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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur berührungslosen
Messung des Abstandes zu einer Licht wenigstens teilweise reflektierenden
optischen Grenzfläche. Insbesondere betrifft die Erfindung
Verfahren und Vorrichtungen dieser Art, mit denen sich eine Oberflächentopographie
der Grenzfläche ermitteln lässt.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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In
vielen Bereichen der Technik stellt sich die Aufgabe, berührungslos
den Abstand zu einem Punkt auf der Oberfläche eines zu
vermessenden Körpers zu messen. Insbesondere dann, wenn
aus einer Vielzahl derartiger Messungen die Oberflächentopographie
ermittelt werden soll, muss die Abstandsmessung mit hoher Geschwindigkeit
bei gleichzeitig hoher Messgenauigkeit durchgeführt werden.
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Für
derartige Messaufgaben besonders geeignet sind optische Messverfahren.
Bei einem bekannten Verfahren, das beispielsweise auch in CD-Playern
durchgeführt und gelegentlich als Autofokusverfahren bezeichnet
wird, erzeugt eine monochromatische Lichtquelle Licht, das kollimiert
und über eine axial bewegliche Linse auf die zu vermessende
Oberfläche fokussiert wird. Liegt der Brennpunkt der beweglichen
Linse exakt auf der Oberfläche, so wird ein größerer
Teil des Lichtes von der Oberfläche zurückreflektiert.
Zur Messung des Abstandes wird die bewegliche Linse so lange verfahren,
bis ein Intensitätsmaximum gemessen werden kann. Der Abstand
zu der Oberfläche ergibt sich dann unter Berücksichtigung
der Verfahrstellung der beweglichen Linse, bei der das Maximum gemessen wurde.
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Ein
Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin, dass die Linse
nicht beliebig schnell bewegt werden kann, so dass nur relativ kleine
Messgeschwindigkeiten erreichbar sind. Ferner können in Folge
einer Oberflächenrauhigkeit der zu vermessenden Oberfläche
Intensitätsschwankungen auftreten, welche die Erfassung
des Intensitätsmaximums erschweren. Aus diesen Gründen
lassen sich mit dem Autofokus-Verfahren keine Messfrequenzen von
mehr als 100 Hz erreichen.
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Aus
einem Aufsatz von Chr. Dietz und M. Jurca mit dem Titel "Eine
Alternative zum Laser", Sensormagazin Nr. 4, 3. November
1997, Seiten 15 bis 18, ist ein Verfahren zur optischen
Abstandsmessung bekannt, bei dem von einer Halogen- oder Xenonlampe
erzeugtes weißes Licht über eine Glasfaser zu
einem Messkopf geführt wird. Der Messkopf enthält
ein Objektiv mit starker chromatischer Aberrati on, welches das objektivseitige
Ende der Glasfaser in kurzer Entfernung verkleinert abbildet. Infolge
der chromatischen Aberration ergibt sich eine wellenlängenabhängige
Brennweite für diese Abbildung.
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Befindet
sich eine optische Grenzfläche in dem Brennweitenbereich
des Objektivs, so erzeugt aufgrund der wellenlängenabhängigen
Brennweite des Objektivs nur Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge
einen scharfen Brennpunkt auf dieser Grenzfläche. Umgekehrt
wird nur der Reflex des Lichts dieser Wellenlänge wieder
scharf auf das Faserende abgebildet und in die Faser eingekoppelt. Am
geräteseitigen Ende der Faser wird das zurücklaufende
Licht ausgekoppelt und in einem Spektrographen analysiert. Jede
Wellenlänge, bei der ein lokales Maximum der spektralen
Intensitätsverteilung auftritt, entspricht dabei einer
rückstreuenden optischen Grenzfläche.
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Dieses
bekannte Verfahren ermöglicht es somit, auch die Dicken
einer oder mehrerer optisch transparenter Schichten gleichzeitig
zu vermessen. Ein Nachteil dieses bekannten Verfahrens besteht darin,
dass nur ein relativ kleiner Teil des von der Lichtquelle erzeugten
Lichts in die Faser eingekoppelt werden kann. Dies führt
zu einem kleinen Signal-Rauschverhältnis, was die Anforderungen
an den Spektrographen erhöht. Durch die Verwendung eines Spektrographen
ist es außerdem im Allgemeinen nicht möglich,
gleichzeitig eine hohe Messauflösung bei hoher Messfrequenz
zu erzielen. Die derzeit erhältlichen Vor richtungen dieser
Art haben deswegen eine Messfrequenz von weniger als 20 KHz. Nachteilig
ist ferner, dass die geeigneten Spektrographen teuer sind und maßgeblich
zum Gesamtpreis derartiger Messvorrichtungen beitragen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur berührungslosen Messung des Abstandes zu einer Licht
wenigstens teilweise reflektierenden optischen Grenzfläche
anzugeben, die sich durch niedrige Kosten einerseits und hohe Messgenauigkeit-
und Messfrequenz andererseits auszeichnen.
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Ein
diese Aufgabe lösendes Verfahren weist folgende Schritte
auf:
- a) Erzeugen von farbigem Licht, dessen
Spektrum wenigstens ein Wellenlängenintervall hat, innerhalb
dessen eine die Abhängigkeit der Intensität von
der Wellenlänge beschreibende Spektralfunktion streng monoton
steigend oder fallend ist,
- b) Fokussieren des Lichts auf der Grenzfläche mit Hilfe
einer Optik, deren Brennebene wellenlängenabhängig
ist,
- c) Messen der Intensität des Lichts, das an der Grenzfläche
reflektiert wird,
- d) Berechnen der Wellenlänge des reflektierten Lichts
aus der in Schritt c) gemessenen Intensität unter Verwendung
der Spektralfunktion,
- e) Berechnen des Abstandes zu der Grenzfläche unter
Verwendung der in Schritt d) berechneten Wellenlänge.
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Die
Erfindung beruht auf der Überlegung, die Wellenlänge
nicht mit Hilfe eines Spektrographen zu erfassen, sondern sie aus
einer wellenlängenunabhängig gemessenen Intensität
zu ermitteln. Voraussetzung ist dann lediglich, dass man eine Lichtquelle verwendet,
die wenigstens ein Wellenlängenintervall aufweist, in dem
die Intensität eine streng monoton steigende oder fallende
Funktion der Wellenlänge ist. Während bei dem
bekannten Weißlicht-Messverfahren der genutzte Teil des
Spektrums sich durch eine möglichst konstante Spektralfunktion
auszeichnet, sind für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
somit Lichtquellen besonders geeignet, bei denen das Spektrum gerade
möglichst nicht konstant ist, sondern einen größeren
Abschnitt aufweist, über den hinweg die Spektralfunktion
streng monoton ansteigt oder abfällt.
