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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Straffvorrichtung für eine Sicherheitsgurtkomponente, mit einem Gasgenerator zur Erzeugung eines Druckgases, einem von dem Druckgas antreibbaren Kolben, einem an den Kolben angeschlossenen Zugseil, welches mit einer in eine Straffbewegung zu versetzenden Sicherheitsgurtkomponente verbunden ist, einem Strafferrohr zur Aufnahme und Führung des Kolbens und einer den Gasgenerator aufnehmenden Aufnahme.
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Eine solche Straffvorrichtung ist beispielsweise aus
DE 10 2020 103 157A1 bekannt, bei der sowohl die Aufnahme für den Gasgenerator als auch eine Seilumlenkung außerhalb des von dem druckgasbeaufschlagten Bereichs einteilig in einem Führungsblock ausgebildet sind. An dem Führungsblock ist ein Strafferrohr angeordnet, in welches das von dem Gasgenerator erzeugte Druckgas bei der Auslösung der Straffvorrichtung eintritt, so dass der in dem Strafferrohr angeordnete Kolben von dem Druckgas angetrieben wird. Auf der dem Strafferrohr abgewandten Seite ist die einteilig in dem Führungsblock ausgebildete Seilumlenkung so geformt, dass das Zugseil sowohl gradlinig (gegebenenfalls parallel versetzt) in der Bewegungsrichtung des Kolbens aus dem Führungsblock herausgeführt werden kann oder alternativ um 90° oder mehr umgelenkt werden kann. Um bei einer solchen Ausbildung des Führungsblocks beispielsweise den Versatz des Zugseiles zur Bewegungsrichtung des Kolbens zu ändern oder den Umlenkwinkel zu ändern, muss der Umlenkblock vollständig neu konstruiert werden.
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Aus
DE 10 2004 023 588A1 ist eine weitere Straffvorrichtung bekannt, bei der das Zugseil mittels der Ausbildung einer Schlaufe an einer als Gurtschloss ausgebildeten Sicherheitsgurtkomponente angebracht ist. Zur Beabstandung der beiden Seilstränge des die Schlaufe ausbildenden Seils ist ein Spreizkörper vorgesehen. Der Spreizkörper weist einen Keil auf, der am Ende des Straffvorgangs in einen trichterförmigen Einlaufbereich eines Umlenkblocks einfährt, wobei durch plastische Verformung des Keils eine Dämpfung erfolgt. Durch die mit der Verformung des Spreizelements einhergehende Dämpfung können die Kräfte reduziert werden, die auf die weiteren Bestandteile der Straffvorrichtung oder deren Anbindung an das Kraftfahrzeug wirken. Die Größe der Absorption der kinetischen Energie über das Spreizelement kann hierbei nur über die Eigenschaften des Spreizelements eingestellt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Nachteile zumindest teilweise zu beseitigen und insbesondere eine Straffvorrichtung bereitzustellen, die einfacher an andere Anforderungen angepasst werden kann.
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Zur Lösung der Aufgabe wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Straffvorrichtung einen Rahmen aufweist, der auf der dem Strafferrohr abgewandten Seite angeordnet ist und durch den das Zugseil verläuft, nachdem es aus einem von dem Druckgas beaufschlagbaren Raum der Sicherheitsgurtkomponente herausgetreten ist. Der Rahmen kann beispielsweise aus einem Blech gebildet sein, welches insbesondere in eine im Querschnitt U-förmige Gestalt umgeformt wurde. Der Rahmen dient insbesondere dazu, weitere Komponenten der Straffvorrichtung aufzunehmen. In dem Rahmen sind insbesondere Komponenten befestigt, die zur Seilumlenkung beziehungsweise Seilführung außerhalb des druckgasbeaufschlagten Raums dienen. Der Rahmen kann somit für verschiedene Einsatzzwecke der Straffvorrichtung gleich ausgebildet sein, während die Komponenten zur Umlenkung des Zugseils an unterschiedliche Einsatzzwecke (z. B. Umlenkung um 90° oder geradlinige Durchführung) angepasst werden können.
