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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Funktionstüchtigkeit eines Gassensors einer Batterieanordnung für ein Fahrzeug sowie eine Batterieanordnung für ein Fahrzeug.
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Lithium-Ionen-Batterien werden derzeit bei der Elektromobilität eingesetzt, sowohl für Hybrid-Fahrzeuge als auch für voll elektrische Fahrzeuge. Bei Lithium-Ionen-Batterien werden Aluminiumelektroden auf Kathodenseite und Kupferelektroden auf Anodenseite als Stromaufnehmer verwendet, üblicherweise jeweils in Folienform. Als Kathodenmaterial finden Lithium-Übergangsmetalloxide, wie beispielsweise Kobalt, Mangan und Nickel, und als Anodenmaterial Kohlenstoff/Graphit Anwendung. Der dazwischen befindliche Elektrolyt besteht aus organischem Lösungsmittel mit gelösten Elektrolytsalzen. Um Kurzschlüsse zu vermeiden kann ein für Lithium-Ionen durchlässiger Separator (z. B. aus Polypropylen) zwischen den Elektroden platziert werden.
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Entscheidend für einen langlebigen Betrieb ist sowohl, dass die Batteriezellen nicht überladen als auch zu stark entladen werden, da es so zu einer schnelleren Alterung mit Desaktivierung aktiver Bestandteile der Elektroden und Anstieg der Zellimpedanz sowie zu einem thermischen „Durchgehen“ der jeweiligen Zelle, d. h. dem Totalausfall, kommen kann. Hierfür ist es von entscheidender Bedeutung den aktuellen Ladezustand zu kennen.
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Im Betrieb von Lithium-Ionen-Batterien ist es wichtig, die Batterie im richtigen Temperaturbereich zu betreiben. Besonders ein Überhitzen der Batterie gilt als besonders gefährlich, da es ab einer kritischen Temperatur zu einem nicht mehr aufhaltbaren thermischen Durchgehen (engl.: Thermal Runaway) kommen kann. Dabei reagieren die einzelnen Komponenten der Batteriezelle unkontrolliert miteinander. Unter einer sehr starken Hitzeentwicklung und Gasbildung reagiert die Zelle bis alle Komponenten abreagiert sind.
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Beim thermischen Durchgehen kommt zu einer Gasbildung in der jeweiligen Batteriezelle und der innere Druck steigt soweit an, bis das Gehäuse der Batteriezelle nachgibt und diese aufreißt. So kommt es zu einem Austreten des erzeugten Gases. Die Batteriezelle wird weiter aufgeheizt, bis die unkontrollierbare Reaktion startet und die Batteriezelle schlagartig komplett reagiert.
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Die dabei erzeugten und freiwerdenden Gases können Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Methan oder Ethan, aufweisen. Je nach Fortschritt der Reaktion und somit des thermischen Durchgehens können sich charakteristische Gaskonzentrationen messen lassen, wodurch auf den Zustand der Batterie geschlossen werden kann.
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Zukünftige Überwachungssysteme verwenden daher einen oder mehrere unterschiedliche Gassensoren, die kontinuierlich oder in signifikanten Intervallen bestromt sind und folglich die Gaskonzentrationen innerhalb des Batteriegehäuses erfassen können. Der Gassensor kann folglich permanent oder zyklisch die Zusammensetzung des innerhalb des Batteriegehäuses vorhandenen Gases erfassen und ein Signal ausgeben, auf dessen Grundlage der Zustand der Batterie bewertet werden kann.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2011 089 977 A1 ist ein Hochvoltspeicher für ein Fahrzeug beschrieben, das eine Sensoreinheit innerhalb eines Gehäuses umfasst, die auf Stoffe oder Stoffgruppen in der gasförmigen Phase sensitiv ist.
