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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten einer Person auf eine Verkehrssituation, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person bedarf, mittels eines Unterstützungssystems eines Kraftfahrzeugs gemäß dem geltenden Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt sowie ein Unterstützungssystem.
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Es ist bereits bekannt, dass auf den Straßen Gefahrenquellen bestehen und entstehen können, die die Aufmerksamkeit vieler Fahrender gleichsam beeinträchtigen. Dazu zählen unter anderem Baustellen, Unfälle, Stauenden, komplizierte Straßenführungen, unleserliche Beschilderung, Werbetafeln, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen sowie querende Verkehrsteilnehmer. Diese Gefahrenquellen sind bezüglich ihres Potentials, die Fahrtüchtigkeit zu beeinflussen, dynamisch. Die Dynamik kann von Einflussfaktoren im Umfeld des Kraftfahrzeugs, wie Wetter, Region, Verkehrsdichte, Tages- und Jahreszeit, abhängig sein. Sofern die Gefahrenquellen in Echtzeit durch mehrere Verkehrsteilnehmer erfasst werden, können diese Daten per Schwarmdaten-Technologie an Kraftfahrzeuge im Umfeld bereitgestellt werden. Nach der Übermittlung der Daten werden diese nicht umfassend verarbeitet. Das Ego-Kraftfahrzeug kann in potentielle Gefahrenquellen im Straßenverlauf geraten. Angemessene Reaktionen des empfangenen Kraftfahrzeugs erfolgen nicht.
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Die
US 2005/0 237 224 A1 betrifft ein Fahrzeugnavigationssystem zur Warnung eines Fahrzeugführers über das Vorhandensein und den Status von Verkehrseinrichtungen. Das Fahrzeugnavigationssystem kann einen Fahrer auf die verbleibende Zeit aufmerksam machen, bevor die Verkehrseinrichtung, wie zum Beispiel eine Ampel, den Verkehrsfluss ändert. Das Fahrzeugnavigationssystem kann einen Fahrzeugführer auch vor Verkehrseinrichtungen wie Stoppschildern und Schildern mit Geschwindigkeitsbegrenzungen warnen, wenn sich der Fahrer der Verkehrseinrichtung nähert. Das Fahrzeugnavigationssystem kann den Fahrer durch akustische oder optische Warnungen oder beides warnen. Das Fahrzeugnavigationssystem kann einen Bildschirm umfassen, der am Fahrzeug angebracht sein kann oder auch nicht. Das Fahrzeugnavigationssystem kann auch ein fahrzeuginternes Warnsystem umfassen, das es den Fahrzeugführern ermöglicht, Warnmeldungen an andere Fahrzeugführer in unmittelbarer Nähe zu senden.
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Die
US 2020/0 201 334 A1 betrifft ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugs eines Fahrzeugs beim Führen des Fahrzeugs, bei dem die Umgebung des Fahrzeugs erfasst wird, wobei die Erfassung der Umgebung den Verlauf von Fahrwegen sowie Bewegungsdaten anderer Verkehrsteilnehmer umfasst. Das Verfahren sieht vor, dass für die erfasste Umgebung historische Daten, die zumindest aus vergangenen Fahrmanövern von Verkehrsteilnehmern in der erfasstem Umgebung gewonnen wurden, abgerufen werden, die erfasste Umgebung des Fahrzeugs analysiert wird und eine Verkehrssituation des Fahrzeugs in Bezug auf mindestens einen zweiten Verkehrsteilnehmer der anderen erfassten Verkehrsteilnehmer ermittelt wird, ein wahrscheinliches Fahrmanöver des zweiten Verkehrsteilnehmers auf Basis der abgerufenen historischen Daten und der aktuellen Verkehrssituation vorhergesagt wird, und ein Steuersignal zur Unterstützung des Fahrers beim Führen des Fahrzeugs in Abhängigkeit von dem vorhergesagten Fahrmanöver des zweiten Verkehrsteilnehmers erzeugt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein Unterstützungssystem zu schaffen, mittels welchen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren, ein Computerprogrammprodukt sowie ein Unterstützungssystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vorbereiten einer Person auf eine Verkehrssituation, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person bedarf, mittels eines Unterstützungssystems eines Kraftfahrzeugs. Es wird eine Verkehrsinformation für die Verkehrssituation empfangen, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person bedarf, mittels einer Empfangseinrichtung des Unterstützungssystems. Die Person wird mit einer optischen Erfassungseinrichtung des Unterstützungssystems erfasst. Es erfolgt ein Bestimmen eines aktuellen Aufmerksamkeitszustands der Person in Abhängigkeit von der Erfassung mittels einer elektronischen Recheneinrichtung des Unterstützungssystems. Es wird ein Steuersignal für eine Funktionseinrichtung des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand und in Abhängigkeit von der Verkehrssituation mittels der elektronischen Recheneinrichtung erzeugt, wobei die Funktionseinrichtung zum Steigern des Aufmerksamkeitszustands der Person und somit zum Vorbereiten der Person auf die Verkehrssituation ausgebildet ist.
