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Die Erfindung betrifft ein Glasdach für ein Kraftfahrzeug mit einer integrierten Matrix-LED-Beleuchtung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Glasdachs gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
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Mit der Entwicklung von innovativen Beleuchtungskonzepten wie Matrix-LED-Scheinwerfern und Laserdioden-Scheinwerfern sind auch neue Beleuchtungsmöglichkeiten für den Fahrzeuginnenraum entstanden. Eine besonders verbreitete neue Beleuchtungsvariante ist die sogenannte Ambientebeleuchtung, welche eine individuelle Beleuchtung der Fahrzeugarmaturen und des Fahrzeuginnenraums ermöglicht. Mit der zunehmenden Anzahl an Beleuchtungsmöglichkeiten und Lichtfunktionen steigt auch die Komplexität der Innenraumbeleuchtung. Die hierfür verwendeten Optikkonzepte erreichen dabei ihre Grenzen, da sie zum Teil zu inneffizient sind und große Bauräume benötigen, um eine entsprechende Lichtfunktion zu realisieren.
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Insbesondere bei neuen Fahrzeugkonzepten aus der Elektromobilität oder Fahrzeugkonzepten, welche im Hinblick auf einen vollautonomen Betrieb des Kraftfahrzeuges nach Level 4 oder Level 5 ausgelegt sind, entstehen neue Anforderungen an den Fahrzeuginnenraum, um den Fahrzeuginsassen zusätzliche Funktionen zu ermöglichen, wenn das Fahrzeug autonom gesteuert wird. Um den Innenraum luftiger und größer wirken zu lassen werden zudem Glasdächer verwendet, welche sich über große Flächen des Fahrzeugdaches erstrecken und somit möglichst viel Licht in den Innenraum lassen.
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Aus dem Stand der Technik sind Glasdächer bekannt, welche sich durch eine elektronische Anregung abdunkeln oder verschatten lassen, um bei starker Sonneneinstrahlung den Wärmeeintrag in den Fahrzeuginnenraum zu reduzieren.
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Um den Innenraum entsprechend zu beleuchten sind Beleuchtungskonzepte bekannt, welche eine Matrix-LED in den Dachhimmel eines Kraftfahrzeuges integrieren.
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So offenbart die
US 2008 / 0 205 075 A1 ein Lichtmodul mit mindestens einer Lichtquelle zum Aussenden eines Lichtstrahls und einem verstellbaren optischen Element zum Einstellen des Lichtstrahls der Lichtquelle in einen eingestellten Lichtstrahl mit einem elektrisch veränderbaren Streumuster. Das Lichtmodul umfasst ein Steuerelement, welches dazu eingerichtet ist, die mindestens eine Lichtquelle und/oder das verstellbare optische Element derart anzusteuern, dass der Lichtstahl entsprechend aufgeteilt und gerichtet wird. Ein solches Lichtmodul ermöglicht insbesondere eine Mehrzweckleuchte für eine Fahrzeuginnenbeleuchtung.
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Aus der
DE 20 2018 102 572 U1 ist eine Multifunktionsfahrzeuginnenleuchte mit umschaltbarem Strahlmuster und veränderbarer Farbe bekannt. Die Multifunktionsfahrzeuginnenleuchte umfasst eine Leuchtenbaugruppe zum Abstrahlen von Licht in einen Innenraum eines Fahrzeugs, mit einer Lichtquelle, die fähig ist, Licht von mehr als einer Farbe abzustrahlen und einer optischen Vorrichtung in optischer Beziehung zur Lichtquelle. Die optische Vorrichtung ist dazu eingerichtet, das Licht der Lichtquelle hindurchzulassen, wobei die Lichtquelle eine erste Position relativ zur optischen Vorrichtung aufweist, derart, dass das Licht, das durch die optische Vorrichtung oder innerhalb derselben durchgelassen wird, die optische Vorrichtung mit einem ersten Strahlmuster verlässt; und die Lichtquelle eine zweite Position relativ zur optischen Vorrichtung aufweist, derart, dass das Licht, das durch die optische Vorrichtung oder innerhalb derselben durchgelassen wird, die optische Vorrichtung mit einem zweiten Strahlmuster verlässt.
