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Die Erfindung betrifft eine Luftfedereinrichtung, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, mit einem zwischen einem Luftfederdeckel und einem Luftfederkolben luftdicht eingespannten Luftfederbalg aus elastomeren Material. Dabei ist der Luftfederbalg mit seinem ersten Ende am Luftfederkolben und mit seinem zweiten Ende am Luftfederdeckel befestigt und bildet zusammen mit dem Luftfederkolben und dem Luftfederdeckel eine volumenelastische Hohlkammer, wobei der Luftfederbalg beim Ein- und Ausfedern unter Ausbildung einer Rollfalte an einem als Abrollkontur ausgebildeten Außenoberflächenabschnitt des Luftfederkolbens abrollt, und wobei der Luftfederbalg zumindest bereichsweise von einer Außenführungshülse umschlossen ist, an welcher der Luftfederbalg mit einer der Hohlkammer abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise anliegt.
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Eine solche Luftfedereinrichtung, auch kurz Luftfeder genannt, wird seit vielen Jahren in den Fahrwerken von Straßen- oder Schienenfahrzeugen eingesetzt insbesondere um eine komfortable Federung zu erreichen. Die Luftfedereinrichtung wird dabei üblicherweise über den Luftfederkolben, auch Abrollkolben genannt, und den Luftfederdeckel zwischen Fahrzeugkarosserie und Fahrwerk eingespannt, um ihre Federeigenschaft zu verwirklichen, wobei die Luftfedereinrichtung im Betrieb unter einem inneren Überdruck steht, und wobei der Luftfederbalg unter Last und bei Federbewegungen, d.h. beim Ein- und Ausfedern der Luftfedereinrichtung bzw. des Luftfederbalgs, bei denen sich der Luftfederkolben relativ zum Luftfederdeckel bewegt, unter Bildung einer Rollfalte auf der Außen- bzw. Abrollkontur des Luftfederkolbens abrollt.
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Dabei existieren sowohl Luftfedereinrichtungen, bei denen der Luftfederbalg nur einseitig eine Rollfalte bildet, nämlich auf dem Luftfederkolben, und Luftfedereinrichtungen, bei denen der Luftfederbalg unter Bildung einer beidseitigen (Roll-)Falte zwischen Luftfederkolben und Luftfederdeckel eingespannt ist. Luftfedereinrichtungen mit einseitiger Rollfalte sind oft in Pkw zu finden, während die oft größeren und tragfähigeren Luftfedereinrichtungen mit beidseitiger Rollfalte eher in Lkw und Schienenfahrzeugen eingesetzt werden. Gewöhnlich rollt aber bei Luftfedereinrichtungen mit Doppelfalte als auch bei solchen mit nur einer Falte der Luftfederbalg bei Federbewegungen im Wesentlichen auf der Abrollkontur des Luftfederkolbens ab. Bei Luftfedern mit doppelter bzw. beidseitiger Rollfalte wird ein Abrollen der am Luftfederdeckel befindliche Rollfalte üblicherweise durch eine entsprechende Formgebung des Luftfederdeckels minimiert oder ganz verhindert, damit eine stets definierte Lage der einzelnen Bautiele der Luftfedereinrichtung gewährleistet ist.
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Außenführungshülsen werden beispielsweise bei Luftfedereinrichtungen mit dünnwandigen Luftfederbälgen verwendet, um diese während des Betriebes insbesondere quasi als Stützkörper zu fixieren und eine Ausdehnungsbegrenzung auf diese zu bewirken, wobei die Außenführungshülse üblicherweise entweder am Luftfederdeckel verklemmt oder an dem Luftfederbalg befestigt ist. Der Luftfederbalg kann dabei einerseits an der Abrollkontur des Luftfederkolbens und andererseits an der Innenfläche der Außenführungshülse abrollen. In der Regel werden Außenführungshülsen nach dem Stand der Technik vollständig aus Aluminium gefertigt.
