DE102022128990B3 - Sanitäranordnung und Verfahren zur Herstellung einer Sanitäranordnung - Google Patents

Sanitäranordnung und Verfahren zur Herstellung einer Sanitäranordnung Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sanitäranordnung mit einem eine Nutzseite (1) und eine nicht-ebenen Verdecktseite (2) aufweisenden Sanitärkörper (3) und einem an der Verdecktseite (2) angeordneten Formkörper (4). Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Formkörper (4) von einem Verbundmaterial gebildet ist, welches eine Vielzahl von Partikeln (9) aufweist, die durch eine Netzwerk aus Mycel-Material verbunden sind, wobei der Formkörper (4) an einer dem Sanitärkörper (3) zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite (2) komplementäre Topografie aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Sanitäranordnung mit einem eine Nutzseite und eine nicht-ebene Verdecktseite aufweisenden Sanitärkörper und einem an der Verdecktseite angeordneten Formkörper. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Sanitäranordnung.
  • Bei dem Sanitärkörper kann es sich beispielsweise um eine Badewanne, eine Duschwanne, ein Urinal, ein Waschbecken oder dergleichen handeln.
  • Als Nutzseite wird bei derartigen Sanitärkörpern im Rahmen der Erfindung die Seite verstanden, welche im montierten Zustand für einen Benutzer sichtbar ist. Dabei versteht sich, dass die Nutzseite in der Regel nicht eben ist, sondern eine dreidimensionale Kontur, beispielsweise eine Beckenform aufweist. Die Verdecktseite ist dagegen im montierten Zustand in der Regel nicht oder nicht unmittelbar sichtbar. Es kann sich je nach Montage des Sanitärkörpers um eine Rückseite oder Unterseite handeln. In vielen Anwendungsfällen kann die Nutzseite auch als Sichtseite bezeichnet werden. Wenn an der Verdecktseite eine Montage des Sanitärkörpers vorgesehen ist, so kann diese auch als Montageseite bezeichnet werden.
  • Die Verdecktseite ist nicht-eben. Damit ist im Rahmen der Erfindung gemeint, dass diese eine über eine Rauigkeit oder Welligkeit der entsprechenden Oberfläche hinausgehende makroskopische dreidimensionale Struktur umfasst.
  • Wenn der Sanitärkörper aus einem Schichtmaterial wie beispielsweise Stahl-Emaille gebildet ist, weisen die Nutzseite und die Verdecktseite üblicherweise eine zueinander komplementäre Formgebung auf. Die nicht-ebene Form der Verdecktseite ist dann invers zu der Nutzseite, welche eine dreidimensionale Funktions- und/oder Dekorstruktur aufweist.
  • Um Sanitärkörper beispielsweise in Form von Dusch- und Badewannen zu montieren, sind verschiedene Ansätze bekannt. Beispielsweise offenbart die DE 10 2009 037 904 B3 einen Duschwannenträger mit Füßen und einem Rahmen aus Profilstücken. Für unterschiedlich große Sanitärkörper in Form von Duschwannen sind dann jeweils angepasste Duschwannenträger bereitzustellen. Die Abstützung der Duschwannen erfolgt an ihrem Rand, wobei durch die Füße eine Höheneinstellung möglich ist. Um eine verbesserte Schalldämmung zu ermöglichen, können an der Unterseite der Duschwanne Dämmplatten, beispielsweise aus elastischem Kunststoff, aufgebracht sein.
  • Eine gattungsgemäße Sanitäranordnung ist aus der DE 197 40 445 A1 bekannt, wobei ein mehrteiliger Formkörper aus Elementen zusammengesetzt ist, welche aus Partikelschaumstoff, insbesondere Kunststoffhartschaum (EPP, EPS) gebildet sind. Durch die Bereitstellung der verschiedenen Elemente ergibt sich ein vergleichsweise hoher Fertigungsauftrag, wobei Schaumstoffe am Ende eines Lebenszyklus der Sanitäranordnung problematisch sind. Aktuell werden solche Kunststoffabfälle häufig als Bauschutt deponiert oder allenfalls durch Verbrennung thermisch verwertet.
  • Aus der EP 3 375 337 B1 ist eine gattungsgemäße Sanitäranordnung mit einem Sanitärkörper in Form einer Duschwanne und mehreren leistenförmigen Formkörpern bekannt, die aus Kunststoff-Hartschaum gebildet sind. Durch die lediglich randseitige Abstützung wird eine verbesserte Materialnutzung erzielt. Allerdings sind auch hier die leistenförmigen Formkörper am Ende eines Lebenszyklus der Sanitäranordnung als Kunststoffabfall zu entsorgen. Durch die randseitige Abstützung an den leistenförmigen Profilkörpern kann es im Sinne einer guten Schalldämmung auch zweckmäßig sein, Dämmplatten, beispielsweise aus elastischem Kunststoff, im mittleren Bereich der Duschwanne vorzusehen, welche ebenfalls bei einer Entsorgung als zusätzlicher Kunststoffabfall zu berücksichtigen sind.
  • Eine gattungsgemäße Sanitäranordnung ist auch aus der DE 199 61 255 C2 bekannt, wobei ein Formkörper in Form eines Wannenträgers aus Polyurethanschaum mit einer Wanne als Sanitärkörper verbunden ist. Der Wannenträger wird derart durch Aufschäumen gebildet, dass der Polyurethanschaum einen Rand der Wanne hintergreift und so eine formschlüssige Verbindung resultiert. Des Weiteren ist bekannt, dass Polyurethanschaum eine gewisse Klebrigkeit aufweist, sodass insgesamt ein integraler Verbundkörper gebildet wird. Durch den vollflächig unter dem Sanitärkörper verlaufenden Formkörper aus Polyurethanschaum wird eine gute thermische und akustische Dämmung erreicht. Die Handhabung der Sanitäranordnung am Ende eines Lebenszyklus ist jedoch schwierig, weil der Polyurethanschaum innig mit der Wanne aus Stahl-Emaille verbunden ist.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sanitäranordnung anzugeben, welche bei einer guten Funktionalität verbesserte ökologische Eigenschaften aufweist. Des Weiteren soll ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Sanitäranordnung angegeben werden.
  • Gegenstand der Erfindung und Lösung der Aufgabe sind eine Sanitäranordnung gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Sanitäranordnung gemäß Patentanspruch 13.
  • Ausgehend von einer gattungsgemäßen Sanitäranordnung mit einem eine Nutzseite und eine nicht-ebene Verdecktseite aufweisenden Sanitärkörper und einem an der Verdecktseite angeordneten Formkörper ist erfindungsgemäße vorgesehen, dass der Formkörper von einem Verbundmaterial gebildet ist, welches eine Vielzahl von Partikeln aufweist, die durch ein Netzwerk aus Mycel-Material verbunden sind, wobei der Formkörper an einer dem Sanitärkörper zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite komplementäre Topographie aufweist.
