DE10203591A1 - Neutronenoptische Bauelementanordnung zur gezielten spektralen Gestaltung von Neutronenstrahlen oder -pulsen - Google Patents

Neutronenoptische Bauelementanordnung zur gezielten spektralen Gestaltung von Neutronenstrahlen oder -pulsen

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Abstract

Für viele Anwendungen, beispielsweise für Strukturuntersuchungen mittels Neutronenstreuung, werden langsame Neutronen benötigt, die durch Abbremsung mittels geeigneter Moderatoren aus schnellen Neutronen erzeugt werden. In bekannten Anordnungen wird an den Experimentierplätzen ein Neutronenstrahl zur Verfügung gestellt mit jeweils einem Einzelspektrum (kalt, thermisch oder heiß), das von Neutronen mit dem benötigten Energiebereich, aber geringfügig auch von den beiden anderen Energiebereichen gebildet wird. Eine Flexibilität für unterschiedliche Anwendungen mit verschiedenen Neutronenenergien ist hier nicht gegeben. Bei der erfindungsgemäßen neutronenoptischen Bauelementanordnung (NOA) werden die Strahlengänge (CBL, TBL) der einzelnen Moderatoren (CNM, TNM) gezielt zusammengeführt, sodass ein überlagerter Neutronenstrahl (SBL) mit einer wirksamen, mittleren Strahlrichtung (EBL) entsteht. Der überlagerte Neutronenstrahl (SBL) weist ein Multispektrum auf, das sich aus den Einzelspektren mehrerer Moderatoren (CNM, TNM) zusammensetzt. Dadurch wird eine größere spektrale Breite erreicht, mit der verschiedene Anwendungen in unterschiedlichen Energiebereichen der Neutronen möglich sind. Durch weitere neutronenoptische Bauelemente (NOC), insbesondere in Form eines energieabhängig schaltenden Superspiegels (SSM), kann das Multispektrum durch Schaltung zwischen Moderatoren sowohl hinsichtlich der Intensität als auch der Strahlqualität noch verbessert werden.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine neutronenoptische Bauelementanordnung zur gezielten spektralen Gestaltung von Neutronenstrahlen oder -pulsen in einem Neutronenleiter oder einem Strahlrohr zwischen einer schnellen Neutronenquelle mit mehreren, einander eng benachbart angeordneten Moderatoren verschiedener Ausführungsformen zur Erzeugung von langsamen Neutronen unterschiedlicher Energiespektren sowie zu deren Abstrahlung in vorgegebene Abstrahlrichtungen und zumindest einem Experimentierplatz.
  • Neutronenstrahlen dienen einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Untersuchungen zwischen der reinen Grundlagenforschung bis hin zu anwendungsnahen Untersuchungen auf dem Gebiet der Materiestrukturforschung. Hier fungieren Neutronen gleichsam als Sonden, die in die Materie eindringen. Auf Atome strukturierter Materie auftreffende Neutronen werden entweder in für die Atome charakteristischer Weise gestreut oder von den Atomen unter Aussendung charakteristischer Strahlung absorbiert. Für die meisten Anwendungen, wie beispielsweise auch für die Neutronenstreuung, ist es erforderlich, langsame Neutronen zur Verfügung zu stellen, die durch Verlangsamung schneller, aus nuklearen Reaktionen gewonnenen Neutronen erzeugt werden. Intensive Neutronenstrahlung von schnellen Neutronen wird hauptsächlich entweder mit zeitlich konstantem Fluss in Forschungsreaktoren durch Spaltung angereicherten Urans oder in gepulster Form in Spallationsquellen durch Zertrümmerung schwerer Atomkerne erzeugt.
  • Die gezielte Verlangsamung der schnellen Neutronen erfolgt in erster Linie durch sogenannte "Moderatoren", die mit der schnellen Neutronenstrahlung in Kontakt gebracht werden. Hierbei handelt es sich einfach ausgedrückt um Ansammlungen von Materie in gasförmiger, flüssiger oder fester Erscheinungsform mit speziellen Eigenschaften bei einer vorgegebenen Temperatur. Durch die Wechselwirkung der schnellen Neutronen mit den möglichst leichten Atomen der Moderatormaterie werden die hochenergetischen Neutronen stark abgebremst, bis ihre Energien und Wellenlängen die für die Experimente an kondensierter Materie geeigneten Werte aufweisen. Es wird ein Neutronengas mit einer kinetischen Energieverteilung erzeugt, die durch eine Maxwellsche Geschwindigkeitsverteilung bei einer gegebenen Temperatur angenähert werden kann. Dabei handelt es sich um eine theoretisch abgeleitete Funktion, die den Geschwindigkeiten der Atome eines Gases ihre relativen Häufigkeiten zuordnet. Die effektive Temperatur des Maxwellschen Spektrums des Neutronengases ist jedoch etwas höher als die Temperatur des Moderatormaterials. Dabei sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass auch Neutronenreflektoren, wie beispielsweise (schweres) Wasser, Blei, Beryllium, Graphit etc., langsame Neutronen erzeugen, allerdings mit einem anderen Spektrum als das von den Moderatoren durch das Maxwellspektrum annäherbare Spektrum. Trotzdem tragen auch Reflektoren, die hauptsächlich der Erhöhung des Neutronenflusses dienen, zur Neutronen-Verlangsamung bei, sodass sie im weiteren Sinne als neutronenoptische Bauelemente auch der Gruppe der Moderatoren zugerechnet werden können. Genauso werden auch Premoderatoren wie Wasser oder alle anderen Strukturen einer Neutronenquelle der Gruppe der Moderatoren zugerechnet, die überhaupt langsame Neutronen emittieren können.
