DE10202802A1 - Datenübertragungssystem - Google Patents

Abstract

Bei einem Datenübertragungssystem (1) zur Übermittlung verschlüsselter elektronischer Daten zwischen zumindest einer Sendeeinrichtung (2) und Empfangseinrichtung (3), mit zumindest einer Zeitmesseinrichtung (5, 8), Codier- und Decodiereinrichtung (10, 11) und zumindest einer Auswerteeinheit (AE) zum Ausgeben eines Ansteuerungssignals (S¶Ansteuerung¶) verknüpft in der zumindest einen Sende- (2) und der Empfangseinrichtung (3) eine Codiereinrichtung (10) ein Zeitstempelsignal (S¶t1¶) mit Identifikationsnummer (S¶ID1¶) zur Identifizierung der Sendeeinrichtung (2) und Informationsdaten (S¶Info¶) zu einem codierten Datensignal (S¶Datencod¶.) und sendet verschlüsselte elektronische Daten bei Betätigung der Sendeeinrichtung (2) aus.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Datenübertragungssystem zur Übermittlung verschlüsselter elektronischer Daten zwischen zumindest einer Sendeeinrichtung und Empfangseinrichtung, mit zumindest einer Zeitmesseinrichtung, Codier- und Decodiereinrichtung und zumindest einer Auswerteeinheit zum Ausgeben eines Berechtigungssignals.
• Derartige Datenübertragungssysteme sind bekannt. Beispielsweise ist aus in der DE 44 30 315 C2 ein Verfahren zum Betrieb eines Schließsystems für verschließbare Gegenstände aus einem Schlüsselmodul und einem Schlossmodul bekannt, bei dem bei jeder Datenübertragung zwischen einem Schlüsselmodul und einem Schlossmodul eine Auswertung unter Verwendung einer von einer elektronischen Uhr des Schlüsselmoduls generierten Schlüsseluhrzeit als Schlüsselzahl und einer von einer elektronischen Uhr des Schlossmoduls generierten Schlossuhrzeit als Schlosszahl durchgeführt wird. Nach Aktivierung des Schlüsselmoduls wird von diesem eine Schlüsselnachricht als verschlüsselter Text auf eine Übertragungsstrecke ausgesandt. Die Schlüsselnachricht wird vom Schlossmodul empfangen, entschlüsselt und mit einer Schlossnummer und Schlossuhrzeit verglichen, insbesondere wird eine eventuell auftretende Zeitdifferenz ausgewertet. Auf der Grundlage dieses Vergleichs wird ein Verifizierungsvorgang durchgeführt. Bei positivem Ausgang kann beispielsweise das Öffnen und Schließen von Türen ausgelöst werden. Differiert die jeweilige feste Schlüsseluhrzeit von der im Schlossmodul generierten variablen Schlossuhrzeit, wird die Auswertung als nicht erfolgreich bewertet und eine Sperrung des Ausgangssignals vorgenommen.
• Aus der DE 199 38 898 C1 ist eine Einrichtung zur Berechtigungsidentifizierung und Auslösung/Freigabe einer Aktion, insbesondere eine elektronische Schließeinrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt. Darin ist das Vorsehen einer Basiseinheit und einer Schlüsseleinheit offenbart, bei denen eine Informationsübertragung zumindest von der Schlüsseleinheit zur Basiseinheit erfolgen kann und die Basiseinheit die Identitätsinformation der Schlüsseleinheit feststellt, mit einer vorgegebenen Information vergleicht und bei Übereinstimmen der festgestellten und der vorgegebenen Information eine Aktion auslöst oder die Freigabe für eine Aktion erzeugt. Die Schlüsseleinheit verknüpft die jeweilige Information eines digitalen Gebers mit einem gespeicherten ID- Code nach einer vorgegebenen Verschlüsselungsvorschrift zu einer verschlüsselten Information. Die Basiseinheit verschlüsselt die vorgegebene Identifikationsinformation mit der aktuellen Information des eigenen Gebers unter Verwendung der Verschlüsselungsvorschrift zu einer verschlüsselten Information, vergleicht diese mit der der Schlüsseleinheit und löst bei festgestellter Identität eine Aktion aus bzw. gibt frei. Die Basiseinheit sendet ein Trägersignals aus, das von der Schlüsseleinheit reflektiert wird.