  • Die Partikel sind insbesondere aus einem pflanzlichen Material gebildet, wobei dann die gesamte Struktur des Formkörpers wesentlich durch das Netzwerk aus Mycel-Material bestimmt ist. Als Mycel-Material werden im Rahmen der Erfindung insbesondere fadenförmige Zellen eines Pilzes bezeichnet, wobei während der Bildung des Formkörpers durch einen Wachstumprozess in geeigneter Umgebung das Netzwerk auf biologische Weise ausgebildet wird, bevor der Wachstumprozess beendet wird. Bei einem Pilzwachstum kann eine solche biologische Deaktivierung beispielsweise durch eine Erwärmung erfolgen. Es verbleibt dann das nicht mehr biologisch aktive Netzwerk aus abgetötetem Mycel-Material als formgebende bzw. vernetzende Komponente des Formkörpers.
  • Die Bildung von Formkörpern mit Partikeln und einem Netzwerk aus Mycel-Material ist aus der EP 2 094 856 B1 bekannt.
  • Erfindungsgemäß ist im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass der Formkörper an der dem Sanitärkörper zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite komplementäre Topographie aufweist. Der Formkörper ist also bereits in seiner Topographie genau auf die spezifische Form des Sanitärkörpers angepasst, sodass eine nachträgliche dreidimensionale Konturanpassung in der Regel nicht mehr notwendig ist.
  • Wie nachfolgend weiter dargestellt, kann der Sanitärkörper auch als eine Art Form oder Begrenzung während des Wachstumsprozesses vorgesehen sein.
  • Wie bereits zuvor dargelegt, können die Partikel aus einem pflanzlichen Material gebildet sein. Pflanzliche Materialien können sehr einfach und kostengünstig bereitgestellt werden und zeichnen sich als Baustoff auch durch gute ökologische Eigenschaften aus.
  • Die Partikel können zumindest teilweise aus zumindest einem Material ausgewählt aus der Gruppe Hanf, Stroh, Holzspäne, Gräser und pflanzlichen Abfallprodukten einschließlich Spreu gebildet sein. Als Spreu werden insbesondere Spelzen, Hülsen, Grannen, Samenhülsen und Stängelteile verstanden, welche bei der Verarbeitung von Pflanzen und insbesondere der Gewinnung von Nahrungsmitteln, Tierfutter, Textilfasern oder dergleichen anfallen. Überraschenderweise können zur Bildung der erfindungsgemäßen Sanitäranordnung auch pflanzliche Materialien eingesetzt werden, welche für sich alleine betrachtet nur eine begrenzte Festigkeit und Dichte aufweisen, wobei dann die gewünschte Struktur des Formkörpers auch wesentlich von dem Netzwerk aus abgetötetem Mycel-Material bereitgestellt wird. Bei den beschriebenen pflanzlichen Rohstoffen liegt oft eine Faserstruktur vor, welche dann bei dem Verbundmaterial auf besonders vorteilhafte Weise mit dem Netzwerk aus Mycel-Material zusammenwirken kann.
  • Die Partikel sind im Rahmen der Erfindung durch das insbesondere mit den einzelnen Partikeln verwachsende Netzwerk aus Mycel-Material verbunden. Die entsprechenden Partikel weisen bevorzugt direkt oder indirekt aus biologischem Zellwachstum gebildete Strukturen oder Strukturbestandteile auf. Entsprechende Materialien sind dabei in einer sehr großen Vielfalt verfügbar, wodurch auch eine spezifische Anpassung erfolgen kann. In Betracht kommen zusätzlich zu den bereits zuvor ausgeführten Materialien beispielsweise auch gepresste Produkte wie Holzpellets und Presslinge aus Pflanzenabfällen, Fadenmaterialien aus pflanzlichen Rohstoffen wie Baumwoll-, Leinen- und Jutefasern, Holzschnitzel oder dergleichen.
  • Die Partikel sind bezogen auf den Wachstumsprozess des Netzwerkes aus Mycel-Material in einem gewissen Maße biologisch aktiv und notwendig, um den Formkörper auszubilden. Zusätzlich können gemäß einer Weiterbildung der Erfindung auch Bestandteile vorgesehen sein, welche zwar partikelförmig aber im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht oder nicht wesentlich biologisch aktiv sind. Entsprechende Bestandteile werden deshalb zur Unterscheidung als Füllstoffe bezeichnet. Als Füllstoffe kommen beispielsweise mineralische Materialien wie Sand und Splitt, Kohlefasern und Kunststoffprodukte wie Kunststofffasern in Betracht.
  • Die Dichte des Formkörpers kann beispielsweise zwischen 50 kg/m3 (Kilogramm pro Kubikmeter) und 300 kg/m3, insbesondere zwischen 100 kg/m3 und 200 kg/m3 betragen.
  • Um die erfindungsgemäße Sanitäranordnung bilden zu können, kann ein Wachstumssubstrat mit den Partikeln bereitgestellt werden, welche mit einem Wachstumssubstrat für die Bildung des Mycel-Materials versehen sind. Das Wachstumssubstrat kann insbesondere Pilzsporen enthalten, welche dann nach einer Aktivierung das Netzwerk aus Mycel-Material bilden, bevor das Mycel-Material nach der Ausbildung des Netzwerks deaktiviert, also insbesondere biologisch abgetötet wird.
  • Die mit dem Wachstumssubstrat für das Mycel-Material versehenen Partikel können insbesondere als loses Schüttmaterial bereitgestellt werden, welches dann als schüttfähige Masse eine freie Formgebung ermöglicht. Der Wachstumsprozess des Mycel-Materials kann dabei insbesondere durch Feuchtigkeit, Temperatur sowie weitere Umgebungsbedingungen wie die Zufuhr von Luft gesteuert bzw. kontrolliert werden.
  • Beispielsweise können die mit dem Wachstumssubstrat bereits versehenen Partikel in Säcken bereitgehalten werden. Dabei ist es auch möglich, dass die Partikel bereits eine für einen nachfolgenden Wachstumsprozess geeignete Feuchtigkeit aufweisen, wobei jedoch durch eine niedrige Lagerungstemperatur und/oder einen Luftabschluss während der Lagerung ein vorzeitiges Wachstum des Mycel-Materials unterbunden werden kann.
  • Hinsichtlich der Partikel ist es ein vielen Fällen ausreichend, wenn im Wesentlichen eine Art von Partikeln bereitgestellt wird, welche - wie zuvor beschrieben - beispielsweise als Abfallprodukte bei der Verarbeitung von pflanzlichen Rohstoffen angefallen sind. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, verschiedene Arten von Partikeln miteinander zu mischen, um die Eigenschaften des Verbundmaterials zu beeinflussen.
  • Erfindungsgemäß weist der Formkörper an der dem Sanitärkörper zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite komplementäre Topographie auf. Auch wenn andere Varianten im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen sind, kann der beschriebene Wachstumsprozess gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung dann erfolgen, wenn die mit dem Wachstumssubstrat versehenen Partikel bereits an der Verdecktseite anliegen. Die komplementäre Topographie ergibt sich dann unmittelbar.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Sanitärkörper an der Verdecktseite eine Kavität aufweist, in welcher der Formkörper angeordnet ist. Der beschriebene Wachstumsprozess kann dann direkt in der Kavität erfolgen. Die Kavität kann exemplarisch von der Unterseite einer Duschwanne, einer Badewanne mit Schürze oder dergleichen gebildet sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass lediglich die Kavität zumindest teilweise ausgefüllt wird. Es ist aber auch möglich, dass sich der Formkörper aus der Kavität herausgestreckt. Hierzu kann bei der Herstellung angrenzend an die Kavität eine entsprechende Form, beispielsweise durch Leisten, entfernbare Seitenwände, einen Rahmen oder dergleichen vorgesehen sein.
