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Die Erfindung betrifft eine Raumzelle insbesondere von
Transformatoren und/oder Schaltanlagen mit mehreren Wänden
und einem auf die Wände aufgesetzten Dach, wobei im oberen
Bereich der Wände zumindest eine Lüftungsöffnung
ausgebildet ist, in der ein Lüftungseinsatz angeordnet ist.
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Bei Fernleitungen beispielsweise für Strom sind in größeren
Abständen von einigen Kilometern sogenannte
Transformations- und/oder Übergabestationen vorgesehen. Die für eine
Station notwendigen Transformatoren und Installationen bzw.
Schaltanlagen sind in einem Gebäude aufgenommen, um sie
gegen äußere Einwirkungen zu schützen und um insbesondere
unbefugten Personen den Zugang zu den Transformatoren und
Installationen bzw. Schaltanlagen zu verwehren oder zumindest
zu erschweren. Das Gebäude ist entweder in herkömmlicher
Bautechnik erstellt oder aus Wirtschaftlichkeitsgründen
finden eine vorgefertigte, geschlossene Raumzelle in Form
eines Stahl- oder Betoncontainers Verwendung.
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Die in dem Transformatorengebäude eingebaute
Transformatoren und Schaltanlagen erzeugen während ihres Betriebes
Verlustwärme und geben diese als Abwärme an die Raumluft ab,
wobei die abgegebene Wärmemenge von der Leistung der
Transformatoren und der Schaltanlagen abhängig ist. Zur
Vermeidung einer Überhitzung der Anlagen muß der Innenraum des
Gebäudes deshalb be- und entlüftet werden. Es ist bekannt,
im unteren Bereich der Türen und/oder der Außenwände
Lufteintrittsöffnungen in Form von Zuluftschächten oder
Lüfterjalousien auszubilden und die Luftaustrittsöffnungen im
oberen Bereich der Türen oder der Außenwände oder auch über
Dachaufsätze vorzusehen. Als vorteilhaft hat sich jedoch
eine sogenannte Querlüftung herausgestellt, bei der der
Lufteintritt und der Luftaustritt jeweils im oberen Bereich
des Gebäudes erfolgt, so daß die Luft den Gebäudeinnenraum
im oberen Bereich, in den die Wärme aufsteigt, quer, d. h.
im wesentlichen horizontal durchströmt. Eine derartige
Querentlüftung kann durch einen zusätzlichen Lufteintritt
im unteren Bereich des Gebäudeinnenraums unterstützt sein.
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Die Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen sind
üblicherweise von fensterartigen Durchbrechungen in den Wänden
der Raumzelle gebildet, in die jeweils ein Lüftungseinsatz
in Form eines Gitters oder in Form von Lamellen eingesetzt
ist. Um eine gute Be- und Entlüftung sicherzustellen,
sollte über den Umfang der Raumzelle eine Vielzahl von
Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen ausgebildet sein.
Insbesondere wenn die Raumzelle aus Beton besteht, worauf sich
die Erfindung primär bezieht, ist es relativ aufwendig und
somit kostenintensiv, Durchbrechungen in Wänden zu schalen
und herzustellen. Es ist deshalb versucht worden, die
Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen in das auf die Wände
aufgesetzte Dach zu integrieren, indem an der auf der
Wandoberseite aufliegenden Dachunterseite Durchlässe eingeformt
werden. Auch die Herstellung entsprechender Durchlässe ist
aufwendig und insbesondere für die Anbringung von relativ
großformatigen, vorgefertigten Lüftungseinsätzen nicht
geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Raumzelle
der genannten Art insbesondere aus Beton zu schaffen, bei
der die Lüftungsöffnungen in einfacher Weise ausbildbar und
mit Lüftungseinsätzen ausrüstbar sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Raumzelle der
genannten Art dadurch gelöst, daß die Lüftungsöffnung von
einer im oberen Endbereich der Wand angeordneten, zur
Oberseite hin offenen Aussparung der Wand gebildet ist und daß
der Lüftungseinsatz an der Unterseite der Decke anliegt.