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Eine Luftfedereinrichtung der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der
DE 199 52 919 A1 offenbart. Die Luftfedereinrichtung umfasst einen Luftfederbalg aus elastomerem Werkstoff, der eine volumenvariable Luftkammer einschließt, einen Luftfederdeckel, an dem das eine Ende des Luftfederbalges mittels eines Klemmringes befestigt ist, und einen Luftfederkolben, an dem das andere Ende des Luftfederbalges ebenfalls mittels eines Klemmringes befestigt ist. Die Luftfedereinrichtung weist zudem eine den Luftfederbalg zumindest bereichsweise umfassende Außenführungshülse, an welcher der Luftfederbalg mit einer der Luftkammer abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise anliegt. Der Luftfederbalg rollt beim Ein- und Ausfedern unter Bildung einer Rollfalte einerseits an der Außenoberfläche der Luftfederkolbens und andererseits an der Innenfläche der Außenführungshülse ab.
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Weitere Ausgestaltungen von Luftfedereinrichtungen sind beispielhaft in der
WO 2004/015297 A2 , der
WO 2004/014673 A1 , und der
DE 100 50 028 A1 beschrieben.
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Nachteilig gestaltet sich bei derartigen Luftfedereinrichtungen jedoch insbesondere, dass die entsprechende Außenführungshülse vollständig aus einem starren Material, beispielsweise aus Aluminium, hergestellt ist. Eine solche Außenführungshülse weist ein verhältnismäßig hohes Gewicht auf. Darüber hinaus kommt es beim Einfedern regelmäßig zu Schwenkbewegungen der Luftfedereinrichtung, insbesondere der starren Außenführungshülse gegenüber dem Luftfederkolben, wodurch die Rollfalte der Luftfedereinrichtung an den Luftfederkolben gepresst wird, und wodurch eine radiale Kraft auf den Luftfederkolben übertragen wird. Auch bei einer Kurvenfahrt wirken aufgrund der starren Außenführungshülse regelmäßig ungewollte Querkräfte auf den Luftfederkolben ein. Infolgedessen kommt es zu einem merklichen Verschleiß und einem schnelleren Ausfall der Luftfedereinrichtung. Um die Luftfedereinrichtung weniger zu belasten, gilt es, die Schwenkbewegungen der Luftfedereinrichtung möglichst nicht auf den Luftfederkolben zu übertragen und die Querkräfte zu mindern.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Luftfedereinrichtung, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, anzugeben, die eine einfache und kompakte Bauweise und die dabei im Betrieb eine möglichst hohe Zuverlässigkeit und Robustheit und somit eine lange Lebensdauer aufweist.
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Die vorstehende Aufgabe wird durch die Lehre des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Demnach umfasst eine Luftfedereinrichtung, insbesondere für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs, einen zwischen einem Luftfederdeckel und einem Luftfederkolben luftdicht eingespannten Luftfederbalg aus elastomeren Material, wobei der Luftfederbalg mit seinem ersten Ende am Luftfederkolben und mit seinem zweiten Ende am Luftfederdeckel befestigt ist, und wobei der Luftfederbalg zusammen mit dem Luftfederkolben und dem Luftfederdeckel eine volumenelastische Hohlkammer bildet. Der Luftfederbalg rollt dabei beim Ein- und Ausfedern unter Ausbildung einer Rollfalte an einem als Abrollkontur ausgebildeten Außenoberflächenabschnitt des Luftfederkolbens ab. Der Luftfederbalg ist zumindest bereichsweise von einer Außenführungshülse umschlossen, an welcher der Luftfederbalg mit einer der Hohlkammer abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise anliegt.
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Erfindungsgemäß weist dabei die Außenführungshülse einen elastischen Abschnitt auf, der zumindest in einem eingefederten Zustand im Bereich der Rollfalte angeordnet ist.
