DE10207186C1 - Niederkohärenz-interferometrisches Gerät zur lichtoptischen Abtastung eines Objektes - Google Patents
Niederkohärenz-interferometrisches Gerät zur lichtoptischen Abtastung eines ObjektesInfo
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Abstract
Niederkohärenz-interferometrisches Gerät zur lichtoptischen Abtastung eines Objektes (18) mit einem Kurzkohärenz-Interferometer (6), welches eine kurzkohärente Lichtquelle (7), einen Referenzreflektor (21) und einen Detektor (25) umfaßt, wobei das von der Lichtquelle (7) ausgehende Licht auf zwei Lichtwege (11, 12) aufgeteilt wird, wobei ein erster Teil als Meßlicht (16) auf das Objekt gestrahlt und ein zweiter Teil als Referenzlicht (22) auf den Referenzreflektor (21) gestrahlt wird und das Meßlicht (16) und das Referenzlicht (22) nach Reflexion an dem Objekt (18) bzw. dem Referenzreflektor (21) an einer Strahlzusammenführung (10) so zusammengeführt werden, daß ein Interferenzsignal entsteht, das eine Information über die Stärke der Reflexion des Meßlichts in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Abtastposition enthält. DOLLAR A Um eine extrem schnelle Abtastung zu ermöglichen, ist in dem Lichtweg des Detektionslichts zwischen der Strahlzusammenführung (10) und dem Detektor (25) eine variable Wellenlängenselektionseinrichtung (30) angeordnet, durch die das Detektionslicht (24) in Abhängigkeit von seiner Wellenlänge derartig selektiert wird, daß zu dem Detektor (25) selektiv bevorzugt Licht mit Wellenlängen gelangt, die einer vorbestimmten Folge von Wellenzahlen k entsprechen. Zur Variation der Abtastposition längs der Abtaststrecke (27) sind unterschiedliche Folgen der Wellenzahlen k einstellbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Niederkohärenz-interferometri
sches Gerät zur lichtoptischen Abtastung eines Objektes
durch Detektion der Position von lichtremittierenden
Stellen, die in unterschiedlichen Abständen von dem Gerät
längs einer in Abtastrichtung (d. h. in Richtung des de
tektierenden Lichtstrahles; "z-Richtung") verlaufenden
Abtaststrecke lokalisiert sind. Nachfolgend wird dies als
Low Coherence Distance Scan (LCDS) bezeichnet.
Derartige Geräte und die entsprechenden Verfahren werden
zur Untersuchung unterschiedlicher Objekte eingesetzt.
Sie ermöglichen es, mit höchster Präzision die Entfernung
zu einem oder mehreren streuenden Objektpunkten zu be
stimmen oder bildlich darzustellen. Wichtige Anwendungs
gebiete sind die automatisierte Vermessung von Objekt
oberflächen und die Untersuchung des optischen Streuver
haltens innerhalb eines Objektes, wobei der letztere An
wendungsfall vor allem auf medizinischem Gebiet (Gewebe
diagnostik) bedeutsam ist.
Bei manchen Anwendungsfällen ist es ausreichend, das Ob
jekt eindimensional, also nur längs einer in Strahlrich
tung verlaufenden Abtaststrecke, zu untersuchen. ("Longi
tudinalabtastung", englisch "longitudinal scan"). In der
Mehrzahl der Anwendungsfälle geht es jedoch darum, durch
eine zusätzliche laterale Abtastung (lateral scan) eine
Information über reflektierende Strukturen in einer Ab
tastebene oder (dreidimensional) über eine Volumenaus
schnitt zu gewinnen. Diese erfordert eine zwei- bzw.
dreidimensionale Abtastung, die im einfachsten Fall durch
ein- oder zweidimensionale laterale Verschiebung des In
terferometers erreicht werden kann. Solche Verfahren er
möglichen eine mehrdimensionale Bilddarstellung und wer
den üblicherweise als OCT (Optical Coherence Tomography)
bezeichnet.
Gemeinsam ist allen LCDS-Verfahren, daß Licht einer nie
derkohärenten (spektral breitbandig emittierenden) Licht
quelle in zwei Lichtwege, nämlich einen Meßlichtweg, der
in die Probe eindringt, und einen Referenzlichtweg aufge
teilt wird und die beiden Teillichtwege vor dem Auftref
fen auf einem Detektor derartig zusammengeführt werden,
daß sie miteinander interferieren. Zu diesem Zweck ent
hält das Gerät eine Interferometer-Anordnung, die übli
cherweise außer der niederkohärenten Lichtquelle einen
Strahlteiler, einen Referenzreflektor und den Detektor
umfaßt. Die Lichtwege zwischen diesen Elementen bilden
Interferometerarme. Das Licht der Lichtquelle gelangt
durch einen Lichtquellenarm zu dem Strahlteiler und wird
dort aufgeteilt. Ein erster Lichtanteil wird als Meßlicht
über einen Objektarm in Abtastrichtung auf das Objekt
gestrahlt, während ein zweiter Lichtanteil als Referenz
licht über einen Reflektorarm zu dem Referenzreflektor
gelangt. Beide Lichtanteile werden reflektiert (das Meß
licht an lichtremittierenden Stellen (light reflecting
sites) in dem Untersuchungsobjekt, das Referenzlicht an
dem Referenzreflektor) und auf dem jeweils gleichem
Lichtweg (Objektarm bzw. Referenzarm) zu dem Strahlteiler
zurückgeführt. Dort werden sie zusammengefaßt und als
Detektionslicht über einen Detektionsarm dem Detektor
zugeführt.
Bei der Abtastung wird die longitudinale Abtastposition
(longitudinal scan position) in rascher Folge variiert.
Dies geschieht üblicherweise durch Veränderung der Rela
tion der Längen des Referenzlichtweges und des Meßlicht
weges. Dadurch wird diejenige Position auf der Abtast
strecke verändert, für die die Voraussetzung für die In
terferenz des Meßlichts und des Referenzlichts (nämlich,
daß sich die optische Weglänge beider Lichtwege maximal
um die Koheränzlänge der Lichtquelle voneinander unter
scheiden) erfüllt ist. Die aktuelle Abtastposition ist
dabei jeweils diejenige Position auf der Abtaststrecke,
für die die optische Länge des Meßlichtweges mit der op
tischen Länge des Referenzlichtweges (jeweils von der
Strahlteilung bis zur Strahlzusammenführung) überein
stimmt ("Kohärenzbedingung"). In der Regel wird der Refe
renzspiegel in Richtung des Referenzstrahles verschoben
und dadurch der Referenzlichtweg verkürzt oder verlängert
wird.
