DE102022123870A1 - Positioniervorrichtung für die Versorgung einer Knochenfraktur mittels Knochenschrauben - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung (1000), zum Positionieren und/oder Fixieren einer Knochenschraube (300) in einem Knochen (400), z. B. in die Tibia, umfassend einen chirurgischen Löffel (600) oder Elevator zum Kontaktieren des Knochens (400), z. B. des Tibiaplateaus (401) intraoperativ; einen ersten Bogen (100); und einen zweiten Bogen (200), wobei der erste Bogen (100) eine Führung (101) zum Führen des zweiten Bogens (200) relativ zum ersten Bogen (100), oder umgekehrt, aufweist; wobei der erste Bogen (100) entweder wenigstens eine Leitvorrichtung (105a, 105b) zum Leiten oder Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Leiten eines Instruments und/oder eine erste Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen einer Zielvorrichtung (9) aufweist, wobei die Zielvorrichtung (9) ihrerseits ausgestaltet ist zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen eines Instruments zum Einwirken auf die Knochenschraube (300), aufweist, wobei der erste Bogen (100) und/oder der zweite Bogen (200) eine zweite Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen des ersten Bogens (100) am zweiten Bogen (200), insbesondere in der Führung (101), oder umgekehrt, aufweist, und wobei der zweite Bogen (200) eine Verbindung zu seinem lösbaren Verbinden mit dem chirurgischen Löffel (600) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung für die Versorgung einer Knochenfraktur mittels Knochenschrauben gemäß Anspruch 1, sie betrifft ferner ein Set gemäß Anspruch 25 sowie ein Verfahren gemäß Anspruch 26 bzw. gemäß jeweils der Oberbegriffe oder Gattungsbegriffe dieser Ansprüche.
  • Knochenschrauben sind bekannte Hilfsmittel zur Versorgung von Brüchen, beispielsweise der Tibiaplateaufraktur.
  • Das exakte Platzieren der Knochenschrauben in die Tibia zur Versorgung einer solchen Fraktur setzt eine große Erfahrung des Operateurs voraus.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Positioniervorrichtung für die Versorgung einer Knochenfraktur mittels Knochenschrauben vorzuschlagen. Ferner sollen ein Set und ein Verfahren angegeben werden.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe kann mit einer Positioniervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst werden, ferner mittels eines Sets mit den Merkmalen des Anspruchs 25 sowie mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 26.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung dient zum Positionieren und/oder Fixieren einer Knochenschraube in einem Knochen, z. B. in die Tibia, ohne hierauf beschränkt zu sein. Sie umfasst einen Löffel, z. B. einen anatomischen oder chirurgischen Löffel, alternativ als Elevator bezeichnet, welcher intraoperativ zum Kontaktieren des Knochens oder zum Auflegen hierauf, z. B. auf das Tibiaplateau oder den Frakturspalt, dient.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung umfasst weiter einen ersten Bogen und einen zweiten Bogen, von denen jeder bogenförmig verlaufen kann, oder, entgegen seiner Bezeichnung, nicht in Bogenform. Ein Bogen kann optional ein Bügel sein.
  • Der erste Bogen weist wiederum eine Führung auf, in, an oder mittels welcher der zweite Bogen relativ zum ersten Bogen verschoben werden kann, oder umgekehrt. Der erste Bogen kann mittels der Führung mit dem zweiten Bogen, vorzugsweise verschieblich zu diesem, verbunden sein.
  • Der erste Bogen weist entweder wenigstens eine Leitvorrichtung oder eine erste Befestigungsvorrichtung, oder beides, auf.
  • Die wenigstens eine Leitvorrichtung dient zum Leiten oder Führen einer Knochenschraube, etwa in Form einer Hülse, einer umfangsseitigen Begrenzung, oder dergleichen. Die Leitvorrichtung sichert das Einbringen der Knochenschraube in den Knochen (oder zumindest das Ausbringen der Knochenschraube aus dem ersten Bogen) in einer vorbestimmten Richtung, einem vorbestimmten Winkel, usw. Eine von der Leitvorrichtung geleitete Knochenschraube nimmt somit den von der Leitvorrichtung vorbestimmten Weg bei ihrem Einschrauben. Die Chirurgin kann sich somit sicher sein, dass eine in die Leitvorrichtung eingebrachte Knochenschraube wie vorbestimmt ausgerichtet in den Knochen eingeschraubt wird. In einer einfachsten Ausführungsform ist die Leitvorrichtung ein Langloch, durch welches die Knochenschraube geführt wird, wenn sie verschraubt werden soll. Sie kann somit z. B. einem der hierin beschriebenen Löcher entsprechen oder wie dieses ausgestaltet sein. Die Leitvorrichtung kann ergänzend oder alternativ zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Leiten eines Instruments dienen.
  • Die erste Befestigungsvorrichtung dient dem lösbaren Befestigen einer Zielvorrichtung am ersten Bogen. Die Zielvorrichtung, die zur Positioniervorrichtung zählen kann oder mit dieser erst noch verbunden werden muss, ist ihrerseits ausgestaltet zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen einer Knochenschraube und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen eines Instruments zum Einwirken auf die Knochenschraube, also z. B. eines Schraubendrehers.
  • Der erste Bogen und/oder der zweite Bogen weisen eine zweite Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen des ersten Bogens am zweiten Bogen, insbesondere in der Führung, oder umgekehrt, auf.
  • Der zweite Bogen weist eine Verbindung zu seinem vorzugsweise lösbaren Verbinden mit dem chirurgischen Löffel auf, oder ist, lösbar oder nicht, mit dem chirurgischen Löffel verbunden.
  • Das erfindungsgemäße Set weist einen ersten Bogen und einen zweiten Bogen auf oder besteht aus diesen. Der erste Bogen weist eine Führung auf. Die Führung dient zum Führen des zweiten Bogens relativ zum ersten Bogen, oder umgekehrt. Ferner weist der erste Bogen entweder wenigstens eine Leitvorrichtung zum Leiten oder Führen einer Knochenschraube und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Leiten eines Instruments und/oder eine erste Befestigungsvorrichtung für eine Zielvorrichtung zum Führen einer Knochenschraube und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen eines Instruments auf.
  • Ein oder mehrere chirurgische(r) Löffel, insbesondere in unterschiedlichen Formen und/oder Größen sind ebenfalls vom Set umfasst.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zum Einbringen von wenigstens einer Knochenschraube in einem Knochen, z. B. in die Tibia, umfasst die Schritte:
    • - Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung oder eines erfindungsgemäßen Sets;
    • - Positionieren des zweiten Bogens parallel oder im Wesentlich parallel zur Längsachse des Knochen, z. B. der Tibia, verlaufend am Unterschenkel des Patienten, während der chirurgische Löffel oder Elevator mit dem Tibiaplateau intraoperativ in Kontakt steht;
    • - Fixieren des zweiten Bogens mittels eines oder mehrerer Kirschner-Drähte an der Tibia;
    • - Einführen eines Stößels in die Durchgangsöffnung für eine Gewebsschutzhülse oder einen Stößel des zweiten Bogens und Manipulieren von wenigstens einem Frakturfragment mit dem Stößel in Richtung auf den chirurgischen Löffel
    • - Einbringen einer Knochenschraube durch die Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube des zweiten Bogens; und
    • - Einbringen wenigstens einer Knochenschraube durch die Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube des ersten Bogens.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung weist ferner optional eine Aufnahme für eine Verstellvorrichtung auf. Die Verstellvorrichtung weist wenigstens eine Zielvorrichtung auf. Die Zielvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet, um eine Knochenschraube und/oder ein Instrument (bspw. Gewebehülse, Bohrhülse, Bohrer, Schraubendreher, Tiefenmesser), zumindest abschnittsweise, aufzunehmen.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiter jede beliebige Kombination von hierin offenbarten Merkmalen, sofern eine solche Kombination nicht für den Fachmann erkennbar technisch unmöglich ist.
  • Bei allen vorstehenden und folgenden Ausführungen ist der Gebrauch des Ausdrucks „kann sein“ bzw. „kann haben“ usw. synonym zu „ist vorzugsweise“ bzw. „hat vorzugsweise“ usw. zu verstehen und soll erfindungsgemäße Ausführungsformen erläutern.
  • Wann immer hierin Zahlenworte genannt werden, so versteht der Fachmann diese als Angabe einer zahlenmäßig unteren Grenze. Sofern dies zu keinem für den Fachmann erkennbaren Widerspruch führt, liest der Fachmann daher beispielsweise bei der Angabe „ein“ oder „einem“ stets „wenigstens ein“ oder „wenigstens einem“ mit. Dieses Verständnis ist ebenso von der vorliegenden Erfindung mit umfasst wie die Auslegung, dass ein Zahlenwort wie beispielsweise „ein“ alternativ als „genau ein“ gemeint sein kann, wo immer dies für den Fachmann erkennbar technisch möglich ist. Beides ist von der vorliegenden Erfindung umfasst und gilt für alle hierin verwendeten Zahlenworte.
  • Wann immer hierin von Raumangaben, wie z. B. von „oben“, „unten“, „links“ oder „rechts“, die Rede ist, versteht der Fachmann hierunter die Anordnung in den hier angehängten Figuren und/oder im Gebrauchszustand. „Unten“ ist dem Erdmittelpunkt oder dem unteren Rand der Figur näher als „oben“.
  • Vorteilhafte Weiterentwicklungen der vorliegenden Erfindung sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen und Ausführungsformen.
    Wenn hierin von einer Ausführungsform die Rede ist, so stellt diese eine erfindungsgemäße, beispielhafte Ausführungsform dar, die nicht als beschränkend zu verstehen ist.
