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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Fahrzeugdachmodul
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges Fahrzeugdachmodul ist beispielsweise aus der
EP 0 995 667 A1 bekannt.
Dieses Modul wird bei der Fahrzeugmontage an einem Dachrahmen einer
Fahrzeugkarosserie (Rohbau) befestigt. Bei dem bekannten Modul handelt
es sich um ein Verbundbauteil, welches eine tiefgezogene Außenhaut
und eine der Innenseite der Außenhaut
aufgeschäumte
Kunststoffschicht aufweist. Die Außenhaut ist an ihren Rändern rahmenlos
ausgebildet und reicht seitlich bis zu einer Auflagefläche an der
Innenseite des Dachrahmens. Zur Abdichtung der zwischen dem seitlichen
Rand des Moduls und dem Dachrahmen entstehenden Fuge ("Schweißgraben") ist in diesem Bereich
eine Dichtung vorgesehen.
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Solche
Fahrzeugdachmodule werden schon seit längerem bei der Serienproduktion
von Kraftfahrzeugen verwendet. Motiviert war diese technische Entwicklung
durch den Wunsch, ein und denselben Fahrzeugtyp in einfacher Weise
mit verschiedenen Fahrzeugdächern
produzieren zu können.
Die Montage eines vorgefertigten Fahrzeugdachmoduls auf dem Dachrahmen
einer Fahrzeugkarosserie eines bestimmten Fahrzeugtyps ermöglichte
dies. Die Art des Fahrzeugdaches (z. B. geschlossenes Dach, Schiebe/Hebe-Dach,
Faltdach, Glasdach etc.) wird bei der Vorfertigung des Fahrzeugdachmoduls
festgelegt. Diese Dachvielfalt bedeutet jedoch vorteilhaft keinen
Mehraufwand bei der Fahrzeugmontage, da das Dachmodul über eine
für den
Fahrzeugtyp einmal konstruierte "Schnittstelle" mit der Fahrzeugkarosserie
verbunden werden kann.
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Nachteilig
ist bei dem bekannten Fahrzeugdachmodul jedoch, daß bei dem
damit hergestellten Fahrzeug Regenwasser am seitlichen Rand des Dachrahmens
bzw. des Fahrzeugdachmoduls im Bereich von Fahrzeugtüren bzw.
Fahrzeugfenstern herabregnet. Da das Fahrzeugdach mit seiner gesamten Fläche Regenwasser
sammelt, ist die Intensität
des an der Seite herabregnenden Wassers erhöht, was bei einem wenigstens
teilweise geöffneten
Seitenfenster sowie beim Ein- und Aussteigen durch eine geöffnete Fahrzeugtür offensichtlich
nachteilig ist. An den Seiten des Fahrzeugs bildet sich ein "Vorhang" erhöhter Regenintensität. Dies
gilt im wesentlichen auch dann, wenn die Fuge zwischen Modulrand
und Dachrahmen als Wasserablaufrinne fungiert, wenn also ein gewisser
Anteil des vom Fahrzeugdach aufgesammelten Regenwassers im Bereich
des Schweißgrabens
zwischen dem Fahrzeugdachmodul und dem Seitenholm im Fahrzeuglängsrichtung
abgeführt
wird. Außerdem
ist eine zum nennenswerten Wasserablauf geeignet dimensionierte
Fuge zwischen Dachmodul und Dachrahmen der Fahrzeugkarosserie aus ästhetischen
Gründen
oftmals unerwünscht.
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Nachteilig
ist bei ist bei dem bekannten Fahrzeugdachmodul des weiteren, dass
die Seitenholme Sichtteile sind und daher in der Praxis lackiert
werden müssen.
("Colour-Matching").
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In
dem Artikel "Moduldachsysteme
für eine kundengerechte
Fahrzeugindividualisierung",
VDI Berichte Nr. 1264, 1996, Seiten 513 bis 534, wird zur Vermeidung
des letzteren Nachteils vorgeschlagen, den seitlichen Modulrand über eine
Karosserie-Holmstruktur reichen zu lassen. Es verbleibt jedoch auch
in diesem Fall als Nachteil, dass Regenwasser mehr oder weniger
intensiv an den Seiten des Fahrzeugs herabregnen kann.
