DE102008058866A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts - Google Patents

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Abstract

Eine Vorrichtung zur Lagebestimmung eines Objekts mit einer ersten Sensoreinheit (1) mit mindestens drei Drehratensensoren (11, 12, 13); zumindest einem, vorzugsweise mit der ersten Steuereinheit (1) verbundenen, Stützsensor (20) und einer Datenverarbeitungseinheit (3), der die Sensorsignale (S) der ersten Sensoreinheit (1) und die Sensorsignale (S) des zumindest einen Stützsensors (20) zugeführt werden; ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sensoreinheit (1) um zumindest eine Drehachse (X) drehbar gelagert ist und dass zumindest eine Stellantriebseinheit (4) vorgesehen ist, die zum Drehantrieb der ersten Sensoreinheit (1) um die Drehachse(n) (X) ausgebildet ist.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts.
  • STAND DER TECHNIK
  • Bei einer Vielzahl von Anwendungen muss die Lage eines Objekts im Raum, das heißt dessen Orientierung im Raum, ermittelt werden. Derartige Objekte sind nicht nur sich bewegende Objekte wie Fahrzeuge, Flugzeuge oder Schiffe, sondern auch stationäre Objekte wie beispielsweise schwenkbare mobile Plattformen, Ständer für Vermessungsaufgaben oder Roboterarme.
  • Die Bestimmung der Lage des Objekts im Raum sollte durch kostengünstige Sensoren erfolgen, um eine hohe Verbreitung des Einsatzes erfindungsgemäßer Lagebestimmungsvorrichtungen zu ermöglichen. Geeignete Sensoren für derartige Aufgaben sind Beschleunigungssensoren und Drehratensensoren.
  • Durch geeignetes Aufintegrieren von gemessenen Drehraten kann beispielsweise mit einer Strapdown-Rechnung eine geschätzte Lage ermittelt werden. Die Genauigkeit einer so gewonnenen Lageschätzung verschlechtert sich jedoch mit fortschreitender Zeit, so dass die Schätzung nur innerhalb eines gewissen Zeitraums verwendbar ist. Dieser Zeitraum liegt bei der Verwendung von teueren und aufwändigen Sensoren beispielsweise im Bereich von Stunden bis Tagen. Werden jedoch kostengünstige Sensoren, wie beispielsweise sogenannte MEMS-Sensoren, verwendet, so liegt der Zeitraum, innerhalb dessen die Schätzung brauchbar ist, zwischen wenigen Sekunden bis zu einigen Minuten.
  • Um die Genauigkeit der Lageschätzung zu verbessern und zur Erzielung einer brauchbaren Lageschätzung über einen längeren Zeitraum werden die Drehratenmessdaten üblicherweise mit anderen Sensordaten mit Hilfe von Filter- oder Fusionsverfahren kombiniert.
  • Aus der Literaturstelle „Wendel, Jan: Integrierte Navigationssysteme, Sensordatenfusion, GPS und inertiale Navigation; Oldenburg Verlag 2007" sind die nachfolgend aufgeführten Methoden zur Verbesserung der Genauigkeit der Lageschätzung bekannt:
  • Abgleich mehrerer Lagebestimmungssysteme
  • Mehrere unabhängig arbeitende Lagebestimmungssysteme werden gleichzeitig eingesetzt und die unterschiedlichen Schätzungen werden zu einer Gesamtschätzung fusioniert. Nachteilig ist bei dieser Vorgehensweise, dass die erzielbare Verbesserung aufgrund der Gesetze der Statistik beschränkt ist, denn um eine Verdoppelung der Genauigkeit zu erzielen, wird die vierfache Anzahl an Lagebestimmungssystemen benötigt.
  • Verwendung zusätzlicher Positions- und/oder Geschwindigkeitsdaten
  • In klassischen gestützten Navigationssystemen wird im Rahmen der Strapdown-Rechnung neben der Lageermittlung auch eine Positionsbestimmung unter Verwendung der in üblicherweise auch zur Verfügung stehenden Beschleunigungsmesserinformationen durchgeführt. Durch Vergleich der geschätzten Lageposition mit Positions- und/oder Geschwindigkeitsdaten anderer Sensoren, zum Beispiel den Daten eines Satellitennavigationssystems, können die Lagefehler beispielsweise unter Verwendung eines Kalman-Filters geschätzt werden. Bei dieser Vorgehensweise sind jedoch die Lagefehler nicht unter allen Bedingungen sinnvoll schätzbar. Führt das Objekt nur kleine oder langsame Bewegungen durch, überlagert der Messfehler der zusätzlichen Sensoren häufig die nutzbare Information und die Messung wird unbrauchbar. Führt das Objekt ungeeignete Bewegungen – durchaus auch mit hoher Geschwindigkeit – durch, so sind nicht alle Lagefehler beobachtbar. Beispielsweise ist es bei der Lageermittlung von Flugzeugen nicht möglich, durch einen Geradeausflug den Gierwinkelfehler zu ermitteln.
