzylinders 25 wird die Bahn 26 gegen den Übertragungszylinder 18 gepresst, wodurch die Druckfarbe auf die Bahn 26 übertragen wird. Das Gummituchband 20 wird mittels der Reinigungsvorrichtung 30 ständig gesäubert.
Bezugszeichenliste
1
Druckformzylinder
2
Druckform
3
Pfeil
4
Feuchtmittelauftragswalze
5
Feuchtmittelübertragungswalze
6
Vorfeuchtwerk
7
Bebilderungseinheit
8
elektromagnetische Strahlung
9
Farb-Feuchtwerk
10
Rasterwalze
11
Kammerrakel
12
,
13
Farbwalzen
14
Farbauftragswalze
15
Feuchtmittelübertragungswalze
16
Feuchtmittel-Schöpfwalze
17
Behälter
18
Feuchtmittel
19
Übertragungszylinder
20
Gummituchband
21-23
Umlenkrolle
24
Druckspalt
25
Druckzylinder
26
Bahn
27
Reinigungsvorrichtung
28
Reinigungsrakel
29
Auffangwanne
30
Reinigungsvorrichtung
31
Näpfchen
32
Beschichtung
33
Stege
34
Oberfläche
35
Intensitätsverlauf
36
Erhebung
37
Erhebung
38
Näpfchen
39
Beschichtung
40
Steg
41
Oberfläche
42
Elemente
43
Insel
44
Material
45
Thermoschicht
46
Diffusionsbarriere

Claims (12)

1. Druckverfahren,
bei dem eine Druckfläche mit druckfarbeannehmenden Bildstellen und druckfarbeabstoßenden Nichtbildstellen durch selektive Energieeinwirkung strukturiert wird,
bei dem die Druckfläche mit einer Druckfarbe eingefärbt wird,
und bei dem im Kontakt mit einem Bedruckstoff die Druckfarbe bildgemäß auf den Bedruckstoff wenigstens teilweise übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Einfärben die druckfarbeannehmende Druckfläche mit einem Feuchtmittel benetzt wird und dass zur Erzeugung der druckfarbeannehmenden Bildstellen das Feuchtmittel durch die Energieeinwirkung bildgemäß wenigstens teilweise entfernt wird.
2. Druckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Entfernen des Feuchtmittels an den Bildstellen elektromagnetische Strahlung (8) verwendet wird.
3. Druckverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Kontakt mit einem Bedruckstoff zur Übertragung von Druckfarbe die Druckfläche hinreichend rückstandsfrei gereinigt wird, so dass eine Iteration der Verfahrensschritte durchgeführt werden kann.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend eine Druckform,
enthaltend eine auf die Druckform gerichtete, selektiv wirkende Energiequelle,
enthaltend Einrichtungen zum Feuchten und Einfärben der Druckform,
und enthaltend Mittel zum Übertragen der Druckfarbe auf einen Bedruckstoff, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Druckform (2) im trockenen Zustand im wesentlichen amphotär ist, und dass eine Anordnung (6) zum Vorfeuchten der zu bebildernden Oberfläche vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Druckform (2) eine Näpfchenstruktur (31, 38) aufweist, wobei die Oberfläche (32, 37) der Näpfchen (31, 38) im trockenen Zustand amphotär ist, und dass die Oberfläche (34, 41) zwischen den Näpfchen (31, 38) druckfarbeabweisend ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Näpfchen (31, 38) eine Diffusionssperre (33, 40) für Feuchtmittel besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Näpfchen (31, 38) eine die Bebilderungsenergie absorbierende Oberfläche (32, 39, 50) aufweisen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Druckform (2) eben ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche wasser- und druckfarbeannehmende Bildstellen-Bereiche besitzt, die durch druckfarbeabweisende Stege (46) voneinander getrennt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (46) als Diffusionssperre für Feuchtmittel ausgebildet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildstellen-Bereiche eine die Bebilderungsenergie (8) absorbierende Oberfläche (42, 45) aufweisen.
12. Druckmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine wenigstens eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 4 bis 11 aufweist.
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