Nähere Einzelheiten über unterschiedliche vorbekannte
LCDS-Geräte sind der einschlägigen Literatur zu entneh
men. Hierzu gehören folgende Publikationen:
- 1. WO 95/33971
- 2. J. M. Schmitt "Compact in-line interferometer for low- coherence reflectometry", Optic Letters 1995, 419 bis 421
- 3. WO 97/27468
Die Erfindung bezieht sich speziell auf Anwendungsfälle,
bei denen eine extrem schnelle Longitudinalabtastung mög
lich sein soll. Ein wichtiges Beispiel sind laufende Un
tersuchungen von Mehrschichtfolien ("Multifolien") zur
Produktionsüberwachung oder Qualitätskontrolle. Dabei
läuft die Folie mit hoher Geschwindigkeit an einem Meß
kopf vorbei und es ist laufend zu überwachen, ob eine
bestimmte gewünschte Schichtstärke (von beispielsweise
100 µm) innerhalb vorbestimmter Grenzen eingehalten wird.
Derartige Anwendungsfälle stellen sehr hohe Anforderungen
an die Abtastgeschwindigkeit. Geht man beispielsweise
davon aus, daß der Durchmesser des Oberflächenpunktes
("spot") auf den sich die Untersuchung bezieht, 8 µm be
trägt und die zu untersuchende Folienbahn mit einer Ge
schwindigkeit von 10 m/sec transportiert wird, so müßte
etwa alle 0,8 µsec ein Meßwert aufgenommen werden. Hier
aus errechnet sich eine Mindestabtastrate von 1,25 MHz.
Bei 256 Punkten je Longitudinalabtastung resultiert hier
aus eine Wiederholrate von 4,9 kHz. Derartig hohe Wieder
holraten lassen sich durch Verschieben eines Spiegels
nicht erreichen.
Es sind bereits eine Reihe von Vorschlägen gemacht wor
den, bei LCDS-Geräten eine höhere Wiederholrate zu ermög
lichen.
In der Publikation
- 1. K. F. Kwong et al. "400-Hz mechanical scanning optical delay line", Optics Letters 1993, 558-560
wird eine optische Verzögerungsstrecke beschrieben, die
im Referenzarm eines Interferometers angeordnet werden
kann. Die Variation der optischen Weglänge wird dabei
durch eine Kombination eines Dispersionsgitters und eines
in einem engen Winkelbereich schwenkbaren Spiegels er
reicht.
Eine ähnliche Anordnung wird auch in
- 1. US Patent 6,111,645 und
- 2. G. J. Tearney et al. High-speed phase- and group-delay scanning with a grating-based phase control delay line", Optics Letters 1997, 1811-1813
als Bestandteil eines LCDS-Gerätes, das sich für sehr
schnelle Abtastungen eignen soll, beschrieben. In diesen
Publikationen wird das in dem Zitat
4
) verwendete Grund
prinzip dahingehend verallgemeinert, daß ein Dispersions
gitter in Verbindung mit einem spektralen Phasenschieber
verwendet werden soll. Es werden auch nicht-mechanische
Möglichkeiten zur Realisierung eines spektralen Phasen
schiebers beschrieben, insbesondere ein akusto-optischer
Modulator (AOM).
Nachteilig bei diesen Vorschlägen ist, daß die doppelte
Passage des Lichts durch die aus Spektralgitter und opti
schem Phasenschieber bestehende Verzögerungseinheit einen
sehr hohen Justieraufwand bedingt, weil ein exakter Wie
dereintritt in eine Single-Mode-Lichtleitfaser erforder
lich ist. Außerdem ist mit diesem Lichtweg ein hoher In
tensitätsverlust verbunden.
In den Zitaten 5) und 6) werden einleitend weitere Lö
sungsversuche des vorausgehenden Standes der Technik dis
kutiert:
- - Eine Änderung der optischen Weglänge läßt sich durch piezoelektrische Dehnung von Lichtleitfasern (piezo electric fiber stretching) erreichen. Dies erfordert allerdings ein relativ großes Bauteil und ermöglicht keine hinreichend hohe Wiederholrate. Außerdem ist der Energiebedarf hoch.
- - Der longitudinal verschiebbare Spiegel im Referenzka nal kann durch einen rotierenden Glaswürfel ersetzt werden (vgl. auch US Patent 6,144,456). Dies führt al lerdings zu einer nichtlinearen Änderung der optischen Weglänge sowie zu einer von der optischen Weglänge ab hängigen Dispersion. Auch in diesem Fall können die erreichbaren Wiederholraten gehobene Ansprüche nicht befriedigen.
Auf dieser Grundlage liegt der Erfindung das technische
Problem zugrunde, ein interferometrisches Gerät zur Ver
fügung zu stellen, das mit vertretbarem Aufwand eine ex
trem hohe Wiederholrate der Longitudinalabtastung ermög
licht.
Dieses Problem wird gelöst durch ein Niederkohärenz
interferometrisches Gerät zur lichtoptischen Abtastung
eines Objektes durch Detektion der Position von lichtre
mittierenden Stellen, die längs einer in einer Abta
strichtung verlaufenden Abtaststrecke lokalisiert sind
mit einem Kurzkohärenz-Interferometer, welches eine kurz
kohärente Lichtquelle, einen Referenzreflektor und einen
Detektor umfaßt, wobei das von der Lichtquelle ausgehende
Licht mittels eines Strahlteilers auf zwei Lichtwege auf
geteilt wird, wobei ein erster Teil des Lichts als Meß
licht auf das Objekt gestrahlt und an einer lichtremit
tierenden Stelle, die sich an einer einstellbaren Ab
tastposition auf der Abtaststrecke befindet, reflektiert
wird und ein zweiter Teil des Lichts als Referenzlicht
auf den Referenzreflektor gestrahlt und dort reflektiert
wird, die einstellbare Abtastposition auf der Abtast
strecke zur Durchführung einer Abtastung variiert wird
und das Meßlicht und das Referenzlicht an einer Strahlzu
sammenführung so zusammengeführt werden, daß das resul
tierende Detektionslicht beim Auftreffen auf den Detektor
ein Interferenzsignal erzeugt, das eine Information über
die Stärke der Reflexion des Meßlichts in Abhängigkeit
von der jeweils eingestellten Abtastposition enthält, die
dadurch gekennzeichnet ist, daß in dem Lichtweg des De
tektionslichts zwischen der Strahlzusammenführung und dem
Detektor eine variable Wellenlängenselektionseinrichtung
angeordnet ist, durch die das Detektionslicht in Abhän
gigkeit von seiner Wellenlänge derartig selektiert wird,
daß zu dem Detektor selektiv bevorzugt Licht mit Wellen
längen gelangt, die einer vorbestimmten Folge von Wellen
zahlen k entsprechen und zur Variation der Abtastposition
längs der Abtaststrecke unterschiedliche Folgen der Wel
lenzahlen k einstellbar sind.