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Als
Lichtquelle mit einer derartigen Spektralfunktion werden auch Weißlichtquellen
angesehen, deren Licht mit Hilfe eines Spektralfilters eine gewünschte
Spektralfunktion aufgeprägt wird. Allerdings reduzieren
derartige Spektralfilter die zur Messung nutzbare optische Leis tung;
außerdem hängt die Spektralfunktion häufig
recht stark von Umgebungsbedingungen wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit
ab. Daher wird es Im allgemeinen bevorzugt sein, auf derartige Spektralfilter
zu verzichten.
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Wenn
die Spektralfunktion der verwendeten Lichtquelle innerhalb des genutzten
Wellenlängenintervalls eine große Steigung hat,
so führt dies zu einer hohen Messauflösung. Bei
vielen Anwendungen werden aber kleinere Steigungen bevorzugt sein, weil
damit ein größerer Messbereich einhergeht.
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Besonders
als Lichtquellen geeignet sind LEDs, denn deren Spektrum ist annähernd
glockenförmig, so dass nur ein geringer Teil der gesamten
Intensität in ein Wellenlängenintervall fällt,
in dem die Steigung der Spektralfunktion gering ist. LEDs als Lichtquellen
sind sehr preisgünstig, langlebig und haben außerdem
den Vorzug, dass sich das emittierte Licht mit Hilfe an sich bekannter
Einkoppeleinrichtungen mit niedrigen Einkoppelverlusten in ein Faserende
einkoppeln lässt.
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Ideal
wäre eine Lichtquelle, deren Spektrum rampenförmig
ist, so dass die Intensität bei einer Grenzwellenlänge
sprungartig von einem Maximalwert auf Null abfällt. Reale
Lichtquellen hingegen haben Spektren mit mindestens zwei Flanken,
so dass praktisch jede auftretende Intensität bei mindestens zwei
unterschiedlichen Wellenlängen erzeugt wird, was zu Mehrdeutigkeiten
führen könnte.
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Derartige
Mehrdeutigkeiten können jedoch auf unterschiedliche Weisen
verhindert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, ein
Spektralfilter zu verwenden, das den zu unerwünschten Mehrdeutigkeiten
führenden Teil des Spektrums absorbiert oder in sonstiger
Weise aus dem Strahlengang entfernt. Mit einer solchen Kombination
aus einer Lichtquelle mit einem Spektralfilter lässt sich
beispielsweise eine rampenförmige Spektralfunktion gut
annähern.
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Eine
weitere Möglichkeit zur Vermeidung von Mehrdeutigkeiten
besteht darin, zwei Einzelmessungen durchzuführen, zwischen
denen der Abstand zwischen der zu vermessenden Grenzfläche
und der fokussierenden Optik verändert wird. Falls die
Steigungen in den Wellenlängenintervallen, innerhalb derer
Mehrdeutigkeiten auftreten können, unterschiedlich sind,
kann eine Unterscheidung getroffen werden, welches der Wellenlängenintervalle
momentan genutzt wird.
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Besonders
bevorzugt ist es allerdings, wenn in Schritt a) erstes und mindestens
ein weiteres Licht erzeugt wird, deren Spektren unterschiedlich
sind, aber sich zumindest teilweise überlappen, und bei dem
in Schritt c) Intensitäten des reflektierten ersten und
mindestens einen weiteren Lichts getrennt voneinander gemessen werden.
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Eine
solche getrennte Messung der Intensitäten des ersten Lichts
und des mindestens einen weiteren Lichts ist dann erforderlich,
wenn der zur Messung der Intensität verwen dete Sensor zumindest
im Wesentlichen wellenlängenunabhängig die Intensität
erfasst oder seine spektrale Empfindlichkeitsfunktion unbekannt
ist. In diesem Fall kann der Sensor keinen Beitrag liefern, die
erwähnten Mehrdeutigkeiten aufzulösen. Die Spektren
des ersten und mindestens einem weiteren Licht müssen dann zumindest
so unterschiedlich sein, dass bei einer bestimmten Wellenlänge
für den Sensor unterscheidbare Intensitäten des
ersten Lichts und des mindestens einen weiteren Lichts erzeugt werden.
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Die
Unterscheidbarkeit des Lichts kann auf unterschiedliche Weisen sichergestellt
werden. In Betracht kommt beispielsweise ein Zeitmultiplexen, bei
dem das erste und das mindestens eine weitere Licht zeitlich versetzt
erzeugt werden. Eine Auswerteeinrichtung, der bekannt ist, wann
welches Licht erzeugt wird, kann dann die von dem Sensor erzeugten Signale
dem jeweils erzeugten Licht eindeutig zuordnen.
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Alternativ
hierzu kommt in Betracht, das erste Licht und das mindestens eine
weitere Licht mit unterschiedlichen Polarisationszuständen
auf die Oberfläche zu richten. Durch einen einfachen polarisationsselektiven
Strahlteiler kann dann beispielsweise das reflektierte Licht auf
zwei unterschiedliche Sensoren gerichtet werden, die folglich nur
das erste bzw. das eine weitere Licht detektieren. Vorzugsweise
wird das Licht dann im Freiraum geführt, da optische Multimode-Fasern
im Allgemeinen nicht polarisationserhaltend und andererseits Monomode-Fasern
zu schmalbandig sind.
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Die
Unterscheidbarkeit kann ferner durch ein Frequenzmultiplexen gewährleistet
werden, wenn das erste und das mindestens eine weitere Licht mit unterschiedlichen
Frequenzen oder bei einer Frequenz mit unterschiedlichen Phasen
moduliert wird. Die Trennung und Zuordnung der von einem Sensor gelieferten
Signale zum ersten und zu dem mindestens einen weiteren Licht erfolgt
dann in der Auswerteeinrichtung, welche durch an sich bekannte signalverarbeitende
Verfahren, z. B. Verwenden von Bandpassfiltern, die unterschiedlich
modulierten Messsignale auftrennt und getrennt verarbeitet. Es sind
auch andere an sich bekannte Methoden einsetzbar, um unterschiedlichen
Emissionsspektren zugeordnete Empfangssignale elektronisch zu trennen,
z. B. auf der Basis der Lock-In-Technik.