  • Wenn hierin offenbart ist, dass der erfindungsgemäße Gegenstand ein oder mehrere Merkmale in einer bestimmten Ausführungsform aufweist, so ist hierin jeweils auch offenbart, dass der erfindungsgemäße Gegenstand genau dieses oder diese Merkmale in anderen, ebenfalls erfindungsgemäßen Ausführungsformen ausdrücklich nicht aufweist, z. B. im Sinne eines Disclaimers. Für jede hierin genannte Ausführungsform gilt somit, dass die gegenteilige Ausführungsform, beispielsweise als Negation formuliert, ebenfalls offenbart ist.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist die Führung eine Kulissenführung und/oder ein Schlitz oder weist eine solche bzw. einen solchen auf.
  • In einigen Ausführungsformen der Positioniervorrichtung ist der erste Bogen sowohl mit der Zielvorrichtung als auch mit dem zweiten Bogen verbunden.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist die Führung zum Führen des zweiten Bogens auf oder entlang einer Kreisbahn mit einem Radius gekrümmt und die zweite Befestigungsvorrichtung, oder ein Abschnitt des zweiten Bogens ist in, an oder mittels der Führung derart geführt, dass der erste Bogen eine Drehbewegung relativ zum Radius, oder der radialen Richtung, festgelegt durch den Radius, als Drehachse nicht ausführen kann.
  • In einigen Ausführungsformen ist unter einer Drehbewegung kein Spiel gemeint, welches zum Verschieben des zweiten Bogens entlang der Führung erforderlich wäre.
  • In manchen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, eine Drehbewegung von mehr als 5° nicht zuzulassen.
  • In einigen Ausführungsformen ist die zweite Befestigungsvorrichtung ein Einsteckabschnitt, oder weist einen solchen auf, welcher länger ist als hoch, wobei seine Höhe in etwa der Breite der Führung oder Kulissenführung des ersten Bogens zum Führen des zweiten Bogens entspricht.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist die Führung zum Führen des zweiten Bogens gekrümmt und/oder die zweite Befestigungsvorrichtung, oder ein Abschnitt des zweiten Bogens ist in, an oder mittels der Führung derart geführt, dass der Winkel zwischen einer Längsrichtung des ersten Bogens und einer Längsrichtung des zweiten Bogens durch das Führen des ersten Bogens relativ zum zweiten Bogen nicht veränderbar ist, insbesondere nicht in einer Seitenansicht der Positioniervorrichtung.
  • In einigen Ausführungsformen der Positioniervorrichtung weist die Zielvorrichtung eine Verstellvorrichtung auf oder ist mit einer solchen verbunden, wobei die Verstellvorrichtung eine polyaxiales Führen oder Einbringen des Instruments und/oder der Knochenschraube ermöglicht.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist die Zielvorrichtung mit einer Aufnahme zum Aufnehmen der Zielvorrichtung und/oder einem Einsteckabschnitt, z. B. einem Zapfen, zum lösbaren Einstecken der Zielvorrichtung in die erste Befestigungsvorrichtung verbunden oder weist eine solche auf.
  • In einigen Ausführungsformen der Positioniervorrichtung ist die erste Befestigungsvorrichtung des ersten Bogens eine (oder mehrere) Gruppe(n) von jeweils einem oder mehreren Löchern, insbesondere Durchgangslöchern, oder weist solche auf. Diese Löcher dienen jeweils zum Aufnehmen wenigstens eines Abschnitts des Einsteckabschnitts der Zielvorrichtung. Der erste Bogen kann somit auch nur ein solches Loch aufweisen.
  • Durchgangslöcher haben aus Hygiene- bzw. Reinigungsgründen Vorteile. Aber auch Sacklöcher können der erforderlichen Positionierung (in rotatorischer und z-Richtung) des Joysticks oder einem anderen Bauteil zur Führung von Gewebeschutzhülsen etc. dienen. Positionierung bedeutet hierin die räumliche Zuordnung der Gewebeschutzhülsen zu anderen Element der Vorrichtung während der Benutzung.
  • In manchen Ausführungsformen der Positioniervorrichtung weist der zweite Bogen wenigstens eine Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube und/oder für eine Gewebeschutzhülse auf.
  • In einigen Ausführungsformen weisen die Löcher der ersten Befestigungsvorrichtung des ersten Bogens jeweils eine Längsachse auf, welche unter einem Winkel zwischen 25° und 90° oder mehr zu einer Längsachse der Durchgangsöffnung des zweiten Bogens stehen, beispielsweise in einer Draufsicht auf die Positioniervorrichtung.
  • In manchen Ausführungsformen sind die Löcher einer der Gruppen von Löchern in einer Reihe, insbesondere auf einer Gerade in wenigstens einer Seitenansicht der Positioniervorrichtung, vorzugsweise nicht in mehreren Reihen und/oder nicht auf mehrere Geraden verteilt, angeordnet.
  • In einigen Ausführungsformen haben zwei, mehrere oder alle der Löcher wenigstens eine Querschnittsform gemeinsam.
  • In manchen Ausführungsformen weist wenigstens eines der Löcher einen Verdrehschutz zum Verhindern eines Drehens eines hierin eingeführten Einsteckabschnitts auf, wobei der Verdrehschutz vorzugsweise aus einer asymmetrischen Querschnittsform besteht oder eine solche aufweist.
  • In einigen Ausführungsformen ist eine erste der Gruppen der Löcher einem ersten Ende oder einer ersten Hälfte des ersten Bogens zugeordnet (oder dieses/r weist sie auf) und eine zweite der Gruppen der Löcher ist einem zweiten Ende oder einer zweiten Hälfte des ersten Bogens zugeordnet (oder dieses/r weist sie auf). Wie vorstehend ausgeführt, kann hierin allgemein eine Gruppe von Löchern optional jeweils genau ein oder mehrere Löcher aufweisen.
  • Mit dem ersten Bogen kann man dann durch dasselbe Loch und unter Verdrehung des ersten Bogens um die Längsachse des Knochens eine zweite Bohrung/Schraube setzen. Der Bogen könnte dazu als Orientierung eine Angabe/Markierung der Gradzahl oder eines mm-Werts relativ zu einer Markierung am zweiten Bogen aufweisen. Die Verdrehung kann stufenlos oder aber auch in diskreten Schritten erfolgen. Hierzu kann eine Rasterung vorgesehen sein. Sie kann z. B. eine taktile Rückmeldung geben.
  • In manchen Ausführungsformen weisen manche oder alle Löcher einer ersten Gruppe der Löcher einerseits und/oder manche oder alle Löcher einer zweiten Gruppe der Löcher andererseits Längsachsen auf, welche parallel zueinander stehen.
  • In einigen Ausführungsformen weisen mindestens zwei der Löcher der ersten Gruppe der Löcher einerseits und/oder mindestens zwei der Löcher der zweiten Gruppe der Löcher andererseits Längsachsen auf, deren Abstand zueinander 13,5 mm oder weniger beträgt.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung, ist die zweite Befestigungsvorrichtung, insbesondere deren Mutterabschnitt, mit einem Gewindeabschnitt und/oder einem Freischnitt ausgestaltet. Diese Ausgestaltung kann vorteilhaft dazu beitragen, um den ersten Bogen mit dem zweiten Bogen kraftschlüssig zu verbinden.
  • In einigen Ausführungsformen kann die zweite Befestigungsvorrichtung einen Federmechanismus aufweisen.
  • In manchen Ausführungsformen kann die zweite Befestigungsvorrichtung einen Nockenverschluss aufweisen.
  • In manchen Ausführungsformen sind der erste Bogen und der zweite Bogen geometrisch derart ausgestaltet, dass eine falsche Montage des ersten Bogens am zweiten Bogen vorteilhaft vermieden werden kann. Die Ausgestaltung kann einem Poka-Yoke-Prinzip zur Fehlervermeidung entsprechen.
  • In einigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung weist der zweite Bogen einen oberen Abschnitt und einen unteren Abschnitt auf, welche relativ zueinander verschiebbar ausgestaltet sind.
  • In manchen Ausführungsformen weist die Positioniervorrichtung eine Feststellvorrichtung auf, welche zum Fixieren des oberen Abschnitts in einer Verschiebeposition bezogen auf den unteren Abschnitt dient.
  • In einigen Ausführungsformen weist der obere Abschnitt die Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube und/oder für eine Gewebeschutzhülse auf.
  • In manchen Ausführungsformen weist der obere Abschnitt und/oder der untere Abschnitt jeweils wenigstens eine Öffnung für einen chirurgischen Draht, einen Kirschner-Draht oder K-Draht auf.
  • K-Drähte können drei Funktionen einnehmen: 1. temporäre Fixierung des betreffenden ersten oder zweiten Bogens oder der Zielvorrichtung am Knochen, damit eine Lagestabilität zur Durchführung der Operationsschritte erreicht werden kann; 2. temporäre Fixierung von Knochenfragmenten an die Zielvorrichtung oder der Fragmente zueinander; 3. Führung von Bohrer, Stößel, Hohlbohrer, Knochenschrauben,usw.
  • Durch die Löcher und/oder durch die Gewebeschutzhülse kann eine Tiefenmesslehre hindurchgeführt werden, um hieran die Länge der Knochenschraube abzumessen. Eine Tiefenmesslehre kann Teil des erfindungsgemäßen Sets sein.
  • In einigen Ausführungsformen weist der untere Abschnitt wenigstens eine Durchgangsöffnung für eine Gewebeschutzhülse oder einen Stößel auf.
  • In manchen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist der Radius und/oder die Form des zweiten Bogens derart, dass die Längsachse eines Stößels, welcher durch die hierfür vorgesehene Durchgangsöffnung am zweiten Bogen, insbesondere an dessen unteren Abschnitt, eingeführt wird oder wurde auf die Unterseite, insbesondere deren Mitte, des Löffels oder Elevators gerichtet ist.
  • In einigen Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ist wenigstens einer der Durchgangsöffnungen eine Klemmvorrichtung, z. B. ein Klemmpin, zugewiesen.
