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Die vorgestellte Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein Spritzgusssystem und ein Spritzgusssystem gemäß den beigefügten Ansprüchen.
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Spritzgusssysteme sind allgemein bekannt. Sie werden in Spritzgießwerkzeugen eingesetzt, um eine fließfähige Masse bei einer definierten Temperatur sowie unter Druck einem trennbaren Werkzeugblock (Formnest) zuführen.
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Um die Qualität der herzustellenden Artikel im Angusspunkt zu verbessern, werden die Spritzgusssysteme als Nadelverschlusssysteme ausgebildet, die mittels einer oder mehrerer Verschlussnadel(n) jeweils zugeordnete Angussöffnungen im Formnest kontrolliert öffnen und schließen. Die Verschlussnadeln werden hierbei meist über eine Antriebseinheit von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung gebracht, wobei jede Verschlussnadel im werkzeugseitigen Bereich des Spritzgusssystem axialverschieblich gelagert und mit einem hydraulischen, pneumatischen oder elektrischen Antrieb verbunden ist.
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Für Anwendungen mit mehreren Verschlussnadeln ist es meist notwendig, diese synchron zu bewegen und mit gleicher Schließkraft zu beaufschlagen, insbesondere dann, wenn in einem Werkzeug mehrere Formeinsätze gleichzeitig angespritzt werden.
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EP 0 790 116 A1 schlägt vor, die Verschlussnadeln einer Düsengruppe an einer gemeinsamen Trägerplatte festzulegen, die eine Hubbewegung in Längsrichtung der Verschlussnadeln ausführt. Die Trägerplatte dieser Antriebseinheit ist hierzu als Hubplatte zwischen längsverschieblich gelagerten Steuerschienen bewegbar angeordnet, wobei eine Bewegung der Steuerschienen entlang deren Längsrichtung in eine Hubbewegung der Trägerplatte senkrecht dazu, d.h. in Längsrichtung der Verschlussnadeln, umgesetzt wird. Dabei kommt die Kraft/Weg-Übersetzung zum Tragen, was sich grundsätzlich positiv auf die Bauteilgrößen auswirkt.
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Dennoch haben derartige Antriebseinheiten gegenüber dem Spritzgießwerkzeug meist einen relativ großen Platzbedarf, was in einigen Anwendungen sowohl beim Einbau als auch im Betrieb zu Problemen führen kann, insbesondere in Spritzgießwerkzeugen mit limitiertem Einbauraum.
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Ziel der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Antriebseinheit für ein Spritzgusssystem zu schaffen, das mit geringen Abmessungen äußerst kompakt und kostengünstig aufgebaut ist und den Einbau in Spritzgießwerkzeuge ermöglicht, die nur sehr begrenzten Platz zur Verfügung stellen.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 und 10 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 9 und 11 bis 14.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorgestellten Erfindung wird eine Antriebseinheit für ein Spritzgusssystem vorgestellt, wobei das Spritzgusssystem in einer Spritzgießmaschine verbaut wird.
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Die Antriebseinheit umfasst ein Antriebsmodul, eine Aufspannplatte und eine Anzahl Düsennadeln, wobei das Antriebsmodul dazu konfiguriert ist, die Anzahl Düsennadeln zwischen einer ersten Stellung (einer Schließstellung) und einer zweiten Stellung (einer Öffnungsstellung) zu bewegen, wobei die Aufspannplatte eine Ausnehmung zum Aufnehmen des Antriebsmoduls umfasst, und wobei das Antriebsmodul in der Ausnehmung angeordnet ist.
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Unter einer Aufspannplatte ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Maschinenplatte, eine Maschinenaufspannplatte oder eine Werkzeugaufspannplatte zu verstehen, die gewöhnlich Teil der Spritzgießmaschine ist, vorzugsweise Teil des feststehenden Teils der Spritzgießmaschine.