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Zur
Erzeugung des Lichts mit den unterschiedlichen Spektren werden vorzugsweise
unterschiedliche Lichtquellen verwendet. Es ist jedoch auch möglich,
eine einzige verstimmbare Lichtquelle zu verwenden, deren Emissionsspektrum
sich mit Hilfe eines Steuersignals zeitlich variieren lässt.
Bei den als Lichtquellen besonders geeigneten LEDs ist dies häufig
ohne weiteres möglich, da der Schwerpunkt des Emissionsspektrums üblicherweise
vom Betriebsstrom abhängt. Ferner können Laserdioden verwendet
werden, deren Emissionsspektrum ebenfalls über große Bereiche
hinweg einstellbar ist. Bei Laserdioden lassen sich überdies
die Verluste beim Einkoppeln in eine optische Faser deutlich geringer halten
als bei LEDs.
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Lichtquellen,
deren Spektrum sich zeitabhängig und vorzugsweise periodisch
verschieben lässt, können jedoch auch zu anderen
Zwecken sinnvoll eingesetzt werden. So kommt beispielsweise in Betracht,
auf diese Weise das zur Verfügung stehende Wellenlängenintervall
und damit den erfassbaren Messbereich zu vergrößern.
Um aus der gemessenen Intensität eine Wellenlänge
ableiten zu können, muss lediglich bekannt sein, welche
Spektralfunktion das zum Zeitpunkt der Erfassung der Intensität
ausgesendete Licht augenblicklich hat.
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Wird
in der erfindungsgemäßen Weise das Licht auf einen
Körper gerichtet, der mehrere reflektierende optische Grenzflächen
hat, so misst der Sensor nur eine Gesamtintensität, die
nicht mehr ohne weiteres einzelnen Wellenlängen zugeordnet werden
kann, wie dies bei herkömmlichen Weißlicht-Messverfahren
der Fall ist. Mit Hilfe einiger zusätzlicher Maßnahme
lassen sich jedoch auch mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Abstände zu mehreren optischen Grenzflächen
und somit insbesondere die Dicken transparenter Schichten sehr einfach
und schnell mit hoher Messgenauigkeit ermitteln.
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Wenn
die Abstände nicht zu dicht beieinander liegen (d. h. bei
nicht zu geringen Schichtdicken), so können, wenn der Abstand
zu N ≥ 2 zumindest teilweise reflektierenden optischen
Grenzflächen gemessen werden soll, mehrere, insbesondere
2 N, Messungen gemäß den Schritten a) bis e) getrennt voneinander
durchgeführt werden.
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Wenn
die Differenz der Abstände einerseits sehr klein, andererseits
aber auch sehr groß sein kann, so wären sehr viele
Messungen erforderlich, um den Abstand zu beiden Grenzflächen
zu messen. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird deswegen zur
Vorauswahl von Licht eine gröbere Vorabmessung des Abstands
zwischen den Grenzflächen durchgeführt. Auf diese
Weise kann die Zahl der erforderlichen Messungen insgesamt deutlich
reduziert werden.
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Die
Vorab-Messung kann z. B. mit Vorab-Licht durchgeführt werden,
dessen Wellenlängenintervall, innerhalb dessen eine die
Abhängigkeit der Intensität von der Wellenlänge
beschreibende Spektralfunktion streng monoton steigend oder fallend
ist, eine Breite hat, die größer ist als die Breite
der Wellenlängenintervalle, aus denen die Vorauswahl getroffen
wird. Auf diese Weise kann man mit einigen wenigen gröberen
Messungen ungefähr bestimmen, wo die optischen Grenzflächen
sind. In einem zweiten Messzyklus werden dann die diesen Grenzflächen
entsprechenden Wellenlängen genauer mit Hilfe von Licht
bestimmt, dessen genutztes Wellenlängenintervall schmaler
ist und somit eine höhere Messgenauigkeit ermöglicht.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die eingangs genannte Aufgabe durch eine Vorrichtung
gelöst mit:
- a) einer Lichtquelle zum
Erzeugen von farbigem Licht, dessen Spektrum wenigstens ein Wellenlängenintervall
hat, innerhalb dessen eine die Abhängigkeit der Intensität
von der Wellenlänge beschreibende Spektralfunktion streng
monoton steigend oder fallend ist,
- b) einer Optik, mit der das Licht auf der Grenzfläche
fokussierbar und dessen Brennebene wellenlängenabhängig
ist,
- c) einem Sensor zum Messen der Intensität des Lichts,
das an der Grenzfläche reflektiert wird,
- d) einer Auswerteeinrichtung, durch welche die Wellenlänge
des reflektierten Lichts aus der gemessenen Intensität
unter Verwendung der Spektralfunktion und aus der Wellenlänge
der Abstandes zu der Grenzfläche berechenbar ist.
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Bezüglich
der damit erzielten Vorteile wird auf die obigen Ausführungen
zum Verfahren verwiesen.
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Bei
dem Sensor kann es sich um eine zumindest innerhalb des Wellenlängenintervalls
weitgehend wellenlängenunabhängig messende Photodiode
handeln. Für eine bessere Ausnutzung der Dynamik des von
der Photodiode erzeugten Pho tostroms kann dieser in einem elektronischen
Bauelement logarithmiert werden. Falls mehrere Photodioden verwendet
werden, kann auch das logarithmische Verhältnis der beiden
Photoströme zur weiteren Verarbeitung herangezogen werden.
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Bei
der Optik mit wellenlängenabhängiger Brennebene
kann es sich sowohl um eine refraktive Optik, zu der auch GRIN-Linsen
gehören, als auch um eine diffraktive Optik handeln.
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Das
erfindungsgemäße Prinzip lässt sich auch
auf die Sensorseite anwenden. Anstatt eine Lichtquelle mit bekannter
Spektralfunktion zu verwenden, kommt dann ein Sensor zum Einsatz,
der eine spektrale Empfindlichkeitsfunktion hat, die zumindest innerhalb
eines Wellenlängenintervalls streng monoton steigend oder
fallend ist. Die Auswerteeinrichtung berechnet dann die Wellenlänge des
reflektierten Lichts aus der gemessenen Intensität unter
Verwendung der spektralen Empfindlichkeitsfunktion und aus der Wellenlänge
wiederum den Abstandes zu der Grenzfläche.