  • Verwendung zusätzlicher Lage- und/oder Drehratendaten
  • Durch die Bestimmung des Magnetfeldvektors der Erde oder auch durch Auswertung von Bildinformationen einer mitgeführten Kamera können zusätzliche Informationen über die Lage im Raum gewonnen werden, so dass mit diesen zusätzlich gewonnenen Daten der Lagefehler, beispielsweise unter Verwendung eines Kalman-Filters, geschätzt werden kann. Problematisch dabei ist jedoch, dass der Magnetfeldvektor der Erde nur schwer zuverlässig bestimmbar ist. Die Messung des Magnetfeldvektors der Erde ist regelmäßig ungenau und wird beispielsweise von elektromagnetischen Feldern und dem den Sensor umgebenden Material stark beeinflusst. Zudem sind bestenfalls zwei der drei Lagewinkel auf diese Weise beobachtbar. In der Regel ist sogar nur die Stützung eines Lagewinkels realisierbar. Die Bestimmung des Magnetfelds der Erde entspricht dann der Bestimmung einer Richtung mit einem Kompass. Eine analoge Situation ergibt sich auch bei der Auswertung von Bilddaten einer mitgeführten Kamera. Eine Schätzung der Lagefehler mit dieser Methodik ist nur dann möglich, wenn das Objekt geeignete Bewegungen durchführt.
  • Messung des Erdbeschleunigungsvektors
  • Stehen neben Drehratensensoren auch Beschleunigungssensoren zur Verfügung, so können durch Messung des Erdbeschleunigungsvektors ebenfalls zwei von drei Lagewinkelfehlern geschätzt werden. Da die Beschleunigungssensoren jedoch neben der Erdbeschleunigung auch die Beschleunigung des Objekts selbst messen, ist die Voraussetzung für eine sinnvolle Anwendung dieser Methodik, dass das Objekt in der Messphase nur vernachlässigbare Beschleunigungen erfährt oder dass diese Beschleunigungen durch ein genaues Modell des Objekts rechnerisch kompensiert werden können. Die Genauigkeit der Messung und der Information ist beschränkt und ist daher zumeist nur dann wirkungsvoll, wenn die Drehratensensoren selbst sehr ungenau sind. In der Praxis ist häufig der Fall gegeben, dass sich das Objekt nicht beschleunigt bewegt, wie dies zum Beispiel im Schwebeflug, im Geradeausflug oder bei der Drehung auf der Stelle gegeben ist, zumindest treten derartige Bewegungszuständige zeitweise während einer vom Objekt durchgeführten Mission auf. Da externe Objektbeschleunigungen, zum Beispiel durch Windböen, häufig gut detektierbar sind, kann durch geeignete Plausibilitätsprüfungen die Stützung der Drehratensensoren durch die Messung der Erdbeschleunigung gezielt nur in unbeschleunigten Phasen des Objekts eingeschaltet werden. Eine vollständige Schätzung ist jedoch wiederum nur bei Vorliegen von geeigneten Bewegungen möglich und die erzielbare Genauigkeit mit dieser Methode ist begrenzt.
  • Transfer Alignment
  • Während der ersten Betriebsphase der Vorrichtung zur Lagebestimmung, also nach deren Einschalten, wird die Vorrichtung an ein bereits seit längerer Zeit mit ausreichender Genauigkeit arbeitendes Referenzsystem (eingeschwungenes System) gekoppelt. Die in diesem Referenzsystem bereits in ausreichender Genauigkeit vorliegenden Schätzwerte diesen als Messwerte für die neu eingeschaltete und zu initialisierende Vorrichtung zur Lagebestimmung. Das Referenzsystem liefert auch Information über Zustände, die nicht durch die zu initialisierende Vorrichtung zur Lagebestimmung gemessen werden und sorgt somit für ein schnelles Einschwingen, ein sogenanntes „Alignment”, der zu initialisierenden Vorrichtung zur Lagebestimmung. Diese Methodik funktioniert jedoch nur dann, wenn ein eingeschwungenes Referenzsystem in definierter Lage zu der zu initialisierenden Vorrichtung zur Lagebestimmung vorhanden ist. Wird die Vorrichtung zur Lagebestimmung vom Referenzsystem abgekoppelt, so ist eine Stützung nicht mehr möglich.