  • Bei gebräuchlichen Materialien des Sanitärkörpers sind die Nutzseite und die Verdecktseite üblicherweise mit einer glatten Oberfläche versehen, an der das Netzwerk aus Mycel-Material nicht unmittelbar anwachsen kann.
  • Der Sanitärkörper und der Formkörper können jedoch durch einen Formschluss, insbesondere ausschließlich durch einen Formschluss, miteinander verbunden sein.
  • Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Sanitärkörper an seiner Verdecktseite umlaufend oder bereichsweise eine Unterkantung aufweist. So weisen übliche Duschwannen und Badewannen aus Stahl-Emaille häufig einen C-förmigen Wannenrand auf, sodass dann an der Verdecktseite eine um den Umfang umlaufende Unterkantung vorhanden ist. Gleichzeitig bildet die Unterkantung mit dem C-förmigen Wannenrand auch die zuvor beschriebene Kavität, welche bei der Herstellung des Formkörpers durch die mit dem Wachstumssubstrat versehenen Partikel ausgefüllt werden kann. Nach der Ausbildung des Netzwerks und somit die Erzeugung des Formkörpers ist dieser dann durch Formschluss an dem Sanitärkörper befestigt.
  • Zusätzlich oder alternativ kann eine formschlüssige Verbindung zwischen Sanitärkörper und Formkörper auch durch andere Ausformungen erfolgen. Denkbar ist beispielsweise, dass der Sanitärkörper an der Verdecktseite Laschen, T-förmige Zapfen oder dergleichen aufweist, welche dann in dem Herstellungsprozess von dem Netzwerk aus Mycel-Material umschlossen werden.
  • Grundsätzlich können auch Elemente zur Erzeugung eines Formschlusses vorgesehen sein, die beispielsweise zusätzlich an den T-förmigen Zapfen, dafür vorgesehenen Gewindebolzen oder dergleichen befestigt sein können.
  • Da der Formkörper aus den Partikeln in Form eines Schüttmaterials durch die Ausbildung des Netzwerkes aus Mycel-Material gebildet wird, ergibt sich insgesamt eine sehr weitreichende Flexibilität. Beispielsweise ist es möglich, dass bei dem Wachstumsprozess bestimmte Bereiche, beispielsweise ein Ablaufbereich um ein Ablaufloch des Sanitärkörpers, freigehalten werden. Hierzu können beispielsweise Stopfen oder andere Füllstücke vorgesehen sein, welche dann nach dem Wachstumsprozess entnommen werden und entsprechende Freiräume in dem Formkörper bilden.
  • Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Funktionselement sich in den Formkörper hinein und gegebenenfalls auch hindurch erstreckt und vorzugsweise durch einen Formschluss mit dem Formkörper verbunden ist. Beispielsweise können Füße, Anschlusselemente, Ablaufrohre, Wärmetauscherrohre, Heizmatten oder dergleichen von den zunächst lose bereitgestellten Partikeln eingebettet sein, wobei dann durch die Ausbildung des Netzwerks ein solches Funktionselement in dem Formkörper angeordnet und vorzugsweise formschlüssig fixiert wird.
  • Die Funktionselemente können somit beispielsweise für die Ableitung von Wasser, eine Abstützung sowie eine Wärmeregulierung vorgesehen sein. Bei einer Wärmeregulierung mittels Wärmetauscherrohren kann je nach Einrichtung und Betrieb eine Heizfunktion und/oder Wärmerückgewinnung vorgesehen sein. Durch Heizmatten kann exemplarisch zur Komforterhöhung eine Bade- oder Duschwanne beheizt werden. Bei einer Badewanne können dann auch ohne das Nachlaufen von Warmwasser Temperaturverluste leicht ausgeglichen werden. Grundsätzlich kommt es des Weiteren auch in Betracht, den Sanitärkörper als Sanitärheizkörper auszugestalten, welcher insbesondere für eine Wandmontage eingerichtet ist.
  • Wie bereits zuvor erläutert, können die Partikel als loses Schüttmaterial bereitgestellt werden. Dabei versteht es sich, dass bei der Herstellung zunächst eine gewisse Verfestigung der Partikel zweckmäßig ist. Durch eine leichte Verfestigung können beispielsweise unerwünschte Hohlräume in dem Formkörper vermieden werden. Je nach Grad der Verfestigung kann die Dichte des Formkörpers in dem zuvor angegebenen Bereich von beispielsweise 50 kg/m3 und 300 kg/m3 auch eingestellt bzw. variiert werden.
  • Mikroskopisch wird die Struktur des Formkörpers durch die gegebenenfalls als Gemisch bereitgestellten Partikel und durch das Netzwerk aus Mycel-Material bestimmt. Diese mikroskopische Struktur kann in dem Formkörper an beliebigen Stellen gleich oder im wesentlich gleich sein, so dass der Formkörper dann hinsichtlich einer solchen Betrachtung als homogen oder im Wesentlichen homogen bezeichnet werden kann.
  • Alternativ ist es aber auch möglich, dass bei einer solchen Betrachtung wesentliche Parameter wie die Art der Partikel und/oder die Dichte ändern, um dann in diesem Sinne einen inhomogenen Formkörper bereitzustellen. Dadurch ist es unter anderem auch möglich, den Formkörper an spezifische Anforderungen anzupassen. Beispielsweise kann in Bereichen des Formkörpers mit einer hohen Belastung bei der Herstellung die zunächst lose Schütte stärker verfestigt werden als in Bereichen mit einer geringen Belastung, so dann entsprechend auch Abschnitte mit unterschiedlicher Dichte und Festigkeit resultieren. Zusätzlich oder alternativ kann eine entsprechende Anpassung auch durch unterschiedliche Arten von Partikel erfolgen.
  • Exemplarisch könnten beispielsweise bei einer Dusch- oder Badewanne im Randbereich eine ersten Art bzw. ein erstes Gemisch von Partikeln angeordnet werden, welche dort zu einer hohen Festigkeit des Formkörpers beitragen, während dann in einem mittleren Bereich eine geringere Festigkeit durch eine zweite Art bzw. ein zweites Gemisch von Partikeln vorgesehen sein kann. Besonders vorteilhaft ist aber auch dann, dass durch das durchgehende Netzwerk auch Mycel-Material ein in seiner inneren Struktur integral verbundenes Bauteil erzeugt wird.
  • Grundsätzlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene Arten von Partikeln als weitgehend homogene oder auch bereichsweise unterschiedliche Mischung eingesetzt werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Sanitärkörper aus Stahl-Emaille gebildet ist. Alternativ kommen auch andere Materialien wie beispielsweise Keramik, Acryl, Glas und Edelstahl in Betracht. Bei dem besonders bevorzugten Material Stahl-Emaille können die Nutzseite und die Verdecktseite unterschiedlich ausgestaltet sein. Beispielsweise kann an der Verdecktseite lediglich eine Grundemaillierung vorgesehen sein, während an der Nutzseite eine Deckemaillierung auf die Grundemaillierung aufgebracht ist.
  • Wie bereits zuvor dargelegt, wird sich bei einer Vielzahl von Materialien die Oberfläche des Sanitärkörpers an der Verdecktseite nicht unmittelbar durch ein Verwachsen mit dem Mycel-Material mit dem Formkörper verbinden.
  • Es kann in diesem Zusammenhang jedoch vorgesehen sein, dass der Formkörper über zumindest ein Verbindungselement an dem Sanitärkörper befestigt ist, wobei das Verbindungselement adhäsiv an der Verdecktseite anhaftet und in das Netzwerk aus Mycel-Material eingebunden ist. Das Verbindungselement kann beispielsweise einen Grundkörper aus Stoff, Holz oder dergleichen aufweisen, der einerseits an der Verdecktseite mit Klebstoff befestigt und andererseits einer gegenüberliegenden Seite das An- bzw. Einwachsen des Mycel-Materials ermöglicht.
  • Wenn der Formkörper, wie beschrieben, nicht unmittelbar über das Netzwerk aus Mycel-Material an der Oberfläche des Sanitärkörpers an der Verdecktseite verbunden ist, sondern durch einen Formschluss und/oder zumindest ein Verbindungselement befestigt ist, ergeben sich am Ende eines Lebenszyklus der Sanitäranordnung auch gute Recyclingmöglichkeiten. Bei einem Formschluss kann der Formkörper beispielsweise durch ein Herausbrechen bzw. Zerbrechen von dem Sanitärkörper getrennt werden. Ähnliches gilt, wenn die Befestigung zusätzlich alternativ bereichsweise über einzelne Verbindungselemente erfolgt.
  • Der Sanitärkörper und der Formkörper bzw. daraus gebildete Bruchstücke können dann separat gehandhabt werden. Insbesondere ein Sanitärkörper aus Stahl-Emaille kann wieder in der Stahlerzeugung eingesetzt werden, wobei die Emaillierung als schlackebildende Komponente bei dem Einsatz von gemischten Metall-Abfällen besonders vorteilhaft sein kann.
  • Bei Stahl-Emaille oder anderen magnetischen bzw. magnetisierbaren Materialien ergibt sich auch die Möglichkeit, Funktionselemente, Verbindungselemente oder auch nachfolgend beschriebene Leisten oder Rahmen mittels Magneten zu positionieren und/oder zu halten. Auch wenn beispielsweise Funktionselemente und Verbindungselemente bei der fertiggestellten Sanitäranordnung durch das Material des Formkörpers umschlossen und gehalten sind, ergibt sich eine besonders einfach Handhabung während des Herstellungsprozesses, wobei durch eine magnetische Fixierung ein versehentliches Verrutschen oder Verschieben vermieden werden können.
  • Gerade wenn die Partikel aus pflanzlichem Material gebildet sind, können der Formkörper oder auch daraus gebildete Bruchstücke am Ende eines Lebenszyklus kompostiert oder auch verbrannt werden, wobei durch den Einsatz ausschließlich pflanzlicher Materialien hinsichtlich freiwerdender CO2-Immissionen zumindest ein Kreislauf ermöglicht wird und keine fossilen Bestandteile freigesetzt werden.
  • Eine Kompostierung ist möglich, wenn der Formkörper gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung insgesamt kompostierbar ist und insbesondere im Wesentlichen oder vollständig aus den Partikeln und dem Netzwerk aus Mycel-Material besteht.
  • Bei geeigneten Partikeln aus pflanzlichem Material, dem abgetöteten Mycel-Material als verbindendem Netzwerk sind bei einer Kompostierung keine negativen Einflüsse auf die Umgebung zu befürchten und es resultieren üblicherweise auch keine schädlichen Abbauprodukte.
  • Hinsichtlich der Bindung von Biomasse und damit die Bindung von CO2 kann die Zersetzung über einen langen Zeitraum sogar vorteilhaft sein. Es versteht sich, dass bei einer Kompostierung gegebenenfalls zuvor in den Formkörper eingebundene Funktionselemente wie beispielsweise Füße, Anschlusselemente, Ablaufrohre, Wärmetauscherrohre oder dergleichen wieder zu entfernen sind, wenn nicht auch diese selbst kompostierbar sind. Diese Funktionselemente können in der Regel jedoch leicht nach dem Ablauf eines Lebenszyklus aus dem Formkörper herausgebrochen werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausstattung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Oberfläche des Formkörpers durch das Mycel-Material im Wesentlichen geschlossen ist. Insbesondere soll die Oberfläche des Formkörpers dort im Wesentlichen geschlossen sein, wo diese nicht an dem Sanitärkörper anliegt, sondern frei liegt.
  • Eine solche im Wesentlichen geschlossene Oberfläche kann durch den beschriebenen Wachstumsprozess gebildet werden. Während in dem Formkörper die einzelnen Partikel durch das Netzwerk aus Mycel-Material verbunden sind, kann der Formkörper an der Oberfläche weitgehend gleichmäßig zuwachsen. Eine im Wesentlichen geschlossene Oberfläche des Formkörpers aus dem Mycel-Material kann auch zu einer verbesserten Festigkeit und Widerstandsfähigkeit beitragen. Grundsätzlich können im Nachhinein auch Beschichtungen, Imprägnierung oder dergleichen auf der im Wesentlichen geschlossenen Oberfläche leicht aufgebracht werden, wobei dafür vorzugsweise biologisch unbedenkliche und insbesondere kompostierbare Stoffe eingesetzt werden.
  • Wie zuvor dargestellt, kann der Formkörper gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung in wesentlichen oder ausschließlich aus den gegebenenfalls als Gemisch bereitgestellten Partikeln und dem Netzwerk aus Mycel-Material bestehen. Bevorzugt ist vorgesehen, dass der Anteil von Partikeln und dem Netzwerk aus Mycel-Material zusammen zumindest 80 Gew.-%, insbesondere zumindest 90 Gew.-% bezogen auf den gesamten Formkörper beträgt. Zusatzstoffe können beispielsweise vorgesehen sein, um die Brandbeständigkeit und/oder die biologische Beständigkeit zu verbessern oder auch die Wasseraufnahmefähigkeit des Formkörpers zu verändern. Sofern entsprechende Zusatzstoffe bei der Herstellung den Wachstumsprozess des Netzwerkes aus Mycel-Material nicht beeinträchtigen, können diese bereits in dem bereitgestellten Schüttmaterial enthalten sein.
  • Wenn der Sanitärkörper auf einem Untergrund abgestützt ist, kann die Verdecktseite bezogen auf einen Montagezustand eine Unterseite des Sanitärkörpers bilden, wobei der Formkörper als Tragelement für eine Abstützung des Sanitärkörpers auf dem Untergrund vorgesehen sein kann.