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Überdies
ist es möglich, das Prinzip sowohl bei der Lichtquelle
als auch bei dem Sensor anzuwenden. Wenn die Spektralfunktion sich
von der spektralen Empfindlichkeitsfunktion unterscheidet, was im
allgemeinen der Fall sein wird, so können Mehrdeutigkeiten
vermieden werden, ohne dass mehrere Lichtquellen oder mehrere Sensoren
verwendet werden müssen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen. Darin
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Messvorrichtung;
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2 das
Spektrum einer in der Messvorrichtung als Lichtquelle verwendeten
LED;
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3 eine
der 1 entsprechende schematische Darstellung einer
Messvorrichtung gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel,
die zwei LEDs als Lichtquellen aufweist;
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4 die
Spektren der beiden LEDs der in der 3 gezeigten
Messvorrichtung;
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5 die
Spektren von insgesamt vier LEDs, die sequentiell hintereinander
zur Vergrößerung des Messbereichs geschaltet werden;
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6 die
Spektren von vier LEDs, die hintereinander zur Messung einer Schichtdicke
geschaltet werden;
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7a die
Spektren unterschiedlicher Lichtquellen gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel, bei dem vorab eine grobe Schichtdickenmessung stattfindet;
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7b einen
vergrößerten Ausschnitt aus den Spektren der 7a;
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8a die
Spektren gemäß der 7a, jedoch
für den Fall von enger beabstandeten optischen Grenzflächen;
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8b einen
vergrößerter Ausschnitt aus der 8a;
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9a ein
Spektrum einer Lichtquelle gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel, bei dem ein Messkopf zur Vermessung
einer Schichtdicke in axialer Richtung verfahren wird;
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9b vergrößerte
Ausschnitte aus der 9a;
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10 eine
vergrößerte Draufsicht auf das Ende eines Faserbündels
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
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11 eine
der 3 entsprechende schematische Darstellung einer
Messvorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
die zwei eine LED und zwei Sensoren aufweist.
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BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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1. Ausführungsbeispiel
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Messvorrichtung
schematisch dargestellt und insgesamt mit 10 bezeichnet.
Die Messvorrichtung 10 ist dafür vorgesehen, die
Topographie einer Oberfläche 12 einer Probe 14 zu
bestimmen. Unter der Topographie einer Oberfläche wird
im Allgemeinen deren Form im dreidimensionalen Raum verstanden.
Meist wird die Topographie durch die Raumkoordinaten einer möglichst
hohen Zahl von Punkten auf der Oberfläche beschrieben.
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Zur
Vermessung der Topographie ist die Probe 14 auf einem Verfahrtisch 16 befestigt,
der im dargestellten Ausführungsbeispiel integraler Teil
der Messvorrichtung 10 ist. Der Verfahrtisch 16 ist
in drei orthogonalen Raumrichtungen X, Y, Z mit hoher Genauigkeit
relativ zu einer Basis translatorisch verfahrbar ist, die der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt ist. Wird die Probe 14 mit Hilfe
des Verfahrtischs 16 in der XY-Ebene verfahren, so kann
die Oberfläche 12 der Probe 14 scannerartig
von der Messvorrichtung 10 abgetastet werden. Die X- und
Y-Koordi naten der Oberfläche sind dann aus der Verfahrstellung
des Verfahrtischs 16 ableitbar, während die Z-Koordinate
der Oberfläche 12 durch Abstandsmessung ermittelt
wird.
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Zu
diesem Zweck weist die Messvorrichtung 10 eine Lichtquelle 18 auf,
bei der es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um
eine LED (light emitting diode) handelt. Die Lichtquelle 18 ist
in an sich bekannter Weise an einen ersten Lichtwellenleiter 20 angekoppelt,
der das eingekoppelte Licht über einen 2:1-Faserkoppler 22 bis
zu einer Endfacette 24 des ersten Lichtwellenleiters 20 leitet.
Dort tritt das Licht im Freiraum aus, wird mit Hilfe einer Kollimatorlinse 26 kollimiert
und trifft auf eine Fokussierlinse 28. Wenigstens eine
der Linsen 26, 28 (oder gegebenenfalls weitere
brechkraftbehaftete optische Elemente) ist dabei chromatisch nicht
korrigiert. Infolge der chromatischen Abberation der aus den Linsen 26, 28 gebildeten
Optik hängt deren Brennweite von der Wellenlänge
des hindurchtretenden Lichts ab. In der 1 ist dies
in unterschiedlichen Strichelungen schematisch für vier
unterschiedliche Wellenlängen λ1, λ2, λ3 und λ4 dargestellt. Falls z. B. nur die Fokussierlinse 28 chromatisch
nicht korrigiert ist und aus einem optischen Material mit normaler
Dispersion besteht, wird kurzwelliges Licht stärker gebrochen
als langwelliges. Die Brennweite für Licht mit der kleinsten
Wellenlänge λ1 ist somit
am kleinsten, während die Brennweite für Licht
mit der größten Wellenlänge λ4 am größten ist. Bei Linsen
mit anomaler Version kehren sich die Verhältnisse um.
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Wie
in der 1 erkennbar ist, liegt bei der gezeigten axialen
Anordnung zwischen Probe 14 und Fokussierlinse 28 der
Brennpunkt für Licht mit der Wellenlänge λ3 exakt auf der Oberfläche 12.
Der durch den Brennpunkt auf der Oberfläche 12 entstehende
Lichtfleck wird zumindest teilweise reflektiert und über
die Fokussierlinse 28 und die Kollimatorlinse 26 zurück
auf die Endfacette 24 des ersten Lichtwellenleiters 20 abgebildet.
Dort tritt das von der Oberfläche 12 reflektierte
Licht in den ersten Lichtwellenleiter 20 ein und wird über
den Faserkoppler 22 in einen zweiten Lichtwellenleiter 30 eingekoppelt, der
es einem Sensor 32 zuführt. Mit dem Sensor 32 kann
die Intensität des an der Oberfläche 12 reflektierten
Licht gemessen werden. Der Sensor 32 ist in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel als Photodiode ausgebildet, deren spektrale
Empfindlichkeit so gering ist, dass eine praktisch wellenlängenunabhängige
Intensitätsmessung stattfindet. Zur Verminderung von Signalrauschen
kann der Sensor 32 aktiv gekühlt werden; ein Peltier-Kühlelement
ist in der 1 mit 31 angedeutet. Über
eine Signalleitung 33 ist der Sensor 32 mit einer
Auswerteeinrichtung 34 verbunden, die über eine
weitere Signalleitung 36 auch den Verfahrtisch 16 ansteuert.