  • Ermittlung von Sensorparametern
  • Neben der Schätzung der Bewegung selbst ist es bei Einsatz geeigneter Filter möglich, systematische Sensorfehler, wie etwa einen Bias des Sensors, zu schätzen und zu kompensieren. Auch hierzu ist jedoch die Beobachtbarkeit der Schätzgrößen Voraussetzung. Diese Beobachtbarkeit ist im Allgemeinen auch wieder nur bei Vorliegen entsprechender Bewegungen des Objekts möglich.
  • Die vorstehend beschriebenen System des Standes der Technik können häufig nicht direkt alle Zustände des Systems, also z. B. die Lagewinkelfehler oder auch die Sensorparameter, beobachten. Um eine ausreichende Stützung aller Winkel zu erhalten, ist es erforderlich, dass das Objekt bestimmte Bewegungen vollzieht. So fordern bis heute bestimmte Flugzeug- und Flugkörpernavigationssysteme die Durchführung sogenannter „Alignmentmanöver”, beispielsweise das Fliegen einer S-Kurve, um eine ausreichende Schätzgenauigkeit aller Größen sicherzustellen.
  • DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Lagebestimmung eines Objekts anzugeben, die auf kostengünstige Weise eine gegenüber dem Stand der Technik bessere Genauigkeit und erhöhte Zuverlässigkeit besitzt und die auch über einen längeren Zeitraum eine ausreichende Genauigkeit der Lagebestimmung liefert. Eine weitere Aufgabe ist es, ein entsprechendes Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts anzugeben.
  • Gelöst wird die auf die Vorrichtung gerichtete Aufgabe durch die Vorrichtung zur Lagebestimmung eines Objekts mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
  • Dazu ist die Vorrichtung versehen mit einer ersten Sensoreinheit mit mindestens drei Drehratensensoren, zumindest einem, vorzugsweise mit der ersten Steuereinheit verbundenen, Stützsensor und einer Datenverarbeitungseinheit, der die Sensorsignale der ersten Sensoreinheit und die Sensorsignale des zumindest einen Stützsensors zugeführt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dabei dadurch aus, dass die erste Sensoreinheit um zumindest eine Drehachse drehbar gelagert ist und dass zumindest eine Stellantriebseinheit vorgesehen ist, die zum Drehantrieb der ersten Sensoreinheit um die Drehachse(n) ausgebildet ist.
  • VORTEILE
  • Die drehbare Lagerung der ersten Sensoreinheit um zumindest eine Drehachse und das Vorsehen von zumindest einer Stellantriebseinheit, die zum Antrieb der ersten Sensoreinheit um die Drehachse(n) ausgebildet ist, eröffnet auf besonders einfache und kostengünstige Weise die Möglichkeit, durch entsprechende Bewegung der ersten Sensoreinheit eine genauere Lagebestimmung des Objekts vorzunehmen, ohne dass das Objekt selbst bewegt werden muss oder aus seiner vorgesehenen Bewegungsrichtung zum Zwecke der Lagebestimmung abweichen muss.
  • Die erste Sensoreinheit, die eine Inertialmesseinheit (IMU „Inertial Measurement Unit”) bildet, ist somit nicht fest im oder am Objekt angebracht, sondern ist im Objekt um zumindest eine Drehachse drehbar gelagert und kann durch die Stellantriebseinheit in Drehung versetzt werden. Durch eine moderate Drehung der ersten Sensoreinheit, zum Beispiel um eine Achse mit wechselndem Links-/Rechtslauf und um einen durch einen Anschlag festgelegten Drehwinkel sowie Ruhepausen ohne Bewegung, wird die mangelnde Beobachtbarkeit einzelner Objekt-Lagewinkel vermieden. Dabei ist es nicht erforderlich, dass die Drehung der Sensoreinheit präzise ausgeführt wird und es kann gegebenenfalls sogar auf die Messung der Drehung der Sensoreinheit durch einen Messaufnehmer verzichtet werden. Die Gesamtkosten für die bei der Erfindung gegenüber dem Stand der Technik zusätzlich vorgesehene Drehbarkeit der Sensoreinheit und den Stellantrieb können somit sehr gering gehalten werden.