  • Je nach der Temperatur des Moderatormaterials unterscheidet man die langsamen Neutronen in "heiße", "thermische" und "kalte" Neutronen, wodurch auch die Moderatoren in "heiße", "thermische" und "kalte" Moderatoren unterschieden werden können. Mit langsamen Neutronen werden im vorliegenden Kontext Neutronen mit einer kinetischen Energie im Bereich von 1 eV und weniger bezeichnet. Heiße Neutronen mit höherer Geschwindigkeit und geringerer Wellenlänge weisen eine Energie in einem Bereich oberhalb 100 meV auf und sind insbesondere für Streuexperimente an Flüssigkeiten geeignet. Thermische Neutronen besitzen eine kinetische Energie im Bereich zwischen 10 meV und 100 meV und die kalten Neutronen haben kinetische Energien in einem Bereich zwischen 0,1 meV und 10 meV. Kalte Neutronen mit einer relativ geringen Geschwindigkeit und einer großen Wellenlänge sind vor allem für Anwendungen der Neutronenstreuung zur Untersuchung biologischer Substanzen von Bedeutung. Moderatoren existieren in den unterschiedlichen Ausbildungsformen. Nach der Art ihrer hauptsächlich erzeugten langsamen Neutronen unterscheidet man heiße, thermische und kalte Moderatoren. Eine Übersicht möglicher Moderator-Aufbauten in einer Spallationsquelle ist dem Aufsatz I von D. Filges et al. "Particle Transport Simulations of the Neutronic Performance of Moderators of the ESS Mercury Target - Moderator - Reflector System " (abrufbar aus dem Internet unter http:/ / www.hmi.de/bereiche/SF/ess/ESS_moderators3.pdf, Stand 18.01.2002) zu entnehmen. Beispiele sind der flüssige Wasserstoffmoderator mit einer Betriebstemperatur im Bereich von 25 K zur Erzeugung von kalten Neutronen und der Wassermoderator mit der Umgebungstemperatur als Betriebstemperatur zur Erzeugung von thermischen Neutronen. Dabei erzeugt ein kalter Moderator jedoch auch thermische und heiße und ein thermischer Moderator auch kalte und heiße Neutronen. Dies jedoch immer mit einem mindestens eine Größenordnung kleineren Fluss als der Moderator, der in der Hauptsache der Erzeugung von kalten, thermischen oder heißen Neutronen dient.
