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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung, die darauf ausgerichtet sind, einen Nutzer bei der Beladung eines Autotransporters zu unterstützen.
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Neufahrzeuge können auf der Strecke von einem Montagewerk bis zu einem Zielort, z.B. zu einem Fahrzeughändler, zumindest abschnittsweise mit einem Autotransporter befördert werden. Die Beladung eines Autotransporters mit Fahrzeugen erfolgt typischerweise manuell, z.B. durch den Fahrer des Autotransporters. Dabei wird auch die Beladeanordnung der Fahrzeuge auf dem Autotransporter meist durch den Fahrer des Autotransporters festgelegt. Eine fehlerhafte Beladeanordnung kann zu einer reduzierten Transporteffizienz und/oder zu einem erhöhten Risiko für Transportschäden führen.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, in effizienter und zuverlässiger Weise eine Beladeanordnung von Fahrzeugen auf einem Autotransporter zu ermitteln, insbesondere um die Transporteffizienz zu erhöhen und/oder um das Risiko für Transportschäden zu reduzieren.
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Die Aufgabe wird durch jeden der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben. Es wird darauf hingewiesen, dass zusätzliche Merkmale eines von einem unabhängigen Patentanspruch abhängigen Patentanspruchs ohne die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs oder nur in Kombination mit einer Teilmenge der Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs eine eigene und von der Kombination sämtlicher Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs unabhängige Erfindung bilden können, die zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruchs, einer Teilungsanmeldung oder einer Nachanmeldung gemacht werden kann. Dies gilt in gleicher Weise für in der Beschreibung beschriebene technische Lehren, die eine von den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche unabhängige Erfindung bilden können.
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Gemäß einem Aspekt wird eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Beladeanordnung einer Menge von Fahrzeugen (insbesondere einer Menge von Personenkraftwagen) auf einem Autotransporter beschrieben. Der Autotransporter kann M Plattformen aufweisen, und die Menge von Fahrzeugen kann N Fahrzeuge umfassen (wobei M=N sein kann, z.B. M und/oder N gleich 5 oder mehr, oder 10 oder mehr).
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Die Beladedaten können für jede Plattform aus der Menge von Plattformen des Autotransporters angeben,
- • das Fahrzeug aus der Menge von Fahrzeugen, das auf die jeweilige Plattform zu stellen ist;
- • den Kippwinkel der jeweiligen Plattform (um zwei direkt benachbarte Fahrzeuge zumindest teilweise übereinander anordnen zu können);
- • die Abstellposition, insbesondere in Längsrichtung, des Fahrzeugs auf der jeweiligen Plattform;
- • die Orientierung des Fahrzeugs (in Vorwärtsrichtung oder in Rückwärtsrichtung) auf der jeweiligen Plattform; und/oder
- • als wievielte Plattform des Autotransporters die jeweilige Plattform zu beladen ist (ggf. basierend auf der Auslieferreihenfolge).
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Die Vorrichtung ist eingerichtet, Transporterdaten für den Transportertyp des Autotransporters zu ermitteln. Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, basierend auf einer Nutzereingabe eines Nutzers der Vorrichtung und/oder basierend auf Bilddaten einer Kamera den Transportertyp des zu beladenden Autotransporters (z.B. durch Verwendung eines Objekterkennungsalgorithmus) zu ermitteln. Die Transporterdaten für den ermittelten Transportertyp des Autotransporters können aus einer Datenbank ausgelesen werden. Dabei kann die Datenbank für eine Vielzahl von unterschiedlichen Transportertypen (z.B. für 5 oder mehr, oder für 10 oder mehr Transportertypen) jeweils die entsprechenden Transporterdaten umfassen.
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Die Transporterdaten können anzeigen
- • die Anzahl M von Plattformen eines Autotransporters des jeweiligen Transportertyps (wobei typischerweise auf eine Plattform jeweils genau ein Kraftfahrzeug abgestellt werden kann);
- • die Dimensionen (insbesondere die Länge) der einzelnen Plattformen;
- • das zulässige Maximalgewicht auf den einzelnen Plattformen;
- • der Winkelbereich, in dem die einzelnen Plattformen (um die Querachse des Transporters) gekippt werden können; und/oder
- • die freie Höhe über den einzelnen Plattformen.