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In der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 204 033 A1 wird ein Verfahren zum Erkennen und Unterdrücken des thermischen Durchgehens einer Energiespeichereinheit beschrieben, welche mindestens einen physikalischen Parameter überwacht.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren sind sogenannte passive Verfahren, bei denen das Sensorsystem lediglich im Falle einer relevanten Änderung der Gaszusammensetzung oder anderer Charakteristika des Gases (z. B. Temperatur) im Batteriesystem aufgrund eines Fehlers einen Signalausschlag oder eine Warnung ausgeben kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt zumindest teilweise die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Bestimmen der Funktionstüchtigkeit eines Gassensors einer ein Batteriegehäuse aufweisenden Batterieanordnung für ein Fahrzeug sowie eine Batterieanordnung bereitzustellen, mit denen die ordnungsgemäße Funktionstüchtigkeit des Gassensors zumindest zyklisch überwacht werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß Anspruch 1 und einer Batterieanordnung gemäß Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt im Wesentlichen der Gedanke zugrunde, in ein Batteriegehäuse einer Batterieanordnung, die einen Gassensor zum Erzeugen eines Gassignals aufweist, das den Gehalt einer Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses anzeigt, ein Überprüfungsgasgemisch, das die vom Gassensor erfassbare Gaskomponente aufweist, von extern einzubringen und daraufhin das Gassignal des Gassensors zu überwachen. Zeigt das Gassignal während bzw. nach dem Einbringen des Überprüfungsgemischs in das Batteriegehäuse eine signifikante Änderung des Gassignals an, kann davon ausgegangen werden, dass der Gassensor ordnungsgemäß funktioniert und im Falle eines thermischen Durchgehens, welches auch während eines unbetriebenen Zustands des Fahrzeugs auftreten können, verlässlich detektiert werden können. Zudem kann anhand des Gassignals des Gassensors während oder nach dem externen Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse ebenfalls erkannt werden, ob der Gassensor eine noch ausreichende Sensitivität aufweist. Falls ein nicht mehr ordnungsgemäßer Gassensor oder ein gar nicht mehr funktionierender Gassensor detektiert wird, kann dem Betreiber des Fahrzeugs eine entsprechende Warnung ausgegeben werden.
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Folglich ist gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Bestimmen der Funktionstüchtigkeit eines Gassensors einer ein Batteriegehäuse aufweisenden Batterieanordnung für ein Fahrzeug offenbart. Der Gassensor ist dazu ausgebildet, auf zumindest eine innerhalb des Batteriegehäuses vorhandene Gaskomponente sensitiv zu sein und ein Gassignal zu erzeugen, das den Gehalt der Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses anzeigt. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst dabei ein Einbringen eines Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse von außerhalb des Batteriegehäuses. Das Überprüfungsgasgemisch weist zumindest eine Gaskomponente auf, auf die der Gassensor sensitiv ist. Zudem umfasst das erfindungsgemäße Verfahren ferner ein Bestimmen, dass der Gassensor funktionstüchtig ist, wenn das Gassignal des Gassensors nach dem Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse einen Gehalt der Gaskomponente anzeigt, der einen vorbestimmten Gehaltschwellenwert überschreitet.
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Durch ein gezieltes Einbringen des Überprüfungsgasgemischs von außerhalb des Batteriegehäuses kann die Funktionstüchtigkeit des Gassensors somit auf einfache und günstige Weise bestimmt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere auch zu Zeitpunkten erfolgen, während denen das Fahrzeug und somit auch die Batterieanordnung deaktiviert sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse ein Anschließen einer externen Gasquellen an einen Anschluss des Batteriegehäuses und ein Zuführen des Überprüfungsgasgemischs über den Anschluss in das Batteriegehäuse aus der externen Gasquelle.
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Das Batteriegehäuse kann dabei mit einem separaten, eigens für die Diagnose des Gassensors ausgebildeten Anschluss, insbesondere Gasanschluss, ausgestattet sein, worüber eine externe Gasquelle angeschlossen und das Überprüfungsgasgemisch in das Batteriegehäuse eingebracht werden kann. Beispielsweise kann während zyklisch vorzunehmenden technischen Überwachungen, wie beispielsweise durch den in Deutschland bekannten Technischen Überwachungsverein (TÜV), das Überprüfungsgas von außen in das Batteriegehäuse eingebracht werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Batterieanordnung ferner einen Überprüfungsgasspeicher, der mit dem Batteriegehäuse fluidverbunden ist, und in dem ein Überprüfungsgas gespeichert ist, und ein Steuerungsventil auf, das dazu ausgebildet ist, die Fluidverbindung zwischen dem Überprüfungsgasspeicher und dem Batteriegehäuse zu öffnen oder zu schließen. In einer solchen alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist das Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse ein Öffnen des Steuerungsventils zum Zuführen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse aus dem Überprüfungsgasspeicher auf.