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Aus
der
DE 30 03 216 C2 ist
ein Fahrzeugdach bekannt, bei welchem seitliche Randbereiche einer
Dachhaut Seitenholme übergreifen,
wobei an diesen Randbereichen Regenrinnen angeordnet sind. Diese
Regenrinnen werden als separate Bauteile an den Seitenholmen angeschweißt, noch
bevor die Dachhaut, ebenfalls durch eine Verschweißung, befestigt
wird. Die Anbringung einer Regenrinne bei der Fahrzeugmontage bedeutet
einen erheblichen Aufwand und erhöht somit die Fertigungskosten.
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Eine ähnliche
Fahrzeugdachkonstruktion mit seitlich an einem Dachholm angeschweißter Regenrinne
ist auch als Stand der Technik in der
US 6 042 177 A beschrieben (vgl. z. B. dortige
2). Die Veröffentlichung
schlägt
zur Verringerung des Herstellungsaufwands vor, auf die seitlich
vergleichsweise weit außen
angeordnete Regenrinne zu verzichten und stattdessen in einem näher an der
Fahr zeugmitte gelegenen Bereich (zwischen einem Dachteil und einem
Seitenteil) eine relativ voluminöse,
in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufende Vertiefung im Dachbereich vorzusehen. Sehr weit außen (seitlich)
auf das Dach regnendes Wasser wird hierbei jedoch nicht abgeleitet.
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Es
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeugdachmodul
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem die Regenintensität an den
Seiten des mit dem Modul ausgestatteten Fahrzeugs verringert ist.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Fahrzeugdachmodul mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Die abhängigen
Ansprüche
sind auf vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gerichtet.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Fahrzeugdachmodul
ist es zunächst
wesentlich, daß an
den seitlichen Rändern
des die Seitenholme übergreifenden Moduls
in Längsrichtung
des Moduls verlaufende Regenrinnen angeordnet sind, so daß von der
Dachhaut aufgefangenes Regenwasser in Fahrzeuglängsrichtung abgeleitet werden
kann. Da diese Regenrinnen erfindungsgemäß jeweils seitlich außerhalb
der Seitenholme der Fahrzeugkarosserie angeordnet sind, kann vorteilhaft
noch sehr weit außen
Wasser abgefangen und in Fahrzeuglängsrichtung abgeleitet werden.
Somit wird praktisch sämtliches
von der Dachhaut aufgefangene Regenwasser abgeleitet. Außerdem bietet
das Modul gleichzeitig eine große
Gestaltungsfreiheit hinsichtlich der Dachhautform, indem die Seitenholme übergriffen
werden, und vermeidet ein "colour
matching"-Problem
am Übergang
zwischen Fahrzeugdach und Fahrzeugkarosserie (Die Fertigung eines
Seitenholms mit "Class-A-Oberfläche" und passender Lackierung
ist relativ teuer). Schließlich
kann durch die seitlich außerhalb
der Seitenholme angeordneten Regenrinnen das Modul versteift werden.
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Die
Regenrinne wird in einer Ausführungsform
gebildet von einer in Modullängsrichtung
verlaufenden Blende, die an dem seitlichen Rand des Moduls befestigt
ist, z. B. mit der Unterseite des Modulrands verklebt ist oder (aus
Kunststoff) am Modulrand angeformt ist. In einer alternativen Ausführungsform
sind die seitlichen Ränder
der Dachhaut im Querschnitt zur Ausbildung der Regenrinne abgeknickt
oder gekrümmt
ausgebildet. Dies besitzt den Vorteil, daß die Regenrinne in einem Arbeitsgang
mit der Formung der Dachhaut, also ohne separaten Befestigungsschritt
hergestellt werden kann. Dies gilt gleichermaßen für eine Dachhaut aus Metallblech
als auch für
eine Dachhaut aus Kunststoff.
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In
an sich bekannter Weise kann das Modul die äußere Dachhaut sowie auf der
Unterseite der Dachhaut einen Kunststoffrahmen oder eine Beschichtung
(z. B. Unterschäumung)
zur Erhöhung
der Dachstabilität
aufweisen. Eine unterseitige Beschichtung der Dachhaut besitzt im
Rahmen der Erfindung auch den Vorteil, daß durch diese Beschichtung
die Verbindungsflächen
bauraumgünstig
und montagegünstig
im Hinblick auf das Übergreifen
der Seitenholme vorgesehen werden können. In einer montagegünstigen
Ausführungsform
sind die Verbindungsflächen
angeordnet zur Verklebung mit Oberseiten der Seitenholme, insbesondere
der Oberseiten von im Querschnitt geschlossenen Seitenholmen.
