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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Fördervorrichtung zum Fördern von Werkstücken, eine Bearbeitungsmaschine sowie ein Verfahren zum Fördern von Werkstücken.
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Stand der Technik
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Es sind Bearbeitungsmaschinen bekannt, die als Durchlaufmaschine ausgebildet sind. Diese Bearbeitungsmaschinen umfassen eine Fördervorrichtung, um die zu bearbeitenden Werkstücke einem Bearbeitungsbereich zuzuführen und aus diesem abzuführen. Eine solche Fördervorrichtung kann zwei parallel zueinander angeordnete Förderketten aufweisen, auf denen die zu fördernden Werkstücke aufliegen. Aufgrund von Montage- und Fertigungstoleranzen, individuellen Verschleißerscheinungen oder dergleichen können zwischen diesen Förderketten Längenunterschiede auftreten, aus denen unterschiedliche Kettengeschwindigkeiten resultieren. Die voneinander abweichenden Kettengeschwindigkeiten können zu Winkelfehlern bei der Bearbeitung der auf den Förderketten aufliegenden Werkstücke und somit zu einer Beeinträchtigung der Bearbeitungsqualität sowie zu einem erhöhten Verschleiß führen.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördervorrichtung, eine Bearbeitungsmaschine und ein Verfahren zum Fördern von Werkstücken bereitzustellen, die eine präzise Förderung von Werkstücken ermöglichen, insbesondere in einen Bearbeitungsbereich einer Bearbeitungsmaschine, um eine optimierte Bearbeitungsqualität zu erreichen.
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Eine Fördervorrichtung ist in Anspruch 1 definiert. Eine Bearbeitungsmaschine ist in Anspruch 12 definiert. Ein Verfahren zum Fördern von Werkstücken ist in Anspruch 13 definiert. Unteransprüche beziehen sich auf bestimmte Ausführungsformen.
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Die Aufgabe wird durch eine Fördervorrichtung zum Fördern von Werkstücken in einer Förderrichtung, insbesondere in einen Bearbeitungsbereich einer Bearbeitungsmaschine, gelöst, aufweisend wenigstens zwei Förderstränge, die eingerichtet sind, eine Förderbewegung eines Werkstücks herbeizuführen, eine Antriebseinrichtung zum Antreiben der wenigstens zwei Förderstränge, und eine steuerbare Längenkompensationseinrichtung, durch die eine Länge von zumindest einem der Förderstränge anpassbar ist.
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Eine solche Fördervorrichtung ermöglicht eine präzise Förderung von Werkstücken, indem Längenunterschiede zwischen den wenigstens zwei Fördersträngen durch die steuerbare Längenkompensationseinrichtungen ausgleichbar sind.
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Bei den wenigstens zwei Fördersträngen handelt es sich insbesondere um Förderstränge, die beabstandet und parallel zueinander angeordnet sind.
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Insbesondere umfassen die wenigstens zwei Förderstränge Förderketten, Förderriemen oder Förderbänder zum Fördern der Werkstücke. Bevorzugt sind die wenigstens zwei Förderstränge, insbesondere Förderketten, Förderriemen oder Förderbänder, ausgebildet, eine Förderbewegung eines darauf aufliegenden Werkstücks herbeizuführen.
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Die Längenkompensationseinrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, eine Länge von zumindest einem der Förderstränge durch eine entsprechende Ansteuerung zu verlängern und/oder zu verkürzen. Bevorzugt kann die Längenkompensationseinrichtung eingerichtet sein, dass durch diese die Länge jedes der wenigstens zwei Förderstränge anpassbar ist.
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Eine Weiterbildung der Fördervorrichtung kann zudem vorsehen, dass die Längenkompensationseinrichtung wenigstens ein Stellglied umfasst, durch das eine Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs steuerbar ist.
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Durch die Ansteuerung des wenigstens einen Stellglieds kann eine Stellbewegung ausführbar sein, welche die Längenänderung, d.h. die Verlängerung und/oder Verkürzung, des zumindest einen Förderstrangs bewirkt.