  • In einigen Ausführungsformen ist der zweite Bogen ein Griffabschnitt für den Chirurgen oder er weist einen solchen auf, vorzugsweise an einem seiner beiden Enden.
  • In einigen Ausführungsformen weist wenigstens eines der Löcher einen Verdrehschutz auf. Dieser dient dazu, ein Drehen eines in ein Loch eingeführten Einsteckabschnitts zu verhindern.
  • Der Verdrehschutz kann aus einer asymmetrischen Querschnittsform bestehen oder eine solche aufweisen.
  • Alternativ oder ergänzend weist der in ein Loch eingeführte Einsteckabschnitt einen Verdrehschutz auf.
  • Insbesondere ist eine hierin erwähnte Befestigung, etwa mittels der ersten oder zweiten Befestigungsvorrichtung, eine formschlüssige Befestigung.
  • Die formschlüssige Befestigung ist in einigen Ausführungsformen keine Schraubverbindung oder weist keine Schraubverbindung auf.
  • Die formschlüssige Befestigung kann eine Steckverbindung sein, beispielsweise indem ein Absatz der Aufnahme in eine Öffnung eines der Löcher eingesteckt wird.
  • In einigen Ausführungsformen weist die erste Befestigungsvorrichtung einen Klemmabschnitt oder Klemmenabschnitt und/oder einen Stift auf.
  • In einigen Ausführungsformen weist die erste Befestigungsvorrichtung einen Drahtabschnitt auf.
  • In einigen Ausführungsformen weist die Positioniervorrichtung ferner eine oder mehrere Arretiereinrichtungen oder Einrasteinrichtungen auf. Sie sind jeweils einem oder mehreren der Löcher zugeordnet. Sie verrasten den Einsteckabschnitt oder einen Endabschnitt hiervon lösbar im jeweiligen Loch. Dabei können eine Rastnase und eine Raststufe oder Rastöffnung vorgesehen sein.
  • In einigen Ausführungsformen weist die Positioniervorrichtung ergänzend oder anstelle der Arretiereinrichtungen oder Einrasteinrichtungen wenigstens eine Einrichtung auf, die mittels Selbsthemmung, z. B. mittels exzentrischer Krafteinleitung, funktionieren.
  • Einrasteinrichtungen können insbesondere während des Gebrauchs der Positioniervorrichtung ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der zweiten Befestigungsvorrichtung aus der dritten Befestigungsvorrichtung verhindern (oder umgekehrt). Trotzdem kann die Rastverbindung einfach vom Chirurgen gelöst werden. Hierzu kann ein Bedienelement vorgesehen sein. Die Rastverbindung kann allerdings auch mittels Zug lösbar ausgestaltet sein.
  • In einigen Ausführungsformen ist die Verstellvorrichtung ein Bauteil der Positioniervorrichtung, welches relativ zur Aufnahme beweglich bzw. verschiebbar ist. Die Verstellvorrichtung kann beispielsweise durch eine Gleitreibbewegung in einem Ring der Aufnahme gedreht werden. Die Verstellvorrichtung kann optional stufenlos oder mittels (Ein-)Rastbewegungen relativ gegenüber der Aufnahme bewegt werden. Die Verstellvorrichtung kann feststellbar bzw. fixierbar gegenüber der Aufnahme sein, beispielsweise mittels einer Klemmvorrichtung.
  • In einigen Ausführungsformen kann die Zielvorrichtung mittels der Verstellvorrichtung in der Aufnahme bewegt werden. Insbesondere kann die Zielvorrichtung innen (zylinderförmig) hohl und durchgängig sein, so dass beispielsweise eine Gewebeschutzhülse und/oder ein Instrument, insbesondere ein Bohrer, in die Zielvorrichtung eingeführt bzw. eingesteckt werden kann. Mittels der Zielvorrichtung kann ein Instrument auf einen Marknagel, eine Platte oder ein anderes (Knochen-)Implantat ausgerichtet werden. Die Zielvorrichtung kann eine Aufnahme für ein Instrument, beispielsweise für einen Bohrer oder für ein anderes chirurgisches Instrument, sein.
  • In einigen Ausführungsformen hat die zweite Befestigungsvorrichtung einen Querschnitt, der rechteckig, nicht-rund, nicht-kreisförmig, eckig, dreieckig, etc. ist. Der Querschnitt kann als Kombination einer runden Form und einer Vierkantform ausgestaltet sein und z. B. die Querschnittsform eines „D“ aufweisen. Die Querschnittsform kann vorzugsweise vorteilhaft eine eindeutige Ausrichtung zwischen zweiter und dritter Befestigungsvorrichtung erlauben, einfach einzubringen sein und/oder eine hohe Steifigkeit und Passgenauigkeit gewährleisten.
  • In einigen Ausführungsformen sind manche oder alle der Löcher Durchgangsöffnungen. In anderen sind sie Sacklöcher, Positionierhilfen, Kerben, Passungen, oder dergleichen. Vorzugsweise sind die Löcher Aufnahmen, insbesondere für wenigstens einen Einsteckabschnitt, vorzugsweise sind diese Aufnahmen gemäß einer der vorgenannten Ausgestaltungen ausgestaltet.
  • Die Verstellvorrichtung ist in einigen Ausführungsformen derart ausgestaltet, dass die in der Verstellvorrichtung aufgenommene Zielvorrichtung derart ausgerichtet und bewegbar ist, dass eine in der Zielvorrichtung aufgenommene Verriegelungsvorrichtung oder ein in der Zielvorrichtung aufgenommenes Instrument bewegbar ist, insbesondere unter Umschreibung oder innerhalb eines Kegelmantels. Insbesondere kommt die Kegelspitze innerhalb der Tiefe der Durchgangsöffnung jenes Lochs, in welches der Einsteckabschnitt eingeführt ist, zum Liegen.
  • Die Positioniervorrichtung kann in einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften Ausführungsformen als monoaxial bezeichnet werden, wenn die Positioniervorrichtung ausgestaltet oder eingestellt ist, die Knochenschraube, unter nur einem Winkel einzubringen.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung kann polyaxial oder monoaxial oder als eine Kombination hiervon ausgeführt sein.
  • Unter „polyaxial“ kann verstanden werden, dass die Positioniervorrichtung ausgestaltet oder eingestellt ist, die Knochenschraube, unter einer Vielzahl von Winkeln, auch multidirektional genannt, in den Knochen einzubringen.
  • Unter „monoaxial“ kann verstanden werden, dass die Positioniervorrichtung ausgestaltet oder eingestellt ist, die Knochenschraube, unter nur einem Winkel in den mit ihr temporär verbundenden Knochen einzubringen.
  • Die Positioniervorrichtung kann in einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften Ausführungsformen als polyaxial bezeichnet werden, wenn die Positioniervorrichtung ausgestaltet oder eingestellt ist, die Knochenschrauben, unter mehr als nur einem Winkel in den Knochen einzubringen.
  • In einigen erfindungsgemäßen, beispielhaften Ausführungsformen ist die Querschnittsform mancher oder aller Löcher oval, rechteckig, nicht-rund, nicht-kreisförmig, eckig, dreieckig, etc. ausgestaltet. Sie können als Kombination einer runden Form und einer Vierkantform ausgestaltet sein und z. B. die Querschnittsform eines „D“ aufweisen. Die Querschnittsform kann vorteilhaft eine eindeutige Ausrichtung erlauben, einfach einzubringen sein und/oder eine hohe Steifigkeit und Passgenauigkeit gewährleisten.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung kann zum minimalinvasiven Einbringen von Knochenschrauben in einen Knochen verwendet werden.
  • In manchen Ausführungsformen können die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung und/oder ihre Bestandteile, in beliebiger Kombination hiervon, aus röntgendurchlässigen Materialien gefertigt sein, optional auch weitere oder alle weiteren Elemente der Positioniervorrichtung.
  • In einigen Ausführungsformen besteht die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung und/oder wenigstens eines ihrer Bestandteile, aus eloxiertem Aluminium oder weist eloxiertes Aluminium auf.
  • Einzelne Elemente oder Abschnitte von einzelnen Elementen können Röntgenmarker tragen, um sie im Röntgenverfahren sichtbar zu machen. Damit lassen sich vorteilhaft insbesondere ihre Positionen und/oder Winkel und /oder Ausrichtung absolut oder zueinander oder zur Positioniervorrichtung bzw. zu einer anatomischen Struktur (z. B. Knochen, Nerv, Gefäß,...) darstellen.
  • In einigen Ausführungsformen sind zumindest ein Loch, mehrere beliebige Löcher oder alle Löcher rotationssicher ausgestaltet. Eine rotationssichere Ausgestaltung erlaubt keine Rotation beispielsweise eines Einsteckabschnitts, eines Zapfens oder einer dritten Befestigungsvorrichtung um dessen/deren Längsachse. Eine rotationssichere Ausgestaltung kann beispielsweise eine Loch-Querschnittsform mit einer unsymmetrischen, unrunden, ovalen, u-förmigen, mehrkantförmigen (z. B. Innendreikantform, Innenvierkantform, Innensechskantform) und/oder einer Innensechsrundform aufweisen. Das einzusteckende Element kann eine korrespondierende Querschnittsform haben.
  • In einigen Ausführungsformen sind zumindest ein Loch, beliebige mehrere Löcher oder alle Löcher optional nicht dafür vorgesehen und ausgestaltet, um eine Zielvorrichtung oder eine Gewebeschutzhülse aufzunehmen. Der Querschnitt und/oder der Durchmesser des jeweiligen Lochs einerseits und der Zielvorrichtung und/oder der Gewebeschutzhülse andererseits können sich voneinander unterscheiden.
  • In einigen Ausführungsformen sind die Längsachsen der Löcher zumindest von wenigstens zwei Löchern parallel oder nicht-parallel zueinander angeordnet.
