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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Ermittlung einer vertikalen Position sowie ein tragbares elektronisches Gerät für die Ermittlung einer vertikalen Position.
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Stand der Technik
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Moderne elektronische Geräte wie Smartphones, Smarfinratches, Fitnesstracker etc. verfügen über eine Vielzahl von Sensoren zur Erfassung von Umgebungs- und Benutzerparametern. Unter anderem sind in zahlreichen dieser Geräte Drucksensoren integriert, welche den Luftdruck in der Umgebung erfassen können. Aus dem so erfassten Luftdruck und insbesondere aus Variationen in den erfassten Luftdrücken können Informationen über eine vertikale Bewegung abgeleitet werden. Moderne Drucksensoren sind dabei in der Lage, auch sehr geringe Variationen des Luftdruck zu erfassen. Somit können auch geringe vertikale Bewegungen bereits identifiziert werden.
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Die Druckschrift
EP 1672443 B1 beschreibt beispielsweise eine Uhr mit einem integrierten Drucksensor.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft ein tragbares elektronisches Gerät, sowie ein System und ein Verfahren zur Ermittlung einer vertikalen Position mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Demgemäß ist vorgesehen:
- Ein tragbares elektronisches Gerät, mit einem ersten Drucksensor, einer Empfangseinrichtung und einer Auswerteeinrichtung. Der ersten Drucksensor ist dazu ausgelegt, einen Umgebungsdruck zu erfassen. Weiterhin ist der erste Drucksensor dazu ausgelegt, ein zu dem erfassten Umgebungsdruck korrespondierendes Ausgangssignal bereitzustellen. Die Empfangseinrichtung ist dazu ausgelegt, Daten von einem zweiten Drucksensor zu empfangen. Dieser zweite Drucksensor kann in einem weiteren elektronischen Gerät angeordnet sein. Die Auswerteeinrichtung ist dazu ausgelegt, das Ausgangssignal von dem ersten Drucksensor mit den empfangenen Daten von dem zweiten Drucksensor zu vergleichen. Weiterhin ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, unter Verwendung dieses Vergleichs eine Höhendifferenz zwischen dem ersten Drucksensor und dem zweiten Drucksensor zu ermitteln.
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Weiterhin ist vorgesehen:
- ein System zu Ermittlung einer vertikalen Position, mit einem erfindungsgemäßen tragbaren elektronischen Gerät sowie einem weiteren elektronischen Gerät. Das weitere elektronische Gerät umfasst einen zweiten Drucksensor und eine Sendeeinrichtung. Der
- zweite Drucksensor ist dazu ausgelegt, den Umgebungsdruck zu erfassen und
- eine zu den erfassten Umgebungsdruck korrespondierendes Ausgangssignal bereitzustellen. Die Sendeeinrichtung ist dazu ausgelegt, ein Signal auszusenden, welches Daten des erfassten Umgebungsdruck von dem zweiten Drucksensor umfasst. Diese ausgesendeten Daten können somit von der Empfangseinrichtung des tragbaren elektronischen Gerät empfangen werden
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Schließlich ist vorgesehen:
- Ein Verfahren zur Ermittlung einer vertikalen Position mit einem Schritt zum Erfassen eines Umgebungsdrucks. Der Umgebungsdruck kann insbesondere mittels eines ersten Drucksensors in einem tragbaren elektronischen Gerät erfasst werden. Weiterhin umfasst das Verfahren einen Schritt zum Erfassen des Umgebungsdrucks mittels eines zweiten Drucksensor in einem weiteren elektronischen Gerät. Ferner umfasst das Verfahren einen Schritt zum Übertragen von Daten des von dem zweiten Drucksensors erfassten Umgebungsdrucks von dem weiteren elektronischen Gerät zu dem tragbaren elektronischen Gerät. Darüber hinaus umfasst das Verfahren einen Schritt zum Vergleichen des von dem ersten Drucksensor erfassten Umgebungsdrucks mit den empfangenen Daten des von dem zweiten Drucksensor erfassten Umgebungsdrucks. Schließlich umfasst das Verfahren einen Schritt zum Ermitteln einer vertikalen Position unter Verwendung des Vergleichs des von dem ersten Drucksensor erfassten Umgebungsdrucks mit den empfangenen Daten des von dem zweiten Drucksensor erfassten Umgebungsdrucks.
