DE102022204779A1 - Kraftfahrzeug und Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs - Google Patents

Kraftfahrzeug und Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs Download PDF

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Carsten Jatzen
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug (10) mit einer Kraftfahrzeugkarosserie (12) und einem an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügten Bodenmodul (14), wobei das Bodenmodul (14) zumindest einen Großteil des Bodens einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs (10) bildet. Das Bodenmodul (10) ist bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie (12) von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügt.Das Bodenmodul (14) erstreckt sich in Kraftfahrzeuglängsrichtung (X) in Richtung des Hecks (18) des Kraftfahrzeugs (10) über die Hinterachse (20) des Kraftfahrzeugs (10) hinaus.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Montage eines solchen Kraftfahrzeugs.
  • Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeuge und Montageverfahren für Kraftfahrzeuge bekannt, bei denen einzelne Baugruppen des Kraftfahrzeugs als Module vormontiert und im vormontierten Zustand in eine Kraftfahrzeugkarosserie eingefügt werden. Diese Vorgehensweise hat im allgemeinen den Vorteil, dass Montageschritte, insbesondere im Hinblick auf das vormontierte Modul, vereinfacht werden.
  • So existieren beispielsweise Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs, bei denen ein Bodenmodul vormontiert und im vormontierten Zustand in eine Kraftfahrzeugkarosserie eingefügt wird. Dabei bildet das Bodenmodul einen Großteil des Bodens der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs.
  • Derartige Kraftfahrzeuge und Verfahren sind beispielsweise aus der EP 3 363 718 A1 bekannt. Das Bodenmodul wird in unterschiedlichen Ausprägungen des dort gezeigten Verfahrens entweder von oben oder von unten an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt. Die bekannten Bodenmodule erstrecken sich typischerweise von der Stirnwand bis zur zweiten Sitzreihe, deren Fußraum sie typischerweise bilden. Derartige Bodenmodule ermöglichen typischerweise jedoch nur einen begrenzten Gestaltungsspielraum bei der Gestaltung des Innenraums, insbesondere dann, wenn im Rahmen der Vormontage des Bodenmoduls eine möglichst große Menge an Bauteilen mit dem Bodenmodul verbunden werden soll.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs der vorstehend beschriebenen Art aufzuzeigen, das eine größere Gestaltungsfreiheit bei der Gestaltung des Innenraums des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Die Merkmale der abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausführungsformen.
  • Die Aufgabe wird durch ein Kraftfahrzeug mit einer Kraftfahrzeugkarosserie und einem an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügten Bodenmodul gelöst. Dabei bildet das Bodenmodul zumindest den Großteil des Bodens einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs. Unter einem Großteil des Bodens der Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs ist dabei insbesondere zu verstehen, dass wenigstens 30 %, vorzugsweise wenigstens 50 % der Unterseite des Kraftfahrzeugs im Bereich der Fahrgastzelle durch das Bodenmodul gebildet werden. Mit anderen Worten weist die Kraftfahrzeugkarosserie an ihrer Unterseite im Bereich der Fahrgastzelle eine oder eine Mehrzahl durch das Bodenmodul verschlossener Öffnungen auf, die wenigstens 30 %, insbesondere wenigstens 50 % der Fläche der Unterseite der Kraftfahrzeugkarosserie einnehmen.
  • Das Bodenmodul ist bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt. Unter einem derartigen Anfügen von oben ist insbesondere zu verstehen, dass das Bodenmodul beim Anfügen an die Kraftfahrzeugkarosserie in einer bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie von oben nach unten gerichteten Bewegung mit der Kraftfahrzeugkarosserie in Kontakt gebracht wird. Unter einer von oben nach unten gerichteten Bewegung sind in diesem Zusammenhang Bewegungen zu verstehen, die eine von oben nach unten gerichtete Komponente aufweisen. Es ist nicht zwingend notwendig, dass das Bodenmodul in einer streng vertikalen Bewegung an die Kraftfahrzeugkarosserie herangeführt wird. Es reicht vielmehr aus, dass die Bewegung, mit der das Bodenmodul beim Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie an die Kraftfahrzeugkarosserie herangeführt wird, eine bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie abwärts gerichtete Komponente aufweist. Im Bezug auf die Kraftfahrzeugkarosserie sind unter Richtungsbezeichnungen wie „oben“, „unten“ oder „abwärts“ Richtungsangaben zu verstehen, die sich auf die räumliche Orientierung der Kraftfahrzeugkarosserie, die diese typischerweise bei bestimmungsgemäßer Benutzung des Kraftfahrzeugs aufweist, beziehen.