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Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, Fahrzeugdaten für zumindest einen Fahrzeugtyp der Menge von Fahrzeugen zu ermitteln. Dabei können die Fahrzeugdaten eine (von einem Quader abweichende) geometrische Form des Fahrzeugtyps beschreiben. Die Fahrzeugdaten können insbesondere die variierende Höhe der Fahrzeuge des Fahrzeugtyps entlang der Längsachse der Fahrzeuge beschreiben. Dabei kann insbesondere beschrieben werden, dass die Höhe der Fahrzeuge im Frontbereich (bei der Motorhaube) geringer ist als die Höhe der Fahrzeuge im Bereich der Fahrgastzelle. Die Fahrzeugdaten für einen Fahrzeugtyp, insbesondere die geometrische Form des Fahrzeugtyps, können aus Computer-Aided Design (CAD) Daten des Fahrzeugtyps ermittelt werden. Alternativ oder ergänzend können die Fahrzeugdaten für einen Fahrzeugtyp, insbesondere die geometrische Form des Fahrzeugtyps, basierend auf ein oder mehreren Abbildungen eines Fahrzeugs des Fahrzeugtyps ermittelt werden. Die ein oder mehreren Abbildungen können anhand der Länge, Höhe und/oder Breite von Fahrzeugen des Fahrzeugtyps skaliert werden, um die geometrische Form zu ermitteln.
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Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, für jedes Fahrzeug aus der Menge von Fahrzeugen, die auf den Autotransporter zu laden sind, jeweils den Fahrzeugtyp zu ermitteln. Die Fahrzeugdaten für die ermittelten Fahrzeugtypen können aus einer Datenbank ausgelesen werden. Dabei können die Fahrzeugdaten eines Fahrzeugtyps jeweils die (nicht-quaderförmige) geometrische Form von Fahrzeugen des jeweiligen Fahrzeugtyps angeben. Die Datenbank kann für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugtypen (z.B. für 10 oder mehr, oder 50 oder mehr unterschiedliche Fahrzeugtypen) jeweils die entsprechenden Fahrzeugdaten umfassen.
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Die Fahrzeugdaten für einen Fahrzeugtyp können insbesondere anzeigen,
- • das Gewicht von Fahrzeugen des jeweiligen Fahrzeugtyps;
- • die Länge und die Höhe von Fahrzeugen des jeweiligen Fahrzeugtyps; und/oder
- • die Form und/oder die Kontur von Fahrzeugen des jeweiligen Fahrzeugtyps.
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Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, auf Basis der Transporterdaten und auf Basis der Fahrzeugdaten, (anhand einer Optimierungsmethode) Beladedaten in Bezug auf die Beladeanordnung der Fahrzeuge aus der Menge von Fahrzeugen auf dem Autotransporter zu ermitteln. Die Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, auf Basis der Transporterdaten und auf Basis der Fahrzeugdaten ein Optimierungsmodell zu erstellen, wobei das Optimierungsmodell ein gemischt-ganzzahliges quadratisch beschränktes binpacking Problem mit binären Entscheidungsvariablen umfassen bzw. sein kann. Das Optimierungsmodell kann dann mit einem Computer-basierten Solver gelöst werden, um die Beladedaten zu ermitteln. Dabei können ein oder mehrere Quantencomputer verwendet werden, um das Optimierungsmodell zu lösen. Als Optimierungskriterium können z.B. die Gesamthöhe des beladenen Autotransporters und/oder die Lage des Schwerpunktes des beladenen Autotransporters berücksichtigt werden.
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Die Vorrichtung kann ferner eingerichtet sein, das Laden der Fahrzeuge aus der Menge von Fahrzeugen gemäß der ermittelten Beladedaten zu veranlassen. Zu diesem Zweck können die Beladedaten auf einem mobilen Anwendergerät des Nutzers bereitgestellt werden, sodass der Nutzer die Fahrzeuge gemäß der Beladedaten auf dem Autotransporter platzieren kann. Alternativ oder ergänzend können die Autotransporter und die Fahrzeuge in Abhängigkeit von den Beladedaten angesteuert werden, um ein automatisiertes Beladen des Autotransporters zu bewirken. So können die Effizienz und die Sicherheit von Autotransporten erhöht werden.