  • Um für verschiedene Experimente mit langsamen Neutronen immer das richtige, erforderliche Neutronenspektrum zur Verfügung stellen zu können, arbeiten die bekannten Neutronenquellen mit verschiedenen Moderatoren in Kombinationen. Aus dem Aufsatz II von Jose R. Alonso "The Spallation Neutron Source Project" aus den Proceedings of the 1999 Particle Accelerator Conference, New York, 1999, pp 574-578 (abrufbar aus dem Internet unter http:/ / accelconf.web.cern.ch/accelconf/p99/PAPERS/FRAL1.pdf, Stand 18.01.2002) ist es bekannt, zwei mit Raumtemperatur temperierte Wassermoderatoren unterhalb der Ebene mit dem zu zertrümmernden Targetmaterial und zwei superkritische Wasserstoffmoderatoren mit 20 K Betriebstemperatur oberhalb der Targetebene zu positionieren. Jeder von den Moderatoren versorgt nun ausschließlich einen oder mehrere von achtzehn verschiedenen Experimentierplätze über Neutronenleiter mit den von ihm erzeugten langsamen Neutronenspektrum (vgl. Fig. 9 und Kapitel 6 aus dem Aufsatz II). Ein ähnlicher Aufbau ist auch bekannt aus dem Aufsatz III von N. Watanabe "5.3 - Material Issues for Spallation Target by GeV Proton Irradiation" (abrufbar aus dem Internet unter http:/ / wwwndc.tokai.jaeri.go.jp/nds/proceedings/1998/watanabe_n.pdf, Stand 18.01.2002). Hier wird eine Target-Moderator-Konfiguration zur Durchführung hochintensiver und hochaufgelöster Experimente mit kalten Neutronen beschrieben, bei der ein gekoppelter kalter Moderator mit Vormodulator und zwei thermische Moderatoren eng benachbart in der Region höchster und schnellster Neutronenstrahlung am Target angeordnet sind. (vgl. Aufsatz III, Kapitel 4 (2) bis (4) und Fig. 2). Als wichtigem Punkt wird in diesen Aufsatz darauf hingewiesen, dass trotz der engen Benachbarung ein Übersprechen zwischen den einzelnen Moderatoren, das sich in der Neutronenintensität auswirkt, zu vermeiden ist (vgl. Aufsatz III, Kapitel 4 (ii)). Die Moderatoren sind deshalb in solchen Winkeln zueinander angeordnet, dass sich ihre jeweils nach vorne und hinten orientierten Abstrahlrichtungen bzw. abgegebenen Neutronenstrahlen in unterschiedliche Raumrichtungen orientiert sind und sich nicht überlagern. Jeder Moderator versorgt auf diese Weise etwa vier bis acht Experimentierplätze mit einem Neutronenstrahl mit charakteristischem Spektrum. Zwischen den beiden Ebenen sind zudem Reflektoren zur Trennung der Spektren angeordnet.
  • Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik zum bekannten Einsatz von Moderatoren, wie er beispielsweise in dem zuletzt zitierten Aufsatz III beschrieben wird, ist zu erkennen, dass sowohl die Bereitstellung eines für ein spezielles Experiment benötigten Neutronenspektrum aus langsamen Neutronen als auch in dessen Erzeugung größere Probleme aufwirft. Insbesondere im Hinblick auf die sehr aufwändigen und kostenintensiven sowie hohen Schutzaufwand erfordernden Aufbauten der neutronenoptischen Bauelemente ist im Stand der Technik keine Flexibilität bei der Bereitstellung eines Neutronenspektrums für einen einzelnen Experimentierplatz vorhanden. Jeder Platz wird mit einem Neutronenspektrum, dessen Maximum die hauptsächlich erzeugten langsamen Neutronen anzeigt, aus einem direkt zugeordneten Moderatortyp versorgt. Veränderungen im Spektrum des Neutronenstrahls an einem Experimentierplatz können nur durch große bauliche Veränderungen im Moderatorenaufbau in langen Betriebspausen der Neutronenquelle realisiert werden. Experimente in weiter gefassten Energiebereichen als der einer einzelnen langsamen Neutronenform sind nicht möglich oder sehr ineffizient.
  • Aufgabe für die vorliegende Erfindung ist es daher, eine solche Anordnung aus neutronenoptischen Bauelementen zur gezielten Gestaltung des Spektrums eines Neutronenstrahls der eingangs genannten, gattungsgemäßen Art anzugeben, die bezüglich der Bereitstellung eines Neutronenstrahls an einem Experimentierplatz große Flexibilität aufweist, sodass hier keine aufwändigen Umbaumaßnahmen bei veränderten Anforderungen erforderlich sind. Insbesondere sollen auch Experimente mit Neutronen aus einem größeren Energiebereich möglich sein. Desweiteren soll der mit der Erfindung bereitstellbare Neutronenstrahl eine hohe Qualität aufweisen. Die Mittel zur Realisierung der Erfindung sollen einfach aufgebaut und handhabbar und damit relativ störunfällig und kostengünstig sein. Vorhandene Sicherheitsaspekte sollen berücksichtigt, zusätzliche Risiken sollen vermieden werden.
  • Als Lösung hierfür ist bei einer neutronenoptischen Bauelementanordnung zur gezielten Beeinflussung von Neutronenstrahlen oder -pulsen der eingangs erläuterten Art deshalb erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Abstrahlrichtungen der Moderatoren direkt oder durch weitere neutronenoptische Bauelemente im Neutronenleiter oder im Experimentierplatz überlagert werden und die von den Moderatoren erzeugten langsamen Neutronen unterschiedlicher Energiespektren in einem überlagerten Neutronenstrahl mit einem Multispektrum, das durch die Ausführungsform und die Anzahl der verwendeten Moderatoren bestimmt wird, gemeinsam erfasst sind.