  • Das Bodenmodul kann ein flächiges Strukturbauteil als Basis aufweisen. Der Werkstoff des Strukturbauteils kann ein Blech, insbesondere aus Stahl und/oder Aluminium, sein. Das Blech kann Einformungen, insbesondere zur Erhöhung der Steifigkeit, wie beispielsweise Sicken, aufweisen. Alternativ und/oder ergänzend kann der Werkstoff des Strukturbauteils um einen Sandwich-Verbundwerkstoff und/oder einen Holzwerkstoff handeln. Das Strukturbauteil kann eine Beschichtung aufweisen.
  • Die Aufgabe wird insbesondere dadurch gelöst, dass das Bodenmodul sich in Kraftfahrzeuglängsrichtung in Richtung des Hecks des Kraftfahrzeugs über die Hinterachse des Kraftfahrzeugs hinaus erstreckt.
  • Das Bodenmodul kann mit der Kraftfahrzeugkarosserie mittels einer Klebeverbindung und/oder einer Schraubverbindung verbunden sein. Eine Klebeverbindung kann in vorteilhafter Weise eine Dichtfunktion erfüllen. Eine Schraubverbindung hingegen eignet sich besonders gut zum Übertragen hoher Punktlasten und bietet den Vorteil einer sofortigen voll belastbaren Fixierung unmittelbar nach dem Herstellen der Verbindung.
  • Das Bodenmodul kann mit der Kraftfahrzeugkarosserie insbesondere mittels einer Kombination aus einer Klebeverbindung und einer Schraubverbindung verbunden sein. Eine derartige Verbindung ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise das Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie. Die Verbindung ist nach Abschluss der Montage des Kraftfahrzeugs insbesondere derart gestaltet, dass die mechanische Belastbarkeit überwiegend durch die Schraubverbindung gewährleistet wird. Die Klebeverbindung dient insbesondere zusätzlich zur Herbeiführung einer Abdichtung zwischen dem Bodenmodul und der Kraftfahrzeugkarosserie.
  • In diesem Zusammenhang weist die Kraftfahrzeugkarosserie insbesondere eine Öffnung an ihrer Unterseite auf, die durch das Anfügen des Bodenmoduls verschlossen sind. Dabei sind klebegerechte Anlageflächen und/oder Aufnahmen für Verschraubungen über den Randbereich des Bodenmoduls und/oder den die Öffnung umgebenden Randbereich der Kraftfahrzeugkarosserie verteilt. Bei der Verklebung kann es sich insbesondere um eine Verklebung mit einem luftfeuchtigkeitshärtenden Klebstoffstoff handeln. Es kann sich bei dem Klebstoff beispielsweise um einen Polyurethan-Klebstoff handeln. Alternativ und/oder ergänzend kann es sich um einen Klebstoff mit einem Booster, einen Klebstoff mit Hot-Melt Effekt und/oder einen 2-Komponenten-Klebstoff handeln. Die für die Verklebung genutzten Anlageflächen können mit einem Primer und/oder einem Aktivator vorbehandelt sein. Auch können die Anlageflächen während einer dem Klebeprozess vorangehenden Oberflächenbeschichtung des Bodenmoduls und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie, maskiert werden. Die Maskierung erfolgt in diesem Zusammenhang insbesondere während des Auftrags eines Decklacks und/oder eines Klarlacks.