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Insbesondere kann somit die Straßensicherheit erhöht werden, da in Situationen, welche eine erhöhte Aufmerksam bedürfen, die Person, insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs, durch Aufmerksamkeitssteigerung auf die Verkehrssituation vorbereitet wird. Insbesondere erfolgt dies in Abhängigkeit des aktuellen Aufmerksamkeitszustands, sodass situationsabhängig der Aufmerksamkeitszustand erhöht werden kann. Insbesondere kann somit vorgesehen sein, dass nach der Übermittlung der Verkehrssituation diese entsprechend verarbeitet werden. Das Kraftfahrzeug kann in die potentiellen Gefahrenquellen im Straßenverlauf geraten. Angemessene Reaktionen des empfangenden Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise ein Angebot zur Warnung, Vorbereitung und Unterstützung des Fahrers, sind somit gegeben.
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Insbesondere ist somit vorgeschlagen, dass eine Ausweitung der Datenaufzeichnung und - aufbereitung durchgeführt wird. Es erfolgt insbesondere eine Bewertung der Kritikalität der Verkehrssituation und somit auch eine Bewertung der Situation für die eigene Fahraufgabe in das eigene Kraftfahrzeug beziehungsweise des Kraftfahrzeugführers. Dabei kann optional vorgesehen sein, dass beispielsweise die Daten auch anonymisiert werden. Des Weiteren kann eine Eingrenzung der Funktionalität, falls aufgrund zu geringer Anzahl an Fremdfahrzeugen im Umfeld eine Anonymität nicht gewährleistet werden kann, realisiert werden.
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Es können dabei prädiktive Maßnahmen zur Information und Unterstützung des Fahrers abgeleitet werden. Der Fahrzeugführer wird dabei unterstützt, die Gefahrensituation sicher zu bewältigen. Durch die Ausführung ist dabei eine Kaskade mit steigender Dringlichkeit, durch Prädiktion bereits früher als mit bisherigen Lösungen möglich. Ferner können Warnzeitpunkte bestehender Assistenzsysteme vorgezogen werden. Optisch kann gegebenenfalls mit einer Anzeige der Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Daten zum Beispiel Richtung und Entfernung die Gefahr frühzeitig angezeigt werden. Die Ausgabeeinrichtung kann zum Beispiel ein Head-up-Display, ein Smartlight, ein Innenraumlicht, eine Kombinationsbeleuchtung und auch ein Kombiinstrument sein. Ferner kann akustisch gegebenenfalls mit der Anzeige Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Daten, zum Beispiel mit Richtung und Entfernung, gewarnt werden. Auch kann haptisch gewarnt werden, beispielsweise mit der Anzeige der Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Verkehrsinformation zum Beispiel mit Richtung und Entfernung.