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Die erfindungsgemäße Antriebseinheit basiert auf der räumlichen Integration des Antriebsmoduls in die Aufspannplatte, so dass die Bauhöhe der Antriebseinheit und der Aufspannplatte im Wesentlichen auf die Höhe der Aufspannplatte reduziert und damit minimiert ist. Dazu umfasst die Aufspannplatte eine Ausnehmung, die beispielsweise ausgefräst ist, und insbesondere eine Negativform des Antriebsmoduls hat, so dass das Antriebsmodul zumindest bereichsweise in die Aufspannplatte bzw. die Ausnehmung eingebracht werden kann.
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Wichtig ist, dass das Antriebsmodul im Wesentlichen vollständig in die Ausnehmung der Aufspannplatte eingebracht ist, so dass keine Elemente oder Bauteile des Antriebsmoduls aus der Aufspannplatte hervorstehen. Allerdings kann das Antriebsmodul - je nach Bauform und den räumlichen Gegebenheiten - durchaus geringfügig über die Aufspannplatte hinausragen. Entscheidend ist, dass die gesamte Bauhöhe der Antriebseinheit im Wesentlichen der Höhe der Aufspannplatte entspricht. Das Antriebsmodul benötigt daher keinen eigenen Bauraum.
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Konstruktiv ist es günstig, wenn das Antriebsmodul mittels einer reversibel lösbaren Schnittstelle in der Aufspannplatte fixiert ist. Dadurch ist es möglich, das Antriebssystem rasch in die Aufspannplatte zu integrieren und bei Bedarf zu entnehmen. Zweckmäßig umfasst die Schnittstelle mindestens eine Schraube, wobei alternativ auch andere reversibel lösbare Verbindungen verwendet werden können. Dies ermöglicht z. B. die Durchführung von Wartungsarbeiten am Antriebsmodul.
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Eine wichtige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Schnittstelle eine Halteplatte umfasst, die in oder an der Aufspannplatte fixiert ist. Dadurch bilden die Aufspannplatte und die Antriebseinheit eine kompakte, vormontierbare Einheit, die rasch und bequem in der Spritzgießmaschine verbaut werden kann. Zweckmäßig ist Halteplatte mit den Schrauben der Schnittstelle an oder in der Aufspannplatte fixiert ist.
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Gemäß einem weiteren wichtigen Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aufspannplatte, deren Ausnehmung und die Halteplatte derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass die Halteplatte im Wesentlichen bündig mit der Aufspannplatte abschließt. Damit wird das Einbaumaß der Aufspannplatte beibehalten. Die Halteplatte kann überdies zusammen mit der Aufspannplatte weitere Bauelemente des Spritzgusssystems aufnehmen, tragen oder abstützen.
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Das Antriebsmodul hat vorzugsweise eine Hubplatte, an der die Anzahl der Düsennadeln befestigbar ist. Dadurch können die Düsennadeln stets einheitlich und synchron von der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden und umgekehrt.
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Um eine flexible und individuelle Anordnung der Düsennadeln an der Hubplatte zu ermöglichen, insbesondere um nicht für jede Anordnung der Düsennadeln eine gesonderte Hubplatte fertigen zu müssen, sind in der Hubplatte Bohrungen ausgebildet, in denen die Düsennadeln eingesetzt sind, wobei die Bohrungen in einer Art Matrix oder in einem Raster über der Hubplatte verteilt angeordnet sind. Dadurch ist es möglich, rasch und individuell auf Kundenanwendungen reagieren zu können, insbesondere auf individuelle Stichmaße, d.h. auf individuelle Anordnungen der Kavitäten in der jeweiligen Formnestplatte.
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Eine zuverlässige und exakte Betätigung der Düsennadeln wird gewährleistet, wenn die Hubplatte mittels einer Führungs- und Antriebseinrichtung zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung der Düsennadeln bewegbar ist, wobei die erste Stellung der Düsennadeln einer Schließstellung und die zweite Stellung einer Öffnungsstellung der Düsennadeln entspricht.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Halteplatte Durchgangsöffnungen vorgesehen sind, durch welche die Düsennadeln einzeln hindurchführbar sind.