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Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, die
Lüftungsöffnung nicht als Durchbrechung der Wand, d. h. als eine auf
allen Seiten von der Wand begrenzten Öffnung, auszubilden,
sondern im oberen Endbereich der Wand wird eine Aussparung
ausgebildet, die zur Oberseite, d. h. in Richtung des
Daches, offen ist und lediglich auf drei Seiten von der Wand
begrenzt wird. Entsprechende Aussparungen lassen sich bei
der Herstellung der Wand in einfacher Weise ausbilden. In
die als Aussparung gebildete Lüftungsöffnung wird dann der
vorgefertigte Lüftungseinsatz eingesetzt, der im fertig
montierten Zustand der Raumzelle an der Unterseite der
Decke insbesondere unter Zwischenschaltung einer elastisch
verformbaren Dichtung anliegt.
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Um eine gute Be- und Entlüftung sicherzustellen und um die
Bildung von Kondenswasser zuverlässig zu vermeiden, sollte
eine Vielzahl von Lüftungsöffnungen über den Umfang der
Raumzelle verteilt angeordnet sein.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Lüftungseinsatz ein inneres Einsatzteil und ein im
Abstand zu diesem angeordnetes äußeres Einsatzteil umfaßt.
Das innere Einsatzteil kann dabei eine rahmenartige
Tragstruktur aufweisen, die in der Lüftungsöffnung angeordnet
ist und sich an der Wand und der Unterseite der Decke
abstützt. In der rahmenartigen Tragstruktur ist zumindest
eine Durchtrittsöffnung für Luft vorgesehen, die vorzugsweise
großformatig ausgebildet ist.
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Um das Einbringen von Fremdkörpern oder das Einführen von
Stangen durch die Durchtrittsöffnung in den Innenraum der
Raumzelle zu vermeiden, sollte in Weiterbildung der
Erfindung außenseitig mit Abstand vor der Durchtrittsöffnung,
jedoch noch als Bestandteil des inneren Einsatzteils und
insbesondere der rahmenartigen Tragstruktur eine
Schutzplatte angeordnet sein, die vorzugsweise in ihren
Abmessungen nicht kleiner als die Durchtrittsöffnung sein sollte
und insbesondere die Abmessungen der Durchtrittsöffnung
besitzt.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der obere Endbereich der Wand, in der die
Lüftungsöffnung ausgebildet ist, unter Bildung einer außenseitigen,
nach innen gerichteten Abstufung eine geringere Wandstärke
als der darunterliegende Wandbereich besitzt. Auf dieser
Weise ist es in Weiterbildung der Erfindung möglich, daß
das äußere Einsatzteil mehrere im wesentlichen horizontal
und parallel übereinander verlaufende Lamellen umfaßt, die
die Außenverblendung der Lüftungsöffnung bilden und sich
über eine größere Breite als die Breite der Lüftungsöffnung
erstrecken können. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß
die Lamellen so lang ausgebildet werden, daß sie mehrere
nebeneinaderliegende Lüftungsöffnungen abdecken, wodurch
einerseits eine sehr einfache und schnelle Montage möglich
ist und sich darüber hinaus ein einheitliches
Erscheinungsbild einstellt. Insbesondere ist vorgesehen, daß die
einzelnen Lamellen sich über die gesamte Länge der
zugeordneten Wand erstrecken und gegebenenfalls über den gesamten
Umfang der Raumzelle verlaufen.
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
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Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch eine
erfindungsgemäße Raumzelle im Bereich der
Lüftungsöffnungen,
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Fig. 2 das Detail II in Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung,
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Fig. 3 den Schnitt III-III in Fig. 1 und
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Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines oberen
Bereichs einer Wand der Raumzelle ohne
Dach und ohne Lüftungseinsatz.
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Eine in den Figuren dargestellte Raumzelle 10 zur Aufnahme
von Transformatoren und/oder Schaltanlagen umfaßt vier
Wände 11 aus Beton, die einen rechteckigen Grundriß bilden und
einen Gebäudeinnenraum 10a begrenzen, der über eine nicht
dargestellte Tür in herkömmlicher Weise zugänglich ist.
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Wie die Fig. 4 zeigt, besitzt jede Wand 11 in ihrem oberen
Endbereich eine verringerte Wandstärke als der
darunterliegende Wandbereich, so daß eine außenseitige, nach innen
gerichtete Abstufung 11b gebildet ist, während die
Innenoberfläche der Wand kontinuierlich verläuft. In dem oberen
Endbereich der Wand 11 geringerer Wandstärke ist eine
Lüftungsöffnung 12 in Form einer zur Oberseite der Wand
offenen Aussparung gebildet, wobei jede Wand mehrere auf
Abstand nebeneinander angeordnete Aussparungen besitzt, wie
Fig. 1 zeigt, so daß die Lüftungsöffnungen 12 über den
gesamten Umfang der Raumzelle verteilt sind.