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Die Aufnahme für den Gasgenerator ist so angeordnet, dass das von dem Gasgenerator erzeugte Druckgas in das Strafferrohr gelangt und dort den Kolben antreibt. Bevorzugt ist die Aufnahme in dem Strafferrohr angeordnet.
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Zudem kann eine Seilführung vorgesehen sein, durch welche das Zugseil aus dem Strafferrohr heraustritt. Die Seilführung ist in geeigneter Weise abdichtend in dem Strafferrohr angeordnet und stellt bevorzugt auch eine Abdichtung entlang des Zugseiles bereit.
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Bevorzugt sind sowohl die Aufnahme für den Gasgenerator als auch die Seilführung vollständig in dem Strafferrohr angeordnet.
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Zur Festlegung des Rahmens an dem Strafferrohr kann vorgesehen sein, dass der Rahmen einen Eingriffsabschnitt aufweist, der im montierten Zustand innerhalb des Strafferrohres angeordnet ist. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Eingriffsabschnitt im montierten Zustand mit der Seilführung wechselwirkt und diese zusätzlich in dem Strafferrohr fixiert. Die Seilführung und der Eingriffsabschnitt des Rahmens können somit bevorzugt durch Verpressen des Strafferrohres gleichzeitig festgelegt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Aufnahme für den Gasgenerator und die Seilführung einteilig ausgebildet sind, wobei die Aufnahme und die Seilführung vollständig in dem Strafferrohr angeordnet sind.
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Bevorzugt weist das Strafferrohr einen Abschnitt mit einem kreisrunden Querschnitt auf, in welchem der Kolben angeordnet ist und entlang welchem der Kolben durch die Druckbeaufschlagung angetrieben wird. Das Strafferrohr weist zusätzlich einen Bereich auf, dessen Querschnitt von einem kreisrunden Querschnitt abweicht. Dieser Bereich weist bevorzugt einen ovalen Querschnitt auf. Die Aufnahme und die Seilführung sind insbesondere in dem Bereich des Strafferrohres angeordnet, welcher in seinem Querschnitt von dem kreisrunden Querschnitt abweicht. Die Aufnahme für den Gasgenerator ist dabei so angeordnet und ausgebildet, dass das von dem Gasgenerator erzeugte Druckgas unmittelbar in das Strafferrohr eingeleitet wird und somit direkt zu dem Kolben gelangen kann. Insbesondere wird das Druckgas in einen Bereich des Strafferrohres eingeleitet, in dem sich seine Querschnittsgestaltung ändert. Das Druckgas wird also nicht in einen von der Seilumlenkung begrenzten Raum eingeleitet und von dort zu dem Kolben geleitet. Somit kann das Druckgas etwas abkühlen, bevor es unmittelbar mit dem in dem Strafferrohr angeordneten Zugseil in Kontakt kommt.
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Eine Lösung für die eingangs genannte Aufgabe ist insbesondere mit einer Straffvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 angegeben. Weitere Lösungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Straffvorrichtung sind in der vorstehenden und nachfolgenden Beschreibung sowie in den abhängigen Ansprüchen angegeben, wobei einzelne Merkmale der vorteilhaften Weiterbildungen in technisch sinnvoller Weise miteinander kombinierbar sind.
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Gelöst wird die Aufgabe insbesondere durch eine Straffvorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen, bei der das Zugseil auf der dem Strafferrohr abgewandten Seite durch einen Rahmen verläuft und bei der an einem der Sicherheitsgurtkomponente zugeordneten Endbereich des Zugseils ein Verformungselement ausgebildet ist, wobei das Verformungselement am Ende eines Straffvorgangs in den Rahmen eintritt, und wobei der Rahmen so ausgebildet ist, dass der Rahmen von dem in den Rahmen eintretenden Verformungselement verformt wird.
