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Technisches Gebiet
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Diese Offenbarung bezieht sich auf eine Einrichtung und ein Verfahren zur Verwendung eines normal geschlossenen Hydraulikventils und insbesondere auf ein Verfahren und eine Einrichtung eines hydraulischen Bremssystems zur Betätigung mindestens einer Radbremse unter Verwendung eines normal geschlossenen Hydraulikventils.
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Hintergrund
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Ein Bremssystem kann eine Antiblockierregelung umfassen, die einen pedalbetriebenen Hydraulikbremsdruckgenerator, einen Bremsdruckregler, der in den Druckfluidleitungen zwischen dem Bremsdruckgenerator und den Radbremsen vorgesehen ist und der zum Variieren des Bremsdrucks durch Ändern des Volumens einer das Hydraulikfluid enthaltenden Kammer dient, Sensoren zur Bestimmung des Raddrehverhaltens und elektronische Schaltungen zur Verarbeitung der Sensorsignale und zur Erzeugung von Bremsdrucksteuersignalen umfasst. Bremssysteme können auch sowohl eine Antiblockierregelung als auch eine Antischlupfregelung umfassen, die Bremsdruckregler zum gesteuerten Fahrzeugbremsen verwenden können.
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Es werden solenoidbetätigte binäre (geöffnet/geschlossen) Ventile (auch bekannt als Zweistellungs-Zweiwegeventile) mit vielen verschiedenen Konstruktionen dazu verwendet, Fluidsteuerung und Leitungsfunktionen für hydraulische Bremssysteme in zahlreichen Einsatzumgebungen bereitzustellen. Aus Gründen der Klarheit wird bei der nachstehenden Beschreibung angenommen, dass die erörterten geöffneten/geschlossenen Ventile einfache Ventile mit einem Eingang und einem Ausgang sind. Allgemein sind solche geöffneten/geschlossenen Ventile in einem standardmäßigen nicht bestromten „Ruhemodus“ entweder geöffnet oder geschlossen und werden dann auf bekannte Art und Weise über einen Solenoid nach Wunsch in den jeweils anderen Status - den geöffneten oder den geschlossenen - bestromt. Wenn der elektrische Strom für das Solenoid aufgehoben wird (beabsichtigt oder nicht), „versagt“ das Ventil vom Typ geöffnet/geschlossen in den standardmäßigen Modus. Ein Durchschnittsfachmann kann einen Vorteil aus den standardmäßigen Modi der Ventile vom Typ geöffnet/geschlossen ziehen und ein hydraulisches Bremssystem mit gewünschten „nicht bestromten“ Reaktionen, die im Falle eines Stromausfalls vorhersagbar durchgeführt werden, bereitstellen.
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In vielen dieser Einsatzumgebungen ist es wichtig, dass das Ventil vom Typ geöffnet/geschlossen hydraulischem Versagen (bezwungen und in den anderen Status - geöffnet oder geschlossen - gezwungen wird) durch relativ hohen Hydraulikdruck, der in einer ersten Richtung (z. B. von stromaufwärts zu stromabwärts) durch den Ventilkörper hindurchgeht, entgegenwirkt. Beispielsweise kann der Druck in der ersten Richtung bei einigen Systemen im Bereich von etwa zweihundert bar liegen. Im Gegensatz dazu kann der auf gewisse Ventile vom Typ geöffnet/geschlossen in einer zweiten entgegengesetzten Richtung (z. B. von stromabwärts nach stromaufwärts) ausgeübte Hydraulikdruck beträchtlich geringer sein als der Druck in der ersten Richtung. Beispielsweise kann der Druck in der zweiten Richtung bei einigen Systemen im Bereich von etwa zwanzig bar liegen. Somit kann der Konstrukteur von Ventilen von diesem bekannten Typ geöffnet/geschlossen die mechanische Technologie (z. B. innere Federn, Sitze, Buchsen) des Ventils dahingehend konfigurieren, relativ hohen Hydraulikdruck in nur einer Richtung „abzuhalten“. Es gibt jedoch gewisse hydraulische Bremssysteme, bei denen relativ hohe Hydraulikdrücke in sowohl der ersten als auch der zweiten Richtung auf die Ventile vom Typ geöffnet/geschlossen ausgeübt werden müssen.
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Kurzdarstellung
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Bei einem Aspekt wird ein normal geschlossenes Ventil („NC-Ventil“) mit zwei Richtungen offenbart. Ein Gehäuse weist eine mittige Bohrung auf, die sich in Längsrichtung von einer ersten Gehäusefläche aus erstreckt. Das Gehäuse umfasst einen ersten Durchgang des NC-Ventils, der mit der mittigen Bohrung in Strömungsverbindung steht. Das Gehäuse umfasst einen sich dort hindurch erstreckenden zweiten Durchgang des NC-Ventils, der mit der mittigen Bohrung in Strömungsverbindung steht. Der erste Durchgang des NC-Ventils ist in Längsrichtung zwischen der ersten Gehäusefläche und dem zweiten Durchgang des NC-Ventils positioniert. Ein Anker ist zur selektiven Hubbewegung in Längsrichtung bezüglich der mittigen Bohrung zwischen einer ersten und einer zweiten Ankerstellung vorgesehen. Ein Ventilsitz ist in der mittigen Bohrung in selektiver Strömungsverbindung mit dem ersten und dem zweiten Durchgang des NC-Ventils positioniert. Ein Tellerventil ist zumindest zum Teil in dem Gehäuse positioniert und ist in Längsrichtung zwischen dem Anker und dem Ventilsitz angeordnet. Das Tellerventil wird zumindest zum Teil im Eingriff mit dem Anker gehalten und dadurch zur selektiven Hubbewegung in Längsrichtung bezüglich des Ventilsitzes zwischen der ersten und der zweiten Tellerventilstellung mitgeführt. Das Tellerventil definiert eine Ventilstruktur mit zwei Richtungen zusammen mit dem Ventilsitz. Der erste Durchgang des NC-Ventils, das Tellerventil, der Ventilsitz und der zweite Durchgang des NC-Ventils definieren zusammen einen Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen dazwischen, wobei der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen selektive Strömungsverbindung dort hindurch zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang des NC-Ventils gestattet. Der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen gestattet eine Strömungsverbindung dort hindurch, wenn sich der Anker in der zweiten Ankerstellung befindet und sich das Tellerventil in der zweiten Tellerventilstellung befindet. Der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen beschränkt eine Strömungsverbindung dort hindurch, wenn sich der Anker in der ersten Ankerstellung befindet und sich das Tellerventil in der ersten Tellerventilstellung befindet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Zum besseren Verständnis wird auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen; in den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Seitenteilansicht eines normal geschlossenen Ventils („NC-Ventils“) mit zwei Richtungen gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung in einer ersten Konfiguration;
- 2 eine schematische Seitenteilansicht des NC-Ventils von 1 in einer zweiten Konfiguration;
- 3 ein schematisches Hydraulikdiagramm eines ersten beispielhaften Bremssystems, das das NC-Ventil von 1 umfasst; und
- 4 ein schematisches Hydraulikdiagramm eines zweiten beispielhaften Bremssystems, das das NC-Ventil von 1 umfasst.