  • In manchen Ausführungsformen weist der erste Bogen Durchgangsöffnungen zum Hindurchführen von K-Drähten zum Fixieren des ersten Bogens am Knochen auf, was weiter dazu beitragen kann, die Positioniervorrichtung zu stabilisieren. In einigen Ausführungsformen können solche Durchgangsöffnungen in oder an der Führung oder an den Enden des ersten Bogens jenseits der Führung vorgesehen sein.
  • In manchen Ausführungsformen ist die Anbindung des ersten Bogens an den zweiten Bogen optional durch das Poka-Yoke Prinzip bedingt. Vorzugsweise kann hier eine Schlüssel-Schloss-Technik zum Einsatz kommen, die eine geometrische Lösung bietet, um ein fehlerhaftes Verbinden der beiden Bögen miteinander mittels der Führung zu verhindern.
  • So kann zum Beispiel der obere Steg des ersten Bogens, welcher die Führung an ihrem oberen Rand begrenzt, niedriger als der untere Steg ausgestaltet sein. Komplementär kann der zweite Bogen eine erste Nut mit einer ersten Höhe H1 sowie eine zweite Nut mit einer zweiten Höhe H2 aufweisen, wobei z. B. H1 < H2 gelten kann. Ein optionaler Überstand, welcher z. B. oberhalb der ersten Nut angeordnet sein kann, verhindert eine falsche Montage oder trägt hierzu bei. Eine umgekehrte Ausgestaltung, in welcher der obere Steg niedriger und/oder weniger tief als der zweite Steg ist und in welcher die beiden Nuten entsprechend angepasst sind, ist ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst. Alternativ oder ergänzend zu einer höheren/niedrigeren Ausgestaltung von Steg bzw. Nut kann eine breitere/schmälere, eine dickere/dünnere und/oder eine tiefere/weniger tiefe Ausgestaltung vorgesehen sein.
  • Manche oder alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen können einen, mehrere oder alle der oben und/oder im Folgenden genannten Vorteile aufweisen.
  • Die Schwierigkeit bei der Versorgung einer Tibiaplateaufraktur liegt zumeist in der exakten Rekonstruktion der einzelnen Knochenelemente, um ein anatomisches Niveau zu erreichen, dass der nativen Situation ähnelt, d. h. es müssen Stufen im Gelenk vermieden werden, da sich an diesen Stufen ein erhöhter Knorpelabrieb (abrasives Verhalten, Degeneration) bilden kann und damit unmittelbar postoperativ oder im weiteren Verlauf Schmerzen entstehen können. Die exakte Rekonstruktion kann vorteilhaft durch die Platzierung des Löffels im Gelenkspalt und des frakturierten Areals erreicht werden. Der Löffel kann dabei dient als:
    • - Orientierungshilfe bei der Platzierung und Fixierung der Vorrichtung,
    • - als Bezugspunkt und Widerlager bei der Hochstößelung (Nivellierung der einzelnen Fragmente, damit eine ebene, kongruente Gelenkfläche entsteht) des Knochenzylinders oder der abgeglittenen Fragmente als Gegenlager,
    • - Orientierungshilfe für die Platzierung der Knochenschrauben zur primären Fixierung aller Fragmente zueinander und gegenüber dem intakten Knochen der Tibia,
    • - primäre Fixierung der intraoperativ realisierten Rekonstruktionssituation und damit der räumlichen Zuordnung der Fragmente durch die Knochenschrauben (Jail-Technik oder andere Schraubenformation sind ebenfalls möglich) bis zur knöchernen Konsolidierung.
  • Diese Operation ist mittels der Erfindung arthroskopisch und bei Bedarf selbst ohne Röntgen durchführbar.
  • Prinzipiell ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch für Versorgung anderer Gelenke wie zum Beispiel es distalen Radius einsetzbar.
  • Mittels der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung kann vorteilhaft Zeit beim Positionieren und/oder beim Einschrauben (dem sogenannten „Setzen“) von Knochenschrauben während der Operation eingespart werden.
  • Mittels der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung können vorteilhaft Fehlausrichtungen beim Setzen der Knochenschrauben vermieden werden.
  • Die Lage und der Winkel von Bohrungen für die Knochenschrauben und deren Lage können mittels der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung vorteilhaft noch intraoperativ an eine individuelle, anatomische und/oder sich aus einer Verletzung ergebenden Situationen angepasst werden.
  • Weiterhin kann vorteilhaft mittels der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung der Winkel der die Zieleinrichtung durchdringenden Verriegelungsvorrichtung (hierin also: Verriegelungsschrauben, Kirschner-Draht, usw.) oder Instrumente (hierin auch: Bohrer, Trokar, Messstab, usw.) noch intraoperativ variiert werden, um diese anatomisch korrekt zu adaptieren.
  • Erfindungsgemäß kann die Positioniervorrichtung sicher und einfach lösbar zusammengefügt und z. B. zu Reinigungszwecken wieder auseinandergebaut werden.
  • Erfindungsgemäß kann die Positioniervorrichtung die Möglichkeit einer minimalinvasiven Versorgung bieten. Der Operateur kann mittels der Positioniervorrichtung die Knochenschrauben oder die Zielvorrichtung passend setzen oder ausrichten, selbst wenn er das Operationsfeld aufgrund des minimal(invasiv)en Zugangs nicht sehen kann. Der Operateur kann sich hierbei der Durchleuchtung oder des Röntgens bedienen, was aber in sein Belieben gestellt ist. Da ihm die vorliegende Erfindung jedoch ermöglicht, auch ohne Durchleuchtung oder Röntgen zu arbeiten, darf eine insgesamt geringere Strahlenbelastung für den Patienten erwartet werden.
  • Der Operateur kann mittels der Positioniervorrichtung die Knochenschrauben oder die Zielvorrichtung passend setzen oder anatomisch ausrichten, selbst wenn er das Operationsfeld aufgrund des minimal(invasiv)en Zugangs nicht sehen kann. Der Operateur kann sich hierbei der arthroskopischen Unterstützung bedienen, was aber in sein Belieben gestellt ist.
  • Die Positioniervorrichtung lässt sich intuitiv handhaben. Zum Setzen der nächsten Knochenschraube bedarf es vorteilhaft nur eines Schrittes, nämlich des Umsteckens der Zielvorrichtung von einem Loch in eine anderes, oder des Verwenden eines anderen, weiteren Lochs für die Knochenschraube.
  • Die Positioniervorrichtung kann vorteilhaft eine sichere Begrenzung des Winkels beim Einbringen der Verriegelungsschrauben in die Durchgangsöffnungen ermöglichen und kann somit Kollisionen von Verriegelungsschrauben oder Verriegelungsschrauben und Instrument, insbesondere Bohrer, unterbinden.
  • Die Positioniervorrichtung kann eine sichere Begrenzung des Winkels beim Einbringen der Konchenschrauben in die Löcher ermöglichen.
  • Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren, in welcher identische Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Bauteile bezeichnen, exemplarisch erläutert. In den jeweils schematisch vereinfachten Figuren gilt:
    • 1a zeigt eine erfindungsgemäße Positioniervorrichtung in einer ersten beispielhaften Ausführungsform an einem Kniegelenk in einer perspektivischen Ansicht;
    • 1b zeigt die Positioniervorrichtung der 1a, verbunden mittels Drähten mit der Tibia des in 1a gezeigten Knies;
    • 1c zeigt ein mögliches Ergebnis einer Frakturversorgung mittels der Positioniervorrichtung der 1a,
    • 2 zeigt den ersten Bogen der Positioniervorrichtung in einer leicht perspektivischen Seitenansicht;
    • 3 zeigt den ersten Bogen der 2 in mehreren weiteren Ansichten;
    • 4 zeigt eine Aufnahme einer Befestigungsvorrichtung;
    • 4a bis c zeigen eine Aufnahme mit einer Befestigungsvorrichtung, eine Verstellvorrichtung und eine Zielvorrichtung der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung der 1;
    • 5 zeigt einen zweiten Bogen mit einem oberen und einem unteren Abschnitt in Explosionsdarstellung;
    • 6 zeigt eine zweite Befestigungsvorrichtung für die Befestigung des ersten Bogens am zweiten Bogen im Detail in einem Teil-Saggitalschnitt oder von der Seite in Schnittdarstellung;
    • 6a zeigt eine zweite Befestigungsvorrichtung für die Befestigung des ersten Bogens am zweiten Bogen im Detail;
    • 7 zeigt einen ersten Bogen einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung;
    • 7a zeigt einen ersten Bogen 100 einer weiteren Ausführungsform;
    • 8 zeigt eine Gewebeschutzhülse;
    • 9 zeigt den oberen Abschnitt eines zweiten Bogens von vorne und von der Seite; und
    • 10 zeigt den ersten Bogen der 2 in mehreren weiteren Ansichten.
  • 1a zeigt eine erfindungsgemäße Positioniervorrichtung 1000 in einer ersten beispielhaften Ausführungsform. Die Positioniervorrichtung 1000 weist eine Zielvorrichtung 9, einen ersten Bogen 100 und einen zweiten Bogen 200 auf. Der zweite Bogen 200 dient dazu, die Positioniervorrichtung 1000 mit einem Knochen 400 zu verbinden oder an diesem festzulegen. Die Verbindung erfolgt optional mittels eines oder mehrerer Spickdrähte, sogenannten chirurgischen Drähten, K-Drähten oder Kirschner-Drähten 500, welche durch hierfür vorgesehene Durchgangsöffnungen 219 geführt werden können. Der Knochen 400 ist rein exemplarisch ein Tibiaknochen (Schienbein).