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Mit anderen Worten: Die Erfindung sieht in ihrem Grundgedanken vor, dass an dem Zugseil ein mit der Sicherheitsgurtkomponente während des Straffvorgangs beschleunigtes Verformungselement ausgebildet ist. Zumindest ein Abschnitt des Verformungselements tritt zum Ende des Straffvorgangs in den Rahmen ein, wobei der Rahmen aufgrund seiner Geometrie, Materialeigenschaft, Anordnung und/oder Ähnlichem so ausgebildet ist, dass der Rahmen durch das in den Rahmen eintretende Verformungselement elastisch und/oder plastisch, bevorzugt zumindest plastisch, verformt wird. Durch die Verformung des Rahmens wird die kinetische Energie der Sicherheitsgurtkomponente am Ende des Straffvorgangs absorbiert, so dass die auf die weiteren Komponenten der Straffvorrichtung wirkenden Kräfte oder die auf die Befestigung der Straffvorrichtung am Fahrzeug wirkenden Kräfte deutlich verringert sind. Da die Absorption der kinetischen Energie über den Rahmen der Straffvorrichtung und damit nicht (zumindest nicht alleine) über das Verformungselement erfolgt, ist eine größere Energieabsorption gegeben beziehungsweise die technischen Möglichkeiten, die Energieabsorption zu beeinflussen, vergrößert.
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Die mit der Straffvorrichtung zu beschleunigende Sicherheitsgurtkomponente kann beispielsweise ein Gurtschloss oder ein Endbeschlag zur Fixierung eines Sicherheitsgurtes sein.
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Um einen definierten Eintritt des Verformungselements in den Rahmen zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass das Verformungselement eine Außenumfangsgestaltung aufweist, die sich entlang des Zugseils in Richtung des Rahmens verjüngt. Beispielsweise kann das Verformungselement einen kreisrunden Außenumfang aufweisen, wobei sich das Verformungselement in Richtung des Rahmens verjüngt. Somit kann das Verformungselement an seinem dem Rahmen zugewandten Ende den geringsten Außendurchmesser aufweisen. Es kann dabei auch vorgesehen sein, dass sich der Außenumfang des Verformungselements in Richtung des Rahmens zunächst erweitert, bevor er sich verjüngt. Das Verformungselement ist somit zumindest abschnittsweise konvex ausgebildet.
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Prinzipiell ist es möglich, dass das Verformungselement einteilig mit der Sicherheitsgurtkomponente oder einem Bauteil der Sicherheitsgurtkomponente ausgebildet ist.
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Bevorzugt ist jedoch, dass die Sicherheitsgurtkomponente mit dem Zugseil verbunden ist und das Verformungselement als eigenständiges Bauteil an dem Zugseil und/oder an der Sicherheitsgurtkomponente angebracht ist. Die Sicherheitsgurtkomponente kann somit in bekannter Weise mit dem Zugseil verbunden werden, und das Verformungselement kann als zusätzliches Bauteil an dem Zugseil angebracht werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Sicherheitsgurtkomponente mit einem Ende des Zugseils form- und/oder kraftschlüssig verbunden. In diesem Fall ist die Sicherheitsgurtkomponente also nur an genau einem Seilstrang des Zugseils angebracht. Das Zugseil ist somit nicht schlaufenförmig zur Anbringung der Sicherheitsgurtkomponente ausgebildet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Verformungselement als Umspritzung an dem Zugseil und/oder an der Sicherheitsgurtkomponente angebracht ist. Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, dass das Verformungselement das Zugseil vollständig umgibt. Insbesondere umgibt die Umspritzung das Zugseil ausschließlich genau einen Seilstrang des Zugseils. Das Zugseil ist also in einem Abschnitt von der Umspritzung umgeben. Es kann hierbei insbesondere vorgesehen sein, dass sich die Umspritzung unmittelbar an eine Befestigung der Sicherheitsgurtkomponente an dem Zugseil anschließt.
