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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für ein Bremssystem, mit einer in einem Motorgehäuse angeordneten elektrischen Maschine, wobei ein Rotor der elektrischen Maschine auf einer drehbar gelagerten Antriebswelle drehfest angeordnet ist, und mit einem verschiebbar gelagerten Aktuatorelement, wobei die Antriebswelle durch eine Getriebeeinrichtung derart mit dem Aktuatorelement gekoppelt ist, dass das Aktuatorelement durch die elektrische Maschine verschiebbar ist, wobei die Getriebeeinrichtung ein Schneckengetriebe mit einer Schneckenwelle und einem Schneckenrad aufweist, und wobei die Antriebswelle die Schneckenwelle ausbildet.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Bremssystem.
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Stand der Technik
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Ein hydraulisches Bremssystem eines Kraftfahrzeugs weist typischerweise mehrere Reibbremseinrichtungen auf. Die Reibbremseinrichtungen sind mit einer Betätigungseinrichtung des Bremssystems derart wirkverbunden, dass die Reibbremseinrichtungen durch die Betätigungseinrichtung betätigbar sind. Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen werden auch Betätigungseinrichtungen von Bremssystemen zunehmend elektrifiziert. Diesbezüglich ist es bekannt, eine Betätigungseinrichtung für ein Bremssystem mit einer in einem Motorgehäuse angeordneten elektrischen Maschine auszustatten, wobei ein Rotor der elektrischen Maschine auf einer drehbar gelagerten Antriebswelle drehfest angeordnet ist. Um eine Betätigung der Reibbremseinrichtungen durch die Betätigungseinrichtung zu ermöglichen, weist die Betätigungseinrichtung zudem ein verschiebbar gelagertes Aktuatorelement auf. Die Antriebswelle ist durch eine Getriebeeinrichtung derart mit dem Aktuatorelement gekoppelt, dass das Aktuatorelement durch die elektrische Maschine verschiebbar ist. Die Getriebeeinrichtung ist also dazu ausgebildet, eine Drehung der Antriebswelle in eine translatorische Bewegung des Aktuatorelementes zu wandeln. Die Reibbremseinrichtungen sind also durch die elektrische Maschine betätigbar. Dabei ist es bekannt, in der Getriebeeinrichtung ein Schneckengetriebe mit einer Schneckenwelle und einem Schneckenrad einzusetzen. Durch das Schneckengetriebe kann eine hohe Übersetzung realisiert werden. Entsprechend wird durch das Schneckengetriebe erreicht, dass die Geräuschentwicklung der Betätigungseinrichtung im Betrieb gering ist. Typischerweise wird die Schneckenwelle dabei durch die Antriebswelle ausgebildet. Bedingt durch die Ausbildung als Schneckenwelle weist die Antriebswelle ein Schraubgewinde auf.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass die Betätigungseinrichtung kostengünstig realisierbar ist. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass eine Rotationsachse der Antriebswelle senkrecht zu einer Verschiebeachse des Aktuatorelementes ausgerichtet ist. Durch die erfindungsgemäße Ausrichtung der Rotationsachse der Antriebswelle relativ zu der Verschiebeachse des Aktuatorelementes kann eine getriebetechnisch einfache und mechanisch robuste Kopplung der Antriebswelle mit dem Aktuatorelement erreicht werden. Vorzugsweise ist das Schneckenrad koaxial zu dem Aktuatorelement angeordnet, sodass eine Längsmittelachse des Schneckenrads der Verschiebeachse des Aktuatorelementes entspricht. Diese Ausführung der Betätigungseinrichtung hat den Vorteil, dass die Betätigungseinrichtung kompakt und somit bauraumsparend ausgebildet ist. Vorzugsweise kämmt das Schraubgewinde der Antriebswelle mit einer Außenverzahnung des Schneckenrads.