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Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Buchbinderei und betrifft ein Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten, wie es beispielsweise in Buchbindemaschinen, und ein buchbinderisches Produkt wie beispielsweise ein Buch oder eine Broschur mit einem integrierten Einschubbehältnis für Flachgut, insbesondere Papierblättern.
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Buchbinderische Produkte und Druckprodukte sind beispielsweise Bücher, Kalender, Notizbücher, Hefte, Broschüren, Faltflyer, Postkarten, Visitenkarten, Briefbögen, etc., die mindestens eine Seite Papier aufweisen. Üblicherweise bestehen sie aus mehreren Seiten, welche an einer Seite gebunden sind.
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Bei der buchbinderischen Weiterverarbeitung werden die bedruckten oder unbedruckten Seiten, Bahnen oder Falzbögen in einer Zwangsfolge von Prozessabschnitten in eine definierte Form gebracht („Industrielle Buchbinderei“, Liebau, Dieter, Heinze, Ines, Verlag: Beruf + Schule, 2001, ISBN 13: 9783880135963, Seite 22ff). Die vorbereiteten Seiten werden entweder zu einem Buchblock gesammelt oder zusammengetragen und anschließend verbunden.
Blöcke oder Falzbögen können mittels Fadenheftung, Klebebindung, Drahtrückstichheftung, Drahtkammbindung, Flatbook, Flatorello, Wire-O-Bindung, Spiralbindung oder mittels Buchschrauben zu Büchern gebunden werden („Industrielle Buchbinderei“, Liebau, Dieter, Heinze, Ines, Verlag: Beruf + Schule, 2001, ISBN 13: 9783880135963, Seite 22ff).
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Bücher oder buchbinderische Produkte werden aus mehreren Werkstoffzuschnitten gefertigt und weisen üblicherweise folgende Konstruktionsmerkmale auf.
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Die Buchdecke kann als Softcover, Flexcover oder Hardcover ausgeführt sein, die Buchdecke kann Maschinengraupappe oder PVC enthalten und das Einbandmaterial kann Tierhaut, Gewebe, Faservlies oder Papier enthalten. Optional kann die Buchdecke mit einer Veredelung wie beispielsweise Prägungen oder Folienkaschierung ausgestattet sein.
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Die Buchdecke kann folgende Konstruktion aufweisen:
- einteilige Buchdecke aus Karton oder Pappe, zweiteilige Buchdecke, dreiteilige Buchdecke, viertteilige Buchdecke, fünfteilige Buchdecke, sechsteilige Buchdecke (auch Halbbandbuchdecke genannt), einteilige Plastikbuchdecke, dreiteilige Plastikbuchdecke, vierteilige Plastikbuchdecke, fünfteilige Plastikbuchdecke, wattierte Buchdecke oder Buchdecke mit runden Ecken („Industrielle Buchbinderei“, Liebau, Dieter, Heinze, Ines, Verlag: Beruf + Schule, 2001, ISBN 13: 9783880135963, Seite 383ff).
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Weiter kann ein buchbinderisches Produkt oder Druckprodukt als Ausstattungsmerkmale ein Gummiband oder Verschlussband und/oder einen Stifthalter aufweisen.
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Der Buchblock eines buchbinderischen Produktes kann folgende Konstruktionsmerkmale aufweisen.
Die Buchrückenform kann als gerader Rücken, einseitig verlagert, als gerader Rücken mit Wölbung am Vorderschnitt oder als runder Rücken ausgeführt sein („Polygraph Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik“, Liebau, Dieter; Weschke, Hugo, Verlag: Polygraph, 1997, ISBN: 3876412676, Seite 91). Der Buchblock kann spitze, abgerundete, abgestoßene oder gestanzte Ecken mit speziellem Design aufweisen.
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Der Buchblock kann für Hard- oder Flexcover mit Zeichenband, Köperband oder Lesezeichenlitze und/oder Heftgaze und/oder Hinterklebematerial und/oder Kapitalband ausgestattet sein.
Der Vor- und Nachsatz kann angeklebt oder integriert sein.
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Das Vor- und Nachsatzpapier (kurz: der Vorsatz und der Nachsatz) ist das Papier, das den Buchblock vorn und hinten im Buch mit dem Cover verbindet. Meist besteht der Vorsatz aus einem mittig gefalteten Doppelblatt, von dem jeweils eines vor die erste und hinter die letzte Lage eines Buches geklebt wird (genannt Spiegel). Die freibleibenden Blätter bilden den Übergang zum Buchblock und werden als fliegendes Blatt (Vorsatzblatt) bezeichnet. Der Vorsatz besteht üblicherweise aus festerem Papier, also Papier mit einer flächenbezogenen Masse (umgangssprachlich Grammatur) von mindestens 90 g/m2, (http://www.buechersammler.de/die-bestandteile-eines-buches/) und wird bevorzugt zum Thema des Buches gelayoutet.