• Aus der DE 42 21 142 C2, der DE 42 38 858 C1 und der DE 42 27 887 C1 ist eine Zentralverriegelungsanlage für ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem elektrisch steuerbaren Türverschluss bekannt, wobei eine Fernbetätigungseinrichtung vorgesehen ist, die zumindest einen als Codeschlüssel arbeitenden Sender und zumindest einen als Codeschloss arbeitenden Empfänger aufweist. Im Sender ist eine Codiereinrichtung zum Codieren des Sendersignals, im Empfänger eine Decodiereinrichtung zum Decodieren des empfangenen Sendersignals vorgesehen. Sowohl die Codier- als auch die Decodiereinrichtung arbeiten mit einem Wechselcode, wobei ein Entriegelungscodewort aus einem festen und für jede Zentralverriegelungsanlage individuellen Schlüsselcodeteilwort und einem wechselnden Sicherungscodeteilwort besteht. Die in der Codiereinrichtung und der Decodiereinrichtung gespeicherten Sicherungscodeteilwörter werden in diesen beiden Einrichtungen fortlaufend hochgezählt. Sender und Empfänger sind über eine Synchronisierungseinrichtung gekoppelt. Bei Betätigung des Senders wird ein Entriegelungscodewort ausgestrahlt und kann in der Decodiereinrichtung in ein Betätigungssignal für eine Steuerelektronik umgesetzt werden. Eine Synchronisierung von Sender und Empfänger kann nach einfacher oder mehrfacher Leerbetätigung des Senders erfolgen.
• Gemäß DE 42 27 887 C1 weisen Codiereinrichtung und Decodiereinrichtung jeweils einen im Dauerbetrieb arbeitenden Codetaktgenerator auf, mit dem Codetaktimpulse mit wählbarer Codetaktfrequenz unabhängig von der Betätigung durch den Sender erzeugt werden können sowie einen Codetaktimpulszähler, mit dem die Codetaktimpulse als Zahleninkremente kontinuierlich gezählt werden können. Bestandteil des zum Zeitpunkt der Betätigung des Senders gebildeten Codewortes ist der Stand des Codetaktimpulszählers in der Codiereinrichtung. In der Decodiereinrichtung wird ein Entriegelungssignal erzeugt, wenn zum Zeitpunkt des Empfangs des Codeworts ein aktueller Stand des Codetaktimpulszählers in der Decodiereinrichtung mit dem aktuellen Stand des Codetaktimpulszählers in der Codiereinrichtung zum Zeitpunkt der Betätigung des Senders übereinstimmt bzw. um nicht mehr als einen einstellbaren Differenzwert abweicht.
• Gemäß der DE 42 38 858 C1 ist eine solche Zentralverriegelungsanlage derart weitergebildet, dass die Codiereinrichtung mit zumindest einem bei der Initialisierung und Synchronisierung betätigbaren Zufallszahlengenerator verbunden ist und mit Hilfe des Zufallszahlengenerators die Stände der Codetaktimpulszähler in der Codiereinrichtung und der Decodiereinrichtung auf einen zufälligen übereinstimmenden Anfangsstand initialisiert werden. Alternativ können mittels des Zufallszahlengenerators die Codetaktfrequenzen der Codetaktgeneratoren in der Codiereinrichtung und der Decodiereinrichtung übereinstimmend gewählt werden.