  • Die Positioniervorrichtung 1000 dient dazu, Schrauben 300 (in 1a nicht gezeigt, siehe jedoch 1c) z. B. in der Jail-Technik (siehe z. B. https://www.egms.de/static/de/meetings/dkou2007/07dkou033.shtml) in den Knochen 400 gerichtet einzubringen, um eine vorangegangene Knochenfraktur, insbesondere eine Tibiaplateau-Fraktur zu stabilisieren und hierdurch den Heilungsprozess zu unterstützen.
  • Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung 1000 dient dazu, die entsprechenden Schrauben (die in 1 nicht dargestellt sind) positionsgenau in den Knochen 400 einzubringen. Zur Orientierung der Ärztin während des minimalinvasiven Eingriffs dient u. a. ein anatomischer Löffel 600, welcher in den Gelenkspalt eingeschoben wird und auf dem proximalen Tibiarand oder dem Tibiaplateau abgestützt wird.
  • Zum Setzen einer Knochenschraube 300 kann eine Gewebeschutzhülse 800 durch eine hierfür vorgesehene Durchgangsöffnung 221 hindurchgeschoben werden (siehe hierzu 1b).
  • 1b zeigt die Positioniervorrichtung der 1a, verbunden mittels Kirschner-Drähten 500 mit dem Knochen 400 der 1a. Die Kirschner-Drähte 500 wurden durch einige der Durchgangsöffnungen 219 hindurchgeführt.
  • Ferner ist durch die Durchgangsöffnung 221 eine Gewebeschutzhülse 800 geführt, mittels welcher beispielsweise eine erste Knochenschraube 300 (siehe 1c) im Knochen 400, hier der Tibia, platziert werden könnte.
  • 1c zeigt ein mögliches Ergebnis einer Frakturversorgung mittels der Positioniervorrichtung 1000, beispielsweise der 1a, etwa mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Dabei sind zwei Knochenschrauben 300 in einer Richtung medial-lateral oder lateral-medial eingebracht, distal zu ihnen eine weitere Knochenschraube 300 in einer anterior-posterior-Richtung.
  • 2 zeigt den ersten Bogen 100 aus 1 in einer leicht perspektivischen Seitenansicht. Er zeigt eine längliche Führung 101 in Form eines durchgängigen Schlitzes zum Führen des ersten Bogens 100 relativ zu dem zweiten Bogen 200. Die Führung 101 ist hierbei nur exemplarisch als Schlitz ausgebildet, andere Führungen sind ebenfalls von der vorliegenden Erfindung umfasst.
  • Der erste Bogen 100 weist, rein optional, mehrere Löcher 103a, 103b auf. Sie sind zwei unterschiedlichen Gruppen von Löchern zugeordnet, zum einen einer ersten Gruppe mit Löcher 103a und zum anderen einer zweiten Gruppe mit Löchern 103b. Sie dienen im hier dargestellten Beispiel zur Verbindung des ersten Bogens 100 mit einer Aufnahme 5 für eine Verstellvorrichtung 7, welche optional eine Zielvorrichtung 9 aufweist. Die Aufnahme 5 umfasst einen Steg und einen als dritte Befestigungsvorrichtung ausgestalteten Einsteckabschnitt 11, der als Zapfen bezeichnet werden kann (siehe 3, 4 und 4a bis 4c). Der Einsteckabschnitt 11 wird in eines oder nacheinander in mehrere der Löcher 103 des ersten Bogens 100 eingesteckt.
  • Wie vorstehend ausgeführt, kann der erste Bogen 100 auch nur ein solches Loch 103, 103b aufweisen. Dieses kann an einem der beiden Enden des ersten Bogen, oder an anderer Stelle des ersten Bogens 100 vorgesehen sein.
  • Die Löcher 103a, 103b weisen vorzugsweise eine asymmetrische Querschnittsform auf (bezogen auf 1 hat sie optional eine flache, rückseitige Bohrungswandung), so dass sich die Einsteckabschnitte 11 in den Löchern 103a, 103b nicht verdrehen können.
  • Alternativ können die Löcher 103a, 103b, oder Durchgangslöcher, die eine gegenüber der Ausgestaltung der Löcher 103a, 103b abweichende Geometrie haben, bereits selbst, im Sinne einer Leitvorrichtung 105a, 105b, zum Leiten oder Führen eines Instruments zum Einwirken auf die Knochenschrauben 300, oder zum Leiten oder Führen von Knochenschrauben 300, dienen. Da sie zum Ausrichten von Instrument und/oder Knochenschrauben 300 dienen können, werden sie in solchen Ausführungsformen hierin auch als Leitvorrichtung 105a, 105b bezeichnet. 7 und 7a zeigen solche Ausführungsformen.
  • Der erste Bogen 100 im vorliegenden Beispiel eine Führung 101 zum Führen des ersten Bogens 100 senkrecht zum zweiten Bogen 200 auf. Der erste Bogen 100 und damit auch eine damit verbundene Zielvorrichtung 9 wird im Gebrauch auf einer Kreisbahn, die mit einem Radius R gekrümmt ist (siehe 10), um das Operationsfeld geführt, um nach Repositionierung des Frakturfragments auf Höhe des Tibiaplateaus, mittels der Zielvorrichtung 9 i. d. R. zwei weitere Knochenschrauben 300 vorteilhaft oberhalb der ersten Knochenschraube 300, welche durch den zweiten Bogen 200 gesetzt wurde, positionieren zu können. Sie können so Stütze von distal durch die erste Knochenschraube 300 erfahren.
  • Die in 2 bezeichneten Durchgänge 229 werden zur 6a näher beschrieben.
  • Weist, wie vorstehend ausgeführt, der erste Bogen 100 nur ein solches Loch 103a, 103b auf, so kann mittels diese Lochs 103a, 103b zunächst eine Knochenschraube 300 eingebracht werden. Nach Verschieben des ersten Bogens 100 mittels der Führung 101, oder nachdem der erste Bogen 100 vom zweiten Bogen 200 getrennt, um 180° gedreht und erneut mittels der Führung 101 mit dem zweiten Bogen 200 verbunden wurde, kann mittels desselben, optional einzigen, Lochs 103a, 103b eine weitere Knochenschraube 300 wie hierin beschrieben eingebracht werden.
  • Vor dem Setzen der Knochenschraube 300 wird optional ein K-Draht (Durchmesser kann zwischen 0,8 mm - 3,0 mm sein) zur primären Fixierung der Knochenfragmente oder/und Orientierung der Lage im Knochen und den Fragmenten eingebracht. In einem weiteren Schritt kann optional ein kanülierter Bohrer über diesen K-Draht in den Knochen gebohrt werden, der Bohrer kann auch ohne K-Draht direkt in den Knochen/die Fragmente vor dem Setzen der Knochenschraube 300 gebohrt werden, und im letzten Schritt und zur primären intraoperativen Fixierung der Knochenfragemente wird die Knochenschraube 300 gesetzt. Ist die Knochenschraube 300 selbstbohrend/selbstscheidend, so kann die Knochenschraube 300 ohne die vorherig genannten Schritte Setzen eines K-Drahtes und Bohren direkt in den Knochen/die Knochenfragmente eingeschraubt werden. Auch die Knochenschraube 300, wie hierin offenbart oder genannt, ist optional typischerweise kanüliert, damit diese geführt über den K-Draht in den Knochen/die Knochenfragemente eingebracht werden kann.
  • 3 zeigt den ersten Bogen 100 in mehreren Ansichten. Es wird auf die Ausführungen zur 2 Bezug genommen, um Wiederholungen zu vermeiden.
  • 4 zeigt eine Aufnahme 5 einer Zielvorrichtung 9 perspektivisch seitlich von oben (obere Darstellung) und perspektivisch seitlich von unten (untere Darstellung). Den Darstellungen ist der Einsteckabschnitt 11 der Aufnahme 5 zu entnehmen.
  • 4a zeigt eine Seitenansicht einer Aufnahme 5 mit einer Schnittdarstellung der Verstellvorrichtung 7 und der Zielvorrichtung 9 in einem weiteren Beispiel. Konzentrisch um die Zielvorrichtung 9 ist eine optionale Spiralfeder 27 angeordnet. Die Spiralfeder 27 ist in eine optionale Hülse 29, die als Mutter bezeichnet werden kann, eingeschoben. Die Hülse 29 ist gleichfalls ein Schutz gegen ein unbeabsichtigtes Verklemmen möglicher Bauteile in oder an der Spiralfeder 27 als auch ein Schutz gegen Verunreinigungen oder Verletzungen. Die Federvorspannung der Spiralfeder 27 kann durch eine in Bezug auf die Längsachse der Spiralfeder 27 axiale Kompression eingestellt und vorgespannt sein und/oder werden. Mittels optionaler Betätigungsstifte oder -elemente 31 und optionaler, radial weiter innen zur Längsachse hin angeordneter schräger Ebenen kann die Spiralfeder 27 komprimiert und gleichzeitig der Druck auf einen optionalen Zwischenring zwischen den Betätigungsstiften 31 und der Aufnahme 5 entlastet werden. Damit kann die Verstellvorrichtung 7 in einen leicht oder frei innerhalb der Aufnahme 5 beweglichen Zustand überführt und die Zielvorrichtung 9 auf den Knochen 400 ausgerichtet werden. Nach der Ausrichtung werden die Betätigungsstifte 31 wieder losgelassen bzw. nach außen verschoben. Dadurch wirkt die Federkraft der Spiralfeder 27 wieder auf den Zwischenring und fixiert bzw. verklemmt die Verstellvorrichtung 7, so dass das Einschrauben einer Knochenschraube 300 in den Knochen 400 positionsgenau durchgeführt werden kann.
  • Wie bereits zur 1 beschrieben wurde, weisen die Löcher 103a, 103b des ersten Bogens 100 optional eine asymmetrische Querschnittsform auf. Entsprechend weist der Einsteckabschnitt 11 optional ebenfalls eine solche asymmetrische Querschnittsform auf. Damit kann vorteilhaft eine eindeutige Ausrichtung, ein einfaches Einbringen sowie eine hohe Steifigkeit und Passgenauigkeit der Aufnahme 5 erzielt werden.
