-
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Mittel zum Färben von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, welches aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1), Öle (a2) und Pigmente (a3) jeweils in bestimmten Mengenbereichen enthält.
-
Ein zweiter Gegenstand dieser Anmeldung ist die Verwendung des zuvor beschriebenen Mittels als Leave-On-Färbemittel zur Färbung von menschlichen Haaren.
-
Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur Färbung von menschlichen Haaren, umfassend die Anwendung des zuvor beschriebenen Mittels, sein Einwirken und das Trocknen der Haare ohne vorheriges Auswaschen des Mittels.
-
Die Veränderung von Form und Farbe von keratinischem Material, insbesondere von menschlichen Haaren, stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Zur Veränderung der Haarfarbe kennt der Fachmann je nach Anforderung an die Färbung diverse Färbesysteme. Für permanente, intensive Färbungen mit guten Echtheitseigenschaften und guter Grauabdeckung werden üblicherweise Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten, die unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln wie beispielsweise Wasserstoffperoxid untereinander die eigentlichen Farbstoffe ausbilden. Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch sehr langanhaltende Färbeergebnisse aus.
-
Bei dem Einsatz von direktziehenden Farbstoffen diffundieren bereits fertig ausgebildete Farbstoffe aus dem Färbemittel in die Haarfaser hinein. Im Vergleich zur oxidativen Haarfärbung weisen die mit direktziehenden Farbstoffen erhaltenen Färbungen eine geringere Haltbarkeit und schnellere Auswaschbarkeit auf. Färbungen mit direktziehenden Farbstoffen verbleiben üblicherweise für einen Zeitraum zwischen 5 und 20 Haarwäschen auf dem Haar.
-
Für kurzzeitige Farbveränderungen auf dem Haar und/oder der Haut ist der Einsatz von Farbpigmenten bekannt. Unter Farbpigmenten werden im Allgemeinen unlösliche, farbgebende Substanzen verstanden. Diese liegen ungelöst in Form kleiner Partikel in der Färbeformulierung vor und lagern sich lediglich von außen auf den Haarfasern und/oder der Hautoberfläche ab. Daher lassen sie sich in der Regel durch einige Wäschen mit tensidhaltigen Reinigungsmitteln wieder rückstandslos entfernen. Unter dem Namen Haar-Mascara sind verschiedene Produkte dieses Typs auf dem Markt erhältlich.
-
Der besondere Vorteil eines Haar-Maskara-Produktes liegt darin, dass die farbgebenden Verbindungen wie beispielsweise Pigmente nur in Form eines Films an der Oberfläche der Keratinfaser abgelagert werden. Die Beschaffenheit der Keratinfaser selbst wird somit bei der Anwendung des Produktes nicht verändert, so dass die Anwendung eines Haar-Maskara-Produktes mit einer besonders geringen Haarschädigung verbunden ist. Wünscht sich der Anwender seine Ursprungshaarfarbe zurück, so kann die Färbung schnell, vollständig und rückstandlos wieder von der Keratinfaser entfernt werden, ohne die Fasern zu schädigen oder die Ursprungshaarfarbe zu verändern. Die Entwicklung von auf Pigmenten basierenden Keratinfärbemitteln liegt daher voll im Trend.
-
In aktuellen Arbeiten wurde das Problem der geringen Haltbarkeit dieses Färbesystems adressiert. In diesem Zusammenhang konnte gefunden werden, dass die Waschechtheit der mit Pigmenten erhaltenen Farbresultate durch Kombination der Pigmente mit bestimmten aminofunktionalisierten Silikonpolymeren stark verbessert wird. Darüber hinaus konnte durch die Wahl besonders gut geeigneter Pigmente und Pigmentkonzentrationen auf dunklem Haar ein helleres Farbergebnis erzielt werden, so dass mit diesem Färbesystem sogar eine Aufhellung möglich wurde, die bis dato ausschließlich mit oxidativen Haarbehandlungsmitteln (Bleich- bzw. Blondiermitteln) möglich war.
-
Zur Erzeugung von Färbungen mit möglichst hoher Farbstabilität wurden für die Anwendung der Pigmente und Aminosilikone bereits verschiedene Konfektionierungsformen beschrieben. Doch nach wie vor sind die Haltbarkeiten und die Waschechtheiten, die diesen Färbesystemen erhalten werden können, immer noch verbesserungswürdig. Aus diesem Grund wird nach wie vor nach Möglichkeiten gesucht, die Färbungen, die unter Einsatz von Pigmenten erhalten werden können, im Hinblick auf ihre Waschechtheit bzw. ihren Farberhalt weiter zu verbessern.
-
Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Färbesystem bereitzustellen, das nach Möglichkeit mit der oxidativen Färbung vergleichbare Echtheitseigenschaften besitzt. Insbesondere die Waschechtheiten sollten herausragend sein, hierbei sollte jedoch auf den Einsatz der sonst zu diesem Zweck üblicherweise eingesetzten Oxidationsfarbstoffvorprodukte verzichtet werden. Es wurde nach einer Technologie gesucht, die es ermöglicht, Pigmente in extrem dauerhafter Weise auf den Haaren zu fixieren. Bei Anwendung der Mittel in einem Färbeverfahren sollten intensive Färbeergebnisse mit guten Echtheitseigenschaften, insbesondere einer guten Waschechtheit und einem gutem Farberhalt, erzielt werden.
-
Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, dass Keratinfasern wie menschliche Haare in besonders intensiven Färbungen mit guten Waschechtheiten gefärbt werden können, wenn diese mit einem Mittel gefärbt werden, welches ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1), ein oder mehrere bei 20 °C flüssige Öle (a2) und ein oder mehrere Pigmente (a3) jeweils in bestimmten Mengenbereichen enthält.
-
Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel (A) zur Färbung von keratinischem Material, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) -
- (a1) ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, und
- (a2) ein oder mehrere bei 20 °C flüssige, von (a1) verschiedene kosmetische Öle in einer Gesamtmenge von 20,0 bis 99,8 Gew-.%, und
- (a3) ein oder mehrere Pigmente in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%.
-
Keratinisches Material
-
Unter keratinischem Material sind Haare, die Haut, die Nägel (wie beispielsweise Fingernägel und/oder Fußnägel) zu verstehen. Weiterhin fallen auch Wolle, Pelze und Federn unter die Definition des keratinischen Materials.
-
Bevorzugt werden unter keratinischem Material das menschliche Haar, die menschliche Haut und menschliche Nägel, insbesondere Finger- und Fußnägel, verstanden. Ganz besonders bevorzugt wird unter keratinischem Material das menschliche Haar verstanden.
-
Mittel zur Färbung
-
Der Begriff „Mittel zur Färbung“ wird im Rahmen dieser Erfindung für eine durch Einsatz von Pigmenten hervorgerufene Farbgebung des Keratinmaterials, insbesondere des Haares, verwendet. Diese Färbung kann durch das Mittel (A) erzeugt werden, wobei die Pigmente sich als farbgebende Verbindungen zusammen mit dem Aminosilikon in einem besonders homogenen, gleichmäßigen und glatten Film an der Oberfläche des Keratinmaterials ablagern. Hierbei ist das erfindungsgemäße Mittel (A) ein anwendungsbereites Mittel, welches in seiner beschriebenen Form direkt auf das Keratinmaterial bzw. die Haare appliziert werden kann.
-
Beispielsweise kann das Mittel (A) in einer Verpackungseinheit oder einem Container vorliegen und auf diese Weise dem Anwender zur Verfügung gestellt werden. Bei dem Container kann es sich beispielsweise um ein Sachet, eine Flasche, eine Dose, einen Tiegel oder auch ein anderes für kosmetische Formulierungen geeignetes Behältnis handeln.
-
aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) im Mittel (A)
-
Als ersten erfindungswesentlichen Inhaltsstoff (a1) enthält das Mittel (A) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer. Das aminofunktionalisiertes Silikonpolymer kann alternativ auch als Aminosilikon oder Amodimethicone bezeichnet werden. Die Gesamtmenge des oder der aminofunktionalisierten Silikonpolymere liegt - bezogen auf das Gesmtgewicht des Mittels - bei 0,1 bis 10,0 Gew.-%.
-
Silikonpolymere sind im allgemeinen Makromoleküle mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 g/mol, bevorzugt mindestens 1000 g/mol, weiter bevorzugt von mindestens 2500 g/mol, besonders bevorzugt von mindestens 5000 g/mol, welche sich wiederholende organische Einheiten umfassen.
-
Das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers hängt von dem Polymerisationsgrad (Anzahl der polymerisierten Monomere) und der Ansatzgröße ab und wird auch durch die Polymerisationsmethode mitbestimmt. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn das maximale Molekulargewicht des Silikonpolymers nicht mehr als 107 g/mol, bevorzugt nicht mehr als 106 g/mol und besonders bevorzugt nicht mehr als 105 g/mol beträgt.
-
Die Silikonpolymere umfassen viele Si-O-Wiederholungseinheiten, wobei die Si-Atome organische Reste wie beispielsweise Alkylgruppen oder substituierte Alkylgruppen tragen können. Alternativ wird ein Silikonpolymer daher auch als Polydimethylsiloxan bezeichnet.
-
In Entsprechung des hohen Molekulargewichts der Silikonpolymere basieren diese auf mehr als 10 Si-O Wiederholungseinheiten, bevorzugt mehr als 50 Si-O-Wiederholungseinheiten und besonders bevorzugt mehr als 100 Si-O-Wiederholungseinheiten, ganz besonders bevorzugt mehr als 500 Si-O-Wiederholungseinheiten.
-
Unter einem aminofunktionalisierten Silikonpolymer wird ein funktionalisiertes Silikon verstanden, welches mindestens eine Struktureinheit mit einer Aminogruppe trägt. Bevorzugt trägt das aminofunktionalisierte Silikonpolymer mehrere Struktureinheiten mit jeweils mindestens einer Aminogruppe. Unter einer Aminogruppe wird eine primäre Aminogruppe, eine sekundäre Aminogruppe und eine tertiäre Aminogruppe verstanden. Alle diese Aminogruppen können im sauren Milieu protoniert werden und liegen dann in ihrer kationischen Form vor.