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Vorzugsweise sind hierbei die Durchgangsöffnungen in der Halteplatte deckungsgleich mit den Bohrungen in der Hubplatte ausgebildet, d.h. die Durchgangsöffnungen sind in der gleichen Matrix oder dem gleichen Raster wie die Bohrungen der Hubplatte über die Halteplatte verteilt angeordnet. Die Anzahl der Durchgangsbohrungen in der Halteplatte entspricht dabei der Anzahl der Bohrungen in der Hubplatte. Die Halteplatte ist ferner derart in die Aufspannplatte eingesetzt, dass die Durchgangsöffnungen in der Halteplatte und die Bohrungen in der Hubplatte jeweils paarweise fluchtend auf einer gemeinsamen Achse liegen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in jeder Durchgangsöffnung eine Nadelführung für die jeweils zugeordnete Düsennadel eingesetzt ist und wenn die jeweilige Nadelführung eine Dichtung für die Düsennadel ist oder bildet.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Aufspannplatte eine zentrale Öffnung für die Aufnahme einer Maschinendüse umfasst, welche die fließfähige Masse dem Spritzgusssystem zuführt. Hierbei ist es günstig, wenn in der zentralen Öffnung eine Zylinderbuchse für den Anschluss der Maschinendüse vorgesehen ist. Diese Zylinderbuchse ist bevorzugt von der Aufspannplatte thermisch entkoppelt, um die Temperierung der fließfähigen Masse zu optimieren. Dazu trägt auch bei, wenn das Antriebsmodul von der Aufspannplatte thermisch entkoppelt ist. Ferner ist dadurch ein stets zuverlässiger und störungsfreier Betrieb der Antriebseinheit gewährleistet.
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Für die Aufnahme und Zentrierung der Maschinendüse kann in die Öffnung der Aufspannplatte eine Scheibe oder ein scheibenförmiger Einsatz eingesetzt sein. Diese steht mit der Zylinderbuchse im Eingriff und zentriert diese ebenfalls.
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Mit Vorteil umfasst das Antriebsmodul erste Temperierungskanäle, durch welche das Antriebsmodul mit einem Temperierungsmedium durchströmbar ist, wobei die Temperierungskanäle in der Aufspannplatte und/oder in der Halteplatte ausgebildet sind.
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Vorgesehen ist ferner, dass die Aufspannplatte zweite Temperierungskanäle umfasst, durch welche die Aufspannplatte mit einem Temperierungsmedium durchströmbar ist. Die ersten und zweiten Temperierungskanäle können zwei getrennte Kühlkreisläufe bilden oder einem - Temperierkreislauf zugeordnet sein.
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Eine weitere wichtige Ausführungsform der Erfindung, für die separater Schutz beansprucht wird, umfasst ein Spritzgusssystem mit einer Antriebseinheit gemäß einer oder mehreren der vorgenannten Ausgestaltungen.
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Dabei ist vorgesehen, dass eine Verteilerplatte für den Anschluss von Spritzgussdüsen vorgesehen ist, wobei jeder Spritzgussdüse eine Düsennadel zugeordnet ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der Flansch der Aufspannplatte die fließfähige Masse einem Kanal des Spritzgusssystems zuführt. Vorzugsweise mündet dieser Kanal in der Verteilerplatte, die hierfür mit entsprechenden Verteilerkanälen ausgestattet ist. Letztere führen die fließfähige Masse den Spritzgussdüsen zu.
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Mit Vorteil ist der Kanal von der Aufspannplatte thermisch entkoppelt.
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Eine noch andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass sich die Nadelführungen in der Halteplatte bis in die Verteilerplatte hinein erstrecken. Dies wirkt sich günstig auf die präzise Bewegung der Düsennadeln aus, die stets exakt von der Schließstellung in die Öffnungsstellung verbacht werden können, und umgekehrt.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine mögliche Ausgestaltung der vorgestellten Antriebseinheit,
- 2 eine Detailansicht der Antriebseinheit gemäß 1,
- 3 eine Ansicht der Antriebseinheit gemäß 1 von unten.