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Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, für eine Gruppe (insbesondere für eine Zweiergruppe) von Fahrzeugen aus der Menge von Fahrzeugen einen Dimensions-Zusammenhang zu ermitteln. Dabei kann der Dimensions-Zusammenhang die Gesamthöhe und/oder die Gesamtlänge der Gruppe von Fahrzeugen als Funktion des Kippwinkels zumindest eines der Fahrzeuge aus der Gruppe von Fahrzeugen angeben. Die Beladedaten können dann in besonders effizienter und präziser Weise auf Basis des Dimensions-Zusammenhangs ermittelt werden.
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Der Dimensions-Zusammenhang kann aus einer Datenbank ausgelesen werden. Die Datenbank kann eine Menge von Dimensions-Zusammenhängen für eine entsprechende Menge von unterschiedlichen Referenzgruppen von Fahrzeugen umfassen, wobei eine Referenzgruppe ein erstes Fahrzeug eines ersten Fahrzeugtyps und ein zweites Fahrzeug eines zweiten Fahrzeugtyps umfasst. Der Dimensions-Zusammenhang für eine (Referenz-) Gruppe von Fahrzeugen, die ein erstes Fahrzeug eines ersten Fahrzeugtyps und ein zweites Fahrzeug eines zweiten Fahrzeugtyps umfasst, kann von der (nicht-quaderförmigen) geometrischen Form des ersten Fahrzeugtyps und von der (nicht-quaderförmigen) geometrischen Form des zweiten Fahrzeugtyps abhängen.
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Die Dimensions-Zusammenhänge von unterschiedlichen Referenzgruppen können im Vorfeld ermittelt worden sein, insbesondere derart, dass sich (für eine Vielzahl von unterschiedlichen Kippwinkeln) jeweils die größtmögliche bzw. eine möglichst große Packungsdichte der Fahrzeugtypen der jeweiligen Referenzgruppe ergibt. Durch die Bereitstellung und die Verwendung von (vordefinierten) Dimensions-Zusammenhängen im Rahmen der Optimierung können die Beladedaten in besonders effizienter und präziser Weise ermittelt werden.
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Die Vorrichtung kann eingerichtet sein, zwei Fahrzeuge aus der Menge von Fahrzeugen auszuwählen, die auf den Autotransporter zu laden sind, um eine Gruppe von Fahrzeugen zu bilden. Ferner können die Fahrzeugtypen der beiden ausgewählten Fahrzeuge ermittelt werden. Es kann dann die Referenzgruppe aus der Datenbank ausgewählt werden, die den ermittelten Fahrzeugtypen der beiden ausgewählten Fahrzeuge entspricht. Ferner kann der der ausgewählten Referenzgruppe entsprechende Dimensions-Zusammenhang als Dimensions-Zusammenhang für die, die beiden ausgewählten Fahrzeuge, umfassende Gruppe verwendet werden. In entsprechender Weise kann für alle möglichen Fahrzeug-Paare der Fahrzeuge aus der Menge von Fahrzeugen jeweils ein Dimensions-Zusammenhang ermittelt werden, sodass die Beladedaten in besonders effizienter und präziser Weise ermittelt werden können.
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Die Vorrichtung kann somit eingerichtet sein, für eine Vielzahl von unterschiedlichen möglichen Gruppen von jeweils genau zwei Fahrzeugen aus der Menge von Fahrzeugen jeweils einen Dimensions-Zusammenhang zu ermitteln. Die Beladedaten können dann in besonders effizienter und präziser Weise auf Basis der Vielzahl von Dimensions-Zusammenhängen für die entsprechende Vielzahl von möglichen Gruppen ermittelt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Verfahren zur Ermittlung einer Beladeanordnung einer Menge von Fahrzeugen auf einem Autotransporter beschrieben. Der Autotransporter kann ein oder mehrere Plattformen für jeweils genau ein oder mehrere Fahrzeuge aufweisen. Dabei kann eine Plattform ggf. gekippt werden (mit einem bestimmten Kippwinkel), um die Packungsdichte der Fahrzeuge auf dem Transporter zu erhöhen (wie beispielhaft in 1b dargestellt).