-
Prinzipiell konnten gute Effekte mit aminofunktionalisierten Silikonpolymeren (a1) erzielt werden, wenn diese mindestens eine primäre, mindestens eine sekundäre und/oder mindestens eine tertiäre Aminogruppe tragen. Intensive Färbungen mit der besten Waschechtheit wurden jedoch erhalten, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) im Mittel (A) eingesetzt wurde, welches mindestens eine sekundäre Aminogruppe enthält.
-
In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) mit mindestens eine sekundären Aminogruppe enthält.
-
Die sekundäre(n) Aminogruppe(n) kann bzw. können sich an verschiedenen Positionen des aminofunktionalisierten Silikonpolymers befinden. Ganz besonders gute Effekte wurden gefunden, wenn ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) eingesetzt wurde, dass mindestens eine, bevorzugt mehrere Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) besitzt.
-
In den Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) stehen die Kürzel ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige C1-C20-Alkylengruppe.
-
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das mindestens eine Struktureinheit der Formel (Si-Amino) umfasst,
wobei ALK1 und ALK2 unabhängig voneinander für eine lineare oder verzweigte, zweiwertige C
1-C
20-Alkylengruppe stehen.
-
Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Positionen geben hierbei jeweils die Bindung zu weiteren Struktureinheiten des Silikonpolymers an. Beispielsweise kann das dem Stern benachbarte Silicium-Atom an ein weiteres Sauerstoffatom gebunden sein, und das dem Stern benachbarte Sauerstoffatom kann an ein weiteres Siliciumatom oder auch an eine C1-C6-Alkylgruppe gebunden sein.
-
Eine zweiwertige C1-C20-Alkylengruppe kann alternativ auch als eine divalente oder zweibindige C1-C20-Alkylengruppe bezeichnet werden, womit gemeint ist, dass jede Gruppierung ALK1 bzw. AK2 zwei Bindungen eingehen kann.
-
Im Fall von ALK1 erfolgt eine Bindung vom Silicium-Atom zur Gruppierung ALK1, und die zweite Bindung besteht zwischen ALK1 und der sekundären Aminogruppe.
-
Im Fall von ALK2 erfolgt eine Bindung von der sekundären Aminogruppe zur Gruppierung ALK2, und die zweite Bindung besteht zwischen ALK2 und der primären Aminogruppe.
-
Beispiele für eine lineare zweiwertige C1-C20-Alkylengruppe sind beispielsweise die Methylengruppe (-CH2-), die Ethylengruppe (-CH2-CH2-), die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) und die Butylengruppe (-CH2-CH2-CH2-CH2-). Die Propylengruppe (-CH2-CH2-CH2-) ist besonders bevorzugt. Ab einer Kettenlänge von 3 C-Atomen können zweiwertige Alkylengruppen auch verzweigt sein. Beispiele für verzweigte, zweiwertige C3-C20-Alkylengruppen sind (-CH2-CH(CH3)-) und (-CH2-CH(CH3)-CH2-).
-
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform stellen die Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) Wiederholungseinheiten im aminofunktionalisierten Silikonpolymer (a1) dar, so dass das Silikonpolymer mehrere Struktureinheiten der Formel (Si-Amino) umfasst.
-
Im Folgenden werden besonders gut geeignete aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) mit mindestens einer sekundären Aminogruppe aufgelistet.
-
Färbungen mit den allerbesten Waschechtheiten konnten erhalten werden, wenn das erfindungsgemäße Mittel (A) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthielt, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (si-II) umfasst
-
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer (a1) enthält, das Struktureinheiten der Formel (Si-I) und der Formel (Si-II) umfasst
-
Ein entsprechendes aminofunkionalisiertes Silikonpolymer mit den Struktureinheiten (Si-I) und (Si-II) ist beispielweise das Handelsprodukt DC 2-8566 bzw. Dowsil 2-8566 Amino Fluid, das von der Firma Dow Chemical Company komerziell vertrieben wird und welches die Benennung „Siloxanes and Silicones, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-2-methylpropyl Me, Di-Me-Siloxane“ sowie die CAS-Nummer 106842-44-8 trägt. Ein weiteres besonders bevorzugtes Handelsprodukt ist Dowsil AP-8568 Amino Fluid, das ebenfalls von der Firma Dow Chemical Company kommerziell vertrieben wird.
-
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält ein erfindungsgemäßes Mittel (A) mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel der Formel (Si-III),
wobei
- - m und n bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (n + m) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,
- - n ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und m ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,
- - R1, R2 und R3, die gleich oder verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe,
- - wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R3 eine Hydroxygruppe bedeutet;
- Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind gekennzeichnet durch die Anwesenheit von mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer (a1) der Formel (Si-IV),
- in der
- - p und q bedeuten Zahlen, die so gewählt sind, daß die Summe (p + q) im Bereich von 1 bis 1000 liegt,
- - p ist eine Zahl im Bereich von 0 bis 999 und q ist eine Zahl im Bereich von 1 bis 1000,
- - R1 und R2, die verschieden sind, bedeuten eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe, wobei mindestens eine der Gruppen R1 bis R2 eine Hydroxygruppe bedeutet.
-
Die Silikone der Formeln (Si-III) und (Si-IV) unterscheiden sich durch die Gruppierung am Si-Atom, das die stickstoffhaltige Gruppe trägt: In Formel (Si-III) bedeutet R2 eine Hydroxygruppe oder eine C1-4-Alkoxygruppe, während der Rest in Formel (Si-IV) eine Methylgruppe ist. Die einzelnen Si-Gruppierungen, die mit den Indices m und n bzw. p und q gekennzeichnet sind, müssen nicht als Blöcke vorliegen, vielmehr können die einzelnen Einheiten auch statistisch verteilt vorliegen, d.h. in den Formeln (Si-III) und (Si-IV) ist nicht zwingend jedes R1-Si(CH3)2-Gruppe an eine -[O-Si(CH3)2]-Gruppierung gebunden.
-
Als gut geeignet im Hinblick auf die gewünschten Effekte haben sich auch erfindungsgemäße Mittel erwiesen, welche mindestens ein aminofunktionelles Silikonpolymer (a1) der Formel (Si-V) enthalten
in der
- A für eine Gruppe -OH, -O-Si(CH3)3,-O-Si(CH3)2OH ,-O-Si(CH3)2OCH3 steht,
- D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht,
- b, n und c für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit den Maßgaben
- - n > 0 und b + c > 0
- - mindestens eine der Bedingungen A = -OH bzw. D = -H ist erfüllt.
-
In der vorstehend genannten Formel (Si-V) sind die einzelnen Siloxaneinheiten mit den Indices b, c und n statistisch verteilt, d.h. es muß sich nicht zwingend um Blockcopolymere handeln.
-
Das Mittel (A) kann weiterhin auch ein oder mehrere verschiedene aminofunktionalisierte Silikonpolymere enthalten, die durch die Formel (Si-VI) M(RaQbSiO(4-a-b)/2)x(RcSiO(4-c)/2)yM (Si-Vl) beschrieben werden, wobei in der obigen Formel R ein Kohlenwasserstoff oder ein Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen ist, Q ein polarer Rest der allgemeinen Formel -R1HZ ist, worin R1 eine zweiwertige, verbindende Gruppe ist, die an Wasserstoff und den Rest Z gebunden ist, zusammengesetzt aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen, Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen oder Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Stickstoffatomen, und Z ein organischer, aminofunktioneller Rest ist, der mindestens eine aminofunktionelle Gruppe enthält; „a“ Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 annimmt, „b“ Werte im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 annimmt, „a“ + „b“ kleiner als oder gleich 3 ist, und „c“ eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3 ist, und x eine Zahl im Bereich von 1 bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 3 bis etwa 50 und am bevorzugtesten von etwa 3 bis etwa 25 ist, und y eine Zahl im Bereich von etwa 20 bis etwa 10.000, vorzugsweise von etwa 125 bis etwa 10.000 und am bevorzugtesten von etwa 150 bis etwa 1.000 ist, und M eine geeignete Silicon-Endgruppe ist, wie sie im Stand der Technik bekannt ist, vorzugsweise Trimethylsiloxy. Nicht einschränkende Beispiele der durch R repräsentierten Reste schließen Alkylreste, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, Amyl, Isoamyl, Hexyl, Isohexyl und ähnliche; Alkenylreste, wie Vinyl, Halogenvinyl, Alkylvinyl, Allyl,
-
Halogenallyl, Alkylallyl; Cycloalkylreste, wie Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und ähnliche; Phenylreste, Benzylreste, Halogenkohlenwasserstoffreste, wie 3- Chlorpropyl, 4-Brombutyl, 3,3,3-Trifluorpropyl, Chlorcyclohexyl, Bromphenyl, Chlorphenyl und ähnliche sowie schwefelhaltige Reste, wie Mercaptoethyl, Mercaptopropyl, Mercaptohexyl, Mercaptophenyl und ähnliche ein; vorzugsweise ist R ein Alkylrest, der 1 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen enthält, und am bevorzugtesten ist R Methyl. Beispiele von R1 schließen Methylen, Ethylen, Propylen, Hexamethylen, Decamethylen, -CH2CH(CH3)CH2-, Phenylen, Naphthylen, -CH2CH2SCH2CH2-, - CH2CH2OCH2-, -OCH2CH2-, -OCH2 CH2CH2-, -CH2CH(CH3)C(O)OCH2-, -(CH2)3 CC(O)OCH2CH2-, -C6H4C6H4-, -C6H4CH2C6H4-; und -(CH2)3C(O)SCH2CH2- ein.
-
Z ist ein organischer, aminofunktioneller Rest, enthaltend mindestens eine funktionelle Aminogruppe. Eine mögliche Formel für Z ist NH(CH2)zNH2, worin z 1 oder mehr ist. Eine andere mögliche Formel für Z ist -NH(CH2)z(CH2)zzNH, worin sowohl z als auch zz unabhängig 1 oder mehr sind, wobei diese Struktur Diamino-Ringstrukturen umfaßt, wie Piperazinyl. Z ist am bevorzugtesten ein -NHCH2CH2NH2-Rest. Eine andere mögliche Formel für Z ist - N(CH2)z(CH2)zzNX2 oder -NX2, worin jedes X von X2 unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff und Alkylgruppen mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen, und zz 0 ist.