Im Gegensatz zu den oben erläuterten bisherigen Versuchen
zur Realisierung einer extrem schnellen Longitudinalabta
stung befindet sich die für die Einstellung der Abtastpo
sition verwendete Abtasteinheit (scanning unit) im Licht
weg des Detektionslichts nach der Zusammenfassung des
Referenzlichts und des Meßlichts. Die Änderung der longi
tudinalen Abtastposition (longitudional scan position)
basiert bei der Erfindung nicht auf einer Änderung der
Relation der Länge von Meß- und Referenzlichtweg, sondern
auf der Auswahl einer definierten Folge ausgewählter Wel
lenlängen des interferierenden Detektionslichts. Diese
Auswahl wird mittels der Wellenlängenselektionseinrich
tung so variiert, daß die den ausgewählten Wellenlängen
entsprechende Folge von Wellenzahlen ("k-Profil der Wel
lenlängenselektionseinrichtung") jeweils mit demjenigen
k-Profil des Interferometers übereinstimmt, das der je
weiligen Abtastposition entspricht. Dies wird nachfolgend
anhand der Figuren näher erläutert.
Das bei der Erfindung benutzte physikalische Phänomen ist
als sogenannte "Müller'sche Streifen" seit langem be
kannt. Gelegentlich wurde es auch bei interferometrischen
Verfahren eingesetzt. In der DE 43 09 056 ist die Möglich
keit beschrieben, die Entfernung streuender Punkte bzw.
deren Intensitätsverteilung in Richtung des Detektions
strahls dadurch zu bestimmen, daß das Licht mittels eines
Spektralapparates spektral zerlegt und das Spektrum mit
einem ortsempfindlichen Photoempfänger, beispielsweise
einer Photodiodenzeile, detektiert wird. In dem Dokument
wird erläutert, daß mit einer solchen Anordnung die In
tensitätsverteilung durch Fouriertransformation des de
tektierten Spektrum ermittelt werden kann. Dieses Verfah
ren ist für schnelle Longitudinalabtastungen ungeeignet,
weil der Zeitbedarf für das Auslesen der Daten der Photo
diodenzeile und die Verarbeitung in Form einer Fourier
transformation viel zu hoch ist. Außerdem ist das Detek
torsignal wegen der erforderlichen guten Ortsauflösung
sehr schwach und deswegen das S/N (signal/noise)-
Verhältnis schlecht.
Durch die Erfindung werden mehrere wichtige Vorteile er
reicht:
- - Eine vollständige longitudinale Abtastung kann mit einer sehr hohen Wiederholrate (10-100 kHz) durch geführt werden. Für viele Anwendungszwecke, insbeson dere bei der laufenden Überwachung bewegter Objekte, ist wichtig, daß die Abtastfrequenz je Abtastpunkt noch wesentlich höher (1-10 MHz) sein kann.
- - Der Meßkopf des Gerätes kann sehr gut miniaturisiert werden, weil die Abtasteinheit im Detektionslichtweg angeordnet ist, der über Lichtleitfasern mit den üb rigen Teilen des Interferometers, die in einen kom pakten Meßkopf integriert werden können, verbunden werden kann.
- - Die Auswertung ist nicht von phasensensitiven Infor mationen im Detektionslichtweg abhängig und deswegen sehr robust. Auch das Risiko, daß durch Fehljustage Signalverzerrungen entstehen können, ist verhältnis mäßig gering.
- - Die von dem Detektor erfaßte Lichtintensität ist (insbesondere im Vergleich zu der DE 43 09 056) hoch, weil keine ortsselektive Detektion notwendig ist.
- - Soweit sich die Dispersion des Lichts auf dem Meß lichtweg von der Dispersion auf dem Referenzlichtweg unterscheidet, führt dies bei vorbekannten Geräten zu Signalunschärfen. Im Rahmen der Erfindung können sol che Dispersionsunterschiede durch eine entsprechende Anpassung des k-Profils der Wellenlängenselektions einrichtung ausgeglichen werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
dargestellten und beschriebenen Besonderheiten können
einzeln oder in Kombination verwendet werden, um bevor
zugte Ausgestaltungen der Erfindung zu schaffen. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Prinzpdarstellung eines erfindungsgemäßen
LCDS-Gerätes,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer er
sten Ausführungsform einer variablen Wellenlän
genselektionseinrichtung,
Fig. 3 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer zwei
ten Ausführungsform einer Wellenlängenselekti
onseinrichtung,
Fig. 4 ein Diagramm zur Verdeutlichung der analogen
und digitalen Selektion durch eine räumliche
Lichtselektionseinrichtung,
Fig. 5 eine grafische Darstellung der Überlagerung
zweier unterschiedlicher Wellenlängen,
Fig. 6 eine grafische Darstellung des k-Profils eines
Interferometers bei Reflexion des Meßlichtes an
einer lichtremittierenden Stelle in einer defi
nierten Abtastposition,
Fig. 7 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausfüh
rungsform einer mechanisch veränderlichen räum
lichen Lichtselektionseinrichtung,
Fig. 8 eine Prinzipdarstellung einer zweiten Ausfüh
rungsform einer mechanisch veränderlichen räum
lichen Lichtselektionseinrichtung,
Fig. 8a einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 8,
Fig. 9 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer drit
ten Ausführungsform einer Wellenlängenselekti
onseinrichtung,
Fig. 10 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer vier
ten Ausführungsform einer Wellenlängenselekti
onseinrichtung,
Fig. 11 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer fünf
ten Ausführungsform einer Wellenlängenselekti
onseinrichtung,
Fig. 12 eine Prinzipdarstellung eines Teils einer
sechsten Ausführungsform einer Wellenlängense
lektionseinrichtung.
Das in Fig. 1 dargestellte LCDS-Gerät 1 besteht aus einem
Meßkopf 2, einer Abtasteinheit 3 und einer Elektronikein
heit 4. Die Darstellung ist nicht maßstäblich und stark
schematisiert. Konstruktive Einzelheiten, die für die
Funktion der Erfindung unwesentlich sind, sind nicht dar
gestellt.
