DE102022207511B3

DE102022207511B3 - Fahrzeugkarosserieteil und Seitenspiegelanordnung hierfür

Info

Publication number: DE102022207511B3
Application number: DE102022207511.0A
Authority: DE
Inventors: Jan Lekar
Original assignee: BOS GmbH and Co KG
Current assignee: BOS GmbH and Co KG
Priority date: 2022-07-22
Filing date: 2022-07-22
Publication date: 2023-07-27
Anticipated expiration: 2042-07-23
Also published as: KR20240013703A; US20240025341A1; CN117429350A

Abstract

Ein Fahrzeugkarosserieteil mit einer Karosserieaussparung und mit einer Seitenspiegelanordnung ist bekannt.Erfindungsgemäß weist die Seitenspiegelanordnung eine eine optische Erkennungseinrichtung tragende Schlitteneinheit auf, die zwischen einer bündig in der Karosserieaussparung versenkten Ruhestellung und einer aus der Karosserieaussparung nach außen ausgefahrenen Betriebsstellung verlagerbar ist, und es ist ein Antriebssystem vorgesehen, das mit der Schlitteneinheit gekoppelt ist, um die Schlitteneinheit zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung zu verlagern.Die Seitenspiegelanordnung kann bei einer Seitentür eines Personenkraftwagens eingesetzt werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugkarosserieteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem eine Seitenspiegelanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 3.
Aus der US 2021/0362653 A1 ist eine Seitentür eines Personenkraftwagens bekannt, die mit einer Seitenspiegelanordnung versehen ist. Die Seitenspiegelanordnung weist eine Kamera auf, die auf einer Schlitteneinheit zwischen einer bündig innerhalb der Fahrzeugaußenkontur angeordneten Ruhestellung und einer nach außen über die Fahrzeugaußenkontur verlagerten Funktionsstellung beweglich gelagert ist. Die Kamera kann abhängig von einem Fahrzeugzustand automatisch in die Ruhestellung oder in die Funktionsstellung verlagert werden.
Ein Fahrzeugkarosserieteil in Form einer Seitentür eines Personenkraftwagens ist allgemein bekannt. An der Seitentür ist eine Seitenspiegelanordnung befestigt, die auf Höhe einer Seitenscheibenaussparung der Seitentür türfest angeordnet ist.
Zudem ist es für ein Antriebssystem mit einer Seilzuganordnung allgemein bekannt, die Seilzuganordnung im Bereich der Umlenkung des Seilzugs über eine Umlenkrolle zu sichern, um zu vermeiden, dass der Seilzug im Betrieb der Seilzuganordnung unbeabsichtigt von der Umlenkrolle springt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeugkarosserieteil und eine Seitenspiegelanordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine dauerhafte Funktion gewährleisten. Für das Fahrzeugkarosserieteil ist es zudem Aufgabe der Erfindung, eine aerodynamisch günstige Gestaltung mit komfortabler und funktioneller Nutzung des Fahrzeugkarosserieteils zu verbinden.
Für das Fahrzeugkarosserieteil wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In der Ruhestellung der Schlitteneinheit ist eine Außenkontur des Fahrzeugkarosserieteils weitgehend glattflächig ausgeführt und demzufolge aerodynamisch günstig gestaltet. In der Betriebsstellung hingegen ist die optische Erkennungseinrichtung voll nutzbar, die stehende und laufende Bilder erfasst, die seitlich oder rückwärtig des Fahrzeugkarosserieteils auftreten. Das Antriebssystem, das vorzugsweise einen elektrischen Antriebsmotor aufweist, ermöglicht ein automatisches und damit komfortables Ein- und Ausfahren der optischen Erkennungseinrichtung. Die optische Erkennungseinrichtung ist entweder eine elektronische Bilddatenerfassungseinrichtung wie insbesondere eine Kamera, oder ein optisches Spiegelglas, das entsprechende Bilder zu einem Fahrer eines entsprechenden Kraftfahrzeugs reflektiert.
Erfindungsgemäß weist das Antriebssystem eine Seilzuganordnung auf, die um wenigstens eine Umlenkrolle umgelenkt ist, und es ist eine elastisch nachgiebige Sicherungseinrichtung vorgesehen, die im Bereich der Umlenkrolle zwischen gegenüberliegenden Seiltrums der Seilzuganordnung gespannt ist, um ein Herunterspringen eines Seiltrums von der Umlenkrolle zu vermeiden. Die Seilzuganordnung ermöglicht ein besonders geräuscharmes Ein- und Ausfahren der Schlitteneinheit. Die elastisch nachgiebige Sicherungseinrichtung gewährleistet zum einen eine sichere und dauerhafte Funktion der Seilzuganordnung. Zum anderen dient diese dazu, eine permanente Seilspannung auf die Seilzuganordnung aufrechtzuerhalten.
In Ausgestaltung der Erfindung weist die Sicherungseinrichtung zwei über eine Federanordnung miteinander verbundene Reiter auf, die schwimmend auf jeweils einem Seiltrum gelagert sind, und jedem Reiter ist jeweils wenigstens ein stationärer Axialanschlag zugeordnet, der eine gleichbleibende Beabstandung des jeweiligen Reiters zur Umlenkrolle - in Längsrichtung des jeweiligen Seiltrums gesehen - sicherstellt. Die Ausgestaltung ist besonders dann vorteilhaft, wenn die gegenüberliegenden Seiltrums zu der Umlenkrolle V-förmig geführt sind. Die Ausgestaltung gewährleistet, dass die Reiter im Betrieb der Seilzuganordnung nicht mit der Umlenkrolle in Berührung geraten, wodurch die Funktion der Seilzuganordnung beeinträchtigt werden könnte.
Für die Seitenspiegelanordnung der eingangs genannten Art wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 3 gelöst.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt.