-
Q ist am bevorzugtesten ein polarer, aminfunktioneller Rest der Formel -CH2CH2CH2NHCH2CH2NH 2. In den Formeln nimmt „a“ Werte im Bereich von etwa 0 bis etwa 2 an, „b“ nimmt Werte im Bereich von etwa 2 bis etwa 3 an, „a“ + „b“ ist kleiner als oder gleich 3, und „c“ ist eine Zahl im Bereich von etwa 1 bis etwa 3. Das molare Verhältnis der RaQb SiO(4-a-b)/2-Einheiten zu den RcSiO (4-c)/2-Einheiten liegt im Bereich von etwa 1 : 2 bis 1 : 65, vorzugsweise von etwa 1 : 5 bis etwa 1 : 65 und am bevorzugtesten von etwa 1 : 15 bis etwa 1 : 20. Werden ein oder mehrere Silicone der obigen Formel eingesetzt, dann können die verschiedenen variablen Substituenten in der obigen Formel bei den verschiedenen Siliconkomponenten, die in der Siliconmischung vorhanden sind, verschieden sein.
-
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel gekennzeichnet durch seinen Gehalt an mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer der Formel (Si-VII) R'aG3-a-Si(OSiG2)n-(OSiGbR'2-b)m-O-SiG3-a-R'a (Si-VII), , worin bedeutet:
- - G ist-H, eine Phenylgruppe, -OH, -O-CH3, -CH3, -O-CH2CH3, -CH2CH3, -O-CH2CH2CH3,-CH2CH2CH3, -O-CH(CH3)2, -CH(CH3)2, -O-CH2CH2CH2CH3, - CH2CH2CH2CH3, -O-CH2CH(CH3)2, -CH2CH(CH3)2, -O-CH(CH3)CH2CH3, - CH(CH3)CH2CH3, -O-C(CH3)3, -C(CH3)3 ;
- - a steht für eine Zahl zwischen 0 und 3, insbesondere 0;
- - b steht für eine Zahl zwischen 0 und 1, insbesondere 1,
- - m und n sind Zahlen, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt,
- - R' ist ein monovalenter Rest ausgewählt aus
- ◯ -Q-N(R'')-CH2-CH2-N(R'')2
- ◯ -Q-N(R'')2
- ◯ -Q-N+(R'')3A-
- ◯ -Q-N+H(R'')2A-
- ◯ -Q-N+H2(R'')A-
- ◯ -Q-N(R'')-CH2-CH2-N+R''H2A-,
- wobei jedes Q für eine chemische Bindung, -CH2-, -CH2-CH2-, -CH2CH2CH2-, -C(CH3)2-, -CH2CH2CH2CH2-, -CH2C(CH3)2-, -CH(CH3)CH2CH2- steht, R'' für gleiche oder verschiedene Reste aus der Gruppe -H, -Phenyl, -Benzyl, -CH2-CH(CH3)Ph, der C1-20-Alkylreste, vorzugsweise -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, - CH(CH3)2, -CH2CH2CH2H3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, steht und A ein Anion repräsentiert, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus Chlorid, Bromid, lodid oder Methosulfat.
-
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel gekennzeichnet durch seinen Gehalt an mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer (a1) der Formel (Si-Vlla),
worin m und n Zahlen sind, deren Summe (m + n) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei n vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.
-
Diese Silicone werden nach der INCI-Deklaration als Trimethylsilylamodimethicone bezeichnet.
-
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel gekennzeichnet durch seinen Gehalt an mindestens einem aminofunktionellen Silikonpolymer der Formel (Si-Vllb)
enthalten, worin R für -OH, -O-CH
3 oder eine -CH
3-Gruppe steht und m, n1 und n2 Zahlen sind, deren Summe (m + n1 + n2) zwischen 1 und 2000, vorzugsweise zwischen 50 und 150 beträgt, wobei die Summe (n1 + n2) vorzugsweise Werte von 0 bis 1999 und insbesondere von 49 bis 149 und m vorzugsweise Werte von 1 bis 2000, insbesondere von 1 bis 10 annimmt.
-
Diese aminofunktionalisierten Siliconpolymere werden nach der INCI-Deklaration als Amodimethicone bezeichnet.
-
Unabhängig davon, welche aminofunktionellen Silicone eingesetzt werden, sind erfindungsgemäße Mittel (A) bevorzugt, die ein aminofunktionelles Silikonpolymer enthalten, dessen Aminzahl oberhalb von 0,25 meq/g, vorzugsweise oberhalb von 0,3 meq/g und insbesondere oberhalb von 0,4 meq/g liegt. Die Aminzahl steht dabei für die Milli-Äquivalente Amin pro Gramm des aminofunktionellen Silicons. Sie kann durch Titration ermittelt und auch in der Einheit mg KOH/g angegeben werden.
-
Weiterhin sind auch Mittel (A) geeignet, welche ein spezielles 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymer (a1) enthielten. Dieses aminofunktionalisierte Silikonpolymer umfasst Struktureinheiten der Formeln (SI-VIII) und der Formel (Si-IX)
-
Entsprechende 4-Morpholinomethyl-substituiertes Silikonpolymere werden im folgenden beschrieben.
-
Ein entsprechendes aminofunktionaliserte Silikonpolymer ist unter dem Namen Amodimethicone/Morpholinomethyl Silsesquioxane Copolymer bekannt und in Form des Rohstoffes Belsil ADM 8301 E von Wacker kommerziell erhältlich.
-
Als 4-morpholinomethyl-substituiertes Silikon kann beispielsweise ein Silikon eingesetzt werden, welches Struktureinheiten der Formeln (Si-VIII), (Si-IX) und (Si-X) aufweist
in denen
- R1 für -CH3, -OH, -OCH3, -O-CH2CH3, -O-CH2CH2CH3, oder -O-CH(CH3)2 steht;
- R2 für -CH3, -OH, oder -OCH3 steht.
-
Weitere erfindungsgemäße Mittel (a) enthalten mindestens ein 4-morpholinomethyl-substituierten Silikons der Formel (Si-XI)
(Si-XI) in der
- R1 für -CH3, -OH, -OCH3, -O-CH2CH3, -O-CH2CH2CH3, oder -O-CH(CH3)2 steht;
- R2 für -CH3, -OH, oder -OCH3 steht.
- B für eine Gruppe -OH, -O-Si(CH3)3,-O-Si(CH3)2OH -O-Si(CH3)2OCH3 steht,
- D für eine Gruppe -H, -Si(CH3)3,-Si(CH3)2OH, -Si(CH3)2OCH3 steht, a, b und c unabhängig voneinander für ganze Zahlen zwischen 0 und 1000 stehen, mit der Maßgabe a + b + c > 0
- m und n unabhängig voneinander für ganze, Zahlen zwischen 1 und 1000 stehen mit den Maßgabe, daß
- - mindestens eine der Bedingungen B = -OH bzw. D = -H erfüllt ist,
- - die Einheiten a, b, c, m und n statistisch oder blockweise im Molekül verteilt vorliegen.
-
Strukturformel (Si-XI) soll verdeutlichen, daß die Siloxangruppen n und m nicht zwingend direkt an eine Endgruppierung B bzw. D gebunden sein müssen. Vielmehr gilt in bevorzugten Formeln (Si-VI) a > 0 oder b > 0 und in besonders bevorzugten Formeln (Si-VI) a > 0 und c > 0, d.h. die terminale Gruppierung B bzw. D ist vorzugsweise an eine Dimethylsiloxy-Gruppierung gebunden. Auch in Formel (Si-VI) sind die Siloxaneinheiten a, b, c, m und n vorzugsweise statistisch verteilt. Die durch Formel (Si-VI) dargestellten erfindungsgemäß eingesetzten Silikone können trimethylsilyl-terminiert sein (D oder B = -Si(CH
3)
3), sie können aber auch zweiseitig dimethylsilylhydroxy- oder einseitig dimethylsilylhydroxy- und dimethylsilylmethoxy-terminiert sein. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt eingesetzte Silikone sind ausgewählt aus Silikonen, in denen
B = -O-Si(CH3)2OH und | D = -Si(CH3)3 |
B = -O-Si(CH3)2OH und | D = -Si(CH3)2OH |
B = -O-Si(CH3)2OH und | D = -Si(CH3)2OCH3 |
B = -O-Si(CH3)3 | und D = -Si(CH3)2OH |
B = -O-Si(CH3)2OCH3 | und D = -Si(CH3)2OH |
bedeutet. Diese Silikone führen zu exorbitanten Verbesserungen der Haareigenschaften der mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelten Haare, und zu einem gravierend verbesserten Schutz bei oxidativer Behandlung.
-
Zur Erzielung eines guten Farberhalts sind das oder die aminofunkionaliserten Silikonpolymere (a1) in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel (A) enthalten. Hierbei ist das Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf sein Gesamtgewicht - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-% enthält.
-
Besonders gute Echtsheitseigenschaften, insbesondere gute Waschechtheiten, konnten erzielt werden, wenn das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,15 bis 7,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,25 bis 3,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,0 Gew.-% enthielt.
-
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein oder mehrere aminofunktionalisierte Silikonpolymere (a1) in einer Gesamtmenge von 0,15 bis 7,5 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,25 bis 3,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 0,3 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,4 bis 2,0 Gew.-% enthält.
-
Flüssige kosmetische Öle (a2) im Mittel (A)
-
Als zweiten erfindungswesentlichen Bestandteil (a2) enthält das Mittel (A) mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl. Das bei 20 °C flüssige Öl (a2) dient der Verdünnung des Aminosilikons (a1), vergößert das Volumen des Mittels (A) und verbessert auch die Fließeigenschaften des Mittels (A). Bei Einsatz des oder der Öle in Mengen ab 20,0 Gew.-% kann auch die Farbintensität der mit dem Mittel (A) erhaltenen Färbung verstärkt werden. Um diese Effekte zu erzielen, sind das oder die Öle (2) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - in einer Gesamtmenge von 20,0 bis 99,8 Gew-.% im Mittel (A) enthalten.
