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Gebiet der Technik
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Diese Offenbarung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verwendung eines Bremssystems und insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung eines hydraulischen Bremssystems, das zum Betätigen einer Mehrzahl von Bremsen dient und ein Schnellnachfüllmerkmal aufweist.
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Hintergrund
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Ein Bremssystem kann eine Antiblockierregelung mit einem hydraulischen Bremsdruckerzeuger, einen Bremsdruckmodulator, der in den Druckfluidleitungen zwischen dem Bremsdruckerzeuger und den Radbremsen bereitgestellt ist und der dazu dient, den Bremsdruck durch Verändern des Volumens einer das Hydraulikfluid enthaltenden Kammer zu variieren, Sensoren zum Bestimmen des Raddrehverhaltens und elektronische Schaltungen zum Verarbeiten der Sensorsignale und zum Erzeugen von Bremsdrucksteuersignalen umfassen. Bremssysteme können auch sowohl eine Antiblockierregelung als auch eine Antriebsschlupfregelung, die Bremsdruckmodulatoren für eine geregelte Fahrzeugbremsung nutzen können, umfassen.
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Während bestimmter Vorgänge, beispielsweise während des Abbremsens sehr großer Fahrzeuge, ohne hierauf beschränkt zu sein, erreicht ein hydraulischer Bremsdruckerzeuger von der Art eines Plungers möglicherweise das Ende eines Betätigungshubes, bevor in dem Bremssystem ein Solldruckniveau aufgebaut ist. In einer solchen Situation kann es wünschenswert sein, dem hydraulischen Bremsdruckerzeuger von der Art eines Plungers zusätzliches Hydraulikfluid zuzuführen.
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Kurzdarstellung
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Gemäß einem Aspekt wird ein Schnellnachfüll-Bremssystem offenbart. Das Bremssystem umfasst eine Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid, eine Mehrzahl von Radbremsen und eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung, die wenigstens einer Radbremse der Mehrzahl von Radbremsen zugeordnet ist. Ein Reservoir ist hydraulisch mit der Druckfluidquelle und mit der ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung verbunden. Eine elektronische Steuereinheit ist dahingehend wirksam, die Druckfluidquelle und die ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zu steuern. Ein Schnellnachfüllkreislauf umfasst ein FR-ISO-Ventil, ein Entlüftungsventil und ein Nachfüll-Rückschlagventil. Das Entlüftungs- und das Nachfüll-Rückschlagventil sind hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle und dem Reservoir angeordnet. Das FR-ISO-Ventil ist hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle und der ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung angeordnet. Wenn die Druckfluidquelle eine vorbestimmte Hubposition erreicht, wird das FR-ISO-Ventil bestromt, um die Fluidbewegung von wenigstens einer ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zu der Druckfluidquelle zu begrenzen. Die Druckfluidquelle wird erneut hubbewegt, um Fluid durch das Nachfüll-Rückschlagventil des Schnellnachfüllkreislaufs aus dem Reservoir anzusaugen.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Schnellnachfüll-Bremssystem, welches einen Nichtausfall-Normalbremsmodus und einen Sicherungsbremsmodus aufweist, offenbart. Das Bremssystem umfasst eine erste und eine zweite Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid und eine Mehrzahl von Radbremsen die ein Paar von Vorderradbremsen und ein Paar von Hinterradbremsen umfassen. Eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung, ist wenigstens einer Radbremse der Mehrzahl von Radbremsen zugeordnet. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung umfasst ein ISO-Ventil und ein Ablassventil. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung ist fluidisch mit einer ausgewählten der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid verbunden. Ein Reservoir ist hydraulisch mit der ersten und der zweiten Druckfluidquelle verbunden. Eine erste und eine zweite elektronische Steuereinheit sind jeweils dahingehend wirksam, eine jeweilige erste oder zweite Druckfluidquelle und jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zu steuern, die der ausgewählten, auf einer kontralateralen Seite eines Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Vorderradbremsen und der ausgewählten, auf einer kontralateralen Seite eines Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Hinterradbremsen zugeordnet sind. Eine Überkreuzschaltung, bringt eine ausgewählte Bremse des Paares von Vorderradbremsen in eine selektive Sicherungs-Fluidverbindung mit der einen der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid, die eine auf der gleichen Seite befindliche Bremse des Paares von Hinterradbremsen versorgt, wenn das Bremssystem in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus ist. Ein Schnellnachfüllkreislauf umfasst ein FR-ISO-Ventil, ein Entlüftungsventil und ein Nachfüll-Rückschlagventil. Das Entlüftungs- und das Nachfüll-Rückschlagventil sind hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle und dem Reservoir angeordnet. Das FR-ISO-Ventil ist hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle und der ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung angeordnet. Wenn die Druckfluidquelle eine vorbestimmte Hubposition erreicht, wird das ISO-Ventil bestromt, um die Fluidbewegung von der ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zu der Druckfluidquelle zu begrenzen. Die Druckfluidquelle wird erneut hubbewegt, um Fluid durch das Nachfüll-Rückschlagventil des Schnellnachfüllkreislaufs aus dem Reservoir anzusaugen. Wenn das Bremssystem im normalen Nichtausfall-Modus ist, führt jede der ersten und der zweiten Hydraulikfluidquelle der ausgewählten Bremse des Paares von Vorderradbremsen und der ausgewählten Bremse des Paares von Hinterradbremsen, die sich auf gegenüberliegenden lateralen Seiten des Fahrzeugs befinden, unter Druck stehendes Hydraulikfluid zu. Wenn das Bremssystem im Sicherungsbremsmodus ist, bringt die Überkreuzschaltung dementsprechend eine Bremse des Paares von Vorderradbremsen auf der ausgefallenen Seite in Fluidverbindung mit einer verbleibenden der ersten und der zweiten Druckfluidquelle, die sowohl im Sicherungsbremsmodus als auch im normalen Nichtausfall-Bremsmodus auch der kontralateralen Bremse des Paares von Vorderradbremsen unter Druck stehendes Hydraulikfluid zuführt.