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In einer derartig alternativen Ausgestaltung kann das Überprüfungsgasgemisch innerhalb des Überprüfungsgasspeichers auch während des Betriebs des Fahrzeugs mitgeführt werden und in zyklischen Zeitintervallen und geeigneten Fahrzeugzuständen die ordnungsgemäße Funktionstüchtigkeit des Gassensors überwacht werden, beispielsweise durch ein einfaches Öffnen und darauffolgendes Schließen des Steuerungsventils zum Zuführen einer vorbestimmten Menge an Überprüfungsgasgemisch in das Batteriegehäuse. Bevorzugt ist dabei das Überprüfungsgasgemisch unter einem vorbestimmten (Über)Druck innerhalb des Überprüfungsgasspeichers gespeichert.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Gaskomponente im Überprüfungsgasgemisch Helium und/oder eine nicht zündfähige Gaskomponente auf, auf die der Gassensor sensitiv ist. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn das Überprüfungsgasgemisch Luft aufweist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Batterieanordnung ferner einen Drucksensor auf, der dazu ausgebildet ist, ein Drucksignal zu erzeugen, das den Druck innerhalb des Batteriegehäuses anzeigt. In einer derartig bevorzugten Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Verfahren ferner ein Bestimmen auf, dass der Drucksensor funktionstüchtig ist, wenn das Drucksignal des Drucksensors nach dem Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse einen Druck anzeigt, der einen vorbestimmten Druckschwellenwert überschreitet.
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Bei dieser besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann mittels des Einbringens des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse nicht nur der Gassensor, sondern auch der Drucksensor der Batterieanordnung auf ordnungsgemäße Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Insbesondere wird mittels des Einbringens des Überprüfungsgasgemischs versucht, den Druck innerhalb des Batteriegehäuses signifikant zu verändern, vorzugsweise einen Überdruck im Batteriegehäuse zu erzeugen. Zeigt der Drucksensor eine derart erzwungene Änderung zumindest qualitativ an, kann von einem zumindest teilweise funktionstüchtig und ordnungsgemäß arbeitenden Drucksensor gesprochen werden. Auch hier kann wiederum das Drucksignal auch quantitativ ausgewertet werden, um das zeitliche Messverhalten und die Messgenauigkeit des Drucksensors hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit zu überprüfen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Batterieanordnung für ein Fahrzeug offenbart, die ein Batteriegehäuse, in dem zumindest eine Batteriezelle angeordnet ist, einen Gassensor, der dazu ausgebildet ist, auf zumindest eine innerhalb des Batteriegehäuses vorhandene Gaskomponente sensitiv zu sein und ein Gassignal zu erzeugen, das den Gehalt der Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses anzeigt, und eine Steuereinheit auf, die dazu ausgebildet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmten der Funktionstüchtigkeit des Gassensors auszuführen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Batterieanordnung weist das Batteriegehäuse einen Anschluss auf, an dem eine externe Gasquelle zum Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in der Batteriegehäuse anschließbar ist.
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In einer alternativen Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Batterieanordnung ferner einen Überprüfungsgasspeicher, der mit dem Batteriegehäuse fluidverbunden ist und in dem das Überprüfungsgasgemisch gespeichert ist, und ein Steuerungsventil auf, das dazu ausgebildet ist, die Fluidverbindung zwischen dem Überprüfungsgasspeicher und dem Batteriegehäuse zu öffnen oder zu schließen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die erfindungsgemäße Batterieanordnung ferner einen Drucksensor auf, der dazu ausgebildet ist, ein Drucksignal zu erzeugen, das den Druck innerhalb des Batteriegehäuses anzeigt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann durch Ausüben der hierin beschriebenen Lehre und Betrachten der beiliegenden einzigen Zeichnung ersichtlich, in denen:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Batterieanordnung für ein Fahrzeug zeigt,
- 2 eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Batterieanordnung für ein Fahrzeug zeigt, und
- 3 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Überprüfen der Funktionstüchtigkeit eines Gassensors der Batterieanordnung der 1 zeigt.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Batterieanordnung 100, die ein Batteriegehäuse 110 aufweist, das dazu ausgebildet ist, eine Batterie 120 aufzunehmen. Die Batterie 120 kann, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist, zumindest eine Batteriezelle aufweisen. In der 1 ist die Batterie 120 schematisch als Block dargestellt, wobei für den Fachmann selbstredend ist, dass die Batterie 120 sowie die Batteriezellen wie im Stand der Technik bekannt angeordnet sein können.