• Eine andere Möglichkeit einer elektronischen Schließeinrichtung für Kraftfahrzeuge gibt die DE 36 16 197 C2 an. In dieser Druckschrift ist offenbart, den Empfangsbereich nach jeder Schlossbetätigung auf einen jeweils unbedingt nötigen Umfang zu reduzieren, um die Einbruchssicherheit der Schließeinrichtung zu erhöhen. Der Empfangsbereich wird definiert durch Zahlenwerte eines bestimmten Bereichs, um einen aktuellen Zählstand im Schlüssel herum. Eine zeitliche Differenz der Zählungen zwischen Schlüssel und Schloss kann dadurch behoben werden, dass im Schloss der bis dahin herrschende Zählstand um den Differenzbetrag zurückgestellt wird auf einen Zählstand des Schlüssels. Der Umfang des Fangbereichs erweitert sich erst nach Ablauf einer bestimmten Ruhezeit, in der keine erneute Betätigung des Schlosses durch den Schlüssel erfolgt ist, wieder.
• Aus der DE 42 36 862 A1 ist ein Verfahren zur Individualisierung und Synchronisierung eines Steuergeräts für eine Zentralverriegelung und der Diebstahlsicherung eines Kraftfahrzeugs bekannt. Zur Fernbedienung ist ein Schlüssel vorgesehen, der mit einem Sender und u. a. mit einem Zufallsgenerator versehen ist und in dem erforderliche Kenndaten abgespeichert sind. Das Steuergerät für die Zentralverriegelung ist im Kraftfahrzeug angeordnet und enthält einen Empfänger, einen Zufallsgenerator und ein Zählwerk. Ein Kenndatensatz wird vom Schlüssel auf mehrere Telegramme verteilt ausgesandt und enthält einen Festcode- und einen Wechselcodeanteil. Bei einer erforderlichen Sekundärsynchronisation des Steuergeräts werden nur neue Wechselcodedaten übertragen. Es ist eine mehrfache Übertragung des Kenndatentelegramms erforderlich. Nur bei Übereinstimmung werden die Daten im Speicher des Steuergeräts abgelegt.
• In der EP 0 817 734 B1 ist schließlich ein Fernbedienungssystem beschrieben, bei dem zumindest ein eindeutig codierter Fernsender und ein Empfänger in dem Fahrzeug zum Empfangen eines Signals von dem Fernsender vorgesehen sind. Außerdem ist ein Fernsender-Lemmittel vorgesehen, das betriebsmäßig mit dem Empfänger verbunden ist, um einen eindeutigen Code für einen Fernsender während eines vorübergehenden Lernmodus zu erlernen. Ein Anzeigemittel umfasst im Lemmodus Zeitgebermittel zum Anzeigen des Zeitpunkts, zu dem zum letzten Mal in den Lemmodus des Fernsenderlernmittels eingetreten wurde.
• Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen noch besseren Schutz gegen ein mögliches Kopieren von verschlüsselten elektronischen Daten während des Sendens zu schaffen und somit ein unberechtigtes Betätigen beispielsweise eines Schlosses eines Fahrzeugs zu verhindern.
• Die Aufgabe wird durch ein Datenübertragungssystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass in der zumindest einen Sende- und der Empfangseinrichtung eine Codiereinrichtung ein Zeitstempelsignal mit Identifikationsnummer zur Identifizierung der Sendeeinrichtung und Informationsdaten zu einem codierten Datensignal verknüpft und verschlüsselte elektronische Daten bei Betätigung der Sendeeinrichtung aussendet. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
• Es ist vorzugsweise ein quarzstabiler Zähler in der zumindest einen Sende- und der Empfangseinrichtung vorgesehen, der nach festgelegten Zeitintervallen ständig erhöht wird. Die Sendeeinrichtung überträgt nach Aktivierung z. B. durch Betätigen einer Taste das Zeitstempelsignal, die Identifikationsnummer und die Informationsdaten an die Codiereinrichtung. Das codierte Datentelegramm wird als elektromagnetische Welle an die Empfangseinrichtung übertragen. Die Empfangseinrichtung empfängt das Datentelegramm und decodiert dieses. Liegt das Zeitstempelsignal in dem Empfangszeitfenster der Empfangseinrichtung und liegt die richtige Identifikationsnummer an, wird vorzugsweise die Berechtigung für die Ausführung der Informationsdaten, z. B. ein Öffnen eines Schlosses, freigegeben.