  • Weiterhin weist die Anordnung vorzugsweise eine Verriegelung, die als Einrasteinrichtung 33 bezeichnet werden kann, auf. Die Einrasteinrichtung 33 kann beispielsweise durch einen elastischen Kunststoffhaken, der als Schnapphaken bezeichnet werden kann, ausgeführt sein. Eine entsprechende Entriegelungsvorrichtung mittels eines Schiebers oder ähnlichem kann zusätzlich an der Aufnahme 5 angeordnet sein. Mit dieser Einrasteinrichtung 33 kann vorteilhaft ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der Aufnahme 5 während des Gebrauchs der Positioniervorrichtung 1000 verhindert werden. Weiterhin ist mittels der Einrasteinrichtung 33 eine eindeutige und definierte Position der Zielvorrichtung 9 in der Aufnahme 5 oder bezogen auf diese möglich.
  • 4b zeigt die Aufnahme 5 aus 4a mit dem Einsteckabschnitt 11 in einer perspektivischen Ansicht.
  • 4c zeigt die in 4a gezeigte Halbschnittdarstellung der Verstellvorrichtung 7, der Zielvorrichtung 9 mit weiteren Bauteilen in einer Seitenansicht.
  • 5 zeigt den zweiten Bogen 200 einer exemplarischen Ausführungsform der Positioniervorrichtung 1000 in einer Explosionsdarstellung. Es wird hier auf die Beschreibungen zu den vorausgehenden Figuren verwiesen, um Wiederholungen zu vermeiden.
  • Der zweite Bogen 200 weist optionale Durchgangsöffnungen 219 auf, in die ein sogenannter chirurgischer Draht, K-Draht oder Kirschner-Draht 500 eingeführt werden kann.
  • Der zweite Bogen 200 ist hier optional in einen oberen Abschnitt 201 und einen unteren Abschnitt 203 unterteilt. Beide können ineinander oder zueinander verschiebbar sein, z. B. indem der untere Abschnitt 203 wie im Beispiel der 5 in eine Führung des oberen Abschnitts 201 für den unteren Abschnitt 203 eingeschoben werden kann. Eine relative Lage des unteren Abschnitts 203 zum oberen Abschnitt 201 kann durch eine optionale Feststellvorrichtung, hier die Klemmschraube 205, festgelegt werden.
  • Mittels der relativen Verschiebbarkeit des unteren Abschnitts 203 kann eine Aufnahme 207 für einen Gewebeschutzhülse 800 in Form einer Durchgangsöffnung bis gegen die Weichteile beziehungsweise bis zum knöchernen Kontakt des Patienten intraoperativ geschoben werden. Die Klemmschraube 205 kann als Feststelleinrichtung die so eingestellte Position des unteren Abschnitts 203 sicherstellen, beispielsweise, wenn sie in die Gewindeöffnung 205a für die Klemmschraube 205 eingeschraubt wird.
  • Ist der obere Abschnitt 201, welcher der Ärztin als Handgriff dienen kann, parallel zum Verlauf des Knochens ausgerichtet, kann dieser mittels Kirschner-Drähten 500 am Knochen 400 festgelegt werden. Anschließend wird der untere Abschnitt 203 soweit aus dem oberen Abschnitt 201 herausgezogen, bis das distale Ende des unteren Abschnitts 203 gegen die Weichteile stößt. In dieser Stellung kann auch der untere Abschnitt 203 mittels Kirschner-Drähten 500 am Knochen 400 festgelegt werden.
  • Durch die Öffnung 207 hindurch kann nun eine Gewebeschutzhülse 800 geführt werden, durch welche hindurch mittels eines Stößels das Frakturfragment gegen den chirurgischen Löffel 600, der ein anatomischer Löffel sein kann, als Gegenlager gestößelt oder gestoßen werden kann, mit dem Ziel, es in seine ursprüngliche anatomische Lage zu bringen. Ebenso kann durch Öffnung 207 bzw. durch die Gewebeschutzhülse 800 ein anderes Instrument, etwa ein Fräser oder ein Hohlfräser geführt werden.
  • Der Radius des zweiten Bogens 200 ist vorzugsweise so gewählt, dass der durch die Gewebeschutzhülse 800, welche ihrerseits in der Durchgangsöffnung 207 angeordnet ist oder werden kann, eingeführte Stößel auf die Unterseite des Löffels 600 oder Elevators gerichtet ist, wobei der untere Abschnitt 203 hierbei in einer Vielzahl von Positionen, oder in allen, relativ zum oberen Abschnitt 201 stehen kann.
  • Eine zweite Befestigungsvorrichtung, im Beispiel der 5 bestehend aus dem Mutterabschnitt 225 und der Schraube 223, dient der Befestigung des ersten Bogens 100 am zweiten Bogen 200. Sie wird zu den 6 und 6a näher beschrieben.
  • Werden Gewebeschutzhülsen 800 (siehe 8) durch die Durchgangsöffnungen 221 bzw. 207 hindurchgeführt, können diese mittels den Klemmpins 230, welche in hierfür vorgesehenen Durchgangsöffnungen 230a platziert sein können, ortsfest verklemmt werden.
  • Die Gewebeschutzhülse 800 sollte vorzugsweise mit dem Knochen Kontakt haben, weil dadurch erst eine ausreichende Führung für den K-Draht, kanülierten Bohrer/Holfräser und Stößel geschaffen wird. Die Gewebeschutzhülse 800 sollte eine Oberfläche aufweisen, die ein Festhalten/-klammern (Sägezahn, Schneide o.ä) in der gewünschten Position über die Dauer des Setzens des K-/Führungs-Drahts, Bohrer/Hohlfräse/Stößeln ermöglicht. Nach Möglichkeit sollte das Ende, welches zum Knochen hin zeigt, eine Schräge aufweisen, damit eine möglichst große Kongruenz von Gewebeschutzhülse 800 und Knochen erzielt werden kann.
  • 6 zeigt eine exemplarische Ausgestaltung der zweite Befestigungsvorrichtung für die Befestigung des ersten Bogens 100 am zweiten Bogen 200 im Detail in Schnittdarstellung von der Seite bzw. in der Saggitalebene bezogen auf die Darstellung der 6a oben. Die Schraube 223, beispielsweise eine Propellerschraube, hat im Beispiel der 6 in einem Mutterabschnitt 225 am zweiten Bogen 200 Aufnahme gefunden. Der Mutterabschnitt 225 weist in dieser Ausführungsform einen Gewindeabschnitt 225a und einen Freischnitt 225b auf, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen erstem Bogen 100 (in 6 der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt) und zweitem Bogen 200 herzustellen. Hierzu kann beispielsweise der Freischnitt nach den ersten ein bis drei Gewindegängen beitragen. Dieser verhindert ein mögliches Herausdrehen der Schraube 223. Die Schraube 223 wird in dieser Ausführungsform so weit wie möglich in das Gewinde des Gewindeabschnitts 225a eingeschraubt und anschließend wieder in die horizontale Lage (siehe 6a oben) zurück gedreht. In dieser Position kann der erste Bogen 100 aufgeschoben werden. Die Schraube 223 wird hierzu durch die Führung 101 hindurchgeschoben. Das Gewinde lässt in dieser Ausführungsform anschließend nur weniger als eine halbe Drehung der Schraube 225 zu, so dass der erste Bogen 100 nur noch verblockt werden kann (siehe 6a unten).
  • Die Anbindung des ersten Bogens 100 an den zweiten Bogen 200 ist somit optional durch das Poka-Yoke Prinzip, d. h. durch eine optimierte Geometrie der beiden Bögen 100, 200, nur in der korrekten bzw. vorgesehenen Position möglich. Im Beispiel der 6 ist der obere Steg des ersten Bogens 100 niedriger als der untere Steg in einer oben-unten-Richtung der 1a, 1b oder 2. Komplementär hierzu weist der zweite Bogen 200 eine erste Nut mit einer ersten Höhe H1 sowie eine zweite Nut mit einer zweiten Höhe H2 auf, wobei H1 < H2 gilt. Der Überstand 226, welcher in dieser Ausführungsform oberhalb der ersten Nut angeordnet ist, verhindert somit eine falsche Montage. Möglich wird dies in dieser Ausführungsform, da die Führung 101 in einigen Ausführungsformen durch zwei unterschiedlich hohe Stege begrenzt ist.
  • 6a zeigt eine zweite Befestigungsvorrichtung für die Befestigung des ersten Bogens 100 am zweiten Bogen 200 im Detail von vorne.
  • Es wird auf die Beschreibung der 6 Bezug genommen, um Wiederholungen zu vermeiden.
  • In der Darstellung der 6a wird der Mutterabschnitt 225 von der Schraube 223 verdeckt und ist deshalb für den Betrachter nicht sichtbar. Wird sie waagerecht gestellt (oben in 6a), kann sie in einer Richtung senkrecht zur Zeichenebene durch die Führung 101 hindurchgeschoben werden. Die Schraube 223 kann so ausgestaltet sein, z. B. Vorsprünge 227 aufweisen, dass sie nur an einer vorbestimmten Stelle durch die Führung 101 hindurchgeschoben werden kann, beispielsweise, weil die Führung 101 an dieser vorbestimmten Stelle wenigstens einen Durchgang 229 (siehe für das Bezugszeichen 229 die vorausgehenden Figuren oder 10 rechts) aufweist, der komplementär zur Ausgestaltung der Schraube 223 ist.