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Insbesondere kann somit auch eine Unterscheidung von prädiktiven und akuten Maßnahmen durchgeführt werden. Prädiktive Maßnahmen sind insbesondere vorgesehen, beispielsweise 15 Minuten vor Stauende im Fahrverlauf eine kontinuierliche Aktivierung des Kraftfahrzeugführers. Akut kann auch vorgesehen sein, dass zum Beispiel bei querenden Verkehrsteilnehmern zumindest 15 Sekunden voraus ein Pre-Crash-System als Funktionseinrichtung angesteuert werden kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass beispielsweise auch eine Spurwechselempfehlung sowie eine Geschwindigkeitsreduktionsempfehlung angegeben werden. Des Weiteren kann auch eine Abstandsempfehlung ausgegeben werden. Auch ein Angebot zur Unterstützung des Fahrers durch Assistenzfunktionen und automatisierte Fahrfunktionen, zum Beispiel ein Spurhalteassistent, ein Spurwechselassistent sowie ein Kreuzungsassistent können dem Kraftfahrzeugführer angeboten werden. Ferner ist es auch möglich, dass ein aktives Eingreifen in solche Assistenzfunktionen, zum Beispiel bei lediglicher Nutzung der Spurverlassenswarnung, eine Einschaltung der Spurmittenführung sowie ein Eingriff in den Front Assist durchgeführt werden.
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Ebenfalls kann eine Vorbereitung von Sicherheitssystemen durchgeführt werden, beispielsweise das Abschalten oder Ausblenden von Tertiäraufgaben im Kraftfahrzeug zum Beispiel ablenkende Tätigkeit im Infotainment unterbinden. Insbesondere erfolgt jedoch ein Angebot zur Unterstützung des Kraftfahrers durch Aktivierungs- oder Komfortmaßnahmen, die umfassen können die Aktivierung oder Abschaltung von Musik, Licht, Duft und Klimatisierung. Ein Gespräch mit Telefonkontakten oder Sprachassistenz kann ebenfalls unterbunden werden. Ferner kann ein Fitnessprogramm im Kraftfahrzeug entsprechend ausgeschaltet werden beziehungsweise eine Sitzverstellung oder Massage sowie Spiele ebenfalls unterbunden werden.
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Insbesondere kann beispielsweise ein Nutzerprofil erstellt werden, welches beschreibt, welche Funktionseinheiten welche Änderungen des Aufmerksamkeitszustands beim Fahrer bewirken. Dies kann beispielsweise durch Fahrerbeobachtung im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Anhand dessen kann dann wiederum je nachdem, welcher Aufmerksamkeitszustand erreicht werden soll, eine entsprechende Ansteuerung der Funktionseinheit durchgeführt werden beziehungsweise eine Intensität der Funktionseinheit entsprechend angepasst werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform wird ein Soll-Aufmerksamkeitszustand in Abhängigkeit von der empfangenen Verkehrssituation bestimmt und der Soll-Aufmerksamkeitszustand wird mit dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand verglichen und in Abhängigkeit von dem Vergleich das Steuersignal erzeugt. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass bei einer Übereinstimmung des Soll-Aufmerksamkeitszustands mit dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand das Steuersignal unterdrückt wird. Sollte beispielsweise herausgefunden werden, dass der Aufmerksamkeitszustand mindestens dem bestimmten Soll-Aufmerksamkeitszustand entspricht, so kann die Steigerung des Aufmerksamkeitszustands unterdrückt werden, da bereits der Kraftfahrzeugführer ausreichend aufmerksam ist, um die Verkehrssituation bewältigen zu können. Somit kann unnötiges Vorbereiten beziehungsweise Ansteuern der Funktionseinrichtung verhindert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht vor, dass bei einem Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands gegenüber dem Soll-Aufmerksamkeitszustand entschieden wird, welche Art der Funktionseinrichtung angesteuert wird. Insbesondere können beispielsweise unterschiedliche Funktionseinrichtungen angesteuert werden. Beispielsweise kann eine Anzeigeeinrichtung, eine akustische Einrichtung, eine haptische Einrichtung, eine Lichteinrichtung im