Der Meßkopf 2 und die Abtasteinheit 3 enthalten die opti
schen Bauteile eines Kurzkohärenz-Interferometers 6. Das
Licht einer Lichtquelle 7 wird über ein Objektiv 8 in
eine Single-Mode Lichtleitfaser eingekoppelt, die den
Lichtquellenarm 9 des Interferometers 6 bildet. Das in
dem Lichtquellenarm 9 transportierte Primärlicht wird
mittels eines als Strahlteiler wirkenden optischen Kopp
lers 10 gleichmäßig als Meßlicht 16 in einen Probenarm 12
und als Referenzlicht 22 in einen Referenzarm 11 aufge
teilt, in denen der Lichttransport ebenfalls in Licht
leitfasern erfolgt. In dem Probenarm 12 wird das Meßlicht
16 in ein Objektiv 13 ausgekoppelt, das aus Linsen 14 und
15 besteht. Die Linse 15 refokussiert das Meßlicht 16,
das durch ein Fenster 17 in Richtung auf ein Untersu
chungsobjekt 18 gestrahlt wird.
Sowohl in dem Probenarm 12 als auch in dem Referenzarm 11
findet eine Reflexion statt, nämlich an einer lichtremit
tierten Stelle 20 des Meßobjektes 18 bzw. an einem Refe
renzreflektor 21. Das reflektierte Meßlicht 16 und das
reflektierte Referenzlicht 22 werden in dem optischen
Koppler 10 wieder zusammengeführt und in einem Detekti
onsarm 23 als Detektionslicht 24 zu dem Detektor 25
transportiert.
Insoweit ist die Konstruktion des Interferometers 6 im
wesentlichen konventionell und muß nicht näher erläutert
werden. Statt der dargestellten Interferometeranordnung
kann auch eine andere bekannte Gestaltung verwendet wer
den. Insbesondere kann statt der faseroptischen Realisie
rung mit einem faseroptischen Koppler 10 eine Freistrahl
anordnung mit einem Freistrahl-Strahlteiler verwendet
werden. Es ist auch grundsätzlich möglich, gesonderte
optische Elemente einerseits als Strahlteiler für die
Aufteilung des Lichts und andererseits als Strahlzusam
menführung zu verwenden. Bevorzugt wird jedoch für die
Strahlteilung und für die Strahlzusammenführung - wie
dargestellt - das gleiche optische Element 10 verwendet.
Eine Besonderheit der in dem Meßkopf 2 enthaltenen Inter
ferometeranordnung besteht darin, daß weder der Referen
zarm 11 noch der Probenarm 12 Mittel enthält, durch die
die Längen beider Arme (allgemeiner gesprochen die Längen
des Meßlichtweges und des Referenzlichtweges) relativ
zueinander verändert werden, um die longitudinale Ab
tastposition längs einer in Fig. 1 gestrichelt darge
stellten Abtaststrecke 27 in der durch den Pfeil 28 sym
bolisierten Abtastrichtung zu variieren. Die für die
Durchführung der Längsabtastung erforderliche Variation
der Abtastposition wird vielmehr mittels der Abtastein
heit 3 bewirkt, die im Lichtweg des Detektionslichts 24
zwischen der Zusammenführung des Lichts durch den opti
schen Koppler 10 und dem Detektor 25 angeordnet ist.
Die Abtasteinheit 3 enthält eine insgesamt mit 30 be
zeichnete variable Wellenlängenselektionseinrichtung,
deren wesentliche Teile in den Fig. 2 und 3 in zwei
unterschiedlichen Ausführungsformen deutlicher zu erken
nen sind. Im dargestellten bevorzugten Fall schließt sie
eine Spektralzerlegungseinrichtung 31 ein, durch die das
Detektionslicht 24 in Abhängigkeit von der Lichtwellen
länge λ räumlich zerlegt wird. Die Spektralzerlegungsein
richtung 31 wird im dargestellten Fall von einem reflek
tierenden Spektralgitter 32 gebildet, jedoch können auch
andere in Spektralapparaturen gebräuchliche optische Ele
mente (Transmissionsgitter, Prismen) verwendet werden.
Das von dem Spektralgitter 32 abgestrahlte spektral zer
legte Licht wird mittels eines aus zwei Objektiven 34 und
35 bestehenden optischen Abbildungssystems 36 auf eine
räumliche Lichtselektionseinrichtung 38 fokussiert. Das
erste Objektiv 34 kollimiert das aus der Eintrittspupille
37 der Wellenlängenselektionseinrichtung 30 austretende
Licht auf die Spektralzerlegungseinrichtung 31, während
das zweite Objektiv 35 das aus der Spektralzerlegungsein
richtung 31 austretende Licht auf die Lichtselektionsein
richtung 38 fokussiert.
Die räumliche Lichtselektrionseinrichtung 38 weist Licht
passagebereiche 39 und Sperrbereiche 40 auf, die längs
einer Linie alternieren, welche vorzugsweise gerade in
einer in den Figuren mit x bezeichneten Raumrichtung ver
läuft. In jedem Fall muß die Linie der alternierenden
Lichtpassage- und Sperrbereiche 39, 40 quer zu der opti
schen Achse A des Detektionslichts 24 verlaufen, daß das
durch die Spektralzerlegungseinrichtung 31 wellenlängen
abhängig aufgefächerte Licht derartig längs der Linie auf
die alternierenden Lichtpassage- und Sperrbereiche auf
trifft, daß es mit entsprechend wellenlängenabhängig al
ternierender Intensität zu dem Detektor 25 weitergeleitet
wird.
Dies kann sowohl mit einer in Fig. 2 dargestellten
Transmissionsanordnung als auch mit einer in Fig. 3 dar
gestellten Reflexionsanordnung erreicht werden. Das De
tektionslicht 24 passiert die Lichtpassagebereiche 39 mit
im Vergleich zu den Sperrbereichen 40 geringerer Schwä
chung. Beispielsweise gelangt in den Fig. 2 und 3 das
auf die Mitte eines Lichtpassagebereiches 39 fallende
Licht mit der Wellenlänge λ1 nahezu ungeschwächt zu dem
Detektor 25, während das mittig auf einen Sperrbereich
auftretende Licht mit der Wellenlänge λ2 nahezu vollstän
dig blockiert wird. Das zwischen einem Lichtpassagebe
reich und einem Sperrbereich auftreffende Licht mit der
Wellenlängen λ3 wird partiell geschwächt. Anhand von
Fig. 3 wird deutlich, daß die Begriffe "Lichtpassagebe
reich" und "Sperrbereich" nicht beschränkend im Sinne
einer Transmissionsanordnung zu verstehen sind, bei der
das Licht durch ein optisches Element hindurchtritt.
Vielmehr kann die alternierend unterschiedliche Schwä
chung auch durch ein reflektierendes optisches Element
bewirkt werden.