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Getriebeeinrichtung ein dem Schneckengetriebe getriebetechnisch nachgeschaltetes Spindelgetriebe aufweist. Durch das Spindelgetriebe kann die Wandlung der Rotation der Antriebswelle in die translatorische Bewegung des Aktuatorelementes sicher erreicht werden. Zudem geht die Verwendung eines Spindelgetriebes mit geringen Herstellungskosten einher. Vorzugsweise weist das Spindelgetriebe eine drehbar gelagerte Spindelmutter und eine verschiebbar gelagerte Gewindespindel auf. Vorzugsweise bildet die Spindelmutter das Schneckenrad aus. Alternativ dazu ist das Schneckenrad vorzugsweise drehfest auf der Spindelmutter angeordnet. Vorzugsweise bildet die Gewindespindel das Aktuatorelement aus. Alternativ dazu ist die Gewindespindel vorzugsweise derart mit dem Aktuatorelement gekoppelt, dass das Aktuatorelement durch die Gewindespindel verschiebbar ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Getriebeeinrichtung einen dem Schneckengetriebe getriebetechnisch nachgeschalteten Kugelgewindetrieb aufweist. Auch durch einen Kugelgewindetrieb kann eine sichere Wandlung der Rotation der Antriebswelle in die translatorische Bewegung des Aktuatorelementes erreicht werden. Vorzugsweise weist der Kugelgewindetrieb eine drehbar gelagerte Mutter und eine verschiebbar gelagerte Gewindespindel auf, wobei die Kraftübertragung zwischen der Mutter und der Gewindespindel durch mehrere Kugeln des Kugelgewindetriebs bereitgestellt wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Getriebeeinrichtung zumindest teilweise in einem Getriebegehäuse der Betätigungseinrichtung angeordnet ist, und dass das Motorgehäuse an dem Getriebegehäuse befestigt ist. Durch die Anordnung der Getriebeeinrichtung in dem Getriebegehäuse ist die Getriebeeinrichtung durch das Getriebegehäuse vor äußeren Einflüssen geschützt. Vorzugsweise ist auch das Aktuatorelement zumindest teilweise in dem Getriebegehäuse angeordnet. Durch die Befestigung des Motorgehäuses an dem Getriebegehäuse ist die Betätigungseinrichtung insgesamt mechanisch robust ausgebildet. Vorzugsweise ist das Schneckengetriebe in dem Getriebegehäuse angeordnet. Die Antriebswelle ragt hierzu aus dem Motorgehäuse heraus und derart in das Getriebegehäuse hinein, dass das Schraubgewinde der Antriebswelle in dem Getriebegehäuse angeordnet ist. Vorzugsweise ragt die Antriebswelle durch einen Durchbruch einer Gehäusewand des Getriebegehäuses in das Getriebegehäuse hinein.
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Vorzugsweise ist das Spindelgetriebe oder der Kugelgewindetrieb zumindest teilweise in dem Getriebegehäuse angeordnet. Insbesondere ist das Motorgehäuse durch zumindest ein Befestigungsmittel wie beispielsweise eine Schraube an dem Getriebegehäuse befestigt.
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Vorzugsweise ist das Motorgehäuse an einem Getriebegehäuseflansch des Getriebegehäuses befestigt. Hierdurch kann zum einen eine mechanisch besonders robuste Befestigung des Motorgehäuses an dem Getriebegehäuse erreicht werden, beispielsweise durch die zuvor erwähnten Befestigungsmittel. Zudem kann durch die Befestigung des Motorgehäuses an dem Getriebegehäuseflansch auch eine zwischen dem Motorgehäuse und dem Getriebegehäuse wirkende Fluiddichtung bereitgestellt werden. Vorzugsweise liegt ein Motorgehäuseflansch des Motorgehäuse hierzu an dem Getriebegehäuseflansch dichtend an.