Je nach Ausführungsbeispiel kann auch die Lichtquelle 18 über
eine Signalleitung mit der Auswerteeinrichtung 34 verbunden
sein (gestrichelt dargestellt).
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Die 2 zeigt
das Spektrum des von der Lichtquelle 18 erzeugten Lichts.
Das Spektrum wird durch eine Spektral funktion I(λ) beschrieben,
welche die Abhängigkeit der Intensität I des erzeugten
Lichts von der Wellenlänge λ angibt. Die Spektralfunktion hat
einen annähernd glockenförmigen Verlauf und ist bezüglich
einer Mittenwellenlänge λm zentriert.
In einem ersten Wellenlängenintervall zwischen einer kleinsten
Wellenlänge λ1 und der
Mittenwellenlänge λm ist
die Spektralfunktion streng monoton steigend. Dies impliziert insbesondere,
dass die Intensität für zwei benachbarte Wellenlängen
nie gleich ist. In einem zweiten Wellenlängenintervall
zwischen der Mittenwellenlänge λm und
einer maximalen Wellenlänge λ2 ist
die Spektralfunktion streng monoton fallend.
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Bei
dem in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
wird für die Messung lediglich das zweite Wellenlängenintervall
verwendet, welches deswegen in der 2 mit durchgezogener
Linie dargestellt ist. Auch innerhalb des zweiten Wellenlängenintervalls
tritt jede Intensität nur genau ein Mal auf. Wird von der
Oberfläche 12 nur Licht der Wellenlänge λr reflektiert, so misst der Sensor 32 eine
Intensität I(λr). Da in
dem zweiten Wellenlängenintervall diese Intensität
nicht ein zweites Mal auftritt, kann die Auswerteeinrichtung 34 aus
der gemessenen Intensität I(λr)
die Wellenlänge λr eindeutig
bestimmen, wenn ihr der Verlauf der Spektralfunktion I(λ)
innerhalb des zweiten Wellenlängenintervalls bekannt ist. Die
Bestimmung der Wellenlänge λr erfolgt
somit ohne jegliche spektrale Zerlegung des von der Oberfläche 12 reflektierten
Lichts.
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Ist
die Wellenlänge λr des
reflektierten Lichts bekannt, so kann in der von herkömmlichen
Weißlicht-Messverfahren bekannten Weise auf den Abstand
zwischen der Fokussierlinse 28 und der Oberfläche 12 zurückgeschlossen
werden, da die wellenlängenabhängigen Brennweiten
der Fokussierlinse 28 rechnerisch oder durch Kalibration
ohne weiteres ermittelt werden können. Wird die Probe mit
der zu vermessenden Oberfläche 12 auf dem Verfahrtisch 16 in
der X- und Y-Richtung verfahren, so variiert der Abstand zwischen
der Fokussierlinse 28 und der Oberfläche 12,
so dass Licht unterschiedlicher Wellenlängen zurück
in die Endfacette 24 des ersten Lichtwellenleiters 20 eingekoppelt
und dem Sensor 32 zugeführt wird. Der Sensor 32 kann
die unterschiedlichen Wellenlängen nicht unterscheiden, misst
aber unterschiedliche Intensitäten gemäß der in
der 2 gezeigten Spektralfunktion. Die Auswerteeinrichtung 34 errechnet
daraus in rascher Folge die jeweils zugeordnete Wellenlänge
und daraus wiederum den Abstand zur Oberfläche 12 am
jeweiligen Messpunkt. Aus den so ermittelten Abstandswerten und
den jeweiligen X- und Y-Verfahrkoordinaten kann dann die Topographie
der Oberfläche vollständig bestimmt werden.
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Falls
der Sensor 32 eine spektral variierende Empfindlichkeit
hat, so lässt sich diese in der Auswerteeinrichtung 34 berücksichtigen.
Aus der gemessenen Intensität wird dann die tatsächliche
Intensität unter Verwendung der spektralen Empfindlichkeitskurve
des Sensors 32 bestimmt.
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Für
die Abstandsmessung empfiehlt es sich, nicht das gesamte zweite
Wellenlängenintervall zwischen λm und λ2 zu verwenden. Im Bereich der Mittenwellenlänge λm ist die Steigung der Spektralfunktion I(λ)
sehr gering, so dass Veränderungen der gemessenen Intensität
nicht mehr genau genug aufgelöst werden können.
Gleiches gilt unter Umständen im Bereich der oberen Grenzwellenlänge λ2. Dort ist außerdem die Intensität
des von der Lichtquelle 18 erzeugten Lichts so gering,
dass reflektiertes Licht im Sensor 32 gegebenenfalls nicht
mehr deutlich genug von Rauscheinflüssen unterschieden
werden kann. Deswegen sollte für eine hochgenaue Messung
das Wellenlängenintervall auf eine Breite Δλ zwischen λmin und λmax beschränkt
werden, wie dies in der 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet ist.
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Wie
in der 2 ferner erkennbar ist, kann nur eine Hälfte
des Spektrums für die Messung genutzt werden, da jeder
Intensitätswert an zwei unterschiedlichen Wellenlängen
auftritt. Ohne Beschränkung auf eine Hälfte des
Spektrums würde die Auswerteeinrichtung 34 nicht
ohne weiteres ermitteln können, ob der Intensität
die Wellenlänge λr oder λr' zugeordnet werden muss.
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Die
Beschränkung auf eine Hälfte des Spektrums kann
beispielsweise dadurch erfolgen, dass die nicht genutzte Hälfte
mit Hilfe eines hochwirksamen Spektralfilters so weit abgeschwächt
wird, dass es nach Reflexion an der Oberfläche 12 nicht
mehr vom Sensor 32 erfasst werden kann. Auf eine solche Maßnahme
kann verzichtet werden, wenn auf Grund von groben Vorabmessungen
oder anderen Informationen bekannt ist, dass die zu vermessende
Oberfläche 12 nur einen so kleinen Messbereich
erfordert, dass er mit einer Hälfte des Spektrums erfasst
werden kann. Mit Hilfe des Verfahrtischs 16 kann dann die
Probe 14 aus einer bestimmten Richtung (in der 1 von
oben oder von unten) entlang der Z-Achse axial an den Messbereich
herangefahren werden. In diesem Falle ist auf Grund der ”Historie” des
Messvorgangs bekannt, ob man sich von der maximalen Wellenlänge λ2 oder der minimalen Wellenlänge λ1 des Spektrums nähert.