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In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, dass die Sicherheitsgurtkomponente mit einem Anbringungsabschnitt auf ein Ende des Zugseils aufgesteckt ist und der Anbringungsabschnitt durch plastische Verformung mit dem Zugseil verbunden ist. In diesem Fall kann sich die Umspritzung unmittelbar an den Anbringungsabschnitt der Sicherheitsgurtkomponente anschließen, wobei die Umspritzung zusätzlich den Anbringungsabschnitt gegenüber dem Zugseil abdichtet.
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Alternativ zu der Umspritzung kann vorgesehen sein, dass das Verformungselement auf das Zugseil und gegebenenfalls den Anbringungsabschnitt der Sicherheitsgurtkomponente aufgepresst, aufgefädelt und/oder andersartig fixiert ist.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das Verformungselement den Anbringungsabschnitt der Sicherheitsgurtkomponente abschnittsweise umgibt. Das Verformungselement bildet somit eine Art Tülle aus, welche den Anbringungsabschnitt der Sicherheitsgurtkomponente oder auch eine Kausche am Seil umgibt. Hierdurch wird der Übergang vom Zugseil zur Sicherheitsgurtkomponente steifer, wodurch ein Abknicken der Sicherheitsgurtkomponente gegenüber dem Verformungselement am Ende eines Straffvorgangs erschwert wird. Dies kann insbesondere vorgesehen sein, wenn das Zugseil mehr oder weniger geradlinig durch den Rahmen hindurchgeführt ist.
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Das Verformungselement ist insbesondere aus einem Kunststoff, Aluminium oder Stahl gebildet.
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Um auf einfache Weise eine elastische und/oder plastische Verformung des Rahmens beim Eintritt des Verformungselements zu ermöglichen, ist bevorzugt vorgesehen, dass der Rahmen im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang ist insbesondere vorgesehen, dass der Rahmen aus einem Blech gebildet ist, welches in eine die U-förmige Querschnittsgestaltung aufweisende Gestalt umgeformt wurde. Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass das Verformungselement von einer dem Boden der U-förmigen Querschnittsgestaltung gegenüberliegenden Seite zwischen die Schenkel der U-förmigen Querschnittsgestaltung eintritt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Verformungselement parallel zum Boden der U-förmigen Querschnittsgestaltung zwischen die Schenkel der U-förmigen Querschnittsgestaltung eintritt. Dies kann insbesondere davon abhängen, ob eine Seilumlenkung um 90° erfolgt oder ob das Zugseil gradlinig beziehungsweise gradlinig versetzt durch die Straffvorrichtung geführt ist.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Rahmen eine Eintrittsgestaltung für das Verformungselement aufweist, welche beispielsweise dadurch gebildet sein kann, dass sich der Rahmen in Richtung des Verformungselements erweitert. Beispielsweise können die dem Verformungselement zugewandten Enden des aus einem Blech geformten und im Querschnitt U-förmigen Rahmens abgewinkelt sein, so dass ein insbesondere sich konisch in Richtung des Rahmens verjüngendes Verformungselement beim Eintritt in den Rahmen geführt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass auf den insbesondere aus einem Blech geformten Rahmen eine Endkappe aufgesteckt ist. Eine solche Endkappe ist insbesondere parallel zu einem Boden des U-förmigen Rahmens aufgesteckt, wobei insbesondere vorgesehen sein kann, dass die Endkappe das Blech sowohl innenseitig als auch außenseitig umgibt. Auch eine solche Endkappe wird beim Eintritt des Verformungselements in den Rahmen verformt, so dass eine weitere Komponente gegeben ist, mit der der Grad der Energieabsorbierung eingestellt werden kann. Die Endkappe ist insbesondere aus einem Kunststoff