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Die Batterieanordnung 100 der 1 weist ferner einen Gassensor 130, der dazu ausgebildet ist, auf zumindest eine innerhalb des Batteriegehäuses 110 vorhandene Gaskomponente sensitiv zu sein und ein Gassignal zu erzeugen, das den Gehalt der Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses 110 anzeigt. Dabei kann der Gassensor 130 den Gehalt der Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses sowohl qualitativ als auch quantitativ anzeigen. Vorzugsweise ist der Gassensor 130 dazu ausgebildet, auf solche Gaskomponenten sensitiv zu sein, die während anormalen chemischen Reaktionen innerhalb des Batteriegehäuses 110 erzeugt werden. Insbesondere kann der Gassensor 130 eine solche anormale chemische Reaktion erkennen, woraufhin dem Fahrer des Fahrzeugs eine entsprechende Warnung ausgegeben werden kann.
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Beispielsweise kann während eines thermischen Durchgehens von zumindest einer Batteriezelle 120 Wasserstoff, Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise Methan oder Ethan, erzeugt werden, die der Gassensor 130 erfassen kann. Je nach Fortschritt der Reaktion und somit des thermischen Durchgehens kann der Gassensors 130 die charakteristische Gaskonzentrationen der jeweiligen Gaskomponente erfassen, wodurch auf den Zustand der Batterie bzw. Batteriezellen 120 geschlossen werden kann.
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Die Batterieanordnung 100 der 1 weist ferner einen Drucksensor 140 auf, der dazu ausgebildet ist, ein Drucksignal zu erzeugen, das den Druck innerhalb des Batteriegehäuses 110 anzeigt. Optional kann die Batterieanordnung 100 ferner einen Temperatursensor (in den Zeichnungen nicht dargestellt) aufweisen, der dazu ausgebildet ist, die Temperatur innerhalb des Batteriegehäuses 110 zu erfassen. Insbesondere kann der Temperatursensor die Gastemperatur, vorzugsweise Lufttemperatur, des die Batterie 120 innerhalb des Batteriegehäuses 110 umgebenden Gases, vorzugsweise Luft, erfassen.
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An dieser Stelle sei erwähnt, dass das „Innere des Batteriegehäuses 110“ denjenigen freien Bereich umfasst, der die Batterie 120 umgibt. Insbesondere handelt es sich dabei um den innerhalb des Batteriegehäuses 110 befindlichen luftgefüllten Bereich um die Batterie 120 herum.
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Die Batterieanordnung 100 der 1 weist ferner einen Anschluss 150 auf, an den eine externe Gasquelle derart angeschlossen werden kann, dass aus der externen Gasquelle (in den Zeichnungen nicht explizit dargestellt) ein Überprüfungsgasgemisch über den Anschluss 150 in das Innere des Batteriegehäuses 110 eingebracht werden kann. Der Anschluss 150 ist dabei bevorzugt ein standardisierter, aus dem Stand der Technik bekannter mechanischer Anschluss mit einem Kupplungselement, das mit einem damit passenden Kupplungselement seitens der externen Gasquelle lösbar verbunden werden kann.
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Das Batteriemodul 100 weist ferner eine Steuerungsvorrichtung 160 auf, die mit dem Gassensor 130 und dem Drucksensor 140 elektrisch verbunden und dazu ausgebildet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmen der Funktionstüchtigkeit des Gassensors 130 auszuführen.