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Schnellnachfüll-Bremssystem, welches einen Nichtausfall-Normalbremsmodus und einen Sicherungsbremsmodus aufweist, offenbart. Das Bremssystem umfasst eine erste und eine zweite Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid. Eine Mehrzahl von Radbremsen umfasst ein Paar von Vorderradbremsen und ein Paar von Hinterradbremsen. Eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung, ist wenigstens einer Radbremse der Mehrzahl von Radbremsen zugeordnet. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung umfasst ein ISO-Ventil und ein Ablassventil. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung ist fluidisch mit einer ausgewählten der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid verbunden. Ein Reservoir ist hydraulisch mit der ersten und der zweiten Druckfluidquelle verbunden. Eine erste und eine zweite elektronische Steuereinheit sind jeweils dahingehend wirksam, eine jeweilige erste oder zweite Druckfluidquelle und jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zu steuern, die der ausgewählten, auf einer kontralateralen Seite eines Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Vorderradbremsen und der ausgewählten, auf einer kontralateralen Seite eines Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Hinterradbremsen zugeordnet sind. Eine Überkreuzschaltung bringt eine ausgewählte Bremse des Paares von Vorderradbremsen in eine selektive Sicherungs-Fluidverbindung mit der einen der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid, die eine Bremse des Paares von Hinterradbremsen auf der gegenüberliegenden Seite versorgt, wenn das Bremssystem in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus ist. Bereitgestellt wird ein Schnellnachfüllkreislauf nach Art eines doppeltwirkenden Plungers, der ein Entlüftungsventil und ein Nachfüll-Rückschlagventil umfasst. Das Nachfüll-Rückschlagventil ist hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle und dem Reservoir angeordnet. Der Schnellnachfüllkreislauf umfasst außerdem ein erstes und ein zweites NC-DAP-Ventil. Jedes von dem ersten und dem zweiten NC-DAP-Ventil ist hydraulisch zwischen der jeweiligen ersten und zweiten Druckfluidquelle und wenigstens einer entsprechenden ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung angeordnet. Wenn die Druckfluidquelle eine vorbestimmte Hubposition erreicht, wird das Entlüftungsventil bestromt, wenn die Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid Bremsdruck aufbringt, und das NC-DAP-Ventil wird stromlos geschaltet, um zu ermöglichen, dass die Druckfluidquelle Fluid aus dem Reservoir ansaugt. Wenn das Bremssystem im normalen Nichtausfall-Modus ist, führt jede der ersten und der zweiten Hydraulikfluidquelle der ausgewählten, auf der kontralateralen Seite des Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Vorderradbremsen und der ausgewählten, auf der kontralateralen Seite des Fahrzeugs befindlichen Bremse des Paares von Hinterradbremsen unter Druck stehendes Hydraulikfluid zu. Wenn das Bremssystem im Sicherungsbremsmodus ist, bringt die Überkreuzschaltung dementsprechend eine Bremse des Paares von Vorderradbremsen auf der ausgefallenen Seite in Fluidverbindung mit einer verbleibenden der ersten und der zweiten Druckfluidquelle, die sowohl im Sicherungsbremsmodus als auch im normalen Nichtausfall-Bremsmodus auch der kontralateralen Bremse des Paares von Vorderradbremsen unter Druck stehendes Hydraulikfluid zuführt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Zum besseren Verständnis kann auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen werden, in denen:
- die 1 ein schematischer Hydraulikschaltplan eines Bremssystems gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung in einer ersten Ausgestaltung ist;
- die 2 ein schematischer Hydraulikschaltplan eines Bremssystems gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung in einer zweiten Ausgestaltung ist;
- die 3 ein schematischer Hydraulikschaltplan eines Bremssystems gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung in einer dritten Ausgestaltung ist; und
- die 4 ein schematischer Hydraulikschaltplan eines Bremssystems gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung in einer vierten Ausgestaltung ist.
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Beschreibung von Aspekten der Offenbarung
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Sofern nicht anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, wie sie üblicherweise von Durchschnittsfachleuten auf dem Gebiet, auf das sich die vorliegende Offenbarung bezieht, verstanden wird.
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Die Erfindung umfasst, besteht oder besteht im Wesentlichen aus den folgenden Merkmalen, in beliebiger Kombination.
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Die
1 ist eine schematische Darstellung eines Bremssystems 100, das ein Schnellnachfüllmerkmal umfasst. Das Bremssystem 100 oder Komponenten desselben kann/können als nicht einschränkendes Beispiel eines oder mehrere der Bremssysteme bzw. Komponenten sein, oder diesen ähneln, die dargestellt und beschrieben sind in der parallel anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
17/188,288 mit dem Titel „Apparatus and Method for Control of a Hydraulic Brake System“ („Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Bremssystems“), die am 1. März 2021 eingereicht wurde und hierin durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen ist. Eine an anderer Stelle in dieser Anmeldung vorgenommene Beschreibung ähnlicher Komponenten und Funktionsweisen wird der Kürze halber nicht unbedingt für jede einzelne beschriebene Ausgestaltung oder jeden einzelnen Aspekt des Bremssystems 100 wiederholt, sondern sollte stattdessen so betrachtet werden, dass sie, soweit angemessen, für Teile anderer Ausgestaltungen mit gleichen Bezugszeichen gilt. Bezugsziffern bestimmter Elemente sind mit Buchstaben versehen, um eine Position eines entsprechenden Rades an einem Fahrzeug zu kennzeichnen, und Durchschnittsfachleute werden in der Lage sein, den beigefügten schematischen Darstellungen zu folgen und auf entsprechende oder andere Positionen am Fahrzeug für die mit Buchstaben versehenen Elemente zu schließen.