1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrzeugkarosserieteils in Form einer Seitentür für einen Personenkraftwagen,
2 in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Seitenspiegelanordnung mit einer eine optische Erkennungseinrichtung tragenden Schlitteneinheit in ihrer Ruhestellung,
3 die Seitenspiegelanordnung gemäß 2 in einer Betriebsstellung der Schlitteneinheit,
4 in perspektivischer Explosionsdarstellung die Seitenspiegelanordnung gemäß den 2 und 3 mit einem Antriebssystem und
5 in vergrößerter, aufgeschnittener Darstellung die Seitenspiegelanordnung und das Antriebssystem gemäß den 2 bis 4 in ihrer Ruhestellung analog 2.

Ein Fahrzeugkarosserieteil 1 in Form einer Seitentür gemäß 1 ist eine linke, fahrerseitige Seitentür eines Personenkraftwagens. Das Fahrzeugkarosserieteil 1 weist eine Türaußenhaut 2 auf, der ein nicht näher bezeichneter Türgriff zugeordnet ist. Oberhalb der Türaußenhaut 2 ist eine Seitenscheibenaussparung 3 vorgesehen, die von einem Türrahmen der Seitentür umgrenzt ist. Die Türaußenhaut 2 weist eine Karosserieaussparung 5 auf, die unterhalb einer Unterkante der Seitenscheibenaussparung sowie in Abstand vor dem Türgriff angeordnet ist. Der Karosserieaussparung 5 ist eine Seitenspiegelanordnung 4 zugeordnet, die anhand der 2 bis 5 detailliert dargestellt ist. Die Seitenspiegelanordnung 4 weist eine Schlitteneinheit 6 auf, die in einer als zweischaliges Gehäuse ausgeführten Trägerstruktur 7 ein- und ausfahrbar gelagert ist. Die Trägerstruktur 7 ist innenseitig der Türaußenhaut 2 türfest befestigt. Die Trägerstruktur 7 in Form des zweischaligen Gehäuses weist an ihrem oberen Endbereich einen Durchtritt 8 für die Schlitteneinheit 6 auf, der mit der Karosserieaussparung 5 fluchtet. Durch den Durchtritt 8 und die Karosserieaussparung 5 hindurch kann die Schlitteneinheit 6 zwischen der anhand der 2 und 5 dargestellten Ruhestellung und der in den 1 und 3 erkennbaren Betriebsstellung verfahren werden. Damit ist die Seitenspiegelanordnung 4 in ihrer Ruhestellung in der Türaußenhaut 2 bündig versenkt angeordnet. In der Betriebsstellung ragt die Schlitteneinheit 6 der Seitenspiegelanordnung 4 in Fahrzeugquerrichtung und von der Türaußenhaut 2 aus nach außen ab.
Die Schlitteneinheit 6 trägt eine optische Erkennungseinrichtung, vorliegend in Form einer Kamera K, deren Kameralinse in der Betriebsstellung der Seitenspiegelanordnung 4 in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ausgerichtet ist. Die Schlitteneinheit 6 wird mittels eines Antriebssystems zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung verlagert, was anhand der 4 und 5 gut erkennbar ist.