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Die 2 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung der Batterieanordnung 100 und ist im Wesentlichen ähnlich zu der Batterieanordnung 100 der 1. Insbesondere unterscheidet sich die Batterieanordnung 100 der 2 von der Batterieanordnung 100 der 1 darin, dass anstelle des Anschlusses 150 ein Überprüfungsgasspeicher 170 vorgesehen ist, der mit dem Batteriegehäuse 110 mittels einer Verbindungsleitung 180 fluidverbunden ist und in dem Überprüfungsgas, vorzugsweise unter Druck, gespeichert ist. Zudem weist die Batterieanordnung 100 der 2 ein Steuerungsventil 190 auf, das dazu ausgebildet ist, die Fluidverbindung zwischen dem Überprüfungsspeicher 170 und dem Batteriegehäuse 110 zu öffnen oder zu schließen. Bevorzugt handelt es sich bei dem Überprüfungsgasspeicher 170 um eine Gaskartusche, die eine vorbestimmte Menge an Überprüfungsgas speichert und zum Zuführen in das Innere des Batteriegehäuses 110 vorhält, vorzugsweise unter Druck. Das Steuerungsventil 190 kann ein elektrisch steuerbares Ventil sein, wie beispielsweise ein Gas-Magnetventil, das sich stromlos in der geschlossenen Stellung befindet.
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Unter Verweis auf die 3 wird im Folgenden eine beispielhafte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bestimmen der Funktionstüchtigkeit des Gassensors 130 der Batterieanordnung 100 der 1 beschrieben.
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Das Verfahren der 3 startet beim Schritt 200 und gelangt dann zum Schritt 210, an dem bestimmt wird, ob eine Diagnose der Funktionstüchtigkeit des Gassensors 130 notwendig ist. Die Notwendigkeit einer Diagnose kann beispielsweise anhand der Betriebsdauer des Fahrzeugs bzw. der Batterieanordnung 100 oder in zyklischen Intervallen erkannt werden. Beispielsweise kann eine solche Diagnose zu regelmäßigen Wartungsintervallen notwendig sein, beispielsweise alle zwei Jahre und/oder alle 40.000 km Fahrleistung des Fahrzeugs und/oder alle 1.000 Betriebsstunden des Fahrzeugs, je nachdem was schneller eintritt. Das Verfahren der 2 verbleibt solange beim Schritt 210, bis eine entsprechende Notwendigkeit für eine Diagnose des Gassensors 130 bestimmt worden ist.
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Wird beim Schritt 210 bestimmt, dass eine Diagnose des Gassensors 130 notwendig ist, gelangt das Verfahren zum Schritt 220, bei dem an den Anschluss 150 eine externe Gasquelle angeschlossen wird und über den eine vorbestimmte Menge an Überprüfungsgasgemisch in das Innere des Batteriegehäuses 110 eingebracht wird. Das Überprüfungsgasgemisch weist insbesondere eine Gaskomponente auf, auf die der Gassensors 130 sensitiv ist. Beispielsweise kann es sich bei der Gaskomponente um Helium handeln. Alternativ oder zusätzlich kann die Gaskomponente zumindest eine nicht zündfähige Gaskomponente aufweisen, auf die der Gassensor 130 sensitiv ist.
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In einem darauffolgenden Schritt 230 wird mittels des Gassensors 130 ein Gassignal erzeugt, das den Gehalt der Gaskomponente innerhalb des Batteriegehäuses 110 anzeigt.
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In einem darauffolgenden Schritt 240 wird überprüft, ob das beim Schritt 230 erzeugte Gassignal einen vorbestimmten Gehaltschwellenwert überschreitet. Wird beim Schritt 240 bestimmt, dass das mittels des Gassensors 130 erzeugte Gassignal den vorbestimmten Gasschwellenwert überschreitet, gelangt das Verfahren zum Schritt 250, an dem ein ordnungsgemäß funktionierender Gassensor 130 diagnostiziert wird, bevor das Verfahren beim Schritt 270 endet. Insbesondere kann dann festgestellt werden, dass der Gassensor 130 die zumindest eine Gaskomponente des Überprüfungsgasgemischs noch ausreichend erfasst und folglich funktionstüchtig ist.