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Das Bremssystem 100 in den Figuren umfasst eine Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid 102, eine Mehrzahl von Radbremsen 104, und eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106, die jeweils wenigstens einer Radbremse der Mehrzahl von Radbremsen 104 zugeordnet ist. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 stellt einer entsprechenden Radbremse 104 selektiv eine Schlupfregelung bereit. Jede ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 umfasst ein entsprechendes ISO-Ventil 108 und ein entsprechendes Druckablassventil 110 für eine entsprechende Radbremse 104.
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In einigen Einsatzumgebungen und wie in den 1 bis 3 gezeigt, kann die Druckfluidquelle 102 eine einfach wirkende Plunger(single-acting plunger, „SAP“)-Einheit 102S sein. Eine Bremspedalanordnung oder ein anderer Verzögerungssignalgeber 112 (manuell, autonom oder automatisch) kann bereitgestellt sein, um auf beliebige Weise ein Bremsbefehlssignal zu erzeugen. Wenn der Verzögerungssignalgeber 112 beispielsweise ein herkömmliches Bremspedal 115 umfasst, kann ein Bremswegsensor 114 (hier sind aus Gründen der Redundanz vier dargestellt) dahingehend wirksam sein, im Ansprechen auf den Fußdruck der Bedienperson den Weg des Bremspedals 115 zu erfassen und darauf ansprechend ein Bremsbefehlssignal bereitzustellen, das eine gewünschte Bremswirkung angibt.
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Ein Reservoir 116 ist hydraulisch mit der Druckfluidquelle 102 und mit jeder ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 verbunden.
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Ein elektrischer Betriebsbremsmotor 118 kann dazu wirksam sein, eine ausgewählte Radbremse 104, die keiner ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 zugeordnet ist, zu betätigen. Anders ausgedrückt weist das in der 1 dargestellte Bremssystem 100 hydraulisch betätigte Vorderradbremsen 104B, 104D und elektrisch betätigte Hinterradbremsen 104A, 104C auf. Durchschnittsfachleute können für jede Radbremse 104 in dem System jede gewünschte Kombination von hydraulischer und/oder elektrischer Steuerung vorsehen.
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Eine elektronische Steuereinheit 120 ist dahingehend wirksam, im Ansprechen auf das Bremsbefehlssignal, das erzeugt wird durch den Verzögerungssignalgeber 112 oder eine beliebige andere gewünschte Einheit, die ein Bremsbefehlssignal (auch „Bremssignal“ genannt) anbietet, die Druckfluidquelle 102 und wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 zu steuern. Das Bremssignal kann auf beliebige Weise, einschließlich drahtgebunden oder drahtlos, an die elektronische Steuereinheit 120 übermittelt werden. Die elektronische Steuereinheit 120 kann in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 dahingehend steuern, ein Schlupfregelungsmerkmal an eine ausgewählte Radbremse 104 bereitzustellen.
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Die elektronische Steuereinheit kann eine erste elektronische Steuereinheit 120 sein, die dahingehend wirksam ist, wie durch das gestrichelte Kästchen „A“ angezeigt, die Druckfluidquelle 102S und wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 zu steuern. Das Bremssystem 100 kann, wie in der 1 gezeigt, eine zweite elektronische Steuereinheit 120' umfassen, die dahingehend wirksam ist, wenigstens einen elektrischen Betriebsbremsmotor 118 für eine Redundanz- oder Sicherungsfunktion zu steuern. Wenn eine zweite elektronische Steuereinheit 120' vorhanden ist, können einer oder mehrere der Bremswegsensoren 114 zum Zweck der gewünschten Redundanz bei der Steuerung und der Signalübertragung ein Bremsbefehlssignal an eine oder beide der elektronischen Steuereinheiten 120, 120' bereitstellen.
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Ein Beispiel für eine geeignete ECU-Anordnung 120 ist in der parallel anhängigen, gleichzeitig mit dieser Anmeldung eingereichten
US-Patentanmeldung Nr. 17/708,019 mit dem Titel „Control Arrangement for a Brake System“ („Steueranordnung für ein Bremssystem“) (Anwaltsaktenzeichen 211652-US-NP-2) offenbart, die in ihrer Gesamtheit für alle Zwecke durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.
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Ein Schnellnachfüllkreislauf 122 der ein FR ISO-Ventil 124, ein Entlüftungsventil 126 und ein Nachfüll-Rückschlagventil 128 umfasst, ist für das Bremssystem 100 wie es zumindest in den 1 und 2 dargestellt ist, bereitgestellt, um dem Bremskreislauf 100 die gewünschten Schnellnachfüllmerkmale zu verleihen. In dem Schnellnachfüllkreislauf 122 sind das Entlüftungsventil 126 und das Nachfüll-Rückschlagventil 128 hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle 102S und dem Reservoir 116 angeordnet. Das FR-ISO-Ventil 124 ist hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle 102S und wenigstens einer ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 angeordnet. Das Entlüftungsventil 126 und das Rückschlagventil 128 des Schnellnachfüllkreislaufs 122 können, wie zumindest in den 1 bis 3 gezeigt, parallel angeordnet sein.