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Die in den 1 bis 3 allgemein mit 100 bezeichnete erfindungsgemäße Antriebseinheit ist für den Einsatz in einem (nicht näher bezeichneten und nur teilweise dargestellten) Spritzgusssystem 111 vorgesehen. Dieses Spritzgusssystem 111 wird in der Düsenseite bzw. der feststehenden Werkzeugseite einer (gleichfalls nicht gezeigten) Spritzgießmaschine verbaut.
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Die Antriebseinheit 100 umfasst ein Antriebsmodul 101, eine Aufspannplatte 105 sowie eine Anzahl Düsennadeln 107, wobei das Antriebsmodul 101 eingerichtet und dazu konfiguriert ist, die Anzahl Düsennadeln 107 zwischen einer ersten Stellung, vorzugsweise einer Schließstellung der Düsennadeln 107, und einer zweiten Stellung, vorzugsweise einer Öffnungsstellung der Düsennadeln 107, zu bewegen.
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Man erkennt, dass die Düsennadeln 107 einer entsprechenden Anzahl Spritzgussdüsen 112 zugeordnet sind, welche - ebenso wie die Antriebseinheit 100 - Teil des Spritzgusssystems 111 sind.
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Jede Spritzgussdüse 112 ist an einer Verteilerplatte 117 des Spritzgusssystems 111 montiert, so dass eine zu verarbeitende fließfähige Masse, die von einer (nicht gezeigten) Maschinendüse dem Spritzgusssystem 111 zugeführt wird, über einen zentralen Kanal 125, die Verteilerplatte 117 und die Spritzgussdüsen 112 einer Anzahl (nicht gezeigter) trennbarer Formnester zugeführt wird (siehe dazu auch 2).
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Die Formnester sind in einer (gleichfalls nicht sichtbaren) Formplatte ausgebildet, wobei die Formnester - je nach Anwendungsfall - einzeln angespritzt werden, aber auch von mehreren Düsen gleichzeitig befüllt werden können. Der Kanal 125 mündet in der Verteilerplatte 117, in der (nicht dargestellte) Verteilerkanäle ausgebildet sind, die wiederum in einer jeweils zugeordneten Spritzgussdüse 112 münden.
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Das Antriebsmodul 101 hat eine Führungs- und Antriebseinrichtung 150, die dazu eingerichtet und ausgelegt ist, die Düsennadeln 107 synchron zu bewegen und mit gleicher Schließkraft zu beaufschlagen. Hierfür sind die Düsennadeln 107 an einer Hubplatte 102 montiert, die - wie in 3 zu sehen - umfangsseitig zwischen zwei feststehenden (nicht bezeichneten) Anschlägen und zwei längsbeweglichen (gleichfalls nicht bezeichneten) Schienen angeordnet ist. Zwischen den Schienen und den jeweils zugeordneten Seitenflächen der Hubplatte 102 ist jeweils eine (ebenfalls nicht näher dargestellte) Kulissenführung ausgebildet, die dafür sorgt, dass eine Bewegung der Schienen in deren Längsrichtung zu einer senkrecht dazu verlaufenden Bewegung der Hubplatte 102 umgesetzt wird. Dadurch werden die Düsennadeln 107 von der Führungs- und Antriebseinrichtung 150 innerhalb des Spritzgusssystems 111 auf und ab bewegt.
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Für die Aufnahme und Anordnung der Düsennadeln 107 sind in der Hubplatte 102 Bohrungen 152 ausgebildet, wobei die Bohrungen 152 in einer Art Matrix oder in einem Raster angeordnet sind (siehe 3). Auf diese Weise lassen sich die Positionen der Düsennadeln 107 auf der Hubplatte 102 in Abhängigkeit von der Anordnung und Ausrichtung der Spritzgussdüsen 112, namentlich in Abhängigkeiten von den Stichmaßen bzw. der Anordnung der Kavitäten, rasch und ohne großen Aufwand anpassen.