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Vorteile der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass moderne Drucksensoren in der Lage sind, auch sehr geringe Druckunterschiede präzise zu detektieren. Daher können auch bereits leichte Störungen, wie beispielsweise das Öffnen einer Tür in einem Raum, der Betrieb einer Klimaanlage, Windböen, Wetteränderung, Atmosphärische Gezeiten o. ä. von derartigen Drucksensoren erfasst werden. Somit registrieren diese Drucksensoren auch bei einer stationären Lage durch unerwünschte Störungen eine Variation im Umgebungsdruck. Wird ein solches Drucksignal beispielsweise dazu genutzt, auf Grundlage eines barometrischen Drucks eine Höhenposition zu ermitteln, so kann die ermittelte Höhe durch die genannten Störungen beeinträchtigt werden.
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Es ist daher eine Idee der vorliegenden Erfindung, dieser Erkenntnis Rechnung zu tragen und eine Ermittlung einer Höhenposition bzw. einer vertikalen Bewegung zu schaffen, welche möglichst robust gegenüber Luftdruckschwankungen ist.
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Hierzu ist es erfindungsgemäß vorgesehen, zur Ermittlung einer Höhenposition bzw. einer vertikalen Bewegung nicht nur ein Drucksignal von einem einzelnen Drucksensor auszuwerten. Vielmehr wird ein Ausgangssignal von einem ersten Drucksensor mit einem Signal eines weiteren Drucksensor verglichen, wobei dieser weitere Drucksensor sich vorzugsweise an einer stationären Position, insbesondere einer stationären Position in der Nähe des ersten Drucksensors befindet.
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Bei einer solchen Anordnung beeinflussen Luftdruckschwankungen somit die Ausgangssignale der beiden Drucksensoren zumindest annähernd im gleichem Maße. Daher können derartige Luftdruckschwankungen durch ein Vergleichen der beiden Sensorsignale auf einfache Weise kompensiert werden.
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Da heutzutage bereits sehr viele elektronische Geräte im Consumerelektronik-Bereich über Drucksensoren und auch drahtlose Kommunikationseinrichtungen verfügen, kann ein solches System mit bereits existierenden Komponenten auf sehr einfache Weise realisiert werden.
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So verfügen beispielsweise die meisten Smartphones, Tabletcomputer, aber auch Smartwatches und Fitnesstracker über derartige Drucksensoren und Kommunikationselemente für eine drahtlose Funkverbindungen. Somit kann zum Beispiel ein Smartphone mit einem Fitnesstracker gekoppelt werden und daraufhin können die von den beiden Geräten erfassten Drucksignale miteinander verglichen werden. Wird beispielsweise das Smartphone an einer stationären Position, zum Beispiel auf einem Tisch, abgelegt und der Fitnesstracker am Körper eines Benutzers getragen, so können hierdurch sehr präzise die Relativbewegungen des Benutzers in vertikaler Richtung erfasst und ausgewertet werden. Darüber hinaus sind auch beliebige andere Kombinationen von Geräten und beliebige weitere Anwendungsfälle möglich, bei denen eine präzise Detektion von vertikalen Bewegungen auf Grundlage von Druckunterschieden erfolgen soll.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass die Bestimmung der vertikalen Position durch das am Körper des Benutzers getragene elektronische Gerät ermittelt wird, während das weitere elektronische Gerät sich in einer stationären Position befindet. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass die Auswertung der vertikalen Position durch das Gerät erfolgt, welches sich in einer stationären Position befindet, während das am Körper des Benutzers getragene Gerät den Umgebungsdruck erfasst und die Daten erfassten Umgebungsdruck an dieses Gerät an der stationären Position überträgt.
