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Die Erfindung betrifft ein Federbein für ein Bremspedal sowie eine Bremspedalanordnung.
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Kraftfahrzeuge weisen typischerweise Bremspedale auf, so dass ein Fahrer einen Fahrerbremswunsch durch Eintreten des Bremspedals mitteilen kann. Bei früheren Ausführungen wurde ein Bremspedal typischerweise unmittelbar mit einem Hauptbremszylinder gekoppelt, welcher hydraulischen Druck erzeugt, der dann in Radbremsen zu einer Bremswirkung führt. Die Bremswirkung kann dabei beispielsweise mittels eines Bremskraftverstärkers erhöht werden. Neuere Konstruktionen haben beispielsweise ebenfalls einen Hauptbremszylinder, welcher jedoch nur noch als hydraulische Rückfallebene dient, wobei bei Normalbremsungen der generierte hydraulische Druck in einen Simulator umgeleitet wird und ein Fahrerbremswunsch anderweitig umgesetzt wird, beispielsweise indem ein Elektromotor eine Pumpe oder einen Linearaktuator betätigt und dadurch Druck erzeugt wird, welcher in Radbremsen zu einer Bremswirkung führt.
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Zukünftige Systeme sollen die durch das Vorsehen einer hydraulischen Rückfallebene geschaffene Redundanz dadurch realisieren, dass Komponenten wie beispielsweise Druckerzeuger und Stromversorgung redundant vorhanden sind. In diesem Fall kann auf einen Hauptbremszylinder verzichtet werden. Das Bremspedal hat somit keine direkte hydraulische oder mechanische Verbindung zu den Radbremsen mehr, sondern fungiert nur noch zum Sensieren eines Fahrerbremswunsches.
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Bremspedale für derartige Bremssysteme sind typischerweise mit einem Federbein verbunden, welches für einen Gegendruck sorgt. Dies gibt dem Fahrer, welcher das Bremspedal betätigt, eine haptische Rückmeldung über die Betätigung des Bremspedals. Insbesondere kann eine Gegenkraft umso stärker werden, je weiter der Fahrer das Bremspedal eindrückt.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Federbein für ein Bremspedal eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, welches im Vergleich zu bekannten Ausführungen alternativ oder besser ausgeführt ist. Es ist des Weiteren eine Aufgabe der Erfindung, eine Bremspedalanordnung mit einem Bremspedal und einem solchen Federbein bereitzustellen. Dies wird erfindungsgemäß durch ein Federbein und eine Bremspedalanordnung gemäß den jeweiligen Hauptansprüchen erreicht. Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den jeweiligen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird durch ausdrückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung betrifft ein Federbein für ein Bremspedal eines Kraftfahrzeugs. Das Federbein weist einen Zylinder auf. Das Federbein weist einen Kolben auf, welcher relativ zum Zylinder entlang einer Strecke beweglich ist. Das Federbein weist eine Druckfeder auf, und es weist ferner eine Elastomeranordnung auf. Die Druckfeder ist radial außerhalb des Kolbens angeordnet und spannt den Kolben relativ zum Zylinder in eine Ruheposition vor. Die Elastomeranordnung ist innerhalb des Zylinders und/oder innerhalb des Kolbens angeordnet. Die Strecke ist zumindest in einen ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt unterteilt, wobei der erste Abschnitt unmittelbar an die Ruheposition angrenzt. Beim Eindrücken des Federbeins im ersten Abschnitt bringt die Druckfeder, jedoch nicht die Elastomeranordnung eine Gegenkraft auf und im zweiten Abschnitt bringt alternativ oder zusätzlich die Elastomeranordnung die Gegenkraft auf.