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Beschreibung von Aspekten der Offenbarung
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Sofern nicht anders definiert, haben alle hier verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe die dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet, auf das sich diese Offenbarung bezieht, geläufige Bedeutung.
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Die Erfindung umfasst, besteht aus oder besteht im Wesentlichen aus die/den folgende/n Merkmale/n in einer beliebigen Kombination.
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1 bis 2 stellen schematisch ein normal geschlossenes Ventil („NC-Ventil“) 100 mit zwei Richtungen dar, das ein Gehäuse 102 mit einer mittigen Bohrung 104, die sich in Längsrichtung von einer ersten Gehäusefläche 106 erstreckt, umfasst. Das Gehäuse 102 umfasst einen ersten Durchgang 108 des NC-Ventils in Strömungsverbindung mit der mittigen Bohrung 104. Das Gehäuse 102 umfasst einen sich dort hindurch erstreckenden zweiten Durchgang 110 des NC-Ventils, der mit der mittigen Bohrung 104 in Strömungsverbindung steht. Der erste Durchgang 108 des NC-Ventils ist in Längsrichtung zwischen der ersten Gehäusefläche 108 und dem zweiten Durchgang 110 des NC-Ventils positioniert. Der Begriff „in Längsrichtung“ wird hier dazu verwendet, eine Richtung entlang der längsten Abmessung des NC-Ventils, die im Wesentlichen in der vertikalen Richtung verläuft, wie durch den Pfeil „Lo“ in 1 bis 2 angezeigt wird, anzugeben. Der zweite Durchgang 110 des NC-Ventils kann bei einigen Einsatzumgebungen des NC-Ventils 100 an einem Abschnitt der mittigen Bohrung 104, der in Längsrichtung am weitesten von der ersten Gehäusefläche 106 weg liegt, positioniert sein.
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Obgleich das NC-Ventil 100 in 1 bis 2 im Querschnitt gezeigt wird, ist ein Durchschnittsfachmann aufgrund der Lehren der vorliegenden Erfindung ohne Weiteres in der Lage, sich die Art und Weise, auf die die Komponententeile des NC-Ventils 100 dreidimensional (z. B. abdichtend und/oder in Strömungsverbindung) zusammenwirken, vorzustellen. Bei dem Ventil 100 können jegliche geeignete Anzahl, Konfiguration und Art von zusätzlichen Strukturen zur Erleichterung seiner Montage und/oder Verwendung vorgesehen werden, wie z. B. unter anderem die gestufte mittige Bohrung 104, die in 1 bis 2 gezeigt wird.
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Ein Anker 112 ist zumindest zum Teil in dem Gehäuse 102 zur selektiven Hubbewegung in Längsrichtung bezüglich der mittigen Bohrung 104 positioniert. Der Anker 112 bewegt sich zwischen einer ersten und einer zweiten Ankerstellung auf beliebige gewünschte Art und Weise, wie z. B. die elektrisch und/oder magnetisch gesteuerten und ausgeübten Kräfte, die nachstehend unter Bezugnahme auf 1-2 beschrieben werden. Der Anker 112 wird in 1 in einer ersten „ruhenden“ Ankerstellung und in 2 in einer zweiten „bestromten“ oder „betätigten“ Ankerstellung dargestellt. Da das NC-Ventil 100 ein „normal geschlossenes“ Ventil ist, wird Fluidstrom zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang 108 und 110 des NC-Ventils mit dem Anker 112 in der ersten Stellung im Wesentlichen verhindert und mit dem Anker 112 in der zweiten Stellung im Wesentlichen gestattet, wie nachstehend erörtert wird.
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Das NC-Ventil 100 umfasst einen Kern 114 zum selektiven magnetischen Anziehen des Ankers 112. Der Kern 114 ist in Längsrichtung direkt neben einer kernaktivierten Fläche (einer obersten Fläche, wie in 1 gezeigt wird) des Ankers 112 positioniert. Der Kern 114 wird selektiv dahingehend bestromt, den Anker 112 magnetisch zwischen der ersten und der zweiten Ankerstellung von 1 bzw. 2 anzutreiben.
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Eine Ankeranziehungsfläche (eine unterste Fläche, wie in 1 gezeigt wird) des Kerns 114 und die kernaktivierte Fläche des Ankers 112 können beide im Wesentlichen planar sein. Dies steht im Gegensatz zu der gestuften Ankeranziehungsfläche von bekannten Zweistellungs-Simulatorventilen des Stands der Technik und kann dabei helfen, den Anker 112 nach oben zu dem Kern 114 hin mit einer effizienteren und kraftvolleren Bewegung als bei jenen bekannten Ventilen anzuziehen. Darüber hinaus können gemäß der Darstellung in 1-2 die Ankeranziehungsfläche des Kerns 114 und die kernaktivierte Fläche des Ankers 112 im Wesentlichen keine Unterbrechungen durch Hohlräume oder Vorsprünge aufweisen, so dass die gesamte Fläche dieser Flächen für den Aufbau einer magnetischen Anziehung dazwischen zur Verfügung steht. Zumindest zum Teil aufgrund dieser ununterbrochenen Flächenprofile ist das NC-Ventil 100 für einen sehr effektiven und relativ starken Aufbau von Magnetkräften zwischen dem Anker 112 und dem Kern 114 konfiguriert.