  • Die erfindungsgemäße Sanitäranordnung kann nicht nur auf ökologisch vorteilhafte Weise hergestellt und am Ende eines Lebenszyklus gehandhabt werden. Zusätzlich ergeben sich auch besonders gute Funktionseigenschaften.
  • Durch seine Struktur weist der Formkörper hinsichtlich einer Wärmeleitung sowie einer Schallübertragung dämpfende Eigenschaften auf. Wie auch zuvor dargelegt, kann die Dichte des Formkörpers exemplarisch in einem Bereich zwischen 100 kg/m3 und 300 kg/m3, insbesondere zwischen 100 kg/m3 und 200 kg/m3 betragen. Beispielsweise ist eine Dichte von etwa 150 kg/m3 geeignet, wobei die Dichte dann oberhalb der Dichte von üblichen Hartschaum-Materialien auf Kunststoffbasis liegt. Hinsichtlich der Handhabung und Montage der Sanitäranordnung kann ein entsprechend erhöhtes Gesamtgewicht in der Regel in Kauf genommen werden, insbesondere wenn der Sanitärkörper im Vergleich zu dem Formkörper ein hohes Eigengewicht aufweist, wie es beispielsweise bei Sanitärkörpern aus Stahl-Emaille häufig der Fall ist. Hinsichtlich einer Schallabsorption kann die größere Dichte des Formkörpers im Vergleich zu Hartschaum-Materialien aus Kunststoff jedoch besonders vorteilhaft sein und neben einer guten Schalldämmung zu einem aus Sicht eines Benutzers als angenehmen wahrgenommenen Klang beitragen.
  • Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung der zuvor beschriebenen Sanitäranordnung, wobei ein eine nicht-ebene Verdecktseite aufweisender Sanitärkörper bereitgestellt wird, mit einem Wachstumssubstrat für das Mycel-Material versehene Partikel insbesondere als loses Schüttmaterial auf die nicht-ebene Verdecktseite aufgebracht werden und dadurch mit einer zu der nicht-ebenen Verdecktseite komplementären Topographie angeordnet werden, das Wachstumssubstrat - gegebenenfalls nach einer Komprimierung - aktiviert wird und die Partikel durch das Wachsen eines Netzwerks aus Mycel-Material verbunden werden und das Mycel-Material nach der Ausbildung des Netzwerks deaktiviert wird.
  • Die Aktivierung des Wachstumssubstrates kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass eine geeignete Feuchtigkeit, eine geeignete Temperatur sowie eine Luftzufuhr bereitgestellt werden. Die Deaktivierung des Mycel-Materials nach der Ausbildung des Netzwerkes kann beispielsweise durch eine Temperaturerhöhung erfolgen, bei der das biologisch aktive Material, insbesondere ein entsprechender Pilz, abgetötet wird.
  • Um das Mycel-Material nach der Ausbildung des Netzwerkes zu deaktivieren, d. h. den Wachstumsprozess zu beenden, kann eine Erhitzung auf beispielsweise über 70 °C erfolgen, bei der der Formkörper auch getrocknet wird.
  • Auch für das vorherige Wachstum des Netzwerkes aus Mycel-Material ist vorzugsweise eine kontrollierte Umgebung vorgesehen, wobei insbesondere Vorgaben für eine Luftfeuchtigkeit und eine Umgebungstemperatur eingehalten werden. Die Umgebungstemperatur kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 25 °C und 45 °C betragen.
  • Die zuvor genannten Materialien für den Sanitärkörper wie Keramik, Acryl, Glas, Edelstahl und besonders bevorzugt Stahl-Emaille weisen eine ausreichende Temperaturbeständigkeit für die Durchführung des Verfahrens auf. Bei Stahl-Emaille ergibt sich der Vorteil, dass bei einem integrierten Produktionsprozess auch Abwärme von einem Brennprozess der Emaillierung genutzt werden kann. Selbst bei einer weiteren und/oder mehrstufigen Nutzung der Abwärme können somit auch im Vergleich zu dem eigentlichen Brennprozess niedrige Temperaturen von beispielsweise 70 °C leicht aus Abwärme bereitgestellt werden.
  • Der Wachstumsprozess wird im Rahmen der Erfindung so lange aufrecht erhalten, bis sich das Netzwerk mit einer ausreichenden Festigkeit und gegebenenfalls auch eine im Wesentlichen geschlossene Oberfläche in dem freiliegenden Bereich des Formkörpers gebildet hat. Bei dem Wachstumsprozess ist üblicherweise eine ausreichende Luftzufuhr sicherzustellen, wobei grundsätzlich aber auch luftdurchlässige Membranen wie Netze, Stoffe oder auch gelochte bzw. perforierte Schichten aus Metall, Holz, Pappe oder Kunststoff in den Formkörper eingebracht oder auf den Formkörper aufgelegt werden können. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass solche zusätzliche Materialien eine Verwertung und/oder eine Kompostierung des Formkörpers am Ende eines Lebenszyklus nicht oder zumindest nicht wesentlich beeinträchtigen.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren im Rahmen eines Ausführungsbeispiels erläutert.
  • Es zeigen:
    • 1 ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Sanitäranordnung, welche einen Sanitärkörper und einen Formkörper umfasst,
    • 2 den Sanitärkörper gemäß der 1 in einer Schnittdarstellung,
    • 3A bis 3D Verfahrensschritte zur Herstellung der Sanitäranordnung,
    • 4 bis 8 alternative Ausgestaltungen der Sanitäranordnung,
    • 9 bis 11 mögliche Detailausgestaltungen der Sanitäranordnung,
    • 12 eine alternative Ausgestaltung der Sanitäranordnung bei der Herstellung,
    • 13 eine weitere Ausgestaltung der Sanitäranordnung.
  • Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Sanitäranordnung mit einem eine Nutzseite 1 und eine nicht-ebene Verdecktseite 2 aufweisenden Sanitärkörper 3 und einem an der Verdecktseite 2 angeordneten Formkörper 4. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet der Sanitärkörper 3 eine flache Duschwanne, wobei die Nutzseite 1 die sichtbare Oberseite der Duschwanne bildet. Die Verdecktseite 2 ist gegenüberliegend angeordnet, wobei dort die Abstützung des Sanitärkörpers 3 an einem nicht dargestellten Boden vorgesehen sein kann. Die Verdecktseite 2 ist deshalb in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch als Montageseite zu bezeichnen.
  • Der Formkörper 4 ist von einem Verbundmaterial gebildet, welches eine Vielzahl von Partikeln 9 aufweist, die durch ein Netzwerk aus biologisch nicht mehr aktivem Mycel-Material verbunden sind, wobei der Formkörper 4 an einer dem Sanitärkörper 3 zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite 2 komplementäre Topographie aufweist. Bis auf einen ausgesparten Bereich um eine Ablauföffnung 5 liegt der Formkörper 4 durch die komplementäre Topographie flächig an der Verdecktseite 2 an.
  • In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sanitärkörper 3 aus einem Schichtmaterial, insbesondere aus Stahl-Emaille gebildet, wobei das Schichtmaterial eine im Wesentlichen gleichbleibende Schichtdicke aufweist.