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Vorzugsweise ist das Getriebegehäuse ein zylinderförmiges Extrusionsprofil. Extrusionsprofile sind typischerweise kostengünstig herstellbar, sodass durch die Ausbildung des Getriebegehäuses als Extrusionsprofil die Herstellungskosten für die Betätigungseinrichtung weiter verringert werden. Ein zylinderförmig ausgebildetes Element weist eine in Umfangsrichtung zumindest im Wesentlichen geschlossene Mantelwand auf, wobei die Mantelwand einen Axialdurchbruch des zylinderförmigen Elementes bildet beziehungsweise umschließt. Entsprechend weist auch das zylinderförmige Extrusionsprofil eine derartige Mantelwand und einen derartigen Axialdurchbruch auf, wobei der Axialdurchbruch ein Gehäuseinneres des Extrusionsprofils bildet. Der Ausdruck „zylinderförmig“ impliziert jedoch nicht einen Querschnitt mit einer bestimmten Form. Vielmehr kann der Querschnitt des Extrusionsprofils unterschiedliche Formen aufweisen. Vorzugsweise weist jedoch der Axialdurchbruch einen zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt auf. Vorzugsweise ist das Extrusionsprofil aus Aluminium gefertigt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Verschiebeachse des Aktuatorelementes senkrecht zu einer Querschnittsfläche des Extrusionsprofils ausgerichtet ist. Die Querschnittsfläche eines Extrusionsprofils ist die Fläche, deren Form der Öffnung des Extrusionswerkzeugs entspricht, das zur Herstellung des Extrusionsprofils verwendet wurde. Wie zuvor erwähnt wurde, weist das Extrusionsprofil aufgrund seiner zylinderförmigen Ausbildung einen Axialdurchbruch auf. Ist die Verschiebeachse des Aktuatorelementes senkrecht zu der Querschnittsfläche des Extrusionsprofils ausgerichtet, so ist das Extrusionsprofil entsprechend in Verschieberichtung des Aktuatorelementes offen. Hierdurch wird die Kopplung des Aktuatorelementes mit einem weiteren Element wie beispielsweise einem Hauptbremszylinder vereinfacht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zumindest eine erste Lagerstelle der Antriebswelle durch das Getriebegehäuse gelagert ist. Weil die Antriebswelle durch das Getriebegehäuse gelagert ist, kann die Position der Antriebswelle in dem Getriebegehäuse besonders präzise definiert werden. Dies führt dazu, dass die Einleitung von Querkräften in das Schneckengetriebe verringert werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die erste Lagerstelle auf einer von dem Rotor abgewandten Seite des Schraubgewindes angeordnet ist. Durch die Lagerung der Antriebswelle auf der von dem Rotor abgewandten Seite des Schraubgewindes kann die Einleitung von Querkräften in das Schneckengetriebe besonders effektiv vermieden werden. Vorzugsweise weist die Antriebswelle zusätzlich zu der ersten Lagerstelle eine zweite Lagerstelle auf, die zwischen dem Schraubgewinde und dem Rotor angeordnet ist. Besonders bevorzugt wird die zweite Lagerstelle durch ein an dem Motorgehäuse angeordnetes Lagerschild gelagert. Alternativ dazu wird vorzugsweise auch die zweite Lagerstelle durch das Getriebegehäuse gelagert. Vorzugsweise weist die Antriebswelle zusätzlich zu der ersten Lagerstelle eine dritte Lagerstelle auf, die auf einer von dem Schraubgewinde abgewandten Seite des Rotors angeordnet ist. Besonders bevorzugt wird die dritte Lagerstelle durch einen Boden des Motorgehäuses gelagert. Vorzugsweise weist die Antriebswelle zusätzlich zu der ersten Lagerstelle sowohl die zweite als auch die dritte Lagerstelle auf, sodass insgesamt zumindest drei Lagerstellen an der Antriebswelle vorhanden sind. Alternativ dazu weist die Antriebswelle zusätzlich zu der ersten Lagerstelle nur die zweite Lagerstelle oder nur die dritte Lagerstelle auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Antriebswelle auf der von dem Rotor abgewandten Seite des Schraubgewindes ein erstes Ende aufweist, und dass an dem ersten Ende ein Drehzahlsensor angeordnet ist. Das erste Ende ist für die Messung beziehungsweise Erfassung der Drehzahl der Antriebswelle einfach zugänglich, sodass die Anordnung des Drehzahlsensors an dem ersten Ende der Antriebswelle bevorzugt ist. Vorzugsweise ist der Drehzahlsensor auf das erste Ende aufgepresst. Vorzugsweise ist die erste Lagerstelle benachbart zu dem Drehzahlsensor angeordnet. Hierdurch wird eine besonders präzise Messung der Drehzahl der Antriebswelle erreicht.
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Vorzugsweise ragt das erste Ende aus dem Getriebegehäuse heraus. Die Antriebswelle ragt also durch das Getriebegehäuse hindurch. Weil das erste Ende aus dem Getriebegehäuse herausragt, wird die Zugänglichkeit des ersten Endes für die Drehzahlmessung weiter verbessert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das erste Ende in ein Steuergerät der Betätigungseinrichtung hineinragt. Vorzugsweise ist das Steuergerät dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von einem Sensorsignal des Drehzahlsensors die Drehzahl der Antriebswelle zu ermitteln. Weil das erste Ende in das Steuergerät hineinragt, kann die signaltechnische Anbindung des Drehzahlsensors an das Steuergerät technisch einfach realisiert werden.