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Jeder der wenigstens zwei Förderstränge kann ein solches Stellglied oder mehrere solcher Stellglieder aufweisen. Das Stellglied kann auch als Aktor bezeichnet werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Fördervorrichtung kann die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, in den zumindest einen Förderstrang integriert sein.
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Die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, kann ein Verbindungselement bilden, welches in den Förderstrang integriert ist. Die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, kann einen Abschnitt oder ein Teil des Förderstrangs bilden.
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Vorzugsweise kann die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, in wenigstens eine Förderkette integriert sein. Beispielsweise kann die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, ein Verbindungselement zwischen Kettengliedern oder ein Kettenglied der Förderkette bilden.
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Vorteilhaft kann bei der Fördervorrichtung ferner vorgesehen sein, dass durch die Längenkompensationseinrichtung, insbesondere das wenigstens eine Stellglied, eine Vorspannkraft des zumindest einen Förderstrangs änderbar ist.
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Im Betrieb der Fördervorrichtung können sich die Vorspannkräfte der Förderstränge, beispielsweise eine Förderkettenspannung, Förderriemenspannung oder Förderbandspannung, ändern. Beispielsweise aufgrund von Belastungen, Verschleiß oder dergleichen.
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Durch die Steuerung der Längenkompensationseinrichtung kann die Vorspannkraft des zumindest einen Förderstrangs änderbar sein, um die Länge des zumindest einen Förderstrangs definiert zu verlängern und/oder zu verkürzen.
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Die Längenkompensationseinrichtung kann eine Messeinrichtung zum Ermitteln der Vorspannkraft des zumindest einen Förderstrangs aufweisen. Die Vorspannkraft des zumindest einen Förderstrangs kann dadurch in Abhängigkeit von der ermittelten Vorspannkraft durch die Längenkompensationseinrichtung anpassbar sein.
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In einer besonders bevorzugt Ausgestaltung der Fördervorrichtung kann die Längenkompensationseinrichtung in der Weise steuerbar sein, dass durch die Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs eine Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten der wenigstens zwei Förderstränge vorgesehen ist.
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Durch die Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten können die wenigstens zwei Förderstränge mit aufeinander abgestimmten Fördergeschwindigkeiten betrieben werden. Durch die Synchronisation können folglich Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen den wenigstens zwei Fördersträngen eliminierbar sein.
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Durch die Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten kann insbesondere erreicht sein, dass sich die auf den Fördersträngen aufliegenden Werkstücke nicht verdrehen, wie dies bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge auftreten würden. Dadurch können Winkelfehler bei der Bearbeitung des Werkstücks vermieden werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Fördervorrichtung kann zudem vorsehen, dass die Steuerung der Längenkompensationseinrichtung in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter von zumindest einem der Förderstränge vorgesehen ist.
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Bevorzugt kann durch die Längenkompensationseinrichtung die Länge des zumindest einen Förderstrangs in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter des zumindest einen weiteren Förderstrangs steuerbar sein.
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Besonders bevorzugt kann durch die Längenkompensationseinrichtung die Länge der Förderstränge in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter des jeweils anderen Förderstrangs steuerbar sein. Auf diese Weise kann eine, vorzugsweise automatisierte, Regelung vorgesehen sein, um die Förderstränge mit synchronisierten Fördergeschwindigkeiten zu betreiben.
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Vorzugsweise kann bei der Fördervorrichtung der wenigstens eine Parameter ein Antriebsmoment, eine Fördergeschwindigkeit, eine Nockenposition und/oder eine Vorspannkraft von zumindest einem der Förderstränge sein.
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In einer Ausgestaltung der Fördervorrichtung kann ferner vorgesehen sein, dass die Längenkompensationseinrichtung eine Sensoreinrichtung zum Erfassen des wenigstens einen Parameters umfasst.
