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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstellanordnung zum Verstellen eines Verschlusselements eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Verschlusselementanordnung gemäß Anspruch 13.
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Der Begriff „Verschlusselement“ ist vorliegend weit zu verstehen. Er umfasst beispielsweise eine Heckklappe, einen Heckdeckel, eine Motorhaube, eine Seitentür, eine Laderaumklappe, eine Fensterscheibe, ein Hubdach oder dergleichen eines Kraftfahrzeugs. Im Folgenden steht der Anwendungsbereich der Verstellung einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs im Vordergrund.
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Die bekannte Verstellanordnung (
DE 20 2005 018 584 U1 ), von der die Erfindung ausgeht, weist zum Verstellen eines an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs um eine Verschlusselementschwenkachse schwenkbar angelenkten Verschlusselements eine motorisch angetriebene Bewegungsunterstützungsanordnung auf. Die Bewegungsunterstützungsanordnung ist zum Ausleiten von linearen Öffnungs- und Schließbewegungen ausgebildet. Die Bewegungsunterstützungsanordnung ist parallel zur Verschlusselementschwenkachse angeordnet. Über eine Umlenkeinrichtung werden die parallel zur Verschlusselementschwenkachse ausgeleiteten linearen Bewegungen auf eine Schubstange übertragen und in eine Längsbewegung senkrecht zur Verschlusselementschwenkachse überführt, wodurch das Verschlusselement verstellt wird.
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Die bekannte Verstellanordnung erlaubt eine zuverlässige Verstellung des Verschlusselements. Aufgrund der Umlenkeinrichtung ist der Aufbau der Verstellanordnung vergleichsweise kompliziert. Zur Übertragung hoher Kräfte muss die Umlenkeinrichtung besonders stabil ausgeführt sein, wodurch ein hoher Bauraumbedarf entsteht.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Verstellanordnung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass auch hohe Kräfte in einfacher Weise auf das Verschlusselement übertragen werden können.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, die Bewegungsunterstützungsanordnung über einen Kniehebelmechanismus mit der Karosserie und dem Verschlusselement zu koppeln, um eine Verstellung des Verschlusselements relativ zur Karosserie mithilfe der Bewegungsunterstützungsanordnung zu ermöglichen. Durch den Kniehebelmechanismus können besonders hohe Kräfte auf das Verschlusselement übertragen werden, wodurch dieses insbesondere in einer geöffneten Stellung in besonders zuverlässiger Weise gehalten und/oder aus dieser verstellt werden kann. Gleichzeitig kann der Bauraumbedarf der Verstellanordnung reduziert werden, wodurch die Zugänglichkeit der durch das Verschlusselement verschließbaren Öffnung der Karosserie verbessert werden kann.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung über den ersten Antriebsanschluss mit einem ersten Kniehebel und einem zweiten Kniehebel, die zusammen einen ersten Kniehebelmechanismus bilden, mechanisch gekoppelt ist und dass der erste Kniehebel mit der Karosserie und der zweite Kniehebel mit dem Verschlusselement mechanisch koppelbar oder gekoppelt ist.
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Nach der Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist die geometrische Ausleitachse der Bewegungsunterstützungsanordnung im Wesentlichen parallel zur Verschlusselementschwenkachse angeordnet, wodurch die Zugänglichkeit der Öffnung in der Karosserie verbessert wird.
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Nach der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 ist die Bewegungsunterstützungsanordnung über den zweiten Antriebsanschluss mit einem zweiten Kniehebelmechanismus mechanisch gekoppelt, sodass die Bewegungsunterstützungsanordnung in vorteilhafter Weise über beide Antriebsanschlüsse mit jeweils einem auf das Verschlusselement und die Karosserie wirkenden Kniehebelmechanismus mechanisch gekoppelt ist. Auf diese Weise kann eine besonders gleichmäßige Kraftübertragung auf das Verschlusselement erfolgen.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die beiden Kniehebelmechanismen bezogen auf eine Ebene quer zur geometrischen Ausleitachse symmetrisch ausgebildet sind.