  • Nachdem die Schraube 223 durch die Führung 101 hindurchgeschoben wurde, kann der erste Bogen 100 waagerecht seitlich relativ zum zweiten Bogen 200 verschoben werden, bis die in die Löcher 103 eingeführte Zielvorrichtung die passende Position erreicht hat, an welcher eine zweite (und optional dritte) Knochenschraube 300 im Knochen 400, beispielsweise der Tibia, gesetzt werden soll.
  • Die zweite Befestigungsvorrichtung, oder ein anderer Abschnitt, vorzugsweise des zweiten Bogens 200, kann in der Führung 101 derart geführt sein, dass der erste Bogen 100 eine Drehbewegung relativ zum Radius R nicht ausführen kann. Unter einer Drehbewegung ist in einigen Ausführungsformen nicht das erforderliche Spiel zum Verschieben entlang der Führung 101 gemeint. Es kann vorgesehen sein, eine Drehbewegung von mehr als 5° im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn nicht zuzulassen.
  • Ist der erste Bogen 100 bezogen auf den zweiten Bogen 200 entlang der Führung 101 in diese gewünschte Position verschoben, so kann der erste Bogen 100 gegenüber dem zweiten Bogen 200 fixiert werden, indem die Schraube 223 angezogen, beispielsweise senkrecht gestellt, wird (siehe 6a unten) und damit Kraft auf den ersten Bogen 100 ausübt bzw. eine kraftschlüssige Verbindung ergibt oder bewirkt.
  • Alternative Verbindungen wie z. B. mittels eines Federmechanismus oder eines Nockenverschlusses sind ebenfalls denkbar.
  • Die zweite Knochenschraube 300 kann anschließend durch eines der Löcher 103a, 103b in den Knochen 400 in einer lateral-medial-Richtung oder eine anderen Richtung, oder umgekehrt, eingebracht werden. Aufgrund der durch das verwendete Loch 103a, 103b vorgegebenen Ausrichtung bezogen auf den zweiten Bogen 200 erfolgt dies - in einem Querschnitt durch den Knochen 400 - vorteilhafterweise unter einem Winkel von bis zu 90° bezogen auf die erste Knochenschraube 300, welche durch den oberen Abschnitt 201 des zweiten Bogens 200 in einer anterior-posterior-Richtung oder einer anderen Richtung gesetzt wurde.
  • Die optimale Position für die Zielvorrichtung 9 zum Setzen einer optionalen dritten Schraube 300 kann mittels Versetzen der Zielvorrichtung 9 von einer ersten Befestigungsvorrichtung, beispielsweise einem ersten Loch 103a in eine benachbarte erste Befestigungsvorrichtung, beispielsweise in ein zweites Loch 103a erfolgen. Dies kann den Vorteil haben, dass auch die zweite Knochenschraube 300 in medial-lateraler Richtung wie gewünscht gesetzt wird, beispielsweise so, dass die beiden Knochenschrauben 300, welche mittels der Zielvorrichtung 9 eingebracht werden, parallel oder annähernd parallel zueinander gesetzt werden.
  • 7 zeigt einen ersten Bogen 100 einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 1000. Es wird auf die Ausführungen zu den vorausgehenden Figuren Bezug genommen und im Folgenden nur auf die Unterschiede zu jenen eingegangen, um Wiederholungen zu vermeiden.
  • Im Gegensatz zu den ersten Bögen 100 der vorausgehenden Figuren weist der erste Bogen 100 der 7 an jedem seiner Enden eine Brücke oder Steg 250 auf, an dessen unterem Ende jeweils zwei Leitvorrichtungen 105a bzw. 105b zum Leiten oder Führen von Gewebehülsen 800, Knochenschrauben 300 oder für ein Instrument (hierin nicht gezeigt) angeordnet sind. Die Länge der Brücke bzw. des Stegs 250 ist auf die Position der ersten Knochenschraube 300 abgestimmt, insbesondere auf deren Höhe, um die weiteren, mittels oder entlang der Leitvorrichtungen 105a bzw. 105b eingebrachten Knochenschrauben 300 direkt darüber in einem bevorzugten Abstand zur ersten Knochenschraube 300 in distalproximaler Richtung (in 7 die Richtung von unten nach oben), beispielsweise wie hierin beschrieben, im Knochen 400 positionieren zu können (siehe hierzu auch 1 c).
  • 7a zeigt einen ersten Bogen 100 einer weiteren Ausführungsform. Es wird auf die Ausführungen zu 7 Bezug genommen und im Folgenden nur auf die Unterschiede hierzu eingegangen.
  • Im Gegensatz zum ersten Bogen 100 der 7 sind im Beispiel der 7a die Leitvorrichtungen 105a, 105b zum Leiten oder Führen von Gewebehülsen 800, Knochenschrauben 300 oder für ein Instrument (hierin nicht gezeigt) direkt am oder im ersten Bogens 100, z. B. am linken bzw. rechten Ende des ersten Bogens 100, angeordnet. Dieser kann in Ausführungsformen der Positioniervorrichtung 1000 Verwendung finden, in denen der Mutterabschnitt 225 für die Schraube 223 in bevorzugter Höhe, insbesondere unmittelbar über der Durchgangsöffnung 221 auf dem zweiten Bogen 200 angeordnet ist.
  • 8 zeigt eine Gewebeschutzhülse 800. Gewebeschutzhülsen sind aus dem Stand der Technik bekannt.
  • 9 zeigt den oberen Abschnitt eines exemplarisch ausgestalteten zweiten Bogens 200 von vorne (links in 9) und von der Seite (rechts in 9).
  • In der Vorderansicht (links) sind die folgenden, optionalen Durchgangsöffnungen zu erkennen:
    • - der Mutterabschnitt 225 zur Aufnahme der Schraube 223 (siehe 5)
    • - die Durchgangsöffnung 221 zum Durchführen einer Gewebehülse 800 (siehe 1b oder 8)
    • - beispielhaft vier Durchgangsöffnungen 219 für Kirschner-Drähte 500 (siehe 1b)
  • In der Seitenansicht (rechts) sind die optionale Öffnung oder Durchgangsöffnung 205a für die Feststellvorrichtung 205 (siehe 5), die dem Feststellen des unteren Abschnitts 203 dient, sowie die optionale Durchgangsöffnung 230a für den Klemmpin 230, der dem Verklemmen der Gewebehülse 800 in der Durchgangsöffnung 221 dient, zu erkennen.
  • 10 zeigt den ersten Bogen 100 der 2 von oben bzw. in Draufsicht (links) sowie von vorne (rechts).
  • Der Darstellung des ersten Bogens 100 von oben (links) ist dessen Krümmung, definiert durch den Radius R, zu entnehmen, die er zumindest abschnittweise, z. B. zumindest entlang 70% oder 80% oder mehr seiner Länge annimmt. Die Enden, an welchen die ersten Befestigungsvorrichtungen bzw. Löcher 103a bzw. 103b, in anderen Ausführungsformen auch die Leitvorrichtungen 105a, 105b, optional angeordnet sind, weisen optional keine solche Krümmung auf. Hier auf eine Krümmung zu verzichten erlaubt vorteilhaft, dass auf einfache Weise die Parallelität der strichliniert angedeuteten Längsachsen der Löcher 103a bzw. 103b zueinander zu erzielen. Dies gilt in den oben angeführten anderen Ausführungsformen analog auch für im ersten Bogen 100 angeordnete Leitvorrichtungen 105a bzw. 105b.
  • Die so dargestellten Längsachsen der Löcher 103a, 103b der ersten Befestigungsvorrichtung des ersten Bogens 100 stehen in bestimmten Ausführungsformen der Positioniervorrichtung jeweils unter einem Winkel zwischen 70° und 110° zu einer Längsachse M der Durchgangsöffnung des zweiten Bogens 200.
  • Der Darstellung des ersten Bogens 100 in Frontansicht (rechts) sind die Führung 101 sowie die ersten Befestigungsvorrichtungen, hier optional in Form der Löcher 103a, 103b, zu erkennen. Ferner weist der erste Bogen 100 in seiner Führung 101, hier beispielhaft in deren Mitte, Durchgänge 229 auf, welche geeignet oder vorgesehen sind die Stelle zu definieren, an der die Schraube 223 (siehe 5) durch die Führung 101 hindurchgeführt werden kann.
  • Bezugszeichenliste
  • 1000
    Positioniervorrichtung
    100
    erster Bogen
    101
    Führung
    103a, 103b
    Löcher
    105a, 105b
    Leitvorrichtungen
    200
    zweiter Bogen
    201
    oberer Abschnitt
    203
    unterer Abschnitt
    205
    Feststellvorrichtung, hier exemplarisch eine Klemmschraube
    205a
    Gewindeöffnung für die Feststellvorrichtung
    207
    Durchgangsöffnung
    219
    Durchgangsöffnung
    221
    Durchgangsöffnung für eine Knochenschraube und/oder eine Gewebeschutzhülse
    223
    Schraube
    225
    Mutterabschnitt
    225a
    Gewindeabschnitt des Mutterabschnitts
    225b
    Freischnitt
    226
    Überstand
    227
    Vorsprung
    229
    Durchgang
    230
    Klemmpin für Gewebehülse
    230a
    Durchgangsöffnung für Klemmpin
    300
    Knochenschraube
    400
    Knochen
    500
    Kirschner-Drähte
    600
    chirurgischer Löffel
    800
    Gewebeschutzhülse
    5
    Aufnahme
    7
    Verstellvorrichtung
    9
    Zielvorrichtung
    11
    Einsteckabschnitt; Zapfen; dritte Befestigungsvorrichtung
    27
    Spiralfeder
    29
    Hülse
    31
    Betätigungsstift
    33
    Einrasteinrichtung, Verriegelung
    H1
    erste Höhe
    H2
    zweite Höhe
    R
    Radius

Claims (26)

  1. Positioniervorrichtung (1000) zum Positionieren und/oder Fixieren einer Knochenschraube (300) in einem Knochen (400), z. B. in die Tibia, umfassend - einen chirurgischen Löffel (600) oder Elevator zum Kontaktieren des Knochens (400), z. B. des Tibiaplateaus (401) intraoperativ; - einen ersten Bogen (100); und - einen zweiten Bogen (200), wobei der erste Bogen (100) eine Führung (101) zum Führen des zweiten Bogens (200) relativ zum ersten Bogen (100), oder umgekehrt, aufweist; wobei der erste Bogen (100) entweder - wenigstens eine Leitvorrichtung (105a, 105b) zum Leiten oder Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Leiten eines Instruments und/oder - eine erste Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen einer Zielvorrichtung (9) aufweist, wobei die Zielvorrichtung (9) ihrerseits ausgestaltet ist zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen eines Instruments zum Einwirken auf die Knochenschraube (300), aufweist, wobei der erste Bogen (100) und/oder der zweite Bogen (200) eine zweite Befestigungsvorrichtung zum lösbaren Befestigen des ersten Bogens (100) am zweiten Bogen (200), insbesondere in der Führung (101), oder umgekehrt, aufweist, und wobei der zweite Bogen (200) eine Verbindung zu seinem lösbaren Verbinden mit dem chirurgischen Löffel (600) aufweist.