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Das Verfahren umfasst das Ermitteln von Transporterdaten für den Transportertyp des Autotransporters (z.B. durch Auslesen aus einer Datenbank). Das Verfahren umfasst ferner das Ermitteln von Fahrzeugdaten für zumindest einen Fahrzeugtyp der Menge von Fahrzeugen (z.B. durch Auslesen aus einer Datenbank), wobei die Fahrzeugdaten eine (von einer Quaderform abweichende) geometrische Form des Fahrzeugtyps anzeigen (insbesondere beschreiben).
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Des Weiteren umfasst das Verfahren das Ermitteln, auf Basis der Transporterdaten und auf Basis der Fahrzeugdaten, (insbesondere unter Verwendung einer Optimierungsmethode) von Beladedaten in Bezug auf die Beladeanordnung der Fahrzeuge aus der Menge von Fahrzeugen auf dem Autotransporter. Die Beladedaten können dann dazu verwendet werden, den Autotransporter (ggf. automatisiert) zu laden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Des Weiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Ferner sind in Klammern aufgeführte Merkmale als optionale Merkmale zu verstehen.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
- 1a ein beispielhaftes System zur Ermittlung einer Beladeanleitung zum Beladen eines Autotransporters;
- 1b eine beispielhafte Anordnung von Fahrzeugen auf einem Autotransporter;
- 2 eine beispielhafte Fahrzeug-Gruppe; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Ermittlung einer Beladeanordnung einer Menge von Fahrzeugen auf einem Autotransporter.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung der Transporteffizienz und/oder der Reduzierung von Transportschäden bei dem Transport von Kraftfahrzeugen. In diesem Zusammenhang zeigt 1a ein beispielhaftes System 100 zur Ermittlung einer Beladeanordnung für einen Autotransporter 110. Das System 100 umfasst eine (Rechen-) Vorrichtung 101, die eingerichtet ist, Ladungsdaten 121 in Bezug auf eine Menge von Kraftfahrzeugen 120 (insbesondere Personenkraftwägen) zu ermitteln, die auf dem Autotransporter 110 angeordnet werden sollen. Die Ladungsdaten 121 können die Anzahl N von Fahrzeugen 120 anzeigen, die auf dem Autotransporter 110 angeordnet werden sollen. Ferner können die Ladungsdaten 121 für jedes der N Fahrzeuge 120 jeweils den Fahrzeugtyp aus einer Menge von vordefinierten Fahrzeugtypen anzeigen.
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Das System 100 kann ferner eine Kamera 102 umfassen, die eingerichtet ist, Bilddaten in Bezug auf den Autotransporter 110 zu erfassen. Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, (z.B. auf Basis der Bilddaten) den Transportertyp des Autotransporters 110 aus einer Menge von vordefinierten Transportertypen auszuwählen. Für die unterschiedlichen Transportertypen können jeweils Transporterdaten hinterlegt sein (z.B. in einer Datenbank), die z.B. anzeigen,
- • die Anzahl M von Plattformen eines Autotransporters des jeweiligen Transportertyps (wobei typischerweise auf eine Plattform jeweils genau ein Kraftfahrzeug 120 abgestellt werden kann);
- • die Dimensionen (insbesondere die Länge) der einzelnen Plattformen;
- • das zulässige Maximalgewicht auf den einzelnen Plattformen;
- • der Winkelbereich, in dem die einzelnen Plattformen (um die Querachse des Transporters 110) gekippt werden können; und/oder
- • die freie Höhe über den einzelnen Plattformen.
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Die Vorrichtung 101 kann somit eingerichtet sein, den Transportertyp des Autotransporters 110 zu ermitteln, der mit der (durch die Ladungsdaten 121 angegebenen) Menge von Fahrzeug 120 beladen werden soll. Ferner können basierend auf dem Transportertyp des Autotransporters 110 Transporterdaten (aus einer Datenbank) ermittelt werden, durch die ein oder mehrere Eigenschaften der Ladefläche des Autotransporters 110 beschrieben werden.