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Wenn die Druckfluidquelle (hier eine Kraftübertragungseinheit 102S nach Art eines einfachwirkenden Plungers) eine vorbestimmte Hubposition erreicht, kann das FR-ISO-Ventil bestromt werden, um die Fluidbewegung von wenigstens einer ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 zu der Druckfluidquelle 102S zu begrenzen. Die Druckfluidquelle 102S kann dann erneut hubbewegt werden, um schnell Fluid durch das Rückschlagventil 128 des Schnellnachfüllkreislaufs 122 aus dem Reservoir 116 anzusaugen, und kann auf diese Weise ermöglichen, dass, wie gewünscht, weiterer Fluiddruck zu den hydraulisch betätigten der Radbremsen 104 geführt wird. Infolgedessen kann der Schnellnachfüllkreislauf 122, wie gewünscht, den kontinuierlichen Aufbau eines gewünschten Druckniveaus in den zugehörigen Bremsen 104 ohne eine signifikante Verzögerungszeit während des Einziehens des einzigen Plungers der Kraftübertragungseinheit 102S nach Art eines einfachwirkenden Plungers unterstützen.
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Nun wird auf die 2 Bezug genommen, in der ein Bremssystem 100 gezeigt ist, das einige Ähnlichkeiten mit dem Bremssystem 100 der 1 aufweist. In dem Bremssystem 100 der 2 sind alle vier Radbremsen 104 als hydraulisch betätigt dargestellt, wobei die beiden Hinterradbremsen 104A, 104C zusätzlich mit einem elektrischen Sicherungsmotor 130 zum selektiven Betätigen der ausgewählten Radbremse 104 in einem Sicherungsbremsmodus versehen sind. In den meisten Einsatzumgebungen sind die elektrischen Sicherungsmotoren 130 weniger robust oder leistungsstark als ein „primärer“ elektrischer Betriebsbremsmotor 118 an dieser Stelle, da die elektrischen Sicherungsmotoren 130 den hydraulischen Betrieb jeder „gesicherten“ Radbremse 104 ergänzen. Zu diesem Zweck und wenn sowohl die erste als auch die zweite elektronische Steuereinheit 120, 120' für das Bremssystem 100 bereitgestellt sind (wie in der Anordnung der 2), kann der elektrische Sicherungsmotor 130 für jede ausgewählte Radbremse 104 durch eine ausgewählte der ersten und der zweiten elektronischen Steuereinheit 120, 120', die nicht die ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 für die ausgewählte Radbremse 104 steuert, gesteuert werden. Infolgedessen weisen die „gesicherten“ Radbremsen 104 eine gewisse Redundanz hinsichtlich der Steuerung und der Betätigungsarten auf, was hilfreich sein kann, um eine gewisse Funktion in dem Bremssystem 100 aufrechtzuerhalten, wenn eine der elektronischen Steuereinheiten 120, 120' nicht verfügbar ist. Es sei darauf hingewiesen, dass in den zumindest in den 2 bis 4 schematisch dargestellten Bremssystemen 100 jede der Mehrzahl von Radbremsen 104 eine entsprechende ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 aufweisen kann, obwohl auch in Betracht gezogen wird, dass eine oder mehrere der Radbremsen 104 von den hydraulischen Komponenten des jeweiligen Bremssystems 100 getrennt sein können (d.h. keine zugehörige ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 aufweisen) und stattdessen mit einem elektrischen Betriebsbremsmotor 118, wie dem in der 1 gezeigten und beschriebenen, versehen sein können.
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Wie ebenfalls aus der 2 ersichtlich ist, weist das dargestellte Bremssystem 100 mehr gedoppelte Komponenten und Funktionen auf als das ähnliche Bremssystem 100 der 1. Ähnliche (jedoch nicht unbedingt identische) gedoppelte Komponenten in den 2 bis 4 umfassen zur Unterscheidung einen dem Bezugszeichen hinzugefügten Strichindex. Die 2 bis 4 umfassen jeweils zwei „Seiten“ des Bremssystems 100, die durch die gestrichelten Linien „A“ und „B“ gekennzeichnet sind. Die beiden Seiten A und B können zusammen in einem einzigen Gehäuse und/oder an einer einzigen Stelle des Fahrzeugs untergebracht sein oder können voneinander beabstandet sein.
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Unter Bezugnahme auf die Seite Ader 2 ist die elektronische Steuereinheit eine erste elektronische Steuereinheit 120, die Druckfluidquelle ist eine erste Druckfluidquelle 102S (hier als eine Kraftübertragungseinheit nach Art eines einfachwirkenden Plungers dargestellt), der Schnellnachfüllkreislauf ist ein erster Schnellnachfüllkreislauf 122, und die wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung ist wenigstens eine erste ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung (es sind zwei als 106C und 106D dargestellt). Unter Bezugnahme auf die Seite B der 2 umfasst das Bremssystem 100 eine zweite elektronische Steuereinheit 120', eine zweite Druckfluidquelle 102S' (ebenfalls als eine Kraftübertragungseinheit nach Art eines einfachwirkenden Plungers dargestellt), wenigstens eine zweite ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung (es sind zwei als 106A und 106B dargestellt) und einen zweiten Schnellnachfüllkreislauf 122'.
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Die zweite elektronische Steuereinheit 120' ist dahingehend wirksam, wenigstens eine der folgenden Komponenten zu steuern: die zweite Druckfluidquelle 102S', den zweiten Schnellnachfüllkreislauf 122' und die wenigstens eine zweite ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106A, 106B.