  • Mit der erfindungsgemäßen neutronenoptischen Bauelementanordnung werden die Energiespektren von verschiedenen Moderatoren miteinander zu ein am "Multispektrum" kombiniert. Ein Neutronenstrahl (oder auch Neutronenpuls - diese Alternative soll stets bei der Verwendung des Begriffes "Neutronenstrahl" miteinbezogen sein) mit einem solchen Multispektrum ist besonders vielseitig verwendbar. Da er ein größeres Energiespektrum besitzt als die jeweils von nur einem Moderator erzeugten Neutronenstrahlen, sind mit dem überlagerten Neutronenstrahl nach der Erfindung auch Neutronenexperimente in einem weiten Energiebereich der auftreffenden Neutronen, beispielsweise zwischen 0,1 meV und 100 meV, mit hoher Effizienz durchführbar. Die Zusammensetzung des Multispektrums des überlagerten Neutronenstrahls hängt dabei von der Art und Anzahl der verwendeten Moderatoren ab. Es körnen beispielsweise ein kalter und ein thermischer oder ein kalter, ein thermischer und ein heißer Moderator in ihrer Ausbreitungsrichtung vereinigt werden. Genauso können auch unterschiedliche Ausführungsformen eines Moderatortyps zur Erzielung eines besonders breiten oder speziell ausgebildeten Multispektrums in ihrer Emission zusammengeführt werden. Der Kombination unterschiedlicher Modertoren sind hier lediglich konstruktive Grenzen gesetzt, da eine Vereinigung der Abstrahlrichtungen apparatetechnisch noch mit vertretbarem Aufwand umsetzbar sein muss. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass auch andere im Neutronensystem vorhandene neutronenoptische Bauelemente sowie Teile der Neutronenquelle selbst mit anderen Hauptfunktionen, die eine abbremsende Wirkung auf die Neutronen ausüben, wie beispielsweise Reflektoren, Neutronenleiter und Primärmoderatoren, in die Zusammensetzung des Multispektrums durch Vereinigung der emittierten Strahlung in den gemeinsamen Neutronenstrahl konkret miteinbezogen werden können. Somit entsteht ein einfach oder mehrfach überlagerter, vielseitig verwendbarer Neutronenstrahl. Dabei liegt der Schwerpunkt der Erfindung auf der Vereinigung der einzelnen Neutronenstrahlen in einem gemeinsamen Neutronstrahl mit einem entsprechend erweiterten Energiespektrum. Bislang wurde im Stand der Technik immer von einer ausdrücklichen und konsequenten Separierung der Moderatorenwirkungsbereiche ausgegangen, da dies als die einzige Möglichkeit erschien, ohne allzu großen technischen Aufwand geeignete langsame Neutronenstrahlen zur Erzielung verwertbarer Messergebnisse zur Verfügung zu stellen. Der Nachteil der geringen Flexibilität und der Begrenzung der durchführbaren Experimente wurde in Kauf genommen und entsprechende Anzahlen von verschiedenen Experimentierplätzen konzipiert.
  • Eine Überlagerung der einzelnen Neutronenstrahlen der verwendeten Moderatoren zu einem gemeinsamen Neutronenstrahl kann sowohl im Neutronenleiter als auch am Experimentierplatz erfolgen. Im ersten Fall wird ein überlagerter Neutronenstrahl erzeugt, der wie ein einzelner Neutronenstrahl auch in einem Neutronenleiter zum Experimentierplatz und zur Probe geleitet wird. Im zweiten Fall werden die die verschiedenen Neutronenstrahlen gleichsam auf die zu untersuchende Probe fokussiert, sodass der überlagerte Neutronenstrahl direkt in der Probe auftritt. Der Vorteil dieser überlagerten Bestrahlung am Experimentierplatz selbst ist in dem relativ geringen technischen Aufwand zur Zusammenführung der Abstrahlrichtungen der einzelnen Moderatoren zu sehen. Im einfachsten Fall sind die benachbarten Moderatoren in solchen Winkeln zueinander auszurichten, dass sich ein Schnittpunkt der Abstrahlrichtungen in der Probe oder kurz davor ergibt. Hierbei kann nach einer Fortführung der erfindungsgemäßen neutronenoptischen Bauelementanordnung vorteilhaft vorgesehen sein, dass bei einer direkten Überlagerung der Abstrahlrichtungen diese im Experimentierplatz durch ein vorgegebenes Kodierungsschema ermittelbar sind. Für die Auswertung der Messergebnisse kann es wichtig sein, die verschiedenen Abstrahlrichtungen, aus denen die unterschiedlichen Neutronensorten dann auf der Probe auftreffen, zu kennen. Dies kann insbesondere durch eine Überwachung der Neutronenflugzeit bei einer gepulsten Neutronenquelle erfolgen. Bei einer kontinuierlichen Neutronenquelle muss der Neutronenstrahl entsprechend gechoppt werden. Da sich innerhalb der langsamen Neutronen die kalten, thermischen und heißen Neutronen durch ihr Energiespektrum und damit durch ihre Geschwindigkeitsverteilung unterscheiden, kann durch die Kenntnis der einzelnen Neutronenflugzeiten aus den Pulsen heraus überwiegend eine Zuordnung zu den einzelnen Moderatoren und damit zu deren Abstrahlrichtungen in Relation zur Probe vorgenommen werden.