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Mittels eines solchen Federbeins ist es möglich, zwei unterschiedliche Mechanismen zum Erzeugen einer Gegenkraft zu kombinieren, nämlich die Druckfeder und die Elastomeranordnung. Zunächst wird beim Eindrücken des Federbeins ausgehend von einem Ruhezustand nur die Druckfeder die Gegenkraft aufbringen. Wenn der zweite Abschnitt erreicht ist, d.h. wenn der Kolben um den ersten Abschnitt auf den Zylinder zu eingedrückt wurde, kann gemäß einer ersten Alternative die Wirkung der Druckfeder entfallen und nur noch die Elastomeranordnung die Gegenkraft aufbringen, oder gemäß einer zweiten Alternative können Druckfeder und Elastomeranordnung die Gegenkraft gemeinsam aufbringen. Die Elastomeranordnung kann insbesondere dafür sorgen, dass nach dem Ende des ersten Abschnitts die Gegenkraft höher wird, so dass der Fahrer, welcher ein Bremspedal betätigt, eine erhöhte Gegenkraft erfährt und somit darüber informiert wird, dass er sich einem Ende des Betätigungswegs nähert. Unter einem zusätzlichen Aufbringen der Gegenkraft durch die Elastomeranordnung kann insbesondere verstanden werden, dass sich die Kräfte der Druckfeder und der Elastomeranordnung addieren, so dass insgesamt eine höhere Kraft erzeugt wird als durch eines der Elemente.
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Der Zylinder kann insbesondere ein Hohlzylinder sein, welcher beispielsweise einseitig offen sein kann. An dieser Seite kann beispielsweise der Kolben aufgenommen werden. Der Kolben ist typischerweise dasjenige Teil, welches mit dem Bremspedal verbunden wird. Er ist somit vorzugsweise zur Verbindung mit dem Bremspedal vorgesehen. Es kann jedoch auch der Zylinder zur Verbindung mit dem Bremspedal vorgesehen sein. In einer Einbausituation ist typischerweise entweder der Zylinder oder der Kolben mit dem Bremspedal verbunden, und das andere Element ist mit einer Karosserie verbunden. Der Zylinder kann demgegenüber mit einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs verbunden werden. Wird ein Bremspedal eingedrückt, so wird der Kolben typischerweise auf den Zylinder zu verschoben, so dass die erwähnten Kräfte wirken können. Wird das Bremspedal nicht betätigt, so sorgt typischerweise die Druckfeder dafür, dass der Kolben relativ zum Zylinder eine Ruheposition einnimmt, welche typischerweise der längsten Ausdehnung des Gesamtsystems aus Zylinder und Kolben entspricht. Die Druckfeder kann insbesondere eine Schraubenfeder sein. Die Elastomeranordnung kann insbesondere aus einem elastischen Material wie beispielsweise einem Kunststoff ausgebildet sein. Grundsätzlich kann dafür jedes Material verwendet werden, welches sich deformieren lässt, einer solchen Deformation eine Gegenkraft entgegensetzt und nach Ende der Kraft, welche die Deformation verursacht, selbsttätig in eine Ausgangslage zurückkehrt. Die Elastomeranordnung kann beispielsweise einen oder mehrere Blöcke von solchem Material aufweisen. Mögliche Ausführungen werden weiter unten näher beschrieben werden.
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Gemäß einer Ausführung ist innerhalb des Kolbens ein Hohlraum ausgebildet. Von dem Zylinder aus steht dabei typischerweise ein Stempel in den Hohlraum ein. Der Stempel kann den Hohlraum insbesondere partiell abdichten, so dass der Hohlraum beim Eindrücken eine Luftdruckerhöhung erfährt. Dies kann dazu führen, dass sich beim Eindrücken innerhalb des Hohlraums ein Überdruck aufbaut, welcher eine zusätzliche Gegenkraft aufbringt. Dadurch kann die Gegenkraft erhöht werden, wobei diese Erhöhung insbesondere abhängig davon sein kann, wie schnell das Bremspedal eingedrückt wird. Wird das Bremspedal schnell eingedrückt, wird der Kolben besonders schnell auf den Zylinder zu gedrückt und die Druckerhöhung ist besonders hoch, so dass auch eine hohe Gegenkraft entsteht. Die Gegenkraft aufgrund Druckerhöhung kann insbesondere zusätzlich zu der durch die Druckfeder oder die Elastomeranordnung aufgebrachten Gegenkraft aufgebracht werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist in dem Zylinder ein Luftauslass ausgebildet, so dass beim Eindrücken aus dem Hohlraum am Stempel vorbeiströmende Luft mittels des Luftauslasses abgeleitet wird. Dies erlaubt ein gezieltes Ausleiten von Luft, so dass unerwünschte Luftströmungen vermieden werden können. Über den Luftauslass kann grundsätzlich auch ein Ansaugen von Luft erfolgen, wenn das Bremspedal nicht mehr betätigt wird.