  • Vorzugsweise ist der Stützsensor beziehungsweise sind die Stützsensoren von jeweils einem Beschleunigungssensor und/oder Magnetfeldsensor gebildet. Die Stützsensoren erfassen somit eine andere Messgröße als die IMU.
  • Je nach Bauform und Funktionsprinzip des Stützsensors beziehungsweise der Stützsensoren kann es zweckmäßig sein, den Stützsensor beziehungsweise die Stützsensoren nicht auf der drehbaren Sensoreinheit anzubringen, sondern in einer zusätzlichen zweiten Sensoreinheit unterzubringen, die am Objekt fest montiert ist.
  • Vorteilhaft ist es auch, wenn zumindest ein weiterer Stützsensor in einer separaten zweiten Sensoreinheit vorgesehen ist.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt eine Ermittlung des Drehwinkels beziehungsweise der Drehwinkel, der von der Stellantriebseinheit auf die erste Sensoreinheit ausgeübten Drehung. Diese Drehwinkelermittlung erfolgt vorzugsweise kontinuierlich. Die Drehwinkelermittlung kann entweder durch Messung des Drehwinkels mittels geeigneter Messaufnehmer durchgeführt werden oder die Drehung kann durch Vorsehen eines entsprechenden Anschlags auf einen vorgegebenen Winkel begrenzt werden, so dass der aktuelle Drehwinkel aus den Kommandos an die Stellantriebseinheit geschätzt werden kann. Auch können entlang des Drehwegs Signalgeber vorgesehen sein, die unter definierten Winkeln angeordnet sind und die somit ein Signal auslösen, wenn ein vorgegebener Drehwinkel erreicht worden ist.
  • Die ermittelten Drehwinkelwerte werden vorzugsweise als Signale an die Datenverarbeitungseinheit übertragen.
  • Des Weiteren werden in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Signale zur Steuerung der Stellantriebseinheit von der Datenverarbeitungseinheit an die Stellantriebseinheit übertragen. Die Datenverarbeitungseinheit empfängt dann nicht nur die Messdaten der Drehratensensoren, also die Sensorsignale der ersten Sensoreinheit, sowie gegebenenfalls die die Drehwinkel wiedergebenden Signale, sondern sendet auch Steuersignale als Befehle zur Steuerung der Stellantriebseinheit.
  • Der auf das Verfahren gerichtete Teil der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 7.
  • Dieses erfindungsgemäße Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts weist die folgenden Schritte auf:
    • a) Ermittlung von Drehraten-Messdaten mittels zumindest dreier Drehratensensoren einer Sensoreinheit, wobei die Drehratensensoren jeweils einer von drei rechtwinklig zueinander gelegenen Raumachsen zugeordnet sind, und Ermittlung von Stützdaten mittels zumindest eines Stützsensors;
    • b) Integration der in Schritt a) ermittelten Drehraten-Messdaten mittels eines Strapdown-Algorithmus' und Schätzung der Lage der Sensoreinheit im Raum;
    • c) Ermittlung eines Wertes (zum Beispiel der Fehlervarianz) für den Lagefehler der in Schritt b) geschätzten Lage der Sensoreinheit mittels eines Datenfusionsverfahrens unter Verwendung der in Schritt a) ermittelten Stützdaten;
    • d) Drehung der Sensoreinheit um zumindest eine Drehachse und Wiederholung der Schritte a) bis c) während der Drehung;
    • e) Schätzung der Lage des Objekts im Raum auf der Basis der in Schritt b) geschätzten Lage der Sensoreinheit.
  • Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltungsdetails und weiteren Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Es zeigt:
  • 1 einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Lagebestimmung eines Objekts;
  • 2 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Lagebestimmung eines Objekts;
  • 3 einen experimentellen Messdatensatz;
  • 4 Ergebnisse einer Lageschätzung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren und
  • 5 Schätzfehlervarianzen zur Lageschätzung gemäß 4.
  • DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
  • In 1 ist in schematischer Darstellung der Aufbau einer Vorrichtung zur Lagebestimmung eines symbolisch durch gestrichelte Linien dargestellten Objekts O gemäß der vorliegenden Erfindung wiedergegeben. Die Vorrichtung umfasst eine erste Sensoreinheit 1, eine zweite Sensoreinheit 2, eine Datenverarbeitungseinheit 3 und eine Stellantriebseinheit 4 sowie entsprechende mechanische und elektrische Verbindungen zwischen diesen Einheiten.