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Eine Kernhülse 116 kann zumindest zum Teil in der mittigen Bohrung 104 des Gehäuses 102 aufgenommen sein, um den Kern 114 in einer beabstandeten Beziehung zu dem Gehäuse 102 zu halten. Wenn die Kernhülse 116 vorhanden ist, kann der Anker 114 zumindest zum Teil in der Kernhülse 116 eingeschlossen sein und von dieser zur selektiven Hubbewegung in Längsrichtung bezüglich des Kerns 114 geführt werden. Es wird in Betracht gezogen, dass die Kernhülse 116 den Anker 114 komplett in Längsrichtung darin einschließen kann, wobei der Kern 114 an einem ersten Ende der Kernhülse 116 positioniert und zumindest zum Teil darin eingeschlossen ist. Die Kernhülse 116 kann auf beliebige Art und Weise in der mittigen Bohrung 104 des Gehäuses 102 gehalten werden, wie z. B. unter anderem eine Verstemmungsverbindung, die in den Figuren gezeigt wird.
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Ein Ventilsitz 118 ist in der mittigen Bohrung 104 in selektiver Strömungsverbindung mit dem ersten und dem zweiten Durchgang 108 und 110 des NC-Ventils positioniert. Gemäß der Darstellung in 1-2 kann das NC-Ventil 100 einen Sitzring 120 umfassen, der in der mittigen Bohrung 104 neben dem zweiten Durchgang 110 des NC-Ventils positioniert ist. Falls vorhanden, definiert der Sitzring 120 den Sitz 118.
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Ein Tellerventil 122 ist zumindest zum Teil in dem Gehäuse 102 positioniert und ist in Längsrichtung zwischen dem Anker 112 und dem Ventilsitz 118 angeordnet. Das Tellerventil 122 wird zumindest zum Teil im Eingriff mit dem Anker 112 gehalten und wird dadurch zur selektiven Hubbewegung in Längsrichtung bezüglich des Ventilsitzes 118 zwischen einer ersten und einer zweiten Tellerventilstellung mitgeführt. Wenn sich das Tellerventil 122 in der ersten Tellerventilstellung befindet, wie in 1 gezeigt wird, ist eine Tellerventilspitze 124 in abdichtendem Eingriff mit dem Ventilsitz 118 positioniert, um einen Fluidstrom zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang 108 und 110 des NC-Ventils zu verhindern. Somit definiert das Tellerventil 122 zusammen mit dem Ventilsitz 118 eine Ventilstruktur mit zwei Richtungen.
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Wenn sich das Tellerventil 122 hingegen in der zweiten Tellerventilstellung befindet, wie in 2 gezeigt wird, ist der Anker 116 magnetisch an den Kern 114 angezogen worden. Der Anker 112 ist in Längsrichtung zwischen dem Kern 114 und dem Tellerventil angeordnet, und der Anker 112 führt das Tellerventil 122 zur Hubbewegung bezüglich des Ventilsitzes 118 mit. Wenn der Anker 112 das Tellerventil 122 von dem Ventilsitz 118 weg in die zweite Tellerventilstellung, die in 2 gezeigt wird, „angehoben“ hat, wird Fluidstrom zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang 108 und 110 des NC-Ventils gestattet, solange das NC-Ventil 100 in diesem „bestromten“ Status bleibt.
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Zum Mitführen des Tellerventils 122 gemäß der Beschreibung kann der Anker 112 eine Tellerventilaufnahmeaussparung 126 umfassen, die sich in eine Fläche des Ankers 112, die in Längsrichtung der kernaktivierten Fläche gegenüberliegt, hinein erstreckt. Falls vorhanden, kann die Tellerventilaufnahmeaussparung 126 mindestens einen Schaftabschnitt 128 des Tellerventils darin halten, um eine Hubbewegungskraft in Längsrichtung für das Tellerventil 122 bereitzustellen.
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Das NC-Ventil 100 kann einen ringförmigen Ventilkörper 132 umfassen, der in der mittigen Bohrung 104 positioniert ist und im Wesentlichen lateral mindestens einen Abschnitt des Tellerventils 122 umgibt. Die „laterale“ Richtung ist im Wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung und ist in der Ausrichtung von 1-2 horizontal, wie durch den lateralen Pfeil „La“ gezeigt wird. Falls vorhanden, kann der Ventilkörper 132 mindestens eine Körperseitenaussparung 134 umfassen, die sich lateral dort hindurch erstreckt. Die oder jede Körperseitenaussparung 134 kann in Längsrichtung auf mindestens einen Abschnitt des ersten Durchgangs 108 des NC-Ventils ausgerichtet sein und Fluidstrom durch die Körperseitenaussparung 134 von dem ersten Durchgang 108 des NC-Ventils zu oder von dem Bereich des Ventilsitzes 118 gestatten. In Längsrichtung ausgerichtet" wird hier dazu verwendet, eine Situation anzugeben, in der zumindest Abschnitte von zwei verschiedenen Komponenten zusammen an einer einzigen Stelle entlang einer Längsabmessung des NC-Ventils 100 positioniert sind. Wie in 1-2 gezeigt wird, kann ein ringförmiger Raum 136 in der mittigen Bohrung 104 um eine Außenfläche des Ventilkörpers 132 ausgebildet sein, um das Strömen von Fluid in Abschnitte des Ventilkörpers 132, die nicht direkt neben dem ersten Durchgang 108 des NC-Ventils liegen, und aus diesen heraus zu gestatten.
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Das NC-Ventil 100 kann auch eine Tellerfeder 130 umfassen, die das Tellerventil 122 in abdichtenden Eingriff mit dem Ventilsitz 118 vorspannt, wenn sich das Tellerventil 122 in der ersten Tellerventilstellung befindet. Spezifischer kann die Tellerfeder 130 in Längsrichtung zwischen einer Tellerventilschulter 138 des Tellerventils 122 und einer weiteren Struktur des NC-Ventils 100 angeordnet sein. Die Tellerfeder 130 kann sich in Längsrichtung zwischen einer Tellerventilschulter 138 des Tellerventils 122 und einer Körperschulter 140 des Ventilkörpers 132 erstrecken und eine Druckkraft darauf auswirken. Es wird in Betracht gezogen, dass, wenn das NC-Ventil 100 keinen Ventilkörper 132 umfasst oder einen Ventilkörper 132, der eine andere als die gezeigte Konstruktion aufweist, umfasst, eine separate Haltevorrichtung (nicht gezeigt), Innenfläche der mittigen Bohrung 104 oder eine beliebige andere geeignete Struktur der Druckkraft der Tellerfeder 130 entgegenwirken könnte. Unabhängig von der Konfiguration kann die Tellerfeder 130 - die gemäß der Darstellung in den Figuren konfiguriert und bezüglich anderer Komponenten des NC-Ventils 100 angeordnet ist - das Drücken des Tellerventils 122 nach unten, die Ausrichtung von 1-2, bei Aufheben der Magnetkraft zwischen dem Kern 114 und dem Anker 112 unterstützen.