  • Die Kraftfahrzeugkarosserie kann wenigstens einen Längsträger und/oder wenigstens einen Querträger aufweisen. Bevorzugt kann das Kraftfahrzeug eine Mehrzahl, insbesondere zwei, Längsträger und/oder eine Mehrzahl Querträger aufweisen, die unter dem Bodenmodul angeordnet sind. Das Bodenmodul kann insbesondere mittels einer Klebeverbindung und/oder einer Schraubverbindung, vorzugsweise mit einer Kombination aus einer Klebeverbindung und einer Schraubverbindung, mit dem wenigstens einen Längsträger und/oder dem wenigstens einen Querträger verbunden sein. Durch eine derartige Verbindung wird die Stabilität des aus Bodenmodul und Kraftfahrzeugkarosserie gebildeten Verbunds weiter erhöht.
  • Der wenigstens eine Längsträger und/oder der wenigstens eine Querträger teilt insbesondere die durch das Bodenmodul verschlossene Öffnung, sodass eine Mehrzahl durch das Bodenmodul verschlossener Teilöffnungen gebildet ist. Hierdurch reduziert sich die Fläche, die durch das Bodenmodul überspannt werden muss, um dem Kraftfahrzeug einen geschlossenen Unterboden zu verleihen. Dies ermöglicht entsprechende Materialeinsparungen und dadurch entsprechende Gewichtseinsparungen im Bereich des Bodenmoduls. Dadurch lässt sich insgesamt eine Gewichtsreduzierung und/oder Steifigkeitserhöhung der Kraftfahrzeugkarosserie erzielen.
  • Das Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs sieht insbesondere vor, dass das Bodenmodul vormontiert und im vormontierten Zustand von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt wird.
  • Durch die Vormontage des Bodenmoduls lassen sich Montagearbeiten, die auf bzw. an dem Bodenmodul durchgeführt werden müssen, einfacher durchführen, da das Bodenmodul vor dem Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie wesentlich besser zugänglich ist als danach.
  • Die Vormontage des Bodenmoduls kann das Befestigen einer Sitzschiene und/oder eines Sitzes an dem Bodenmodul beinhalten. Es können vorteilhafter Weise eine Mehrzahl Sitzschienen und/oder eine Mehrzahl Sitze an dem Bodenmodul befestigt werden. Das Befestigen von Sitzschienen und/oder Sitzen kann an dem Bodenmodul in vergleichsweise einfacher Weise erfolgen, zu dem ermöglicht das sich über die Hinterachse hinaus erstreckende Bodenmodul eine hohe Flexibilität bei der Anordnung der Sitze bzw. der Sitzschienen.
  • Alternativ und/oder ergänzend kann die Vormontage des Bodenmoduls das Befestigen einer Gepäcksablage und/oder einer Zurröse an dem Bodenmodul ermöglichen. Ein sich über die Hinterachse hinaus erstreckendes Bodenmodul ermöglicht eine flexible Gestaltung des Gepäcksbereichs des Kraftfahrzeugs. Insbesondere kann ein derartiges Bodenmodul eine lang gestreckte Ladefläche bereitstellen, die sich für den Transport vergleichsweise sperriger Lasten eignet. In diesem Zusammenhang sind Lastbefestigungsmittel, wie beispielsweise Zurrösen, vorteilhaft und können im Rahmen der Vormontage an dem Bodenmodul befestigt werden.
  • Alternativ und/oder ergänzend kann die Vormontage des Bodenmoduls das Befestigen einer Rollstuhlrampe und/oder einer Rollstuhlsicherung an dem Bodenmodul beinhalten. Bodenmodule der in Rede stehenden Art ermöglichen aufgrund ihrer vergleichsweise großen Grundfläche in vorteilhafter Weise den Transport von Rollstühlen in Kraftfahrzeugen.