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Auf diese Weise entsteht hier eine Art elastische Lagerung und es werden insbesondere ein „Verpressen“ der Rollfalte des Luftfederbalgs gegenüber dem Luftfederkolben und generell nachteilige (Quer-)Kräfte auf den Luftfederkolben verhindert oder zumindest reduziert. Zudem weist die Außenführungshülse einen einfachen und kompakten Aufbau und ein geringes Gewicht auf.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung hat insgesamt den Vorteil, dass dadurch eine Luftfedereinrichtung bereitgestellt wird, die eine einfache und kompakte Bauweise und die dabei im Betrieb eine möglichst hohe Zuverlässigkeit und Robustheit und somit eine lange Lebensdauer aufweist.
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Die Luftfedereinrichtung ist vorteilhafterweise zwischen der Fahrzeugkarosserie und dem Fahrwerk eines Fahrzeugs einspannbar.
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Der Luftfederbalg ist dabei von der Außenführungshülse vorzugsweise in Umfangsrichtung vollständig umschlossen und in axialer Richtung zumindest teilweise. Der Luftfederbalg kann von der Außenführungshülse in axialer Richtung alternativ auch vollständig umschlossen sein. Vorteilhafterweise ist die Außenführungshülse am Luftfederbalg befestigt, vorzugsweise durch einen Klemmring, welcher innenseitig des Luftfederbalgs positioniert ist und gegen welchen die Außenführungshülse verpresst ist.
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Die Außenführungshülse und der elastische Abschnitt weisen vorteilhafterweise die Form eines geraden, hohlen Kreiszylinders auf. Der elastische Abschnitt der Außenführungshülse stellt insbesondere einen flexiblen Bereich der Außenführungshülse dar. Der elastische Abschnitt ist in einem zumindest teilweise eingefederten Zustand und/oder in einem vollständig eingefederten Zustand im Bereich der Rollfalte des Luftfederbalgs angeordnet. Der elastische Abschnitt ist somit insbesondere in einem ausgefederten oder zumindest teilweise eingefederten Zustand in einem dem Luftfederkolben zugewandten axialen Endabschnitt der Außenführungshülse angeordnet. In einem ausgefederten und/oder zumindest (nur) teilweise eingefederten Zustand liegt dabei der Luftfederbalg also mit seiner der Hohlkammer abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise an diesem elastischen Abschnitt an. Je nach Bedarf kann dabei eine bestimmte Steifigkeit des elastischen Abschnitts ausgewählt bzw. vorbestimmt sein.
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Im Fahrbetrieb rollt Luftfederbalg unter Ausbildung einer Rollfalte an dem als Abrollkontur ausgebildeten Außenoberflächenabschnitt des Luftfederkolbens auf und ab. Beim Einfedern bewegen sich Luftfederkolben und Luftfederdeckel aufeinander zu, so dass der Luftfederbalg die Abrollkontur maßgeblich bedeckt. Beim Ausfedern, wenn sich also Luftfederkolben und Luftfederdeckel voneinander wegbewegen, löst sich der Luftfederbalg vom Luftfederkolben ab, sodass dessen Außenoberfläche bzw. Abrollkontur wieder mehr frei liegt. Zugleich rollt jeweils der Luftfederbalg mit seiner Rollfalte entsprechend an der Innenseite der Außenführungshülse entlang.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Außenführungshülse zumindest zweistückig ausgebildet aus einem den elastischen Abschnitt ausbildenden ersten hülsenförmigen Bauteil und einem einen starren Abschnitt ausbildenden zweiten hülsenförmigen Bauteil. Das erste Bauteil und das zweite Bauteil weisen insbesondere jeweils die Form eines geraden, hohlen Kreiszylinders auf. Vorzugsweise ist die Außenführungshülse genau zweistückig ausgebildet. Dabei umfasst die Außenführungshülse also neben dem ersten hülsenförmigen Bauteil und dem zweiten hülsenförmigen Bauteil keine weiteren Bauteile, die Außenführungshülse wird folglich ausschließlich durch den elastischen Abschnitt bzw. das erste hülsenförmige Bauteil und den starren Abschnitt bzw. das zweite hülsenförmige Bauteil gebildet. Auf diese Weise wird durch eine kompakte sowie einfach und kostengünstig herzustellende und zu montierende Außenführungshülse zudem insbesondere die Funktion als Stützkörper zur Fixierung und zur Ausdehnungsbegrenzung des Luftfederbalgs bereitgestellt.