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Die Sensoreinrichtung kann einen oder mehrere beliebige Sensoren zum Erfassen des wenigstens einen Parameters umfassen, d.h. Sensoren zum Erfassen von Antriebsmomenten, Fördergeschwindigkeiten, Nockenpositionen und/oder Vorspannkräften der wenigstens zwei Förderstränge.
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Beispielsweise kann es sich bei den Sensoren um optische Sensoren, wie eine Lichtschranke oder eine Kameraeinrichtung, oder um Geschwindigkeitssensoren, Kraftsensoren oder dergleichen handeln.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Fördervorrichtung kann zudem vorsehen, dass durch die Sensoreinrichtung die Antriebsmomente, Fördergeschwindigkeiten, Nockenpositionen und/oder Vorspannkräfte von jedem der wenigstens zwei Antriebsstränge erfassbar sind, und die Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs in Abhängigkeit von einer Differenz zwischen den Antriebsmomenten, Fördergeschwindigkeiten, Nockenpositionen und/oder Vorspannkräften der wenigstens zwei Antriebsstränge steuerbar ist.
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Durch das Ermitteln der Differenz zwischen den Antriebsmomenten, Fördergeschwindigkeiten, Nockenpositionen und/oder Vorspannkräften der Förderstränge kann eine Abweichung zwischen den jeweiligen Parametern der Förderstränge, die zu den unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten führen, erfassbar sein.
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In Abhängigkeit von der Differenz zwischen den jeweiligen Parametern ist die Längenkompensationseinrichtung in der Weise steuerbar, dass durch eine Änderung der Vorspannkraft und der damit verbundenen definierten Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs, die Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge miteinander synchronisierbar sind.
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In einer Ausgestaltung der Fördervorrichtung kann die Längenkompensationseinrichtung des zumindest einen Förderstrangs in der Weise steuerbar sein, dass durch die Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs korrespondierende Nocken der wenigstens zwei Förderstränge zueinander positionierbar sind.
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Bei den Nocken handelt es sich um an den Fördersträngen korrespondierend zueinander angeordnete Elemente, die zum Fördern des Werkstücks an dessen Vorderkante und/oder Hinterkante anliegen. Die Nocken können eingerichtet sein, das auf den Fördersträngen aufliegende Werkstück zu positionieren, indem diese an der Vorderkante und/oder Hinterkante des Werkstücks anliegen. Indem die Nocken an der Vorderkante und an der Hinterkante des Werkstücks angreifen, kann zudem eine Lagefixierung, beispielsweise für den Bearbeitungsvorgang, vorgesehen sein.
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Unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge führen zu einer asynchronen Bewegung der Nocken, sodass sich das Werkstück beim Fördern aufgrund der Verschiebung der Nocken zueinander verdreht. Dies kann zu Winkelfehlern bei der Bearbeitung des Werkstücks führen.
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Indem die Längenänderung des zumindest einen Förderstrangs in der Weise vorgesehen ist, dass die Positionen von zueinander korrespondierenden Nocken miteinander synchronisiert werden, können solche Winkelfehler vermieden und dadurch die Bearbeitungsqualität verbessert und Fertigungsausschuss reduziert werden.
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Die Positionen der Nocken kann insbesondere durch die Sensoreinrichtung, beispielsweise durch Lichtschranken, eine Kameraeinrichtung oder dergleichen, erfassbar sein.
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Insbesondere können die Positionen der Nocken an einer definierten Position an einem Anfang der Förderstränge und/oder an einem Ende der Förderstränge durch die Sensoreinrichtung erfassbar sein.
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Besonders bevorzugt kann bei der Fördervorrichtung vorgesehen sein, dass die wenigstens zwei Förderstränge, insbesondere Förderketten, Förderriemen oder Förderbänder, eingerichtet sind, ein darauf aufliegendes Werkstück zu fördern.
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Bevorzugt liegt das Werkstück auch während eines Bearbeitungsvorgangs durch eine Bearbeitungseinrichtung auf den Fördersträngen der Fördervorrichtung auf.