• Dadurch wird ein Datenübertragungssystem mit einer Fernbedienungseinrichtung geschaffen, bei dem eine zeitliche Zuordnung zwischen den ausgesandten Signalen von Sendeeinrichtung und Empfangseinrichtung besteht. Die von der Sendeeinrichtung ausgesandten verschlüsselten elektronischen Daten werden dabei in Form eines sogenannten Funk- bzw. Datentelegramms bei Betätigung der Sendeeinrichtung mit einem Sendezeitsignal, das als Zeitstempel bezeichnet wird, und der Identifikationsnummer mit Informationsdaten versehen. Hierdurch ist es möglich, dass die Auswerteeinheit das Funktelegramm bzw. die verschlüsselten elektronischen Daten zeitlich zuordnen und dadurch die Berechtigung des übersandten Signals bestimmen kann. Würde ein solches Funktelegramm bzw. solche verschlüsselten elektronischen Daten kopiert, ergäbe sich ein veraltetes Zeitsignal bzw. ein veralteter Zeitstempel, da es aus dem vorbestimmten zeitlichen Fenster der Empfangseinrichtung fiele. Dies wird in der Auswerteeinheit festgestellt.
• Durch die klare Zuordnung des Zeitsignals zu einer jeweiligen Identifikationsnummer der Sendeeinrichtung können vorteilhaft verschiedene Sendeeinrichtungen bzw. insbesondere Schlüssel, unterschieden werden. Hierdurch werden zwei Verifizierungsmöglichkeiten untereinander verknüpft, nämlich Identifikationsnummer und Zeitsignal bei der Sendeeinrichtung, wodurch eine noch bessere Überprüfung auf die Richtigkeit und Zulässigkeit des Gebrauchs einer bestimmten Sendeeinrichtung möglich ist. Die Auswerteeinheit kann vorzugsweise das empfangene elektronische Datensignal zur Bereitstellung eines Berechtigungs- bzw. Ansteuerungssignals verwenden. Das Ansteuerungssignal kann beispielsweise zum Auslösen des Öffnens eines Schlosses, in dem die Empfangseinrichtung vorgesehen ist, verwendet werden. Eine Betätigung kann bei nicht vorliegendem Berechtigungs- bzw. Ansteuerungssignal nicht durchgeführt werden. Ein Schloss kann beispielsweise dann nicht geöffnet werden. Besonders bevorzugt wird die zumindest eine Sendeeinrichtung als Teil eines Schlüssels und/oder die zumindest eine Empfangseinrichtung als Teil eines Schlosses vorgesehen.
• Insbesondere ist die zumindest eine Empfangseinrichtung in oder an einem Fahrzeug vorgesehen.
• Vorzugsweise wird der Zählerstand der Sendeeinrichtung mit dem der Empfangseinrichtung verglichen auf eine mögliche Abweichung der Zählerstände hin. Anhand des letzten gespeicherten Sende-Zählerstandes in der Empfangseinrichtung wird der Unterschied der Zählerstände errechnet und das Zeitfenster der Empfangseinrichtung definiert.
• Bevorzugt decodiert die empfangsseitige Auswerteeinheit das empfangene elektronische Datensignal und ordnet zur Bereitstellung eines Ansteuerungssignals Zeitstempelsignal, Informationsdaten und Identifikationsnummer zu. Zur Freigabe des Ansteuerungssignals ist eine Zeitspanne vorgebbar, und die Auswerteeinheit überprüft das Hineinfallen des Sendezeitstempelsignals in das Zeitfenster der Zeitmesseinrichtung der Empfangseinrichtung. Aufgrund einer Verschlechterung der Quarzfrequenz, z. B. aufgrund bereits ursprünglich vorhandener Toleranz, Alterung, Temperaturdrift etc. in der Sendeeinrichtung kann es vorkommen, dass das Sendezeitstempelsignal, das die Zeitmesseinrichtung der Sendeeinrichtung aussendet, von dem Empfangszeitsignal, das die Zeitmesseinrichtung in der Empfangseinrichtung generiert, abweicht. Die Toleranzen der Sende- und Empfangseinrichtung sind im Zeitfenster der Empfangseinrichtung berücksichtigt. Eine eindeutige zeitliche Abweichung ergibt sich, wenn das von der Sendeeinrichtung ausgesandte Signal zum Zwecke des Missbrauchs kopiert wird und beispielsweise zum unberechtigten Öffnen eines Fahrzeugs verwendet werden soll, da das kopierte Signal außerhalb des Zeitfensters der Empfangseinrichtung liegt. Es erweist sich daher als vorteilhaft, eine Zeitspanne zu definieren, die gering genug ist, um festzustellen, dass ein unberechtigt kopiertes Signal vorliegt und die groß genug ist, um mögliche zeitliche Abweichungen aufgrund Toleranzen oder ähnlichem abfangen zu können.