  2. Positioniervorrichtung (1000) nach Anspruch 1, wobei die Führung (101) eine Kulissenführung und/oder ein Schlitz ist.
  3. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste Bogen (100) sowohl mit der Zielvorrichtung (9) als auch mit dem zweiten Bogen (200) verbunden ist.
  4. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die die Führung (101) zum Führen des zweiten Bogens (200) auf oder entlang einer Kreisbahn mit einem Radius (R) gekrümmt ist, und wobei die zweite Befestigungsvorrichtung, oder ein Abschnitt des zweiten Bogens (200), in, an oder mittels der Führung (101) derart geführt ist, dass der erste Bogen (100) eine Drehbewegung relativ zum Radius (R) als Drehachse nicht ausführen kann.
  5. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Führung (101) zum Führen des zweiten Bogens (200) gekrümmt ist, und/oder die zweite Befestigungsvorrichtung, oder ein Abschnitt des zweiten Bogens (200), in, an oder mittels der Führung (101) derart geführt ist, dass der Winkel zwischen einer Längsrichtung des ersten Bogens (100) und einer Längsrichtung des zweiten Bogens (200) durch das Führen des ersten Bogens (100) relativ zum zweiten Bogen (200) nicht veränderbar ist, insbesondere nicht in einer Seitenansicht der Positioniervorrichtung (1000).
  6. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Zielvorrichtung (9) aufweist oder verbunden ist mit: - eine(r) Verstellvorrichtung (7), wobei die Verstellvorrichtung (7) ein polyaxiales Führen oder Einbringen des Instruments und/oder der Knochenschraube (300) ermöglicht.
  7. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Zielvorrichtung (9) mit einer Aufnahme (5) zum Aufnehmen der Zielvorrichtung (9) und/oder einem Einsteckabschnitt (11), z. B. einem Zapfen, zum lösbaren Einstecken der Zielvorrichtung (9) in die erste Befestigungsvorrichtung verbunden ist oder solche aufweist.
  8. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die erste Befestigungsvorrichtung des ersten Bogens (100) eine oder mehrere Gruppen von jeweils einem oder mehreren Löchern (103a, 103b), insbesondere Durchgangslöchern, jeweils zum Aufnehmen wenigstens eines Abschnitts des Einsteckabschnitts (11) der Zielvorrichtung (9), ist oder aufweist.
  9. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der zweite Bogen (200) wenigstens eine Durchgangsöffnung (221) für eine Knochenschraube (300) und/oder für eine Gewebeschutzhülse (800) aufweist.
  10. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, wobei die Löcher (103a, 103b) der ersten Befestigungsvorrichtung des ersten Bogens (100) jeweils eine Längsachse aufweisen, welche unter einem Winkel zwischen 25° und 90° oder mehr zu einer Längsachse der Durchgangsöffnung (221) des zweiten Bogens (200) steht, beispielsweise in einer Draufsicht auf die Positioniervorrichtung (1000).
  11. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei die Löcher einer der Gruppen von Löchern (103a, 103b) in einer Reihe, insbesondere auf einer Gerade in wenigstens einer Seitenansicht der Positioniervorrichtung (1000), vorzugsweise nicht in mehreren Reihen und/oder nicht auf mehrere Geraden verteilt, angeordnet sind.
  12. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die Löcher (103a, 103b) wenigstens eine Querschnittsform und/oder Querschnittsfläche gemeinsam haben.
  13. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei wenigstens eines der Löcher (103a, 103b) einen Verdrehschutz zum Verhindern eines Drehens eines hierin eingeführten Einsteckabschnitts (11) aufweist, wobei der Verdrehschutz vorzugsweise aus einer asymmetrischen Querschnittsform besteht oder eine solche aufweist.
  14. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, wobei eine erste der Gruppen der Löcher (103a) einem ersten Ende oder einer ersten Hälfte des ersten Bogens (100) zugeordnet ist oder von diesem aufgewiesen wird, und wobei eine zweite der Gruppen der Löcher (103b) einem zweiten Ende oder einer zweiten Hälfte des ersten Bogens (100) zugeordnet oder von diesem aufgewiesen wird.
  15. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 14, wobei manche oder alle Löcher (103a) einer ersten Gruppe der Löcher einerseits und/oder manche oder alle Löcher (103b) einer zweiten Gruppe der Löcher andererseits Längsachsen aufweisen, welche parallel zueinander stehen.
  16. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 8 bis 15, wobei mindestens zwei der Löcher (103a) der ersten Gruppe der Löcher (103) einerseits und/oder mindestens zwei der Löcher (103b) der zweiten Gruppe der Löcher (103) andererseits Längsachsen aufweisen, deren Abstand zueinander 13,5 mm oder weniger beträgt.
  17. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die zweite Befestigungsvorrichtung und/oder die Führung des ersten Bogens (100) eine Geometrie aufweist, welche vorgesehen ist, die Ausrichtung bzw. Position des ersten Bogens (100) zum Aufschieben auf den zweiten Bogen (200) ausschließlich in einer eindeutigen Art und Weise zu erlauben.
  18. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der zweite Bogen (200) einen oberen Abschnitt (201) und einen unteren Abschnitt (203) aufweist, welche relativ zueinander verschiebbar ausgestaltet sind.
  19. Positioniervorrichtung (1000) nach Anspruch 18, aufweisend eine Feststellvorrichtung zum Fixieren des oberen Abschnitts (201) in einer Verschiebeposition bezogen auf den unteren Abschnitt (203).
  20. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 18 oder 19, wobei der obere Abschnitt (201) die Durchgangsöffnung (221) für eine Knochenschraube (300) und/oder für eine Gewebeschutzhülse (800) aufweist.
  21. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 18 bis 20, wobei der obere Abschnitt (201) und/oder der untere Abschnitt (203) jeweils wenigstens eine Öffnung (219) für einen K-Draht (500) aufweisen.
  22. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 18 bis 21, wobei der untere Abschnitt (203) wenigstens eine Durchgangsöffnung (207) für eine Gewebeschutzhülse (800) oder einen Stößel aufweist.
  23. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der Ansprüche 18 bis 22, wobei der der Radius (R) und/oder die Form des zweiten Bogens (200) derart ist, dass die Längsachse eines, durch die am zweiten Bogen (200), insbesondere an dessen unterem Abschnitt (203), vorgesehene Durchgangsöffnung (207), eingeführten Stößels auf die Unterseite des Löffels (600) oder Elevators gerichtet ist.
  24. Positioniervorrichtung (1000) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei wenigstens einer der Durchgangsöffnungen (207, 221) eine Klemmvorrichtung, z. B. ein Klemmpin (230), zugewiesen ist.
  25. Set, aufweisend oder bestehend aus: - einen ersten Bogen (100); und - einen zweiten Bogen (200), - wobei der erste Bogen (100) eine Führung (101) zum Führen des zweiten Bogens (200) relativ zum ersten Bogen (100), oder umgekehrt, aufweist; - wobei der erste Bogen (100) entweder wenigstens eine Leitvorrichtung (105a, 105b) zum Leiten oder Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Leiten eines Instruments und/oder eine erste Befestigungsvorrichtung für eine Zielvorrichtung (9) zum Führen einer Knochenschraube (300) und/oder zum zumindest teilweisen Aufnehmen und Führen eines Instruments aufweist; - einen oder mehrere chirurgische Löffel (600), insbesondere unterschiedlicher Form.
  26. Verfahren zum Einbringen von wenigstens einer Knochenschraube (300) in einem Knochen (400), z. B. in die Tibia, umfassend die Schritte: - Bereitstellen einer Positioniervorrichtung (1000) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 24 oder eines Set gemäß Anspruch 25; - Positionieren des zweiten Bogens (200) parallel oder im Wesentlich parallel zur Längsachse der Tibia verlaufend am Unterschenkel des Patienten, während der chirurgische Löffel (600) oder Elevator mit dem Tibiaplateau (401) intraoperativ in Kontakt steht; - Fixieren des zweiten Bogens (200) mittels eines oder mehrerer Kirschner-Drähte (500) an der Tibia; - Einführen eines Stößels in die Durchgangsöffnung (207) für eine Gewebsschutzhülse oder einen Stößel des zweiten Bogens (200) und Manipulieren mit dem Stößel in Richtung auf den chirurgischen Löffel (600); - Einbringen einer Knochenschraube (300) durch die Durchgangsöffnung (221) für eine Knochenschraube (300) des zweiten Bogens (200); und - Einbringen wenigstens einer Knochenschraube (300) durch die Durchgangsöffnung (221) für eine Knochenschraube (300) des ersten Bogens (100).
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