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Wird
als Sensor 32 eine Photodiode verwendet, so sind Messfrequenzen
im Bereich von mehr als 100 MHz möglich. Wegen des sehr
großen Dynamikbereichs von Photodioden, der häufig
in der Größenordnung von 107 liegt,
ist es außerdem möglich, ein sehr breites Wellenlängenintervall Δλ des
von der Lichtquelle 18 erzeugten Lichts für die
Messung nutzbar zu machen. Entsprechend groß ist der Messbereich,
der von der Messvorrichtung 10 bei der Abstandsmessung
abgedeckt werden kann.
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Bedingt
durch die hohe einkoppelbare Lichtleistung in den ersten Lichtwellenleiter 20 und
durch die Empfindlichkeit der als Sensor 32 verwendeten Photodiode
ist es möglich, für den ersten Lichtwellenleiter 20 eine
Multimode-Faser zu verwenden, die besonders dünn ist. Bei
dem bekannten Weisslicht-Messverfahren finden üblicherweise
Multimode- Fasern Verwendung, bei denen der Durchmesser des Kerns
und des Mantels 50 μm bzw. 125 μm beträgt.
Wird eine Faser mit einem nur halb so großem Kerndurchmesser
gewählt, so verbessert sich die laterale Auflösung
(d. h. senkrecht zur Z-Richtung) um einen Faktor 2.
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2. Ausführungsbeispiel
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Die 3 zeigt
in einer an die 1 angelehnten Darstellung eine
Messvorrichtung 110 gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel. Gleiche oder einander entsprechende
Teile sind dabei mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Die Messvorrichtung 110 unterscheidet
sich von der in der 1 gezeigten Messvorrichtung 10 lediglich
dadurch, dass zwei voneinander unabhängige Lichtquellen 18a, 18b verwendet
werden und die Auswerteeinrichtung 34 anders ausgelegt
ist.
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Zur
Erläuterung der Funktion der Messvorrichtung 110 wird
auf die 4 Bezug genommen, welche die
Spektralfunktionen SFa und SFb des
von den Lichtquellen 18a bzw. 18b erzeugten Lichts zeigt.
Dort ist erkennbar, dass die Spektren derart zueinander versetzt
sind, dass eine Überlappung der Spektren auftritt. Die Überlappung
ist dabei so gewählt, dass sich jeweils etwas mehr als
eine Hälfte des Spektrums mit etwas mehr als einer Hälfte
des anderen Spektrums überlappt.
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Bei
der Messung steuert die Auswerteeinrichtung 34 die beiden
Lichtquellen 18a, 18b im dargestellten Ausführungsbeispiel
wechselseitig an. Wird zunächst die Lichtquelle 18a angesteuert,
welche die Spektralfunktion SFa erzeugt,
so misst der Sensor 32 eine erste Intensität Ia. Ohne zusätzliche Maßnahmen
kann die Auswerteeinrichtung 34 der Intensität
Ia jedoch nicht eindeutig eine bestimmte
Wellenlänge zuordnen, da dieser Intensität zwei
Wellenlängen λr und λr' in der Spektralfunktion SFa entsprechen.
Um diese Mehrdeutigkeit aufzulösen, wird die erste Lichtquelle 18a ausgeschaltet
und die zweite Lichtquelle 18b eingeschaltet. Der Sensor 32 misst nun
eine Intensität Ib, der die Auswerteeinrichtung 34 auf
der Grundlage der Spektralfunktion SFB ebenfalls zwei
unterschiedlichen Wellenlängen λr und λr'' zuordnen könnte. Durch die Verknüpfung
der beiden Messungen wird jedoch die Eindeutigkeit hergestellt, da
nur die Wellenlänge λr als
mögliche Lösung bei beiden Messungen ermittelt
werden kann.
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Liegt
die Wellenlänge des reflektierten Lichts in einem Wellenlängenintervall,
bei dem nur eine der beiden Spektralfunktionen SFa,
SFb von Null verschiedene Werte hat, so
ist ebenfalls die Eindeutigkeit gegeben, da in diesem Falle eine
der beiden Messungen einen Nullwert ergibt, so dass klar ist, in welcher
Hälfte des Spektrums des von der jeweiligen anderen Lichtquelle
erzeugten Lichts die reflektierte Wellenlänge liegen muss.
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Durch
die vorstehend beschriebene Doppelmessung kann somit der Messbereich
gegenüber dem in den 1 und 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel annähernd verdreifacht werden.
Das nutzbare Wellenlängenintervall Δλ beträgt
somit etwa das 1,5fache der spektralen Breite einer der verwendeten Lichtquellen 18a, 18b.
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3. Abwandlungen
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Das
anhand der 4 erläuterte Messprinzip
lässt sich in vielfältiger Weise abwandeln. So müssen
die Messungen mit der Lichtquelle 18a, 18b nicht
unbedingt nacheinander im Sinne eines Zeitmultiplexens durchgeführt
werden. Vielmehr ist auch eine gleichzeitige Messung möglich,
wenn die Auswerteeinrichtung 34 die von dem Sensor 32 gemessenen
Intensitäten auf andere Weise den Spektralfunktionen SFa und SFb eindeutig
zuordnen kann. In Betracht kommt insbesondere, die Lichtquellen 18a, 18b gepulst
zu betreiben, so dass über unterschiedliche Pulsraten (Frequenzmultiplexen)
eine Unterscheidung der von dem Sensor 32 gelieferten Messsignale
möglich ist. Anstelle eines Zeit- oder Frequenzmultiplexens
kommt auch ein Polarisationsmultiplexen in Betracht. In diesem Falle
ist lediglich sicherzustellen, dass das von den Lichtquellen 18a, 18b erzeugte
Licht orthogonale Polarisationszustände (linear oder zirkular)
hat. Das reflektierte Licht mit den orthogonalen Polarisationszuständen
kann dann mit Hilfe an sich bekannter polarisationsoptischer Komponenten
wieder voneinander getrennt werden und zwei unterschiedli chen Sensoren
zugeführt werden. Im Falle von linearen Polarisationszuständen kommt
hierzu ein einfacher polarisationsselektiver Strahlteiler in Betracht.