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Für die Aufnahme der Antriebseinheit 100 hat die Aufspannplatte 105 auf ihrer der Verteilerplatte 117 und den Spritzgussdüsen 112 zugewandten Seite eine Ausnehmung 103. Diese Ausnehmung 103 ist derart ausgebildet und an das Antriebsmodul 101 angepasst, dass letzteres vollständig von der Aufspannplatte 105 aufgenommen wird.
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Dadurch wird die Bauhöhe des Antriebsmoduls 100 allein von der Höhe der Aufspannplatte 105 bestimmt.
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Die Aufspannplatte 105 der erfindungsgemäßen Antriebseinheit 100 kann damit die gewöhnliche Aufspannplatte oder Maschinenplatte in der Düsenseite einer Spritzgießvorrichtung ersetzen, ohne dass sich die Bauhöhe der Aufspannplatte 105 ändert oder vergrößert, wenn ein Antriebsmodul 101 verbaut werden soll. Die Antriebseinheit 100 kann folglich auch in Spritzgießwerkzeugen eingebaut werden, bei denen der Einbauraum für ein Spritzgusswerkzeug limitiert ist.
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Für die Fixierung des Antriebsmoduls 101 in der Ausnehmung 103 der Aufspannplatte 105 ist eine reversibel lösbare Schnittstelle 104 vorgesehen. Diese Schnittstelle 104 kann in Form von einfachen Schrauben 119 ausgebildet sein, welche das Antriebsmodul an geeigneten Stellen in der Aufspannplatte 105 festlegen.
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Bevorzugt verwendet man jedoch für die Fixierung des Antriebsmoduls 101 in der Ausnehmung 103 der Aufspannplatte 105 eine Halteplatte 106, die in oder an der Aufspannplatte 105 fixiert ist, vorzugsweise mit Schrauben 119.
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Wichtig ist, dass die Aufspannplatte 105, deren Ausnehmung 103 und die Halteplatte 106 derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass die Halteplatte 106, wie in den 1 und 2 gezeigt, bündig mit der Aufspannplatte 105 abschließt, namentlich mit der der Verteilerplatte 117 und den Spritzgussdüsen 112 zugewandten Unterseite 145.
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Wie 1 weiter zeigt, ist in der Halteplatte 106 für jede Düsennadel 107 eine Durchgangsöffnung 108 vorgesehen, durch welche die jeweilige Düsennadel 107 hindurchgeführt ist. In jeder Durchgangsöffnung 108 ist eine Nadelführung 110 für die jeweils zugeordnete Düsennadel 107 eingesetzt, so dass die Nadeln innerhalb der Durchgangsöffnungen 108 stets präzise geführt sind.
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Damit aus der Verteilerplatte 117 kein zu verarbeitendes Material in Richtung Halteplatte 106 bzw. Aufspannplatte 105 austreten kann, ist jede Nadelführung 110 als Dichtung für die jeweilige Düsennadel 107 ausgebildet. Um die dadurch erreichte Dichtwirkung zu verstärken und zu optimieren, erstrecken sich die Nadelführungen 110 von der Halteplatte 106 aus bis in die Verteilerplatte 117 hinein.
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Über eine zentrale Öffnung 113 in der Aufspannplatte 105 kann die Maschinendüse angesetzt werden. Hierfür ist in der Öffnung 113 eine Zylinderbuchse 115 vorgesehen. Von dieser Zylinderbuchse 115 aus verläuft der Kanal 125 in die Verteilerplatte 117. Für die Aufnahme und Zentrierung der Maschinendüse kann ferner in die Öffnung 113 der Aufspannplatte 105 eine Scheibe 128 oder ein scheibenförmiger Einsatz eingesetzt sein. Diese ist hierfür mit einer entsprechenden Kontur versehen. Sie steht ferner mit einem Ende der Zylinderbuchse 115 in Eingriff, so dass diese ebenfalls zentriert wird.