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Dabei sind in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform das erste hülsenförmige Bauteil und das zweite hülsenförmige Bauteil, insbesondere mittels Vulkanisieren, miteinander verbunden. Vorzugsweise sind das erste hülsenförmige Bauteil und das zweite hülsenförmige Bauteil unmittelbar miteinander verbunden. Das erste hülsenförmige Bauteil und das zweite hülsenförmige Bauteil sind also ursprünglich zwei unterschiedliche, separate Bauteile, welche in einem Herstellungs- oder Montageprozess miteinander verbunden worden sind.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das erste hülsenförmige Bauteil eine erste Wanddicke und das zweite hülsenförmige Bauteil eine von der ersten Wanddicke verschiedene, vorzugsweise geringere, zweite Wanddicke auf. Die erste Wanddicke des ersten hülsenförmigen Bauteils bzw. des elastischen Abschnitts des Außenführungshülse ist also größer als die zweite Wanddicke des zweiten hülsenförmigen Bauteils bzw. des starren Abschnitts der Außenführungshülse. Vorzugsweise weist das erste hülsenförmige Bauteil über seine gesamte axiale Erstreckung eine gleichbleibende erste Wanddicke auf und/oder weist das zweite hülsenförmige Bauteil über seine gesamte axiale Erstreckung eine gleichbleibende zweite Wanddicke auf.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform entspricht der Innendurchmesser des ersten hülsenförmigen Bauteils dem Innendurchmesser des zweiten hülsenförmigen Bauteils. Vorteilhafterweise entspricht auch der Außendurchmesser des ersten hülsenförmigen Bauteils dem Außendurchmesser des zweiten hülsenförmigen Bauteils, vorzugsweise ist aber der Außendurchmesser des ersten hülsenförmigen Bauteils größer als der Außendurchmesser des zweiten hülsenförmigen Bauteils.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mehr als die Hälfte der axialen Erstreckung der Außenführungshülse durch den elastischen Abschnitt gebildet. Bei einer vorzugsweisen zweistückigen Ausbildung der Außenführungshülse aus einem den elastischen Abschnitt ausbildenden ersten hülsenförmigen Bauteil und einem einen starren Abschnitt ausbildenden zweiten hülsenförmigen Bauteil, kann die axiale Erstreckung des elastischen Abschnitts bzw. des ersten hülsenförmigen Bauteils der axialen Erstreckung des starren Abschnitts bzw. des zweiten hülsenförmigen Bauteils entsprechen, vorteilhafterweise ist aber die axiale Erstreckung des elastischen Abschnitts bzw. des ersten hülsenförmigen Bauteils größer als die axiale Erstreckung des starren Abschnitts bzw. des zweiten hülsenförmigen Bauteils. Insbesondere entspricht die axiale Erstreckung des elastischen Abschnitts 3/5 der gesamten axialen Erstreckung der Außenführungshülse. Auf diese Weise wird eine bzgl. des Gewichts besonders leichte Ausführungshülse bereitgestellt, die dabei aber eine ausreichende Stützung und Fixierung sowie eine Verhinderung oder zumindest Reduzierung von (Quer-)Kräften auf den Luftfederbalg gewährleistet.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der elastische Abschnitt aus einem elastomeren Werkstoff, vorzugsweise aus einem Synthesekautschuk, bevorzugt aus einem Gummi, besonders bevorzugt aus einem Nitrilgummi (NBR) mit einer Shore-Härte A von 70 bis 90, hergestellt. Damit ist der elastische Abschnitt und somit insgesamt die Ausführungshülse einfach und kostengünstig herstellbar und zudem wirkt sich dies weiter positiv auf das Gewicht der Ausführungshülse aus und bietet ferner eine gute Elastizität bzw. Steifigkeit zur besonders geeigneten Verhinderung oder zumindest Reduzierung von (Quer-)Kräften auf den Luftfederbalg.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, bei der die Außenführungshülse zumindest zweistückig ausgebildet ist aus einem den elastischen Abschnitt ausbildenden ersten hülsenförmigen Bauteil und einem einen starren Abschnitt ausbildenden zweiten hülsenförmigen Bauteil, ist der starre Abschnitt bzw. das zweite hülsenförmige Bauteil aus einem Metall, vorzugsweise aus Aluminium, insbesondere durch Tiefziehen, hergestellt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind zumindest die Außenführungshülse und der Luftfederbalg von einem vom Luftfederkolben bis zum Luftfederdeckel reichenden Faltenbalg aus einem elastomeren Werkstoff vollständig umschlossen. Der Faltenbalg schützt die Luftfedereinrichtung bzw. die von ihm eingeschlossenen Bauteile vor einem Eindringen von Verschmutzungen, wie beispielsweise Sand oder Steinen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in einem Querschnitt eine teilweise Darstellung einer Luftfedereinrichtung, und
- 2 in einer perspektivischen Ansicht die Außenführungshülse der Luftfedereinrichtung gemäß 1.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in einem Querschnitt eine Luftfedereinrichtung 1 für ein Fahrwerk eines Fahrzeugs teilweise dargestellt.