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Das erfindungsgemäße Bremssystem zeichnet sich mit den Merkmalen des Anspruchs 13 durch die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigen
- 1 eine Schnittdarstellung einer Betätigungseinrichtung für ein Bremssystem,
- 2 eine weitere Schnittdarstellung der Betätigungseinrichtung,
- 3 eine perspektivische Darstellung einer Getriebeeinrichtung der Betätigungseinrichtung und
- 4 eine Schnittdarstellung eines Spindelgetriebes der Getriebeeinrichtung.
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1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Betätigungseinrichtung 1 für ein nicht näher dargestelltes Bremssystem 2 eines Kraftfahrzeugs. Die Betätigungseinrichtung 1 weist ein verschiebbar gelagertes Aktuatorelement 3 beziehungsweise Druckelement 3 auf, das vorliegend als Druckstange 3 ausgebildet ist. Das Aktuatorelement 3 ist entlang einer Verschiebeachse 4 in eine erste Richtung 5 und in eine der ersten Richtung 5 entgegensetzte zweite Richtung 6 verschiebbar. Die Verschiebeachse 4 entspricht der Längsmittelachse des Aktuatorelementes 3.
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Das Aktuatorelement 3 ist zumindest teilweise in einem Getriebegehäuse 7 der Betätigungseinrichtung 1 angeordnet. Vorliegend ist das Getriebegehäuse 7 ein zylinderförmiges Extrusionsprofil 7. Insofern weist das Getriebegehäuse 7 eine in Umfangsrichtung geschlossene Mantelwand 8 auf. Die Mantelwand 8 bildet beziehungsweise umschließt einen Axialdurchbruch 9 des Getriebegehäuses 7, wobei der Axialdurchbruch 9 ein Gehäuseinneres 10 des Getriebegehäuses 7 bildet. Vorliegend weist der Axialdurchbruch 9 einen kreisförmigen Querschnitt auf. Das Aktuatorelement 3 ist derart in dem Getriebegehäuse 7 beziehungsweise dem Gehäuseinneren 10 angeordnet, dass die Verschiebeachse 4 senkrecht zu einer Querschnittsfläche des Getriebegehäuses 7 ausgerichtet ist.
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An dem Getriebegehäuse 7 ist ein Hauptbremszylinder 11 der Betätigungseinrichtung 1 gehäusefest angeordnet. Vorliegend ist der Hauptbremszylinder 11 an einer ersten Stirnseite 12 der Mantelwand 8 angeordnet. In dem Hauptbremszylinder 11 sind ein erster Hydraulikkolben 13 und ein zweiter Hydraulikkolben 14 verschiebbar gelagert, nämlich in die erste Richtung 5 und in die zweite Richtung 6. Der Hauptbremszylinder 11 weist mehrere Hydraulikanschlüsse 15, 16 auf. Ist die Betätigungseinrichtung 1 bestimmungsgemäß in dem Bremssystem 2 verbaut, so sind die Hydraulikanschlüsse 15, 16 mit Nehmerzylindern von Reibbremseinrichtungen des Bremssystems 2 fluidtechnisch verbunden. Die Reibbremseinrichtungen sind dann durch Verschieben der Hydraulikkolben 13 und 14 in die erste Richtung 5 betätigbar. Das Aktuatorelement 3 ist derart mit den Hydraulikkolben 13 und 14 gekoppelt, dass die Hydraulikkolben 13 und 14 durch das Aktuatorelement 3 in die erste Richtung 5 verschiebbar sind. Die Reibbremseinrichtungen sind also durch Verschieben des Aktuatorelementes 3 betätigbar.