  • Alternativ und/oder ergänzend kann die Vormontage des Bodenmoduls das Anbringen eines Teppichs und/oder einer Entdröhnung an dem Bodenmodul beinhalten. Ein Teppich dient dabei insbesondere zur Auskleidung des Innenraums des Kraftfahrzeugs. Der Teppich wird daher insbesondere an der nach oben weisenden Oberfläche des Bodenmoduls angebracht. Unter einer Entdröhnung ist in diesem Zusammenhang insbesondere ein schwingungsreduzierendes Material zu verstehen, dass an der Unterseite und/oder der Oberseite des Moduls angebracht wird. Bei dem schwingungsreduzierenden Material kann es sich beispielsweise um Kunststoff handeln. Dieser kann auf das Modul aufgespritzt werden.
  • Das Verfahren kann insbesondere vorsehen, dass das Bodenmodul durch eine Öffnung im Heck der Kraftfahrzeugkarosserie und/oder durch eine Öffnung im Dach der Kraftfahrzeugkarosserie in die Kraftfahrzeugkarosserie eingeführt wird, bevor es an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt wird. Eine derartige Vorgehensweise bei der Montage ermöglicht es, dass das Skelett der Kraftfahrzeugkarosserie weitgehend fertiggestellt ist, wenn das Bodenmodul an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt wird. Es hat sich gezeigt, dass bei einer geeigneten Gestaltung der Kraftfahrzeugkarosserie auch ein Bodenmodul mit der vorstehend beschriebenen Gestaltung, d. h., ein Bodenmodul, das sich bis über die Hinterachse hinaus erstreckt, in eine Kraftfahrzeugkarosserie eingebracht werden kann, deren Karosserierohbau bereits über längs und/oder quer verlaufende Träger im Bereich des Daches und/oder sich bis zum Dach erstreckende Säulen verfügt. So kann das Bodenmodul insbesondere durch eine Öffnung für eine Hecktür und/oder eine Heckklappe in die Kraftfahrzeugkarosserie eingeführt werden. Alternativ und/oder ergänzend kann es durch eine Öffnung im Bereich des Daches der Kraftfahrzeugkarosserie eingeführt werden, die im weiteren Verlauf der Montage des Kraftfahrzeugs durch das Dach des Kraftfahrzeugs verschlossen wird.
  • Das Verfahren kann insbesondere vorsehen, dass vor dem Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie eine Oberflächenbehandlung des Bodenmoduls und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie erfolgt. Dabei kann das Verfahren vorsehen, dass Kraftfahrzeugkarosserie und Bodenmodul vor dem Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie gemeinsam oberflächenbehandelt werden. Dies kann insbesondere erfolgen, indem das Bodenmodul provisorisch an der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt ist. Die provisorische Befestigung des Bodenmoduls kann dabei insbesondere im Bereich der späteren Position des an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügten Bodenmoduls erfolgen.
  • Dabei können Oberflächenbereiche des Bodenmoduls und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie maskiert werden. Bei den maskierten Flächen handelt es sich insbesondere um Anlageflächen des Bodenmoduls und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie, die vorzugsweise beim Anfügen des Bodenmoduls an die Kraftfahrzeugkarosserie zur Verklebung des Bodenmoduls mit der Kraftfahrzeugkarosserie genutzt werden.
  • Dabei können Bodenmodul und Kraftfahrzeugkarosserie beispielsweise mittels Abstandshaltern verbunden sein. Dabei können Anlageflächen, insbesondere für die Verklebung von Bodenmodul und Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehene Anlageflächen, insbesondere mit Abstandshaltern maskiert sein.
    Bei der Oberflächenbehandlung kann es sich beispielsweise um eine kathodische Tauchlackierung handeln. Alternativ und/oder ergänzend kann es sich auch um eine andere Oberflächenbehandlung, insbesondere das Aufbringen Decklacks und/oder eines Klarlacks, handeln. Hierdurch kann die Herstellung des Kraftfahrzeugs besonders effizient gestaltet werden.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Mehrzahl Oberflächenbehandlungen von Bodenmodul und/oder Kraftfahrzeugkarosserie mit wenigstens einer ersten Oberflächenbehandlung und wenigstens einer zweiten Oberflächenbehandlung erfolgt, wobei eine Maskierung von für die Verklebung von Bodenmodul und Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehenen Anlageflächen lediglich bei der wenigstens einen zweiten Oberflächenbehandlung erfolgt. Bei der wenigstens einen ersten Oberflächenbehandlung handelt es sich insbesondere um eine kathodische Tauchlackierung. Bei der wenigstens einen zweiten Oberflächenbehandlung handelt es sich insbesondere um das Aufbringen eines Decklacks und/oder das Aufbringen eines Klarlacks. Auf diese Weise kann ein vorteilhafter Grund für die Verklebung geschaffen werden.