Fig. 4 verdeutlicht, daß sowohl bei einer transmittie
renden räumlichen Lichtselektionseinrichtung 42 gemäß
Fig. 2 als auch bei einer in Fig. 3 dargestellten re
flektierenden Lichtselektionseinrichtung 43 die Transmis
sion T bzw. Reflexion R des Elementes in Abhängigkeit von
der Position x vorzugsweise analog (insbesondere sinus
förmig) variiert. Die in der Figur gestrichelt darge
stellte digitale Selektion ist jedoch ebenfalls möglich.
Entscheidend ist, daß zu dem Detektor 25 selektiv bevor
zugt Licht entsprechend dem definierten k-Profil der Wel
lenlängenselektionseinrichtung 30 gelangt. Bevorzugt
sollte die Differenz zwischen der minimalen Lichtschwä
chung der dem k-Profil entsprechenden Wellenlängen und
der maximalen Lichtschwächung der dazwischenliegenden
"gesperrten" Wellenlängen ("Selektionskontrast") mög
lichst groß sein.
Bei den in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungs
formen der Erfindung wird die variable Selektion von
Lichtwellenlängen gemäß dem k-Profil der Wellenlängense
lektionseinrichtung 30 dadurch erreicht, daß bei konstan
ter Winkeldispersion der wellenlängenabhängigen Zerlegung
des Lichts der Abstand der alternierenden Lichtpassage-
und Sperrbereiche 39, 40 der räumlichen Lichtselektions
einrichtung 38 variabel ist. Alternativ besteht auch die
(weiter unten anhand von Fig. 11 erläuterte) Möglich
keit, eine Spektralzerlegungseinrichtung 31 mit variabler
Winkeldispersion in Kombination mit einer konstanten
räumlichen Lichtselektionseinrichtung 38 einzusetzen.
Prinzipiell könnten auch beide Elemente variabel sein.
Als transmittierende variable räumliche Lichtselektions
einrichtung 38 (Fig. 1 und 2) kann beispielsweise eine
elektrisch ansteuerbare LCD-Maske verwendet werden. Dabei
ist der minimale Abstand benachbarter Transmissionsberei
che durch den doppelten Pixelabstand der Maske gegeben.
Größere Abstände können stufenweise als Vielfaches dieses
Abstandes eingestellt werden. Ein näherungsweise analoger
Transmissionsverlauf läßt sich erreichen, wenn der Pi
xelabstand sehr viel kleiner als der kürzeste gewünschte
Abstand zwischen den Transmissionsbereichen ist.
In dieser Hinsicht besonders vorteilhaft ist eine Refle
xionsanordnung der in Fig. 3 dargestellten Art, bei der
ein DMD (Digital Mirror Device) als variable Lichtselek
tionseinrichtung verwendet werden kann. Solche Mikrospie
gel-Arrays werden mit sehr kleinen Pixelabständen insbe
sondere für Projektionssysteme hergestellt.
Nachfolgend wird das bei der Erfindung verwendete Prinzip
anhand der Fig. 5 und 6 erläutert.
Fig. 5 zeigt die Überlagerung zweier am Nullpunkt in
Phase schwingender Wellenzüge 45 und 46 auf einer Strecke
Δz. Am Ende der Strecke Δz befinden sich die Wellenzüge
wiederum in Phase, interferieren also konstruktiv. Aus
der Figur kann man unmittelbar entnehmen, daß zwei Wel
lenzüge unter den dargestellten Bedingungen konstruktiv
interferieren, wenn ihre Wellenlänge ein ganzzahliger
Bruchteil von Δz ist, d. h. die Bedingung λ = Δz/n gilt.
Zur Vereinfachung wurden hier nur zwei Wellenzüge be
trachtet. In der Realität findet eine Interferenz vieler
benachbarter Wellenzüge statt. Unter Berücksichtigung des
Zusammenhangs zwischen der Wellenzahl k und der Wellen
länge λ (k = 2π/λ) läßt sich die allgemeine Regel ablei
ten, daß über eine Strecke Δz diejenigen Wellenzüge kon
struktiv miteinander interferieren, deren Wellenzahlen
sich um
Δk = 2π/Δz (1)
unterscheiden.
Eine solche Interferenz findet auch in dem Dektektionsarm
eines Interferometers statt. Der Nullpunkt, von dem aus
die Strecke Δz zu messen ist, wird dabei durch denjenigen
Punkt des Meßlichtweges definiert, für den die optischen
Weglängen des Meßlichtweges und des Referenzlichtweges
gleich sind. Er wird nachfolgend als Koinzidenzpunkt
(point of coincidence of optical lengths) bezeichnet. Im
Rahmen der Erfindung hat der Koinzidenzpunkt eine doppel
te Bedeutung:
- a) Einerseits markiert er den Punkt, für den die einlei tend erläuterte Kohärenzbedingung erfüllt ist. Dies ist bei den üblichen LCDS-Geräten Grundlage der lon gitudinalen Abtastung.
- b) Zugleich markiert er die Position, an der Phasen gleichheit des Meßlichts und des Referenzlichts für alle Wellenlängen herrscht (sofern keine Dispersions unterschiede bestehen). Der Koinzidenzpunkt ist des halb der Nullpunkt der erfindungsgemäßen Longitudi nalabtastung, bei der sich die jeweilige Abtastposi tion in einer Entfernung Δz von dem Koinzidenzpunkt befindet.
Fig. 6 zeigt ein aus einer solchen Überlagerung resul
tierendes Interferenzspektrum (auf den Maximalwert nor
mierte Intensität in Abhängigkeit von der Wellenlänge)
einer Lichtquelle mit einer Zentralwellenlänge
λ0 = 800 nm und einer spektralen Bandbreite ΔλFWHM = 50 nm
für eine Interferenzstrecke Δz = 100 µm.
Experimentell kann man ein solches Spektrum beobachten,
wenn man im Meßlichtstrahl eines LCDS-Gerätes gemäß Fig.
1 einen Reflektor an einem Punkt der Abtaststrecke 27
anordnet, der sich in einem Abstand Δz von dem Koinzi
denzpunkt des Interferometers befindet und an der Positi
on der räumlichen Lichtselektionseinrichtung 38 den In
tensitätsverlauf in x-Richtung, d. h. die Abhängigkeit der
Intensität von der Wellenlänge (mit einem ortsempfindli
chen oder verschiebbaren Detektor) längs der Linie 55
analysiert. Diesem Spektrum im λ-Raum entspricht das k-
Profil des Interferometers im k-Raum für den eingestell
ten Wert Δz.