  • Die Sensoreinheit 1 weist mindestens drei Drehratensensoren 11, 12, 13 auf, die vorzugsweise rechtwinklig zueinander (Raumachsen x, y, z) angeordnet sind, sowie weitere Sensoren (21) als sogenannte Stützsensoren, wie beispielsweise Beschleunigungssensoren.
  • Die Sensoreinheit 1 ist innerhalb des Objekts O und relativ zu diesem um eine Drehachse X drehbar gelagert. Die Drehachse X stimmt im gezeigten Beispiel mit der Raumachse x überein. Über eine Welle 5, die mit der ersten Sensoreinheit 1 fest verbunden ist, und die von einem nicht gezeigten und von einer Servosteuerung beaufschlagten Drehantrieb der fest mit dem Objekt verbundenen Stellantriebseinheit 4 beaufschlagt ist, kann die Sensoreinheit 1 von der Stellantriebseinheit 4 um die Achse X gedreht werden, wie durch den Pfeil D symbolisiert ist. Die Drehung kann wahlweise in Pfeilrichtung oder entgegengesetzt dazu erfolgen. Zum Antrieb der Welle 5 ist die Stellantriebseinheit 4 mit einem beispielsweise elektrischen Antriebsmotor versehen.
  • Durch das Vorsehen weiterer Stellantriebseinheiten kann auch eine mehrachsige Drehbarkeit der ersten Sensoreinheit 1, beispielsweise in Verbindung mit einer kardanischen Lagerung, bei der jede Lagerwelle eine eigene Stellantriebseinheit aufweist, realisiert sein.
  • Die erste Sensoreinheit 1 ist über eine erste Datenleitung 6 mit der Datenverarbeitungseinheit 3 verbunden, so dass Signale S1 von der ersten Sensoreinheit 1 an die Datenverarbeitungseinheit 3 übertragen werden können.
  • Die Stellantriebseinheit 4 ist über eine Datenleitung 7 mit der Datenverarbeitungseinheit 3 zum Datenaustausch verbunden. Bei diesem Datenaustausch zwischen der Stellantriebseinheit 4 und der Datenverarbeitungseinheit 3 können sowohl Signale aus der Stellantriebseinheit 4, beispielsweise ermittelte Drehwinkelwerte (sofern verfügbar), an die Datenverarbeitungseinheit 3, als auch Signale S4 zur Steuerung der Stellantriebseinheit 4 von der Datenverarbeitungseinheit 3 an die Stellantriebseinheit 4 übertragen werden.
  • Die zweite, optionale Sensoreinheit 2 enthält zumindest einen zusätzlichen, zweckmäßigerweise nicht drehbar gelagerten, Sensor (21), zum Beispiel einen GPS-Empfänger. Es können selbstverständlich auch mehrere gleichartige oder unterschiedliche Stützsensoren in der zweiten Sensoreinheit 2, die mit dem Objekt fest verbunden ist, vorgesehen sein.
  • Eine dritte Datenleitung 8 verbindet die zweite Sensoreinheit 2 mit der Datenverarbeitungseinheit 3 derart, dass Signale S2 von der zweiten Sensoreinheit 2 an die Datenverarbeitungseinheit 3 übertragen werden können.
  • Die Datenverarbeitungseinheit 3 empfängt somit Messdaten von der ersten Sensoreinheit 1, der zweiten Sensoreinheit 2 und der Stellantriebseinheit 4 und sendet Kommandos zur Steuerung der Stellantriebseinheit 4 an diese.
  • Die Stellantriebseinheit 4 ist optional so ausgestaltet, dass sie mit entsprechenden Einrichtungen versehen ist, um den von der Welle 5 und damit von der ersten Sensoreinheit 1 vollführten Drehwinkel zu messen. Diese Drehwinkelmessung kann als kontinuierliche Messung erfolgen. Alternativ zu einer kontinuierlichen Messung des Drehwinkels (beziehungsweise der Drehwinkel bei mehreren Drehachsen) der ersten Sensoreinheit 1, können auch einfachere und kostengünstigere Einrichtungen zur Drehwinkelbestimmung vorgesehen sein. So können beispielsweise beim Erreichen eines oder mehrerer vorgegebener Drehwinkel Signale ausgelöst und an die Datenverarbeitungseinheit 3 übertragen werden. Alternativ oder zusätzlich zur Ausgestaltung der Stellantriebseinheit 4 mit einer Einrichtung zur Messung des Drehwinkels oder der Drehwinkel ist das Vorsehen von einem oder mehreren vermessenen Endanschlägen zur Beendigung der Drehbewegung. Aus den an die Stellantriebseinheit 4 übertragenen Kommandos kann die Datenverarbeitungseinheit 3 Schätzwerte des aktuellen Drehwinkels oder der aktuellen Drehwinkel ermitteln. Ebenso kann bei einer Drehung bis zum Erreichen des Anschlags die Orientierung der ersten Sensoreinheit zum Objekt – bis auf eine systembedingte Vermessungsungenauigkeit – exakt angegeben werden. Die Drehung der ersten Sensoreinheit 1 kann ungeregelt und unstabilisiert durchgeführt werden.