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Auf die Wände 11 ist ein Dach 14 im Bereich einer
umlaufenden, auf der Unterseite des Daches 14 ausgebildeten
Aussparung 14a so aufgesetzt, daß es außenseitig über die Wand 11
hervorsteht. Im aufgesetzten Zustand des Daches 14 ist die
Lüftungsöffnung unten und seitlich von der Wand 11 und oben
von dem Dach 14 begrenzt.
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In jede Lüftungsöffnung 12 ist ein Lüftungseinsatz 13
eingesetzt, der ein inneres Einsatzteil 13a und ein im Abstand
zu diesem angeordnetes äußeres Einsatzteil 13b umfaßt. Wie
insbesondere Fig. 3 zeigt, besitzt das innere Einsatzteil
13a eine rahmenartige Tragstruktur 15, die über einen
Flansch 17 auf der Innenseite der Wand 11 sowie über
weitere, nicht dargestellte Befestigungen an den seitlichen
Innenwänden der Aussparung angebracht ist und sich am oberen
Ende unter Zwischenschaltung einer Dichtung 16 an dem Boden
der Aussparung 14a des Dachs 14 anlegt. Auf der dem
Gebäudeinnenraum zugewandten Seite des inneren Einsatzteils 13a
ist eine zentrische Durchtrittsöffnung 15a ausgebildet, die
innenseitig von einem Schutzgewebe 18 überspannt ist, das
mittels eines Spannrings 18a in einer Nut 24 der
rahmenartigen Tragstruktur 15 festgelegt ist.
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An der rahmenartigen Tragstruktur 15 ist desweiteren eine
Schutzplatte 19 angebracht, die außenseitig mit Abstand vor
der Durchtrittsöffnung 15a sitzt und im wesentlichen deren
Abmessungen besitzt. Die Schutzplatte 19 soll verhindern,
daß unbefugte Personen Gegenstände durch die
Durchtrittsöffnung 15a hindurch in den Innenraum der Raumzelle
einbringen oder stangenartige Gegenstände in die Raumzelle
einführen. Darüber hinaus verhindert die Schutzplatte 19
das Eindringen von Schlagregen in die Raumzelle.
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Das äußere Einsatzteil 13b umfaßt einen im wesentlichen
vertikalen Haltebügel 20, der über einen unteren Flansch
20a auf der Unterseite der Lüftungsöffnung 12 an der Wand
11 angebracht ist. Der Haltebügel 20 ist so ausgerichtet,
daß er im wesentlichen im Bereich der Vorderseite der
Lüftungsöffnung 12 bzw. der Aussparung sitzt, d. h. um die
Abstufung 11b von der Außenseite 11a der Wand zurückgesetzt
ist. An dem Haltebügel 20 sind bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel drei horizontal und parallel zueinander
verlaufende Lamellen 23 über Schraubverbindungen 21
montiert. In Richtung senkrecht zur Zeichenebene sind mehrere
Haltebügel 20 zur Lagerung der Lamellen 23 vorgesehen, die
mittels mehrerer vertikaler Verbindungsteile 25 zu einem
gitterartigen Rahmen verbunden sind. Die Lamellen 23
besitzen eine leichte Z-Form und sind auf Abstand übereinander
angeordnet. Die obere Lamelle 23 liegt unter
Zwischenschaltung eines Dichtungsgummis 22 am Boden der Aussparung 14a
des Dachs 14 an. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, verlaufen die
Lamellen über die gesamte Länge der jeweils zugeordneten
Wand 11 und somit über den gesamten Umfang der Raumzelle
10, wobei jede Lamelle mehrere Lüftungsöffnungen überdeckt.
Die Lamellen verlaufen dabei im Bereich der Abstufung 11b
der Wand 11 und stehen über diese - wenn überhaupt - nur um
ein geringes Maß hervor. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel liegt die untere Lamelle 23 mit ihrem unteren
freien Ende auf der Außenseite 11a der Wand 11 an, wie es
in Fig. 3 dargestellt ist.
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Durch geeignete Wahl der Lamellenanzahl und der
Lamellenform kann ebenfalls das Eindringen von Schlagregen oder
unerwünschten Gegenständen in den Innenraum der Raumzelle
verhindert oder zumindest erschwert werden.