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Die Aufgabe wird zudem durch eine Bearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken gelöst, aufweisend wenigstens eine Bearbeitungseinrichtung zum Ausführen eines Bearbeitungsvorgangs an einem Werkstück und eine Fördervorrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
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Insbesondere handelt es sich bei der Bearbeitungsmaschine um eine Holzbearbeitungsmaschine zum Bearbeiten von Werkstücken, die zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff, Verbundwerkstoff oder dergleichen ausgebildet sind.
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Vorzugsweise ist die Bearbeitungsmaschine als eine Durchlaufmaschine ausgebildet. Bei dieser werden die zu bearbeitenden Werkstücke während des Bearbeitungsvorgangs relativ zu der Bearbeitungseinrichtung gefördert.
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Die Bearbeitungsmaschine kann als eine CNC-gesteuerte Bearbeitungseinrichtung oder ein CNC-gesteuertes Bearbeitungszentrum ausgebildet sein.
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Bei der Fördervorrichtung kann es sich bevorzugt um einen umlaufenden Förderer handeln, insbesondere einen umlaufenden Kettenförderer, Bandförderer oder Riemenförderer. Insbesondere ist die Fördervorrichtung ausgebildet, dass die Werkstücke zum Fördern auf den Fördersträngen der Fördervorrichtung aufliegen.
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Die Fördervorrichtung kann einen Einlaufabschnitt zum Aufnehmen der Werkstücke und/oder einen Auslaufabschnitt zum Abführen der Werkstücke aufweisen.
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Insbesondere fördert die Fördervorrichtung die Werkstücke nacheinander in einen Bearbeitungsbereich der Bearbeitungsmaschine. Der Bearbeitungsvorgang kann sowohl während der Förderbewegung des Werkstücks als auch während eines Stillstands des Werkstücks erfolgen.
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Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Fördern von Werkstücken, insbesondere mit einer Fördervorrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsform, gelöst, umfassend die Schritte: Herbeiführen einer Förderbewegung eines Werkstücks durch wenigstens zwei Förderstränge, insbesondere Förderketten, Förderriemen oder Förderbänder, einer Fördervorrichtung, Ermitteln wenigstens eines Parameters, insbesondere eines Antriebsmoments, einer Fördergeschwindigkeit, einer Nockenposition und/oder einer Vorspannkraft, von zumindest einem der Förderstränge, Steuern einer Längenkompensationseinrichtung in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Parameter, um eine Länge von zumindest einem der Förderstränge zu ändern, wobei durch die Längenänderung von dem zumindest einen Förderstrang die Fördergeschwindigkeiten der wenigstens zwei Förderstränge miteinander synchronisiert werden.
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Ein solches Verfahren ermöglicht eine präzise Förderung von Werkstücken, da die wenigstens zwei Förderstränge mit aufeinander abgestimmten Fördergeschwindigkeiten betrieben werden können.
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Durch das Ansteuern der Längenkompensationseinrichtung wird vorzugsweise eine Vorspannkraft des zumindest einen Förderstrangs geändert, um dadurch die Länge des zumindest einen Förderstrangs in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Parameter zu verlängern und/oder zu verkürzen. Bevorzugt kann durch die Längenkompensationseinrichtung die Länge jedes Förderstrangs änderbar sein.
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Durch die Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge wird ein Verdrehen des auf den Fördersträngen aufliegenden Werkstücks beim Fördern unterbunden und Winkelfehler bei der Bearbeitung des Werkstücks vermieden.
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Besonders bevorzugt kann die Längenkompensationseinrichtung gesteuert werden, dass die Länge jedes Förderstrangs in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter des jeweils anderen Förderstrangs geändert wird.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens kann zudem vorsehen, dass der wenigstens eine Parameter als eine Differenz zwischen den Antriebsmomenten, Fördergeschwindigkeiten, Nockenpositionen und/oder Vorspannkräften der wenigstens zwei Antriebsstränge ermittelt wird.