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Das
anhand der 4 erläuterte Messprinzip
lässt sich auch mit lediglich einer einzigen Lichtquelle
durchführen, wenn deren Spektrum durch ein Steuersignal
zeitlich variierbar ist. In diesem Fall werden die beiden in der 4 gezeigten
Spektren abwechselnd von der gleichen Lichtquelle erzeugt. Wenn
die Auswerteeinrichtung 34 die Lichtquelle über
die in der 1 gestrichelt angedeutete Signalleitung
ansteuert, ist ihr stets bekannt, welche der beiden Spektralfunktionen
SFa und SFb sie
einem Intensitätswert zuordnen muss, der zu einem bestimmten
Zeitpunkt von dem Sensor 32 gemessen wurde.
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Der
Messbereich lässt sich im Prinzip beliebig ausdehnen, wenn
nicht nur zwei, sondern m Lichtquellen verwendet werden, die zueinander
versetzte Spektren erzeugen. Dies ist für m = 4 Spektralfunktionen
SFa, SFb, SFc und SFd in der 5 gezeigt.
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4. Mehrere optische Grenzflächen
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Bislang
wurde angenommen, dass die Oberfläche 12 die einzige
optische Grenzfläche der Probe 14 ist, von der
Licht reflektiert wird. Häufig stellt sich jedoch die Aufgabe,
Proben 14 zu vermessen, bei denen mehrere optische Grenzflächen
hintereinander angeordnet sind, deren Topographie ermittelt werden
soll. Ein Anwendungsfall ist die Messung von Dicken dünner
transparenter Schichten; aus der Oberflächentopographie
wird dann gewissermaßen eine Schichtdickentopographie.
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Weist
die Probe 14 mehrere reflektierende optische Grenzflächen
auf, so führt dies dazu, dass an jeder Grenzfläche
Licht mit einer bestimmten Wellenlänge reflektiert wird.
Bei drei optischen Grenzflächen würde der Sensor 32 beispielsweise
Licht mit drei unterschiedlichen Wellenlängen erfassen.
Da der Sensor 32 die Wellenlänge nicht unterscheiden kann,
ist er ohne weiteres nicht in der Lage, überhaupt festzustellen,
dass mehrere Grenzflächen vorhanden sind. Vielmehr würde
der Sensor 32 alle Intensitäten aufaddieren, und
die Auswerteeinrichtung 34 würde dem aufaddierten
Intensitätswert eine Wellenlänge und damit einen
Abstand zuordnen, der tatsächlich überhaupt nicht
vorhanden ist.
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Durch
die Messung mit mehreren Spektren kann aber auch mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Abstand zu mehreren optischen Grenzflächen
gleichzeitig gemessen werden. Ist auf Grund von Vorabmessungen oder
sonstigen Informationen bekannt, dass die minimale Schichtdicke
einen bestimmten, von den verwendeten Spektren abhängigen
Wert nicht unterschreitet, so kann im Prinzip das Verfahren zur
Bestimmung der Abstände zu den einzelnen optischen Grenzflächen
durchgeführt werden, das für nur eine Grenzfläche
anhand der 5 kurz erläutert wurde.
Der mini male Abstand zwischen zwei benachbarten optischen Grenzflächen
muss dabei die Bedingung erfüllen, dass das von den Grenzflächen
reflektierte Licht Wellenlängen hat, die zwei benachbarten
Paaren von Spektren zugeordnet sind, wie dies in der 6 gezeigt
ist. In diesem Fall kann die Wellenlänge λr,1 bestimmt werden, indem zunächst
getrennt voneinander zwei Einzelmessungen mit den Spektralfunktionen
SFa und SFb durchgeführt werden.
Die Wellenlänge λr,1 ergibt
sich dann in gleicher Weise, wie dies oben in Bezug auf die 4 erläutert
wurde.
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Die
Wellenlänge λr,2 wird
anschließend durch zwei getrennte Messungen unter Verwendung
der Spektralfunktionen SFc, SFd bestimmt.
Wäre die reflektierte Wellenlänge λr,2 so nahe der Wellenlänge λr,1, dass sie im Bereich der Spektralfunktion
SFb läge, so würden Mehrdeutigkeiten
entstehen, die nicht ohne weiteres aufgelöst werden können
und zu Messfehlern führen.
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Die
vorstehend beschriebenen minimalen Abstände zwischen benachbarten
optischen Grenzflächen, die nicht unterschritten werden
dürfen, lassen sich so weit verringern, wie die spektralen
Breiten der Spektralfunktionen SF verringert werden können.
Da im Prinzip aber jede Spektralfunktion SF eine getrennte Messung
erfordert, kann es selbst bei Anwendung von Frequenz- oder Polarisationsmultiplexverfahren,
bei denen eine gleichzeitige Messung für eine Vielzahl
von Spektralfunktionen möglich ist, in Folge von Beschränkungen
der Signalbandbreite etc. dazu kom men, dass die gesamte Messdauer
pro Messpunkt verlängert und damit die Messfrequenz der
Messvorrichtung verringert wird.
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Abhilfe
kann in diesem Falle eine grobe Vorab-Messung schaffen, wie dies
in den Spektren der 7a und, als vergrößerte
Ausschnitte, der 7b gezeigt ist. Bei der Vorabmessung
wird mit breiteren ersten Spektralfunktionen SFg,a,
SFg,b, SFg,c und
SFg,d in wenigen Messungen festgestellt,
wo überhaupt optische Grenzflächen liegen. Wird
zu einer ersten Spektralfunktion SFg,a,
SFg,b, SFg,c oder
SFg,d eine sich vom Rauschen abhebende Intensität
gemessen, so werden gezielt innerhalb des Wellenlängenintervalls
der betreffenden Spektralfunktion Feinmessungen mit schmaleren zweiten
Spektralfunktionen SFf vorgenommen, welche
eine höhere Messgenauigkeit aufgrund ihrer größeren
Flankensteilheit ermöglichen. Liegen mehr als zwei optischen
Grenzflächen zugeordnete Wellenlängen innerhalb
eines Wellenlängenintervalls einer ersten Spektralfunktion
SFg, so können diese u. U. dennoch
aufgelöst werden, wenn die anhand der 6 erläuterte
Bedingung bezüglich der feinen Spektralfunktionen SFf eingehalten ist. Dies ist in den 8a und 8b dargestellt.