-
Unter einem Öl wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine organische Flüssigkeit verstanden, die bei 20 °C flüssig bzw. fließfähig ist und nicht mit Wasser mischbar ist. Ein Öl ist dann nicht mit Wasser mischbar, wenn es eine Löslichkeit in Wasser bei 20 °C (760 mmHg) von weniger als 1 Gew.-% besitzt.
-
Die Wasserlöslichkeit des Öls kann beispielsweise auf dem folgenden Weg bestimmt werden. 1,0 g des Öls werden in ein Becherglas gegeben. Mit Wasser wird auf 100 g aufgefüllt. Es wird ein Rührfisch hinzugegeben, und die Mischung wird auf einem Magnetrührer unter Rühren auf 25 °C erwärmt. Es wird für 60 Minuten gerührt. Danach wird die wässrige Mischung visuell beurteilt. Ist in dem Öl-Wasser-Gemisch nach diesem Zeitraum noch eine zweite Phase, d.h. neben der Wasserphase eine separat vorliegende Ölphase (z.B. in Form von Öltröpfchen) erkennbar, dann liegt die Löslichkeit des Öls bei weniger als 1 Gew.-%.
-
Das Öl (a2) soll die Vermischbarkeit und Homogenisierung des Aminosilikons (a1) verbessern, daher stellt es selbst kein Aminosilikon dar. Aus diesem Grund ist das Öl (a2) von dem aminofunktionalisierten Silikonpolymer (a1) verschieden.
-
Besonders gut geeignete Öle (a2) können ausgewählt werden aus der Gruppe aus nicht-aminofunktionalisierten Oligoalkylsiloxanen, nicht-aminofunktionalisierten Silikonpolymeren, Paraffinölen, Isoparaffinölen, synthetischen C3-C12-Kohlenwasserstoffen, Di-C12-C23-Alkylethern, pflanzlichen Ölen und Esterölen.
-
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus nicht-aminofunktionalisierten Oligoalkylsiloxanen, nicht-aminofunktionalisierten Silikonpolymeren, Paraffinölen, Isoparaffinölen, synthetischen C3-C12-Kohlenwasserstoffen, Di-C12-C23-Alkylethern, pflanzlichen Ölen und Esterölen.
-
Ganz besonders gut geeignete kosmetische Öle (a2) sind ausgewählt aus der Gruppe aus nicht-aminofunktionalisierten Oligoalkylsiloxanen und nicht-aminofunktionalisierten Silikonpolymeren. Unter Oligoalkylsiloxanen werden im Sinne der Erfindung oligomere Siloxane verstanden, die linear oder cyclisch sein können. Die Oligoalkylsiloxanen sind nicht aminofunktionalisiert, was bedeutet, dass sie keine Aminogruppe in ihrer Struktur tragen.
-
Bevorzugte lineare Oligoalkylsiloxane sind Verbindungen der allgemeinen Formel (OAS-I)
wobei z für eine ganze Zahl von 0 bis 10 steht. Bevorzugt steht z für die Zahlen 0, 1, 2 oder 3.
-
Ganz besonders bevorzugte lineare Oligoalkylsiloxane sind beispielsweise
- - Hexamethyldisiloxan
- - Octamethyltrisiloxan
- - Decamethyltetrasiloxan
-
Hexamethyldisiloxan besitzt die CAS-Nummer 107-46-0 und kann beispielsweise bei Sigma-Aldrich kommerziell erworben werden.
-
Octamethyltrisiloxan besitzt die CAS-Nummer 107-51-7 und ist ebenfalls bei Sigma-Aldrich kommerziell erhältlich.
-
Decamethyltetrasiloxan trägt die CAS-Nummer 141-62-8 und ist ebenfalls bei Sigma-Aldrich kommerziell erhältlich.
-
Bevorzugte cyclische Oligoalkylsiloxane sind Verbindungen der allgemeinen Formel (OAS-II)
wobei y für eine ganze Zahl von 1 bis 5 steht. Bevorzugt steht z für die Zahlen 1, 2 oder 3.
-
Ganz besonders bevorzugte cyclische Oligoalkylsiloxane sind beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan und Decamethylcyclopentasiloxan.
-
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der Oligoalkylsiloxane der Formel (OAS-I) und/oder (OAS-II),
wobei z für eine ganze Zahl von 0 bis 10, bevorzugt für eine ganze Zahl von 0 bis 3, besonders bevorzugt für die Zahl 0 steht,
wobei y für eine ganze Zahl von 1 bis 5, bevorzugt für eine ganze Zahl von 1 bis 3, steht.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl (a2) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe aus Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan, Decamethyltetrasiloxan, Hexamethylcyclotrisiloxan, Octamethylcyclotetrasiloxan und/oder Decamethylcyclopentasiloxan.
-
Die ebenfalls besonders gut zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung geeigneten nicht-aminofunktionalisierten Silikonpolymere können alternativ auch als Silikonöle bezeichnet werden. Die Silikonöle sind nicht aminofunktionalisiert, was bedeutet, dass sie keine Aminogruppe in ihrer Struktur tragen.
-
Silikonöle sind polymere Verbindungen, deren Molekulargewicht bevorzugt bei mindestens 500 g/mol, bevorzugt bei mindestens 1000 g/mol, weiter bevorzugt bei mindestens 2500 g/mol, und besonders bevorzugt von mindestens 5000 g/mol liegt.
-
Silikonöle umfassen Si-O-Wiederholungseinheiten, wobei die Si-Atome organische Reste wie beispielsweise Alkylgruppen oder substituierte Alkylgruppen tragen können.
-
In Entsprechung des hohen Molekulargewichts der Silikonöle basieren diese auf mehr als 10 Si-O Wiederholungseinheiten, bevorzugt mehr als 50 Si-O-Wiederholungseinheiten und besonders bevorzugt mehr als 100 Si-O-Wiederholungseinheiten.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet, dass das Mittel (a) mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl (a2) enthält, das aus der Gruppe der Polydimethylsiloxane ausgewählt ist.
-
Es hat sich als ganz besonders bevorzugt erwiesen, im Mittel (a) Silikonöle, insbesondere mit einer Viskosität von 0,5 bis 30000 mm2/s, weiter bevorzugt von 0,5 bis 20000 mm2/s, noch weiter bevorzugt von 0,5 bis 10000 mm2/s, und besonders bevorzugt von 0,5 bis 500 mm2/s, gemessen nach dem ASTM-Standard D-445, einzusetzen.
-
Der ASTM-Standard D-445 ist das Standard-Verfahren zur Messung der kinematischen Viskosität von transparenten und opaken Flüssigkeiten.
-
Die Messung der Viskosität erfolgte insbesondere nach ASTM-Standard D-446, Version 06 (D445-06), publiziert Juni 2006. Bei dieser Messmethode wird die Zeit gemessen, welche das definierte Volumen einer Flüssigkeit benötigt, um unter definierten Bedingungen durch die Kapillare eines kalibrierten Viskosimeters zu fließen. Betreffend die Einzelheiten des Verfahrens wird auf ASMT-D445, insbesondere ASTM D445-06 verwiese. Messtemperatur ist 25 °C. Geeignete Geräte (wie Viskosimeter und Thermometer und die entsprechenden Kalibrierungen) sind in der Methode angegeben.
-
Im Rahmen einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein bei 20 °C flüssiges kosmetisches Öl (a2) enthält, das aus der Gruppe der Polydimethylsiloxane ausgewählt ist und das bevorzugt eine Viskosität von 0,5 bis 30000 mm2/s, weiter bevorzugt von 0,5 bis 20000 mm2/s, noch weiter bevorzugt von 0,5 bis 10000 mm2/s, und besonders bevorzugt von 0,5 bis 500 mm2/s, gemessen nach dem ASTM-Standard D-445, besitzt.
-
Prinzipiell können im Mittel (A) verschiedene Silikonöle eingesetzt werden, jedoch hat sich der Einsatz von Polydimethylsiloxanen als besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung erwiesen.
-
Aus diesem Grund ist es ganz besonders bevorzugt, wenn das Mittel (A) mindestens ein Silikonöl (a2) aus der Gruppe der Polydimethylsiloxane (Dimethicone) enthält.
-
Die Silikonöle aus der Gruppe der linearen Polydimethylsiloxane sind Verbindungen der allgemeinen Struktur (PDMS)
-
Hierbei wird z' so gewählt, dass die Dimethicone flüssig sind und bevorzugt die vorgenannten ganz besonders gut geeigneten Viskositätsbereiche besitzen.
-
Bevorzugt kann z' für eine ganze Zahl von 50 bis 100000, weiter bevorzugt von 100 bis 50000, besonders bevorzugt von 500 bis 50000 stehen.
-
Entsprechende Dimethicone können von verschiedenen Herstellern kommerziell erworben werden. Ganz besonders gut geeignet ist beispielsweise das unter dem Handelsnamen Xiameter PMX 200 Silicone Fluid 50 CS von Dow Chemicals käuflich erwerbliche Dimethicone, dessen Viskosität bei 50 mm2/s liegt (bei 25 °C). Dieses Dimethicone ist am allermeisten bevorzugt.
-
Ein weiteres besonders gut geeignetes Dimethicone ist das ebenfalls von Dow Corning erhältliche Xiameter PMX 200 Silicone Fluid 100 CS, dessen Viskosität bei 100 mm2/s liegt (Messung bei 25 °C).
-
Ein weiteres besonders gut geeignetes Dimethicone ist das ebenfalls von Dow Corning erhältliche Xiameter PMX 200 Silicone Fluid 350 CS, dessen Viskosität bei 350 mm2/s liegt (bei 25 °C).
-
Ein weiteres besonders gut geeignetes Dimethicone ist das von Dow Corning erhältliche Dow Corning 200 fluid 500 cSt, dessen Viskosität bei 500 mm2/s liegt (bei 25 °C).