• Würde das verschlüsselte elektronische Datensignal, das von der Sendeeinrichtung ausgesandt wird und den Sendezeitstempel enthält, direkt kopiert und innerhalb einer kurzen Zeitspanne beispielsweise zum Öffnen eines Schlosses verwendet, könnte ein solcher Missbrauch auch durch das Vorsehen einer ausreichend kurzen Zeitspanne nicht unterbunden werden. Die Zählerstände in der Sendeeinrichtung und in der Empfangseinrichtung laufen jedoch nach der Anlernphase der Sendeeinrichtung synchron. Die Decodiereinrichtung der Empfangseinrichtung decodiert das übermittelte codierte Datensignal und die Auswerteinheit vergleicht das decodierte Datensignal hinsichtlich des Sendezeitstempels und zumindest der Identifikationsnummer mit dem in der Empfangseinrichtung vorliegenden Zeitfenster und der Identifikationsnummer. Die Auswerteeinheit vergleicht also den übermittelten Zeitstempel mit dem in der Empfangseinrichtung vorliegenden Zeitsignal. Aus dem in der Empfangseinrichtung gespeicherten Zählerstand der letzten empfangenen Betätigung und dem aktuellen Zählerstand wird ein Zeitdelta ermittelt und das Empfangszeitfenster berechnet, in dem der gesendete Zeitstempel liegen sollte. Ein kopiertes Signal hätte somit einen zu geringen Zählerstand, da durch das Senden des Originalsignals der Zeitstempel in der Originalsendeeinrichtung und der Empfangseinrichtung parallel weiter hochgezählt werden. Hierdurch kann eine Plausibilitätsprüfung dahingehend vorgenommen werden, dass überprüft wird, ob der zuletzt übermittelte Zeitstempel der Sendeeinrichtung und der Empfangseinrichtung übereinstimmen oder ob gegebenenfalls der Zeitstempel der Sendeeinrichtung geringer ist als das Zeitfenster der Empfangseinrichtung. In letzterem Falle läge ein kopiertes Signal vor, da der Betätigungszeitstempel bei der Sendeeinrichtung und das Zeitfenster der Empfangseinrichtung nicht mehr synchron liefen. In einem solchen Falle würde kein Ansteuerungssignal von der Auswerteeinheit ausgesandt werden, so dass beispielsweise ein Öffnen eines Schlosses einer Fahrzeugtür nicht möglich wäre.
• Werden mehrere Sendeeinrichtungen mit ein und derselben Empfangseinrichtung zusammen verwendet, können diese durch unterschiedliche Identifikationsnummern unterschieden werden.
• Vorzugsweise sind Identifikationsnummern und Zeitstempelsignale durch die Empfangseinrichtung von der Sendeeinrichtung erlernbar. Ein Anlernen von verschiedenen Sendeeinrichtungen an die Empfangseinrichtung ist somit möglich. Ist der Verlust eines Schlüssels aufgetreten und soll ein Ersatz-Schlüssel als berechtigter Schlüssel angelernt werden, können vorzugsweise noch weitere Maßnahmen vorgesehen werden, um die neue Sendeeinrichtung an die Empfangseinrichtung anzulernen.