Mathematisch ergibt sich aus der obigen Gleichung (1) ein
unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Abstand der Maxi
ma des k-Profils und Δz. Im k-Raum sind demzufolge die
Interferenzmaxima des k-Profils des Interferometers äqui
distant, sofern keine Dispersionsunterschiede zwischen
dem Meßlichtweg und dem Referenzlichtweg berücksichtigt
werden müssen. Eine longitudinale Abtastposition in einem
Abstand Δz von dem Koinzidenzpunkt läßt sich demzufolge
einstellen, indem die variable Wellenlängenselektionsein
richtung 30 auf eine äquidistante Folge der Wellenzahl k
eingestellt wird, deren Abstände Δk gemäß Gleichung 1
berechnet sind. Da der Zusammenhang zwischen λ und k
nicht linear (sondern reziprok) ist, ist das entsprechen
de Spektrum im λ-Raum nicht streng äquidistant. Bei Be
trachtung eines relativ schmalbandigen Spektrums, wie es
in Fig. 6 dargestellt ist, ist jedoch auch die Folge der
selektierten λ-Werte näherungsweise konstant.
Wie bereits mehrfach erwähnt, setzen die vorstehenden
Überlegungen voraus, daß keine Dispersion berücksichtigt
werden muß, daß also die Abhängigkeit des Brechungsindex
von der Wellenlänge in dem Meßlichtweg und in dem Refe
renzlichtweg übereinstimmt. Da bei den gebräuchlichen
LCDS-Geräten die Schärfe des Abtastsignals von Disper
sionsunterschieden negativ beeinflußt wird, werden übli
cherweise erhebliche Anstrengungen unternommen, durch
geeignete Auswahl der Lichtleitmedien eine möglichst
weitgehende Angleichung der Dispersion beider Lichtwege
zu erreichen. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es
hingegen möglich, Dispersionsunterschiede zwischen dem
Lichtweg des Meßlichts 16 und dem Lichtweg des Referenz
lichts 22 auf einfache Weise dadurch auszugleichen, daß
die Folge der Wellenzahlen k die von der Längenwellense
lektionseinrichtung 30 selektiert werden, derartig von
einer äquidistanten Folge abweicht, daß der Dispersions
unterschied ausgeglichen wird. Mit anderen Worten wird
das k-Profil der Wellenlängenselektionseinrichtung an das
unter Berücksichtigung der Dispersion nicht äquidistante
k-Profil des Interferometers angeglichen. Experimentell
kann dies auf relativ einfache Weise dadurch geschehen,
daß man auf der vorgesehenen Abtaststrecke 27 einen Re
flektor nacheinander in unterschiedliche Abtastpositionen
bringt und, beispielsweise wie oben beschrieben, das re
sultierende Spektrum im Detektionslichtweg des Interfero
meters mißt. Auf diese Weise erhält man für jede Ab
tastposition in dem vorgesehenen Δz-Bereich ein k-Profil
des Interferometers. Die gleichen k-Profile werden zur
Durchführung der Abtastung auch in der Wellenlängenselek
tionseinrichtung 30 eingestellt und zur Durchführung ei
ner Longitudinalabtastung durchvariiert.
Nach Passage der Wellenlängenselektionseinrichtung 30
trifft das selektierte Licht 24 auf die lichtempfindliche
Oberfläche eines Detektors 25. Der Detektor 25 ist nicht
ortsselektiv, d. h. er wandelt die gesamte auf ihn auf
treffende Lichtintensität in ein elektrisches Signal um,
das an die Elektronikeinheit 4 weitergeleitet und dort
ausgewertet wird. Bei der in den Fig. 1 bis 3 darge
stellten bevorzugten Ausführungsform ist dem Detektor 25
jeweils eine Kondensorlinse 48 vorgelagert, die als
lichtsammelndes Element 49 wirkt. Dadurch kann das gesam
te durch die Wellenlängenselektrionseinrichtung 30 hin
durchtretende Licht mit einer vergleichsweise kleinen
Detektorfläche erfaßt werden.
In der Elektronikeinheit 4 wird die Intensität des von
dem Detektor 25 erfaßten Lichts in Abhängigkeit von der
Einstellung des k-Profils der Wellenlängenselektionsein
heit 30 mittels einer Auswerteeinheit 50 erfaßt. Dabei
ist jedem k-Profil der entsprechende Wert der Abtastposi
tion Δz zugeordnet. Die Intensität des gemessenen Signals
nach Abzug einer Grundlinie (d. h. die Abweichung der In
tensität von dem Grundliniensignal) entspricht der Stärke
der Reflexion an der jeweils eingestellten Abtastpositi
on.
Obwohl die Abtastung nicht auf einer Veränderung der Re
lation der optischen Weglängen des Meßlichtweges (gemes
sen bis zu dem Koinzidenzpunkt) und des Referenzlichtwe
ges basiert, bedeutet dies nicht, daß die Position des
Referenzreflektors 21 im Referenzlichtweg apparativ fi
xiert sein muß. Vielmehr kann es zum Zwecke der Justie
rung der Apparatur vorteilhaft sein, diese Position ein
stellbar zu machen. Während der Abtastung bleibt die Län
ge des Referenzlichtweges jedoch konstant.
In den Fig. 7 und 8 sind zwei unterschiedliche Ausfüh
rungsformen einer mechanisch veränderlichen Lichtselekti
onseinrichtung 38 dargestellt, denen gemeinsam ist, daß
auf einer drehbaren Scheibe 54 bzw. 56 streifenförmige
Lichtpassage- und Sperrbereiche 39, 40 vorgesehen sind,
die so verlaufen, daß sich ihr längs einer über die
Scheibenoberfläche verlaufenden Linie 55 gemessener
Streifenabstand bei der Drehung der Scheibe ändert. Die
Lichtpassage- und Sperrbereiche können beispielsweise
durch photolithographische Bearbeitung von metallisierten
Glasplatten in beliebiger Form erzeugt werden.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Scheibe 54 laufen die
Lichtpassagebereiche 39, 40 gerade und parallel. Die hin
sichtlich der Wellenlängenselektion wirksame Linie 55
(d. h. die Linie, auf die das Spektrum der Spektralzerle
gungseinrichtung abgebildet wird) verläuft so, daß sich
der effektive Abstand der Bereiche 39, 40 bei der Drehung
der Scheibe 54 ändert.
Bei der in den Fig. 8 und 8a dargestellten Ausfüh
rungsform verlaufen die Lichtpassage- und Sperrbereiche
39, 40 am Rand der Scheibe 56 jeweils abschnittsweise über
eine Länge 1 dergestalt aufeinander zu, daß ihr Abstand
bezogen auf die Linie 55, auf die das Spektrum projeziert
wird, während der Drehung innerhalb des Abschnittes 57
jeweils abnimmt. Während des Durchlaufs eines Abschnitts
57 findet jeweils ein vollständiger Abtastvorgang statt,
so daß eine sehr hohe Abtastgeschwindigkeit erreicht
wird. Beispielsweise lassen sich mit einer Rotation von
100 Umdrehungen pro Sekunde und 100 Abschnitten 57 (mit
jeweils replizierten Strukturen) Wiederholraten von 10 kHz
erzielen. Da die Linienstruktur der Bereiche 39, 40
beliebig gekrümmt sein kann, ist eine Anpassung der
Lichtselektion an Dispersionsunterschiede im Meß- und
Referenzlichtweg möglich.