  • Nachfolgend wird anhand des Flussdiagramms der 2 das erfindungsgemäße Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts näher erläutert.
  • Im Schritt 101 werden zunächst die Drehraten der Drehratensensoren 11, 12, 13 bestimmt. Diese ermittelten Drehratendaten werden dann im Schritt 102 einer Plausibilitätsprüfung unterworfen und an den Schritt 103 weitergeleitet. Im Schritt 103 erfolgt eine Integration der ermittelten Drehratendaten mittels eines Strapdown-Algorithmus' und es wird die Lage der Sensoreinheit 1 im Raum geschätzt.
  • Parallel dazu werden im Schritt 104 Stützsensordaten vom Stützsensor 20 ermittelt. Auch diese ermittelten Stützsensordaten werden anschließend im Schritt 105 einer Plausibilitätsprüfung unterzogen. Die vom Strapdown-Verfahren im Schritt 103 ermittelten Schätzdaten der Lage der Sensoreinheit 1 und die auf Plausibilität überprüften Stützsensordaten werden im Schritt 106 mittels eines Datenfusionsverfahrens (zum Beispiel eines ”Extended Kalman-Filters”) gemeinsam verarbeitet, wobei ein Lagefehler der im Schritt 103 ermittelten Lage der Sensoreinheit 1 im Raum ermittelt wird.
  • Anschließend wird die Sensoreinheit 1 um zumindest eine Drehachse X gedreht (Schritt 108), wozu vorher im Schritt 107 die Stellantriebseinheit 4 entsprechend angesteuert wird, um die Drehung der Sensoreinheit 1 beispielsweise um einen vorgegebenen Winkel zu bewirken.
  • Die Schritte 101 bis 106 werden dann bei geänderter Positionierung der Sensoreinheit 1 wiederholt, wobei zugleich im Schritt 110 der von der Sensoreinheit 1 vollzogene Drehwinkel gemessen wird. Dieser vollzogene Drehwinkel sowie die im Schritt 106 ermittelten Lagefehlerdaten werden dann im Schritt 109 aus dem Koordinatensystem der (gedrehten) Sensoreinheit 1 in das Koordinatensystem des Objekts transformiert, so dass sich im Schritt 111 eine geschätzte Objektlage ergibt.
  • Ein mehrfaches Durchführen der vorgenannten Verfahrensschritte bei unterschiedlichen Drehwinkeln der Sensoreinheit 1 führt zu einer Erhöhung der Genauigkeit der Schätzung der Lage des Objekts im Raum.
  • Zwar sind im vorliegenden Beispiel die Schritte der Drehwinkelintegration 103 und der Datenfusion 106 als zwei separate Schritte beschrieben worden, sie können aber auch in einem einzigen Verfahrensschritt nacheinander durchgeführt werden.
  • Die in der Stellantriebseinheit 4 vorgesehene Servosteuerung kommandiert die von der Stellantriebseinheit 4 auf die Sensoreinheit 1 ausgeübte Drehung. Je nach Charakteristik der Sensoren können unterschiedliche Gimbaldrehraten und Gimbalbeschleunigungen zweckmäßig sein. Die Drehung der ersten Sensoreinheit 1 kann durch unterschiedliche Kriterien initiiert werden. Dazu gehören zum Beispiel eine vom Datenfusionsverfahren (Schritt 106) gemeldete mangelhafte Qualität eines geschätzten Winkels, eine zeitabhängige Ansteuerung oder eine manöverabhängige Ansteuerung der Stellantriebseinheit 4.