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Auf diese Weise kann eine Abweichung zwischen den jeweiligen Parametern der Förderstränge ermittelt werden und in Abhängigkeit von der ermittelten Abweichung eine entsprechende Steuerung der Längenkompensationseinrichtung erfolgen, um die Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge miteinander zu synchronisieren.
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In einer weiteren bevorzugt Ausgestaltung des Verfahrens kann die Differenz zwischen den Nockenpositionen der wenigstens zwei Förderstränge zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt werden, und die Länge von zumindest einem der Förderstränge durch die Längenkompensationseinrichtung geändert werden, wenn die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Differenzen voneinander abweichen, oder eine Stelleinrichtung von zumindest einem der Förderstränge angesteuert werden, wenn die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Differenzen im Wesentlichen konstant sind.
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Indem die Nockenpositionen der Förderstränge zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt werden, kann bestimmt werden, ob zueinander korrespondierende Nocken der Förderstränge kontinuierlich weiter auseinanderlaufen.
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Bei einer konstant bleibenden Differenz der Position der Nocken kann das Ansteuern der Stelleinrichtung ein Verschieben von Antriebsrädern, beispielsweise Kettenrädern, des zumindest einen Antriebsstrangs umfassen, sodass der zumindest eine Förderstrang gespannt wird.
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Wird die Differenz zwischen den Positionen der Nocken dagegen größer, erfolgt eine Änderung der Länge des zumindest einen Förderstrangs, indem die Vorspannkraft des Förderstrangs in Abhängigkeit von der ermittelten Differenz durch die Längenkompensationseinrichtung geändert wird.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Von diesen Zeichnungen zeigt:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Fördervorrichtung;
- 2 eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Fördervorrichtung;
- 3 eine schematische Draufsicht auf die Fördervorrichtung in 2 mit asynchron fördernden Fördersträngen.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Fördervorrichtung 10. Diese umfasst zwei parallel zueinander angeordnete Förderstränge 11 zum Fördern von Werkstücken 12.
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Die Förderstränge 11 sind insbesondere ausgebildet, dass das zu fördernde Werkstück 12 auf den Fördersträngen 11 aufliegt und in eine Förderrichtung F bewegbar ist. Die Förderstränge 11 bilden somit eine Werkstückauflage für das zu fördernde Werkstück 12.
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Bei den Werkstücken 12 handelt es sich vorzugsweise um plattenförmige Werkstücke. Insbesondere sind die Werkstücke 12 zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff, Verbundwerkstoff oder dergleichen ausgebildet. Solche Werkstücke 12 können beispielsweise für die Möbel- oder Bauelementefertigung vorgesehen sein, z.B. in Form von Massivholzplatten, Spanplatten, Leichtbauplatten, Sandwichplatten oder dergleichen. Die Fördervorrichtung 10 ist jedoch nicht auf derartige Werkstücke 12 beschränkt.
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Den Fördersträngen 11 ist jeweils eine Antriebseinrichtung 13 zugeordnet, welche den jeweiligen Förderstrang 11 antreibt. Dabei können die Antriebseinrichtungen 13 selektiv angesteuert und ich ihrer Geschwindigkeit überwacht werden, so dass auf diese Weise prinzipiell eine weitgehende oder vollständige Synchronisation der Förderstränge 11 erreicht werden kann.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Förderstränge 11 eine gemeinsame Antriebseinrichtung 13 aufweisen.
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Die Antriebseinrichtungen 13, insbesondere nicht näher dargestellte Antriebsräder, beispielsweise Kettenräder, der Antriebseinrichtungen 13, können jeweils durch eine Stelleinrichtung S entlang eines Stellweges verstellbar sein, um eine Spannung des jeweiligen Förderstrangs 11 einzustellen.
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Ergänzend kann vorgesehen sein, dass das auf den Fördersträngen 11 aufliegende Werkstück 12 von oben durch eine nicht näher dargestellte Klemmeinrichtung, beispielsweise Klemmrollen, lagefixiert ist.