  • In der 1 ist zu erkennen, dass der Sanitärkörper 3 an der Verdecktseite 2 eine umlaufende Unterkantung 6 aufweist, wobei der Formkörper 4 auch den Bereich der Unterkantung 6 ausfüllt. Entsprechend sind der Sanitärkörper 3 und der Formkörper 4 sicher durch einen Formschluss verbunden.
  • Die Partikel 9 sind aus pflanzlichem Material gebildet. Die Partikel 9 sind zumindest teilweise aus zumindest einem Material ausgewählt aus der Gruppe Hanf, Stroh, Holzspäne, Gräser und pflanzliche Abfallprodukte einschließlich Spreu gebildet. Geeignet sind beispielsweise Hanf-Rispen, die bei der Textilherstellung als Abfallprodukte anfallen. Hanf-Rispen und andere pflanzliche Materialien könnten in der Regel mit geringen Kosten bereitgestellt werden.
  • Ein Querschnitt durch den gesamten Sanitärkörper 3 ist in der 2 dargestellt.
  • Die 3A bis 3D zeigen Schritte zur Herstellung der erfindungsgemäßen Sanitäranordnung.
  • Zunächst wird der in 2 wiedergegebene Sanitärkörper 3 derart bereitgestellt, dass die Verdecktseite 2 nach oben und die Nutzseite 1 nach unten angeordnet sind. Auf die Unterkantung 6 werden dann Randleisten 7 aufgelegt werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Sanitärkörpers 3 aus Stahl-Emaille können die Randleisten 7 beispielsweise mittels Magneten lösbar angeordnet werden.
  • Nachfolgend wird gemäß der 3B im Bereich der Ablauföffnung 5 ein Stopfen 8 angeordnet. Dieser kann beispielsweise klemmend an der Ablauföffnung 5 und/oder ebenfalls magnetisch fixiert sein.
  • Gemäß der 3C werden nachfolgend mit einem Wachstumssubstrat für das Mycel-Material versehene Partikel 9 als loses Schüttmaterial auf die nicht-ebene Verdecktseite 2 aufgebracht, wodurch die Partikel 9 mit einer zu der nicht-ebenen Verdecktseite 2 komplementären Topographie angeordnet werden.
  • Die Partikel 9 werden bis zu der Höhe der Randleisten 7 eingefüllt und gegebenenfalls in einem geeigneten Maße verdichtet. Die als loses Schüttmaterial aufgebrachten Partikel 9 können auch auf der Höhe der Randleisten 7 gerade abgezogen werden.
  • Unter Berücksichtigung der 1 und 2 wird deutlich, dass der Sanitärkörper 3 an der Verdecktseite 2 eine Kavität bildet, in welcher der Formkörper 4 erzeugt wird. Durch die auf die Unterkantung 6 aufgelegten Randleisten 7 wird dann erreicht, dass der Formkörper 4 nach unten über den Rand des Sanitärkörpers 3 vorsteht (siehe 1).
  • Ausgehend von der 3C wird das Wachstumssubstrat aktiviert. Dies führt dazu, dass die Partikel 9 durch das Wachsen eines Netzwerkes aus Mycel-Material untereinander verbunden werden. Des Weiteren bildet sich dort, wo der Formkörper 4 frei liegt, durch das Mycel-Material eine im Wesentlichen geschlossene Oberfläche.
  • Die Aktivierung des Wachstumssubstrates erfolgt durch geeignete Umgebungsbedingungen, wobei die Partikel 9 vorzugsweise bereits feucht bereitgestellt werden und dann zur Aktivierung des Wachstumssubstrates und während des anschließenden Wachstumsprozesses mit einer geeigneten Umgebungstemperatur und -atmosphäre beaufschlagt werden. Das Wachsen des Netzwerkes aus Mycel-Material erfolgt bei einer gegenüber Zimmertemperatur erhöhten Temperatur von beispielsweise zwischen 25 °C und 45 °C.
  • Wenn sich in dem Volumen im ausreichenden Maße das Netzwerk aus Mycel-Material ausgebildet hat und vorzugsweise sich auch eine zumindest im Wesentlichen geschlossene Oberfläche in dem freiliegenden Bereich des Formkörper 4 gebildet hat, erfolgt eine Deaktivierung des Mycel-Materials durch eine Erwärmung.
  • Die in der 3C dargestellte Anordnung wird dazu auf eine Temperatur von beispielsweise mehr als 70 °C erhitzt, wobei biologisch aktive Pilz-Bestandteile des Wachstumssubstrates abgetötet werden und die Zellstruktur des Mycel-Materials verbleibt. Durch diese abschließende Deaktivierung wird die endgültige Struktur des Formkörpers 4 fixiert, welcher dann langfristig beständig ist.
  • Schließlich werden gemäß der 3D die Randleisten 7 und der Stopfen 8 entfernt, um die fertige Sanitäranordnung zu bilden, welche als Ausschnitt in der 1 dargestellt ist.
  • Der vollständig aus biologischen und ökologisch vorteilhaften Material gebildete Formkörper 4 zeichnet sich durch gute Funktionseigenschaften aus. Neben einer guten Langlebigkeit wird auch eine gute Isolation hinsichtlich einer Wärmeleitung und Schallübertragung erreicht.
  • Am Ende eines Lebenszyklus können der Sanitärkörper 3 und der Formkörper 4 relativ leicht wieder voneinander getrennt werden. Dazu ist es ausreichend, nach einer Demontage der Sanitäranordnung den Formkörper 4 aus dem Sanitärkörper 3 herauszubrechen. Dabei ist es von Vorteil, dass der Formkörper 4 einerseits gute mechanische Eigenschaften während der Benutzung aufweist, andererseits jedoch bei mechanischen Einwirkungen auch zerbrochen werden kann. Entsprechende mechanische Einwirkungen treten jedoch bei der Montage und Nutzung der Sanitäranordnung in der Regel nicht auf.
  • Die 4 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Sanitäranordnung, wobei der Sanitärkörper 3 als Badewanne mit einer umlaufenden Schürze ausgebildet ist. Auch dieser Sanitärkörper 3 bildet eine Kavität, in welcher der Formkörper 4 angeordnet ist.
  • In der rein schematischen Darstellung der 4 weist der mit seiner Nutzseite 1 nach unten gedrehte Sanitärkörper 3 keine Unterkantung auf, sodass der Formkörper 4 in der aufrechten Montageposition des Sanitärkörpers 3 gegebenenfalls herausfallen kann, wenn - wie exemplarisch dargestellt - die Wände des Sanitärkörpers 3 bezogen auf einen Montagezustand nach unten gerade oder aufeinander zu verlaufen.
  • Bei den üblichen Materialien für den Sanitärkörper 3 und insbesondere bei dem besonders bevorzugten Material Stahl-Emaille ergibt sich an der Oberfläche der Verdecktseite 2 keine unmittelbare Verbindung mit dem Formkörper 4, weil das Netzwerk aus Mycel-Material nicht direkt mit dem Sanitärkörper 3 verwächst.