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Es wird auch in Betracht gezogen, dass der erste und/oder der zweite Durchgang 108 und 110 des NC-Ventils mindestens einen Filter 142 (in 1-2 werden beispielhaft zwei gezeigt) direkt daneben in der mittigen Bohrung 104 zum Filtern von Fluidstrom dort hindurch umfassen können. Falls vorhanden, kann bzw. können der bzw. die Filter 142 beliebiger gewünschter Art sein und kann bzw. können an einer beliebigen gewünschten Position in dem NC-Ventil 100 positioniert sein. Beispielsweise ist der dargestellte untere Filter 142A unter dem Tellerventil 122 in der mittigen Bohrung 104 positioniert. Es wird in Betracht gezogen, dass ein zylindrischer oberer Filter 142B zusätzlich oder stattdessen in einem Bereich, der das Tellerventil 122 im Wesentlichen umgibt, d. h. unmittelbar zwischen dem ersten Durchgang 108 des NC-Ventils und dem Ventilkörper 132, positioniert sein könnte. Ein Durchschnittsfachmann ist ohne Weiteres in der Lage, einen oder mehrere geeignete Filter 142 je nach Wunsch für eine bestimmte Einsatzumgebung der vorliegenden Erfindung vorzusehen.
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Es wird angemerkt, dass gemäß der in 1-2 gezeigten Konfiguration die Ventilstruktur mit zwei Richtungen, die durch das Tellerventil 122 und den Ventilsitz 118 zusammen definiert wird, dazu konfiguriert sein kann, einer größeren Höhe von einströmendem Fluiddruck von dem zweiten Durchgang 110 des NC-Ventils als einer Höhe von einströmendem Fluiddruck von dem ersten Durchgang 108 des NC-Ventils mit einer geringeren Solenoidkraft als jener, die für ähnliche Druckabwehrungen bei existierenden Ventilen erforderlich wäre, standzuhalten. Diese Eigenschaft kann von einem Durchschnittsfachmann bei der Konfiguration eines Bremssystems, das das NC-Ventil 100 umfasst, wie gewünscht entsprechend genutzt werden.
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Wie oben erwähnt wird, kann die Tellerfeder 130 in Längsrichtung zwischen dem Ventilkörper 132 und der Tellerventilschulter 138 angeordnet sein. Die Tellerfeder 130 spannt somit normalerweise das Tellerventil 122, und somit den angebrachten Anker 112, in Längsrichtung von dem Kern 114 weg vor. Die Magnetkraft von dem Kern 114 muss dann die Federkraft der Tellerfeder 130 überwinden, um den Anker 112 aus der ersten Ankerstellung, die in 1 gezeigt wird, in die zweite Ankerstellung, die in 2 gezeigt wird, zu bewegen.
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Als eine Zusammenfassung der in 1-2 dargestellten und oben beschriebenen Strukturen definieren der erste Durchgang 108 des NC-Ventils, das Tellerventil 122, der Ventilsitz 118 und der zweite Durchgang 110 des NC-Ventils zusammen einen Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen dazwischen. Der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen gestattet selektiv eine Strömungsverbindung dort hindurch (bidirektional, sowohl „Vorwärts“ als auch „rückwärts“) zwischen dem ersten und den zweiten Durchgang 108 und 110 des NT-Ventils. Der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen gestattet eine Strömungsverbindung dort hindurch, wenn sich der Anker 112 in der zweiten Ankerstellung befindet und sich das Tellerventil 122 in der zweiten Tellerventilstellung gemäß der Darstellung in 2 befindet.
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Darüber hinaus beschränkt der Fluidströmungspfad mit zwei Richtungen eine Strömungsverbindung dort hindurch, wenn sich der Anker 112 in der ersten Ankerstellung befindet und sich das Tellerventil 122 in der ersten Tellerventilstellung gemäß der Darstellung in 1 befindet, wobei die Tellerventilspitze 124 abdichtend auf dem Ventilsitz 118 sitzt. Zumindest zum Teil aufgrund der Wirkung der Tellerfeder 130 ist das NC-Ventil 100 vom Typ „normal geschlossen“, da das Tellerventil 122 standardmäßig die erste Tellerventilstellung einnimmt, wenn das Ventil nicht bestromt oder betätigt wird. Wenn hingegen einer Spule des Ventils 100 elektrischer Strom zugeführt wird, um den Anker 116 magnetisch nach oben zu dem Kern 114 hin anzuziehen und somit die Federkraft der Tellerfeder 130 zu überwinden, um die Tellerventilspitze 124 von dem Ventilsitz 118 wegzuziehen, kann das NC-Ventil 100 so lange offen gehalten werden, wie es für eine bestimmte Einsatzumgebung gewünscht wird oder solange die Bestromung aufrechterhalten wird.
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3-4 sind schematische Darstellungen eines Bremssystems 144, das mindestens ein NC-Ventil 100 umfasst. Das Bremssystem 144 oder Komponenten davon können als ein nicht einschränkendes Beispiel ein oder mehrere der Bremssysteme, die in der gleichzeitig anhängigen am 1. März 2021 eingereichten
US-Patentanmeldung Nr. 17/188,288 mit dem Titel „Apparatus and Method for Control of a Hydraulic Brake System“ (Einrichtung und Verfahren zur Steuerung eines hydraulischen Bremssystems), auf die hier in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird, gezeigt und beschrieben werden, sein oder diesen ähneln. Das Bremssystem 144 oder Komponenten davon können als ein weiteres nicht einschränkendes Beispiel auch ein oder mehrere der Bremssysteme, die in der gleichzeitig anhängigen zum selben Zeitpunkt eingereichten US-Patentanmeldung Nr. XX/XXX,XXX mit dem Titel „Fault Tolerant Brake System“ (Fehlertolerantes Bremssystem) (Anwalts-Aktenzeichen 211653-US-NP), auf die hier in ihrer Gesamtheit Bezug genommen wird, gezeigt und beschrieben werden, sein oder diesen ähneln. Die Beschreibung ähnlicher Komponenten und Betriebsvorgänge, die an anderer Stelle in dieser Anmeldung erfolgt, wird der Kürze halber nicht zwangsläufig für jegliche beschriebene Konfiguration oder jeglichen beschriebenen Aspekt des Bremssystems 144 wiederholt, sollte jedoch so aufgefasst werden, dass sie soweit angemessen auf ähnlich nummerierte Abschnitte anderer Konfigurationen zutrifft.