hergestellt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Straffvorrichtung eine Hülle umfasst, wobei die Hülle das Zugseil in einem Bereich umgibt, der zwischen dem Rahmen und der Sicherheitsgurtkomponente angeordnet ist. Die Hülle kann sich somit auf einer Seite an dem Rahmen abstützen und führt das Zugseil zur Sicherheitsgurtkomponente. Zudem ist das Zugseil somit von außen vor äußeren Einflüssen geschützt. Die Hülle kann zudem die Sicherheitsgurtkomponente zumindest teilweise umgeben. Die Hülle kann somit auch dazu eingesetzt werden, die Sicherheitsgurtkomponente in einem unbenutzten Zustand auszurichten. Die Hülle umgibt insbesondere auch das Verformungselement in einem Ausgangszustand. Die Hülle kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sie während eines Straffvorgangs zerstört wird, wobei insbesondere das Verformungselement während der Straffbewegung dafür sorgt, dass die Hülle zerstört wird, wozu ein Außenumfang des Verformungselements größer sein kann als ein minimaler Innenumfang der Hülle in einem Bereich, in den sich das Zugseil im Ausgangszustand erstreckt.
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Zur Befestigung des Rahmens an dem Strafferrohr kann vorgesehen sein, dass der insbesondere aus einem Blech gebildete Rahmen einen Eingriffsabschnitt aufweist, der im montierten Zustand innerhalb des Strafferrohres angeordnet ist, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass der Eingriffsabschnitt des Rahmens durch Verpressen des Strafferrohres an dem Strafferrohr festgelegt ist. Hierzu kann insbesondere vorgesehen sein, dass der Eingriffsabschnitt des Rahmens Aussparungen aufweist, in die das Material des Strafferrohres beim Verpressen eingedrückt wird. In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen sein, dass weitere Komponenten der Straffvorrichtung beim Verpressen des Strafferrohres in dem Strafferrohr festgelegt werden. So kann beispielsweise eine in dem Strafferrohr angeordnete Seilführung und/oder eine in dem Strafferrohr angeordnete Aufnahme für den Gasgenerator durch das Verpressen des Strafferrohres festgelegt werden.
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In einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass in dem Rahmen ein Umlenkelement angeordnet ist, an welchem das Zugseil während des Straffvorgangs anliegt, wobei der Rahmen und das Verformungselement so ausgebildet sind, dass das Verformungselement am Ende eines unbelasteten Straffvorgangs zumindest bis zu dem Umlenkelement in den Rahmen eindringt, wobei das Verformungselement am Ende des unbelasteten Straffvorgangs bevorzugt zumindest teilweise entlang des Umlenkelements in den Rahmen gezogen ist.
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Das Umlenkelement kann insbesondere mittels einer Buchse in dem Rahmen gelagert sein, wobei das Zugseil unmittelbar an dem Umlenkelement anliegt. Das Umlenkelement ist bevorzugt ein eigenständiges Bauteil, welches somit unabhängig von einer Seilführung ist, durch welche das Zugseil aus dem Strafferrohr herausgeführt ist. Das Umlenkelement kann somit an den jeweiligen Einsatzzweck einer Straffvorrichtung angepasst werden, ohne dass weitere Komponenten der Straffvorrichtung zwangsweise geändert werden müssen.
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Zur Umlenkung des Zugseiles weist das Umlenkelement eine im Querschnitt zumindest abschnittsweise kreisförmige Umlenkfläche auf, an der das Zugseil anliegt. Das Umlenkelement ist insbesondere um mindestens 90°, bevorzugt um mindestens 120° und besonders bevorzugt um mindestens 180° auf seiner Umfangsfläche mit einer im Querschnitt kreisförmigen Umlenkfläche ausgebildet. Das Umlenkelement ist dabei insbesondere so angeordnet, dass das Zugseil mit dem inneren Abschnitt seines durch die Umlenkfläche verformten Bereichs an der Umlenkfläche anliegt.