  • Das Verfahren kann in diesem Zusammenhang insbesondere vorgesehen, dass das Bodenmodul nach der gemeinsamen Oberflächenbehandlung von Bodenmodul und Kraftfahrzeugkarosserie wieder von der Kraftfahrzeugkarosserie getrennt und von dieser separiert die Vormontage des Bodenmoduls, insbesondere das Befestigen einer Sitzschiene, eines Sitzes, einer Zurröse, eine Gepäckablage, einer Rollstuhlsicherung und/oder einer Rollstuhlrampe an dem Bodenmodul und/oder das Anbringen eines Teppichs und/oder einer Entdröhnung an dem Bodenmodul erfolgt.
  • Das Verfahren kann zudem vorsehen, dass das Kraftfahrzeug im Rahmen einer Produktion montiert wird, in der unterschiedliche Varianten des Kraftfahrzeugs montiert werden, die sich durch die Gestaltung des Bodenmoduls und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie, die mit dem Bodenmodul verbunden wird, unterscheiden.
  • Das Verfahren kann vorsehen, dass eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten des Bodenmoduls produziert werden, die an die Kraftfahrzeugkarosserie anfügbar sind. Zur Herstellung der gewünschten Variante des Kraftfahrzeugs kann das Verfahren vorsehen, dass die passende Variante des Bodenmoduls ausgewählt und ein Bodenmodul dieser Variante vormontiert und an die Kraftfahrzeugkarosserie angefügt wird. Auf diese Weise kann mit den Bodenmodulen unterschiedlicher Varianten in einfacher Weise eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten des Kraftfahrzeugs dargestellt werden. Die Varianten des Bodenmoduls können sich insbesondere hinsichtlich der Anordnung und/oder der Anzahl der Sitze unterscheiden.
  • Das Verfahren kann alternativ und/oder ergänzend vorsehen, dass eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten der Kraftfahrzeugkarosserie produziert werden, an die das Bodenmodul anfügbar ist. Zur Herstellung der gewünschten Variante des Kraftfahrzeugs kann das Verfahren vorsehen, dass die passende Variante der Kraftfahrzeugkarosserie ausgewählt und das Bodenmodul vormontiert und an eine Kraftfahrzeugkarosserie dieser Variante angefügt wird. Auf diese Weise kann mit den Kraftfahrzeugkarosserien unterschiedlicher Varianten in einfacher Weise eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten des Kraftfahrzeugs dargestellt werden. Die Varianten der Kraftfahrzeugkarosserie können sich insbesondere hinsichtlich der Anordnung und/oder der Anzahl der Türen unterscheiden.
  • Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
    • 1 eine schematische perspektivische Darstellung einer beispielhaften Kraftfahrzeugkarosserie,
    • 2 eine schematische perspektivische Schnittdarstellung einer beispielhaften Kraftfahrzeugkarosserie mit einer Markierung der Position, in der das Bodenmodul angefügt wird,
    • 3-5 schematische Prinzipdarstellungen von Kraftfahrzeugen mit unterschiedlichen, an die Kraftfahrzeugkarosserie aus den 1 und 2 angefügten Bodenmodulen.