-
Weiterhin gut geeignete Öle (a2) sind flüssige Paraffinöle, wie zum Beispiel Paraffinum Liquidum und Paraffinum Perliquidum, Isoparaffinöle wie beispielsweise Isodecane, synthetische Kohlenwasserstoffe wie zum Beispiel Undecan und Tridecan, sowie Di-n-alkylether mit insgesamt zwischen 12 bis 36 C-Atomen, insbesondere 12 bis 24 C-Atomen, wie beispielsweise Di-n-octylether, Di-n-decylether, Di-n-nonylether, Di-n-undecylether, Din-dodecylether, n-Hexyl-n-octylether, n-Octyl-n-decylether, n-Decyl-n-undecylether, n-Undecyl- n-dodecylether und n-Hexyl-n-Undecylether sowie Di-tert-butylether, Di-isopentylether, Di-3-ethyldecylether, tert.-Butyl-n-octylether, iso-Pentyl-n-octylether und 2-Methyl-pentyl-n- octylether. Die als Handelsprodukte erhältlichen Verbindungen 1,3-Di-(2-ethyl-hexyl)-cyclohexan (Cetiol® S) und Di-n-octylether (Cetiol® OE) können bevorzugt sein.
-
Weitere geeignete kosmetische Öle (a2) können ausgewählt sein aus der Gruppe der pflanzlichen Öle. Beispiele für solche Öle sind Sonnenblumenöl, Olivenöl, Sojaöl, Rapsöl, Mandelöl, Jojobaöl, Orangenöl, Weizenkeimöl, Pfirsichkernöl und die flüssigen Anteile desKokosöls. Geeignet sind aber auch andere Triglyceridöle wie die flüssigen Anteile des Rindertalgs sowie synthetische Triglyceridöle.
-
Weitere geeignete kosmetische Öle (a2) können auch aus der Gruppe der Esteröle ausgewählt sein. Unter Esterölen sind zu verstehen die Ester von C6 -C30 -Fettsäuren mit C2 - C30 - Fettalkoholen. Bevorzugt sind die Monoester der Fettsäuren mit Alkoholen mit 2 bis 24 C-Atomen. Beispiele für eingesetzte Fettsäurenanteile in den Estern sind Capronsäure, Capryl- säure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure,Palmitinsäure, Palmitoleinsäure, Stearinsäure,lsostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Beispiele für dieFettalkoholanteile in den Esterölen sind Isopropylalkohol, Capronalkohol, Caprylalkohol, 2- Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol,Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol, Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Isotridecyl Isononanoat, Neopentyl Glycol Diheptanoate, Isopropylmyristat (Rilanit® 1PM), Isononansäure-C16-18-alkylester (Cetiol® SN),2-Ethylhexylpalmitat (Cegesoft® 24),Stearinsäure-2-ethylhexylester (Cetiol® 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat, Kokosfettalkohol- caprinat/- caprylat (Cetiol® LC), n-Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol® J 600), Isopropylpalmitat (Rilanit® IPP), Oleyl Oleate (Cetiol®), Laurinsäurehexylester (Cetiol® A), Di-n-butyladipat(Cetiol® B), Myristylmyristat (Cetiol® MM), Cetearyllsononanoate (Cetiol® SN) und Ölsäuredecylester (Cetiol® V).
-
Weitere geeignete kosmetische Öle (a2) können ausgewählt sein aus der Gruppe der Dicarbonsäureester wie Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)-adipat, Di-(2-ethylhexyl)-succinat und Di-isotridecylacelaat sowie Diolester wie Ethylenglykol-dioleat, Ethylenglykol-diisotridecanoat, Propylenglykol-di(2-ethylhexanoat), Propylenglykol-di-isostearat, Propylenglykol-di-pelargonat, Butandiol-di-isostearat, Neopentylglykoldicaprylat, symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester der Kohlensäure mit Fettalkoholen, Glycerincarbonat und Dicaprylylcarbonat (Cetiol® CC).
-
Um die gewünschten Effekte zu erzielen, sind das oder die Öle (a2) in bestmmten Mengenbereichen im Mittel (A) enthalten. Diese liegen - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) bei einer Gesamtmenge von 20,0 bis 99,8 Gew-.%. Bereits bei einer Einsatzmenge von 20,0 Gew.-% können gute Farbeffekt erzielt werden. Diese Effekte werden jedoch weiter vestärkt, wenn die Einsatzmengen an Ölen (a2) noch höher gewählt wird.
-
Das oder die Öle (a2) dienen hierbei der Verdünnung des oder der Aminosilikone (a1) und stellen auch ein sehr gut geeignetes Lösungs- oder Dispersionsmedium für diese dar. Drüberhinaus können das oder die Öle auch als kosmetischer Träger fungieren, was dazu führt, dass der Gehalt an sehr polaren Trägermedien wie insbesondere Wasser im Mittel (A) stark reduziert werden kann. In diesem Zusammenhang konnte beobachtet werden, dass die Ausfärbung der Aminosilikone (a1) und Pigmente (a3) aus einem entsprechend hydrophoben Milieu zu besonders guten Resistenzen der Färbung gegenüber äußeren Einflüssen führt.
-
Diese Effekte wurden insbesondere dann gut sichtbar, wenn das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein oder mehrere bei 20 °C flüssige kosmetische Öle (a2) in einer Gesamtmenge von 30,0 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt von 40,0 bis 99,6 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50,0 bis 99,4 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 60,0 bis 99,2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 80,0 bis 99,0 Gew.-% enthielt.
-
Im Rahmen einer weiteren explizit ganz bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein oder mehrere bei 20 °C flüssige kosmetische Öle (a2) in einer Gesamtmenge von 30,0 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt von 40,0 bis 99,6 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50,0 bis 99,4 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 60,0 bis 99,2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 80,0 bis 99,0 Gew.-% enthält.
-
Im Rahmen einer weiteren explizit ganz bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein oder mehrere bei 20 °C flüssige kosmetische Öle (a2) ausgewählt aus der Gruppe aus nicht-aminofunktionalisierten Oligoalkylsiloxanen, nicht-aminofunktionalisierten Silikonpolymeren, Paraffinölen, Isoparaffinölen, synthetischen C3-C12-Kohlenwasser-stoffen, Di-C12-C23-Alkylethern, pflanzlichen Ölen und Esterölen in einer Gesamtmenge von 30,0 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt von 40,0 bis 99,6 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50,0 bis 99,4 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 60,0 bis 99,2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 80,0 bis 99,0 Gew.-% enthält.
-
Im Rahmen einer weiteren explizit ganz bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - 30,0 bis 99,8 Gew.-%, bevorzugt von 40,0 bis 99,6 Gew.-%, weiter bevorzugt von 50,0 bis 99,4 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 60,0 bis 99,2 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 80,0 bis 99,0 Gew.-% Hexamethyldisiloxan enthält.
-
Pigmente (a3)
-
Als dritten wesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Mittel (A) ein oder mehrere Pigmente (a3) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%. Die Angabe in Gew.-% ist hierbei auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) bezogen.
-
Unter Pigmenten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden farbgebende Verbindungen verstanden, welche bei 25 °C in Wasser eine Löslichkeit von weniger als 0,5 g/L, bevorzugt von weniger als 0,1 g/L, noch weiter bevorzugt von weniger als 0,05 g/L besitzen. Die Wasserlöslichkeit kann beispielsweise mittels der nachfolgend beschriebenen Methode erfolgen: 0,5 g des Pigments werden in einem Becherglas abgewogen. Ein Rührfisch wird hinzugefügt. Dann wird ein Liter destilliertes Wasser hinzugegeben. Dieses Gemisch wird unter Rühren auf einem Magnetrührer für eine Stunde auf 25 °C erhitzt. Sind in der Mischung nach diesem Zeitraum noch ungelöste Bestandteile des Pigments sichtbar, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L. Sofern sich die Pigment-Wasser-Mischung aufgrund der hohen Intensität des gegebenenfalls feindispergiert vorliegenden Pigments nicht visuell beurteilten lässt, wird die Mischung filtriert. Bleibt auf dem Filterpapier ein Anteil an ungelösten Pigmenten zurück, so liegt die Löslichkeit des Pigments unterhalb von 0,5 g/L.
-
Geeignete Farbpigmente können anorganischen und/oder organischen Ursprungs sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine farbgebende Verbindung (a3) aus der Gruppe der anorganischen und/oder organischen Pigmente enthält.
-
Bevorzugte Farbpigmente sind ausgewählt aus synthetischen oder natürlichen anorganischen Pigmenten. Anorganische Farbpigmente natürlichen Ursprungs können beispielsweise aus Kreide, Ocker, Umbra, Grünerde, gebranntem Terra di Siena oder Graphit hergestellt werden. Weiterhin können als anorganische Farbpigmente Schwarzpigmente wie z. B. Eisenoxidschwarz, Buntpigmente wie z. B. Ultramarin oder Eisenoxidrot sowie Fluoreszenz- oder Phosphoreszenzpigmente eingesetzt werden.
-
Besonders geeignet sind farbige Metalloxide, -hydroxide und -oxidhydrate, Mischphasenpigmente, schwefelhaltige Silicate, Silicate, Metallsulfide, komplexe Metallcyanide, Metallsulfate, -chromate und/oder -molybdate. Insbesondere bevorzugte Farbpigmente sind schwarzes Eisenoxid (CI 77499), gelbes Eisenoxid (CI 77492), rotes und braunes Eisenoxid (CI 77491), Manganviolett (CI 77742), Ultramarine (Natrium-Aluminiumsulfosilikate, CI 77007, Pigment Blue 29), Chromoxidhydrat (CI77289), Eisenblau (Ferric Ferrocyanide, CI77510) und/oder Carmine (Cochineal).
-
Erfindungsgemäß ebenfalls besonders bevorzugte Farbpigmente sind farbige Perlglanzpigmente. Diese basieren üblicherweise auf Mica- und/oder Glimmerbasis und können mit einem oder mehreren Metalloxiden beschichtet sein. Glimmer gehört zu den Schicht-Silicaten. Die wichtigsten Vertreter dieser Silicate sind Muscovit, Phlogopit, Paragonit, Biotit, Lepidolith und Margarit. Zur Herstellung der Perlglanzpigmente in Verbindung mit Metalloxiden wird der Glimmer, überwiegend Muscovit oder Phlogopit, mit einem Metalloxid beschichtet.