• Vorzugsweise sind empfangsseitig Sende- und Empfangseinrichtung vorgesehen, insbesondere für einen Zeitstempelsignalvergleich und eine Synchronisierung bei Zeitabweichung und während der Anlernphase.
• Besonders bevorzugt sind zur Resynchronisation des Zeitstempelsignals der zumindest einen Sende- und Empfangseinrichtung unabhängige weitere Daten, insbesondere bei Verwendung des Datenübertragungssystems in einem Fahrzeug, Fahrzeugdaten, insbesondere ein Ansteuerungssignal für Schließ- und Komfortfunktionen, auswertbar. Alternativ können auch andere auswertbare Fahrzeugdaten verwendet werden, die einen Abgleich für die Zeitsignale ermöglichen können.
• Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen in:
• Fig. 1 eine Prinzipskizze des Signalflusses zwischen einer Sendeeinrichtung, einer Empfangseinrichtung und einer Auswerteeinheit als Teile eines erfindungsgemäßen Datenübertragungssystems,
• Fig. 2 ein Signalflussdiagramm einer Auswerteeinheit gemäß Fig. 1, und
• Fig. 3 eine Prinzipskizze als Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Sendeeinrichtung.
• Fig. 1 zeigt eine Prinzipskizze eines Datenübertragungssystems 1, das eine Sendeeinrichtung 2 und eine Empfangseinrichtung 3 aufweist. Die Sendeeinrichtung ist mit einer Betätigungseinrichtung 9, einer Zähleinrichtung 5 sowie einem Datengenerator 6 zum Erzeugen verschlüsselter elektronischer Daten, insbesondere von Informationsdaten, und einem Identifikationsnummer-Speicher 4 zum Speichern einer Identifikationsnummer für die Sendeeinrichtung versehen. Die Empfangseinrichtung weist ebenfalls eine Zähleinrichtung 8 und einen Identifikationsnummer-Speicher 7 auf, in dem die zumindest eine gültige Identifikationsnummer der zumindest einen Sendeeinrichtung gespeichert ist.
• Wie in Fig. 1 angedeutet, werden in der Sendeeinrichtung 2 im Datengenerator 6 die verschiedenen Informationen zu einem Datentelegramm zusammengeführt. Das Datentelegramm beinhaltet einen Vorburst, also ein Vordatenpaket, die Identifikationsnummer, einen Zeitstempel und Informationsdaten. Das Datentelegramm wird in einer Codiereinheit 10 verschlüsselt und als S_Datencod. bezeichnet. Zum Decodieren ist in der Empfangseinrichtung 3 eine Decodiereinrichtung 11 vorgesehen. Das decodierte Datensignal ist mit S_Datendecod. bezeichnet. Decodiereinrichtung und Auswerteeinheit werden beispielsweise durch einen Mikrocomputer gebildet. Fig. 3 zeigt eine Skizze einer solchen Sendeeinrichtung 2 mit einem Mikrocomputer 13. Als Speicherbaustein 14 insbesondere für die Identifikationsnummer ist ein EEPROM vorgesehen, das als elektrisch löschbarer Baustein wiederbeschreibbar ist. Die Sendeeinrichtung enthält einen quarzstabilen Zähler 12, der nach festgelegten Zeitintervallen ständig erhöht wird. Außerdem sind zwei Taster 15, 16 beispielsweise zum Aktivieren eines Öffnens und Schließens eines Schlosses seitens der nicht dargestellten Empfangseinrichtung sowie eine Sendestufe 17 und eine Antenne 18 vorgesehen. Die Sendeeinrichtung überträgt bei Betätigung des einen Tasters 15, 16 das Zeitstempelsignal, die Identifikationsnummer und Informationsdaten an die Codiereinheit. Das codierte Datentelegramm wird als elektromagnetische Welle an die Empfangseinrichtung übertragen.