  • Das in den Figuren beispielhaft wiedergegebene Kraftfahrzeug 10 weist die in den 1 und 2 beispielhaft dargestellte Kraftfahrzeugkarosserie 12 auf. Von der Kraftfahrzeugkarosserie 12 ist in den 1 und 2 aus darstellungstechnischen Gründen lediglich der Teil unterhalb einer waagerechten Schnittebene dargestellt. Die waagerechte Schnittebene verläuft in etwa im Bereich der Hälfte der Strecke vom Boden bis zum (nicht dargestellten) Dach des beispielhaften Kraftfahrzeugs 10.
  • An die Kraftfahrzeugkarosserie 12 des Kraftfahrzeugs 10 wird ein Bodenmodul 14 angefügt, wobei das Bodenmodul 14 zumindest einen Großteil des Bodens der Fahrgastzelle des beispielhaften Kraftfahrzeugs 10 bildet. Das Bodenmodul ist 14 ist bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie 12 von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt. In der 2 ist die Position 16, an der das Bodenmodul 14 an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt wird, markiert. Dabei bezeichnet die dargestellte Positionsmarkierung 16 die Position des Randbereichs des Bodenmoduls 14, wenn dieses an die Fahrzeugkarosserie 12 angefügt ist.
  • Das Bodenmodul 14 ist bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie 12 von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt. Das Anfügen erfolgt relativ zur Kraftfahrzeugkarosserie 12 folglich entgegen der vertikalen Richtung Z der Kraftfahrzeugkarosserie.
  • In Kraftfahrzeuglängsrichtung X erstreckt sich das Bodenmodul 14 in Richtung des Hecks 18 des Kraftfahrzeugs über dessen Hinterachse 20 hinaus. Die Hinterachse 20 ist in den Figuren lediglich als Markierung der Achsposition dargestellt.
  • Wie im gezeigten Beispiel kann das Bodenmodul 14 mit der Kraftfahrzeugkarosserie 12 mittels einer Kombination aus einer Klebeverbindung und einer Schraubverbindung verbunden sein. Hierfür kann wie im gezeigten Beispiel die Kraftfahrzeugkarosserie 12 klebegerecht gestaltete Anlageflächen 22 aufweisen, an denen das Bodenmodul 14 mit entsprechenden (nicht dargestellten) Anlageflächen anliegt. Darüber hinaus kann die Kraftfahrzeugkarosserie 12 für die Durchführung einer Verschraubung mit dem Bodenmodul 14 vorbereitet sein, beispielsweise in dem die Kraftfahrzeugkarosserie 12 geeignete Aufnahmen 24 für Schrauben, beispielsweise Bohrungen, aufweist.
  • Wie im gezeigten Beispiel kann die Kraftfahrzeugkarosserie 12 eine Öffnung 26 aufweisen, die durch das Bodenmodul 14 verschlossen ist. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn die zur Verklebung dienenden Anlageflächen 22 wie im gezeigten Beispiel die Öffnung 26 umgebend angeordnet sind. Die Verklebung kann auf diese Weise die Funktion einer Abdichtung zwischen dem Bodenmodul 14 und der Kraftfahrzeugkarosserie 12 erfüllen.
  • Die Kraftfahrzeugkarosserie 12 kann wie im gezeigten Beispiel Längsträger 28 und Querträger 30 aufweisen, die unter dem Bodenmodul 14 angeordnet sind. Wie beispielhaft dargestellt können die Längsträger 28 und die Querträger 30 die durch das Bodenmodul verschlossene Öffnung 26 teilen, so dass eine Mehrzahl durch das Bodenmodul 14 verschlossener Teilöffnungen 26 gebildet ist.
  • Wie im gezeigten Beispiel können an den Längsträgern 28 und/oder den Querträgern 30 klebegerechte Anlageflächen 22 für eine Verklebung zwischen dem Bodenmodul 14 und der Kraftfahrzeugkarosserie 12 und/oder Aufnahmen 24 für Schrauben zum Verbinden der Kraftfahrzeugkarosserie 12 mit dem Bodenmodul 14 angeordnet sein.