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Die Luftfedereinrichtung 1 umfasst einen zwischen einem Luftfederdeckel 2 und einem Luftfederkolben 3 luftdicht eingespannten Luftfederbalg 4 aus elastomeren Material, wobei der Luftfederbalg 4 mit seinem ersten Ende am Luftfederkolben 3 und mit seinem zweiten Ende am Luftfederdeckel 2 befestigt ist. Der Luftfederbalg 4 bildet zusammen mit dem Luftfederkolben 3 und dem Luftfederdeckel 2 eine volumenelastische Hohlkammer 5 aus. Der Luftfederkolben 3 weist einen als Abrollkontur 6 ausgebildeten Außenoberflächenabschnitt 7 auf, an dem der Luftfederbalg 4 bei einem Ein- und Ausfedern unter Ausbildung einer Rollfalte 8 abrollen kann.
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Der Luftfederbalg 4 ist zumindest bereichsweise von einer Außenführungshülse 9 umschlossen, an welcher der Luftfederbalg 4 mit einer der Hohlkammer 5 abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise anliegt. Die Außenführungshülse 9 und der Luftfederbalg 4 sind zudem von einem vom Luftfederkolben 9 bis zum Luftfederdeckel 2 reichenden Faltenbalg 10 aus einem elastomeren Werkstoff vollständig umschlossen, welcher die Luftfedereinrichtung 1 bzw. die von ihm eingeschlossenen Bauteile vor einem Eindringen von Verschmutzungen, wie beispielsweise Sand oder Steinen, schützt.
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Die Außenführungshülse 9 weist im Wesentlichen die Form eines geraden, hohlen Kreiszylinders auf und umschließt den Luftfederbalg 4 in Umfangsrichtung vollständig und in axialer Richtung Z zumindest größtenteils. Dabei ist die Außenführungshülse 9 zweistückig ausgebildet aus einem einen elastischen Abschnitt 11 ausbildenden ersten hülsenförmigen Bauteil 12 und einem einen starren Abschnitt 13 ausbildenden zweiten hülsenförmigen Bauteil 14, wobei das erste hülsenförmige Bauteil 12 und das zweite hülsenförmige Bauteil 14 mittels Vulkanisieren miteinander verbunden sind, und wobei mehr als die Hälfte, nämlich etwa 3/5, der axialen Erstreckung der Außenführungshülse 9 durch das erste hülsenförmige Bauteil 12 bzw. den elastischen Abschnitt 11 gebildet ist.