  • Für die meisten Anwendungen in Experimenten ist es jedoch wichtig, dass die Neutronen alle aus einer gemeinsamen Raumrichtung auf die zu untersuchende Probe auftreffen. Diese gemeinsame Raumrichtung wird im Folgenden mit dem Begriff der "wirksamen, mittleren Strahlrichtung" bezeichnet. Zur Erreichung einer gemeinsamen Strahlrichtung ist eine Überlagerung der einzelnen Neutronenstrahlen durch weitere neutronenoptische Bauelemente erforderlich. Zur gezielten Lenkung von Neutronenstrahlen sind verschiedene Bauelemente bekannt, die prinzipiell alle geeignet sind, bei der erfindungsgemäßen Anordnung eine Vereinigung der Moderatoremissionen herbeizuführen. Dazu zählt auch der Neutronenleiter selbst, der gemäß einer Erfindungsausgestaltung auf seiner inneren Oberfläche mit Nickel beschichtet sein kann (vgl. DE 44 23 781 A1) und unter bestimmten, besonders flachen Winkeln auftreffende Neutronen flach in das Rohrinnere reflektiert. Fallen in den Eingangsbereich des Neutronenleiters nun beispielsweise zwei aus unterschiedlichen Richtungen kommende Neutronenstrahlen ein, so werden diese im Verlauf des Neutronenleiters durch dessen innere Reflexionen in die gewünschte wirksame, mittlere Strahlrichtung gelenkt.
  • Desweiteren kann bei einer Überlagerung der Abstrahlrichtungen durch weitere neutronenoptische Bauelemente zur Erreichung einer wirksamen, mittleren Strahlrichtung des überlagerten Neutronenstrahls nach einer anderen Erfindungsausgestaltung vorgesehen sein, dass ein weiteres neutronenoptisches Bauelement als oszillierender Spiegel ausgebildet ist, der synchron mit einer gepulsten Neutronenquelle oder mit dem gechoppten Neutronenstrahl einer kontinuierlichen Neutronenquelle oszilliert. Durch den oszillierenden Spiegel werden die Neutronenstrahlen verschiedener Moderatoren alternierend in den überlagerten Neutronenstrahl mit der wirksamen, mittleren Strahlrichtung eingeblendet. Oszilliert der Spiegel beispielsweise zwischen einem kalten und einem thermischen Moderator im Takt einer Neutronenpulsquelle hin und her und hat er den für die auftreffenden kalten Neutronen richtigen Winkel, so reflektiert er zunächst den kalten Neutronenpuls in die mittlere Strahlrichtung. Dann wird der Spiegelwinkel im Pulstakt verstellt, sodass die thermischen Neutronen auftreffen und der thermische Neutronenpuls eingekoppelt wird. Der jeweils andere Neutronenpuls wird außerhalb der mittleren Strahlrichtung abgelenkt. Bei einem kontinuierlichen Neutronenstrahl aus einem Kernreaktor können mechanische oder anders arbeitende Chopperanordnungen zur Zerhackung des kontinuierlichen Neutronenstrahls in einzelne Pulse verwendet werden. Die Messungen an der Probe sind bei dieser Ausführungsform im Takt der Neutronenpulse bzw. im Oszillatortakt vorzunehmen.
  • Bereits weiter oben wurde erläutert, dass in den Energiespektren der einzelnen Moderatoren jeweils zwei Randbereiche mit Neutronenergien auftreten, die in der Hauptsache von den anderen Moderatoren zu erzeugen sind. Sind bei einem Experiment der Probe beispielsweise nur kalte Neutronen zugeführt worden, befinden sich trotzdem auch heiße und thermische Neutronen im Neutronenstrahl, allerdings in einer deutlich geringeren Anzahl. Nach einer anderen Fortführung der erfindungsgemäßen neutronenoptischen Bauelementanordnung ist es besonders vorteilhaft, wenn ein weiteres neutronenoptisches Bauelement mit einer energieabhängigen Schaltfunktion ausgebildet ist. Bei dieser Ausführungsvariante wird nicht mit einem aktiven, sich bewegenden Spiegel zwischen den einzelnen Neutronenstrahlen hin- und hergeschaltet, sondern es wird ein neutronenoptisches System vorgesehen, das auf alle einfallenden Neutronenstrahlen gleichzeitig zugreift. Dabei wird ein neutronenoptisches Bauelement verwendet, das eine energieselektive Schaltfunktion aufweist. Derartige Bauelemente können so gestaltet und ausgerichtet werden, dass sie beispielsweise den zentralen Energiebereich jedes Moderators mit der größten Anzahl der gezielt zu erzeugenden Neutronen durchlassen und in die wirksame, mittlere Strahlenrichtung einkoppeln, wohingegen sie die Randbereiche mit den energetisch abweichenden Neutronen sperren. Durch die Schaltfunktion kann das Multispektrum des überlagerten Neutronenstrahls zusammengesetzt werden, indem für die einzelnen Neutronensorten nurmehr die entsprechenden Neutronen aus den sie in maximaler Anzahl erzeugenden Moderatoren durchgelassen werden. Somit kann für sowohl für kalte als auch für thermische und heiße Neutronen ein maximaler Neutronenfluss für die Experimente erreicht werden.