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Nach der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 ist die Bewegungsunterstützungsanordnung motorisch antreibbar ausgebildet, wodurch eine motorische Verstellung des Verschlusselements ermöglicht wird. Alternativ ist es auch möglich, die Bewegungsunterstützungsanordnung als passive, also motorlose, Bewegungsunterstützungsanordnung, wie beispielsweise als Gasdruckfeder, auszugestalten (Anspruch 6).
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Anspruch 7 definiert eine besonders vorteilhafte Lagerung der Bewegungsunterstützungsanordnung, wonach diese in axialer Richtung schwimmend gelagert ist. Auf diese Weise kann die Bewegungsunterstützungsanordnung unterschiedliche auf die jeweiligen Kniehebelmechanismen einwirkende Kräfte wenigstens teilweise durch axiale Ausgleichsbewegungen ausgleichen.
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Die Ansprüche 8 bis 10 betreffen besonders vorteilhafte konstruktive Ausgestaltungen der Verstellanordnung.
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Gemäß Anspruch 11 ist es für eine gleichmäßige Kraftübertragung auf das Verschlusselement besonders vorteilhaft, wenn jeweils die beiden Kniehebel eines Kniehebelmechanismus die gleiche Länge aufweisen.
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Nach der Ausgestaltung gemäß Anspruch 12 entspricht die Gesamtlänge der Bewegungsunterstützungsanordnung in der ausgefahrenen Stellung einem Vielfachen des maximalen Verstellwegs der Bewegungsunterstützungsanordnung, wodurch einerseits die Anbindung der Bewegungsunterstützungsanordnung an den Kniehebelmechanismus ohne Zwischenschaltung zusätzlicher Übertragungselemente möglich ist. Andererseits kann eine geringe Ausleitbewegung der Bewegungsunterstützungsanordnung zum Verstellen des Verschlusselements genutzt werden, wodurch eine vorteilhafte Kinematik der Verstellanordnung und des Verstellelements erreicht werden kann.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 13, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Verschlusselementanordnung mit einem an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs schwenkbar angelenkten Verschlusselement und einer vorschlagsgemäßen Verstellanordnung beansprucht. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Verstellanordnung darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 a) das Heck eines Kraftfahrzeugs mit einem geöffnetem Verschlusselement mit einer vorschlagsgemäßen Verstellanordnung in einer perspektivischen Ansicht, b) die Verstellanordnung in einer Ansicht von oben bei geöffnetem Verschlusselement, c) die Verstellanordnung in einer Ansicht von vorne bei geöffnetem Verschlusselement und d) die Verstellanordnung in einer Ansicht von vorne bei geschlossenem Verschlusselement,
- 2 das Heck des Kraftfahrzeugs aus 1 in einer Seitenansicht mit einer Verstellanordnung einer ersten Ausführungsform mit a) geschlossenem Verschlusselement und b) geöffnetem Verschlusselement und
- 3 das Heck des Kraftfahrzeugs aus 1 in einer Seitenansicht mit einer Verstellanordnung einer zweiten Ausführungsform mit a) geschlossenem Verschlusselement und b) geöffnetem Verschlusselement.
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In 1 ist eine Verstellanordnung 1 zum Verstellen eines Verschlusselements 2 eines Kraftfahrzeugs 3 mit einer Bewegungsunterstützungsanordnung 4 zum Verstellen des Verschlusselements 2 gezeigt. Das Verschlusselement 2, in den Figuren eine Heckklappe, ist dabei an einer Karosserie 5 des Kraftfahrzeugs 3 schwenkbar angelenkt, sodass das Verschlusselement 2 um eine Verschlusselementschwenkachse A relativ zur Karosserie 5 des Kraftfahrzeugs 3 verschwenkbar ist. Das Verschlusselement 2 ist zum Öffnen und Verschließen einer Öffnung 6 der Karosserie 5 verstellbar. Hier und vorzugsweise ist das Verschlusselement 2 an der Karosserie 5 schwenkbar angelenkt. Das Verschlusselement 2 ist, wie 2 und 3 zeigen, von einer in 2a) und 3a) gezeigten geschlossenen Stellung in eine in 2b) und 3b) gezeigte geöffneten Stellung verschwenkbar.