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In
den 9a und 9b ist
eine weitere Variante gezeigt, wie man mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Abstände zu mehreren optischen Grenzflächen
erfassen kann. Ähnlich wie dies oben bereits anhand der 1 und 2 erläuterten Ausführungsbeispiel
dargelegt wurde, kann der axiale Abstand zwischen der Probe 14 und
der in einem Messkopf aufgenommenen Fokussierlinse 28 – vorzugsweise
in gleichmäßigen Schritten – verändert werden.
Selbstverständlich kann anstelle des Verfahrtischs 16 hierzu
auch die Fokussierlinse 28 axial verfahren werden, was
in der Regel den Vorteil geringerer zu bewegender Massen mit sich
bringt. Durch die Verstellung des Abstandes zwischen Probe 16 und
Fokussierlinse 28 durchfahren die optischen Grenzflächen
nacheinander die Brennebenen der Fokussierlinse 28 für
die einzelnen Wellenlängen. Mathematisch gleichwertig hierzu
ist eine Beschreibung, bei der der Abstand konstant bleibt, die
Spektralfunktion des Lichts sich jedoch schrittweise oder kontinuierlich ändert.
Diese Darstellung ist in der 9a gewählt.
Darin ist erkennbar, wie eine schmale Spektralfunktion SF schrittweise
durch den Wellenlängenbereich zu wandern scheint. Die 9b zeigt in
vergrößerten Darstellungen die Paare von Einzelmessungen,
bei denen eine Grenzfläche erfasst wurde. Die Wellenlänge
für diese Grenzfläche kann dann wieder in der
oben mit Bezug auf die 2 erläuterten Weise
berechnet werden.
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Anstatt
das reflektierte Licht mit Hilfe des Kopplers 22 außerhalb
des Messkopfes vom ersten Lichtwellenleiter 20 in den zweiten
Lichtwellenleiter 30 zu überführen, kann
das reflektierte Messlicht auch direkt nach Durchtritt durch die
Linsen 28 und 26 in den zweiten Lichtwellenleiter 30 eingekoppelt werden.
Bei dieser Variante wird der zweite Lichtwellenleiter 30 bis
in den Messkopf geführt und so neben dem ersten Lichtwellenleiter
angeordnet, dass die Endfacetten der beiden Lichtwellenleiter 20, 30 möglichst
dicht nebeneinander angeordnet sind.
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Die 10 zeigt
beispielhaft eine Anordnung, bei der insgesamt sechs zweite Lichtwellenleiter 130 symmetrisch
um einen ersten Lichtwellenleiter 120 angeordnet sind,
so das die Endfacetten 124 aller Lichtwellenleiter 120, 130 in
einer gemeinsamen Objektebene der aus den Linsen 26, 28 bestehenden Optik
liegen. Das Bild der Endfacette des ersten Lichtwellenleiters 120,
das von der Optik auf der reflektierenden Oberfläche 12 (oder
einer Grenzfläche in einem Mehrschichtsystem) erzeugt wird,
wird durch die Optik als Lichtfleck zurück in die Objektebene
abgebildet. Dieser Lichtfleck kann sich über mehrere der
Endfacetten der zweiten Lichtwellenleiter 130 verteilen.
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Wird
jedem zweiten Lichtwellenleiter ein eigener Sensor zugeordnet, so
lassen sich auf diese Weise auch Aussagen über die Form
des Lichtflecks machen. Daraus können wiederum Rückschlüsse auf
den Neigungswinkel der zu vermessenden Oberfläche 12 gezogen
werden. Bei geneigten Oberflächen 12 wird nämlich
der Lichtfleck größer und auch asymmetrischer;
aus der Asymmetrie kann auf den Azimutwinkel der geneigten Fläche
geschlossen werden. Besonders gut gelingt die Bestimmung der Neigung
dann, wenn das Spektrum der Lichtquelle durch ein Steuersignal zeitlich
variierbar ist, wie dies oben mit Bezug auf die 4 erläutert
wurde.
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Außerdem
verbessert sich das Signal-Rausch-Verhältnis, da sich die
Endfacetten 124 der zweiten Lichtwellenleiter 130 zu
einer insgesamt größeren Lichteintrittsfläche
aufaddieren, so dass auch mehr Licht den Sensoren zugeführt
werden kann.
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Selbstverständlich
kann auch nur ein einziger zweiter Lichtwellenleiter 130 neben
dem ersten Lichtwellenleiter 120 angeordnet sein. Außerdem kommt
in Betracht, lediglich einen zweiten Lichtwellenleiter 130 und
mehrere erste Lichtwellenleiter 120 zu verwenden, z. B.
in einer Anordnung wie in der 10 gezeigt,
wobei aber die ersten und zweiten Lichtwellenleiter vertauscht sind.
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Die 11 zeigt
in einer an die 3 angelehnten Darstellung eine
Messvorrichtung 310 gemäß einem anderen
Ausführungsbeispiel. Gleiche oder einander entsprechende
Teile sind dabei mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Die Messvorrichtung 310 unterscheidet
sich von der in der 3 gezeigten Messvorrichtung 110 dadurch,
dass die Lichtquellen und der Sensor gewissermaßen ihre
Rollen vertauscht haben. Die Messvorrichtung 310 weist nämlich
nur eine Lichtquelle 318 auf, die zudem weißes
Licht erzeugt. Dafür sind zwei Sensoren 332a, 332b vorgesehen,
die unterschiedliche spektrale Empfindlichkeiten haben. Da das reflektierte
Messlicht infolge des ansonsten identischen Messaufbaus auch hier
für jede reflektierende Grenzfläche eine Wellenlänge
enthält, kann die Auswerteeinrichtung 334 aus
den von den Sensoren 332a, 332b be reitgestellten
Messsignalen die Wellenlänge eindeutig bestimmen. Die Auswertung
erfolgt dabei ähnlich wie oben mit Bezug auf die 4 erläutert,
nur dass die Intensität I(λ) durch die Messsignalstärke
M(λ) zu ersetzen ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Chr. Dietz
und M. Jurca mit dem Titel ”Eine Alternative zum Laser”,
Sensormagazin Nr. 4, 3. November 1997, Seiten 15 bis 18 [0005]