  • Neutronenoptische Bauelemente mit einer energieselektiven Schaltfunktion können in erster Linie durch spezielle Neutronenspiegel realisiert. Deshalb ist nach einer weiteren Erfindungsausgestaltung vorgesehen, dass das weitere neutronenoptische Bauelement mit einer energieabhängigen Schaltfunktion als Neutronenspiegel ausgebildet ist, der auftreffende Neutronen durch eine entsprechende Winkelausrichtung in Abhängigkeit von deren Energie kontinuierlich oder abgestuft durchlässt oder reflektiert. Zur weiteren Erläuterung des funktionellen Zusammenwirkens der Neutronenspiegel, um den oben beschriebenen Schalteffekt zu erreichen, wird an dieser Stelle auf den speziellen Beschreibungsteil verwiesen, um Wiederholungen zu vermeiden. Nach einer anderen Erfindungsausgestaltung kann noch vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Neutronenspiegel in selbsttragender oder auf einem neutronentransparenten Substrat aufgebrachter Form als einschichtige oder als mehrschichtige Neutronenspiegel ausgebildet sind, wobei die Beschichtung an einer oder beiden Seiten des Substrats aufgebracht ist. Bei den mehrschichtigen, Neutronenspiegeln handelt es sich um sogenannte "Superspiegel" mit interferierenden Eigenschaften (vgl. DE 198 44 300 A1). Als Substrate sind beispielsweise Silizium oder Saphir geeignet. Alle diese neutronenoptischen Bauelemente sind relativ einfach aufgebaut und damit im Vergleich zu anderen neutronenoptischen Bauelementen kostengünstig. Eine besonders günstige und kompakte Ausgestaltungsform der Erfindung ergibt sich, wenn gemäß einer anderen Erfindungsfortführung die weiteren neutronenoptischen Bauelemente mit einer energieabhängigen Schaltfunktion in den Neutronenleiter integriert sind. Auch zu dieser Ausführungsform wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den speziellen Beschreibungsteil verwiesen.
  • Eine spezielle Ausbildungsform der Erfindung wird nachfolgend beispielhafte Ausführungsform anhand der schematischen Figur zum weiteren Verständnis der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt:
  • Fig. 1 eine erfindungsgemäße neutronenoptische Bauelementanordnung zur Erzeugung eines Multispektrums und
  • Fig. 2 die mit der Anordnung gemäß Fig. 1 erzeugte Schaltfunktion zur Erzeugung des Multispektrums.
  • Die Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße neutronenoptische Bauelementanordnung NOA zur gezielten spektralen Gestaltung von Neutronenstrahlen oder -pulsen. Im gewählten Ausführungsbeispiel ist ein kalter Moderator CNM für Neutronen eng benachbart neben einem thermischen Moderator TNM für Neutronen angeordnet. Beide Moderatoren CNM, TNM haben einen Querschnitt von 12 cm × 12 cm und sind mit einem Spalt von 0,5 cm zueinander benachbart. Anstelle der Darstellung einer winkligen Anordnung zwischen den beiden Moderatoren CNM, TNM sind deren Abstrahlrichtungen CBL, TBL winklig zueinander angedeutet. Der kalte Moderator CNM emittiert ein Neutronenspektrum mit einem Maximum bei den kalten Neutronen CCN und einem geringeren Anteil bei den thermischen Neutronen TCN. Umgekehrt dazu erzeugt der thermische Moderator TNM ein Maximum bei den thermischen Neutronen TTN und eine geringere Anzahl von kalten Neutronen CTN. Der thermische Moderator TNM ist direkt gegenüber einem Neutronenleiter NGT angeordnet, der die eingekoppelten Neutronen zu einem in der Fig. 1 nicht weiter dargestellten Experimentierplatz weiterleitet. Der Neutronenleiter NGT hat einen Querschnitt von 6 cm × 10 cm und erstreckt sich von der ebenfalls in der Fig. 1 nicht weiter dargestellten Neutronenquelle auf einer Distanz von 32 m. Er ist zur Verbesserung seiner reflektierenden Eigenschaften auf der inneren Oberfläche INS mit Nickel überzogen. Durch mehrfaches flaches Reflektieren der flach auftreffenden Neutronenstrahlen CCN, TTN konzentriert er diese in einer wirksamen, mittleren Strahlrichtung EBL zu einem überlagerten Neutronenstrahl SBL mit einem Multispektrum. Durch die Erzielung der wirksamen, mittleren Strahlrichtung EBL treffen die Neutronen gleichsam alle aus einer Richtung auf die zu analysierende Probe auf.