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Gemäß einer Ausführung ist die Elastomeranordnung einstückig ausgeführt. Dies kann insbesondere bedeuten, dass die Elastomeranordnung als ein Block aus elastischem Material ausgebildet ist, welcher insbesondere nicht zerstörungsfrei zerlegbar ist.
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Gemäß einer Ausführung ist die Elastomeranordnung aufgeteilt, und zwar mindestens in ein erstes Elastomerelement und ein zweites Elastomerelement. Die Elastomerelemente können insbesondere unterscheidbar ausgeführt sein, beispielsweise indem sie nicht stoffschlüssig miteinander verbunden sind und/oder unterschiedliche Härten haben. Dies erlaubt eine weitere Aufteilung der erzeugten Gegenkraft.
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Zwischen dem ersten Elastomerelement und dem zweiten Elastomerelement kann insbesondere eine Sperrscheibe angeordnet sein. Das Federbein kann insbesondere einen Anschlag aufweisen, gegen welchen die Sperrscheibe beim Eindrücken des Federbeins innerhalb des zweiten Abschnitts stößt. Mittels einer solchen Sperrscheibe kann insbesondere ein Elastomerelement ab einem gewissen Grad des Eindrückens insofern deaktiviert werden, als es bei weiterem Eindrücken nicht mehr weiter deformiert werden kann. Somit wirkt ein Elastomerelement nur bis zu einem gewissen Grad des Eindrückens.
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Das erste Elastomerelement kann insbesondere auf einer Seite der Sperrscheibe angeordnet sein, so dass es bei weiterem Eindrücken des Federbeins, nachdem die Sperrscheibe an den Anschlag gestoßen ist, nicht weiter komprimierbar ist. Dadurch kann das erste Elastomerelement deaktiviert werden, nachdem ein gewisser Grad des Eindrückens erreicht ist. Von der Elastomeranordnung wirkt dann anschließend nur noch das zweite Elastomerelement, was eine bessere Strukturierung der wirkenden Kraft ermöglicht.
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Insbesondere kann das zweite Elastomerelement eine größere Härte aufweisen als das erste Elastomerelement. Dies erlaubt es, bis zu einem gewissen Grad des Eindrückens eine Gegenkraft vorzusehen, welche im Wesentlichen durch das erste Elastomerelement bestimmt wird, und nach dem Anstoßen der Sperrscheibe an den Anschlag die Kraft zu erhöhen, indem nur noch das zweite Elastomerelement weiter eingedrückt werden kann.
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Die Elastomeranordnung kann gemäß einer Ausführung innerhalb des Zylinders angeordnet sein. Sie kann gemäß einer alternativen Ausführung innerhalb des Kolbens angeordnet sein. Dies kann sich insbesondere auf einen nicht eingedrückten Zustand beziehen. Es kann sich insbesondere auf das jeweils unmittelbar radial außenseitig angrenzende Element beziehen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist das Federbein eine Reaktionsscheibe auf, welche zwischen Kolben und Elastomeranordnung angeordnet ist und eine Kraft des Kolbens in die Elastomeranordnung einleitet. Dadurch kann eine bessere Kraftverteilung über die Elastomeranordnung erreicht werden.
