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Die Erfindung betrifft die Lagerung eines Displaymoduls in einem Kommunikationsgerät, insbesondere einem stationärem Kommunikationsendgerät, bei welchem ein Anstellwinkel des Displaymoduls einstellbar ist.
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Stand der Technik
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Stationäre Kommunikationsendgeräte nach dem Stand der Technik weisen nahezu ausnahmslos Displays zur Darstellung verschiedenster Informationen auf. Dabei kann es sich um einfache Verbindungsparameter wie beispielsweise Rufnummer oder Gesprächsdauer, um Informationen über einen aktuellen Gesprächsteilnehmer entsprechend hinterlegte Bildinformationen oder ein Bewegtbild handeln.
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Dementsprechend weisen die Displays von stationären Kommunikationsendgeräten zumeist Abmessungen von zumindest mehreren Zentimetern Höhe und Breite auf, wobei das Display zur besseren Lesbarkeit üblicherweise einen gewissen Anstellwinkel gegenüber einer Aufstellfläche, zum Beispiel einem Schreibtisch, aufweist. Dieser Anstellwinkel kann bei komfortablen Kommunikationsendgeräten einstellbar ausgeführt sein, um beispielsweise Reflektionen von Lichtquellen zu vermeiden oder die Größe eines Betrachtungswinkels zu optimieren.
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Dabei stellt sich insbesondere bei solchen Displays, welche zusammen mit einer Tastatur, oder kombiniert in Form eines Displays mit Touchscreen-Funktion ausgeführt sind, das Problem, dass ein Mechanismus zum Einstellen des Anstellwinkels neben einem Eigengewicht des Displays auch darauf ausgelegt sein muss, etwaige Druckkräfte bei einer Bedienung der Tastatur aufzunehmen, ohne dass dies zu einem unbeabsichtigten Verstellen des Anstellwinkels führt.
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Zur Arretierung eines Displays an einem Kommunikationsendgerät bekannt beschreibt die
EP472059B1 ein Kommunikationsendgerät mit einem um eine Achse schwenkbaren Flachdisplay, bei welchem eine auf der Achse angeordnete Spiralfeder eine Scheibe gegen einen Reibbelag drückt.
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In ähnlicher Weise kombiniert die
US4624434A Torsionsfedern und Reibhülsen, um eine einfache, aber dennoch effektive Neigungssteuerung bereitzustellen. Weiterhin ist in der
US5436792A zur Fixierung eines drehbaren Displays eine Fixierung von dessen Drehachse mittels Klemmschellen beschrieben.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Lösung zum Feststellen des Neigungswinkels eines Displays an einem stationären Telekommunikationsendgerät anzugeben.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß vorgesehen ist ein Kommunikationsgerät, insbesondere ein stationäres Telekommunikationsendgerät, mit einem schwenkbaren Displaymodul zur Visualisierung von Daten, wobei das Displaymodul um eine, vorzugsweise in einer horizontalen Ebene angeordnete Drehachse gegenüber dem Kommunikationsgerät drehbar und fixierbar ist, und welches anstelle einer Achse entlang der Drehachse ein die Achse repräsentierendes bzw. ersetzendes Zylindermantelsegment aufweist. Dieses wird in zumindest einem Gleitlager des Kommunikationsgeräts geführt, wobei das Gleitlager ein Ringsegment aufweist, welches an das Zylindermantelsegment angepasst das Zylindermantelsegment auf dessen Außenseite führt und wobei das Gleitlager zudem zumindest ein Widerlager aufweist, welches dem Ringsegment gegenüberliegend zumindest punktuell auf der Innenseite des Zylindermantelsegments anliegt, sodass das Zylindermantelsegment zwischen dem Ringsegment und dem Widerlager geführt angeordnet ist.
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Im Unterschied zu einer Arretierung eines drehbaren Displays durch eine Klemmung von dessen Drehachse weist eine derartige Lagerung eines Displaymoduls den Vorteil auf, dass es zur Fixierung eines drehbaren Zylindermantelsegments im Vergleich zur Fixierung einer drehbaren Achse bei gleich hohen zu kompensierenden Drehmomenten deutlich geringerer Kräfte bedarf, sofern, wovon auszugehen ist, der Radius des Zylindermantels den Radius der Achse übertrifft. Im Vergleich zu einer Achse mit großem Radius weist ein Ersatz einer Achse durch ein Zylindermantelsegment zudem den Vorteil auf, dass dieses in der Regel deutlich weniger Raum einnimmt, da der Schwenkbereich eines Displaymoduls im Regelfall nur wenige Grad, gegebenenfalls einen Viertelkreis, in dem hier betrachteten Anwendungsfall sicherlich aber keinen Vollkreis umfasst.