  • Das beispielhaft dargestellte Kraftfahrzeug 10 kann derart montiert werden, dass das Bodenmodul 14 vormontiert und im vormontierten Zustand von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt wird. Im Fall des beispielhaft dargestellten Kraftfahrzeugs 10 kann das Bodenmodul 14 im Rahmen der Montage insbesondere durch eine im Heck 18 des Kraftfahrzeugs 10 vorgesehene Öffnung 32 in die Kraftfahrzeugkarosserie 12 eingeführt werden, bevor es von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt wird. Bei der Öffnung 32 im Heck 18 der Kraftfahrzeugkarosserie 12 kann es sich, wie im dargestellten Beispiel, um eine Öffnung 32 für eine Heckklappe und/oder eine Hecktür handeln.
  • Die Vormontage des beispielhaften Bodenmoduls 14 kann das Befestigen von Sitzen 34, Gepäcksablagen 36 und/oder Halterungen für Rollstühle 38, wie sie beispielhaft in den 3-5 als Bestandteile der dort gezeigten Bodenmodule 14 dargestellt sind, beinhalten.
  • In den 3-5 sind beispielhaft einer Mehrzahl Varianten des Bodenmoduls 14, die an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 anfügbar sind, dargestellt. Zu Darstellungszwecken sind in den 3 bis 5 die Bodenflächen der Bodenmodule 14 lediglich in Gestalt der Positionsmarkierung 16 dargestellt, die deren äußeren Umfang markiert. Innerhalb der Positionsmarkierung 16 ist daher in den Darstellungen die unterhalb des jeweiligen Bodenmoduls 14 angeordnete Struktur der Kraftfahrzeugkarosserie 12 weiterhin sichtbar, soweit sie nicht von Sitzen 34, Gepäcksablagen 36 und/oder Halterungen für Rollstühle 38 verdeckt sind. In der Realität ist die Struktur der Kraftfahrzeugkarosserie 12 in dem Bereich innerhalb der Positionsmarkierung 16 durch das Bodenmodul 14 verdeckt.
  • Das Verfahren zur Produktion eines Kraftfahrzeugs 10 kann vorsehen, dass zur Herstellung einer gewünschten Variante des Kraftfahrzeugs 10 die passende Variante des Bodenmoduls 14 ausgewählt und ein Bodenmodul 14 dieser Variante vormontiert und an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt wird. Dadurch lassen sich beispielsweise unterschiedliche Ausstattungen des Kraftfahrzeugs 10 hinsichtlich der Innenraumgestaltung darstellen. So lassen sich beispielsweise, wie in den 3-5 beispielhaft schematisch dargestellt, unterschiedliche Anordnungen von Sitzen 34, Gepäcksablagen 36 und/oder Halterungen für Rollstühle 38 im Rahmen der Vormontage des jeweiligen Bodenmoduls 14 realisieren. Auf diese Weise wird die Herstellung einer entsprechenden Variante eines Kraftfahrzeugs 10 vereinfacht, da lediglich die Vormontage des Bodenmoduls 14 an die jeweilige Variante des Kraftfahrzeugs 10 angepasst werden muss. Die unterschiedlichen Varianten des Bodenmoduls 14 können dann auf identische Weise an die Kraftfahrzeugkarosserie 12 angefügt werden.
  • Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Kraftfahrzeug
    12
    Kraftfahrzeugkarosserie
    14
    Bodenmodul
    16
    Positionsmarkierung
    18
    Heck
    20
    Hinterachse
    22
    Anlageflächen
    24
    Aufnahme für Schraube
    26
    Öffnung
    28
    Längsträger
    30
    Querträger
    32
    Öffnung
    34
    Sitz
    36
    Gepäckablage
    38
    Rollstuhl
    X
    Kraftfahrzeuglängsrichtung
    Y
    Kraftfahrzeugquerrichtung
    Z
    vertikale Richtung
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 3363718 A1 [0004]

Claims (10)

  1. Kraftfahrzeug (10) mit einer Kraftfahrzeugkarosserie (12) und einem an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügten Bodenmodul (14), wobei das Bodenmodul (14) zumindest einen Großteil des Bodens einer Fahrgastzelle des Kraftfahrzeugs (10) bildet, wobei das Bodenmodul (10) bezogen auf die Kraftfahrzeugkarosserie (12) von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenmodul (14) sich in Kraftfahrzeuglängsrichtung (X) in Richtung des Hecks (18) des Kraftfahrzeugs (10) über die Hinterachse (20) des Kraftfahrzeugs (10) hinaus erstreckt.