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Für die einzelnen Fahrzeugtypen können jeweils Fahrzeugdaten hinterlegt sein (z.B. in einer Datenbank), durch die ein oder mehrere geometrische Eigenschaften von Fahrzeugen 120 des jeweiligen Fahrzeugtyps beschrieben werden. Die Fahrzeugdaten für einen Fahrzeugtyp können insbesondere anzeigen,
- • das Gewicht von Fahrzeugen 120 des jeweiligen Fahrzeugtyps;
- • die Länge und die Höhe von Fahrzeugen 120 des jeweiligen Fahrzeugtyps; und/oder
- • die Form und/oder Kontur von Fahrzeugen 120 des jeweiligen Fahrzeugtyps.
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Die Vorrichtung 101 kann eingerichtet sein, auf Basis der Transporterdaten für einen Autotransporter 110 des identifizierten Transportertyps und auf Basis der Fahrzeugdaten der durch die Ladungsdaten 121 angezeigten Fahrzeugtypen eine Beladungsanordnung 105 für die Menge von Fahrzeugen 120 auf dem Autotransporter 110 zu ermitteln. Der Autotransporter 110 kann dann basierend auf der ermittelten Beladungsanordnung 105 beladen werden, wie beispielhaft in 1b dargestellt.
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Zur Ermittlung der Beladungsanordnung 105 kann ein Optimierungsmodell formuliert werden, das eine Optimierungsfunktion aufweist, die anhand einer Optimierungsmethode optimiert werden kann. Die Optimierungsfunktion kann z.B. darauf ausgelegt sein, die Beladungshöhe des Autotransporters 110 (senkrecht zu der Fahrbahn) zu reduzieren, um den Luftwiderstand des beladenen Autotransporters 110 und damit die Transportkosten zu reduzieren. Alternativ oder ergänzend kann die Optimierungsfunktion darauf ausgelegt sein, die Höhe des Schwerpunkts des beladenen Autotransporters 110 zu reduzieren, um einen besonders sicheren Transport zu ermöglichen.
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Das Optimierungsmodell kann ferner eine Vielzahl von Randbedingungen aufweisen, die durch die im Rahmen der Optimierung ermittelte Beladungsanordnung 105 zu erfüllen sind. Die Randbedingungen können dabei von den Transporterdaten des zu beladenden Autotransporters 110 und von den Fahrzeugdaten für die Menge von Fahrzeugen 120 abhängen, die auf den Autotransporter 110 geladen werden soll.
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Wie aus 1b ersichtlich, kann die Packungsdichte von Fahrzeugen 120 auf einem Autotransporter 110 insbesondere dadurch erhöht werden, dass einzelne Fahrzeuge 120 auf schräg angeordneten Plattformen des Autotransporters 110 platziert werden. Dabei wird die Tatsache ausgenutzt, dass Fahrzeuge 120 typischerweise eine von einem Quader abweichende Kontur und/oder Form aufweisen. Fahrzeuge 120 können insbesondere im Frontbereich eine niedrigere Höhe aufweisen, als im Heckbereich und/oder als im Bereich der Fahrgastzelle. Diese Tatsache kann, wie beispielhaft in 2 dargestellt, ausgenutzt werden, um innerhalb einer Gruppe 200 von Fahrzeugen 201, 202 zumindest ein Fahrzeug 202 schräg zu positionieren, sodass der Frontbereich des ersten Fahrzeugs 201 unter dem Frontbereich des zweiten Fahrzeugs 202 angeordnet ist. So kann die Gesamtlänge 211 der Gruppe 200 von Fahrzeugen 201, 202 reduziert werden, während die Gesamthöhe 212 der Gruppe 200 typischerweise erhöht wird (jedoch in einem geringeren Maße als die Reduzierung der Gesamtlänge 211).