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Solche Beleuchtungsmodule sind aufgrund ihres Aufbaus und ihrer Dicke jedoch nicht geeignet, um in ein Glasdach eines Kraftfahrzeuges integriert zu werden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Beleuchtungsmodul zu schaffen, welches sich in ein Glasdach eines Kraftfahrzeuges integrieren lässt und eine multifunktionale Ausleuchtung des Innenraums des Kraftfahrzeuges ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch ein Glasdach mit einer Verbundglasscheibe gelöst, wobei die Verbundglasscheibe eine der Umwelt zugewandte erste Glasscheibe, eine Folie und eine einem Fahrzeuginnenraum zugewandte zweite Glasscheibe aufweist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass in die zweite Glasscheibe eine Ausnehmung eingebracht ist, in welche ein Beleuchtungsmodul eingesetzt ist und zwischen der ersten Glasscheibe und der zweiten Glasscheibe der Verbundglasscheibe Mittel zur elektrischen Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls angeordnet und/oder ausgebildet sind.
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Das erfindungsgemäße Glasdach ermöglicht die Integration eines Beleuchtungsmoduls, wodurch die Ausleuchtung des Fahrzeuginnenraums verbessert werden kann. Insbesondere ermöglicht das erfindungsgemäße Glasdach die Positionierung von einem oder mehreren Beleuchtungsmodulen an Positionen, an denen bei Fahrzeugen mit Glasdach bislang keine Beleuchtungsquelle angebracht werden konnte.
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Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Verbesserungen und Weiterentwicklungen des Glasdachs mit integriertem Beleuchtungsmodul möglich.
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In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Beleuchtungsmodul eine Beleuchtungsmatrix aus einer Mehrzahl von Beleuchtungselementen, insbesondere LED's oder Laserdioden, sowie mindestens eine optische Linse, vorzugsweise zwei oder mehr optische Linsen, aufweist, welche auf einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite vor der Beleuchtungsmatrix angeordnet ist (sind), derart, dass die optische(n) Linse(n) einen von der Beleuchtungsmatrix emittierten Lichtstrahl ablenkt, bündelt oder streut. Mit einer Kombination aus einer Beleuchtungsmatrix und mindestens einer optischen Linse lässt sich ein sehr kompaktes Beleuchtungsmodul darstellen, dessen Einbautiefe nur wenige Millimeter beträgt und daher geeignet ist, in eine Verbundglasscheibe integriert zu werden. Insbesondere kann auf diese Art und Weise eine Leseleuchte ausgebildet werden, welche sowohl das Licht auf eine bestimmte Position lenken als auch an dieser Position fokussieren kann. Dabei sind LED's aufgrund ihres geringen Bauraumbedarfs und insbesondere ihrer geringen Bauhöhe sowie vergleichsweise geringen Kosten bevorzugt. Alternativ können jedoch insbesondere bei Fahrzeugen im Luxussegment auch Laserdioden verwendet werden, welche eine noch höhere Lichtausbeute als die LED's bieten.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Beleuchtungsmodul zusätzlich ein LC-Element umfasst, welches auf der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite vor der optischen Linse angeordnet ist, um den emittierten Lichtstrahl zu manipulieren. Unter einem LC-Element ist in diesem Zusammenhang ein dynamisch modifizierbares optisches Element zu verstehen, welches im Zusammenspiel mit der Beleuchtungsmatrix und mindestens einer optischen Linse für eine verbesserte Lenkung sowie Fokussierung des Lichtstrahls zu einem Spot ermöglicht. Die Kombination einer Matrix-LED, mindestens einer optischen Linse sowie eines LC-Elements ermöglicht dabei eine besonders kompakte Bauweise, welche eine vereinfachte Integration in eine Verbundglasscheibe ermöglicht. Darüber hinaus lassen sich mit einem solchen Beleuchtungsmodul in Zusammenspiel mit einer