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Die Bremssysteme 144 von 3-4 weisen einen Nicht-Ausfall-Normal- und einen Hilfsbremsmodus auf. Die Bremssysteme 144 umfassen jeweils eine erste und eine zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A und 146B. Diese Quellen von druckbeaufschlagtem Fluid 146 sind zweifach wirkende Plungereinheiten in 3 und einfach wirkende Plungereinheiten in 4. Jedes Bremssystem 144 umfasst gemäß der Darstellung mehrere Radbremsen 148 (es werden vier als 148A-148D gezeigt), die ein Paar Vorderradbremsen und ein Paar Hinterradbremsen umfassen.
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Eine Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 ist mindestens einer Radbremse der mehreren Radbremsen 148 zugeordnet. So wie sie hier dargestellt werden, umfasst jede Radbremse 148A-148D eine entsprechende Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150A-150D. Jede Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 umfasst ein Iso-Ventil 152 und ein Ablassventil 154, wobei Buchstaben zur Korrelation mit einzelnen der Bremsen angehängt werden. Jede Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 ist mit einer ausgewählten der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A und 146B strömungsverbunden.
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Die Bremssysteme 144 von 3-4 umfassen auch jeweils ein erstes und ein zweites Sperrventil 158A bzw. 158B. Jedes Sperrventil 158 ist hydraulisch zwischen einer jeweiligen Vorderradbremse 148C, 148D und einer Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150, die jener Vorderradbremse entspricht, angeordnet. Darüber hinaus umfassen die Bremssysteme 144 von 3-4 auch ein erstes und ein zweites Ausgleichsventil 100A bzw. 100B, bei denen es sich jeweils um ein NC-Ventil mit zwei Richtungen, wie oben unter Bezugnahme auf 1-2 beschrieben, handelt.
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Bei den Bremssystemen 144 von 3-4 ist ein Reservoir 160 hydraulisch mit der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146B verbunden.
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Wie in 3 gezeigt wird, sind die erste und die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A und 146B zweifach wirkende Plungereinheiten, und jede Seite des Bremssystems 144 von 3 umfasst ein Entlüftungsventil 162A, 162B zum Leiten von Hydraulikfluid in einer vorbestimmten Beziehung zwischen dem Reservoir 160 und der entsprechenden Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A oder 146B vom Typ zweifach wirkender Plunger. Jede Seite des Bremssystems 144 von 3 umfasst auch ein erstes und ein zweites NC-DAP-Ventil 100C und 100D. Sowohl das erste als auch das zweite NC-DAP-Ventil 100C und 100D ist hydraulisch zwischen der jeweiligen ersten und zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146B und mindestens einer entsprechenden Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 angeordnet.
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Im Gegensatz dazu und unter Bezugnahme auf das Bremssystem 144 von 4 sind die Quellen von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A und 146B gemäß der Darstellung einfach wirkende Plungereinheiten, und jede „Seite“ des Bremssystems 144 umfasst ein Entlüftungsventil 162A, 162B zum Leiten von Hydraulikfluid in einer vorbestimmten Beziehung zwischen dem Reservoir 160 und der entsprechenden Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146A oder 146B vom Typ einfach wirkender Plunger.
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Unter allgemeiner Bezugnahme auf die in 3 und 4 gezeigten Bremssysteme 144 ist ein elektronisches Steuergerät 168 dahingehend funktionsfähig, die Quelle von druckbeaufschlagtem Hydraulikfluid 146 und mindestens eine Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 als Reaktion auf das Bremsbefehlsignal, das von dem Verzögerungssignalsender 156 oder einem anderen gewünschten Erbringer eines Bremsbefehlsignals erzeugt wird, zu steuern.
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Eine Bremspedalanordnung oder ein anderer Verzögerungssignalsender 164 (manuell, autonom oder automatisch) kann dahingehend vorgesehen sein, ein Bremsbefehlsignal auf gewünschte Art und Weise zu erzeugen. Wenn der Verzögerungssignalsender 164 beispielsweise ein herkömmliches Bremspedal umfasst, kann ein Bremswegsensor 166 (aus Redundanzgründen werden hier vier gezeigt) dahingehend funktionsfähig sein, den Bremspedalweg als Reaktion auf den Druck des Fußes eines Bedieners zu detektieren und dabei ein Bremsbefehlsignal, das einen gewünschten Bremsvorgang angibt, bereitzustellen.
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In 3 bis 4 gezeigte Bremssysteme 144 umfassen jeweils ein erstes und ein zweites elektronisches Steuergerät, die schematisch als gestrichelte Linien 168A und 168B dargestellt werden, um die Komponenten jedes Bremssystems 144, die jedem elektronischen Steuergerät 168 hinsichtlich Leistung und Steuerung zugeordnet sind, anzugeben. Sowohl das erste als auch das zweite elektronische Steuergerät 168A und 168B sind wie gezeigt dahingehend funktionsfähig, eine erste oder zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A, 146B sowie jede der Iso-/Ablasssteuerventilanordnungen 150, die mindestens einer des Paars Vorderradbremsen und mindestens einer des Paars Hinterradbremsen zugeordnet sind, zu steuern. Jedes elektronische Steuergerät 168 kann ein Bremsbefehlsignal von dem Verzögerungssignalsender 164 oder einem beliebigen anderen gewünschten Bereitsteller eines Bremsbefehls empfangen. Dazu könnten mehrere Bremswegsensoren 166 für den Verzögerungssignalsender 164 vorgesehen sein, für eine redundante Erzeugung von Bremswegsignalen im Falle eines Ausfalls einer anderen Komponente des Bremssystems 144.