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Die erste Druckfluidquelle 102S (auf der Seite „A“) führt wenigstens einer ausgewählten Radbremse (hier 104C und/oder 104D) der Mehrzahl der Radbremsen über die wenigstens eine erste ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung (hier 106C und/oder 106D) unter Druck stehendes Hydraulikfluid zu. Die zweite Druckfluidquelle 102S' (auf der Seite „B“) führt wenigstens einer anderen Radbremse (hier 104A und/oder 104B) der Mehrzahl der Radbremsen über die wenigstens eine zweite ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung (hier 106A und/oder 106B) unter Druck stehendes Hydraulikfluid zu.
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Die erste elektronische Steuereinheit 120 steuert wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 in einem Nichtausfall-Normalbremsmodus dahingehend, ein Schlupfregelungsmerkmal an eine ausgewählte Radbremse 104, die der ersten Druckfluidquelle 102s entspricht, bereitzustellen. Die zweite elektronische Steuereinheit 120' steuert wenigstens eine ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 in einem Nichtausfall-Normalbremsmodus dahingehend, ein Schlupfregelungsmerkmal an eine ausgewählte Radbremse 104, die der zweiten Druckfluidquelle 102S' entspricht, bereitzustellen. Auch hier sind, wie gezeigt, in den Figuren gestrichelte Kästchen „A“ und „B“ bereitgestellt, um die beiden „Seiten“ des Bremssystems 100 zu unterscheiden; Durchschnittsfachleute können jedoch ohne Weiteres eine geeignete Anordnung für ein vertikal geteiltes, diagonal geteiltes oder anderweitig ausgestaltetes Bremssystem 100 ausgestalten.
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Wie in der 2 dargestellt, umfasst der Verzögerungssignalgeber 112 ein Bremspedal 115 und wenigstens zwei Bremssensoren 114. Jeder Bremssensor 114 erzeugt im Ansprechen auf die Betätigung des Bremspedals 115 ein Bremsbefehlssignal oder ein Bremssignal. Ein ausgewählter der Bremssensoren 114 stellt auf beliebige drahtgebundene oder drahtlose Weise ein Bremssignal an die erste elektronische Steuereinheit 120 bereit, und ein anderer der Bremssensoren 114 stellt auf beliebige drahtgebundene oder drahtlose Weise ein Bremssignal an die zweite elektronische Steuereinheit 120' bereit. Eine solche redundante Steuerung kann das Aufrechterhalten der Funktion des Bremssystems 100 im Falle einer Fehlfunktion oder Nichtverfügbarkeit einer oder mehrerer Komponenten unterstützen. Es wird in Betracht gezogen, dass nach Wunsch ein oder mehrere manuelle, automatische und/oder autonome Bremssignalgeber oder andere Mittel zur Bremssignalerzeugung ebenfalls Bremssignale an eine oder mehrere der elektronischen Steuereinheiten 120, 120' bereitstellen können.
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Die in dem Bremssystem 100 der 2 gezeigten Schnellnachfüllkreisläufe 122, 122' arbeiten ähnlich wie die der 1, sodass hier, wie bereits erwähnt, auf eine weitere Beschreibung verzichtet wird.
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Die
3 und
4 sind schematische Darstellungen eines Bremssystems 100. Das Bremssystem 100 oder Komponenten desselben kann/können als nicht einschränkendes Beispiel eines oder mehrere der Bremssysteme bzw. Komponenten sein, oder diesen ähneln, die dargestellt und beschrieben sind in der parallel anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
17/188,288 mit dem Titel „Apparatus and Method for Control of a Hydraulic Brake System“ („Vorrichtung und Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Bremssystems“), die am 1. März 2021 eingereicht wurde und hierin für alle Zwecke durch Bezugnahme in ihrer Gesamtheit aufgenommen ist. Das Bremssystem 100 oder Komponenten desselben kann/können außerdem als weiteres nicht einschränkendes Beispiel eines oder mehrere der Bremssysteme bzw. Komponenten sein, oder diesen ähneln, die dargestellt und beschrieben sind in der parallel anhängigen US-Patentanmeldung Nr.
17/708,108 mit dem Titel „Normally Closed Hydraulic Valve and Brake System Using Same“ (Normal geschlossenes Hydraulikventil und Bremssystem, das diese verwendet") (Anwaltsaktenzeichen 211218-US-NP), die gleichzeitig mit dieser Anmeldung eingereicht wurde und für alle Zwecke in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist (nachstehend als „NC-Ventil-Anmeldung“ bezeichnet). Eine an anderer Stelle in dieser Anmeldung vorgenommene Beschreibung ähnlicher Komponenten und Funktionsweisen wird der Kürze halber nicht unbedingt für jede einzelne beschriebene Ausgestaltung oder jeden einzelnen Aspekt des Bremssystems 100 wiederholt, sondern sollte stattdessen so betrachtet werden, dass sie, soweit angemessen, für mit gleichen Bezugszeichen versehene Strukturen an anderer Stelle in dieser Anmeldung oder für gleich ausgestaltete Strukturen in der NC-Ventil-Anmeldung gilt. Durchschnittsfachleute werden ohne Weiteres in der Lage sein, Analogien zwischen den Strukturen und Funktionen der in den
3 und
4 dargestellten Bremssysteme 100 und denen der NC-Ventil-Anmeldung zu erkennen.