-
Alternativ zu natürlichem Glimmer kann auch ggfs. mit einem oder mehrere Metalloxide(en) beschichtetes, synthetisches Mica als Perlglanzpigment verwendet werden. Besonders bevorzugte Perlglanzpigmente basieren auf natürlichem oder synthetischem Mica (Glimmer) und sind mit einem oder mehreren der zuvor genannten Metalloxide beschichtet. Die Farbe der jeweiligen Pigmente kann durch Variation der Schichtdicke des oder der Metalloxids(e) variiert werden.
-
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein Pigment aus der Gruppe der anorganischen Pigmente enthält, das bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe der farbigen Metalloxide, Metallhydroxide, Metalloxidhydrate, Silicate, Metallsulfide, komplexen Metallcyanide, Metallsulfate, Bronzepigmente und/oder aus farbigen Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit mindestens einem Metalloxid und/oder einem Metalloxychlorid beschichtet sind.
-
Beispiele für besonders geeignete Farbpigmente sind im Handel beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Rona®, Colorona®, Xirona®, Dichrona® und Timiron® von der Firma Merck, Ariabel® und Unipure® von der Firma Sensient, Prestige® von der Firma Eckart Cosmetic Colors und Sunshine® von der Firma Sunstar erhältlich.
-
Ganz besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Colorona® sind beispielsweise:
- Colorona Copper, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Passion Orange, Merck, Mica, CI 77491 (Iron Oxides), Alumina
- Colorona Patina Silver, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)
- Colorona RY, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 75470 (CARMINE)
- Colorona Oriental Beige, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES) Colorona Dark Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, FERRIC FERROCYANIDE
- Colorona Chameleon, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA
- Colorona Aborigine Amber, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)
- Colorona Blackstar Blue, Merck, CI 77499 (IRON OXIDES), MICA
- Colorona Patagonian Purple, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77510 (FERRIC FERROCYANIDE)
- Colorona Red Brown, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES), CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE)
- Colorona Russet, Merck, CI 77491 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77891 (IRON OXIDES)
- Colorona Imperial Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), D&C RED NO. 30 (CI 73360)
- Colorona Majestic Green, Merck, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), MICA, CI 77288 (CHROMIUM OXIDE GREENS)
- Colorona Light Blue, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), FERRIC FERROCYANIDE (CI 77510)
- Colorona Red Gold, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES) Colorona Gold Plus MP 25, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE (CI 77891), IRON OXIDES (CI 77491)
- Colorona Carmine Red, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, CARMINE
- Colorona Blackstar Green, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES)
- Colorona Bordeaux, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Bronze, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Bronze Fine, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Fine Gold MP 20, Merck, MICA, CI 77891 (TITANIUM DIOXIDE), CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Sienna Fine, Merck, CI 77491 (IRON OXIDES), MICA
- Colorona Sienna, Merck, MICA, CI 77491 (IRON OXIDES)
- Colorona Precious Gold, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium dioxide), Silica, CI 77491 (Iron oxides), Tin oxide
- Colorona Sun Gold Sparkle MP 29, Merck, MICA, TITANIUM DIOXIDE, IRON OXIDES, MICA, CI 77891, CI 77491 (EU)
- Colorona Mica Black, Merck, CI 77499 (Iron oxides), Mica, C! 77891 (Titanium dioxide)
- Colorona Bright Gold, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium dioxide), CI 77491 (Iron oxides)
- Colorona Blackstar Gold, Merck, MICA, CI 77499 (IRON OXIDES)
-
Weiterhin besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Xirona® sind beispielsweise:
- Xirona Golden Sky, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide
- Xirona Caribbean Blue, Merck, Mica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Silica, Tin Oxide
- Xirona Kiwi Rose, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide
- Xirona Magic Mauve, Merck, Silica, CI 77891 (Titanium Dioxide), Tin Oxide.
-
Zudem sind besonders bevorzugte Farbpigmente mit der Handelsbezeichnung Unipure® beispielsweise:
- Unipure Red LC 381 EM, Sensient CI 77491 (Iron Oxides), Silica
- Unipure Black LC 989 EM, Sensient, CI 77499 (Iron Oxides), Silica
- Unipure Yellow LC 182 EM, Sensient, CI 77492 (Iron Oxides), Silica
-
Bei den erfindungsgemäßen organischen Pigmenten handelt es sich um entsprechend unlösliche, organische Farbstoffe oder Farblacke, die beispielsweise aus der Gruppe der Nitroso-, Nitro- Azo-, Xanthen-, Anthrachinon-, Isoindolinon-, Isoindolin-, Chinacridon-, Perinon-, Perylen- , Diketopyrrolopyorrol-, Indigo-, Thioindido-, Dioxazin-, und/oder Triarylmethan-Verbindungen ausgewählt sein können.
-
Als besonders gut geeignete organische Pigmente können beispielsweise Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470 genannt werden.
-
In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein organisches Pigment (a3) enthält, wobei das organische Pigment bevorzugt ausgewählt ist aus der Gruppe aus Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470.
-
Bei dem organischen Pigment kann es sich weiterhin auch um einen Farblack handeln. Unter der Bezeichnung Farblack wird im Sinn der Erfindung Partikel verstanden, welche eine Schicht aus absorbierten Farbstoffen umfassen, wobei die Einheit aus Partikel und Farbstoff unter den o.g. Bedingungen unlöslich ist. Bei den Partikeln kann es sich beispielsweise um anorganische Substrate handeln, die Aluminium, Silica, Calciumborosilkat, Calciumaluminiumborosilikat oder auch Aluminium sein können.
-
Als Farblack kann beispielsweise der Alizarin-Farblack eingesetzt werden.
-
Zur Färbung der Keratinfasern können auch Pigmente mit einer bestimmten Formgebung eingesetzt worden sein. Beispielsweise kann ein Pigment auf Basis eines lamellaren und/oder eines lentikularen Substratplättchens eingesetzt werden. Weiterhin ist auch die Färbung auf Basis eines Substratplättchens möglich, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst.
-
Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) mindestens ein Pigment (a3) enthält, das ausgewählt ist aus der Gruppe der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikularen Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente.
-
Die Substratplättchen dieses Typs weisen eine durchschnittliche Dicke von höchstens 50 nm, vorzugsweise weniger als 30 nm, besonders bevorzugt höchstens 25 nm, beispielsweise höchstens 20 nm auf. Die durchschnittliche Dicke der Substratplättchen beträgt mindestens 1 nm, vorzugsweise mindestens 2,5 nm, besonders bevorzugt mindestens 5 nm, beispielsweise mindestens 10 nm. Bevorzugte Bereiche für die Dicke der Substratplättchen sind 2,5 bis 50 nm, 5 bis 50 nm, 10 bis 50 nm; 2,5 bis 30 nm, 5 bis 30 nm, 10 bis 30 nm; 2,5 bis 25 nm, 5 bis 25 nm, 10 bis 25 nm, 2,5 bis 20 nm, 5 bis 20 nm und 10 bis 20 nm. Vorzugsweise weist jedes Substratplättchen eine möglichst einheitliche Dicke auf.
-
Durch die geringe Dicke der Substratplättchen weist das Pigment ein besonders hohes Deckvermögen auf.
-
Die Substratplättchen sind bevorzugt monolithisch aufgebaut. Monolithisch bedeutet in diesem Zusammenhang aus einer einzigen abgeschlossenen Einheit ohne Brüche, Schichtungen oder Einschlüsse bestehend, wobei jedoch innerhalb der Substratplättchen Gefügewechsel auftreten können. Die Substratplättchen sind vorzugsweise homogen aufgebaut, d.h. dass innerhalb der Plättchen kein Konzentrationsgradient auftritt. Insbesondere sind die Substratplättchen nicht schichtartig aufgebaut und weisen keine darin verteilten Teilchen oder Partikel auf.
-
Die Größe des Substratplättchens kann auf den jeweiligen Anwendungszweck, insbesondere dem gewünschten Effekt auf dem keratinischen Material, abgestimmt werden. In der Regel haben die Substratplättchen einen mittleren größten Durchmesser von etwa 2 bis 200 µm, insbesondere etwa 5 bis 100 µm.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt der Formfaktor (Aspect Ratio), ausgedrückt durch das Verhältnis der mittleren Größe zur durchschnittlichen Dicke, mindestens 80, vorzugsweise mindestens 200, mehr bevorzugt mindestens 500, besonders bevorzugt mehr als 750, beträgt. Dabei wird als mittlere Größe der unbeschichteten Substratplättchen der d50-Wert der unbeschichteten Substratplättchen verstanden. Der d50-Wert wurde, soweit nicht anders angegeben, mit einem Gerät des Typs Sympatec Helos mit Quixel-Nassdispergierung bestimmt. Dabei wurde zur Probenvorbereitung die zu untersuchende Probe für eine Dauer von 3 Minuten in Isopropanol vordispergiert.
-
Die Substratplättchen können aus jedem Material, das in Plättchenform gebracht werden kann, aufgebaut sein.
-
Sie können natürlichen Ursprungs, aber auch synthetisch hergestellt sein. Materialien, aus denen die Substratplättchen aufgebaut sein können, sind beispielsweise Metalle und Metalllegierungen, Metalloxide, vorzugsweise Aluminiumoxid, anorganische Verbindungen und Mineralien wie Glimmer und (Halb)Edelsteine, sowie Kunststoffe. Vorzugsweise sind die Substratplättchen aus Metall(legierung)en aufgebaut.
-
Als Metall kommt jedes für metallische Glanzpigmente geeignete Metall in Betracht. Derartige Metalle sind unter anderem Eisen und Stahl, sowie alle luft- und wasserbeständigen (Halb)metalle wie beispielsweise Platin, Zink, Chrom, Molybdän und Silicium, sowie deren Legierungen wie Aluminiumbronzen und Messing. Bevorzugte Metalle sind Aluminium, Kupfer, Silber und Gold. Bevorzugte Substratplättchen sind Aluminiumplättchen und Messingplättchen, wobei Substratplättchen aus Aluminium besonders bevorzugt sind.