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Bei dem Bremssystem 144 von 3 ist jedes Ausgleichsventil 100A, 100B hydraulisch zwischen einer entsprechenden ersten oder zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A oder 146B und einer ausgewählten des Paars Vorderradbremsen 148C, 148D, die sich auf derselben lateralen Seite des Fahrzeugs, das das Bremssystem 144 umfasst, wie eine ausgewählte des Paars Hinterradbremsen 148A, 148B, die von derselben ersten oder zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A oder 146B versorgt wird, befindet, angeordnet. Anders ausgedrückt und gemäß der Darstellung in 3 führt, wenn sich das Bremssystem 144 in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus befindet, die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A der linken Hinterradbremse 148A und der rechten Vorderradbremse 148D über das Sperrventil 158A Fluid zu. Gleichermaßen und gemäß der Darstellung in 3 führt, wenn sich das Bremssystem 144 in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus befindet, die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B der rechten Hinterradbremse 148B und der linken Hinterradbremse 148C über das Sperrventil 158B Fluid zu.
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Wenn sich das in 3 dargestellte Bremssystem 144 in dem Hilfsbremsmodus befindet, geht ein ausgewähltes des ersten und des zweiten Sperrventils 158A oder 158B in einen geschlossenen Zustand über, um zu verhindern, dass eine entsprechende der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146B dem Reservoir 160 Hydraulikfluid zuführt. Ein ausgewähltes des ersten und des zweiten Ausgleichsventils 100A oder 100B platziert dementsprechend die ausfallseitige des Paars von Vorderradbremsen 148C oder 148D in Strömungsverbindung mit einer verbleibenden der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid Nummer 146A und 146B, die auch der kontralateralen des Paars Vorderradbremsen 148C oder 148D druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid sowohl in dem Hilfsbremsmodus als auch dem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus zuführt.
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Anders ausgedrückt führt bei dem Bremssystem 144 von 3 die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus der linken Hinterradbremse 148A und der rechten Vorderradbremse 148D Hydraulikfluid zu und führt zusätzlich zu diesen (in einem Hilfsbremsmodus) der linken Vorderradbremse 148C Fluid zu, wenn das zweite ECU 168B, die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B oder eine beliebige andere Komponente des Bremssystems innerhalb des gestrichelten Kastens 168B von 3 nicht betriebsbereit ist. Gleichermaßen führt bei dem Bremssystem 144 von 4 die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B der rechten Hinterradbremse 148B und der linken Vorderradbremse 148C in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Hilfsbremsmodus) der rechten Vorderradbremse 148D Fluid zu, wenn das erste ECU 168A, die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A oder eine beliebige andere Komponente des Bremssystems innerhalb des gestrichelten Kastens 168A von 3 nicht betriebsbereit ist.
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Unter nun erfolgender Bezugnahme auf 4 sind alle vier der Radbremsen 148 gemäß der Darstellung hydraulisch betätigt, wobei die zwei Hinterradbremsen 148A, 148C zusätzlich mit einem elektrischen Ersatzmotor 170 (hier als 170A, 170B gezeigt) zum selektiven Betätigen der ausgewählten Radbremse 148 in einem Hilfsbremsmodus versehen sind. Während die Hinterradbremsen 148A, 148C hier als ein Beispiel verwendet werden, könnte mindestens eine ausgewählte Radbremse 148 einen elektrischen Ersatzmotor 170 je nach Wunsch an einer beliebigen Position in dem Bremssystem 144 von 4 vorgesehen aufweisen. In den meisten Einsatzumgebungen sind die elektrischen Ersatzmotoren 170 weniger robust oder leistungsstark, als ein „primärer“ elektrischer Betriebsbremsmotor an dieser Stelle wäre, da die elektrischen Ersatzmotoren 170 eine Ergänzung des Hydraulikbetriebs jeder „unterstützten“ Radbremse 148 sind. Dazu und wenn das erste und das zweite elektronische Steuergerät 168A und 168B beide in dem Bremssystem 144 vorgesehen sind (wie bei der Anordnung von 4), kann jedoch der elektrische Ersatzmotor 170 für jede ausgewählte Radbremse 148 von einem ausgewählten des ersten und des zweiten elektronischen Steuergeräts 168A und 168B, das die Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150 bezüglich der ausgewählten Radbremse 148 nicht steuert, gesteuert werden. Dadurch weisen die „unterstützten“ Radbremsen 148 Redundanz bei der Art der Steuerung und Betätigung auf, was für die Aufrechterhaltung einer gewissen Funktionsfähigkeit bei dem Bremssystem 144, wenn eines der elektronischen Steuergeräte 168A und 168B nicht zur Verfügung steht, hilfreich sein kann.
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Das Bremssystem 144 von 4 umfasst ein erstes und ein zweites elektronisches Steuergerät 168A und 168B, die jeweils dahingehend funktionsfähig sind, eine jeweilige erste oder zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146B und jede Iso-/Ablasssteuerventilanordnung 150, die einer ausgewählten des Paars Vorderradbremsen 148C, 148D und einer ausgewählten des Paars Hinterradbremsen 148A, 148B, die sich auf gegenüberliegenden lateralen Seiten eines das Bremssystem 144 umfassenden Fahrzeugs befinden, zugeordnet ist, zu steuern. D. h., dass gemäß der Darstellung in 4 das erste elektronische Steuergerät 168A die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und die Iso-/Ablasssteuerventilanordnungen 150, die der linken Hinterradbremse und der rechten Vorderradbremse 148A, 148D zugeordnet sind, steuert. Das zweite elektronische Steuergerät 168B steuert die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B und die Iso-/Ablasssteuerventilanordnungen 150, die der rechten Hinterradbremse und der linken Vorderradbremse 148B, 148C zugeordnet sind.
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Wenn sich das Bremssystem 144 von 4 in dem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus befindet, führt jede der ersten und der zweiten Quellen von Hydraulikfluid 146A und 146B der ausgewählten des Paars von Vorderradbremsen 148C, 148D und der ausgewählten des Paars von Hinterradbremsen 148A, 148B, die sich auf gegenüberliegenden lateralen Seiten des Fahrzeugs befinden (z. B. links vorne/rechts hinten und links hinten/rechts vorne), druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid zu.