Steuerelektronik auch „intelligente“ Leseleuchten ausbilden, welche das Licht je nach Anwendungsfall automatisch auf die Bedürfnisse der Insassen anpassen können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Mittel zur elektrischen Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls eine elektrisch leitende Beschichtung umfassen. Diese elektrische leitende Beschichtung ist vorzugsweise auf die dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Oberfläche der ersten Glasscheibe der Verbundglasscheibe aufgetragen. Alternativ oder zusätzlich kann eine solche Beschichtung auch auf eine oder beide Seiten der Folie aufgetragen sein, welcher zwischen der ersten Glasscheibe und der zweiten Glasscheibe der Verbundglasscheibe angeordnet ist. Eine Integration eines Beleuchtungsmoduls in ein Glasdach stellt eine besondere Herausforderung dar, da Verbundglasscheiben in der Regel nicht elektrisch leitend sind und eine elektrische Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls notwendig ist. Eine Möglichkeit zur elektrischen Kontaktierung besteht darin, dass man neben der Ausnehmung in der zweiten Glasscheibe an dem vorgesehenen Ort für das Beleuchtungsmodul auch partiell die Folie der Verbundglasscheibe entfernt und die erste Glasscheibe auf ihrer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite zumindest abschnittsweise mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versieht. Alternativ kann auch die Folie zwischen der ersten und der zweiten Glasscheibe des Verbundglases mit einer elektrisch leitenden Beschichtung versehen werden, um eine elektrische Kontaktierung des Beleuchtungselements zu ermöglichen.
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Alternativ können auch transparente elektrische Leiter in die Glasscheibe eingearbeitet sein. Dabei können insbesondere oxidische elektrische Leiter, wie Indiumzinnoxid oder Zinndioxid, in die Scheibe eingearbeitet und als Beschichtung auf die Scheibe aufgetragen sein. Alternativ können auch transparente metallische Leiter, wie beispielsweise Silber, als Beschichtung des Glases oder als in das Glas eingearbeiteter elektrischer Leiter verwendet werden.
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Alternativ oder zusätzlich zu einer elektrisch leitenden Beschichtung können in eine der beiden Scheiben auch elektrisch leitende Drähte eingearbeitet sein, um eine elektrische Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls zu ermöglichen. Ferner ist es möglich, dass solche elektrisch leitenden Drähte in die Folie eingearbeitet sind oder anstelle der Folie zwischen den beiden Glasscheiben der Verbundglasscheibe angeordnet sind, um das Beleuchtungsmodul elektrisch zu kontaktieren.
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In einer vorteilhaften Verbesserung des Glasdaches ist vorgesehen, dass die Mittel zur elektrischen Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls zusätzlich ein Kontaktierungselement umfassen. Ein solches Kontaktierungselement kann anstelle der Folie in die Aussparung in der ersten Glasscheibe eingesetzt werden. Anschließend kann eine LED Matrix auf das Kontaktierungselement aufgelötet werden, um eine besonders einfache und kostengünstige Verbindung des Beleuchtungsmodels zu ermöglichen. Bevorzugt ist dabei, wenn das Kontaktierungselement die Ausnehmung in der zweiten Glasscheibe im Wesentlichen abdeckt.
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Besonders bevorzugt ist dabei, wenn das Kontaktierungselement ein FPC-Element umfasst. Ein solches FPC-Element kann in einem Laminationsprozess auf die erste Scheibe aufgebracht werden und dabei die Funktion der Folie an dieser Stelle ersetzen. Dadurch kann die Festigkeit der Glasscheibe erhalten bleiben. Bevorzugt ist dabei, wenn das FPC-Element zumindest an einem Ende flexibel gebogen werden kann, um das Aufstecken der Kontakte des LC-Elements zu erleichtern.