-
Lamellare Substratplättchen zeichnen sich durch einen unregelmäßig strukturierten Rand aus und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als „cornflakes“ bezeichnet.
-
Aufgrund ihrer unregelmäßigen Struktur erzeugen Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen einen hohen Anteil an Streulicht. Außerdem decken die Pigmente auf der Basis von lamellaren Substratplättchen die vorhandene Farbe eines keratinischen Materials nicht vollständig ab und es können beispielsweise Effekte analog zu einer natürlichen Ergrauung erzielt werden.
-
Lentikulare (= linsenförmige) Substratplättchen weisen einen im Wesentlichen regelmäßigen runden Rand auf und werden aufgrund ihres Erscheinungsbildes auch als „silverdollars“ bezeichnet. Aufgrund ihrer regelmäßigen Struktur überwiegt bei Pigmenten auf Basis von lentikularen Substratplättchen der Anteil des reflektierten Lichts.
-
Vakuum metallisierte Pigmente (vacuum metallized pigments, VMP) können beispielsweise durch das Freisetzen von Metallen, Metalllegierungen oder Metalloxiden von entsprechend beschichteten Folien gewonnen werden. Sie zeichnen sich durch eine besonders geringe Dicke der Substratplättchen im Bereich von 5 bis 50 nm und durch eine besonders glatte Oberfläche mit erhöhter Reflektivität aus. Substratplättchen, welche ein im Vakuum metallisiertes Pigment umfassen, werden im Rahmen dieser Anmeldung auch als VMP-Substratplättchen bezeichnet. VMP-Substratplättchen aus Aluminium können beispielsweise durch Freisetzen von Aluminium von metallisierten Folien gewonnen werden.
-
Die Substratplättchen aus Metall oder Metalllegierung können passiviert sein, beispielsweise durch Eloxieren (Oxidschicht) oder Chromatieren.
-
Unbeschichtete lamellare, lentikulare und/oder VPM-Substratplättchen, insbesondere solche aus Metall oder Metalllegierung, reflektieren das einfallende Licht in hohem Maße und erzeugen einen Hell-Dunkel-Flop. Diese haben sich zum Einsatz im Färbemittel als besonders bevorzugt erwiesen.
-
Geeignete Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens umfassen beispielsweise die Pigmente der Reihe VISIONAIRE von Eckart.
-
Pigmente auf Basis eines lentikularen Substratplättchens sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Gorgeous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich.
-
Pigmente auf Basis eines Substratplättchens, welches ein Vakuum metallisiertes Pigment umfasst, sind beispielsweise unter der Bezeichnung Alegrace® Marvelous oder Alegrace® Aurous von der Firma Schlenk Metallic Pigments GmbH erhältlich.
-
Aufgrund ihrer ausgezeichneten Licht- und Temperaturbeständigkeit ist die Verwendung der zuvor genannten Pigmente in dem erfindungsgemäßen Mittel ganz besonders bevorzugt. Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die eingesetzten Pigmente eine bestimmte Teilchengröße aufweisen. Es ist daher erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das mindestens eine Pigment eine mittlere Teilchengröße D50 von 1,0 bis 50 µm, vorzugsweise von 5,0 bis 45 µm, bevorzugt von 10 bis 40 µm, insbesondere von 14 bis 30 µm, aufweist. Die mittlere Teilchengröße D50 kann beispielsweise unter Verwendung von dynamischer Lichtstreuung (DLS) bestimmt werden.
-
Wie die Bestandteile (a1) und (a2) sind auch die Pigmente (a3) in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel (A) enthalten.
-
Gute Ergebnisse wurden mit einem Gesamtgehalt an Pigmenten von 0,1 bis 10,0 Gew.-% erhalten. Besonders gute Ergebenisse können erzielt werden, wenn das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein odere mehrere Pigmente in einer Gesamtmenge von 0,15 bis 9,5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 7,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 3,0 Gew.-% enthielt.
-
In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - ein odere mehrere Pigmente in einer Gesamtmenge von 0,15 bis 9,5 Gew.-%, bevorzugt 0,17 bis 7,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,2 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 3,0 Gew.-% enthält.
-
Gesamtanteil der Bestandteile (a1), (a2) und (a3) im Mittel
-
Wie bereits zuvor beschrieben stellt das erfindungsgemäße Mittel (A) ein anwendungsbereites Mittel dar, das in neuer Form konfektioniert wird und aufgrund dieser neuen Konfektionierungsform besonders lang anhaltende Farbergebnisse liefert.
-
Hierbei werden die für die Färbung verantwortlichen Pigmente (a3) in einen Film aus Aminosilikonen (a1) inkorporiert, wobei diese Ausfärbung aus einem Öl (a2) erfolgt, welches sowohl als Verdünnungsmittel, Lösungs- bzw. Dispersionsmittel als auch als kosmetischer Träger fungiert.
-
Die mit der Kombination aus (a1), (a2) und (a3) erhaltenen Färbungen waren insbesondere dann besonders lang anhaltend, denn die Bestandteile (a1), (a2) und (a3) die Hauptbestandteile des Mittels (A) darstellten und in dieser Funktion auch in den größten Gewichtsanteilen im Mittel enthalten waren. Demzufolge waren die Färbungen besonders resistent, wenn das Mittel (A) die die Bestandteile (a1), (a2) und (a3) zusammen in einem Gewichtsanteil von mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 50 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 70 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von mindestens 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von mindestens 95 Gew.-% enthielt. Es versteht sich, dass die Summe der Gewichtsanteile aus (a1) und (a2) und (a3) bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) bei maximal 100 Gew.-% liegen kann.
-
In einem Mittel, das die Bestandteile (a1), (a2) und (a3) zusammen in einem Gewichtsanteil von mindestens 70 Gew.-% enthält, liegt die Summe der Gewichtsanteile aus den Substanzgruppen (a1) und (a2) und (a3) bei mindestens 70 Gew.-%, so dass das Mittel weitere Inhaltsstoffe, die von (a1), (a2) und (a3) verschieden sind, in einem Gewichtsanteil von maximal 30 Gew.-% enthalten kann.
-
In einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) die Bestandteile (a1), (a2) und (a3) zusammen in einem Gewichtsanteil von mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt von mindestens 50 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 70 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von mindestens 90 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von mindestens 95 Gew.-% enthält.
-
Wassergehalt im Mittel (A)
-
Der Einsatz des oder der Öle (a2) erlaubt die Ausfärbung der Aminosilikone (a1) und Pigmente (a3) aus hydrophobem Milieu, so dass der Einsatz von Wasser als kosmetischer Träger nicht mehr notwendig ist. Dementsprechend kann der Wassergehalt im Mittel (A) reduziert werden.
-
Es hat sich herausgestellt, dass besonders die Mittel (A) gut geeignet sind, die - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - 0,1 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1,5 bis 15,0 Gew.-% Wasser enthalten.
-
In einer weiteren explizit Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels (A) - 0,1 bis 50,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 35,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,0 bis 20,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 1,5 bis 15,0 Gew.-% Wasser enthält.
-
Herstellung des anwendungsbereiten Mittels (A)
-
Wie bereits zuvor beschrieben stellt das Mittel (A) das anwendungsbereite Mittel (A) dar. Für den Anwender besonders komfortabel ist die direkte Bereitstellung des Mittels (A) in einem Container, Sachet oder einer Applikatorflasche, wodurch die direkte Anwendung des Mittels erlaubt wird.
-
Abhängig von den gewählten Inhaltsstoffen kann es jedoch notwendig werden, die Bestandteile des Mittels (A) in getrennten Container zu konfektionieren. Insbesondere bestimmte Pigmente (a3) haben sich bei gemeinsamer Lagerung zusammen mit (a1) und (a2) als instabil erwiesen.
-
So neigen beispielsweise die Pigmente auf Basis von lamellaren Substratplättchen, die Pigmente auf Basis von lentikularen Substratplättchen und die Vakuum metallisierten Pigmente, bei denen es sich oftmals um Metallpigmente handelt, bei Lagerung im Mittel (A) verstärkt zu Korrosion.
-
Deshalb kann es bei Einsatz dieser Bestandteile notwendig werden, das anwendungsbereite Mittel (A) kurz vor der Anwendung durch Vermischen von mindestens zwei verschiedenen Mitteln (A1) und (A2) herzustellen.
-
Das Mittel (A1) enthält hierbei zum Beispiel das oder die aminofunktionalisiertes Silikonpolymere und das oder die Öle (A2). Lagerstabile Pigmente (a3) können ebenfalls in das Mittel (A) integriert werden. Das Mittel (A2) enthält dann getrennt konfektioniert die Pigmente mit geringerer Lagerstabilität.
-
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel (A) daher dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (A) hergestellt wird durch Vermischen von zwei Mitteln (A1) und (A2),
- - wobei das Mittel (A1) enthält:
- (a1) mindestens ein aminofunktionalisiertes Silikonpolymer, und
- (a2) mindestens ein bei 20 °C flüssiges, von (a1) verschiedenes kosmetisches Öl, und
- (a3) gegebenenfalls mindestens ein Pigment ausgewählt aus der Gruppe der farbigen Metalloxide, Metallhydroxide, Metalloxidhydrate, Silicate, Metallsulfide, komplexen Metallcyanide, Metallsulfate, Bronzepigmente und/oder aus farbigen Pigmenten auf Mica- oder Glimmerbasis, die mit mindestens einem Metalloxid und/oder einem Metalloxychlorid beschichtet sind, Carmin, Chinacridon, Phthalocyanin, Sorgho, blaue Pigmente mit den Color Index Nummern CI 42090, CI 69800, CI 69825, CI 73000, CI 74100, CI 74160, gelbe Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11680, CI 11710, CI 15985, CI 19140, CI 20040, CI 21100, CI 21108, CI 47000, CI 47005, grüne Pigmente mit den Color Index Nummern CI 61565, CI 61570, CI 74260, orange Pigmente mit den Color Index Nummern CI 11725, CI 15510, CI 45370, CI 71105, rote Pigmente mit den Color Index Nummern CI 12085, CI 12120, CI 12370, CI 12420, CI 12490, CI 14700, CI 15525, CI 15580, CI 15620, CI 15630, CI 15800, CI 15850, CI 15865, CI 15880, CI 17200, CI 26100, CI 45380, CI 45410, CI 58000, CI 73360, CI 73915 und/oder CI 75470, und
- - wobei das Mittel (A2) enthält:
- (a3) mindestens ein Pigment ausgewählt aus der Gruppe der Pigmente auf Basis eines lamellaren Substratplättchens, der Pigmente auf Basis eines lentikularen Substratplättchens und der Vakuum metallisierten Pigmente.