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Gemäß einer Ausführung ist die Druckfeder eine Spiralfeder. Auch andere Ausführungen von Druckfedern können jedoch grundsätzlich verwendet werden.
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Gemäß einer Ausführung ist der Kolben innerhalb des Zylinders gelagert. Dies erleichtert die zuverlässige Führung des Kolbens. Grundsätzlich kann der Kolben jedoch auch außerhalb des Zylinders gelagert sein.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Bremspedalanordnung mit einem Bremspedal und einem Federbein wie hierin beschrieben, wobei bezüglich des Federbeins auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden kann. Der Kolben ist dabei insbesondere mit dem Bremspedal verbunden, so dass er bei einem Betätigen des Bremspedals in den Zylinder eingedrückt wird.
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Mittels einer solchen Bremspedalanordnung kann eine definierte Gegenkraft für einen das Bremspedal betätigenden Fahrer bereitgestellt werden. Die weiter oben bereits beschriebenen Vorteile können damit erreicht werden.
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Der Kolben kann insbesondere einteilig ausgeführt sein. Dies ermöglicht insbesondere besonders vorteilhaft die weiter oben bereits erwähnte Funktionalität mit einer Erhöhung des Luftdrucks. Die Luft kann dabei insbesondere verzögert entweichen, so dass eine Druckerhöhung erfolgen kann.
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Elemente der Elastomeranordnung, insbesondere die bereits erwähnten Elastomerelemente, können insbesondere eine unterschiedliche Höhe und/oder einen unterschiedlichen Durchmesser haben. Sie können jedoch auch mit gleichen Dimensionen ausgebildet sein.
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Weitere Merkmale und Vorteile wird der Fachmann anhand der nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiele entnehmen. Dabei zeigen:
- 1: ein Federbein gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2: ein Federbein gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3: ein Federbein gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 4: ein Federbein gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
- 5: ein Federbein gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel,
- 6: ein Federbein gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel,
- 7: ein Federbein gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel,
- 8: eine Verbindung zwischen Zylinder und Kolben, und
- 9: eine Kraft-Weg-Kennlinie.
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1 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Federbein 10 weist einen Zylinder 20 und einen Kolben 30 auf. Der Kolben 30 ist wie gezeigt innerhalb des Zylinders 20 gelagert. Der Zylinder 20 weist einen Hohlraum 22 auf, in welchen der Kolben 30 einschiebbar ist. Der Kolben 30 kann sich somit relativ zum Zylinder 20 eindimensional entlang einer Strecke bewegen.
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An der Oberseite des Kolbens 30 ist ein Druckpilz 34 angeordnet, welcher zur Verbindung mit einem Bremspedal dient. Dadurch kann beim Eindrücken des Bremspedals eine Kraft auf den Kolben 30 ausgeübt werden, welche den Kolben 30 in den Zylinder 20 einschiebt.
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In dem Kolben 30 ist ein Hohlraum 32 ausgebildet. In diesen steht ein Stempel 60 ein, welcher an dem Zylinder 20 befestigt ist. Wird der Kolben 30 in Richtung auf den Zylinder 20 gedrückt, so verhindert der Stempel 60 teilweise ein Austreten von Luft aus dem Hohlraum 32, so dass sich der Druck innerhalb des Hohlraums 32 erhöht. Dadurch wird eine Kraft erzeugt, welche dieser Bewegung entgegenwirkt. In dem Zylinder 20 ist ferner ein Luftauslass 24 ausgebildet, welcher zum gezielten Abströmen der am Stempel 60 vorbeiströmenden Luft dient.