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Alternativ oder zusätzlich ist mit Vorteil vorgesehen, dass das Kontaktierungselement einen Flat-Panel-Kontaktor umfasst. Mit einem solchen Flat-Panel-Kontaktor kann insbesondere das LC-Element elektrisch kontaktiert werden, um eine elektronische Steuerung des LC-Elements zu ermöglichen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass dem Glasdach eine Steuerungseinheit zugeordnet ist, welche dazu eingerichtet ist, die Beleuchtungselemente der Beleuchtungsmatrix, insbesondere die LED's oder die Laserdioden der Beleuchtungsmatrix, selektiv anzusteuern. Dadurch kann die Funktionalität des Beleuchtungsmoduls erweitert werden. Insbesondere ermöglicht eine solche Steuerungseinheit eine „intelligente“ Innenraumbeleuchtung für ein Kraftfahrzeug, welche sich auf einfache Art und Weise an die Wünsche und Bedürfnisse der Fahrzeuginsassen anpassen lässt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Glasdaches ist vorgesehen, dass das Beleuchtungsmodul bündig mit einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Oberfläche der zweiten Glasscheibe der Verbundglasscheibe abschließt. Dadurch kann das Beleuchtungselement besonders unauffällig in das Glasdach integriert werden, sodass ein besonders hochwertiger Qualitätseindruck für das Glasdach geschaffen werden kann.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Glasdach sowie mit Detektionsmittels, welche dazu eingerichtet sind, eine Sitzplatzbelegung in einem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeuges zu erkennen. In einer einfachen Ausführung umfassen die Detektionsmittel lediglich Sensoren zur Erkennung der Sitzplatzbelegung, sodass die Beleuchtung auf die belegten Sitzplätze fokussiert werden kann.
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In einer weiteren Verbesserung umfassen die Detektionsmittel eine oder mehrere auf den Fahrzeuginnenraum gerichtete Kamera(s), welche eine Bewegung der Insassen erfassen können und somit eine Handlung des Insassen erkennen können. Auf diese Art und Weise kann eine intelligente Lichtsteuerung realisiert werden, welche gezielt nach den Handlungen des Insassen beispielsweise einen eher fokussierten oder einen breiteren Lichtkegel zur Verfügung stellt, die Lichtfarbe und/oder die Lichtintensität anpasst oder gezielt Bereiche des Fahrzeuginnenraums bei der Beleuchtung ausspart, um beispielsweise schlafende Insassen nicht zu blenden.
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Ein weiterer Teilaspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Glasdachs für ein Kraftfahrzeug, wobei das Glasdach als Verbundglasscheibe mit einer der Umwelt zugewandten ersten Glasscheibe, einer Folie und einer einem Fahrzeuginnenraum zugewandten zweiten Glasscheibe ausgebildet ist, welches folgende Schritte umfasst:
- - Einbringen einer Ausnehmung in die zweite Glasscheibe
- - Anordnen oder Ausbilden von Mitteln zur elektrischen Kontaktierung eines Beleuchtungsmoduls zwischen der ersten Glasscheibe und der zweiten Glasscheibe der Verbundglasscheibe,
- - elektrisches Kontaktieren eines Beleuchtungsmoduls, wobei das Beleuchtungsmodul mit den Mitteln zur elektrischen Kontaktierung elektrisch leitend verbunden wird,
- - Einsetzen und Fixieren des Beleuchtungsmoduls in die Ausnehmung in der zweiten Glasscheibe.
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Die verschiedenen in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen der Erfindung sind, sofern im Einzelfall nicht anders ausgeführt, mit Vorteil miteinander kombinierbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Glasdach
- 2 einen bevorzugten Aufbau eines erfindungsgemäßen Glasdachs in einer schematischen Darstellung;
- 3 eine Prinzipskizze für ein Lichtmodul für ein erfindungsgemäßes Glasdach, und