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Desweiteren bietet ein Zylindermantel im Vergleich zu einer Achse in der Regel eine deutlich größere Oberfläche, so dass zum Einleiten derselben Klemmkraft ein deutlich geringerer Druck erforderlich ist. Ein zwischen dem Ringsegment und dem Widerlager geführtes Zylindermantelsegment bildet relativ große Reibflächen aus, so dass für kleinere Displaymodule allein durch diese Reibflächen ein Anstellwinkel fixierbar ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Ringsegment zum Klemmen des Zylindermantelsegments zwischen dem Ringsegment und dem Widerlager mit einer Federkraft beaufschlagt sein. Die Federkraft erhöht den Andruck des Ringsegments an das Zylindermantelsegment und damit die Haftreibung im Gleitlager.
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Dazu kann das Ringsegment vorteilhaft als beidseitig gelagerte Blattfeder ausgeführt sein, welche einen Ringsektor mit jeweils an den Sektorenden angeordneten Befestigungselementen aufweist. Die Arretierungseigenschaften des Displaymoduls werden dann durch das Zusammenspiel der Federkräfte sowie der Reibeigenschaften zwischen dem Gleitlager und dem Ringsegment bestimmt.
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In einer gängigen Ausgestaltung wird ein Displaymodul entlang einer Drehachse an zwei Lagerstellen gelagert ausgeführt. Dabei kann das Ringsegment jeweils eine Lagerstelle, d.h. ein Zylindermantelsegment des Displaymoduls umschließen, ohne auf bestimmte Displaydimensionen festlegt zu sein.
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Weiterhin kann das Ringsegment kostengünstig aus Kunststoff ausgeführt sein. Insbesondere vorteilhaft kann das Ringsegment dabei aus einem anderen Kunststoff als das Displaymodul selbst, und zwar insbesondere aus Polyoxymethylen, kurz POM genannt, ausgeführt sein. Im Vergleich zu thermoplastischen Kunststoffen aus Acrylnitril-Butadien-Styrol, kurz ABS genannt, aus denen oftmals das Displaymodul gefertigt ist, bieten POM eine hohe Steifigkeit und gute Dimensionsstabilitäten sowie niedrige, einen Verschleiß reduzierende Reibwerte, wodurch eine Funktion des als Federelement wirkenden Ringsegments über den gesamten Lebenszyklus eines entsprechenden Gerätes gewährleistet werden kann. Als Spritzgussteil ist das Ringsegment aus POM einfach herstellbar und durch entsprechende Skalierung von Länge, Breite und Dicke hinsichtlich seiner Federeigenschaft dimensionierbar.
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Ebenfalls vorteilhaft kann das Ringsegment zumindest einseitig zwischen dem Ringsektor und dem Befestigungselement einen zusätzlichen Federbogen zum Beaufschlagen einer Vorspannung aufweisen. Ein derartiger Federbogen bietet damit vorteilhaft die Möglichkeit, einen weiteren Parameter der Federeigenschaften zu dimensionieren.
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Vorteilhaft wird das Ringelement derart gegenüber dem Widerlager angeordnet, dass eine resultierende Federkraft in Richtung des zumindest punktuellen Widerlagers wirkt. Ist das Ringsegment symmetrisch und das Gegenlager punktförmig ausgeführt, wird dieses vorteilhaft mittig zum Gegenlager angeordnet.
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Weiterhin vorteilhaft kann das Ringsegment derartig angeordnet sein, dass die Federkraft in Richtung der Drehachse wirkt. Dies ist insbesondere dann der Fall, falls das Gegenlager nicht punktförmig, sondern als Ringsegment an dem Innenkreis des Zylindermantelsegments anliegend ausgeführt ist.
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Es ist offensichtlich, dass die Federeigenschaften und/oder die Federkraft des Ringsegments durch diese oder weitere geometrische Anpassungen leicht einzustellen sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Kommunikationsgeräts mit schwenkbaren Displaymodul weist dieses ein Ringsegment auf, bei welchem die Befestigungselemente zu einer Befestigung in einer Richtung parallel zur Resultierenden der Federkräfte ausgeführt sind. Damit lässt sich die resultierende Federkraft während der Montage einstellen, oder ggf. auch zu einem späteren Zeitpunkt nachstellen.