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An dem Getriebegehäuse 7 ist außerdem eine Gehäuseplatte 17 gehäusefest angeordnet. Vorliegend ist die Gehäuseplatte 17 an einer von der ersten Stirnseite 12 abgewandten zweiten Stirnseite 18 der Mantelwand 8 angeordnet. Die Gehäuseplatte 17 verschließt den Axialdurchbruch 9 zumindest teilweise.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem eine Antriebseinheit 19 auf. Im Folgenden wird die Ausführung der Antriebseinheit 19 mit Bezug auf 2 näher erläutert. 2 zeigt hierzu einen Querschnitt durch die Betätigungseinrichtung 1. Die Antriebseinheit 19 weist ein Motorgehäuse 20 auf, in dem eine elektrische Maschine 21 angeordnet ist. Ein ringförmiger Rotor 22 der elektrischen Maschine 21 ist auf einer Antriebswelle 23 drehfest angeordnet, wobei die Antriebswelle 23 um eine Rotationsachse 24 drehbar gelagert ist. Ein ringförmiger Stator 25 der elektrischen Maschine 21 ist an dem Motorgehäuse 20 gehäusefest angeordnet und umschließt den Rotor 22, bezogen auf die Rotationsachse 24, radial. Das Motorgehäuse 20 ist an dem Getriebegehäuse 7 befestigt. Vorliegend wird dies dadurch erreicht, dass ein Motorgehäuseflansch 26 des Motorgehäuses 20 durch mehrere Befestigungsmittel 27 an einem Getriebegehäuseflansch 28 des Getriebegehäuses 7 befestigt ist.
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Die Antriebswelle 23 ist durch eine Getriebeeinrichtung 29 derart mit dem Aktuatorelement 3 gekoppelt, dass das Aktuatorelement 3 durch die elektrische Maschine 21 verschiebbar ist. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung der Getriebeeinrichtung 29, wobei das Getriebegehäuse 7 in 3 ausgespart ist. Wie beispielsweise aus 1 erkenntlich ist, ist die Rotationsachse 24 der Antriebswelle 23 senkrecht zu der Verschiebeachse 4 des Aktuatorelementes 3 ausgerichtet. Hierdurch wird eine getriebetechnisch einfache Kopplung der Antriebswelle 23 mit dem Aktuatorelement 3 ermöglicht.
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Die Getriebeeinrichtung 29 weist ein Schneckengetriebe 30 auf. Das Schneckengetriebe 30 weist eine Schneckenwelle 31 und ein Schneckenrad 32 auf. Die Schneckenwelle 31 wird durch die Antriebswelle 23 gebildet, wobei die Antriebswelle 23 hierzu ein Schraubgewinde 33 aufweist. Das Schneckenrad 32 weist eine Außenverzahnung 34 auf, die mit dem Schraubgewinde 33 kämmt. Das Schneckengetriebe 30 ist in dem Getriebegehäuse 7 angeordnet. Die Antriebswelle 23 ragt hierzu aus dem Motorgehäuse 20 heraus und durch einen ersten Durchbruch 35 der Mantelwand 8 derart in das Getriebegehäuse 7 hinein, dass das Schraubgewinde 33 in dem Getriebegehäuse 7 angeordnet ist. Das Schneckenrad 32 ist koaxial zu dem Aktuatorelement 3 in dem Gehäuseinneren 10 angeordnet. Die Rotationsachse des Schneckenrads 32 entspricht also der Verschiebeachse 4 des Aktuatorelementes 3.
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Die Getriebeeinrichtung 29 weist außerdem ein weiteres Getriebe 36 auf, das dazu ausgebildet ist, eine Rotation in eine translatorische Bewegung zu wandeln. Gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel ist das weitere Getriebe 36 als Spindelgetriebe 36 ausgebildet. 4 zeigt einen Längsschnitt der Betätigungseinrichtung 1 im Bereich des Spindelgetriebes 36. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das weitere Getriebe 36 beispielsweise als Kugelgewindetrieb ausgebildet.
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Das Spindelgetriebe 36 weist eine drehbar gelagerte Spindelmutter 37 und eine verschiebbar gelagerte Gewindespindel 38 auf. Auch das Spindelgetriebe 36 ist zumindest teilweise in dem Gehäuseinneren 10 angeordnet. Die Spindelmutter 37 ist koaxial zu dem Schneckenrad 32 angeordnet und durch das Schneckengetriebe 30 drehbar. Gemäß dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Spindelmutter 37 und das Schneckenrad 32 einstückig miteinander gefertigt. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist das Schneckenrad 32 beispielsweise drehfest auf der Spindelmutter 37 angeordnet. Die Gewindespindel 38 ist derart mit dem Aktuatorelement 3 gekoppelt, dass das Aktuatorelement 3 durch die Gewindespindel 38 zumindest in die erste Richtung 5 verschiebbar ist. Vorliegend ist die Gewindespindel 38 in einem Axialdurchbruch 61 der Gehäuseplatte 17 angeordnet. An einem dem Aktuatorelement 3 zugewandten Ende der Gewindespindel 38 ist eine Verdrehsicherungsstruktur 60 befestigt. Die Verdrehsicherungsstruktur 60 wirkt zur Lagerung der Gewindespindel 38 mit dem Getriebegehäuse 7 zusammen.