- 4 ein Ablaufdiagramm zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Glasdachs.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 100 mit einem Fahrzeugdach 110 und einem Fahrzeuginnenraum 102. Das Fahrzeugdach 110 ist zumindest abschnittsweise als Glasdach 10 ausgebildet, welches ein Verbundglas 12 mit einer ersten Glasscheibe 14, einer Folie 16 und einer zweiten Glasscheibe 18 umfasst. In das Verbundglas 12 ist ein Beleuchtungsmodul 20 integriert, welches in den nachfolgenden Figuren detaillierter beschrieben wird. In dem Fahrzeuginnenraum 102 sind mehrere Sitze 106 angeordnet. Die Sitze 106 können jeweils einen Sitzplatzbelegungssensor 108 aufweisen, um zu erkennen, ob sich ein Passagier auf dem jeweiligen Sitz 106 befindet. Ferner können in dem Fahrzeuginnenraum 102 eine oder mehrere Kameras 104 angeordnet sein, welche auf den Fahrzeuginnenraum 102 gerichtet sind und die Bewegung des Insassen überwachen.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßes Glasdach 10 in einer schematischen Darstellung gezeigt. Das Glasdach 10 ist als ein Verbundglas 12 ausgeführt, welches eine erste Glasscheibe 14, eine zweite Glasscheibe 18 und eine zwischen der ersten Glasscheibe 14 und der zweiten Glasscheibe 18 angeordnete Folie 16 umfasst. In die zweite Glasscheibe 18 ist eine Ausnehmung 40 eingebracht, welche ein Loch in der zweite Glasscheibe 18 darstellt. Ferner ist in dem Bereich des Ausnehmung 40 die Folie 16 entfernt worden. In die Ausnehmung 40 ist ein Beleuchtungsmodul 20 eingesetzt, welches in 3 schematisch dargestellt ist. Um eine elektrische Kontaktierung des Beleuchtungsmoduls 20 zu ermöglichen, können in eine der Glasscheiben 14, 18 elektrisch leitende Drähte integriert sein. Alternativ oder zusätzlich kann die dem Fahrzeuginnenraum 102 zugewandte Oberfläche 70 der ersten Glasscheibe 14 mit einer elektrisch leitfähigen Beschichtung 32 versehen sein. Ferner kann in der Aussparung 40 ein Kontaktierungselement 42 angeordnet sein, welches vorzugsweise ein FPC-Element 44 und einen Flat-Panel-Kontaktor 46 umfasst.
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In 3 ist schematisch ein bevorzugter Aufbau eines Beleuchtungselements 20 dargestellt. Das Beleuchtungselement 20 umfasst eine Beleuchtungsmatrix 22, vorzugsweise eine LED-Matrix 24, eine erste optische Linse 26, eine weitere optische Linse 28 und ein LC-Element 30. Die Beleuchtungsmatrix 22 umfasst eine Mehrzahl von Beleuchtungselementen 48, welche individuell angesteuert werden können. In einer vereinfachten Ausführungsform des Beleuchtungsmoduls 20 kann die weitere optische Linse 28 auch entfallen. Die optische Linse 26 und die weitere optische Linse 28 sind dazu eingerichtet, einen von Beleuchtungsmatrix 22 emittierten Lichtstrahl 66 abzulenken, zu bündeln oder zu streuen. Ferner ist das LC-Element 30 dazu eingerichtet, den abgelenkten, gebündelten oder gestreuten Lichtstrahl weiter zu manipulieren und daraus einen Lichtspot 36, 38 zu formen, welcher in den Fahrzeuginnenraum 102 eingekoppelt wird. In 3 sind dabei exemplarisch zwei unterschiedliche Lichtspots 36, 38 dargestellt, welche durch das Beleuchtungsmodul 20 geformt werden können.
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Das Beleuchtungsmodul 20 steht mit einer Steuerungseinheit 50 in Wirkverbindung, welche eine Speichereinheit 52 und eine Recheneinheit 54 umfasst. In der Speichereinheit 52 ist ein maschinenlesbarer Programmcode 56 abgelegt, welcher bei Ausführung durch die Recheneinheit 54 ein Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums 102 durch das Beleuchtungsmodul 20 steuert und insbesondere die Anzahl der Beleuchtungselement 48 der Beleuchtungsmatrix 22, die Beleuchtungsintensität und die Beleuchtungsfarbe sowie die Streuung beziehungsweise Bündelung der Lichtstrahlen 66 durch das LC-Element 30 steuert. Ferner kann die Steuerungseinheit 50 eine Intensitätssteuerung 58 für die einzelnen Beleuchtungselemente 48 der Beleuchtungsmatrix 22, ein Farbsteuerung 60 zur Steuerung der Beleuchtungsfarbe, eine Steuerung für das LC-Element 62 sowie ein Auswertemodul 64 für die Signale der Detektionsmittel 68, insbesondere der auf den Fahrzeuginnenraum 102 gerichteten Kameras 104, umfassen, um eine intelligente Lichtsteuerung zu realisieren.