Kraftfahrzeug oder dergleichen entsprechend angesteuert werden. Je nachdem, welcher aktuelle Aufmerksamkeitszustand herrscht und wie dieser den Soll-Aufmerksamkeitszustand unterschreitet, kann eine Kaskade entsprechend bedient werden. Beispielsweise können Funktionseinrichtungen, welche lediglich eine leichte Steigerung des Aufmerksamkeitszustands erreichen, beispielsweise eine Dufteinrichtung, bei lediglich einem geringen Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands initiiert werden. Insbesondere kann dies in Abhängigkeit von dem erstellten Fahrerprofil erfolgen. Sollte der aktuelle Aufmerksamkeitszustand wesentlich von dem Soll-Aufmerksamkeitszustand abweichen, so kann eine entsprechende für die Person intensiver wahrnehmbare Funktionseinrichtung entsprechend angesteuert werden. Hierzu kann beispielsweise eine Musikeinrichtung entsprechend angesteuert werden, welche den Aufmerksamkeitszustand des Verkehrsteilnehmers entsprechend erhöhen kann.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands gegenüber dem Soll-Aufmerksamkeitszustand entschieden wird, welche Intensität eine Ausgabe zur Steigerung der Aufmerksamkeit benötigt wird. Beispielsweise kann bei einer Musikeinrichtung eine Lautstärke als Intensität entsprechend angepasst werden. Ferner können entsprechende Lichtintensitäten oder auch Massagefunktionsintensitäten entsprechend angepasst werden. Insbesondere ist davon auszugehen, dass, je höher die Intensität ist, desto höher kann der Aufmerksamkeitszustand gesteigert werden. Insbesondere kann dies in Abhängigkeit von dem erstellten Fahrerprofil erfolgen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht vor, dass bei einem Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands gegenüber dem Soll-Aufmerksamkeitszustand entschieden wird, zu welchem Zeitpunkt zeitlich vor dem Eintritt der Verkehrssituation das Steuersignal erzeugt wird. Insbesondere kann somit eine langsame Steigerung des Aufmerksamkeitszustands initiiert werden, sodass es für den Kraftfahrzeugführer nicht unangenehm ist, wenn der Aufmerksamkeitszustand entsprechend gesteigert wird. Insbesondere je nachdem, wie der Unterschied zwischen dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand und dem Soll-Aufmerksamkeitszustand ist, kann beispielsweise die Erhöhung des Aufmerksamkeitszustands zwischen 15 Sekunden und 15 Minuten vor dem eigentlichen Eintritt der Verkehrssituation durchgeführt werden. Insbesondere kann dies in Abhängigkeit von dem erstellten Fahrerprofil erfolgen.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands gegenüber dem Soll-Aufmerksamkeitszustand entschieden wird, ob eine Vielzahl an Funktionseinrichtungen zur Steigerung der Aufmerksamkeit angesteuert wird. Bei der Vielzahl von Funktionseinrichtungen handelt es sich insbesondere um unterschiedliche Funktionseinrichtungen. Somit kann mittels vieler Funktionseinrichtungen der Aufmerksamkeitszustand des Kraftfahrzeugführers beziehungsweise der Person erhöht werden. Insbesondere kann dies in Abhängigkeit von dem erstellten Fahrerprofil erfolgen. Dadurch ist es ermöglicht, dass der verbesserte Aufmerksamkeitszustand für die Person erhöht werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist vorgesehen, dass die Verkehrssituation von einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung bereitgestellt wird, wobei die Verkehrssituation anhand von Aufmerksamkeitszuständen einer Vielzahl von weiteren Verkehrsteilnehmern, welche die Verkehrssituation bewältigt haben, bewertet wird. Insbesondere können somit Schwarmdaten genutzt werden, welche beispielsweise gerade in der Verkehrssituation sind beziehungsweise die Verkehrssituation bereits bewältigt haben und auf Basis dieses Schwarmwissen wiederum kann die Verkehrsinformation erzeugt werden. Insbesondere kann die Verkehrsinformation auch in Abhängigkeit von Aufmerksamkeitszuständen der Vielzahl von weiteren Verkehrsteilnehmern berücksichtigt werden. Somit kann äußerst zuverlässig die Verkehrsinformation erzeugt werden.