Im Zuammenhang mit den Fig. 2 und 3 wurde bereits die
Möglichkeit beschrieben, für die räumliche Lichtselekti
onseinrichtung 38 ein optisches Element (LCD, DMD) zu
verwenden, dessen Transmission oder Reflexion in unter
schiedlichen Teilbereichen einer Fläche selektiv elektro
nisch einstellbar ist. Ein weiteres Beispiel für dieses
allgemeine Prinzip zeigt Fig. 9. Dabei wird das von der
Spektralzerlegungseinrichtung 31 kommende Detektionslicht
24 auf die Oberfläche eines AOM (Acousto-Optical Modula
tor) fokussiert. In dem AOM werden durchlaufende Schall
wellen erzeugt. Die resultierenden Schwingungen in dem
(beispielsweise aus TeO2 bestehenden) Kristall führen
dazu, daß unter einem der Beugung erster Ordnung entspre
chenden Winkel eine räumliche Lichtselektion stattfindet.
Der Detektor 25 und die Kondensorlinse 48 sind unter die
sem Beugungswinkel zu der optischen Achse des auf den AOM
59 auftreffenden Lichts angeordnet. Im Gegensatz zu den
zuvor beschriebenen Ausführungsformen sind die Lichtspas
sage- und Sperrbereiche 39, 40 der von dem AOM 59 gebilde
ten räumlichen Lichtselektionseinrichtung 38 auf deren
Fläche nicht stationär, sondern laufen ständig in x-
Richtung durch. Die Funktion der Erfindung wird hierdurch
jedoch nicht beeinträchtigt.
Fig. 10 verdeutlicht, daß die in der Abtasteinheit 30
erforderliche optische Abbildung nicht notwendigerweise
mittels zusätzlicher Bauelemente bewirkt werden muß. Bei
spielsweise kann als Spektralzerlegungseinrichtung 31 ein
gekrümmtes Spektralgitter 60 zu verwenden, durch das
nicht nur die spektrale Zerlegung, sondern die Kollimati
on des aus der Eintrittspupille 37 austretenden Lichts
auf die räumliche Lichtselektionseinrichtung 38 bewirkt
wird.
Wie bereits erwähnt, verdeutlicht Fig. 11 eine alterna
tive Ausführungsform der variablen Wellenlängenselekti
onseinrichtung 30, bei der eine Spektralzerlegungsein
richtung 31 mit variabler Spreizung in Kombination mit
einer konstanten räumlichen Lichtselektionseinrichtung 38
verwendet wird. In diesem Fall wird das Detektionslicht
24 nach dem Austritt aus der Eintrittspupille 37 und Kol
limation durch das Objektiv 34 durch einen AOBD (Acousto-
Optic Beam Deflector) spektral zerlegt. Der AOBD bildet
ein variables Spektralgitter, dessen Gitterabstand von
der angelegten elektrischen Frequenz abhängig ist. Die
resultierenden Spektralanteile werden mittels des zweiten
Objektivs 35 auf eine konstante räumliche Lichtselekti
onseinrichtung 38 fokussiert.
Fig. 12 zeigt eine variable Wellenlängenselektionsein
richtung 30, die sich von den zuvor beschriebenen Ausfüh
rungsformen insofern grundsätzlich unterscheidet, als sie
nicht auf der Kombination einer Spektralzerlegungsein
richtung mit einer räumlichen Selektionseinrichtung ba
siert. Das aus dem Detektionslichtleiter 23 austretende
Detektionslicht 24 wird dabei in einen Lichtleiter 64 mit
teilreflektierenden Endflächen eingekoppelt, dessen Bre
chungsindex abhängig von der elektrischen Feldstärke ist.
Der Lichtleiter 64 ist von zwei Elektroden 65, 66 umgeben,
an die eine variable Spannung V angelegt werden kann, um
die elektrische Feldstärke in dem Lichtleiter 64 zu vari
ieren. Aufgrund des Fabry-Perot-Effektes resultiert die
mit der Änderung der elektrischen Feldstärke verbundene
Änderung des Brechungsindex in dem Lichtleiter 64 in ei
ner Änderung des optischen Lichtweges, die wiederum durch
Interferenzen eine Lichtwellenselektion bewirkt.
Claims (11)
1. Niederkohärenz-interferometrisches Gerät zur lichtop
tischen Abtastung eines Objektes (18) durch Detektion
der Position von lichtremittierenden Stellen (20),
die längs einer in einer Abtastrichtung (28) verlau
fenden Abtaststrecke (27) lokalisiert sind
mit einem Kurzkohärenz-Interferometer (6), welches eine kurzkohärente Lichtquelle (7), einen Referenzre flektor (21) und einen Detektor (25) umfaßt, wobei
das von der Lichtquelle (7) ausgehende Licht mit tels eines Strahlteilers (10) auf zwei Lichtwege (11, 12) aufgeteilt wird, wobei ein erster Teil des Lichts als Meßlicht (16) auf das Objekt gestrahlt und an einer lichtremittierenden Stelle (20), die sich an einer einstellbaren Abtastposition auf der Abtaststrecke (27) befindet, reflektiert wird und ein zweiter Teil des Lichts als Referenzlicht (22) auf den Referenzreflektor (21) gestrahlt und dort reflektiert wird,
die einstellbare Abtastposition auf der Abtast strecke (27) zur Durchführung einer Abtastung va riiert wird und
das Meßlicht (16) und das Referenzlicht (22) an einer Strahlzusammenführung (10) so zusammenge führt werden, daß das resultierende Detektions licht (24) beim Auftreffen auf den Detektor ein Interferenzsignal erzeugt, das eine Information über die Stärke der Reflexion des Meßlichts in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Ab tastposition enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Lichtweg des Detektionslichts zwischen der Strahlzusammenführung (10) und dem Detektor (25) eine variable Wellenlängenselektionseinrichtung (30) ange ordnet ist, durch die das Detektionslicht (24) in Ab hängigkeit von seiner Wellenlänge derartig selektiert wird, daß zu dem Detektor (25) selektiv bevorzugt Licht mit Wellenlängen gelangt, die einer vorbestimm ten Folge von Wellenzahlen k entsprechen und
zur Variation der Abtastposition längs der Abtast strecke (27) unterschiedliche Folgen der Wellenzahlen k einstellbar sind.