Das Antriebssystem weist einen elektrischen Antriebsmotor 13 auf, der in dem zweischaligen Gehäuse der Trägerstruktur 7 integriert ist. Zudem weist das Antriebssystem eine Seilzuganordnung auf, die aus zwei Seilzugabschnitten 10 und 11 zusammengesetzt ist. Das Antriebssystem weist eine Antriebsrolle 14 sowie zwei Umlenkrollen 15 auf, über die die Seilzuganordnung geführt ist. Die Antriebsrolle 14 wird durch den Antriebsmotor 13 angetrieben. Beide Seilzugabschnitte 10 und 11 sind mit einem Schlittenkörper 9 verbunden, der wiederum gelenkig mit der Schlitteneinheit 6 verbunden ist. Die Schlitteneinheit 6 ist mithilfe von Gleitführungsbolzen 16 in gegenüberliegenden Kulissenführungen 17 des zweischaligen Gehäuses der Trägerstruktur 7 verschiebbar gelagert. Da beide Seilzugabschnitte 10 und 11 an dem Schlittenkörper 9 angreifen, führt eine Drehbewegung der Antriebsrolle 14 zwangsläufig zu einer Verlagerung des Schlittenkörpers 9 längs der Kulissenführungen 17 in die eine oder die andere Richtung. Damit wird zwangsläufig auch die gewünschte Ein- oder Ausfahrbewegung der Schlitteneinheit 6 erzielt, die mit dem Schlittenkörper 9 gekoppelt ist.
Wie anhand der 5 erkennbar ist, sind die beiden Seiltrums der beiden Seilzugabschnitte 10, 11 zu der Antriebsrolle 14 hin in einem spitzen Winkel zueinander ausgerichtet und damit V-förmig zur Antriebsrolle 14 hin erstreckt. Die durch die Seilzugabschnitte 10 und 11 gebildete, umlaufende Seilzuganordnung wird im Bereich der als Umlenkrolle für die Seiltrums dienenden Antriebsrolle 14 durch eine elastisch nachgiebige Sicherungseinrichtung unter Spannung gehalten, um zum einen auf die Seilzuganordnung eine gleichbleibende Seilspannung ausüben zu können und um zum anderen ein Springen der Seiltrums von der Antriebsrolle 14 zu vermeiden. Die mechanische Sicherungseinrichtung weist zwei hülsenförmige Reiter 12 auf, die schwimmend auf den gegenüberliegenden Seilzugabschnitten 10, 11 der Seilzuganordnung gelagert sind. Die beiden hülsenförmigen Reiter 12 sind über eine Federanordnung, vorliegend eine Schraubenzugfeder, miteinander verbunden, wobei die Federanordnung 18 permanent unter Zugspannung ist.
Um zu verhindern, dass die beiden Reiter 12 aufgrund der V-förmigen Ausrichtung der Seiltrums der Seilzuganordnung relativ zur Antriebsrolle 14 im Betrieb der Seilzuganordnung in Richtung der Antriebsrolle 14 wandern und diese kontaktieren, sind beiden Reitern 12 gehäusefeste Axialanschläge 19 zugeordnet, die gewährleisten, dass die Reiter 12 zu der Antriebsrolle 14 auch im Betrieb der Seilzuganordnung einen gleichmäßigen Abstand einhalten. Da die Seiltrums der Seilzuganordnung zudem von der Antriebsrolle 14 weg sich V-förmig voneinander entfernen, ist sichergestellt, dass die Reiter 12 entlang der Seiltrums im Betrieb der Seilzuganordnung nicht nach oben wandern. Denn die permanente Vorspannung der Federanordnung 18 zwischen den Reitern 12 gewährleistet, dass auf die Reiter 12 immer resultierende Kräfte in Richtung der Axialanschläge 19 wirken.