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Außenseitig zum Kolben 30 ist eine Druckfeder 40 angeordnet, welche vorliegend als Spiralfeder ausgeführt ist. Sie stützt sich sowohl an dem Zylinder 20 wie auch an dem Kolben 30 ab und sorgt auf diese Weise dafür, dass der Kolben 30 relativ zum Zylinder 20 in eine Ruheposition vorgespannt wird, in welcher das Gesamtsystem aus Zylinder 20 und Kolben 30 die maximale Länge hat. Wird der Kolben 30 eingedrückt, beispielsweise wenn ein Bremspedal betätigt wird, so erzeugt zunächst lediglich die Druckfeder 40, gegebenenfalls unterstützt durch die bereits erwähnte Druckerhöhung, eine Gegenkraft gegen diese Bewegung. Dies spürt der Fahrer, so dass er ein realistisches Bremsgefühl wie bei einem klassischen Bremspedal erhält, welches mit einem Hauptbremszylinder verbunden ist.
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Wird das Bremspedal weiter eingedrückt, so geht der Kolben 30 weiter nach unten und es soll eine weitere Druckerhöhung erfolgen. Dies wird nachfolgend beschrieben.
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Innerhalb des Hohlraums 22 befindet sich eine Elastomeranordnung 50, welche vorliegend einstückig ausgebildet ist und den Hohlraum 22 nahezu vollständig ausfüllt. Über der Elastomeranordnung 50 befindet sich eine Reaktionsscheibe 58, welche vom Kolben 30 bei entsprechendem Weg kontaktiert werden kann und für eine Druckverteilung in die Elastomeranordnung 50 sorgt. Die Elastomeranordnung 50 ist dabei wie gezeigt oben und unten abgeschrägt, so dass beim Eindrücken ein Aufweiten erfolgen kann. Die Reaktionsscheibe 58 ist untenseitig so abgeschrägt, dass sie in der Mitte nach unten vorsteht. Die Elastomeranordnung 50 erzeugt ab einer gewissen Wegstrecke eine zusätzliche Gegenkraft, welche der Fahrer spürt, so dass nicht nur die Druckfeder 40 und ggf. die Druckerhöhung die Gegenkraft erzeugt, sondern zusätzlich auch die Elastomeranordnung 50, und sich somit die Gesamtkraft erhöht. Damit kann einem Fahrer signalisiert werden, dass sich das Bremspedal bereits in einem Zustand befindet, in welchem nur noch eine geringfügige weitere Erhöhung der Bremskraft möglich ist.
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2 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel ist dabei die Elastomeranordnung 50 weiter oben innerhalb des Hohlraums 32 des Kolbens 30 angeordnet. Auf eine Reaktionsscheibe kann bei dieser Ausführung verzichtet werden. Auch hier wirkt zunächst die Druckfeder 40 einer ausgeübten Kraft entgegen, und nach Zurücklegen einer gewissen Strecke, welche auch als erster Abschnitt bezeichnet werden kann, kommt die Elastomeranordnung 50 mit dem Stempel 60 in Kontakt und die insgesamt ausgeübte Gegenkraft erhöht sich somit.
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3 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel, wobei im Gegensatz zum zweiten Ausführungsbeispiel die Elastomeranordnung 50 in ein erstes Elastomerelement 52 und ein zweites Elastomerelement 54 aufgeteilt ist. Diese bilden jeweilige separate Blöcke, welche zwar aneinander angrenzen, jedoch nicht materialschlüssig miteinander verbunden sind. Durch unterschiedliche Härten dieser Elastomerelemente 52, 54 kann die Kraft noch besser strukturiert werden, welche ein Fahrer beim Betätigen eines Bremspedals spürt.
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4 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel ist dabei kein Stempel 60 vorgesehen, sondern es ist vielmehr ein Stößel 65 vorgesehen, welcher in den Hohlraum 32 des Kolbens 30 eindringt und für eine Kraftverteilung auf die Elastomeranordnung 50 sorgt. Eine zusätzliche Erzeugung einer Kraft durch die bereits beschriebene Erhöhung eines Luftdrucks ist bei einer solchen Ausführung nicht vorgesehen.