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Nun Bezug nehmend auf die 3 ist jede der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid nach Art eines einfachwirkenden Plungers 102S, 102S' dazu ausgelegt, wenn das Bremssystem 100 im normalen Nichtausfall-Modus ist, Hydraulikfluid einer ausgewählten der Hinterradbremsen 104A, 104C sowie einer Vorderradbremse 104B, 104D zuzuführen, die sich auf einer lateralen Seite befindet, welche der Hinterradbremse 104A, 104C, die dieser jeweiligen ersten oder zweiten Druckfluidquelle 102S, 102S' entspricht, gegenüberliegt. Eine Überkreuzschaltung (allgemein bei 132 gezeigt), bringt eine ausgewählte Bremse des Paares von Vorderradbremsen 104 in eine selektive Sicherungs-Fluidverbindung mit der einen der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid 102S, 102S', die eine auf der gleichen Seite befindliche Bremse des Paares von Hinterradbremsen 104A, 104C versorgt, wenn das Bremssystem 100 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus ist. Weitere Einzelheiten zu der Überkreuzschaltung 132 und den zugehörigen Ventilen sind in der NC-Ventil-Anmeldung aufgeführt.
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Wenn das Bremssystem 100 im normalen Nichtausfall-Modus ist, führt jede der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid 102S, 102S' der ausgewählten Bremse des Paares von Vorderradbremsen 104B, 104D und der ausgewählten Bremse des Paares von Hinterradbremsen 104A, 104C, die sich auf gegenüberliegenden lateralen Seiten des Fahrzeugs befinden, unter Druck stehendes Hydraulikfluid zu. Wenn das Bremssystem 100 im Sicherungsbremsmodus ist, bringt die Überkreuzschaltung 132 dementsprechend eine auf der ausgefallenen Seite befindliche Bremse des Paares von Vorderradbremsen 104B, 104D in Fluidverbindung mit einer verbleibenden der ersten und der zweiten Druckfluidquelle 102S, 102S', die sowohl im Sicherungsbremsmodus als auch im normalen Nichtausfall-Bremsmodus auch der kontralateralen Bremse des Paares von Vorderradbremsen 104B, 104D unter Druck stehendes Hydraulikfluid zuführt.
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Anders ausgedrückt führt in dem Bremssystem 100 der 3 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus die erste Druckfluidquelle 102S der linken Hinterradbremse 104C und der rechten Vorderradbremse 104D Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Sicherungsbremsmodus) der linken Vorderradbremse 104B Fluid zu, wenn die zweite ECU 120', die zweite Druckfluidquelle 102S' oder irgendeine andere Komponente des Bremssystems 100 innerhalb des gestrichelten Kästchens „B“ der 3 nicht für den Betrieb verfügbar ist. In ähnlicher Weise führt in dem Bremssystem 100 der 3 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus die zweite Druckfluidquelle 102S' der rechten Hinterradbremse 104A und der linken Vorderradbremse 104B Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Sicherungsbremsmodus) der rechten Vorderradbremse 104D Fluid zu, wenn die erste ECU 120, die erste Druckfluidquelle 102S oder irgendeine andere Komponente des Bremssystems 100 innerhalb des gestrichelten Kästchens „A“ der 3 nicht für den Betrieb verfügbar ist.
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Obgleich in der 3 das Paar von Hinterradbremsen 104A, 104C als jeweils einen elektrischen Sicherungsmotor 130A, 130C umfassend dargestellt ist, wird in Betracht gezogen, dass jede der Radbremsen 104 aus der hydraulischen Verbindung zu den übrigen Teilen des Bremssystems 100 entfernt werden könnte und stattdessen einen elektrischen Betriebsbremsmotor (nicht dargestellt) umfassen könnte, der dahingehend wirksam ist, eine oder mehrere ausgewählte Radbremsen, die keiner ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung zugeordnet sind, zu betätigen.
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Schließlich auf die 4 Bezug nehmend ist in dieser ein Schnellnachfüll-Bremssystem 100 mit normalem Nichtausfallmodus und Sicherungsbremsmodus dargestellt. In dem Bremssystem 100 der 4 sind die erste und die zweite Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid eine erste und eine zweite Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid nach Art eines doppeltwirkenden Plungers 102D und 102D'.
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Wie das Bremssystem 100 der 3 umfasst das Bremssystem 100 der 4 eine Überkreuzschaltung 132, die eine ausgewählte Bremse des Paares von Vorderradbremsen 104B, 104D in eine selektive Sicherungs-Fluidverbindung mit derjenigen der ersten und der zweiten Quelle von unter Druck stehendem Hydraulikfluid 102D, 102D' bringt, die eine auf der gegenüberliegenden Seite befindliche Bremse des Paares von Hinterradbremsen 104A, 104C versorgt, wenn das Bremssystem 100 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus ist und die beide Bremsen des Paares von Vorderradbremsen 104B, 104D versorgt, wenn das Bremssystem 100 in einem Sicherungsbremsmodus ist.
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Anders ausgedrückt führt in dem Bremssystem 100 der 4 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus die erste Druckfluidquelle 102D der linken Hinterradbremse 104C und der rechten Vorderradbremse 104D Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Sicherungsbremsmodus) der linken Vorderradbremse 104B Fluid zu, wenn die zweite ECU 120', die zweite Druckfluidquelle 102D' oder irgendeine andere Komponente des Bremssystems 100 innerhalb des gestrichelten Kästchens „B“ der 4 nicht für den Betrieb verfügbar ist. In ähnlicher Weise führt in dem Bremssystem 100 der 4 in einem normalen Nichtausfall-Bremsmodus die zweite Druckfluidquelle 102D' der rechten Hinterradbremse 104A und der linken Vorderradbremse 104B Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Sicherungsbremsmodus) der rechten Vorderradbremse 104D Fluid zu, wenn die erste ECU 120, die erste Druckfluidquelle 102D oder irgendeine andere Komponente des Bremssystems 100 innerhalb des gestrichelten Kästchens „A“ der 4 nicht für den Betrieb verfügbar ist.