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Darüber hinaus ist es auch denkbar, dass sowohl das am Körper des Benutzer getragene Gerät als auch ein weiteres Gerät in einer stationären Position jeweils Informationen über die erfassten Umgebungsdruck an ein drittes Gerät übertragen, welches den Vergleich der Daten ausführt und hieraus die vertikale Position ermittelt.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das tragbare Gerät eine Smartwatch, einen Fitnesstracker oder ein anderes am Körper eines Benutzers tragbares elektronisches Gerät. Wie zuvor bereits beschriebenen, kann hierbei in Kombination mit einem weiteren elektronischen Gerät, welches sich in einer stationären Position befindet, eine präzise Detektion von Höhenunterschieden auf Grundlage der ermittelten Umgebungsdrücke erfolgen. Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob die Auswertung, d. h. der Vergleich der beiden erfassten Drucksignale in dem am Körper des Benutzer getragenen Gerät oder in dem Gerät an der stationären Position erfolgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, eine vertikale Relativbewegung zwischen dem tragbaren elektronischen Gerät und dem weiteren elektronischen Gerät unter Verwendung der ermittelnden Höhendifferenz zu bestimmen. Da die ermittelte Höhendifferenz und somit auch die vertikale Bewegung durch den Vergleich zweier Drucksignale erfolgt, welche zumindest annähernd den gleichen Störungen unterworfen sind, kann hierbei eine sehr präzise und fein aufgelöste vertikale Bewegung ermittelt werden. Hierdurch ist beispielsweise auch die Erfassung von vertikalen Bewegungen eines Benutzers während sportlicher Übungen oder ähnlichem möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Empfangseinrichtung dazu ausgelegt ist, die Daten von dem weiteren Drucksensor mittels einer drahtlosen Kommunikationsverbindung zu empfangen. Bei der drahtlosen Kommunikationsverbindung kann es sich beispielsweise um eine Kommunikationsverbindung mittels WiFi, Bluetooth oder einer beliebige andere standardisierten oder proprietären drahtlosen Kommunikationsverbindung handeln.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Ausgangssignal von dem ersten Drucksensor und den empfangenen Daten von dem zweiten Drucksensor zu ermitteln. Entsprechend kann die Höhendifferenz zwischen dem ersten Drucksensor in dem zweiten Drucksensor unter Verwendung der ermittelten zeitlichen Verzögerung ermittelt werden. Durch die Verarbeitung des Sensorsignals von dem zweiten Drucksensor in dem weiteren elektronischen Gerät, insbesondere die Digitalisierung eines analogen Ausgangssignals, sowie die erforderlichen Schritte für die Datenübertragung von dem weiteren elektronischen Gerät zu der Empfangseinrichtung, kann es zu geringfügigen zeitlichen Verzögerungen kommen. Hierdurch würde gegebenenfalls bei dem Vergleich der beiden Drucksignale ein Zeitunterschied auftreten. Durch die Ermittlung der zeitlichen Verschiebung zwischen den beiden Drucksignalen können derartige Zeitunterschiede kompensiert werden. Hierdurch ist eine noch präzisere Erfassung der Höhendifferenz und somit der vertikalen Bewegung möglich.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt, in einem Kalibriermodus Kalibrierdaten zu ermitteln. In diesem Kalibriermodus können das tragbare Gerät und das weitere elektronische Gerät synchron bewegt werden. Hierzu können zum Beispiel die beiden Geräte von einem Benutzer gemeinsam bewegt werden. Zum Beispiel kann einem Benutzer ein Bewegungsmuster vorgegeben werden, in welchem er die beiden Geräte zusammen im Raum bewegt, um die Kalibrierung auszuführen. Hierzu können zum Beispiel Anweisungen auf einem Display des tragbaren elektronischen Geräts und/oder dem weiteren elektronischen Gerät angezeigt werden. Entsprechend kann die Auswerteeinrichtung dazu ausgelegt sein, die Höhendifferenz zwischen dem ersten Drucksensor und dem zweiten Drucksensor unter Verwendung der ermittelten Kalibrierdaten zu ermitteln. Auf diese Weise kann zum Beispiel der oben genannte zeitlicher Versatz zwischen den beiden Signalen ermittelt werden. Darüber hinaus können auch weitere Abgleiche, wie beispielsweise ein Offset in dem erfassten Drucksignalen oder die Ermittlung weiterer Kalibrierdaten erfolgen. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass zur Ermittlung der Kalibrierdaten sich das tragbare Gerät und das weitere elektronische Gerät für eine vorbestimmte Zeitdauer an einer stationären räumlichen Position befinden. Dabei können während dieser vorbestimmten Zeitdauer die von den beiden Geräten der detektierten Luftdruckänderungen miteinander verglichen werden, um die beiden Geräte aufeinander abzustimmen.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, soweit sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich den Ausführungsbeispielen beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu den jeweiligen Grundformen der Erfindung hinzufügen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Dabei zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines Blockschaubilder eines Systems zur Ermittlung einer vertikalen Position gemäß einer Ausführungsform;
- 2: eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiel für ein System zu Ermittlung einer vertikalen Position; und
- 3: ein Ablaufdiagramm, wie es einem Verfahren zu Ermittlung einer vertikalen Position gemäß einer Ausführungsform zugrunde liegt.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Blockschaubilds für ein System zur Ermittlung einer vertikalen Position gemäß einer Ausführungsform. Das System umfasst ein tragbares elektronisches Gerät 1 sowie ein weiteres elektronisches Gerät 2. Auch wenn im Nachfolgenden die vorliegende Erfindung insbesondere dadurch geschrieben wird, dass beispielsweise das tragbare elektronische Gerät 1 am Körper eines Benutzers getragen werden kann und das weitere elektronische Gerät 2 sich vorzugsweise in einer stationären Position befindet, so ist grundsätzlich auch der umgekehrte Fall möglich, bei welchem sich das tragbare elektronische Gerät 1 in einer stationären Position befindet und das weitere elektronische Gerät 2 am Körper des Benutzers getragen wird.