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5 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel. Im Gegensatz zum vierten Ausführungsbeispiel ist dabei die Elastomeranordnung aufgeteilt in ein erstes Elastomerelement 52 und ein zweites Elastomerelement 54. Dies erlaubt eine bessere Strukturierung der Kraft, da die beiden Elastomerelemente 52, 54 unterschiedliche Härten haben können.
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6 zeigt ein Federbein 10 gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel, wobei im Unterschied zum fünften Ausführungsbeispiel eine Sperrscheibe 56 zwischen dem ersten Elastomerelement 52 und dem zweiten Elastomerelement 54 angeordnet ist. Die Sperrscheibe 56 ist dabei quer zur Bewegungsrichtung des Kolbens 30 ausgerichtet und kann sich somit ausgehend von dem in 6 dargestellten Ruhezustand nach unten bewegen, wenn der Kolben 30 die Elastomeranordnung 50 eindrückt. Das erste Elastomerelement 52 hat dabei eine geringere Härte als das zweite Elastomerelement 54. Dementsprechend wird zunächst überwiegend das erste Elastomerelement 52 eingedrückt, bis die Sperrscheibe 56 mit einem Anschlag 70 in Eingriff kommt, welcher in dem Hohlraum 22 des Zylinders 20 ausgebildet ist. Wenn der Kolben 30 so weit eingedrückt ist, kann keine weitere Komprimierung des ersten Elastomerelements 52 mehr erfolgen. Anschließend wird nur noch das zweite Elastomerelement 54 eingedrückt, welches härter ist und somit für eine deutlich wahrnehmbare stärkere Gegenkraft sorgt. Bei dieser Ausführung kann faktisch das erste Elastomerelement 52 ab einem gewissen Grad der Eindrückung deaktiviert werden.
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7 zeigt ein siebtes Ausführungsbeispiel ähnlich zum zweiten Ausführungsbeispiel, wobei in diesem Fall die Elastomeranordnung 50 im Hohlraum 32 des Kolbens 30 angeordnet ist und in diesem Hohlraum 32 des Kolbens 30 auch der Anschlag 70 ausgebildet ist.
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Wird der Kolben 30 eingedrückt, so wirkt zunächst eine Gegenkraft, welche durch die Druckfeder 40 sowie eine eventuelle Druckerhöhung innerhalb des Hohlraums 32 des Kolbens 30 aufgebracht wird. Kommt die Elastomeranordnung 50 mit dem zweiten Elastomerelement 54 in Kontakt mit dem Stempel 60, so wird zunächst überwiegend das erste Elastomerelement 52 eingedrückt, da dieses weicher ist als das zweite Elastomerelement 54. Dies erfolgt so lange, bis die Sperrscheibe 56 mit dem Anschlag 70 in Kontakt kommt. Anschließend wird nur noch das zweite Elastomerelement 54 weiter eingedrückt, wodurch eine deutlich wahrnehmbare Krafterhöhung erfolgt.
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8 zeigt eine Verbindung zwischen Kolben 30 und Zylinder 20, wobei diese Verbindung keine feste Verbindung ist, sondern eine Relativbewegung zwischen den beiden Elementen erlaubt, jedoch verhindert, dass sich der Kolben 30 vom Zylinder 20 entfernt. Hierzu ist in dem Zylinder 20 eine radial nach innen vorstehende erste Rastnase 28 ausgebildet, und in dem Kolben 30 ist eine radial nach außen vorstehende zweite Rastnase 38 ausgebildet. Die erste Rastnase 28 ist dabei eindrückbar, so dass ein Einsetzen des Kolbens 30 beim Zusammenbau leicht möglich ist. Anschließend steht die erste Rastnase 28 jedoch wieder nach innen hervor, so dass sie mit der zweiten Rastnase 38 in Eingriff kommt, wenn der Kolben 30 seine obere Endposition erreicht hat. Ein weiteres Entfernen des Kolbens 30 ist ohne weitere Maßnahmen nicht möglich.