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Im Vorfeld zu der Ermittlung einer Beladungsanordnung 105 können für eine Vielzahl von unterschiedlichen Gruppen 200, insbesondere von Paaren, von Fahrzeugen 201, 202 jeweils Dimensions-Zusammenhänge ermittelt werden. Dabei zeigt der Dimensions-Zusammenhang für eine Gruppe 200 von Fahrzeugen 201, 202 den Zusammenhang zwischen der Gesamtlänge 211 und der Gesamthöhe 212 der Gruppe 200 für unterschiedliche Kippwinkel 203 (um die Querachse) für das zweite Fahrzeug 202 an.
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Wie weiter oben dargelegt, können für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugtypen jeweils Fahrzeugdaten vorliegen. Es kann für jede mögliche Kombination von Fahrzeugtypen innerhalb einer Gruppe 200 von Fahrzeugen 201, 202 jeweils ein Dimensions-Zusammenhang ermittelt und in einer Datenbank hinterlegt werden. Dabei können die Dimensionen und/oder die Konturen der unterschiedlichen Fahrzeugtypen berücksichtigt werden, um jeweils einen Dimensions-Zusammenhang für eine möglichst hohe Packungsdichte der Fahrzeuge 201, 202 der jeweiligen Gruppe 200 von Fahrzeugen 201, 202 zu ermitteln.
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Die im Vorfeld ermittelten Dimensions-Zusammenhänge können in dem Optimierungsmodell (z.B. als Randbedingungen) berücksichtigt werden. So kann in besonders effizienter Weise eine optimierte Beladungsanordnung 105 ermittelt werden, die auch tatsächlich umgesetzt werden kann.
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Es wird somit in diesem Dokument ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung 101 zur Ermittlung einer Beladeanleitung 105 basierend auf einem Optimierungsalgorithmus beschrieben. Es kann dabei einem Nutzer, z.B. dem Fahrer eines Autotransporters 110, ein Hilfsmittel bereitgestellt werden, das dem Nutzer die Anordnung der Fahrzeuge 120 für den Autotransporter 110 vorgibt.
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Das Verfahren und/oder die Vorrichtung 101 greifen auf eine Datenbank zurück, welche Parameter und/oder Grenzmaße (d.h. Transporterdaten) für unterschiedliche Typen von Autotransportern 110 enthält. Beispielsweise können die unterschiedlichen Transportertypen von unterschiedlichen Herstellern von Autotransportern 110 berücksichtigt werden. Ferner wird auf eine Datenbank mit Kennzahlen (d.h. auf Fahrzeugdaten) zu den Fahrzeugen 120 zurückgegriffen, die transportiert werden; die Kennzahlen für ein Fahrzeug 120 können umfassen: Typ, Länge, Höhe, Gewicht, etc.
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Anhand eines Kamerasystems 102 kann der Typ des Autotransporters 110 erkannt werden. Alternativ oder ergänzend kann der Typ des Autotransporters 110 manuell von dem Nutzer ausgewählt werden. Ferner kann eine Beladeliste der zu transportierenden Fahrzeuge 120 bereitgestellt werden (z.B. basierend auf dem Transportauftrag).
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Die LKW-Daten (d.h. die Transporterdaten des identifizierten Autotransporters 110) und die PKW-Daten (d.h. die Fahrzeugdaten der unterschiedlichen Fahrzeuge 120 aus der Beladeliste) können als Input für ein Optimierungsmodell verwendet werden. Das Optimierungsmodell kann dabei auf einem gemischtganzzahligen quadratisch beschränkten binpacking Problem mit binären Entscheidungsvariablen basieren. Mit Hilfe von Solvern, wie zum Beispiel auf Quantencomputern basierende Solver, können ein oder mehrere vorläufig zulässige Fahrzeuganordnungen generiert werden. Die ein oder mehreren vorläufig zulässigen Fahrzeuganordnungen können dann mit einem geometrischen Nesting Algorithmus auf Zulässigkeit überprüft werden.