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Das tragbare elektronische Gerät 1 kann einen Drucksensor 11, eine Empfangseinrichtung 12 sowie eine Auswerteeinrichtung 13 umfassen. Der Drucksensor 11 kann hierbei ein zu einem Umgebungsdruck korrespondierendes Ausgangssignal bereitstellen. Insbesondere kann dieses Ausgangssignal an der Auswerteeinrichtung 13 bereitgestellt werden. Bei dem Drucksensor 11 kann es sich um einen beliebigen geeigneten Drucksensor handeln, wie er beispielsweise in zahlreichen elektronischen Geräten, insbesondere beispielsweise in Smartphones, Tabletcomputern, Smarfinratches, Fitnesstrackern oder ähnlichem vorhanden ist.
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Um auch relativ schnelle Bewegungen mit ausreichender Genauigkeit detektieren zu können, können die Drucksensoren 11 und 21 in dem tragbaren Gerät 1 und dem weiteren elektronischen Geräts 2 mit einer ausreichend hohen Abtastrate ausgewertet werden. Hierzu sind beispielsweise Abtastraten im Bereich von 30 Hz bis ihn zu 120 Hz oder gegebenenfalls auch mehr möglich. Entsprechend werden die Daten des zweiten Drucksensors 21 von dem weiteren elektronischen Geräts 2 auch mit einer ausreichend hohen Übertragungsrate an das tragbare elektronische Gerät 1 übermittelt.
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Die Empfangseinrichtung 12 kann eine Kommunikationsverbindung, insbesondere eine drahtlose Funkverbindung zu dem weiteren elektronischen Geräts 2 aufbauen. Hierdurch können Daten zwischen dem tragbaren elektronischen Gerät 1 und dem weiteren elektronischen Gerät 2 ausgetauscht werden. Bei dieser Kommunikationsverbindung kann es sich beispielsweise um eine standardisierte Kommunikationsverbindung wie WiFi, Bluetooth o. ä. handeln. Darüber hinaus sind grundsätzlich jedoch auch proprietäre Verbindungen möglich.
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In dem weiteren elektronischen Gerät 2 ist ein zweiter Drucksensor 21 sowie eine Sendeeinrichtung 22 vorgesehen. Der zweite Drucksensor 21 kann ebenfalls einen Umgebungsdruck erfassen und ein zu den erfassten Umgebungsdruck korrespondierendes Ausgangssignal bereitstellen. Dieses Ausgangssignal kann zum Beispiel der Sendeeinrichtung 22 bereitgestellt werden. Die Sendeeinrichtungen 22 kann daraufhin Daten zu dem tragbaren elektronischen Gerät 1, insbesondere der Empfangseinrichtung 12 übertragen, welche Informationen über den durch den zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck umfassen.
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Somit stehen in dem tragbaren elektronischen Geräten 1 sowohl Informationen über den durch den ersten Drucksensor 11 erfassten Umgebungsdruck als auch Informationen über den durch den zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck zur Verfügung. Diese Informationen können durch die Auswerteeinrichtung 13 verarbeitet werden. Insbesondere kann die Auswerteeinrichtung 13 den durch den ersten Drucksensor 11 erfassten Umgebungsdruck mit dem durch den zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck vergleichen.