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Bei dem vorgestellten Verfahren handelt es sich insbesondere um ein computerimplementiertes Verfahren. Daher betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, welche eine elektronische Recheneinrichtung dazu veranlassen, wenn die Programmcodemittel von der elektronischen Recheneinrichtung abgearbeitet werden, ein Verfahren nach dem vorhergehenden Aspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann auch als Computerprogramm bezeichnet werden.
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Ferner betrifft die Erfindung auch ein computerlesbares Speichermedium mit dem Computerprogrammprodukt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft auch ein Unterstützungssystem für ein Kraftfahrzeug zum Vorbereiten einer Person auf eine Verkehrssituation, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person bedarf, mit zumindest einer Empfangseinrichtung, einer optischen Erfassungseinrichtung und mit einer elektronischen Recheneinrichtung, wobei das Unterstützungssystem zum Durchführen eines Verfahrens nach dem vorhergehenden Aspekt ausgebildet ist. Insbesondere wird das Verfahren mittels des Unterstützungssystems durchgeführt.
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Die elektronische Recheneinrichtung weist beispielsweise Prozessoren, Schaltkreise, insbesondere integrierte Schaltkreise, sowie weitere elektronische Bauteile auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einem Unterstützungssystem nach dem vorhergehenden Aspekt. Das Kraftfahrzeug ist dabei insbesondere zumindest teilweise assistiert betrieben.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Unterstützungssystems sowie des Kraftfahrzeugs anzusehen. Das Unterstützungssystem sowie das Kraftfahrzeug weisen hierzu gegenständliche Merkmale auf, um entsprechende Verfahrensschritte durchführen zu können.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Unterstützungssystems sowie des Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Unterstützungssystems sowie des Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige 1 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Ausführungsform eines Unterstützungssystems.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist das beschriebene Ausführungsbeispiel auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In der Figur sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer Ausführungsform eines Unterstützungssystems 2. Das Unterstützungssystem 2 ist zum Vorbereiten einer Person 3 auf eine Verkehrssituation 4, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person 3 bedarf, ausgebildet. Das Unterstützungssystem 2 weist hierzu zumindest eine Empfangseinrichtung 5, eine optische Erfassungseinrichtung 6 sowie eine elektronische Recheneinrichtung 12 auf.
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Beim Verfahren zum Vorbereiten der Person 3 auf die Verkehrssituation 4 ist vorgesehen, dass eine Verkehrsinformation 7 für die Verkehrssituation 4, die eine erhöhte Aufmerksamkeit der Person 3 bedarf, mittels der Empfangseinrichtung 5 empfangen wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist gezeigt, dass beispielsweise von einem weiteren Verkehrsteilnehmer 8 die Verkehrssituation 4 erfasst wird und an eine zentrale elektronische Recheneinrichtung 9 übertragen wird. Von der zentralen elektronischen Recheneinrichtung 9 kann wiederum die Verkehrssituation 7 an die Empfangseinrichtung 5 übertragen werden. Alternativ oder ergänzend kann auch direkt vom Kraftfahrzeug 1, vom weiteren Verkehrsteilnehmer 8, beispielsweise über V2V-Kommunikation, die Verkehrssituation an die Empfangseinrichtung 5 übertragen werden.
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Es erfolgt das Erfassen der Person 3 mittels der optischen Erfassungseinrichtung 6, welche beispielsweise als Kamera, insbesondere Innenraumkamera, ausgebildet ist. Es wird ein aktueller Aufmerksamkeitszustand der Person 3 in Abhängigkeit von der Erfassung mittels der elektronischen Recheneinrichtung 12 bestimmt. Es erfolgt dann das Erzeugen eines Steuersignals 10 für eine Funktionseinrichtung 11 des Kraftfahrzeugs 1 in Abhängigkeit von dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand und in Abhängigkeit von der Verkehrssituation 4 mittels der elektronischen Recheneinrichtung 12, wobei die Funktionseinrichtung 11 zum Steigern des Aufmerksamkeitszustands der Person 3 und somit zum Vorbereiten der Person 3 auf die Verkehrssituation 4 ausgebildet ist.