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Aufgrund der Unterschiede zwischen einfachwirkenden Plungern und doppeltwirkenden Plungern unterscheiden sich die Schnellnachfüllkreisläufe der 4 (hier als Schnellnachfüllkreisläufe nach Art von Doppelplungern, d.h. als die Kreisläufe 122, 122' der doppeltwirkenden Plunger dargestellt) in ihrem Aufbau etwas von denen der 1 bis 3, arbeiten jedoch analog. Die Kreisläufe 122, 122' der doppeltwirkenden Plunger der 4 umfassen jeweils ein Entlüftungsventil 126 und ein Rückschlagventil 128. Das Nachfüll-Rückschlagventil 128 ist hydraulisch zwischen der Druckfluidquelle 102D, 102D'und dem Reservoir 116 angeordnet. Jeder Kreislauf 122, 122' der doppeltwirkenden Plunger des Bremssystems 100 der 4 umfasst außerdem ein erstes bzw. ein zweites NC-DAP-Ventil 134 bzw. 134'. Jedes von dem ersten und dem zweiten NC-DAP-Ventil 134 und 134' ist hydraulisch zwischen der jeweiligen ersten bzw. zweiten Druckfluidquelle 102D bzw. 102D' und wenigstens einer entsprechenden ISO-/Ablass-Steuerventilanordnung 106 angeordnet.
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Wenn die Druckfluidquelle 102D, 102D' eine vorbestimmte Hubposition erreicht, wird das Entlüftungsventil 126 unabhängig davon, ob der doppeltwirkende Plunger vorwärts oder rückwärts hubbewegt wird, bestromt, wenn die Druckfluidquelle 102D, 102D' Bremsdruck aufbringt. Ein entsprechendes NC-DAP-Ventil 134, 134' wird stromlos geschaltet, um zu ermöglichen, dass die Druckfluidquelle 102D, 102D' über einen Rückwärtshub des doppeltwirkenden Plungers Fluid aus dem Reservoir 116 ansaugt.
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Wie hierin verwendet, können die Singularformen „ein“, „eine“, „eines“ und „der“, „die“ und „das“ auch die Pluralformen einschließen, sofern aus dem Kontext nicht eindeutig etwas anderes hervorgeht. Ferner versteht es sich, dass die Begriffe „umfasst“ und/oder „umfassend“ wie sie hier verwendet werden, das Vorhandensein dargelegter Merkmale, Schritte, Vorgänge, Elemente und/oder Komponenten angeben können, jedoch nicht das Vorhandensein oder das Hinzufügen von einem oder mehreren weiteren Merkmalen, Schritten, Vorgängen, Elementen, Komponenten und/oder Gruppen derselben ausschließen.
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Wie er hierin verwendet wird, kann der Ausdruck „und/oder“ jegliche Kombinationen von einem oder mehreren der zugehörigen aufgelisteten Elemente umfassen.
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Es versteht sich, dass, wenn ein Element als „an“, „angebracht an“, „verbunden mit“, „gekoppelt mit“, „in Berührung mit“, „neben“ usw. einem anderen Element, bezeichnet wird, dieses Element direkt an dem anderen Element angebracht, mit diesem verbunden, gekoppelt, in Berührung, oder neben diesem sein kann, oder dass Zwischenelemente vorhanden sein können. Im Gegensatz dazu sind keine Zwischenelemente vorhanden, wenn ein Element z.B. als „direkt an“, „direkt angebracht“, „direkt verbunden“, „direkt gekoppelt“ mit, „direkt berührend“ oder „direkt neben“ an ein anderes Element bezeichnet wird. Für Durchschnittsfachleute versteht es sich auch, dass Bezugnahmen auf eine Struktur oder ein Merkmal, die bzw. das „direkt neben“ einem anderen Merkmal angeordnet ist, Abschnitte aufweisen können, die das daneben befindliche Merkmal überlappen oder unter diesem liegen, wohingegen eine Struktur oder ein Merkmal, die bzw. das „neben“ einem anderen Merkmal angeordnet ist, möglicherweise keine Abschnitte, die das daneben befindliche Merkmal überlappen oder unter diesem liegen, aufweist.
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Räumlich relative Begriffe wie etwa „unter“, „unterhalb“, „unterer“, „über“, „oberer“, „proximal“, „distal“ und dergleichen können zur Vereinfachung der Beschreibung hierin verwendet werden, um die Beziehung eines Elements oder Merkmals zu einem anderen Element bzw. Merkmal oder zu anderen Elementen bzw. Merkmalen, wie sie in den Figuren dargestellt sind, zu beschreiben. Es versteht sich, dass die räumlich relativen Begriffe zusätzlich zu der in den Figuren dargestellten Ausrichtung auch andere Ausrichtungen einer Vorrichtung im Gebrauch oder im Betrieb umfassen können. Wenn beispielsweise eine Vorrichtung in den Figuren umgedreht ist, sind Elemente, die als „unter“ oder „unterhalb von“ anderen Elementen oder Merkmalen beschrieben werden, dann „über“ den anderen Elementen oder Merkmalen.
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Wie hierin verwendet, kann der Ausdruck „wenigstens eine(n/s) von X und Y“ so interpretiert werden, dass er X, Y oder eine Kombination aus X und Y umfasst. Wenn beispielsweise beschrieben wird, dass ein Element wenigstens eine(n/s) von X und Y aufweist, kann das Element zu einem bestimmten Zeitpunkt X, Y oder eine Kombination aus X und Y umfassen, wobei die Auswahl zeitweise variieren könnte. Im Gegensatz dazu kann der Ausdruck „wenigstens eine(n/s) von X“ so interpretiert werden, dass er ein oder mehrere X umfasst.