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Eine
weitere Verbesserung der Wasserableitungswirkung ergibt sich, wenn
an der Außenseite der
Dachhaut seitlich etwa im Bereich der Seitenholme jeweils eine in
Modullängsrichtung
verlaufende Vertiefung als (zusätzliche)
Regenrinne vorgesehen ist, welche die am Modulrand angeordnete Regenrinne
entlastet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es
stellen dar:
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1 einen
Querschnitt im Seitenrandbereich eines montierten Fahrzeugdachmoduls,
und
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2 einen
Querschnitt im Seitenrandbereich eines montierten Fahrzeugdachmoduls
gemäß einer
weiteren Ausführungsform.
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1 zeigt
ein vorgefertigtes Fahrzeugdachmodul 10 im montierten Zustand.
Das Modul 10 besitzt eine äußere Dachhaut 12 und
eine darunterliegende Kunststoffstruktur 14, die gebildet
ist von PU-getränkten
Glasfasermatten 16 und 18, zwischen denen eine
Kartonwabenstruktur 20 angeordnet ist. Dieser Verbund der
Lagen 16, 18, 20 bildet eine Kunststoffhinterfütterung
der Dachhaut 12 und dient in erster Linie zur Versteifung
des Moduls 10. Auf der Unterseite der Kunststoffstruktur 14 ist
im Bereich des seitlichen Rands des Moduls 10 eine Verbindungsfläche 22 vorgesehen,
an der mittels einer Kleberaupe 24 eine Befestigung des
Moduls 10 an einem Dachrahmen einer Fahrzeugkarosserie
erfolgt. Von diesem Dachrahmen ist in 1 ein Seitenholm 26 ersichtlich,
der im dargestellten Beispiel im Querschnitt geschlossen aus zwei
Profilstahlblechen ausgebildet ist.
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Eine
Besonderheit des Moduls 10 ist es, daß der seitliche Randbereich
der Dachhaut 12 im dargestellten befestigten Zustand des
Moduls 10 den Seitenholm 26 seitlich übergreift,
wobei am seitlichen Rand des Moduls 10 eine in Längsrichtung
des Moduls verlaufende Regenrinne 30 befestigt ist, die
gebildet ist von einem Grund 32 sowie zwei daran angrenzenden
seitlichen Flanken 34, 36 einer Zierblende 38.
Bevorzugt ist zumindest der Rinnengrund 32 vollständig seitlich
außerhalb
des vom Seitenholm eingenommenen Raums angeordnet, so daß Regenwasser
weit außen
abgeleitet wird.
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Diese
Blende 38 ist als Aluminium-Strangpreßprofil hergestellt und wird
bei der Herstellung des Moduls 10 an dessen Rand befestigt,
beispielsweise wie bei 40 dargestellt auf der Unterseite
des Moduls angeklebt. Alternativ ist es bei einer hinterfütterten Dachhaut 12 möglich, den
zur Befestigung dienenden Abschnitt der Blende 38 direkt
in das Material der Hinterfütterung
einzubetten, beispielsweise einzuschäumen.
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Die
Blende 38 ist im Querschnitt etwa C-förmig, um mit dem Grund 32 und
den Seitenflanken 34, 36 im Inneren dieses Profils
die Regenrinne 30 auszubilden und gleichzeitig mit den
Abschnitten, welche die Seitenflanken 34, 36 fortsetzen,
eine ästhetische Verblendungsfläche (außen) bzw.
die den Modulrand untergreifende und bei 40 angeklebte
Verlängerung (innen)
vorzusehen. Für
Regenwasser, welches von dem Seitenrand der Dachhaut 12 in
das Innere der Profilblende 38 hineinlaufen kann, stellt
diese Blende 38 vorteilhaft einen Wasserablauf von vergleichsweise
großer
Kapazität
dar. Ein weiterer Vorteil dieser Ausführungsform der Regenrinne 30 ist
die Möglichkeit,
die Form der Unterseite der Blende 38 optimal an ein darunterliegendes
Dachrahmenteil anzupassen, oder wie im dargestellten Beispiel an
eine Türscheibendichtung 42 einer
rahmenlosen Türscheibe 44 optimal
anzupassen.