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Zur Lagerung in dem Rahmen weist das Umlenkelement eine insbesondere kreisförmige Aufnahme auf, durch welche die Buchse hindurchgeführt ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die kreisförmige Aufnahme exzentrisch zu der kreisförmigen Umlenkfläche des Umlenkelements angeordnet, wodurch das Umlenkelement einfacher an unterschiedliche Anwendungsfälle (lineare Durchführung des Zugseils oder Umlenkung des Zugseils) angepasst werden kann. Je nachdem, ob das Zugseil also um 90° umgelenkt werden soll oder ob das Zugseil gradlinig beziehungsweise mit einem Versatz zu der Bewegungsrichtung des Kolbens an dem Umlenkelement vorbeigeführt werden soll, können unterschiedliche Umlenkelemente verwendet werden. Die Aufnahme ist insbesondere exzentrisch hin zu der kreisförmigen Umlenkfläche versetzt angeordnet.
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Es wird nun vorgeschlagen, dass der Rahmen und das Verformungselement so aufeinander abgestimmt sind, dass bei einem unbelasteten Straffvorgang, bei dem die Sicherheitsgurtkomponente nicht belegt/benutzt ist, zumindest bis zu dem Umlenkelement in den Rahmen eindringt und bevorzugt zumindest teilweise entlang des Umlenkelement in den Rahmen hineingezogen wird.
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Durch die Wechselwirkung des Verformungselements mit dem Umlenkelement am Ende des Straffvorgangs wird noch die restliche kinetische Energie abgebaut, wobei auch eine weitere Verformung des Rahmens stattfinden kann.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Es zeigen schematisch
- 1: eine Perspektivansicht einer Straffvorrichtung,
- 2: eine Explosionsdarstellung der Straffvorrichtung,
- 3: eine Schnittdarstellung durch die Straffvorrichtung,
- 4: eine Perspektivansicht einer Endkappe,
- 5: eine Perspektivansicht eines Umlenkelements,
- 6: eine Schnittdarstellung durch eine weitere Ausführungsform einer Straffvorrichtung mit einer geradlinigen Seildurchführung,
- 7: mehrere Ausbildungen eines Verformungselements für die Ausführungsform der Straffvorrichtung gemäß 6,
- 8: eine Schnittdarstellung durch die Straffvorrichtung entlang eines Zugseils zwischen einem Rahmen und einer Sicherheitsgurtkomponente der Straffvorrichtung gemäß der 1 bis 3 und
- 9: mehrere Ausbildungen eines Verformungselements für die Ausführungsform der Straffvorrichtung gemäß 1 bis 3.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte Straffvorrichtung umfasst ein Strafferrohr 5, in welchem im montierten Zustand ein Kolben 2 angeordnet ist. Der Kolben 2 ist fest mit einem Zugseil 3 verbunden, welches in das Strafferrohr 5 eingeführt ist und welches auf seiner anderen Seite an eine in eine Straffbewegung zu versetzende Sicherheitskomponente 4 angeschlossen ist.
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Die Straffvorrichtung umfasst zudem ein Bauteil, in dem eine Seilführung 12 und eine Aufnahme 6 für einen Gasgenerator 1 ausgebildet ist. Im montierten Zustand ist dieses Bauteil in einem Abschnitt des Strafferrohres 5 angeordnet, der einen ovalförmigen Querschnitt aufweist.
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Die Straffvorrichtung umfasst zudem einen Rahmen 7, der im montierten Zustand mit einem Eingriffsabschnitt innerhalb des Strafferrohres 5 angeordnet ist.
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In dem Rahmen 7 ist ein Umlenkelement 9 mittels einer Buchse 10 gelagert, welche eine Aufnahme 9.2 des Umlenkelements 9 im montierten Zustand durchgreift und beidseits des Umlenkelements 9 in entsprechenden Öffnungen des im Querschnitt U-förmigen Rahmens 7 angeordnet ist.