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Der elastische Abschnitt 11 bzw. das erste hülsenförmige Bauteil 12 ist aus einem Nitrilgummi (NBR) mit einer Shore-Härte A von 70 bis 90 hergestellt, der starre Abschnitt 13 bzw. das zweite hülsenförmige Bauteil 14 ist aus Aluminium hergestellt. Der elastische Abschnitt 11 bzw. das erste hülsenförmige Bauteil 12 weist eine über seine gesamte axiale Erstreckung gleichbleibende erste Wanddicke auf, die etwas größer ist als die über seine gesamte axiale Erstreckung gleichbleibende zweite Wanddicke des starren Abschnitts 13 bzw. des zweiten hülsenförmigen Bauteils 14. Zudem entspricht der Innendurchmesser des ersten hülsenförmigen Bauteils 12 bzw. des elastischen Abschnitts 11 dem Innendurchmesser des zweiten hülsenförmigen Bauteils 14 bzw. des starren Abschnitts 13.
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Die Außenführungshülse 9 ist am Luftfederbalg 4 befestigt ist durch einen Klemmring 15, welcher innenseitig des Luftfederbalgs 4 im Bereich des zweiten hülsenförmigen Bauteils 14 bzw. des starren Abschnitts 13 der Außenführungshülse 9 positioniert ist und gegen welchen die Außenführungshülse 9 verpresst ist. Dabei ist das erste hülsenförmige Bauteil 12 bzw. der elastische Abschnitt 11 der Außenführungshülse 9 zumindest in einem eingefederten Zustand im Bereich der Rollfalte 8 des Luftfederbalgs 4angeordnet. Das erste hülsenförmige Bauteil 12 bzw. der elastische Abschnitt 11 der Außenführungshülse 9 bildet somit einen flexiblen Bereich, der in einem zumindest teilweise eingefederten Zustand im Bereich der Rollfalte 8 des Luftfederbalgs 4 angeordnet ist. In einem ausgefederten und in einem zumindest teilweise eingefederten Zustand liegt dabei der Luftfederbalg 4 also mit seiner der Hohlkammer 5 abgewandten Außenseite zumindest bereichsweise an diesem elastischen Abschnitt 11 an.
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Durch eine derartige Ausgestaltung und Anordnung entsteht hier eine Art elastische Lagerung und es werden im Fahrbetrieb insbesondere ein „Verpressen“ der Rollfalte 8 des Luftfederbalgs 4 gegenüber dem Luftfederkolben 3 und somit nachteilige (Quer-)Kräfte auf den Luftfederkolben 3 verhindert oder zumindest reduziert. Zudem weist die Außenführungshülse 9 einen einfachen und kompakten Aufbau und ein geringes Gewicht auf. Insgesamt weist somit die Luftfedereinrichtung 1 eine einfache und kompakte Bauweise und dabei im Betrieb eine hohe Zuverlässigkeit und Robustheit und folglich eine lange Lebensdauer auf.
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In 2 ist die Außenführungshülse 9 der Luftfedereinrichtung 1 gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. Dabei sind nochmals insbesondere die Ausbildung der Außenführungshülse 9 in Form eines geraden, hohlen Kreiszylinders sowie der zweistückige Aufbau der Außenführungshülse 9 mit dem den elastischen Abschnitt 11 ausbildenden ersten hülsenförmigen Bauteil 12 und dem den starren Abschnitt 13 ausbildenden zweiten hülsenförmigen Bauteil 14 ersichtlich, welche mittels Vulkanisieren unmittelbar miteinander verbunden sind, wobei mehr als die Hälfte, nämlich etwa 3/5, der axialen Erstreckung der Außenführungshülse 9 durch das erste hülsenförmige Bauteil 12 bzw. den elastischen Abschnitt 11 gebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftfedereinrichtung
- 2
- Luftfederdeckel
- 3
- Luftfederkolben
- 4
- Luftfederbalg
- 5
- Hohlkammer
- 6
- Abrollkontur
- 7
- Außenoberflächenabschnitt
- 8
- Rollfalte
- 9
- Außenführungshülse
- 10
- Faltenbalg
- 11
- elastischer Abschnitt
- 12
- erstes hülsenförmiges Bauteil
- 13
- starrer Abschnitt
- 14
- zweites hülsenförmiges Bauteil
- 15
- Klemmring
- Z
- axiale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19952919 A1 [0005]
- WO 2004/015297 A2 [0006]
- WO 2004/014673 A1 [0006]
- DE 10050028 A1 [0006]