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In 4 ist ein Ablaufdiagramm zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Glasdachs 10 mit einem integrierten Beleuchtungsmodul 20 dargestellt. In einem Verfahrensschritt <200> wird eine zweite Glasscheibe 18 bereitgestellt und eine Ausnehmung 40 in die zweite Glasscheibe 18 eingebracht. Die Ausnehmung kann prinzipiell auch schon bei der Glasherstellung der zweiten Glasscheibe 18 in diese eingebracht werden und muss nicht zwangsläufig später aus der zweiten Glasscheibe 18 herausgeschnitten werden. In einem Verfahrensschritt <210> wird eine erste Glasscheibe 14 bereitgestellt und eine elektrisch leitfähige Beschichtung 32 auf eine später dem Fahrzeuginnenraum 12 zugewandte Oberfläche 70 der ersten Glasscheibe 14 aufgebracht. Alternativ kann eine solche elektrisch leitende Beschichtung auch auf eine Folie 16 aufgebracht werden, welche zwischen der ersten Glasscheibe 14 und der zweiten Glasscheibe 18 angeordnet werden kann. Als weitere Alternative kann auch ein elektrisch leitendes Element, insbesondere ein elektrisch leitender Draht in eine der beiden Glasscheiben 14, 18 eingebracht werden. In einem Verfahrensschritt <220> wird aus der ersten Glasscheibe 14, einer Folie 16 und der zweiten Glasscheibe 18 eine Verbundglasscheibe 12 hergestellt. In einem Verfahrensschritt <230> wird in der Aussparung 40 in der zweiten Glasscheibe 18 ein Kontaktierungselement 42 angeordnet, welches elektrisch mit der elektrisch leitenden Beschichtung 32 oder dem elektrische leitenden Draht 34 in Verbindung gebracht wird.
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In einem Verfahrensschritt <240> wird ein Beleuchtungsmodul 20 elektrisch mit dem Kontaktierungselement 42 verbunden. Dabei wird eine Beleuchtungsmatrix 22, insbesondere eine LED-Matrix 24 auf dem Kontaktierungselement 42 aufgelötet. Anschließend werden in einem Verfahrensschritt <250> die optischen Linsen 26, 28 sowie das LC-Element 30 eingesetzt, das LC-Element 30 elektrisch kontaktiert sowie das Beleuchtungsmodul 22 in der Ausnehmung 22 fixiert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Glasdach
- 12
- Verbundglas
- 14
- erste Glasscheibe
- 16
- Folie
- 18
- zweite Glasscheibe
- 20
- Beleuchtungsmodul
- 22
- Beleuchtungsmatrix
- 24
- LED-Matrix
- 26
- erste optische Linse
- 28
- weitere optische Linse
- 30
- LC-Element
- 32
- elektrisch leitfähige Beschichtung
- 34
- elektrisch leitender Draht
- 36
- erster Lichtspot
- 38
- zweiter Lichtspot
- 40
- Ausnehmung
- 42
- Kontaktierungselement
- 44
- FPC-Element
- 46
- Flat-Panel-Kontaktor
- 48
- Beleuchtungselement
- 50
- Steuerungseinheit
- 52
- Speichereinheit
- 54
- Recheneinheit
- 56
- maschinenlesbarer Programmcode
- 58
- Intensitätssteuerung
- 60
- Farbsteuerung
- 62
- Steuerung für das LC-Element
- 64
- Auswertemodul
- 66
- Lichtstrahl
- 68
- Detektionsmittel
- 70
- Oberfläche
- 100
- Kraftfahrzeug
- 102
- Fahrzeuginnenraum
- 104
- Kamera
- 106
- Sitz
- 108
- Sitzplatzbelegungssensor
- 110
- Fahrzeugdach
- 200
- erster Verfahrensschritt
- 210
- zweiter Verfahrensschritt
- 220
- dritter Verfahrensschritt
- 230
- vierter Verfahrensschritt
- 240
- fünfter Verfahrensschritt
- 250
- sechster Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20080205075 A1 [0006]
- DE 202018102572 U1 [0007]