  • Der im Neutronenleiter NGT durch Strahlüberlagerung erzeugte überlagerte Neutronenstrahl SBL weist ein qualitativ besonders hochwertiges Multispektrum auf, das sich nur aus den Maximalbereichen der Spektren der beiden Moderatoren CNM, TNM zusammensetzt. Zur Erzielung eines solchen bereinigten Multispektrums, das sich besonders gut für Experimente in einem breiten Energiebereich einsetzen lässt, sind in den Neutronenleiter NGT an seinem den beiden Moderatoren CNM, TNM zugewandten Ende in einem Abstand von 1,5 m von diesen weitere neutronenoptische Bauelemente NOC mit einer energieabhängigen Schaltfunktion integriert. Hierbei handelt es sich im gewählten Ausführungsbeispiel um einen einfachen neutronenleitenden Superspiegel RSM und um einen diesem gegenüberliegenden weiteren Superspiegel SSM. Diese sind unter einem Winkel von 0,72° bezogen auf die Richtung des Neutronenleiters NGT angeordnet, sodass der Superspiegel SSM auftreffende Neutronen abhängig von deren kinetischer Energie reflektiert oder durchlässt. Wird ein andere Winkel gewählt, sind auch die anderen Dimensionierungen der beteiligten Komponenten entsprechend zu verändern. Beide Superspiegel RSM, SSM sind 6,5 m lang und haben eine handelsübliche Qualität m = 3, d. h. der Abschnittwinkel beträgt das Dreifache des Abschnittwinkels von natürlichem Nickel. Der Superspiegel SSM ist auf einem neutronentransparenten Si-Substrat mit einer Dicke von 0,75 mm aufgebracht. Während der Superspiegel RSM der reinen Reflexion auswandernder Neutronenstrahlen dient, hat der gegenüberliegende Superspiegel SSM eine energie- und winkelabhängige Schaltfunktion. Im gewählten Beispiel ist der Superspiegel SSM so aufgebaut und in seinem Winkel (hier beispielsweise 0,72°) so eingestellt, dass er die kalten Neutronen CCN des kalten Moderators CNM in den Neutronenleitern NGT hinein reflektiert, wohingegen die kalten Neutronen CTN des thermischen Moderators TNM von der anderen Spiegelseite aus dem Bereich des Neutronenleiters NGT wegreflektiert werden. Im umgekehrten Falle werden die thermischen Neutronen TCN des kalten Moderators CNM am Superspiegel SSM entlang aus dem Neutronenleiter NGT herausgeleitet, wohingegen die thermischen Neutronen TTN des thermischen Moderators TNM durch den Superspiegel SSM ungehindert hindurchtreten können. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sich der überlagerte Neutronenstrahl SBL aus präferenziell emittierten Neutronen der beiden Moderatoren CNM, TNM zusammensetzt. So wird einerseits gesichert, dass bei jeder Neutronenenergie zu dem Moderator mit dem jeweils höheren Neutronenfluss geschaltet wird und andererseits der andere Moderator mit der eventuell ungünstigeren Strahlqualität - z. B. Pulsform bei gepulsten Quellen - ausgeblendet wird.