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Es versteht sich, dass, obgleich die Begriffe „erste(r/s)“, „zweite(r/s)“ etc. hierin zur Beschreibung verschiedener Elemente verwendet werden können, diese Elemente nicht durch diese Begriffe eingeschränkt werden sollen. Diese Begriffe werden lediglich dazu verwendet, ein Element von einem anderen zu unterscheiden. Somit könnte ein „erstes“ Element, das nachfolgend erläutert wird, auch als ein „zweites“ Element bezeichnet werden, ohne von den Lehren der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Die Reihenfolge von Vorgängen (oder Schritten) ist nicht auf die in den Ansprüchen oder den Figuren dargestellte Reihenfolge beschränkt, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist.
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Wenngleich Aspekte dieser Offenbarung insbesondere unter Bezugnahme auf die obigen beispielhaften Aspekte gezeigt und beschrieben wurden, wird für Durchschnittsfachleute offensichtlich sein, dass verschiedene zusätzliche Aspekte in Betracht gezogen werden können. Beispielsweise sind die oben beschriebenen spezifischen Verfahren zur Verwendung der Vorrichtung lediglich veranschaulichend; Durchschnittsfachleute könnten ohne Weiteres eine beliebige Anzahl von Werkzeugen, Schrittfolgen oder anderen Mitteln/Optionen zum Anordnen der oben beschriebenen Vorrichtung oder von ihren Komponenten in Positionen bestimmen, die jenen, die hierin gezeigt und beschrieben werden, im Wesentlichen ähnlich sind. In dem Bemühen, die Übersichtlichkeit in den Figuren zu bewahren, wurden bestimmte gedoppelte Komponenten, die gezeigt werden, nicht speziell mit Bezugsziffern versehen, Durchschnittsfachleute werden jedoch anhand der mit Bezugsziffern versehenen Komponenten die Bezugsziffern erkennen, die den nicht mit Bezugsziffern versehenen Komponenten zugeordnet werden sollten; allein durch das Vorhandensein oder Fehlen einer Bezugsziffer eines Elements in den Figuren wird keine Unterscheidung zwischen ähnlichen Komponenten beabsichtigt oder impliziert. Jegliche der beschriebenen Strukturen und Komponenten könnten integral als ein einzelnes einheitliches oder monolithisches Stück gebildet, oder aus separaten Unterkomponenten zusammengesetzt sein, wobei beide dieser Ausbildungen jegliche geeigneten Bestandskomponenten oder maßgefertigten Komponenten und/oder jegliches geeignete Material oder jegliche geeigneten Kombinationen von Materialien beinhalten. Jegliche der beschriebenen Strukturen und Komponenten könnte(n) je nach Wunsch für eine bestimmte Einsatzumgebung als Einwegelemente oder wiederverwendbar ausgebildet sein. Jegliche Komponente könnte versehen sein mit einer von einem Benutzer wahrnehmbaren Markierung zur Angabe eines diese Komponente betreffenden Materials bzw. einer diese Komponente betreffenden Ausgestaltung, wenigstens einer Abmessung, oder dergleichen, wobei die von einem Benutzer wahrnehmbare Markierung einem Benutzer möglicherweise bei der Auswahl einer Komponente aus einer Anordnung ähnlicher Komponenten für eine bestimmte Einsatzumgebung hilft. Ein „vorbestimmter“ Status kann zu einem beliebigen Zeitpunkt, bevor die manipulierten Strukturen jenen Status tatsächlich erreichen, bestimmt werden, wobei die „Vorbestimmung“ selbst noch unmittelbar bevor die Struktur den vorbestimmten Status erreicht, erfolgen kann. Der Begriff „im Wesentlichen“ wird hierin verwendet, um eine Qualität anzugeben, die größtenteils, jedoch nicht zwangsweise komplett, jene ist, die spezifiziert wird - eine „im Wesentlichen“ aufgewiesene Qualität lässt die Möglichkeit eines gewissen relativ geringfügigen Einschlusses eines nicht der Qualität entsprechenden Elements zu. Obgleich gewisse hierin beschriebene Komponenten mit spezifischen geometrischen Formen dargestellt sind, können alle Strukturen dieser Offenbarung jegliche geeigneten Formen, Größen, Konfigurationen, Relativbeziehungen, Querschnittsflächen oder jegliche anderen physischen Eigenschaften, die für eine bestimmte Anwendung wünschenswert sind, aufweisen. Jegliche Strukturen oder Merkmale, die unter Bezugnahme auf einen Aspekt oder eine Ausgestaltung beschrieben werden, könnten einzeln oder in Kombination mit anderen Strukturen oder Merkmalen bei einem beliebigen anderen Aspekt oder einer beliebigen anderen Konfiguration bereitgestellt werden, da es unzweckmäßig wäre, jeden der hierin erläuterten Aspekte und jede der hierin erläuterten Konfigurationen so zu beschreiben, dass sie alle der in Bezug auf alle anderen Aspekte und Konfigurationen erläuterten Optionen aufweist bzw. aufweisen. Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die bzw. das ein beliebiges dieser Merkmale enthält, ist als in den Schutzumfang dieser Offenbarung fallend zu verstehen, der basierend auf den nachstehenden Ansprüchen und jeglicher Äquivalente derselben bestimmt wird.
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Weitere Aspekte, Aufgaben und Vorteile ergeben sich aus dem Studium der Zeichnungen, der Offenbarung und der beigefügten Ansprüche.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 17/188288 [0010, 0028]
- US 17708019 [0017]
- US 17/708108 [0028]