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Grundsätzlich ist die vorschlagsgemäße Verstellanordnung 1 mit unterschiedlichen Verschlusselementen 2 verwendbar. Auf die eingangs genannte Aufzählung von Verschlusselementen 2 sei insoweit verwiesen. Bei dem Verschlusselement 2 kann es sich also beispielsweise auch um einen Heckdeckel handeln. Alle Ausführungen gelten für alle anderen Verschlusselemente 2 entsprechend.
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Die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 ist hier und vorzugsweise als lineare Bewegungsunterstützungsanordnung 4 ausgebildet. Die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 erstreckt sich entlang einer geometrischen Ausleitachse B zwischen einem ersten Antriebsanschluss 7 und einem zweiten Antriebsanschluss 8. Die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 ist einerseits axialfest mit dem ersten Antriebsanschluss 7 und andererseits axialfest mit dem zweiten Antriebsanschluss 8 zum Ausleiten von, insbesondere linearen, Antriebsbewegungen entlang der geometrischen Ausleitachse B mechanisch gekoppelt. Der Begriff „axial“ ist vorliegend immer auf die geometrische Ausleitachse B bezogen.
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Wird der Abstand zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 7, 8 verkleinert, so wird das Verschlusselement 2 in Richtung seiner geschlossenen Stellung verstellt (1d), 2a) und 3a)), wohingegen eine Vergrößerung des Abstands zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 7, 8 eine Verstellung des Verschlusselements 2 in Richtung seiner geöffneten Stellung bewirkt, wie in 1a), 2b) und 3b) gezeigt ist. Es ist jedoch auch möglich eine umgekehrte Kinematik bezogen auf den ersten Antriebsanschluss 7, den zweiten Antriebsanschluss 8 und das Verschlusselement 2 vorzusehen.
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In 1a), 2b) und 3b) ist das Verschlusselement 2 in seiner geöffneten Stellung gezeigt. Die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 befindet sich dann in der in 1c) gezeigten ausgefahrenen Stellung, in welcher der erste Antriebsanschluss 7 eine maximale Entfernung entlang der geometrischen Ausleitachse B zum zweiten Antriebsanschluss 8 aufweist. Befindet sich das Verschlusselement 2 in seiner geschlossenen Stellung (2a), 3a)), befindet sich die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 in ihrer eingefahrenen Stellung (1d)), in welcher der erste Antriebsanschluss 7 eine minimale Entfernung entlang der geometrischen Ausleitachse B zum zweiten Antriebsanschluss 8 aufweist.
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Wesentlich ist nun, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 über den ersten Antriebsanschluss 7 mit einem ersten Kniehebel 10 und einem zweiten Kniehebel 11, die zusammen einen ersten Kniehebelmechanismus 9 bilden, mechanisch gekoppelt ist und dass der erste Kniehebel 10 mit der Karosserie 5 und der zweite Kniehebel 11 mit dem Verschlusselement 2 mechanisch koppelbar oder gekoppelt ist.
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Wie insbesondere in 1c) und 1d) erkennbar ist, ist der erste Kniehebel 10 schwenkbar zum zweiten Kniehebel 11. Vorzugsweise ist der erste Kniehebel 10, direkt oder wie hier über den ersten Antriebsanschluss 7, schwenkbar mit dem zweiten Kniehebel 11 verbunden. Der erste Kniehebel 10 und der zweite Kniehebel 11 bilden zusammen ein erstes Kniegelenk 12 aus. Über das erste Kniegelenk 12 ist wiederum die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 mithilfe des ersten Antriebsanschlusses 7 mit dem ersten Kniehebelmechanismus 9 verbunden. Über das erste Kniegelenk 12 sind somit der erste Kniehebel 10, der zweite Kniehebel 11 und der erste Antriebsanschluss 7 jeweils schwenkbar zueinander angeordnet und miteinander verbunden. Eine lineare Bewegung des ersten Antriebsanschlusses 7 entlang der geometrische Ausleitachse B führt dann zur Verstellung des ersten Kniehebelmechanismus 9 und zur Übertragung einer Verstellbewegung auf das Verschlusselement 2.