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Erfolgt in der Umgebung des tragbaren elektronischen Geräts 1 und des weiteren elektronischen Geräts 2 eine Störung im Luftdruck, beispielsweise durch eine Windbö, das schnelle Öffnen einer Türe im Raum, Wetteränderung, Atmosphärische Gezeiten o. ä., so wird eine solche Störung von den beiden Drucksensoren 11 und 21 in gleicher Weise erfasst. Durch den Vergleich der beiden Drucksignale in der Auswerteeinrichtung 13 können daher solche Störungen kompensiert werden. In der Folge kann die Auswerteeinrichtung 13 somit sehr präzise einen Druckunterschied zwischen dem durch den ersten Drucksensor 11 erfassten Umgebungsdruck und dem durch den zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck identifizieren. Aus einer solchen Druckdifferenz kann die Auswerteeinrichtung 13 daraufhin beispielsweise eine Höhendifferenz zwischen der Position des tragbaren elektronischen Geräts 1 und des weiteren elektronischen Geräts 2 berechnen. Durch eine kontinuierliche Auswertung dieser Höhendifferenz können beispielsweise auch vertikale Bewegungen ermittelt werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Anwendungsbeispiel für ein solches System zur Ermittlung einer vertikalen Position. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel wird das tragbare Gerät 1 am Körper eines Benutzers, beispielsweise am Handgelenk des Benutzers, getragen. Das weitere elektronische Gerät 2 befindet sich einer stationären Position, zum Beispiel auf einem Tisch. Führt der Benutzer 2 mit dem tragbaren elektronischen Gerät 1 nun eine Bewegung in vertikaler Richtung aus, so ändert sich in Abhängigkeit der jeweiligen Höhe, in der sich das tragbare elektronische Gerät 1 mit dem ersten Drucksensor 11 befindet, der erfasste Umgebungsdruck. Da sich das weitere elektronische Gerät 2 in einer stationären Position befindet, wird der zweite Drucksensor 21 in diesem weiteren elektronischen Gerät 2 zumindest theoretisch einen konstanten Umgebungsdruck erfassen. Erfolgt nun eine Störung in dem Luftdruck, so wird diese Störung durch den ersten Drucksensor 11 in dem tragbaren elektronischen Gerät 1 und den zweiten Drucksensor 21 dem weiteren elektronischen Gerät 2 in gleichem Maße erfasst. Da die Auswertung der vertikalen Position des ersten elektronischen Geräts 1 durch den Vergleich des in dem ersten elektronischen Gerät 1 erfassten Umgebungsdruck mit dem durch das weitere elektronische Gerät 2 erfassten Umgebungsdruck erfolgt, können derartige Störungen im Umgebungsdruck sehr gut ausgeglichen bzw. kompensiert werden. Somit ist eine sehr präzise Ermittlung der vertikalen Position bis hin in den Zentimeterbereich möglich, ohne dass dies durch Störungen im Umgebungsdruck beeinträchtigt würde.
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In dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt dabei die Bestimmung der vertikalen Position durch das am Körper des Benutzers getragene elektronische Gerät 1, während das weitere elektronische Gerät 2 sich in einer stationären Position befindet. Wie oben bereits ausgeführt, ist es jedoch auch möglich, dass die Auswertung der vertikalen Position durch das Gerät erfolgt, welches sich in einer stationären Position befindet, während das am Körper des Benutzers getragene Gerät den Umgebungsdruck erfasst und die Daten erfassten Umgebungsdruck an dieses Gerät an der stationären Position überträgt.
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Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass sowohl das am Körper des Benutzer getragene Gerät als auch ein weiteres Gerät in einer stationären Position jeweils Informationen über die erfassten Umgebungsdruck an ein drittes Gerät übertragen, welches den Vergleich der Daten ausführt und hieraus die vertikale Position ermittelt.
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Zur weiteren Steigerung der Genauigkeit kann eine Kalibrierung des Systems erfolgen. Hierbei können beispielsweise Kalibrierdaten ermittelt werden, welche in die Ermittlung der vertikalen Position bzw. Höheninformation einfließen. Diese Kalibrierdaten können beispielsweise einen Offset sowie lineare oder nichtlineare Abweichungen in den erfassten Sensorsignalen von dem ersten Drucksensor 11 und/oder dem zweiten Drucksensor 12 umfassen. Darüber hinaus können auch eine Laufzeit für die Erfassung der Drucksignale sowie die Übertragung der Daten von der Sendeeinrichtung 22 zu der Empfangseinrichtung 12 in einer solchen Kalibrierung ermittelt werden.