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Umgekehrt tritt, wenn sich das Bremssystem 144 von 4 in dem Hilfsbremsmodus befindet, ein ausgewähltes erstes oder zweites Ausgleichsventil 100A oder 100B in einen geöffneten Zustand ein, um zu gestatten, dass eine entsprechende der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146B einer entsprechenden Ausfall-ECU-Seite einer des Paars Vorderradbremsen 148C und 148D Hydraulikfluid zuführt. Dieses ausgewählte des ersten und des zweiten Ausgleichsventils 100A und 100B platziert dementsprechend die ausfallseitige des Paars Vorderradbremsen 148C und 148D in Strömungsverbindung mit einer verbleibenden der ersten und der zweiten Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A und 146D, die auch der kontralateralen des Paars Vorderradbremsen 148C und 148D druckbeaufschlagtes Hydraulikfluid zuführt, in sowohl dem Hilfsbremsmodus als auch dem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus.
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Anders ausgedrückt führt bei dem Bremssystem 144 von 4 die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A der linken Hinterradbremse 148A und der rechten Vorderradbremse 148D in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Hilfsbremsmodus) der linken Vorderradbremse 148C Fluid zu, wenn das zweite ECU 168B, die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B oder eine beliebige andere Komponente des Bremssystems innerhalb des gestrichelten Kastens 168B von 3 nicht betriebsbereit ist. Gleichermaßen führt bei dem Bremssystem 144 von 4 die zweite Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146B der rechten Hinterradbremse 148B und der linken Vorderradbremse 140 C in einem Nicht-Ausfall-Normalbremsbetriebsmodus Hydraulikfluid zu, und führt zusätzlich zu diesen (in einem Hilfsbremsmodus) der rechten Vorderradbremse 148D Fluid zu, wenn das erste ECU 168A, die erste Quelle von druckbeaufschlagtem Fluid 146A oder eine beliebige andere Komponente des Bremssystems innerhalb des gestrichelten Kastens 168A von 3 nicht betriebsbereit ist.
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Letztlich umfasst bzw. umfassen in einigen Einsatzumgebungen das erste und/oder das zweite Ausgleichsventil 100A und 100B mindestens einen Teil eines Ersatzventilpaars 170A, 170B in Kooperation mit einem jeweiligen ersten oder zweiten Sperrventil 158A oder 158B. Jedes Ersatzventilpaar 170A, 170B kann, falls vorhanden, einer ausgewählten der Vorderradbremsen 148C, 148D, die dem jeweiligen ersten oder zweiten Ausgleichsventil 100A oder 100B entspricht, zugeordnet sein. Sowohl das erste als auch das zweite Sperrventil 158A und 158B gestattet selektiv, dass die zugeordnete Vorderradbremse 148C, 148D zu dem Reservoir 160 entlüftet, wenn sich das Sperrventil 158A oder 158B in einem nicht bestromten Zustand befindet.
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Es wird in Betracht gezogen, dass, wenn mindestens eine Komponente des Bremssystems 144 versagt hat, ein ausgewähltes des ersten und des zweiten Sperrventils 158A oder 158B in Verbindung mit einer Bestromung des auf derselben Seite befindlichen (d. h. des ersten oder des zweiten) Ausgleichsventils 100 des entsprechenden Ersatzventilpaars 170A, 170B bestromt werden kann. Dadurch kann das oben beschriebene und in den Figuren gezeigte Überkreuz-Wechseln erzielt werden, um den Bremsbetrieb im Hilfsbremsmodus beider des Paars Vorderradbremsen 148C, 148D trotz eines Ausfalls einer oder mehrerer Komponenten, die normalerweise einer der Vorderradbremsen zugeordnet sind, aufrechtzuerhalten.
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Wie hier verwendet, können die Singularformen „ein“, „eine/r“ und „der/die/das“ auch die Pluralformen umfassen, sofern der Kontext nicht ausdrücklich etwas anderes angibt. Ferner versteht sich, dass die Ausdrücke „umfasst“ und/oder „umfassen(d)“, so wie sie hier verwendet werden, das Vorhandensein von angeführten Merkmalen, Schritten, Arbeitsgängen, Elementen und/oder Komponenten angeben können, jedoch nicht das Vorhandensein oder Hinzufügen von einem oder mehreren anderen Merkmalen, Schritten, Arbeitsgängen, Elementen, Komponenten und/oder Gruppen davon ausschließen.
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So wie er hier verwendet wird, kann der Begriff „und/oder“ eine und alle Kombinationen eines oder mehrerer der zugeordneten aufgelisteten Elemente umfassen.
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Es versteht sich, dass, wenn ein Element als „an“, „angebracht an“, „verbunden mit“, „gekoppelt mit“, „in Berührung mit“, „neben“ usw. einem anderen Element beschrieben wird, es sich direkt an dem anderen Element, angebracht daran, verbunden damit, gekoppelt damit, in Berührung damit oder daneben befinden kann, oder es können auch dazwischenliegende Elemente vorhanden sein. Wenn hingegen ein Element als beispielsweise „direkt an“, „direkt angebracht an“, „direkt verbunden mit“, „direkt gekoppelt mit“, „direkt in Berührung mit“ oder „direkt neben“ einem anderen Element beschrieben wird, sind keine dazwischenliegenden Elemente vorhanden. Für den Durchschnittsfachmann liegt weiterhin auf der Hand, dass Bezugnahmen auf eine Struktur oder ein Merkmal, die bzw. das „direkt neben“ einem anderen Merkmal angeordnet ist, Abschnitte aufweisen können, die das daneben befindliche Merkmal überlagern oder darunter liegen, wohingegen eine Struktur oder ein Merkmal, die bzw. das „neben“ einem anderen Merkmal angeordnet ist, möglicherweise keine Abschnitte, die das daneben befindliche Merkmal überlagern oder darunter liegen, aufweist.
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Sich auf Raum beziehende Begriffe wie „unter“, „unterhalb“, „unterer“, „über“, „oberer“, „proximal“, „distal“ und dergleichen können hier zur Vereinfachung der Beschreibung verwendet werden, um die Beziehung eines Elements oder eines Merkmals zu einem oder mehreren anderen Elementen oder Merkmalen, wie in den Figuren dargestellt, leichter zu beschreiben. Es versteht sich, dass sich auf Raum beziehende Begriffe verschiedene Ausrichtungen einer Vorrichtung im Gebrauch oder Betrieb zusätzlich zu der in den Figuren gezeigten Ausrichtung mit umfassen können. Wenn eine Vorrichtung in den Figuren zum Beispiel umgedreht wird, würden Elemente, die als „unter“ oder „unterhalb“ von anderen Elementen oder Merkmalen beschrieben wurden, dann „über“ den anderen Elementen oder Merkmalen ausgerichtet sein.