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Die Fördervorrichtung 10 kann eine Einrichtung einer schematisch angedeuteten Bearbeitungsmaschine 14 sein, die wenigstens eine Bearbeitungseinrichtung 15, beispielsweise eine Fräseinrichtung, Sägeeinrichtung, Druckeinrichtung oder dergleichen, zum Ausführen eines Bearbeitungsvorgangs an dem Werkstück 12 aufweist.
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Die Förderstränge 11 der Fördervorrichtung 10 sind bevorzugt als Umlaufförderer ausgebildet. Insbesondere sind die Förderstränge 11 durch Förderketten 16 gebildet, bevorzugt umlaufende Förderketten 16. Vorzugsweise sind die Förderketten 16 eingerichtet, dass das Werkstück 11 während der Förderbewegung auf den Förderketten 16 aufliegt.
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Alternativ können die Förderstränge 11 auch durch Förderriemen, Förderbänder oder dergleichen ausgebildet sein.
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Die Fördervorrichtung 10 umfasst eine steuerbare Längenkompensationseinrichtung 17, durch die eine Länge der Förderstränge 11 änderbar ist.
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Durch den Betrieb der Fördervorrichtung 10 können sich Vorspannkräfte der Förderstränge 11 aufgrund von Belastungen, Verschleiß oder dergleichen ändern. Dies kann zu abweichenden Längen der Förderstränge 11 führen, insbesondere zu unterschiedlichen Förderkettenlängen, Förderriemenlängen oder Förderbandlängen. Aus diesen unterschiedlichen Längen der Förderstränge 11 resultieren voneinander abweichende Fördergeschwindigkeiten, die beim Fördern eines Werkstücks 12 zu einem Verdrehen des auf den Fördersträngen 11 aufliegenden Werkstücks 12 führen.
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Durch die Längenkompensationseinrichtung 17 ist die Länge jedes Förderstrangs 11 individuell änderbar.
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Zum Ändern der Länge des jeweiligen Förderstrangs 11 umfasst die Längenkompensationseinrichtung 17 ein oder mehrere Stellglieder 18. Durch jedes Stellglied 18 ist eine unabhängige Stellbewegung ausführbar. Ein solches Stellglied 18 kann auch als Aktor bezeichnet werden.
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In jeden Förderstrang 11 ist ein Stellglied 18 oder sind mehrere Stellglieder 18 integriert. Auf diese Weise kann durch das Ansteuern des Stellglieds 18 und das Ausführen der Stellbewegung die Vorspannkraft des jeweiligen Förderstrangs 11 änderbar sein. Durch das Ansteuern des Stellglieds 18 und ändern der Vorspannkraft ist somit eine Verlängerung und/oder Verkürzung des jeweiligen Förderstrangs 11 vorgesehen.
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Durch die Integration des Stellglieds 18 in den Förderstrang 11 bildet dieses ein Verbindungselement in dem Förderstrang 11. Beispielsweise verbindet das Stellglied 18 zwei Enden des umlaufenden Förderstrangs 11. Durch das Ansteuern des Stellglieds 18 können somit die beiden Enden des Förderstrangs 11 durch die Stellbewegung voneinander weg oder zueinander hin bewegt werden, um dadurch die Verlängerung und/oder Verkürzung des Förderstrangs 11 zu bewirken.
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Da der Förderstrang 11 insbesondere als Förderkette 16 ausgebildet ist, kann das Stellglied 18 als ein Verbindungselement zwischen Kettengliedern der Förderkette 16 ausgebildet sein oder ein Kettenglied der Förderkette 16 bilden.
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Die Längenkompensationseinrichtung 17 ist insbesondere in der Weise steuerbar, dass durch die Längenänderung der Förderstränge 11 aufgrund der Ansteuerung der Stellglieder 18 die Förderstränge 11 eine aufeinander abgestimmte Länge aufweisen. Auf diese Weise können die Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 miteinander synchronisiert werden.