-
Kurz vor der Anwendung kann der Anwender das Mittel (A) durch Vermischen, Verrühren oder Verschütteln der Mittel (A1) und (A2) herstellen. Zum Beispiel können 50 bis 100 g des Mittels (A1) mit 1 bis 5 g des Mittels (A2) vermischt werden.
-
Prinzipiell können verschiedene Mengen des Mittels (A1) mit dem Mittel (A2) vermischt werden, so sind Mischungsverhältnisse (A1)/(A2) von 1:400 bis 400:1 denkbar. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Anwendungsmischung durch Vermischen der Mittel (A1) und (A2) im Gewichtsmengenverhältnis (A1)/(A2) von 200:1 bis 1:1, bevorzugt von 150:1 bis 3:1, weiter bevorzugt von 120:1 bis 4:1 und besonders bevorzugt von 110:1 bis 50:1
-
Bei einem Mengenverhältnis (A1)/(A2) von 150:1 können beispielsweise 150 g Mittel (A1) mit 1 g Mittel (A2) vermischt werden.
-
Bei einem Mengenverhältnis (A1)/(A1) von 50:1 können beispielsweise 50 g Mittel (A1) mit 1 g Mittel (A2) vermischt werden.
-
weitere optionale Inhaltstoffe im Mittel (A)
-
Das erfindungsgemäße Mittel (A) enthalt die zuvor beschriebenen Bestandteile (a1), (a2) und (a3) bevorzugt als Hauptbestandteile. Dennoch kann das Mittel (A) abhängig von den gewünschten anwendungstechnischen Eigenschaften in geringen Mengen auch noch weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Tenside, filmbildende Polymere, Lösungsmittel, Fettbestandteile wie beispielsweise der C8-C30-Fettalkohole, der C8-C30-Fettsäuretriglyceride, der C8-C30-Fettsäuremonoglyceride, der C8-C30-Fettsäurediglyceride und/oder der Kohlenwasserstoffe; Polymere; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
-
Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen zum Beispiel in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels, eingesetzt.
-
Anwendung des Mittels (A)
-
Das Mittel (A) eignet sich insbesondere zur Anwendung auf menschlichen Haaren. Hierbei kann das Mittel auf trockene Haare appliziert werden, oder aber die Haare werden vor der Anwendung gewaschen oder angefeuchtet, so dass die Anwendung des Mittels (A) auf feuchten Haaren erfolgt.
-
Nach der Anwendung kann es von Vorteil sein, das Mittel (A) für einen Zeitraum von 15 Sekunden bis 60 Minuten auf die Haare einwirken zu lassen.
-
Diese Anwendungsdauer ist insbesondere bevorzugt, wenn das erfindungsgemäße Mittel (A) nach der Anwendung - entweder mit Wasser oder gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Shampoos - wieder ausgewaschen wird.
-
Es ist jedoch ganz besonders bevorzugt, das Mittel (A) nicht auszuwaschen, sondern als Leave-On Produkt zu verwenden. Die Anwendung als Leave-On Produkt bedeutet hierbei, dass das Mittel (A) nach dem Auftragen nicht ausgewaschen wird, sondern dass das Mittel (A) auf den Haaren verbleibt und die Haare nach dem Auftragen des Mittels (A) zusammen mit diesem getrocknet werden.
-
Das Trocknen der noch mit dem Mittel (A) beaufschlagten Haare kann entweder bei Raumtemperatur oder durch Erwärmen der Haare, beispielsweise unter Zuhilfenahme einer externen Wärmequelle wie beispielsweise eines Föhns oder eines Glätteisens, erfolgen.
-
Bei Anwendung als Leave-On Produkt verbleibt das Mittel (A) während des Trocknen auf den Haaren, so dass sich die Einwirkzeit des Mittels (A) und die Trocknungszeit der Haare zeitlich überschneiden können.
-
Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines Mittels (A) des ersten Erfindungsgegenstand als Leave-On-Färbemittel zur Färbung von menschlichen Haaren.
-
Verfahren zum Färben von menschlichen Haaren
-
Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Färbung von menschlichen Haaren, umfassend die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge:
- (1) Anwendung eines Mittels (A), wie es bei der Beschreibung des ersten Erfindungsgegenstands im Detail offenbart wurde, auf trockenen oder feuchten Haaren,
- (2) Einwirken des Mittels (A) auf die Haare, und
- (3) Trocknen der Haare ohne vorheriges Auswaschen des Mittels (A).
-
In Schritt (1) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Mittel (A) auf die Haare appliziert. Das Mittel (A) kann dem Anwender entweder direkt als solches zur Verfügung gestellt werden, oder aber das Mittel (A) kann auch kurz vor der Anwendung durch Vermischen der beiden zuvor beschriebenen Mittel (A1) und (A2) hergestellt werden. Die Anwendung kann zum Beispiel mit der behandschuhten Hand oder unter Zuhilfenahme eines Pinsels oder einer Aplicette erfolgen.
-
In Schritt (2) des Verfahrens wird das Mittel (A) auf die Haare einwirken gelassen. Die Einwirkzeit kann beispielsweise bei 15 Sekunden bis 60 Minuten liegen.
-
In Schritt (3) des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt das Trocknen der Haare ohne vorheriges Auswaschen des Mittels (A).
-
Das Mittel (A) wird als Leave-On Produkt angewendet, wobei die Haare, die noch mit dem Mittel (A) beaufschlagt sind, entweder bei Raumtemperatur oder unter Zuhilfenahme einer externen Wärmequelle wie beispielsweise einem Föhn oder einem Glätteisen trocknen. Bei dem Trocknen können die Haare beispielsweise auf eine Temperatur von 37 bis 220 °C, bevorzugt von 40 bis 180 °C, weiter bevorzugt von 45 bis 150 °C und besonders bevorzugt von 48 bis 90 °C erwärmt werden.
-
Bei Anwendung als Leave-On Produkt verbleibt das Mittel (A) während des Trocknens auf den Haaren, so dass sich die Einwirkzeit des Mittels (A) und die Trocknungszeit der Haare zeitlich überschneiden können.
-
Betreffend die weiteren bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens gilt mutatis mutantis das zum erfindungsgemäßen Mittel gesagte.
-
Beispiele
-
1. Formulierungen
-
Es wurde die folgende Formulierung hergestellt (alle Angaben in Gewichtsprozent):
Mittel (A) | Gew.-% |
Dow Corning 2-8568 (Siloxanes and Silicones, 3-[(2-Aminoethyl)amino]-2-methylpropyl Me, Di-Me-Siloxane] (a1) | 0,75 |
Unipure Red LC 3079 (Pigment) (a3) | 0,38 |
Hexamethyldisiloxan (Viskosität 0,65 cSt) (a2) | ad 100 |
-
2. Anwendung
-
Haarsträhnen (Kerling, Euronaturhaar weiß) wurden farbmetrisch vermessen. Für die Färbung wurden die Haarsträhnen zunächst kurz angefeuchtet und dann mit einem Handtuch getrocknet. Auf die handtuchtrockene Strähne wurde das Mittel (A) gleichmäßig appliziert (1 g Mittel (A) auf 1 g Strähne). Unter Zuhilfenahme eines Föhns wurden die noch mit dem Mittel (A) beaufschlagten Strähnen getrocknet und danach erneut farbmetrisch vermessen.
-
Für die Messung der Waschechtheit wurden die Strähnen dann 3 mal bzw. 6 mal gewaschen.
-
Für jede Haarwäsche wurde ein handelsübliches Shampoo (0,25 g Shampoo (Schauma 7 Kräuter) pro 1 g Haar) auf die Strähne aufgetragen und für 30 Sekunden mit den Fingern einmassiert. Dann wurde das Shampoo für 1 Minute unter fließendem, lauwarmem Wasser ausgespült und die Haarsträhne getrocknet. Der zuvor beschriebene Vorgang entspricht einer Haarwäsche. Für jede weitere Haarwäsche wurde der Vorgang wiederholt. Die auf diese Weise gewaschenen Haare wurden farbmetrisch vermessen.
-
Der für die Beurteilung des Farberhalts herangezogene dE-Wert ergibt sich aus den an der jeweiligen Strähne gemessenen L*a*b*-Farbmesswerten wie folgt:
- L0, a0 und b0 = Messwerte der ungefärbten Strähne
- Li, ai und bi = Messwerte der gefärbten bzw. gefärbten und gewaschenen Strähne
-
Je kleiner der dE-Wert ist, desto geringer ist der Farbabstand zwischen dem ungefärbten und dem gefärbten (bzw. gefärbten und gewaschenen Haar). Je größer der dE-Wert ist, desto höher ist die Farbintensität im Vergleich zur ungefärbten Strähne.
-
Es wurden die folgenden Farbergebnisse erhalten
| L | a | b | dE (Vergleich zum uncolorierten Haar) |
Strähne Eurnaturhhar weiß, uncoloriert | 75,57 | 2,81 | 21,92 | -- |
Anwendung Mittel (A) direkt nach der Färbung | 37,44 | 50,08 | 17,21 | 60,91 |
Anwendung Mittel (A) nach 3 Haarwäschen | 39,88 | 46,95 | 11,36 | 57,74 |
Anwendung Mittel (A) nach 6 Haarwäschen | 40,71 | 46,30 | 10,73 | 56,85 |
-
Durch Anwendung des Mittels (A) wurde eine sehr intensive, rote Färbung erhalten. Auch nach 3 Haarwäschen und nach 6 Haarwäschen war die Farbintensität noch sehr hoch.