• Fig. 1 kann ebenfalls entnommen werden, dass der Empfangseinrichtung 3 eine Auswerteeinheit AE zugeordnet ist, die entweder als Teil der Empfangseinrichtung oder als selbständige Einheit, die mit der Empfangseinrichtung verbunden ist, gebildet ist. Die Auswerteeinheit AE wertet das decodierte Datensignal, das von der Decodiereinrichtung 11 zur Verfügung gestellt wird sowie die jeweiligen Identifikationsnummern S_ID, Informationsdaten S_Info und das Zeitsignal S₁₂ der Sendeeinrichtung aus, um ein Ansteuerungssignal S_Ansteuerung zu liefern. Das Ansteuerungssignal kann an eine in Fig. 1 nicht dargestellte Steuereinheit weitergegeben werden, die beispielsweise das Öffnen eines Schlosses einer Fahrzeugtür initiiert. Hierbei ist vorzugsweise die Empfangseinrichtung Teil dieses Schlosses bzw. des Fahrzeugs und die Sendeeinrichtung beispielsweise Teil einer Funkfernbedienung, die in einem entsprechenden Schlüssel untergebracht sein kann.
• In Fig. 2 ist ein Signalflussplan für die Datenver- und entschlüsselung sowie die Vergleichsvorgänge für die Auswertung innerhalb der Auswerteeinheit AE gemäß Fig. 1 dargestellt. Die Identifikationsnummer wird für jede Sendeeinrichtung, also beispielsweise jeden Schlüssel einer Schloss-Schlüssel-Kombination, unterschiedlich vergeben und wird nach dem Anlemvorgang in der Auswerteeinheit nicht flüchtig gespeichert. Ebenso stehen in der Empfangseinrichtung die Zeitsignale S_t1 und S_t2 zur Verfügung. In der Auswerteeinheit AE wird nachfolgend überprüft, ob die Identifikationsnummer S_ID1 korrekt ist und der Zeitstempel im durch die Zeitsignale sowie zuvor vorgegebene Toleranzgrenzen bestimmten Zeitfenster der Empfangseinheit liegt.
• Bei Vorliegen einer Identität der Identifikationsnummer S_ID1 an der Empfangseinrichtung und entsprechend zeitlich zugeordnetem Zeitstempel S_t1 (S_t1 = S₁₂ ± Toleranzfenster) wird von der Auswerteeinheit ein Ansteuerungssignal S_Ansteuerung = 1 ausgegeben. Die Ausgabe kann insbesondere an eine Steuereinheit zum Ansteuern eines Schlosses erfolgen, in dem die Empfangseinrichtung angeordnet oder mit dem sie verbunden ist. Bei Vorliegen des Ansteuerungssignals kann somit ein Öffnen des Schlosses erfolgen, da der Schlüssel akzeptiert wird.
• Wird von der Auswerteeinheit festgestellt, dass keine Identität zwischen Zeitstempel und Zeitfenster der Sende- und Empfangseinrichtung vorliegt, wird kein Ansteuerungssignal S_Ansteuerung ausgesandt (S_Ansteuerung = 0). Der Vorgang wird nicht ausgeführt, es findet also beispielsweise kein Öffnen des Schlosses eines Fahrzeugs statt. Außerdem kann alternativ oder zusätzlich ein Anlemvorgang ausgelöst werden.
• Durch die Abfrage der Zeitsignale und deren Vergleich kann ein kopierter Schlüssel identifiziert werden, da dieser kopierte Daten enthält und somit auch ein veraltetes Zeitsignal, das durch die Abhängigkeit von dem jeweiligen Zählerstand als sogenannter Zeitstempel erkennbar ist und entsprechend zugeordnet werden kann. Die Abweichung zwischen den Zeitsignalen an der Sende- und Empfangseinrichtung fällt somit deutlich auf.