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Der erste Kniehebelmechanismus 9 ist folglich zwischen der Karosserie 5 und dem Verschlusselement 2 ausgebildet. Mithilfe des ersten Kniehebelmechanismus 9 können in besonders einfache Weise auch hohe Kräfte auf das Verschlusselement 2 übertragen werden. Gleichzeitig kann die Verstellanordnung 1 einen besonders geringen Bauraumbedarf aufweisen, wodurch die Zugänglichkeit der durch das Verschlusselement 2 verschließbaren Öffnung 6 verbessert werden kann.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die geometrische Ausleitachse B im montierten Zustand der Verstellanordnung 1 im Wesentlichen parallel zur Verschlusselementschwenkachse A verläuft. Das Ausleiten linearer Ausleitbewegungen erfolgt somit entlang der geometrischen Ausleitachse B parallel zur Verschlusselementschwenkachse A. Durch diese im Wesentlichen parallele Anordnung der Bewegungsunterstützungsanordnung 4 und der Verschlusselementschwenkachse A kann der Bauraumbedarf für die Verstellanordnung 1 deutlich verringert werden. Gleichzeitig kann die Zugänglichkeit der Öffnung 6 bei geöffnetem Verschlusselement 2 verbessert werden. Es ist dann möglich, die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 im Wesentlichen innerhalb der Karosserie 5 oder innerhalb des Verschlusselements 2 anzuordnen.
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In der in den Figuren gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 über den zweiten Antriebsanschluss 8 mit einem dritten Kniehebel 14 und einem vierten Kniehebel 15, die zusammen einen zweiten Kniehebelmechanismus 13 bilden, mechanisch gekoppelt ist und dass der dritte Kniehebel 14 mit der Karosserie 5 und der vierte Kniehebel 15 mit dem Verschlusselement 2 mechanisch koppelbar oder gekoppelt ist.
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Wie insbesondere in 1c) und 1d) erkennbar ist, ist der dritte Kniehebel 14 schwenkbar zum vierten Kniehebel 15. Vorzugsweise ist der dritte Kniehebel 14, direkt oder wie hier über den zweiten Antriebsanschluss 8, schwenkbar mit dem vierten Kniehebel 15 verbunden. Der dritte Kniehebel 14 und der vierte Kniehebel 15 bilden zusammen ein zweites Kniegelenk 16 aus. Über das zweite Kniegelenk 16 ist wiederum die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 mithilfe des zweiten Antriebsanschlusses 8 mit dem zweiten Kniehebelmechanismus 13 verbunden. Über das zweite Kniegelenk 16 sind somit der dritte Kniehebel 14, der vierte Kniehebel 15 und der zweite Antriebsanschluss 8 jeweils schwenkbar zueinander angeordnet und miteinander verbunden. Eine lineare Bewegung des zweiten Antriebsanschlusses 8 entlang der geometrische Ausleitachse B führt dann zur Verstellung des zweiten Kniehebelmechanismus 13 und zur Übertragung einer Öffnungs- oder Schließbewegung auf das Verschlusselement 2.
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Die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 der Verstellanordnung 1 ist dann über den ersten Antriebsanschluss 7 und über den zweiten Antriebsanschluss 8 mit dem ersten Kniehebelmechanismus 9 und dem zweiten Kniehebelmechanismus 13 mechanisch gekoppelt. Beide Kniehebelmechanismen sind jeweils über einen Kniehebel mit der Karosserie 5 und über einen Kniehebel mit dem Verschlusselement 2 mechanisch gekoppelt, wodurch eine besonders gleichmäßige Krafteinleitung an zwei entfernt zueinander liegenden Punkten in das Verschlusselement 2 erreicht werden kann. Das Verschlusselement 2 kann dann in besonders gleichmäßiger Weise geöffnet und geschlossen werden.