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Durch die Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 miteinander können Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen den Fördersträngen 11 aufgrund der Längenunterschiede zwischen den Fördersträngen 11 ausgeglichen werden.
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Dadurch kann erreicht werden, dass sich die auf den Fördersträngen 11 aufliegenden Werkstücke 12 während der Förderbewegung nicht verdrehen, wodurch Winkelfehler bei der Bearbeitung des Werkstücks 12 vermieden werden können.
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Solche Winkelfehler würden beispielsweise auftreten, wenn die Förderstränge 11 unterschiedliche Fördergeschwindigkeiten aufweisen und das zu bearbeitende Werkstück 12 aufgrund dessen verdreht bzw. schief dem Bearbeitungsbereich der Bearbeitungsmaschine 14 zugeführt wird (vgl. 3).
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Die Steuerung der Längenkompensationseinrichtung 17 ist in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter der Förderstränge 11 vorgesehen. Bevorzugt ist die Länge eines Förderstrangs 11 durch die Längenkompensationseinrichtung 17 in Abhängigkeit von wenigstens einem Parameter des jeweils anderen Förderstrangs 11 steuerbar. Auf diese Weise kann eine automatisierte Synchronisation der Fördergeschwindigkeiten zwischen den Fördersträngen 11 vorgesehen sein.
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Bei dem wenigstens einen Parameter handelt es sich insbesondere um ein Antriebsmoment, eine Fördergeschwindigkeit, eine Vorspannkraft und/oder eine Nockenposition, worauf nachfolgend bezüglich der 2 und 3 näher eingegangen wird, der Förderstränge 11.
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Zum Bestimmen der Parameter umfasst die Längenkompensationseinrichtung 17 eine Sensoreinrichtung 19. Die Sensoreinrichtung 19 kann beliebige Sensoren zum Erfassen der Antriebsmomente, Fördergeschwindigkeiten, Vorspannkräfte und/oder Nockenpositionen der Förderstränge 11 umfassen.
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Beispielsweise kann die Sensoreinrichtung 19 Kraftsensoren zum Erfassen der Antriebsmomente und/oder Vorspannkräfte der Förderstränge 11 umfassen. Solche Kraftsensor können beispielsweise in der Antriebseinrichtungen 13 und/oder in den Förderstränge 11 vorgesehen sein.
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Ebenso kann die Sensoreinrichtung 19 optische Sensoren zum Erfassen der Fördergeschwindigkeiten und/oder Nockenpositionen der Förderstränge 11 umfassen. Solche optischen Sensoren können als Lichtschranke oder Kameraeinrichtung ausgebildet sein, wie dies in den 1 bis 3 schematisch dargestellt ist.
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Die Sensoreinrichtung 19 ist vorzugsweise an einem Anfang und an einem Ende der Förderstränge 11 angeordnet, d.h. an einem Einlauf und an einem Auslauf der Fördervorrichtung 10.
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Indem durch die Sensoreinrichtung 19 die Antriebsmomente, Fördergeschwindigkeiten, Vorspannkräfte und/oder Nockenpositionen jedes Antriebsstrangs 11 erfasst werden, können Differenzen zwischen den jeweiligen Parametern der Antriebsstränge 11 bestimmt und in Abhängigkeit von den Differenzen die Längenkompensationseinrichtung 17 gesteuert werden.
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D.h. die Längenänderung der Förderstränge 11 wird in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Antriebsmomenten, Fördergeschwindigkeiten, Vorspannkräften und/oder Nockenpositionen der beiden Antriebsstränge 11, die zu den unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten führen, gesteuert.
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Mit anderen Worten, die Längenkompensationseinrichtung 17 wird in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den jeweiligen erfassten Parametern in der Weise gesteuert, dass durch eine definierte Änderung der Vorspannkraft und der damit verbundenen Längenänderung wenigstens eines Förderstrangs 11, die Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 miteinander synchronisiert werden.