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Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass ein Soll-Aufmerksamkeitszustand in Abhängigkeit von der empfangenen Verkehrssituation 4 bestimmt wird und der Soll-Aufmerksamkeitszustand mit dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand verglichen wird und in Abhängigkeit von dem Vergleich das Steuersignal 10 erzeugt wird. Dabei kann vorgesehen sein, dass bei einer Übereinstimmung des Soll-Aufmerksamkeitszustand mit dem aktuellen Aufmerksamkeitszustand das Steuersignal 10 unterstückt wird.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass bei einem Unterschreiten des aktuellen Aufmerksamkeitszustands gegenüber dem Soll-Aufmerksamkeitszustand entschieden wird, welche Art der Funktionseinrichtung 11 angesteuert wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass auch entschieden wird, welche Intensität eine Ausgabe zur Steigerung der Aufmerksamkeit benötigt wird. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass auch entschieden wird, zu welchem Zeitpunkt zeitlich vor dem Eintritt der Verkehrssituation 4 das Steuersignal 10 erzeugt wird. Ebenfalls ist möglich, dass entschieden wird, ob eine Vielzahl an Funktionseinrichtungen 11 zur Steigerung der Aufmerksamkeit angesteuert wird.
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Ferner zeigt die 1, dass die Verkehrsinformation 7 von einer kraftfahrzeugexternen elektronischen Recheneinrichtung 9 bereitgestellt wird, wobei die Verkehrssituation 4 anhand vom Aufmerksamkeitszustand einer Vielzahl von Verkehrsteilnehmern 8, welche die Verkehrssituation 4 bewältigt haben, bewertet wird.
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Insbesondere kann somit die Straßensicherheit erhöht werden, da in Situationen, welche eine erhöhte Aufmerksam bedürfen, die Person 3, insbesondere der Fahrer des Kraftfahrzeugs, durch Aufmerksamkeitssteigerung auf die Verkehrssituation 4 vorbereitet wird. Insbesondere erfolgt dies in Abhängigkeit des aktuellen Aufmerksamkeitszustands, sodass situationsabhängig der Aufmerksamkeitszustand erhöht werden kann. Insbesondere kann somit vorgesehen sein, dass nach der Übermittlung der Verkehrssituation 4 diese entsprechend verarbeitet werden. Das Kraftfahrzeug 1 kann in die potentiellen Gefahrenquellen im Straßenverlauf geraten. Angemessene Reaktionen des empfangenden Kraftfahrzeugs 1, wie beispielsweise ein Angebot zur Warnung, Vorbereitung und Unterstützung des Fahrers, sind somit gegeben.
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Insbesondere ist somit vorgeschlagen, dass eine Ausweitung der Datenaufzeichnung und - aufbereitung durchgeführt wird. Es erfolgt insbesondere eine Bewertung der Kritikalität der Verkehrssituation 4 und somit auch eine Bewertung der Situation für die eigene Fahraufgabe in das eigene Kraftfahrzeug 1 beziehungsweise des Kraftfahrzeugführers. Dabei kann optional vorgesehen sein, dass beispielsweise die Daten auch anonymisiert werden. Des Weiteren kann eine Eingrenzung der Funktionalität, falls aufgrund zu geringer Anzahl an Fremdfahrzeugen im Umfeld eine Anonymität nicht gewährleistet werden kann, realisiert werden.
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Es können dabei prädiktive Maßnahmen zur Information und Unterstützung des Fahrers abgeleitet werden. Der Fahrzeugführer wird dabei unterstützt, die Gefahrensituation sicher zu bewältigen. Durch die Ausführung ist dabei eine Kaskade mit steigender Dringlichkeit, durch Prädiktion bereits früher als mit bisherigen Lösungen möglich. Ferner können Warnzeitpunkte bestehender Assistenzsysteme vorgezogen werden. Optisch kann gegebenenfalls mit einer Anzeige der Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Daten zum Beispiel Richtung und Entfernung die Gefahr frühzeitig angezeigt werden. Die Ausgabeeinrichtung kann zum Beispiel ein Head-up-Display, ein Smartlight, ein Innenraumlicht, eine Kombinationsbeleuchtung und auch ein Kombiinstrument sein. Ferner kann akustisch gegebenenfalls mit der Anzeige Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Daten, zum Beispiel mit Richtung und Entfernung, gewarnt werden. Auch kann haptisch gewarnt werden, beispielsweise mit der Anzeige der Gefahr bezüglich der aufgezeichneten Verkehrsinformation 7 zum Beispiel mit Richtung und Entfernung.