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Weiterhin kann ein Kommunikationsgerät mit einem schwenkbaren Displaymodul vorteilhaft derart ausgestaltet sein, dass das Widerlager oder das Ringsegment einen Nocken oder eine Rastnase und das Zylindermantelsegment Nuten oder ein Wellenprofil aufweist. Oder, nach demselben Prinzip, nur anders herum, können das Widerlager oder das Ringelement Nuten oder ein Wellenprofil, und das Zylindermantelsegment zumindest eine Rastnase oder Nocken aufweisen. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann die Elastizität der Anordnung derart gewählt werden, dass beispielsweise ein Nocken ein Nachgeben des Displaymoduls beim Drücken von im Displaymodul integrierten Tasten aufgrund eines Eingriffs in das Wellenprofil verhindert, dieser Eingriff bei einem Überschreiten eines bestimmten Drucks zum Verstellen des Anstellwinkels aber elastisch überwunden wird.
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Zeichnungen
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden, schematischen Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 einen zur Drehachse radialen Schnitt von einem ersten Ausführungsbeispiel eines Kommunikationsgeräts mit einem schwenkbaren Displaymodul;
- 2 einen zur Drehachse radialen Schnitt von einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Kommunikationsgeräts mit einem schwenkbaren Displaymodul.
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1 zeigt einen zur Drehachse bzw. Schwenkachse radialen Schnitt von einem ersten Ausführungsbeispiel eines Kommunikationsgeräts 1 mit einem schwenkbaren Displaymodul 2.
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Aus 1 ersichtlich ist ein Kommunikationsgerät 1 mit einem schwenkbaren Displaymodul 2 zur Visualisierung von Daten, wobei das Displaymodul 2 um eine Drehachse gegenüber dem Kommunikationsgerät 1 drehbar ist. Dabei ist aus 1 anstelle einer Achse entlang der Drehachse ein die Achse repräsentierendes Zylindermantelsegment 3 ersichtlich, welches in zumindest einem Gleitlager 4 des Kommunikationsgeräts 1 geführt wird. Das Gleitlager 4 weist ein Ringsegment 5 auf, welches an das Zylindermantelsegment 3 angepasst das Zylindermantelsegment 3 auf dessen Außenseite führt. Zudem weist das Gleitlager 4 zumindest ein Widerlager 6 auf, welches, dem Ringsegment 5 gegenüberliegend, zylindrisch über einen begrenzten Bogenbereich an der Innenseite des Zylindermantelsegments 3 anliegt.
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Das aus 1 ersichtliche Ringsegment 5 ist zum Klemmen des Zylindermantelsegments 3 zwischen dem Ringsegment 5 und dem Widerlager 6 mit einer Federkraft beaufschlagt. Dazu ist das Ringsegment 5 als beidseitig gelagerte Blattfeder ausgeführt, welche einen Ringsektor mit jeweils an den Sektorenden angeordneten Befestigungselementen 7 aufweist. Durch unterschiedliche Flächenfüllung dargestellt ist das Ringsegment 5 aus einem anderen Kunststoff als das Displaymodul 2 ausgeführt. Weiterhin weist das Ringsegment 5 einseitig zwischen dem Ringsektor und dem Befestigungselement 7 einen zusätzlichen Federbogen 8 zum Beaufschlagen einer Vorspannung auf.
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2 zeigt einen zur Drehachse bzw. Schwenkachse radialen Schnitt von einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Kommunikationsgeräts 1 mit einem schwenkbaren Displaymodul 2.
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Das zweite Ausführungsbeispiel weist zumindest dieselben Merkmale wie das erste Ausführungsbeispiel mit der Ausnahme auf, dass das Widerlager 6 auf der Innenseite des Zylindermantelsegments 3 nicht zylindrisch, sondern punktuell bzw. in die Zeichnungsebene hinein streifenförmig ausgeführt ist.
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Aus 2 ersichtlich wirkt bei diesem Ausführungsbeispiel eine aus dem Ringsegment 5 resultierende Federkraft in Richtung des zumindest punktuellen bzw. streifenförmigen Widerlagers 6. Zudem sind die Befestigungselemente 7 in einer Richtung parallel zur Resultierenden der Federkräfte orientiert. Weiterhin weist das Ringsegment 5 eine Rastnase 9, und das Zylindermantelsegment 3 ein Wellenprofil 10 auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 472059 B1 [0005]
- US 4624434 A [0006]
- US 5436792 A [0006]