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In den 2 und 3 ist eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer offenbarungsgemäßen Fördervorrichtung 10 dargestellt.
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Die Fördervorrichtung 10 gemäß der 2 und 3 weist im Wesentlichen die gleiche Konfiguration wie die Fördervorrichtung 10 gemäß 1 auf, wobei die Förderstränge 11 der Fördervorrichtung 10 ergänzend eine Vielzahl von Nocken 20 zum Fördern des Werkstücks 12 aufweisen. Die Nocken 20 sind fest an den Fördersträngen 11 angebracht und bewegen sich in Förderrichtung F mit der Förderbewegung der Förderstränge 11 mit.
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Es sind jeweils zwei Nocken 17 korrespondierend zueinander, d.h. paarig, an den Fördersträngen 11 angeordnet, um zum Fördern des Werkstücks 12 an dessen Vorderkante und/oder Hinterkante anzuliegen. Auf diese Weise können die Nocken 20 das auf den Fördersträngen 11 aufliegende Werkstück 12 zudem positionieren bzw. ausrichten.
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Aufgrund von unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 können sich die Nocken 20 der Förderstränge 11 asynchron zueinander bewegen, wodurch sich das Werkstück 12 während des Förderns aufgrund der Verschiebung der Nocken 20 zueinander verdreht.
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Wie in 3 dargestellt, weisen die Nocken 20 bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 eine um die Differenz D zueinander abweichende Position auf. Diese Differenz D kann sich bei unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 über die Zeit ändern. Aufgrund der Differenz D zwischen den Nocken 20 verdreht sich das Werkstück 12 um einen entsprechenden Drehwinkel, was zu Winkelfehlern bei der Bearbeitung des Werkstücks 12 führt.
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Indem die Positionen der Nocken 20 durch die Sensoreinrichtung 19 erfasst werden, kann die Steuerung der Längenkompensationseinrichtung 17 in Abhängigkeit von den erfassten Nockenpositionen in der Weise vorgesehen sein, dass die Positionen von zueinander korrespondierenden Nocken 20 durch die Längenänderung der Förderstrang 11 miteinander synchronisiert werden.
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Hierbei können die Positionen der Nocken 20 bevorzugt am Anfang der Förderstränge 11, d.h. am Einlauf, und am Ende der Förderstränge 11, d.h. am Auslauf, durch die Sensoreinrichtung 19 erfasst werden, um eine sich ändernde Differenz D zwischen den Nocken 20 zu erfassen.
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Dadurch wird die Differenz D zwischen den Nockenpositionen der Förderstränge 11 zu verschiedenen Zeitpunkten ermittelt und bestimmt, ob die Differenz D von zueinander korrespondierenden Nocken 20 der Förderstränge 11 konstant ist oder kontinuierlich auseinanderläuft.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass wenn die am Anfang der Förderstränge 11, d.h. am Einlauf, und die am Ende der Förderstränge 11, d.h. am Auslauf, ermittelte Differenz D, d.h. die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Differenzen D, voneinander abweichen, die Längenkompensationseinrichtung 17 in der Weise gesteuert wird, dass die Länge von zumindest einem der Förderstränge 11 geändert wird, um die Fördergeschwindigkeiten der Förderstränge 11 miteinander zu synchronisieren.
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Dagegen kann vorgesehen sein, dass wenn die am Anfang der Förderstränge 11, d.h. am Einlauf, und die am Ende der Förderstränge 11, d.h. am Auslauf, ermittelte Differenz D, d.h. die zu unterschiedlichen Zeitpunkten ermittelten Differenzen D, im Wesentlichen konstant ist, die Stelleinrichtung S der Antriebseinrichtungen 13 angesteuert wird, um die Position der nicht näher dargestellten Antriebsräder, insbesondere Kettenräder, zu verstellen, sodass der entsprechende Förderstrang 11 gespannt wird.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können, sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen sein.