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Um eine besonders gleichmäßige Krafteinleitung in das Verschlusselement 2 zu ermöglichen, ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass der erste Kniehebelmechanismus 9 und der zweite Kniehebelmechanismus 13 bezogen auf eine Ebene quer zur geometrischen Ausleitachse B symmetrisch ausgebildet sind. Eine von der Bewegungsunterstützungsanordnung 4 ausgeleitete Bewegung wirkt somit immer unmittelbar über den ersten Antriebsanschluss 7 auf den ersten Kniehebelmechanismus 9 und gleichzeitig über den zweiten Antriebsanschluss 8 auf den zweiten Kniehebelmechanismus 13, wodurch der erste Kniehebelmechanismus 9 und der zweite Kniehebelmechanismus 13 gleichzeitig betätigt werden. Auf diese Weise wird auch die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 gleichmäßig belastet, wodurch sich eine besonders lange Lebensdauer der Verstellanordnung 1 insgesamt ergibt.
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Um ein besonders komfortables Öffnen und Schließen des Verschlusselements 2 zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 als aktive, motorische Bewegungsunterstützungsanordnung 4 ausgebildet ist. Bei der motorischen Bewegungsunterstützungsanordnung 4 kann es sich beispielsweise um eine hydraulische oder eine pneumatische Bewegungsunterstützungsanordnung 4 handeln. In der in den Figuren gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 einen Spindelantrieb 17 mit einem Spindel-Spindelmuttergetriebe 18 und einer dem Spindel-Spindelmuttergetriebe 18 antriebstechnisch vorgeschalteten Antriebseinheit 19 mit einem, insbesondere elektrischen, Antriebsmotor 20 aufweist. Mithilfe der Antriebseinheit 19 kann das Verschlusselement 2 motorisch verstellt werden, wodurch ein besonders hoher Benutzungskomfort erreicht wird. Das Spindel-Spindelmuttergetriebe 18 weist hier und vorzugsweise eine Spindel 21 mit einer geometrischen Spindelachse und eine mit der Spindel 21 kämmende Spindelmutter 22 auf. Die Spindel 21 ist axialfest mit dem ersten Antriebsanschluss 7 und die Spindelmutter 22 ist axialfest mit dem zweiten Antriebsanschluss 8 mechanisch gekoppelt.
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Die geometrische Spindelachse und die geometrische Ausleitachse B sind hier und vorzugsweise koaxial angeordnet.
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In der in den Figuren gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Spindelmutter 22 drehfest mit dem zweiten Antriebsanschluss 8 gekoppelt ist, wohingegen die Spindel 21 relativ zum ersten Antriebsanschluss 7 drehbar um die geometrische Ausleitachse B angeordnet ist. Es ist jedoch auch möglich, die Spindelmutter 22 relativ zum zweiten Antriebsanschluss 8 drehbar auszugestalten und die Spindel 21 drehfest zum ersten Antriebsanschluss 7 anzuordnen.
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Hier und vorzugsweise ist zwischen der Antriebseinheit 19 und dem Spindel-Spindelmuttergetriebe 18 antriebstechnisch ein Untersetzungsgetriebe 23 angeordnet. Das Untersetzungsgetriebe 23 dient dazu, die Drehzahl des Antriebsmotors 20 zu untersetzen, um in vorteilhafter Weise durch hohe Motordrehzahlen eine hohe Kraft auf das Verschlusselement 2 übertragen zu können.
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Der Antriebsmotor 20 ist in besonders vorteilhafter Ausgestaltung rücktreibbar ausgebildet, wodurch das Verschlusselement 2 auch manuell verstellbar ist. Bei Ausfall des Antriebsmotors 20 oder der Versorgungsspannung ist dann eine manuelle Betätigung des Verschlusselements 2 weiterhin sichergestellt. Hierfür kann alternativ oder zusätzlich der Spindelantrieb 17 eine Rutschkupplung aufweisen, die eine manuelle Verstellung des Verschlusselements 2 ermöglicht. Es ist alternativ auch möglich, den Antriebsmotor 20 nicht rücktreibbar auszugestalten, wodurch das Verschlusselement 2 ausschließlich motorisch verstellbar ist.