Claims

Fahrzeugkarosserieteil (1) mit einer Karosserieaussparung (5) und mit einer Seitenspiegelanordnung (4), die eine eine optische Erkennungseinrichtung (K) tragende Schlitteneinheit (6) aufweist, die zwischen einer bündig in der Karosserieaussparung (5) versenkten Ruhestellung und einer aus der Karosserieaussparung (5) nach außen ausgefahrenen Betriebsstellung verlagerbar ist, und wobei ein Antriebssystem vorgesehen ist, das mit der Schlitteneinheit (6) gekoppelt ist, um die Schlitteneinheit (6) zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung zu verlagern, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebssystem eine Seilzuganordnung (10, 11) aufweist, die um wenigstens eine Umlenkrolle (14, 15) umgelenkt ist, und dass eine elastisch nachgiebige Sicherungseinrichtung (12, 18, 19) vorgesehen ist, die im Bereich der Umlenkrolle (14) zwischen gegenüberliegenden Seiltrums (10, 11) der Seilzuganordnung gespannt ist, um ein Herunterspringen eines Seiltrums (10, 11) von der Umlenkrolle (14) zu vermeiden.
Fahrzeugkarosserieteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung zwei über eine Federanordnung (18) miteinander verbundene Reiter (12) aufweist, die schwimmend auf jeweils einem Seiltrum (10, 11) gelagert sind, und dass jedem Reiter (12) jeweils wenigstens ein stationärer Axialanschlag (19) zugeordnet ist, der eine gleichbleibende Beabstandung des jeweiligen Reiters (12) zur Umlenkrolle (14) - in Längsrichtung des jeweiligen Seiltrums gesehen - sicherstellt.
Seitenspiegelanordnung (4) für ein Fahrzeugkarosserieteil (1) mit einer Karosserieaussparung, wobei die Seitenspiegelanordnung (4) eine eine optische Erkennungseinrichtung (K) tragende Schlitteneinheit (6) aufweist, die zwischen einer bündig in der Karosserieaussparung (5) versenkten Ruhestellung und einer aus der Karosserieaussparung (5) nach außen ausgefahrenen Betriebsstellung verlagerbar ist, und wobei ein Antriebssystem vorgesehen ist, das mit der Schlitteneinheit (6) gekoppelt ist, um die Schlitteneinheit (6) zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung zu verlagern, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebssystem eine Seilzuganordnung (10, 11) aufweist, die um wenigstens eine Umlenkrolle (14, 15) umgelenkt ist, und dass eine elastisch nachgiebige Sicherungseinrichtung (12, 18, 19) vorgesehen ist, die im Bereich der Umlenkrolle (14) zwischen gegenüberliegenden Seiltrums (10, 11) der Seilzuganordnung gespannt ist, um ein Herunterspringen eines Seiltrums (10, 11) von der Umlenkrolle (14) zu vermeiden.
Seitenspiegelanordnung (4) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung zwei über eine Federanordnung (18) miteinander verbundene Reiter (12) aufweist, die schwimmend auf jeweils einem Seiltrum (10, 11) gelagert sind, und dass jedem Reiter (12) jeweils wenigstens ein stationärer Axialanschlag (19) zugeordnet ist, der eine gleichbleibende Beabstandung des jeweiligen Reiters (12) zur Umlenkrolle (14) - in Längsrichtung des jeweiligen Seiltrums gesehen - sicherstellt.