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Basierend auf der Optimierung kann eine genaue Fahrzeugzuordnung der einzelnen Fahrzeuge 120 zu den einzelnen Positionen (d.h. Plattformen) auf dem Autotransporter 110 mit genauen Winkelpositionen für einzelne Plattformen bereitgestellt werden. Das Ergebnis kann als Aufdruck auf der Ladeliste bereitgestellt werden. Alternativ oder ergänzend kann eine optische Darstellung auf einem digitalen Interface (Smartphone, Tablet, etc.), ggf. mit Hinweisen zur Ladungssicherung, bereitgestellt werden.
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Als weiteres Kriterium zur Ermittlung der Beladeanleitung 105 kann eine Reihenfolge berücksichtigt werden, in der Teilmengen der Menge von Fahrzeugen 120 abgeladen werden sollen (z.B. um unterschiedliche Autohändler zu beliefern). Dabei kann auch eine optimierte Route zwischen den unterschiedlichen Abladeorten ermittelt werden.
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Ferner können ggf. mehrere Autotransporter 110 im Rahmen der Optimierung berücksichtigt werden. Es kann dann eine Aufteilung einer Gesamtmenge von Fahrzeugen 120 auf die unterschiedlichen Autotransporter 110 ermittelt werden. Ferner kann die Beladeanordnung 105 der jeweiligen Menge von Fahrzeugen 120 auf dem jeweiligen Autotransporter 110 ermittelt werden.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines (ggf. Computer-implementierten) Verfahrens 300 zur Ermittlung einer Beladeanordnung 105 einer Menge von Fahrzeugen 120 auf einem Autotransporter 110. Der Autotransporter 110 kann z.B. Platz (insbesondere Plattformen) für M Fahrzeuge 120 aufweisen. Die Menge von Fahrzeugen 120 kann N≤M Fahrzeuge 120 umfassen, z.B. mit M und/oder N gleich 5 oder mehr, oder gleich 10 oder mehr.
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Das Verfahren 300 umfasst das Ermitteln 301 von Transporterdaten für einen Transportertyp des Autotransporters 110 (z.B. auf Basis der Bilddaten einer Kamera 102). Die Transporterdaten können aus einer Datenbank ausgelesen werden.
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Das Verfahren 300 umfasst ferner das Ermitteln 302 von Fahrzeugdaten für zumindest einen Fahrzeugtyp der Menge von Fahrzeugen 120. Dabei können die Fahrzeugdaten die geometrische Form des Fahrzeugtyps anzeigen bzw. beschreiben (wobei die durch die Fahrzeugdaten beschriebene geometrische Form typischerweise von der Quaderform abweicht, und insbesondere berücksichtigt, dass Fahrzeuge des Fahrzeugtyps eine Höhe aufweisen, die entlang der Längsachse variiert). Die Fahrzeugdaten können aus einer Datenbank ausgelesen werden.
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Des Weiteren umfasst das Verfahren 300 das Ermitteln 303, auf Basis der Transporterdaten und auf Basis der Fahrzeugdaten, von Beladedaten in Bezug auf die Beladeanordnung 105 der Fahrzeuge 120 aus der Menge von Fahrzeugen 120 auf dem Autotransporter 110. Zu diesem Zweck kann auf Basis der Transporterdaten und auf Basis der Fahrzeugdaten ein Optimierungsmodell formuliert werden, das gelöst wird, um die Beladedaten zu ermitteln. Dabei kann z.B. eine Optimierungsfunktion gewählt wird, die darauf ausgelegt ist, die Höhe des beladenen Transporters 110 zu reduzieren und/oder den Schwerpunkt des beladenen Transporters 110 abzusenken.
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Durch die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen können in zuverlässiger Weise Transportschäden reduziert werden. Ferner kann die verfügbare Kapazität von Autotransportern 110 besser ausgenutzt werden. Des Weiteren können Durchlaufzeiten und/oder der Trainingsaufwand von LKW-Fahrern reduziert werden. Außerdem können die in diesem Dokument beschriebenen Maßnahmen als Vorbereitungsschritt für eine automatisierte Beladung von Autotransportern 110 verwendet werden. Des Weiteren kann die Transportsicherheit erhöht werden (da z.B. eine Beladeanordnung 105 ermittelt werden kann, durch die ein besonders niedriger Schwerpunkt des beladenen Autotransporters 110 bewirkt wird).
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur beispielhaft das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.