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Die Antriebswelle 23 weist auf einer von dem Rotor 22 abgewandten Seite des Schraubgewindes 33 ein erstes Ende 39 auf. Das erste Ende 39 ragt durch einen zweiten Durchbruch 40 der Mantelwand 8 aus dem Getriebegehäuse 7 heraus. An dem ersten Ende 39 ist ein Drehzahlsensor 41 angeordnet. Vorliegend ist der Drehzahlsensor 41 auf das erste Ende 39 aufgepresst. Das den Drehzahlsensor 41 tragende erste Ende 39 ragt in ein Steuergerät 42 der Betätigungseinrichtung 1 hinein. Das Steuergerät 42 ist dazu ausgebildet, in Abhängigkeit von dem Sensorsignal des Drehzahlsensors 41 eine Drehzahl der Antriebswelle 23 zu ermitteln und in Abhängigkeit von der ermittelten Drehzahl die elektrische Maschine 21 anzusteuern. Weil das erste Ende 39 mit dem Drehzahlsensor 41 in das Steuergerät 42 hineinragt, ist das Sensorsignal des Drehzahlsensors 41 dem Steuergerät 42 technisch einfach zuführbar.
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Die Antriebswelle 23 weist eine erste Lagerstelle 43 auf. Die erste Lagerstelle 43 auf der von dem Rotor 22 abgewandten Seite des Schraubgewindes 33 angeordnet. Vorliegend ist die Lagerstelle 43 zwischen dem Drehzahlsensor 41 und dem Schraubgewinde 33 benachbart zu dem Drehzahlsensor 41 angeordnet. Die erste Lagerstelle 43 wird durch das Getriebegehäuse 7 gelagert. Vorliegend trägt das Getriebegehäuse 7 hierzu ein Drehlager 44, das zwischen dem Getriebegehäuse 7 und der ersten Lagerstelle 43 der Antriebswelle 23 wirkt.
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Die Antriebswelle 23 weist außerdem eine zweite Lagerstelle 45 auf. Die zweite Lagerstelle 45 ist zwischen dem Schraubgewinde 33 und dem Rotor 22 angeordnet. Vorliegend ist die zweite Lagerstelle 45 durch ein an dem Motorgehäuse 20 angeordnetes Lagerschild 46 gelagert. Hierzu trägt das Lagerschild 46 ein Drehlager 47, das zwischen der Antriebswelle 23 einerseits und dem Lagerschild 46 andererseits wirkt. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel wird auch die zweite Lagerstelle 46 durch das Getriebegehäuse 7 gelagert.
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Die Antriebswelle 23 weist außerdem eine dritte Lagerstelle 48 auf. Die dritte Lagerstelle 48 ist auf einer von dem Schraubgewinde 33 abgewandten Seite des Rotors 22 angeordnet. Vorliegend ist die dritte Lagerstelle 48 durch einen Boden 49 des Motorgehäuses 20 gelagert. Der Boden 49 trägt hierzu ein Drehlager 50, das zwischen dem Boden 49 und der Antriebswelle 23 wirkt.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem ein Betätigungselement 51 auf, das in einem Axialdurchbruch 52 der Gewindespindel 38 verschiebbar gelagert ist. Ein erstes Ende 53 des Betätigungselementes 51 ist durch eine Eingangsstange 54 mit einem Bremspedal des Bremssystems 2 koppelbar oder gekoppelt, sodass das Betätigungselement 51 dann durch eine Betätigung des Bremspedals verschiebbar ist. Ein zweites Ende 55 des Betätigungselementes 51 ist derart mit dem Aktuatorelement 3 gekoppelt, dass das Aktuatorelement 3 durch das Betätigungselement 51 verschiebbar ist. Die Reibbremseinrichtungen sind also auch durch eine Betätigung des Bremspedals betätigbar.