• Neben den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eines Datenübertragungssystems zur Übermittlung verschlüsselter elektronischer Daten zwischen zumindest einer Sendeeinrichtung und einer Empfangseinrichtung können noch weitere vorgesehen werden, bei denen ebenfalls die Betätigung der Sendeeinrichtungen zeitlich zugeordnet werden kann. Die verschiedenen Sendeeinrichtungen werden vorteilhaft durch unterschiedliche Identifikationsnummern erfasst. Bezugszeichenliste 1 Datenübertragungssystem
  2 Sendeeinrichtung
  3 Empfangseinrichtung
  4 Identifikationsnummer-Speicher
  5 Zähleinrichtung
  6 Datengenerator
  7 Identifikationsnummer-Speicher
  8 Zähleinrichtung
  9 Betätigungseinrichtung
  10 Codiereinrichtung
  11 Decodiereinrichtung
  12 quarzstabiler Zähler
  13 Mikrocomputer
  14 Speicherbaustein
  15 Taster
  16 Taster
  17 Sendestufe
  18 Antenne
  AE Auswerteeinheit
  S_Daten Datensignal
  S_Ansteuerung Ansteuerungssignal
  S_t1 Sendezeitstempelsignal
  3 _t2 Empfangszeitstempelsignal
  S_Datencod codiertes Datensignal
  S_Datendecod. decodiertes Datensignal
  S_ID Identifikationsnummer-Signal
  S_Info Informationsdaten-Signal
  

Claims (8)

1. Datenübertragungssystem (1) zur Übermittlung verschlüsselter elektronischer Daten zwischen zumindest einer Sendeeinrichtung (2) und Empfangseinrichtung (3), mit zumindest einer Zeitmesseinrichtung (5, 8), Codier- und Decodiereinrichtung (10, 11) und zumindest einer Auswerteeinheit (AE) zum Ausgeben eines Ansteuerungssignals (S_Ansteuerung), dadurch gekennzeichnet, dass in der zumindest einen Sende- (2) und der Empfangseinrichtung (3) eine Codiereinrichtung (10) ein Zeitstempelsignal (S_t1) mit Identifikationsnummer (S_ID1) zur Identifizierung der Sendeeinrichtung (2) und Informationsdaten (S_Info) zu einem codierten Datensignal (S_Datencod.) verknüpft und verschlüsselte elektronische Daten bei Betätigung der Sendeeinrichtung (2) aussendet.

2. Datenübertragungssystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die empfangsseitige Auswerteeinheit (AE) das empfangene elektronische Datensignal (S_Datencod.) decodiert und zur Bereitstellung eines Ansteuerungssignals (S_Ansteuerung) Zeitstempelsignal (S_t1), Informationsdaten (S_Info) und Identifikationsnummer (S_ID1) zuordnet.

3. Datenübertragungssystem (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Freigabe des Ansteuerungssignals (S_Ansteuerung) die Auswerteeinheit (AE) das Hineinfallen des Sendezeitstempelsignals (S_t1) in das Zeitfenster der Zeitmesseinrichtung der Empfangseinrichtung prüft.

4. Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Decodiereinrichtung (11) das übermittelte codierte Datensignal (S_Detencod.) decodiert und die Auswerteinheit (AE) das decodierte Datensignal (S_Datendecod.) hinsichtlich des miteinander verknüpften Sendezeitstempelsignals (S_t1), Identifikationsnummer und Informationsdaten mit dem in der Empfangseinrichtung (3) vorliegenden Zeitfenster und Identifikationsnummer vergleicht.

5. Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Identifikationsnummern (S_ID1) und Zeitstempelsignale (S_t1, S_t2) durch die Empfangseinrichtung (3) von der Sendeeinrichtung (2) erlernbar sind.

6. Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass empfangsseitig Sende- und Empfangseinrichtung vorgesehen sind, insbesondere für einen Zeitstempelsignalvergleich und eine Synchronisierung bei Zeitabweichung und während einer Anlernphase.

7. Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Resynchronisation des Zeitstempelsignals der zumindest einen Sende- und Empfangseinrichtung (2, 3) unabhängige weitere Daten, insbesondere bei Verwendung des Datenübertragungssystems in einem Fahrzeug Fahrzeugdaten, insbesondere ein Ansteuerungssignal für Schließ- und Komfortfunktionen auswertbar sind.

8. Datenübertragungssystem (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Sendeeinrichtung (2) Teil eines Schlüssels und/oder die zumindest eine Empfangseinrichtung (3) Teil eines Schlosses ist.