mit einem Kurzkohärenz-Interferometer (6), welches eine kurzkohärente Lichtquelle (7), einen Referenzre flektor (21) und einen Detektor (25) umfaßt, wobei
das von der Lichtquelle (7) ausgehende Licht mit tels eines Strahlteilers (10) auf zwei Lichtwege (11, 12) aufgeteilt wird, wobei ein erster Teil des Lichts als Meßlicht (16) auf das Objekt gestrahlt und an einer lichtremittierenden Stelle (20), die sich an einer einstellbaren Abtastposition auf der Abtaststrecke (27) befindet, reflektiert wird und ein zweiter Teil des Lichts als Referenzlicht (22) auf den Referenzreflektor (21) gestrahlt und dort reflektiert wird,
die einstellbare Abtastposition auf der Abtast strecke (27) zur Durchführung einer Abtastung va riiert wird und
das Meßlicht (16) und das Referenzlicht (22) an einer Strahlzusammenführung (10) so zusammenge führt werden, daß das resultierende Detektions licht (24) beim Auftreffen auf den Detektor ein Interferenzsignal erzeugt, das eine Information über die Stärke der Reflexion des Meßlichts in Abhängigkeit von der jeweils eingestellten Ab tastposition enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Lichtweg des Detektionslichts zwischen der Strahlzusammenführung (10) und dem Detektor (25) eine variable Wellenlängenselektionseinrichtung (30) ange ordnet ist, durch die das Detektionslicht (24) in Ab hängigkeit von seiner Wellenlänge derartig selektiert wird, daß zu dem Detektor (25) selektiv bevorzugt Licht mit Wellenlängen gelangt, die einer vorbestimm ten Folge von Wellenzahlen k entsprechen und
zur Variation der Abtastposition längs der Abtast strecke (27) unterschiedliche Folgen der Wellenzahlen k einstellbar sind.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dispersion in den Lichtwegen des Meßlichts (16)
und des Referenzlichts (22) im Spektralbereich der
Lichtquelle (7) im wesentlichen übereinstimmt und die
Folge der Wellenzahlen k äquidistant ist.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Dispersion in dem Lichtweg des Meßlichts
(16) von der Dispersion in dem Lichtweg des Referenz
lichts (22) im Spektralbereich der Lichtquelle (7)
unterscheidet und die Folge der Wellenzahlen k derar
tig von einer äquidistanten Folge abweicht, daß der
Dispersionsunterschied ausgeglichen wird.
4. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die variable Wellenlängen
selektionseinrichtung (30)
eine Spektralzerlegungseinrichtung (31) einschließt, durch die das Detektionslicht (24) in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Detektionslichts (24) räum lich zerlegt wird,
eine räumliche Lichtselektionseinrichtung (38) mit längs einer Linie alternierenden Lichtpassageberei chen (39) mit geringerer Lichtschwächung und Sperrbe reichen (40) mit höherer Lichtschwächung einschließt, wobei das Detektionslicht (24) die Lichtpassageberei che (39) mit im Vergleich zu den Sperrbereichen (40) geringerer Schwächung passiert, und
ein optisches Abbildungssystem (34, 35) einschließt, durch das das von der Spektralzerlegungseinrichtung (31) abgestrahlte Licht auf die räumliche Lichtselek tionseinrichtung (38) fokussiert wird,
wobei die Spreizung der wellenlängenabhängigen Zerle gung des Detektionslichts (24) durch die Spektralzer legungseinrichtung (31) und der Abstand der alternie renden Durchlaß- und Sperrbereiche (39, 40) der Licht selektionseinrichtung (38) zur Einstellung der Folge von Wellenzahlen k relativ zueinander variabel sind.
eine Spektralzerlegungseinrichtung (31) einschließt, durch die das Detektionslicht (24) in Abhängigkeit von der Wellenlänge des Detektionslichts (24) räum lich zerlegt wird,
eine räumliche Lichtselektionseinrichtung (38) mit längs einer Linie alternierenden Lichtpassageberei chen (39) mit geringerer Lichtschwächung und Sperrbe reichen (40) mit höherer Lichtschwächung einschließt, wobei das Detektionslicht (24) die Lichtpassageberei che (39) mit im Vergleich zu den Sperrbereichen (40) geringerer Schwächung passiert, und
ein optisches Abbildungssystem (34, 35) einschließt, durch das das von der Spektralzerlegungseinrichtung (31) abgestrahlte Licht auf die räumliche Lichtselek tionseinrichtung (38) fokussiert wird,
wobei die Spreizung der wellenlängenabhängigen Zerle gung des Detektionslichts (24) durch die Spektralzer legungseinrichtung (31) und der Abstand der alternie renden Durchlaß- und Sperrbereiche (39, 40) der Licht selektionseinrichtung (38) zur Einstellung der Folge von Wellenzahlen k relativ zueinander variabel sind.
5. Gerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Winkeldispersion der wellenlängenabhängigen Zer
legung des Lichts durch die Spektralzerlegungsein
richtung (31) konstant und der Abstand der alternie
renden Lichtpassage- und Sperrbereiche (39, 40) der
Lichtselektionseinrichtung (38) variabel ist.
6. Gerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Spektralzerlegungseinrichtung (31) ein opti
sches Gitter (32) einschließt.
7. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens ein optisches Element
(60) des optischen Abbildungssystems (36) zugleich
Bestandteil der Spektralzerlegungseinheit (31) ist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die räumliche Lichtselektionsein
richtung ein reflektierendes optisches Element (43)
aufweist, auf das das Detektionslicht (24) einge
strahlt wird und das in den Lichtpassagebereichen
(39) und in den Sperrbereichen (49) selektiv unter
schiedlich reflektiert.
9. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Lichtselektionseinrich
tung (38) eine drehbare Scheibe (54, 56) mit streifen
förmigen Lichtpassage- und Sperrbereichen (39, 40)
aufweist, die so verlaufen, daß sich ihr längs einer
über die Scheibenoberfläche verlaufende Linie (55)
gemessener Streifenabstand bei der Drehung der Schei
be (54, 55) ändert.
10. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die räumliche Lichtselekti
onseinrichtung (38) ein optisches Element (42, 43, 59)
einschließt, dessen Reflexion oder Transmission in
unterschiedlichen Teilbereichen einer Fläche selektiv
elektronisch einstellbar ist.
11. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in dem Lichtweg des Detek
tionslichts (24) zwischen der Lichtselektionseinrich
tung (38) und dem Detektor (25) ein lichtsammelndes
optisches Element (49) angeordnet ist, um das
Detektionslicht (24) auf den Detektor (25) zu kompri
mieren.
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