  • Ist die Stellantriebseinheit 4 nicht mit Messaufnehmern ausgestattet, so kann es zur Vermeidung größerer Schätzfehler zweckmäßig sein, die erste Sensoreinheit 1 zumindest in einer Drehrichtung bis zu einem Anschlag zu drehen. Eine zweckmäßige Bewegung ist zum Beispiel das Drehen der Sensoreinheit 1 aus einer ersten Position um circa 90° in moderater Drehgeschwindigkeit, um dort einige Zeit zu verweilen und dann wieder in die Ausgangsstellung zurück zu drehen. Ist die Stellantriebseinheit 4 jedoch mit Messaufnehmern ausgestattet, so genügt zum Beispiel eine Drehung um circa 90° in moderater Drehgeschwindigkeit.
  • Bei der Verwendung eines mehrachsigen Gimbalsystems können die Drehachsen frei gewählt werden. Durch geschickte Wahl der Drehung kann die Genauigkeit der Lageschätzung erhöht werden.
  • Die durch die Fusionsalgorithmen im Schritt 106 geschätzten Lagewinkel beschreiben die Lage der Sensoreinheit 1 im Raum. Ein Ausgabemodul transformiert im Schritt 109 die Koordinaten der Lage der ersten Sensoreinheit in die Objektlage. Dazu ist eine Schätzung der Orientierung der Sensoreinheit relativ zum Objekt erforderlich. Ist die Stellantriebseinheit 4 mit Messaufnehmern für die Drehbewegung ausgestattet, so liegt die entsprechende Winkelinformation stets vor. Sind keine Messaufnehmer vorgesehen, so ist sie aus den Stellkommandos zu schätzen. Bei einer Drehung um einen vorgegebenen Winkel bis an einen Anschlag kann die Orientierung der Sensoreinheit relativ zum Objekt auch ohne das Vorhandensein von Messaufnehmern – bis auf eine Vermessungsungenauigkeit – exakt angegeben werden.
  • Nachstehend werden anhand der 3 bis 5 experimentelle Ergebnisse, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielt worden sind, dargestellt.
  • 3 zeigt einen Messdatensatz. Wie aus den Messdaten der Beschleunigungssensoren ersichtlich ist, dreht sich nach circa 15 Sekunden die erste Sensoreinheit 1 im Objekt um etwa 90° um die x-Achse der Sensoreinheit. Nach circa 25 Sekunden fährt die Sensoreinheit in die Ursprungslage zurück und das Objekt beginnt eine Drehung (kombiniertes Nicken und Gieren). Nach circa 40 Sekunden nimmt das Objekt wieder eine feste Lage ein, die von der ursprünglichen Objektlage um 90° um die z-Achse verdreht ist.
  • 4 zeigt die Ergebnisse der Lageschätzung ausgehend vom Messdatensatz der 3. Die hierbei eingesetzten Drehratensensoren zeigen im Kanal der Gierbewegung (um die z-Achse) einen deutlichen Bias. So baut sich bereits in den ersten 15 Sekunden, in denen Objekt und Sensoreinheit nicht bewegt wurden, im Kanal der Gierbewegung ein Winkelfehler von circa –75° auf. Dies entspricht einem Sensorbias von etwa –0,09 rad/s. Durch die daraufhin initiierte Drehung der Sensoreinheit kann der Sensorbias geschätzt und die Lageschätzung entsprechend korrigiert werden. Nach circa 20 Sekunden ist der Sensorbias korrekt geschätzt und die geschätzte Lage der Sensoreinheit passend korrigiert worden. Die Endlage nach circa 40 Sekunden wird korrekt geschätzt.
  • 5 zeigt die zugehörigen Schätzfehlervarianzen. Die Drehung der Sensoreinheit 1 wird wegen der unzureichenden Beobachtbarkeit des Gierwinkels eingeleitet. Sie ist leicht an der stark ansteigenden Schätzfehlervarianz zu erkennen. Nach durchgeführter Drehung der Sensoreinheit nimmt die Varianz des Gier-Lagewinkelfehlers sowie des zugehörigen geschätzten Bias stark ab. Dies entspricht einer deutlichen Zunahme der Genauigkeit der Lageschätzung.
  • Bezugszeichen in den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht einschränken.