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Die Straffvorrichtung umfasst zudem eine Endkappe 8, welche von einer dem Strafferrohr 5 abgewandten Seite auf den Rahmen 7 aufgesteckt ist.
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Wie insbesondere aus der 4 hervorgeht, weist die Endkappe 8 mehrere Abschnitte auf, die im montierten Zustand innerhalb des Rahmens 7 angeordnet sind.
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So weist die Endkappe 8 einen im montierten Zustand innerhalb des Rahmens angeordneten Führungsabschnitt 8.1 auf, welcher muldenartig ausgebildet ist und entlang der Zugseilverlaufsrichtung eine Krümmung aufweist.
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Die Endkappe 8 weist zudem innere Dichtabschnitte 8.2 auf, die im montierten Zustand auf der Innenseite des Rahmens 7 angeordnet sind und an dem Rahmen 7 anliegen. Gleichzeitig liegen äußere Dichtabschnitte 8.3 auf einer Außenseite des Rahmens 7 an. Durch die Kombination von inneren Dichtabschnitten 8.2 und äußeren Dichtabschnitten 8.3 wird der Rahmen 7 auf der dem Strafferrohr 5 abgewandten Seite abgedichtet, so dass aus der Seilführung 12 austretendes Druckgas nicht an der Stirnseite aus dem Rahmen 7 austreten kann, sondern umgelenkt wird.
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Zudem sind die Seitenflächen des muldenartigen Führungsabschnitts 8.1 so ausgebildet, dass sie beim Einstecken der Endkappe 8 von dem Rahmen 7 beidseits auf das Zugseil 3 gedrückt werden, wodurch das Zugseil 3 gegen eine unbeabsichtigte Bewegung gesichert wird. Somit werden durch die Endkappe 8 Sicherungsabschnitte 8.4 ausgebildet. Die dabei von den Sicherungsabschnitten 8.4 auf das Zugseil 3 aufgebrachte Kraft ist allerdings nicht so groß, dass der Straffvorgang behindert wird.
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Wie aus der 5 zu erkennen ist, weist das Umlenkelement 9 eine als Umlenkfläche 9.1 bezeichnete Außenfläche auf, die in der in 3 dargestellten Schnittansicht einen kreisförmigen Verlauf hat. Die Aufnahme 9.2 für die Buchse 10 ist exzentrisch zu der Umlenkfläche 9.1 und insbesondere hin zu der Umlenkfläche 9.1 versetzt angeordnet.
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Die Straffvorrichtung umfasst zudem ein Steckerelement 11, über welches ein Kabel mit dem Gasgenerator 1 verbunden werden kann. Das Steckerelement 11 ist in seiner Außenkontur an die Außenkontur des Umlenkelements 9 angepasst.
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Zudem umfasst die Straffvorrichtung eine Hülle 14, in welcher sich das Zugseil 3 im Ausgangsstand von dem Rahmen 7 zu der Sicherheitsgurtkomponente 4 erstreckt. Die Sicherheitsgurtkomponente 4 weist einen Anbringungsabschnitt 4.1 auf, der auf das Ende des Zugseils 3 aufgesteckt ist und dort durch Verpressen fixiert ist. An den Anbringungsabschnitt 4.1 schließt sich ein Verformungselement 13 als eigenständiges Bauteil an, welches sich ausgehend von dem Anbringungsabschnitt 4.1 in Richtung des Rahmens 7 verjüngt (siehe insbesondere 8). Das Verformungselement 13 umschließt das Zugseil 3 vollständig und ist als Umspritzung angebracht. Aus 8 ist auch zu erkennen, dass der im Querschnitt U-förmige Rahmen 7 an seinem oberen Ende nach außen abgewinkelt ist, so dass eine Eintrittsgestaltung für das Verformungselement 13 ausgebildet wird.