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Um das Einsetzen zu erleichtern, weist der Kolben 30 untenseitig zur zweiten Rastnase 38 eine Abschrägung 39 auf, welche beim Einsetzen des Kolbens 30 die zweite Rastnase 28 radial nach außen drückt.
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Insgesamt wird durch die gezeigten Ausführungen ein Federbein 10 bereitgestellt, welches unterschiedliche und gut definierbare Kraft-Weg-Kennlinien bei minimalem Aufwand ermöglicht.
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Eine beispielhafte Kraft-Weg-Kennlinie ist in 9 dargestellt. Diese lässt sich mit denjenigen Ausführungsbeispielen realisieren, bei welchen die Elastomeranordnung 50 in ein erstes Elastomerelement 52 und ein zweites Elastomerelement 54 unterteilt ist. Dabei ist auf einer horizontalen Achse der Weg w eingetragen, welcher angibt, um welchen Weg w der Kolben 30 ausgehend von einer Ruheposition R in den Zylinder 20 eingedrückt wurde. Auf einer vertikalen Achse ist die zugehörige Gegenkraft F eingetragen, welche dem Eindrücken entgegenwirkt und vom Betätiger eines Bremspedals wahrgenommen wird.
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Unmittelbar angrenzend an die Ruheposition R befindet sich dabei ein erster Abschnitt A1, in welchem ausschließlich die Druckfeder 40 wirkt und zu einer ansteigenden Gegenkraft F führt. Wird der Kolben 30 weiter eingedrückt, beginnt ein zweiter Abschnitt A2, welcher in einen ersten Unterabschnitt A2.1 und einen zweiten Unterabschnitt A2.2 aufgeteilt ist. Im ersten Unterabschnitt A2.1 wirken dabei sowohl das erste Elastomerelement 52 wie auch das zweite Elastomerelement 54 zur Erzeugung der Gegenkraft F zusätzlich zur Druckfeder 40. Deshalb erfolgt ein steilerer Anstieg der Gegenkraft F. Beim Erreichen des zweiten Unterabschnitts A2.2 stößt die Sperrscheibe 56 am Anschlag 70 an, so dass nur noch das zweite Elastomerelement 54 weiter eingedrückt werden kann. Dieses ist härter als das erste Elastomerelement 52, weshalb der Anstieg im zweiten Unterabschnitt A2.2 noch stärker ist. Dies signalisiert dem Betätiger des Bremspedals, dass er sich dem Ende des möglichen Betätigungswegs nähert.
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Es sei darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen und in der Beschreibung Merkmale in Kombination beschrieben sein können, beispielsweise um das Verständnis zu erleichtern, obwohl diese auch separat voneinander verwendet werden können. Der Fachmann erkennt, dass solche Merkmale auch unabhängig voneinander mit anderen Merkmalen oder Merkmalskombinationen kombiniert werden können.
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Rückbezüge in Unteransprüchen können bevorzugte Kombinationen der jeweiligen Merkmale kennzeichnen, schließen jedoch andere Merkmalskombinationen nicht aus.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Federbein
- 20
- Zylinder
- 22
- Hohlraum
- 24
- Luftauslass
- 28
- erste Rastnase
- 30
- Kolben
- 32
- Hohlraum
- 34
- Druckpilz
- 38
- zweite Rastnase
- 39
- Abschrägung
- 40
- Druckfeder
- 50
- Elastomeranordnung
- 52
- erstes Elastomerelement
- 54
- zweites Elastomerelement
- 56
- Sperrscheibe
- 58
- Reaktionsscheibe
- 60
- Stempel
- 65
- Stößel
- 70
- Anschlag
- R
- Ruheposition
- A1
- erster Abschnitt
- A2
- zweiter Abschnitt
- A2.1
- erster Unterabschnitt
- A2.2
- zweiter Unterabschnitt
- w
- Weg
- F
- Gegenkraft