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So wie er hier verwendet wird, kann der Ausdruck „X und/oder Y“ so interpretiert werden, dass er X, Y oder eine Kombination aus X und Y umfasst. Wenn beispielsweise beschrieben wird, dass ein Element X und/oder Y aufweist, kann das Element zu einem bestimmten Zeitpunkt X, Y oder eine Kombination aus X und Y aufweisen, wobei die Auswahl zeitweise variieren könnte. Im Gegensatz dazu kann der Ausdruck „mindestens eins von X“ so interpretiert werden, dass er ein oder mehrere X umfasst.
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Es versteht sich, dass, obgleich hier die Begriffe „erster“, „zweiter“, usw. zur Beschreibung verschiedener Elemente verwendet werden können, diese Elemente nicht durch diese Begriffe eingeschränkt werden sollen. Diese Begriffe werden lediglich dazu verwendet, ein Element von einem anderen zu unterscheiden. Somit könnte ein „erstes“ Element, das nachstehend erörtert wird, auch als ein „zweites“ Element bezeichnet werden, ohne von den Lehren der vorliegenden Offenbarung abzuweichen. Die Reihenfolge von Arbeitsgängen (oder Schritten) ist nicht auf die in den Ansprüchen oder den Figuren aufgezeigte Reihenfolge beschränkt, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben wird.
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Obgleich Aspekte der vorliegenden Offenbarung unter Bezugnahme auf die obigen beispielhaften Aspekte genau gezeigt und beschrieben wurden, ist für den Durchschnittsfachmann klar, dass verschiedene zusätzliche Aspekte in Betracht gezogen werden können. Beispielsweise sind die spezifischen oben beschriebenen Verfahren zur Nutzung der Einrichtung lediglich beispielhaft; ein Durchschnittsfachmann könnte ohne Weiteres jegliche Anzahl an Werkzeugen, Reihenfolgen von Schritten oder andere Mittel/Optionen zur Platzierung der oben beschriebenen Einrichtung oder von ihren Komponenten in Positionen, die jenen, die hier gezeigt und beschrieben werden, im Wesentlichen ähnlich sind, bestimmen. Zur Beibehaltung der Übersichtlichkeit in den Figuren sind gewisse sich wiederholende Komponenten, die gezeigt werden, nicht speziell nummeriert worden, jedoch erkennt ein Durchschnittsfachmann basierend auf den Komponenten, die nummeriert wurden, die Elementnummern, die den nicht nummerierten Komponenten zugeordnet werden sollten; durch das bloße Vorhandensein oder Fehlen einer Elementnummer in den Figuren wird keine Unterscheidung zwischen ähnlichen Komponenten beabsichtigt oder impliziert. Jegliche der beschriebenen Strukturen und Komponenten könnten integral als ein einziges unitäres oder monolithisches Stück gebildet sein oder sich aus separaten Unterkomponenten zusammensetzen, wobei beide dieser Ausbildungen irgendein geeignetes Ausgangsmaterial oder maßgefertigte Komponenten und/oder irgendein geeignetes Material oder Materialkombinationen beinhalten. Jegliche der beschriebenen Strukturen und Komponenten könnten je nach Wunsch für eine bestimmte Einsatzumgebung Einwegelemente oder wiederverwendbar sein. Jegliche Komponente könnte mit einer für den Benutzer wahrnehmbaren Markierung zur Angabe eines/einer diese Komponente betreffenden Materials, Konfiguration, mindestens einer Abmessung oder dergleichen versehen sein, wobei die für den Benutzer wahrnehmbare Markierung möglicherweise dem Benutzer bei der Auswahl einer Komponente aus einer Gruppe ähnlicher Komponenten für eine bestimmte Einsatzumgebung hilft. Ein „vorbestimmter“ Status kann zu einem beliebigen Zeitpunkt, bevor die manipulierten Strukturen jenen Status tatsächlich erreichen, bestimmt werden, wobei die „Vorbestimmung“ bis zu einem so späten Zeitpunkt, wie unmittelbar bevor die Struktur den vorbestimmten Status erreicht, erfolgen kann. Der Begriff „im Wesentlichen“ wird hier verwendet, um eine Eigenschaft anzugeben, die größtenteils, jedoch nicht zwangsweise komplett, jene, die spezifiziert wird, ist - eine „im Wesentlichen“ aufgewiesene Eigenschaft lässt die Möglichkeit eines gewissen relativ geringfügigen Einschlusses eines nicht der Eigenschaft entsprechenden Elements zu. Obgleich gewisse hier beschriebene Komponenten in der Darstellung spezifische geometrische Formen aufweisen, können alle Strukturen der vorliegenden Offenbarung je nach Wunsch für eine bestimmte Anwendung beliebige geeignete Formen, Größen, Konfigurationen, Relativbeziehungen, Querschnittsflächen oder jegliche andere physische Eigenschaften aufweisen. Jegliche Strukturen oder Merkmale, die unter Bezugnahme auf einen Aspekt oder eine Konfiguration beschrieben werden, könnten einzeln oder in Kombination mit anderen Strukturen oder Merkmalen bei irgendeinem anderen Aspekt oder irgendeiner anderen Konfiguration vorgesehen sein, da es unpraktisch wäre, alle Aspekte und Konfigurationen, die hier erörtert werden, so zu beschreiben, dass sie alle der in Bezug auf alle anderen Aspekte und Konfigurationen erörterten Optionen haben. Eine Vorrichtung oder ein Verfahren, die bzw. das eines dieser Merkmale enthält, ist als in den Schutzumfang der vorliegenden Offenbarung, der basierend auf den nachstehenden Ansprüchen und jeglichen Äquivalenten davon bestimmt wird, fallend zu verstehen.
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Weitere Aspekte, Aufgaben und Vorteile können durch Betrachtung der Zeichnungen, der Offenbarung und der anhängigen Ansprüche ermittelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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