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Die Zylinderbuchse 115 kann bei Bedarf von der Aufspannplatte 105 thermisch entkoppelt sein. Das gleiche gilt für das Antriebsmodul 101.
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Über erste Temperierungskanäle 123 ist das Antriebsmodul temperierbar, wobei die Temperierungskanäle 123 in der Aufspannplatte 105 und/oder in der Halteplatte 106 ausgebildet sein können.
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Bei Bedarf können weitere (zweite) Temperierungskanäle 121 vorgesehen sein.
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In 2 ist der in der Zylinderbuchse 115 ausgebildete Kanal 125 erkennbar. Ferner ist erkennbar, dass das Antriebsmodul 101 durch schmale Luftspalte 127 bereichsweise beabstandet von der Aufspannplatte 105 ist. Dies minimiert oder verhindert Reibung zwischen dem Antriebsmodul 101 und der Aufspannplatte 105. Ferner führen die Luftspalte 127 zu einem minierten Wärmeübergang zwischen der Aufspannplatte 105 und dem Antriebsmodul 101.
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In der 3 ist das Antriebsmodul 101 in die Ausnehmung 103 der Aufspannplatte 105 eingesetzt, wobei die Halteplatte 106 der Schnittstelle 104 fehlt, d.h. diese ist noch nicht in der Aufspannplatte 105 montiert. Man erkennt, dass letztere für die Aufnahme der Halteplatte 106 mit einem umlaufenden oder (wie dargestellt) U-förmigen Absatz 135 versehen ist, damit die Halteplatte 106 in montierter Stellung im Wesentlichen bündig mit der Unterseite 145 der Halteplatte 105 abschließt.
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Die Düsennadeln 107 sind an der Hubplatte 102 montiert, die an ihren in Längsrichtung liegenden Stirnseiten zwischen den feststehenden (nicht bezeichneten) Anschlägen liegt. Die senkrecht zu den Anschlägen verlaufenden, längsbeweglichen (gleichfalls nicht bezeichneten) Schienen sind über die (gleichfalls nicht sichtbare) Kulissenführung mit der Hubplatte 102 gekoppelt, so dass eine Längsbewegung der Schienen innerhalb der Aufspannplatte 105 zu einer senkrecht dazu verlaufenden Bewegung der Hubplatte 102 umgesetzt wird. Die Düsennadeln 107 können damit von einer Öffnungsstellung in eine Schließstellung bewegt werden und umgekehrt. Man erkennt, dass die Ausnehmung 103 in der Aufspannplatte 105 an das Antriebsmodul 101 formangepasst ist, d.h. das Antriebsmodul 101, insbesondere deren Schienen und die Hubplatte 102 können sich innerhalb der Ausnehmung 103 frei bewegen.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung des dargestellten Hubplattenantriebs 101 beschränkt. Die Hubplatte 102 kann auch auf andere Art und Weise auf und ab bewegt werden. Ebenso können die Düsennadeln 107 an einzeln gelagerten Hubelementen ausgebildet sein, die zwischen der Halteplatte 106 und der Aufspannplatte 105 angeordnet sind.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Antriebseinheit
- 101
- Antriebsmodul
- 102
- Hubplatte
- 103
- Ausnehmung
- 104
- Schnittstelle
- 105
- Aufspannplatte
- 106
- Halteplatte
- 107
- Düsennadel
- 108
- Durchgangsöffnung
- 110
- Nadelführung (Nadeldichtung)
- 111
- Spritzgusssystem
- 112
- Spritzgussdüse
- 113
- Öffnung
- 115
- Zylinderbuchse
- 117
- Verteilerplatte
- 119
- Schraube
- 121
- erster Temperierungskanal
- 123
- zweiter Temperierungskanal
- 125
- Kanal
- 127
- Luftspalt
- 128
- Scheibe
- 135
- Absatz
- 145
- Unterseite
- 150
- Führungs- und Antriebseinheit
- 152
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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