  • Bei Bedarf können aber auch bei der Ausstattung gemäß der 4 der Sanitärkörper 3 und der Formkörper 4 miteinander verbunden werden, wozu in der 4 schematisch eine Klebefuge 10 angedeutet ist. Am Ende eines Lebenszyklus kann eine solche Klebefuge 10 auch leicht entfernt werden, um dann den Sanitärkörper 3 und den Formkörper 4 getrennt voneinander zu handhaben und zu verwerten. Weitere Möglichkeiten einer Verbindung zwischen Sanitärkörper 3 und Formkörper 4 werden nachfolgend im Zusammenhang mit den 5 und 9 erläutert.
  • Die 5 zeigt eine weitere Variante einer Sanitäranordnung, wobei der Sanitärkörper 3 als Duschfläche ausgestaltet ist, welche an ihrem Rand keine Unterkantung 6 oder Abwinkelung aufweist. Entsprechend bildet der Sanitärkörper 3 an der Verdecktseite 2 keine Kavität, in welcher der Formkörper 4 bereits während der Herstellung angeordnet werden kann. Um bei der Sanitäranordnung gemäß der 5 den Formkörper 4 bilden zu können, können beispielsweise randseitige umlaufende Leisten oder eine entsprechende Form vorgesehen sein.
  • Um ohne eine randseitige Unterkantung 6 eine formschlüssige Verbindung zwischen den Sanitärkörper 3 und dem Formkörper 4 zu ermöglichen, weist der Sanitärkörper 3 an der Verdecktseite 2 T-förmige Bolzen 11 auf, wobei dann der Formkörper 4 formschlüssig an den T-förmigen Bolzen 11 gehalten ist. Die dargestellte Ausführung mit T-förmigen Bolzen 11 ist lediglich exemplarisch. Eine entsprechende formschlüssige Verbindung kann beispielsweise auch durch Laschen, gelochte Bleche oder dergleichen erreicht werden.
  • Gemäß der 1 und 5 ist bei dem Formkörper 4 der Bereich unmittelbar um die Ablauföffnung 5 ausgespart. Grundsätzlich können jedoch auch größere Bereiche ausgespart werden.
  • Die 6 zeigt in diesem Zusammenhang exemplarisch einen Sanitärkörper 3 in Form einer Duschwanne mit einer Unterkantung 6. Wie auch gemäß den 3A bis 3C ist für die Ausbildung des Formkörpers 4 die Auflage von Randleisten 7 auf der Unterkantung 6 vorgesehen. Des Weiteren wird ein Freiraum 12 von einem ringförmigen Füllstück 13 freigehalten. Die mit dem Wachstumssubstrat für das Mycel, Material versehenen Partikel 9 werden lediglich an dem äußeren Umfang des ringförmigen Füllstücks 13 eingebracht, um entsprechend den Formkörper 4 rahmenförmig auszugestalten.
  • Selbstverständlich ist es auch möglich, den Formkörper in ähnlicher Weise mit mehreren voneinander separaten Segmenten zu bilden.
  • Die 7 zeigt eine Ausgestaltung der Sanitäranordnung, bei der an dem Formkörper 4 mehrere Füße 14 angeordnet sind. Die Füße 14 ermöglichen dann eine genaue Ausrichtung der Sanitäranordnung während der Montage. Verschiedene Möglichkeiten zur Befestigung der Füße 14 werden auch nachfolgend im Zusammenhang mit der 11 erläutert.
  • Die 8 zeigt eine mögliche Ausgestaltung der Sanitäranordnung mit einem mehrteiligen Sanitärkörper 3. Die Teile des Sanitärkörpers 3 sind aufgrund ihrer Geometrie durch den Formkörper 4 formschlüssig miteinander verbunden.
  • Wie bereits zuvor erläutert, ergibt sich in der Regel keine unmittelbare Verbindung zwischen der Oberfläche des Sanitärkörpers 3 an der Verdecktseite 2 und dem daran angrenzenden Formkörper 4. In diesem Zusammenhang zeigt die 9 ein Verbindungselement 15. Das Verbindungselement 15 ist an der Verdecktseite 2 des Sanitärkörpers durch Klebstoff 16 befestigt, wobei auch sehr geringe Mengen an gegebenenfalls lösbaren und/oder biologisch abbaubaren Klebstoff 16 möglich sind. Das Verbindungselement 15 ist dabei so ausgeführt, dass es in das Netzwerk aus Mycel-Material eingebunden ist. Das Verbindungselement 15 kann beispielsweise aus einem Textil oder Holz gebildet sein, wobei das Verbindungselement 15 auch bei der Herstellung mit einem Wachstumssubstrat für das Mycel-Material versehen sein kann.
  • Wie zuvor erläutert, ist bei der Herstellung der Sanitäranordnung für die Ausbildung des Netzwerkes aus Mycel-Material eine Luftzufuhr notwendig. Entsprechend liegt der Formkörper 4 an der Verdecktseite 2 üblicherweise auch frei, wobei dort die Oberfläche des Formkörpers 4 durch das Mycel-Material im Wesentlichen geschlossen sein kann.
  • Die 10 zeigt, dass an der gemäß dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen freiliegenden Seite des Formkörpers 4 grundsätzlich auch eine abschließende Schicht 17 vorgesehen sein kann, wenn diese luftdurchlässig ist. Geeignet können beispielsweise luftdurchlässige Textilien oder auch eine mit Öffnungen versehene Schicht aus Holz sein.
  • Die 11 zeigt exemplarisch verschiedene Befestigungsmöglichkeiten des Fußes 14, wie er zuvor auch in der 7 dargestellt ist. Hierzu kann der Fuß 14 zweckmäßigerweise einen Flansch 18 aufweisen, um eine gleichmäßige Kraftverteilung zu erreichen. Verschiedene Positionen des Flansches 18 sind gestrichelt dargestellt. Beispielsweise kann der Flansch 18 direkt an den Sanitärkörper 3 angrenzen. Es ergibt sich dann der Vorteil, dass das Gewicht von dem Sanitärkörper 3 direkt auf den Fuß 14 übertragen werden kann. Nachteilig ist dann jedoch, dass die isolierende Wirkung bei der Übertragung von Wärme und Schall beeinträchtigt sein kann.
  • Der Flansch 18 kann in dem Formkörper 4 enden und somit vollständig von dem Verbundmaterial umschlossen sein. Es ergibt sich dann eine formschlüssige Fixierung des Flansches 18 in dem Formkörper 4, wobei der Flansch 18 entgegen der zuvor beschriebenen Variante auch räumlich von dem Sanitärkörper 3 beabstandet ist. Der Flansch 18 kann auch Öffnungen aufweisen, um die Einbindung in den Formkörper 4 weiter zu verbessern.
  • Schließlich kann der Flansch 18 auch an der Oberfläche des Formkörpers 4 aufliegen, wobei dort dann jedoch eine geeignete Befestigung, beispielsweise mittels Klebstoff oder dergleichen, zweckmäßig ist. Ähnlich wie die dargestellten Füße 14 können zusätzlich oder alternativ auch andere, gegebenenfalls vorstehende Funktionselemente durch ein Einwachsen in das Netzwerk aus Mycel-Material in den Formkörper 4 integriert werden.