  • Es bezeichnen:
  • 1
    erste Sensoreinheit
    2
    zweite Sensoreinheit
    3
    Datenverarbeitungseinheit
    4
    Stellantriebseinheit
    11
    Drehratensensor
    12
    Drehratensensor
    13
    Drehratensensor
    20
    Stützsensor
    21
    weiterer Stützsensor
    S1
    Sensorsignal
    S2
    Sensorsignal
    S3
    Signal
    S4
    Signal
    X
    Drehachse
    x
    Raumachse
    y
    Raumachse
    z
    Raumachse
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - „Wendel, Jan: Integrierte Navigationssysteme, Sensordatenfusion, GPS und inertiale Navigation; Oldenburg Verlag 2007” [0006]

Claims (14)

  1. Vorrichtung zur Lagebestimmung eines Objekts mit – einer ersten Sensoreinheit (1) mit mindestens drei Drehratensensoren (11, 12, 13); – zumindest einem, vorzugsweise mit der ersten Steuereinheit (1) verbundenen, Stützsensor (20) und – einer Datenverarbeitungseinheit (3), der die Sensorsignale (S1) der ersten Sensoreinheit (1) und die Sensorsignale (S2) des zumindest einen Stützsensors (20) zugeführt werden; dadurch gekennzeichnet, – dass die erste Sensoreinheit (1) um zumindest eine Drehachse (X) drehbar gelagert ist und – dass zumindest eine Stellantriebseinheit (4) vorgesehen ist, die zum Drehantrieb der ersten Sensoreinheit (1) um die Drehachse(n) (X) ausgebildet ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützsensor (20) beziehungsweise die Stützsensoren von jeweils einem Beschleunigungssensor und/oder Magnetfeldsensor gebildet ist beziehungsweise sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein weiterer Stützsensor (21) in einer separaten zweiten Sensoreinheit (2) vorgesehen ist.
  4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der beziehungsweise die Drehwinkel der von der Stellantriebseinheit (4) auf die erste Sensoreinheit (1) ausgeübten Drehung, vorzugsweise kontinuierlich, ermittelt oder durch die Datenverarbeitungseinheit (3) geschätzt wird beziehungsweise werden.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die ermittelten Drehwinkelwerte als Signale (S3) an die Datenverarbeitungseinheit (3) übertragen werden.
  6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Signale (S4) zur Steuerung der Stellantriebseinheit (4) von der Datenverarbeitungseinheit (3) an die Stellantriebseinheit (4) übertragen werden.
  7. Verfahren zur Lagebestimmung eines Objekts mit den folgenden Schritten: a) Ermittlung von Drehraten-Messdaten mittels zumindest dreier Drehratensensoren (11, 12, 13) einer Sensoreinheit (1), wobei die Drehratensensoren (11, 12, 13) jeweils einer von drei rechtwinklig zueinander gelegenen Raumachsen (x, y, z) zugeordnet sind, und Ermittlung von Stützdaten mittels zumindest eines Stützsensors (21); b) Integration der in Schritt a) ermittelten Drehraten-Messdaten mittels eines Strapdown-Algorithmus' und Schätzung der Lage der Sensoreinheit (1) im Raum; c) Ermittlung eines Wertes für den Lagefehler der in Schritt b) geschätzten Lage der Sensoreinheit (1) mittels eines Datenfusionsverfahrens unter Verwendung der in Schritt a) ermittelten Stützdaten; d) Drehung der Sensoreinheit (1) um zumindest eine Drehachse (X) und Wiederholung der Schritte a) bis c) während der Drehung; e) Schätzung der Lage des Objekts im Raum auf der Basis der in Schritt b) geschätzten Lage der Sensoreinheit (1).
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Datenfusionsverfahren im Schritt c) mittels eines Kalman-Filters durchgeführt wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in die in Schritt a) ermittelten Stützdaten Beschleunigungsdaten zumindest eines Beschleunigungssensors aufweisen.
  10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt a) ermittelten Drehraten-Messdaten und/oder die in Schritt a) ermittelten Stützdaten vor der Weiterverarbeitung einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt d) erfolgende Drehung der Sensoreinheit (1) und die anschließende Wiederholung der Schritte a) bis c) zeitabhängig erfolgt oder in Abhängigkeit von einem Bewegungsmanöver des Objekts erfolgt oder dann erfolgt, wenn der in Schritt c) ermittelte Wert für den Lagefehler einen vorgegebenen Schwellenwert übersteigt.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Drehwinkel der in Schritt d) erfolgenden Drehung der Sensoreinheit (1) ermittelt und bei der Schätzung der Lage des Objekts im Raum in Schritt e) berücksichtigt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt d) erfolgende Drehung der Sensoreinheit (1) um einen vorgegebenen Drehwinkel erfolgt.
  14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehung der Sensoreinheit (1) im Schritt d) zunächst in einer Drehrichtung erfolgt und dann in einer darauffolgenden Wiederholung der Schritte a) bis e) in einer entgegengesetzten Drehrichtung erfolgt.
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