  • In der Fig. 2 ist die Schaltfunktion zur Erzeugung des Multispektrums der erfindungsgemäßen Anordnung in der beispielhaft gewählten Ausführungsform gemäß Fig. 1 dargestellt. Hier in ist der relative Transmissionskoeffizient RTC des gesamten neutronenoptischen Systems als Funktion der Neutronenwellenlänge NWL in nm für beide Moderatoren CNM, TNM gemäß Fig. 1 dargestellt, der sich im Vergleich zu den einfachen Spektren in einem identischen Neutronenleiter definieren lässt, der in 1,5 m Entfernung entweder vor Dem kalten oder vor dem thermischen Moderator CNM, TNM angeordnet ist. Werden in einem Experiment Neutronenenergien von mehr als 20 meV (das entspricht einer Neutronengeschwindigkeit oberhalb von 2000 m/s oder äquivalent dazu einer Neutronenwellenlänge unterhalb von 0,2 nm) benötigt, stehen im kombinierten Multispektrum ausschließlich thermische Neutronen TTN des thermischen Moderators TNM zur Verfügung. Bei benötigten Neutronenenergien von weniger als 5 meV (das entspricht einer Neutronengeschwindigkeit von weniger als 1000 m/s bzw. einer Neutronenwellenlänge von mehr als 0,4 nm) erfolgt die Neutronenversorgung fast ausschließlich durch den kalten Moderator CNM mit kalten Neutronen CCN. In einem Übergangsgebiet zwischen 5 meV und 20 meV werden die Neutronen TTN, CCN aus beiden Moderatoren TNM, CNM in einer Mischform mit unterschiedlichen Anteilen im überlagerten Neutronenstrahl SBL dem Experiment zugeführt. Bezugszeichenliste CBL Abstrahlrichtung kalter Moderator
    CCN kalte Neutronen kalter Moderator
    CNM kalter Moderator für Neutronen
    CTN kalte Neutronen thermischer Moderator
    EBL mittlere Strahlrichtung
    INS innere Oberfläche
    NGT Neutronenleiter
    NOA neutronenoptische Bauelementanordnung
    NOC weiteres neutronenoptisches Bauelement
    NWL Neutronenwellenlänge
    RSM reflektierender Superspiegel
    RTC relativer Transmissionskoeffizient
    SBL überlagerter Neutronenstrahl
    SSM schaltender Superspiegel
    TBL Abstrahlrichtung thermischer Moderator
    TCN thermische Neutronen kalter Moderator
    TNM thermischer Moderator für Neutronen
    TTN thermische Neutronen thermischer Moderator

Claims (8)

1. Neutronenoptische Bauelementanordnung zur gezielten spektralen Gestaltung von Neutronenstrahlen oder -pulsen in einem Neutronenleiter oder einem Strahlrohr zwischen einer schnellen Neutronenquelle mit mehreren, einander eng benachbart angeordneten Moderatoren verschiedener Ausführungsformen zur Erzeugung von langsamen Neutronen unterschiedlicher Energiespektren sowie zu deren Abstrahlung in vorgegebene Abstrahlrichtungen und zumindest einem Experimentierplatz, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstrahlrichtungen (CBL, TBL) der Moderatoren (CNM, TNM) direkt oder durch weitere neutronenoptische Bauelemente (RSM, SSM) im Neutronenleiter (NGT) oder im Experimentierplatz überlagert werden und die von den Moderatoren (CNM, TNM) erzeugten langsamen Neutronen (CCN, TTN) unterschiedlicher Energiespektren in einem überlagerten Neutronenstrahl (SBL) mit einem Multispektrum, das durch die Ausführungsform und die Anzahl der verwendeten Moderatoren (CNM, TNM) bestimmt wird, gemeinsam erfasst sind.
2. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer direkten Überlagerung der Abstrahlrichtungen diese im Experimentierplatz durch ein vorgegebenes Kodierungsschema ermittelbar sind.
3. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Neutronenleiter (NGT) auf seiner inneren Oberfläche (INS) mit Nickel beschichtet ist.
4. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Überlagerung der Abstrahlrichtungen durch weitere neutronenoptische Bauelemente zur Erreichung einer wirksamen, mittleren Strahlrichtung des überlagerten Neutronenstrahls ein weiteres neutronenoptisches Bauelement als oszillierender Spiegel ausgebildet ist, der synchron mit einer gepulsten Neutronenquelle oder mit dem gechoppten Neutronenstrahl einer kontinuierlichen Neutronenquelle oszilliert.
5. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Überlagerung der Abstrahlrichtungen (CBL, TBL) durch weitere neutronenoptische Bauelemente (NOC) zur Erreichung einer wirksamen, mittleren Strahlrichtung (EBL) des überlagerten Neutronenstrahls (SBL) ein weiteres neutronenoptisches Bauelement (SSM) mit einer energieabhängigen Schaltfunktion ausgebildet ist.
6. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere neutronenoptische Bauelement (NOC) mit einer energieabhängigen Schaltfunktion als Neutronenspiegel (SSM) ausgebildet ist, der auftreffende Neutronen durch eine entsprechende Winkelausrichtung in Abhängigkeit von deren Energie kontinuierlich oder abgestuft durchlässt oder reflektiert.
7. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Neutronenspiegel (RSM, SSM) in selbsttragender oder auf einem neutronentransparenten Substrat aufgebrachter Form als einschichtige oder als mehrschichtige Neutronenspiegel ausgebildet sind, wobei die Beschichtung an einer oder beiden Seiten des Substrats aufgebracht ist.
8. Neutronenoptische Bauelementanordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die weiteren neutronenoptischen Bauelemente (NOC, RSM, SSM) in den Neutronenleiter (NGT) integriert sind.
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