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Für die Einleitung eines Straffvorgangs wird der Gasgenerator 1 gezündet, wodurch Druckgas in den im Querschnitt kreisförmigen Abschnitt des Strafferrohres 5 gelangt und dort den Kolben 2 entlang des Strafferrohres 5 antreibt. Durch den angetriebenen Kolben 2 wird die Sicherheitsgurtkomponente 4 in eine Straffbewegung versetzt, wobei eine Umlenkung des Zugseils 3 durch das Umlenkelement 9 und den Führungsabschnitt 8.1 der Endkappe 8 erfolgt.
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Während in dem in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel eine Umlenkung des Zugseils 3 um etwa 90° erfolgt, kann die Straffvorrichtung durch den Austausch weniger Teile auch so angepasst werden, dass das Zugseil 3 in gradliniger Verlängerung der Bewegungsrichtung des Kolbens 2 aus dem Rahmen 7 austritt.
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Bei der Ausführungsform der 6 ist lediglich die Endkappe 8 ausgetauscht worden, wobei der Führungsabschnitt 8.1 als Öffnung ausgebildet wäre, durch welche das Zugseil 3 heraustritt. Um eine gegebenenfalls andere Umlenkung und/oder Ausrichtung des Zugseils 3 zu erreichen, kann zudem das Umlenkelement 9 anders ausgebildet sein.
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In 7 sind unterschiedliche Ausgestaltungen des Verformungselements 13 für die Ausführungsform der Straffvorrichtung gemäß der 6 dargestellt. In 9 sind hingegen unterschiedliche Ausgestaltungen des Verformungselements 13 für die Ausführungsform der Straffvorrichtung gemäß 1 bis 3 und 8 dargestellt. Es ist zu erkennen, dass sich das Verformungselement 13 auf seiner dem Rahmen 7 zugewandten Seite verjüngt. Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass der Außenumfang abschnittsweise konkav ausgebildet ist, sodass sich der Außenumfang hin zum rahmenseitigen Ende erst erweitert und dann wieder verjüngt. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Außengestalt des Verformungselements 13 eine Stufe aufweist.
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Bei der Ausführungsform der 1 bis 3 und 8 wird während des Straffvorgangs das Verformungselement 13 und die als Endbeschlag ausgebildete Sicherheitsgurtkomponente 4 durch die Hülle 14 gezogen, wodurch diese zerstört wird. Am Ende des Straffvorgangs tritt das Verformungselement 13 in den Rahmen 7 ein, wobei aufgrund der sich konisch erweiternden Gestalt des Verformungselements 13 der Rahmen 7 elastisch und plastisch verformt wird. Durch die Verformung des Rahmens 7 wird kinetische Energie abgebaut, so dass die auf die übrigen Teile und die Befestigung der Straffvorrichtung am Fahrzeug wirkenden Kräfte reduziert sind.
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Mit der vorgeschlagenen Straffvorrichtung kann diese also nur durch den Austausch einzelner Komponenten an andere Einsatzzwecke angepasst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gasgenerator
- 2
- Kolben
- 3
- Zugseil
- 4
- Sicherheitsgurtkomponente
- 4.1
- Anbringungsabschnitt
- 5
- Strafferrohr
- 6
- Aufnahme
- 7
- Rahmen
- 8
- Endkappe
- 8.1
- Führungsabschnitt
- 8.2
- innerer Dichtabschnitt
- 8.3
- äußerer Dichtabschnitt
- 8.4
- Sicherungsabschnitt
- 9
- Umlenkelement
- 9.1
- Umlenkfläche
- 9.2
- Aufnahme für Buchse
- 10
- Buchse
- 11
- Steckerelement
- 12
- Seilführung
- 13
- Verformungselement
- 14
- Hülle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020103157 A1 [0002]
- DE 102004023588 A1 [0003]