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Die Erfindung betrifft ein Luftleitelement und ein Kraftfahrzeug mit einem Luftleitelement.
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Bei Kraftfahrzeugen ist es bekannt, dass ein Luftstrom bei der Fahrt des Kraftfahrzeugs in Vorwärtsrichtung das Kraftfahrzeug von vorn nach hinten umströmt. Dieser Luftstrom führt zu einer seitlichen Umströmung des Kraftfahrzeugs und zu einer Umströmung des Hecks des Kraftfahrzeugs. Am Heck findet ein so genannter Nachlauf der Umströmung, also eine Abströmung, statt, welcher den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs erhöht.
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Zur Beeinflussung der seitlichen Umströmung des Kraftfahrzeugs am Fahrzeugheck sind durch die
DE 10 2015 121 785 A1 Luftleitelemente bekannt geworden, die seitlich am Fahrzeugheck linear verschiebbar ausfahrbar ausgebildet sind, so dass sie in Verlängerung des Fahrzeughecks seitlich vorragen, um die Luftströmung zur Reduzierung des Luftwiderstands zu beeinflussen. Dadurch werden die Luftleitelemente in Ausfahrrichtung aus dem Fahrzeugheck ausgefahren und entsprechend in den Luftstrom gestellt. Damit wird die Beeinflussung des Luftstroms eingeschränkt auf die Anstellung des Luftleitelements, wie es aufgrund der linearen Ausfahrbewegung resultiert, was eine unerwünschte Einschränkung der Reduzierung des Luftwiderstands bedeutet.
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Die
DE 10 2015 121 030 A1 offenbart ein Luftleitelement mit einem Flächenelement und einem längs verschieblichen Trägerelement, wobei das Flächenelement an dem Trägerelement beweglich gelagert angelenkt ist, weiterhin mit einem Antriebselement mit einem Spindelgetriebe und mit einer Linearführung, wobei das Trägerelement mittels des Spindelgetriebes längsverschieblich antreibbar ist, derart, dass mit dem Antriebselement eine Gewindespindel des Spindelgetriebes antreibbar verbunden ist und eine Spindelmutter mit dem Trägerelement in Antriebsverbindung steht.
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Es ist die Aufgabe, ein Luftleitelement und ein Kraftfahrzeug mit einem Luftleitelement zu schaffen, welche eine verbesserte Reduzierung des Luftwiderstands aufgrund einer seitlichen Umströmung erlaubt.
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Die Aufgabe zu dem Luftleitelement wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Luftleitelement mit einem Flächenelement und einem längs verschieblichen Trägerelement, wobei das Flächenelement an dem Trägerelement beweglich gelagert angelenkt ist, weiterhin mit einem Antriebselement mit einem Spindelgetriebe und mit einer Linearführung, wobei das Trägerelement mittels des Spindelgetriebes längsverschieblich antreibbar ist, derart, dass mit dem Antriebselement eine Gewindespindel des Spindelgetriebes antreibbar verbunden ist und eine Spindelmutter mit dem Trägerelement in Antriebsverbindung steht. Dadurch kann das Trägerelement sicher und zuverlässig auf kleinem Bauraum verschieblich angeordnet werden, wobei das Flächenelement mit dem Trägerelement verschieblich ist und bedarfsweise in den Luftstrom verschiebbar ist.
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Erfindungsgemäß ist das Trägerelement in einem Seitenteil oder Heckteil eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeughecks, längsverschieblich gelagert angeordnet. Dadurch kann die Umströmung des Kraftfahrzeugs am Heck beeinflusst werden, indem das Luftleitelement verstellbar seitlich am Fahrzeugheck angeordnet wird, insbesondere zwei solcher Luftleitelemente seitlich am Fahrzeugheck angeordnet werden.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn das Flächenelement durch eine Öffnung des Seitenteils oder des Heckteils verschieblich angeordnet ist. Damit wird der innere Bereich des Fahrzeughecks gegen Schmutz und Wasser etc. geschützt und dennoch kann das Luftleitelement ausfahrbar angeordnet werden, um die Umströmung zu beeinflussen, während das Trägerelement und das Antriebselement geschützt angeordnet werden können.
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Auch ist es bei einem Ausführungsbeispiel vorteilhaft, wenn die Linearführung des Antriebs einen Führungsschlitten aufweist, relativ zu welchem das Trägerelement verlagerbar ist. Damit kann mit einer sehr schlanken und leichten Bauweise eine Führung erzeugt werden, welche eine betriebssichere Ausfahrbarkeit des Flächenelements erlaubt.