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Zusammenfassend
wird bei dieser Ausführungsform
durch die Überlappung
der Seitenholme und die Anordnung einer Regenrinne am Modulseitenrand
der Gestaltungsfreiraum im Fahrzeugdachbereich erhöht ("Spaltfreies Design" durch Vermeidung
eines Schweißgrabens)
und gleichzeitig eine einfache und zuverlässige Wasserableitungsfunktion gewährleistet,
und zwar ohne zusätzlichen
Montageaufwand im Rahmen der Fahrzeugmontage.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung eines weiteren Ausführungsbeispiels
werden für
analoge Komponenten die gleichen Bezugszahlen verwendet, ergänzt durch
einen kleinen Buchstaben zur Unterscheidung der Ausführungsform.
Dabei wird im wesentlichen nur auf die Unterschiede zu dem bereits
beschriebenen Ausführungsbeispiel
eingegangen und im übrigen
hiermit ausdrücklich
auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
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2 zeigt
ein Fahrzeugdachmodul 10a, bei dem eine Regenrinne 30a direkt
aus der Dachhaut 12a ausgeformt ist. Zu diesem Zweck ist
der seitliche Rand der Dachhaut 12a im dargestellten Querschnitt zur
Bildung der Regenrinne 30a entsprechend abgeknickt bzw.
gekrümmt.
Ein Grund 32a sowie benachbarte seitliche Flanken 34a, 36a der
Regenrinne 30a werden in diesem Ausführungsbeispiel also durch die Dachhaut 12a selbst
gebildet, so daß auch
der bei der vorherigen Ausführungsform
noch notwendige Montageaufwand bei der Vorfer tigung des Moduls zur
Befestigung einer separaten Regenrinne entfällt. Die Regenrinne 30a kann
bereits bei der Formung der Dachhaut 12a hergestellt werden
und bildet einen integralen Bestandteil der Dachhaut, noch bevor
das Modul 10a am Karosserie-Dachrahmen montiert wird.
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Wie
in 2 gestrichelt dargestellt, kann an der Außenseite
des Moduls seitlich im Bereich des Seitenholms eine längsverlaufende
Vertiefung vorgesehen sein, welche ihrerseits eine Wasserableitungswirkung
besitzt und somit die am Modulrand angeordnete Regenrinne entlastet,
so daß letztere
Rinne z. B. kleiner bemessen sein kann.
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Auch
bei dieser Ausführungsform
ist eine die Dachhaut 12a versteifende Kunststoffstruktur 14a vorgesehen,
die sich seitlich bis zum Rand der Dachhaut 12a bzw. bis
zu einer Abkantung der Dachhaut 12a an deren Rand erstrecken
könnte.
Im dargestellten Beispiel endet diese Hinterfütterung 14a jedoch
in seitlicher Richtung im Bereich des Regenrinnengrunds 32a und
eine Abkantung 50a am äußersten Rand
der Dachhaut 12a ist mit einem Kunststoffmaterial 52a hinterschäumt.
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Diese
besondere Hinterfütterung
der Dachhaut 12a am Rand bietet den Vorteil, an dieser
Stelle durch geeignete Wahl des Materials eine dichtende Schnittstelle
zum Dachrahmen bzw. wie dargestellt einer Scheibendichtung 42a zu
schaffen. Zusammenfassend besitzt die Ausführungsform nach 2 den
besonderen Vorteil, daß etwaige
Mehrkosten durch Material und Montage einer Regenrinne ganz vermieden
sind.
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- 10
- Fahrzeugdachmodul
- 12
- Dachhaut
- 14
- Kunststoffstruktur
- 16
- Glasfasermatte
- 18
- Glasfasermatte
- 20
- Kartonwabenstruktur
- 22
- Verbindungsfläche
- 24
- Kleberaupe
- 26
- Seitenholm
- 30
- Regenrinne
- 32
- Grund
- 34
- seitliche
Flanke
- 36
- seitliche
Flanke
- 38
- Blende
- 40
- Verklebung
- 42
- Türscheibendichtung
- 44
- Türscheibe
- 50
- Abkantung
- 52
- Kunststoffmaterial