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Insbesondere kann somit auch eine Unterscheidung von prädiktiven und akuten Maßnahmen durchgeführt werden. Prädiktive Maßnahmen sind insbesondere vorgesehen, beispielsweise 15 Minuten vor Stauende im Fahrverlauf eine kontinuierliche Aktivierung des Kraftfahrzeugführers. Akut kann auch vorgesehen sein, dass zum Beispiel bei querenden Verkehrsteilnehmern 8 zumindest 15 Sekunden voraus ein Pre-Crash-System als Funktionseinrichtung 11 angesteuert werden kann.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass beispielsweise auch eine Spurwechselempfehlung sowie eine Geschwindigkeitsreduktionsempfehlung angegeben werden. Des Weiteren kann auch eine Abstandsempfehlung ausgegeben werden. Auch ein Angebot zur Unterstützung des Fahrers durch Assistenzfunktionen und automatisierte Fahrfunktionen, zum Beispiel ein Spurhalteassistent, ein Spurwechselassistent sowie ein Kreuzungsassistent können dem Kraftfahrzeugführer angeboten werden. Ferner ist es auch möglich, dass ein aktives Eingreifen in solche Assistenzfunktionen, zum Beispiel bei lediglicher Nutzung der Spurverlassenswarnung, eine Einschaltung der Spurmittenführung sowie ein Eingriff in den Front Assist durchgeführt werden.
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Ebenfalls kann eine Vorbereitung von Sicherheitssystemen durchgeführt werden, beispielsweise das Abschalten oder Ausblenden von Tertiäraufgaben im Kraftfahrzeug 1 zum Beispiel ablenkende Tätigkeit im Infotainment unterbinden. Insbesondere erfolgt jedoch ein Angebot zur Unterstützung des Kraftfahrers 1 durch Aktivierungs- oder Komfortmaßnahmen, die umfassen können die Aktivierung oder Abschaltung von Musik, Licht, Duft und Klimatisierung. Ein Gespräch mit Telefonkontakten oder Sprachassistenz kann ebenfalls unterbunden werden. Ferner kann ein Fitnessprogramm im Kraftfahrzeug 1 entsprechend ausgeschaltet werden beziehungsweise eine Sitzverstellung oder Massage sowie Spiele ebenfalls unterbunden werden.
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Insbesondere kann beispielsweise ein Nutzerprofil erstellt werden, welches beschreibt, welche Funktionseinheiten 11 welche Änderungen des Aufmerksamkeitszustands beim Fahrer bewirken. Dies kann beispielsweise durch Fahrerbeobachtung im laufenden Betrieb durchgeführt werden. Anhand dessen kann dann wiederum je nachdem, welcher Aufmerksamkeitszustand erreicht werden soll, eine entsprechende Ansteuerung der Funktionseinheit 11 durchgeführt werden beziehungsweise eine Intensität der Funktionseinheit 11 entsprechend angepasst werden. Hierzu kann die elektronische Recheneinrichtung 12 beispielsweise einen maschinellen Lernalgorithmus aufweisen, um das Fahrerprofil entsprechend erstellen zu können beziehungsweise lernen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Unterstützungssystem
- 3
- Person
- 4
- Verkehrssituation
- 5
- Empfangseinrichtung
- 6
- optische Erfassungseinrichtung
- 7
- Verkehrsinformation
- 8
- Verkehrsteilnehmer
- 9
- kraftfahrzeugexterne elektronische Recheneinrichtung
- 10
- Steuersignal
- 11
- Funktionseinrichtung
- 12
- elektronische Recheneinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005/0237224 A1 [0003]
- US 2020/0201334 A1 [0004]