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Vorteilhaft ist es auch, wenn der Führungsschlitten zwei beabstandet zueinander angeordnete Führungshülsen aufweist, in welche Führungsstifte des Trägerelements verlagerbar eingreifen. Damit wird eine stabile Führung erlaubt, welche auch bei starkem Fahrtwind- oder Windeinfluss auf das Flächenelement nicht verschränkt wird, so dass jederzeit eine stabile Anordnung des Flächenelements erreicht wird.
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Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn das Antriebselement mit der Gewindespindel unmittelbar, insbesondere stirnseitlich, verbunden ist, so dass das Antriebselement die Gewindespindel unmittelbar antreibt. Damit wird eine bauraumsparende, direkte und unkomplizierte Gestaltung ohne Zwischenschaltung eines weiteren Getriebes erreicht.
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Die Aufgabe zu dem Kraftfahrzeug wird mit den Merkmalen von Anspruch 7 gelöst.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Luftleitelement, insbesondere mit zwei Luftleitelementen, gemäß der Erfindung.
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Erfindungsgemäß sind die Luftleitelemente im Heckbereich des Kraftfahrzeugs an einem Seitenteil oder Heckteil an zwei sich gegenüberliegenden Seiten angeordnet. So kann die Umströmung des Heckbereichs auf beiden Seiten des Kraftfahrzeugs beeinflusst werden, um den Luftwiderstand zu verbessern.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das zumindest eine Luftleitelement längsverschieblich entlang einer geraden, gekrümmten oder bogenförmigen Bahn verschiebbar ist. Damit kann der verfügbare Bauraum gut ausgenutzt werden zur Anordnung und Verschiebung des Trägerelements und des Flächenelements.
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Auch ist es zweckmäßig, wenn das Trägerelement und das Antriebselement mit dem Spindelgetriebe in dem Seitenteil oder in dem Heckteil angeordnet sind und das Flächenelement durch eine Öffnung des Seitenteils oder des Heckteils verschieblich ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen detailliert erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Fahrzeughecks und die seitliche Umströmung des Fahrzeughecks ohne ausgefahrenes Luftleitelement,
- 2 eine weitere schematische perspektivische Darstellung des Fahrzeughecks gemäß 1 ohne ausgefahrenes Luftleitelement,
- 3 eine schematische perspektivische Darstellung eines Fahrzeughecks und die seitliche Umströmung des Fahrzeughecks mit einem ausgefahrenen erfindungsgemäßen Flächenelement eines Luftleitelements,
- 4 eine weitere schematische perspektivische Darstellung des Fahrzeughecks gemäß 3 mit ausgefahrenem Flächenelement des Luftleitelements,
- 5 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftleitelements mit Flächenelement, Trägerelement und Antriebselement in einer eingefahrenen Betriebsstellung,
- 6 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftleitelements mit Flächenelement, Trägerelement und Antriebselement in einer eingefahrenen Betriebsstellung,
- 7 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftleitelements mit Flächenelement, Trägerelement und Antriebselement in einer ausgefahrenen Betriebsstellung, und
- 8 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Luftleitelements mit Flächenelement, Trägerelement und Antriebselement in einer ausgefahrenen Betriebsstellung.
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Die 1 und 2 zeigen eine Seite eines Fahrzeughecks 2 eines Kraftfahrzeugs 1 ohne Luftleitelement, wobei in 1 mittels des Pfeils 3 die seitliche Umströmung des Fahrzeughecks 2 bei einer Fahrt in Vorwärtsrichtung angedeutet ist. Es ist zu erkennen, dass die an dem Kraftfahrzeug 1 seitlich vorbei strömende Luft hinter dem Fahrzeugheck 2 nach innen strömt und damit den Luftwiderstand erhöht.
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Die 3 und 4 zeigen eine Seite eines Fahrzeughecks 2 eines Kraftfahrzeugs 1 mit einem ausgefahrenen Flächenelement 4 eines Luftleitelements 5, wobei in 3 mittels des Pfeils 3 die seitliche Umströmung des Fahrzeughecks 2 bei einer Fahrt in Vorwärtsrichtung angedeutet ist. Es ist zu erkennen, dass die an dem Kraftfahrzeug 1 seitlich vorbei strömende Luft hinter dem Fahrzeugheck 2 durch das Flächenelement 4 des Luftleitelements 5 nach außen abgelenkt wird, so dass die Luft nicht so weit nach innen strömt, wie es in 1 ohne Flächenelement eines Luftleitelements zu erkennen ist, so dass der Luftwiderstand gemäß dem Betriebszustand der 3 geringer ist als gemäß dem Betriebszustand gemäß 1.