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Wird hingegen beim Schritt 240 bestimmt, dass das mittels des Gassensors 130 beim Schritt 230 erzeugte Gassignal den vorbestimmten Gehaltschwellenwert nicht überschreitet, gelangt das Verfahren zum Schritt 260, an dem ein nicht ordnungsgemäß funktionierender Gassensor 130 diagnostiziert wird, bevor das Verfahren beim Schritt 270 wiederum endet. Optional kann beim Schritt 260 dem Fahrer des Fahrzeugs eine Warnung ausgegeben werden, die einen nicht ordnungsgemäß funktionierenden Gassensor 130 anzeigt. Insbesondere kann dann festgestellt werden, dass der Gassensor 130 die zumindest eine Gaskomponente des Überprüfungsgasgemischs nicht mehr ausreichend erfasst und folglich nicht mehr funktionstüchtig ist.
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Somit wird beim Schritt 240 abgefragt, ob nach dem Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse 110 der Gassensor 130 die eingebrachte Gaskomponente qualitativ und/oder quantitativ mit ausreichender Genauigkeit erfassen kann. Primär ist die Qualität des Gassignals, d. h. ob überhaupt eine signifikante Signaländerung festgestellt wird, zu bevorzugen. Alternativ kann es jedoch auch bevorzugt sein, das Gassignal des Gassensors 130 quantitativ auszuwerten. Beispielsweise kann ein vorbestimmter Gehalt (bzw. eine vorbestimmte Konzentration) der Gaskomponente beim Schritt 220 in das Batteriegehäuse 110 eingebracht werden und daraufhin überprüft werden, ob der das Gassignal des Gassensors 130 diesem Gehalt (bzw. Konzentration) im Wesentlichen entspricht.
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An dieser Stelle ist ferner festzuhalten, dass beim Schritt 260 ebenfalls die Aussage getroffen werden kann, dass das Batteriegehäuse 110 zumindest teilweise undicht ist. Ein undichtes Batteriegehäuse 110 kann nämlich ebenfalls dazu führen, dass das über den Anschluss 150 eingebrachte Überprüfungsgasgemisch vor dem Erreichen des Gassensors 130 aus dem Batteriegehäuse 110 wieder herausströmt und folglich nicht vom Gassensor 130 erfasst werden kann. Aus diesem Grund kann es besonders bevorzugt sein, den Anschluss 150 möglichst nahe an der Einbauposition des Gassensors 130 vorzusehen, damit zumindest teilweise gewährleistet werden kann, dass der Gassensor 130 beim Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse 110 die dadurch eingebrachte Gaskomponente zumindest teilweise erfassen kann.
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Unter zusätzlichem Verweis auf die 2 kann der Schritt 220 auch ein Einbringen des Überprüfungsgasgemischs aus dem Überprüfungsgasspeicher 170 (siehe 2) aufweisen. Hierfür wird das Steuerungsventil 190 zumindest teilweise geöffnet, so dass eine vorbestimmte Menge der Gaskomponente im Überprüfungsgasgemisch aus dem Überprüfungsgasspeicher 170 in das Batteriegehäuse 110 strömen kann. Die weiteren Schritte 230 bis 270 laufen dann - wie bereits oben in Bezug auf die 3 beschrieben - ab.
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Erfindungsgemäß kann es ferner vorgesehen sein, zusätzlich die Funktionstüchtigkeit des Drucksensors 140 zu überprüfen. Dabei kann beim Schritt 220 zusätzlich eine so große Menge an Überprüfungsgas in das Batteriegehäuse 110 eingebracht werden, dass sich der Druck innerhalb des Batteriegehäuses 110 signifikant erhöht. Erfasst der Drucksensor 140 diese signifikante Druckerhöhung zumindest teilweise, kann von einem ordnungsgemäß funktionierenden Drucksensor 140 ausgegangen werden. Wird jedoch ermittelt, dass sich trotz der signifikanten Druckerhöhung innerhalb des Batteriegehäuses 110 durch das Einbringen des Überprüfungsgasgemischs in das Batteriegehäuse 110 das Drucksignal des Batteriegehäuses im Wesentlichen nicht ändert, kann der Drucksensor 140 als nicht ordnungsgemäß funktionierend diagnostiziert werden.
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Gemäß dieser bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch das Einbringen des Überprüfungsgasgemischs sowohl der Gassensor 130 als auch der Drucksensor 140 auf ihre jeweilige Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Damit ist eine einfache und kostengünstige Art und Weise geschaffen, wie sowohl der Gassensor 130 als auch der Drucksensor 140,zuverlässig auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft werden kann, insbesondere in regelmäßigen Abständen.