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Um das Verschlusselement 2 in einer vollständig oder teilweise geöffneten Stellung zu halten, weist der Spindelantrieb 17 hier und vorzugsweise eine Bremseinrichtung 24 zum Halten des Verschlusselements 2 in einer geöffneten Stellung auf.
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Alternativ ist es auch möglich, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 als passive Bewegungsunterstützungsanordnung 4, insbesondere als Gasdruckfeder, ausgebildet ist, also motorlos ist. Das Verschlusselement 2 ist dann wenigstens abschnittsweise, insbesondere in Öffnungs- und/oder in Schließrichtung, ausschließlich manuell verstellbar. Gleichzeitig wird durch die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 eine Kraft, beispielsweise in Öffnungsrichtung des Verschlusselements 2, bereitgestellt, wodurch das Öffnen des Verschlusselements 2 erleichtert wird.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 wenigstens in axialer Richtung schwimmend gelagert ist. Auf diese Weise können beim Verstellen des Verschlusselements 2 kleine Abweichungen der von dem Verschlusselement 2 über den ersten Kniehebelmechanismus 9 auf den ersten Antriebsanschluss 7 und/oder über den zweiten Kniehebelmechanismus 13 auf den zweiten Antriebsanschluss 8 einwirkende Belastungen ausgeglichen werden, wodurch die Gleichmäßigkeit der Verstellbewegung des Verschlusselements 2 und der Belastung der Verstellanordnung 1 verbessert werden kann.
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In der in den Figuren gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 in wenigstens eine Richtung quer zur Verschlusselementschwenkachse A bewegbar, insbesondere verschiebbar, gelagert ist. Wie beim Übergang von 2a) zu 2b) und von 3a) zu 3b) gezeigt ist, ändert sich beim Verstellen des Verschlusselements 2 die relative Lage zwischen der Bewegungsunterstützungsanordnung 4 und dem Verschlusselement 2 und/oder der Karosserie 5.
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In der in 3 gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 der Karosserie 5 zugeordnet und in einem von der Karosserie 5 gebildeten, taschenartigen Freiraum angeordnet. Beim Öffnen und Schließen des Verschlusselements 2 erfährt die Bewegungsunterstützungsanordnung 4 eine lineare Bewegung quer zur Verschlusselementachse, in 3 in und/oder entgegen der Fahrtrichtung.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass der zweite Kniehebel 11 unmittelbar an dem Verschlusselement 2 angelenkt ist, wodurch eine besonders einfache Verbindung zwischen dem ersten Kniehebelmechanismus 9 und dem Verschlusselement 2 erzeugt wird. Hier und vorzugsweise ist der vierte Kniehebel 15 unmittelbar an dem Verschlusselement 2 angelenkt, wodurch ein symmetrischer Aufbau bezüglich des zweiten Kniehebels 11 und des vierten Kniehebels 15 erreicht wird. In der in den Figuren gezeigten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung sind der erste Kniehebel 10 und/oder der dritte Kniehebel 14 unmittelbar an der Karosserie 5 angelenkt, wie in 2 gezeigt ist. Es ist jedoch auch möglich, dass der erste und/oder der dritte Kniehebel 14 mittelbar an der Karosserie 5 angelenkt sind.
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Eine besonders vorteilhafte Kinematik des Verschlusselements 2 kann erreicht werden, wenn das Verschlusselement 2 über wenigstens eine Schwinge 25 an der Karosserie 5 angelenkt ist. Wie 2 und 3 zeigen, ist die Schwinge 25 einerseits mit dem Verschlusselement 2 verbunden und andererseits drehbar an der Karosserie 5 angelenkt.