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Für die Kalibrierung kann ein Benutzer beispielsweise das tragbare elektronische Gerät 1 und das weitere elektronische Gerät 2 zusammen gemeinsam bewegen. Insbesondere kann der Benutzer mit dem tragbaren elektronischen Gerät 1 und dem weiteren elektronischen Geräts 2 gleichzeitig eine vorgegebene Bewegungsform ausführen. Diese Bewegung vom kann beispielsweise auf einem Display des tragbaren elektronischen Geräts 1 und/oder des weiteren elektronischen Geräts 2 angezeigt werden. Zum Beispiel kann der Benutzer die beiden Geräte 1 und 2 gemeinsam in einer Hand halten und damit eine vorgegebene Bewegung ausführen. Die vorgegebene Bewegung vom kann zum Beispiel das Bewegen der beiden Geräte 1 und 2 von einer potenziell niedrigsten Position zu einer potentiell höchsten Position umfassen. Aber auch beliebige andere vorgegebene Bewegungsmuster, die dazu geeignet sind eine Kalibrierung auszuführen, sind möglich. Da sich bei einer solchen Kalibrierung die Drucksensoren 11 und 21 des tragbaren elektronischen Geräts 1 und des weiteren elektronischen Geräts 2 stets auf derselben Höhe befinden, ist auch zu erwarten, dass die beiden Drucksensoren 11 und 21 zu jedem Zeitpunkt identische Druckwerte liefern sollten. Ferner kann bei Auswertung von Bewegungsmuster mit Auf- und Abbewegungen auch sehr präzise ein Umkehrpunkt derartiger Bewegungen identifiziert werden. Hierdurch können gegebenenfalls auftretende zeitliche Verschiebungen zwischen den Daten der beiden Sensorsignale identifiziert werden. Eine derartige zeitliche Verschiebung kann daraufhin für die Auswertung mitberücksichtigt werden. Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, dass sich die beiden Geräte, d. h. das tragbare elektronische Gerät 1 und das weitere elektronische Gerät 2 gemeinsam für eine vorbestimmte Zeitdauer stationär an einer festen Position befinden. Beispielsweise können die beiden Geräte gemeinsam auf einen Tisch o. ä. gelegt werden. Während der vorgegebenen Zeitdauer, in welcher die Kalibrierung durchgeführt wird, können daraufhin Variationen im Luftdruck von den beiden Geräten erfasst werden. Daraufhin kann auf Grundlage dieser erfassten Luftdruckänderungen eine entsprechende Kalibrierung ausgeführt werden. Die Luftdruckänderungen während des Kalibrierungszeitraumes können beispielsweise durch beliebige Störungen, wie beispielsweise das Öffnen einer Tür in einem Raum, der Betrieb einer Klimaanlage, Windböen, Wetteränderung, Atmosphärische Gezeiten o. ä. herrühren.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm, wie es einem Verfahren zur Ermittlung einer vertikalen Position gemäß einer Ausführungsform zugrunde liegt. Das Verfahren kann grundsätzlich beliebige Schritte umfassen, wie sie zuvor bereits in Zusammenhang mit dem tragbaren elektronischen Gerät 1 und dem System zur Ermittlung von vertikalen Positionen beschrieben worden sind. Entsprechend können auch die zuvor beschriebenen Komponenten beliebige Elemente umfassen, die zur Ausführung des nachfolgend beschriebenen Verfahrens erforderlich sind.
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In einem Schritt S1 erfolgt eine Erfassung eines Umgebungsdrucks mittels eines ersten Drucksensors 11 in einem tragbaren elektronischen Gerät 1. Parallel dazu erfolgt in Schritt S2 das Erfassen des Umgebungsdruck mittels eines zweiten Drucksensor 21 in einem weiteren elektronischen Gerät 2. Hierbei befindet sich eines der beiden Geräte 1 oder 2 möglichst in einer stationären Lage, während das jeweils andere Gerät bewegt werden kann. Weiterhin werden in Schritt S3 Daten des von dem zweiten Drucksensors 21 erfassten Umgebungsdruck an das tragbare elektronische Gerät 1 übertragen. Daraufhin erfolgt in Schritt S4 ein Vergleichen des von dem ersten Drucksensor 11 erfassten Umgebungsdrucks mit dem den Daten des von dem zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck. Daraufhin kann in Schritt S5 eine Höhendifferenz zwischen dem tragbaren elektronischen Gerät 1 und dem weiteren elektronischen Geräts 2 ermittelt werden. Diese Höhendifferenz wird insbesondere unter Verwendung eines Vergleichs des von dem ersten Drucksensor 11 erfassten Umgebungsdruck mit dem durch den zweiten Drucksensor 21 erfassten Umgebungsdruck ermittelt.
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Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung die Ermittlung von vertikalen Positionen bzw. Bewegungen mittels Auswertung des Umgebungsdruck. Hierbei ist es vorgesehen, die Signale von zwei Drucksensoren miteinander zu vergleichen, wobei sich ein Drucksensor in einer stationären Position befindet, während der andere Drucksensor im Raum bewegt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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