  2. Kraftfahrzeug (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenmodul (14) mit der Kraftfahrzeugkarosserie (12) mittels einer Kombination aus einer Klebeverbindung und einer Schraubverbindung verbunden ist.
  3. Kraftfahrzeug (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftfahrzeugkarosserie (12) wenigstens eine Öffnung (26) aufweist, die durch das Bodenmodul (14) verschlossen ist, insbesondere wobei Anlageflächen und/oder Aufnahmen für Verschraubungen über den Randbereich des Bodenmoduls (14) und/oder den die Öffnung (26) umgebenden Randbereich der Kraftfahrzeugkarosserie (12) verteilt sind.
  4. Kraftfahrzeug (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftfahrzeugkarosserie (12) wenigstens einen Längsträger (28) und/oder wenigstens einen Querträger (30) aufweist, der unter dem Bodenmodul (14) angeordnet ist und insbesondere eine durch das Bodenmodul (14) verschlossene Öffnung (26) teilt, sodass eine Mehrzahl durch das Bodenmodul (14) verschlossener Teilöffnungen (26) gebildet ist.
  5. Verfahren zur Montage eines Kraftfahrzeugs (10) nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenmodul (14) vormontiert und im vormontierten Zustand von oben an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vormontage des Bodenmoduls (14) das Befestigen einer Sitzschiene, eines Sitzes (34), einer Zurröse, eine Gepäckablage (36), einer Rollstuhlsicherung und/oder einer Rollstuhlrampe an dem Bodenmodul (14) und/oder das Anbringen eines Teppichs und/oder einer Entdröhnung an dem Bodenmodul (14) beinhaltet.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenmodul (14) durch eine Öffnung (32) im Heck (18) der Kraftfahrzeugkarosserie (12) und/oder durch eine Öffnung im Dach der Kraftfahrzeugkarosserie (12) in die Kraftfahrzeugkarosserie eingeführt wird, bevor es an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügt wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Anfügen des Bodenmoduls (14) an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) eine Oberflächenbehandlung, insbesondere eine kathodische Tauchlackierung, des Bodenmoduls (14) und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie (12) erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (10) im Rahmen einer Produktion montiert wird, in der unterschiedliche Varianten des Kraftfahrzeugs (10) montiert werden, die sich durch die Gestaltung des Bodenmoduls (14) und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie (12), die mit dem Bodenmodul (12) verbunden wird, unterscheiden, wobei eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten des Bodenmoduls (14), die an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) anfügbar sind, produziert werden und wobei zur Herstellung der gewünschten Variante des Kraftfahrzeugs (10) die passende Variante des Bodenmoduls (14) ausgewählt und ein Bodenmodul (14) dieser Variante vormontiert und an die Kraftfahrzeugkarosserie (12) angefügt wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (10) im Rahmen einer Produktion montiert wird, in der unterschiedliche Varianten des Kraftfahrzeugs (10) montiert werden, die sich durch die Gestaltung des Bodenmoduls (14) und/oder der Kraftfahrzeugkarosserie, die mit dem Bodenmodul (14) verbunden wird, unterscheiden, wobei eine Mehrzahl unterschiedlicher Varianten der Kraftfahrzeugkarosserie (12), an die das Bodenmodul (14) anfügbar ist, produziert werden und wobei zur Herstellung der gewünschten Variante des Kraftfahrzeugs (10) die passende Variante der Kraftfahrzeugkarosserie (12) ausgewählt und das Bodenmodul (14) vormontiert und an eine Kraftfahrzeugkarosserie (12) dieser Variante angefügt wird.
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