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Wie oben dargelegt, ist es möglich, den ersten Kniehebelmechanismus 9 unmittelbar mit dem Verschlusselement 2 zu verbinden. In der in 3 gezeigten und insoweit bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der zweite Kniehebel 11 mittelbar über eine erste Schwinge 26 an dem Verschlusselement 2 angelenkt ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn der erste Kniehebel 10 unmittelbar an der Karosserie 5 angelenkt ist. Auf diese Weise kann eine einfache und besonders vorteilhafte Kinematik des Verschlusselements 2 relativ zur Karosserie 5 erzielt werden. Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass der vierte Kniehebel 15 mittelbar über eine zweite Schwinge 27 an dem Verschlusselement 2 angelenkt ist. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der dritte Kniehebel 14 unmittelbar an der Karosserie 5 angelenkt ist. Alternativ ist auch eine umgekehrte Anbindung denkbar, bei der der zweite Kniehebel 11 und/oder vierte Kniehebel 15 unmittelbar an dem Verschlusselement 2 und der erste Kniehebel 10 und/oder der zweite Kniehebel 11 mittelbar über jeweils eine Schwinge 25 an der Karosserie 5 angelenkt sind. Im letztgenannten Fall ist die Schwinge 25 einerseits drehbar am Verschlusselement 2 angelenkt und andererseits mit der Karosserie 5 verbunden.
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Wie bereits beschrieben worden ist, erlaubt die Verstellanordnung 1 eine gleichmäßige Krafteinleitung in das Verschlusselement 2. Die Krafteinleitung kann in besonders gleichmäßiger Weise erfolgen, wenn der erste Kniehebel 10 und der zweite Kniehebel 11 im Wesentlichen gleich lang ausgebildet sind. Hier und vorzugsweise sind der dritte Kniehebel 14 und der vierte Kniehebel 15 im Wesentlichen gleich lang ausgebildet, wie in den Figuren gezeigt ist. Wie den Figuren entnommen werden kann, ist dort und insoweit bevorzugt vorgesehen, dass der erste Kniehebel 10, der zweite Kniehebel 11, der dritte Kniehebel 14 und der vierte Kniehebel 15 jeweils gleich lang sind
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Wie in 1 dargestellt, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Gesamtlänge der Bewegungsunterstützungsanordnung 4, gemessen entlang der geometrischen Ausleitachse B vom ersten Antriebsanschluss 7 zum zweiten Antriebsanschluss 8, in ihrer ausgefahrenen Stellung einem Vielfachen des maximalen Verstellwegs der Bewegungsunterstützungsanordnung 4 entspricht. Hier und vorzugsweise entspricht die Gesamtlänge der Bewegungsunterstützungsanordnung 4, gemessen entlang der geometrischen Ausleitachse B vom ersten Antriebsanschluss 7 zum zweiten Antriebsanschluss 8, in der ausgefahrenen Stellung dem doppelten bis zwanzigfachen, vorzugsweise dem dreifachen bis fünfzehnfachen, weiter vorzugsweise dem vierfachen bis zehnfachen des maximalen Verstellwegs.
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Insbesondere bei einer solchen langgestreckten Ausgestaltung der Bewegungsunterstützungsanordnung 4 kann diese ohne Zwischenschaltung zusätzlicher Übertragungselemente mit dem ersten Kniehebelmechanismus 9 und/oder dem zweiten Kniehebelmechanismus 13 mechanisch gekoppelt sein, was zu einer Reduzierung der Bauteilanzahl führt. Auf diese Weise ist es zudem möglich, eine Verstellanordnung 1 mit besonders geringem Bauraumbedarf zu verwirklichen, wodurch insbesondere die Zugänglichkeit zur Öffnung 6 verbessert werden kann.
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Gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ist eine Verschlusselementanordnung 28 mit einem an einer Karosserie 5 eines Kraftfahrzeugs 3 schwenkbar angelenkten Verschlusselement 2 und einer vorschlagsgemäßen Verstellanordnung 1 vorgesehen. Auf alle Ausführungen zur vorschlagsgemäßen Verstellanordnung 1 darf insoweit verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202005018584 U1 [0003]