  • 12 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Sanitäranordnung mit einem Sanitärkörper 3 in Form eines Waschbeckens während der Herstellung. Wie auch zuvor erläutert, bildet die Verdecktseite 2 des eine Beckenform aufweisenden Sanitärkörpers 3 eine Kavität für die Aufnahme der Formkörper 4. Der Formkörper 4 ist durch eine Unterkantung 6 fixiert und erstreckt sich aus der Kavität heraus.
  • Entgegen der in diesem Zusammenhang zuvor beschriebenen Randleisten 7 ist für die Begrenzung des Formkörpers 4 ein einfacher umfangseitig geschlossener Rahmen 19 vorgesehen, der mit einer Stufe 20 auf der Unterkantung 6 aufliegt. Der Rahmen 19 ist in seiner Größe zwar genau auf die Umfangsform des Sanitärkörpers 3 abzustimmen, kann dann jedoch besonders leicht und sicher gehandhabt werden. Durch den vergleichsweise hohen Rahmen bildet der Formkörper 4 unterhalb des Sanitärkörpers 3 einen höheren Sockel aus, in welchen auch Funktionselemente leicht während des Herstellungsprozesses integriert, nämlich einfach eingesetzt werden können. Hierzu ist exemplarisch eine Aufnahmedose 21 für ein zapfenförmiges Verbindungselement einer Verkleidung wiedergegeben. Mit einer solchen nicht dargestellten Verkleidung kann der von dem Formkörper 4 gebildete Sockel bei der Montage abgedeckt werden.
  • Wie in der 12 dargestellt, ist der Sanitärkörper 3 entgegen seiner späteren Ausrichtung bei der Nutzung mit der Nutzseite 1 nach unten angeordnet, um an der Verdecktseite 2 den Formkörper auszubilden. Die Abstützung des Rahmens 19 über die auf der Unterkantung 6 aufliegende Stufe 20 ist dabei rein exemplarisch. Während gemäß der 12 der Formkörper 4 gegenüber dem äußeren Rand des Sanitärkörpers 3 zurückspringt, kommen ebenfalls ein bündiger Übergang oder auch ein gegenüber dem Sanitärkörper 3 seitlich überstehender Formkörper 4 in Betracht. Gegebenenfalls sind dann die Entnahme der Sanitäranordnung aus dem Rahmen 19 in eine entgegengesetzte Richtung und/oder ein mehrteiliger Rahmen bzw. eine vergleichbare Begrenzung vorzusehen.
  • Zusätzlich oder alternativ zu der dargestellten Aufnahmedose 21 können auch andere Funktionselemente wie beispielsweise elektrische Steckdosen, Fluidanschlüsse, Displays, Bedienfelder einschließlich Touch-Panels, Fächer, Schubladen usw. vorgesehen sein.
  • Auch die Anbringung einer Verkleidung über die Aufnahmedosen 21 ist lediglich exemplarisch. In Betracht kommen unter anderem auch eine Lackierung und ein direktes Aufbringen einer Dekorschicht als Folie oder Platte.
  • Die 13 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Sanitäranordnung in Form eines Sanitärheizkörpers. Die Nutzseite 1 des Sanitärkörpers 3 aus Stahl-Emaille ist unter ästhetischen Gesichtspunkten ausgeformt, wobei die Verdecktseite 2 eine entsprechende nicht-ebene Form aufweist. An der Verdecktseite 2 schließt eine Heizmatte 22 direkt an den Sanitärkörper 3 an. Dabei kann es ausreichend sein, wenn die Heizmatte 22 bei der Herstellung lediglich eingelegt wird. Alternativ ist auch eine Verbindung, insbesondere durch ein Verbindungsmaterial mit einer guten Wärmeleitfähigkeit, möglich. Eine Anschlussleitung 23 der Heizmatte 22 erstreckt sich für einen elektrischen Anschluss des Sanitärheizkörpers durch den Formkörper 4 hindurch.

Claims (13)

  1. Sanitäranordnung mit einem eine Nutzseite (1) und eine nicht-ebene Verdecktseite (2) aufweisenden Sanitärkörper (3) und einem an der Verdecktseite (2) angeordneten Formkörper (4), dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) von einem Verbundmaterial gebildet ist, welches eine Vielzahl von Partikeln aufweist, die durch ein Netzwerk aus Mycel-Material verbunden sind, wobei der Formkörper (4) an einer dem Sanitärkörper (3) zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine zu der nicht-ebenen Verdecktseite (2) komplementäre Topografie aufweist.
  2. Sanitäranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel aus pflanzlichem Material gebildet sind.
  3. Sanitäranordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Partikel zumindest teilweise aus zumindest einem Material ausgewählt aus der Gruppe Hanf, Stroh, Holzspäne, Gräser und pflanzlichen Abfallprodukten einschließlich Spreu gebildet sind.
  4. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sanitärkörper (3) an der Verdecktseite (2) eine Kavität aufweist, in welcher der Formkörper (4) angeordnet ist.
  5. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sanitärkörper (3) und der Formkörper (4) durch einen Formschluss verbunden sind.
  6. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sanitärkörper (3) an der Verdecktseite (2) eine umlaufende Unterkantung (6) aufweist.
  7. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Funktionselement sich in den Formkörper (4) hinein erstreckt und vorzugsweise mit dem Formkörper (4) durch einen Formschluss verbunden ist.
  8. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sanitärkörper (3) an der Verdecktseite (2) eine Oberfläche aufweist, welche mit dem Formkörper (4) nicht unmittelbar verbunden ist.
  9. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das der Sanitärkörper (3) aus Stahl-Emaille gebildet ist.
  10. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Formkörper (4) über zumindest ein Verbindungselement (15) an dem Sanitärkörper (3) befestigt ist, wobei das Verbindungselement (15) adhäsiv an der Verdecktseite (2) anhaftet und in das Netzwerk aus Mycel-Material eingebunden ist.
  11. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdecktseite (2) bezogen auf einen Montagezustand eine Unterseite des Sanitärkörper (3) bildet und dass der Formkörper (4) als Tragelement für eine Abstützung des Sanitärkörpers (3) auf einem Untergrund vorgesehen ist.
  12. Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichte des Formkörpers (4) zwischen 50 kg/m3 und 300 kg/m3 beträgt.
  13. Verfahren zur Herstellung einer Sanitäranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei a. ein eine nicht-ebene Verdecktseite (2) aufweisender Sanitärkörper (3) bereitgestellt wird, b. mit einem Wachstumssubstrat für das Mycel-Material versehene Partikel auf die nicht-ebene Verdecktseite (2) aufgebracht werden und dadurch mit einer zu der nicht-ebenen Verdecktseite (2) komplementären Topografie angeordnet werden, c. das Wachstumssubstrat aktiviert wird und die Partikel durch das Wachsen eines Netzwerkes aus Mycel-Material verbunden werden, d. das Mycel-Material nach der Ausbildung der Netzwerkes deaktiviert wird.
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