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Gemäß der 5 bis 8 ist das Flächenelement 4 an einem Trägerelement 6 verlagerbar geführt angeordnet, welches von einem Antriebselement 10 verschieblich ist. Das Flächenelement 4 ist in dem Fahrzeugheck 2 in einem Seitenteil 7 oder Heckteil 8 verlagerbar angeordnet und kann durch eine schmale Öffnung 9 herausgeführt werden, damit es im Luftstrom steht und die Umströmung des Fahrzeughecks 2 beeinflussen kann.
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Die 6 bis 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Luftleitelements 5 mit einem Flächenelement 4 und einem längs verschieblichen Trägerelement 6.
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Das Trägerelement 6 ist mittels eines Antriebselements 10 entlang einer Führung mittels einer Linearführung 11 verlagerbar, wobei das Antriebselement 10 das Trägerelement 6 zwischen zwei Endpositionen hin und her verlagern kann.
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Das Flächenelement 4 ist an dem Trägerelement 6 unbeweglich angelenkt, so dass das Flächenelement 4 mit dem Trägerelement 6 längsverschieblich ist.
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Die Linearführung 11 weist einen Führungsschlitten 12 auf, welcher zwei beabstandet zueinander angeordnete Führungshülsen 13 aufweist, in welche Führungsstifte 14 längsverschieblich eingreifen, um das Trägerelement 6 relativ zu dem Führungsschlitten 12 zu lagern.
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Das Antriebselement 10 weist ein Spindelgetriebe 15 auf, wobei das Trägerelement 6 mittels des Spindelgetriebes 15 längsverschieblich antreibbar ist. Dabei ist das Antriebselement 10 mit einer Gewindespindel 16 des Spindelgetriebes 15 drehantreibbar verbunden und das Trägerelement 6 weist eine Spindelmutter 17 des Spindelgetriebes 15 auf, die mit dem Trägerelement 6 verbunden ist. Dabei kämmt die Spindelmutter 17 die Gewindespindel 16 und bei Verdrehung der Gewindespindel 16 verlagert sich die Spindelmutter 17 linear, siehe die 7 und 8.
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Dabei ist das Trägerelement 6 in einem Seitenteil 7 oder Heckteil 8 eines Kraftfahrzeugs 1, insbesondere eines Kraftfahrzeughecks, längsverschieblich gelagert angeordnet, wobei das Flächenelement 4 durch eine Öffnung 9 des Seitenteils 7 oder des Heckteils 8 verschieblich angeordnet ist. In der eingefahrenen Betriebsstellung ist das Flächenelement 4 in dem Seitenteil 7 oder Heckteil 8 versteckt angeordnet, so wie es in den 1 und 2 zu erkennen ist und in dem ausgefahrenen Zustand ist das Flächenelement 4 ausgefahren, so wie es in den 3 bis 5 zu erkennen ist.
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Das Kraftfahrzeug 1 der 1 bis 4 zeigt nur ein Flächenelement 4 auf einer Seite des Fahrzeughecks 2, wobei vorteilhaft die Luftleitelemente 5 im Heckbereich des Kraftfahrzeugs 1 an einem Seitenteil 7 oder Heckteil 8 an den beiden sich gegenüberliegenden Seiten des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sind. Dies ist für beide Ausführungsbeispiele gültig.
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Auch ist bei dem Ausführungsbeispiel zu erkennen, dass das zumindest eine Flächenelement 4 des Luftleitelements 5 grundsätzlich längsverschieblich entlang einer geraden, gekrümmten oder bogenförmigen Bahn verschiebbar ist. In den Figuren der beiden Ausführungsbeispiele ist zu erkennen, dass die Bahn bogenförmig ist. Sie kann jedoch auch gerade ausgebildet sein oder anderweitig ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Fahrzeugheck
- 3
- Pfeil
- 4
- Flächenelement
- 5
- Luftleitelement
- 6
- Trägerelement
- 7
- Seitenteil
- 8
- Heckteil
- 9
- Öffnung
- 10
- Antriebselement
- 11
- Linearführung
- 12
- Führungsschlitten
- 13
- Führungshülse
- 14
- Führungsstift
- 15
- Spindelgetriebe
- 16
- Gewindespindel
- 17
- Spindelmutter