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Ausstattungsmerkmal(e) des Buchblocks kann oder können beispielsweise eine Froschtasche und/oder ein Farbschnitt sein.
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Bei einer Broschur wird je nach Art der zusammengeführten Falzbögen und/oder Blätter zwischen Einlagen- und Mehrlagenbroschur unterschieden.
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Das Cover, also der Bucheinband oder auch Buchdecke genannt, kann beispielsweise als Hardcover, Softcover (auch Paperback oder Flexcover genannt) oder Schweizer Broschur, sowie Schutzumschlag, Englische Broschur, Hard- oder Softcover mit 4, 6 oder mehr Seiten, Steifbroschur, Fälzelbroschur, Französische Broschur oder Integralbroschur ausgeführt werden und ist die äußere Hülle des Buches („Industrielle Buchbinderei“, Liebau, Dieter, Heinze, Ines, Verlag: Beruf + Schule, 2001, ISBN 13: 9783880135963, Seite 33ff).
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Das Kapitalband dient hauptsächlich dazu, die Lücke zwischen Buchrücken und Buchblock zu verdecken und das Buch zu verschönern. Zusätzlich schützt es vor Staub und Beanspruchung („Industrielle Buchbinderei“, Liebau, Dieter, Heinze, Ines, Verlag: Beruf + Schule, 2001, ISBN 13: 9783880135963, Seite 378), auch verhindert es das Durchschlagen des Klebstoffes („Polygraph Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik“, Liebau, Dieter; Weschke, Hugo, Verlag: Polygraph, 1997, ISBN: 3876412676, Seite 170).
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Der Buchblock ist der aus einzelnen Blättern bestehende Buchkörper. Die Bindung des Buchblocks erfolgt üblicherweise über eine Klebebindung oder eine Fadenbindung, üblich sind auch Drahtheftung, Ringbindung, Schraubenbindung oder Heftbindung.
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Der Dreiseitenbeschnitt ist das Ausführen des Schnittes an dem Buch- oder Broschürenblock. Man unterscheidet den Kopfschnitt (oben), den Vorderschnitt (vom Buchrücken aus betrachtet hinten) und den Fußschnitt (unten) („Polygraph Fachlexikon der Druckindustrie und Kommunikationstechnik“, Liebau, Dieter; Weschke, Hugo, Verlag: Polygraph, 1997, ISBN: 3876412676, Seite 122).
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Um lose Blätter in einem Buch, Notizbuch oder ähnlichem aufzubewahren, können Taschen, Folien oder andere Einschubbehältnisse im Buch vorhanden sein.
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Gemäß
DE 10 2008 047 798 A1 ist ein Einband, insbesondere für Blattgut, bekannt, mit einer Halterung für ein zumindest abschnittsweise mit einer Innenseite des Einbandes verbindbares und abnehmbares Band mit einem Abdeckteil. Durch das Abdeckteil ist die Halterung in einer Abdeckposition des Abdeckteils abdeckbar. Die Halterung und das Abdeckteil sind dabei in einer solchen Weise ausgebildet, dass in einer die Halterung abschnittsweise nicht abdeckenden Position des Abdeckteils das Band von der Halterung lösbar ist. Als Abdeckteil ist eine Tasche einsetzbar.
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Eine Haltevorrichtung für blattartige Elemente, wie Blätter, Visitenkarten, Fotos oder dergleichen ist gemäß der
AT 014 253 U1 bekannt, wobei diese insbesondere vorteilhaft zur Integration in ein Buch, einen Notizblock, einen Kalender, ein Heft, eine Tasche, eine Notizmappe, Notizbuch oder dergleichen geeignet ist.
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Zum automatischen Herstellen von Büchern in Kleinserien mit Buchdecken in Komplettausstattung, bei dem Buchdecke und Buchblock auf getrennten Transportvorrichtungen zugeführt und zu einem fertigen Buch verbunden werden, ist gemäß der
DE 10 2004 023 609 A1 bekannt, dass der Transport des Buchblockes über einen Transportschlitten in einer an die Einhängestelle und der Transport der Buchdecke in Komplettausstattung in einer dazu quer verlaufenden Richtung an die Einhängestelle vorgenommen wird, Buchblock und Buchdecke werden zum Einhängen des Buchblockes in die Buchdecke in Arbeitsstellung gebracht und die Buchdecke wird um den eingehängten, klebeverbundenen Buchblock mit endbearbeitetem Rücken gewendet und zum Trocknen abgesetzt.
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Gemäß
DE 60 2005 002 924 T2 ist ein Verfahren und System zur Charakterisierug von Gruppen von Signaturen in einer Buchbindemaschine mithilfe von Transponder bekannt.
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Gemäß der
DE 1 962 519 U ist ein Buch bekannt, das zwischen den Textseiten einzelne Taschen aus durchsichtigem Material zur Aufnahme und zum Entnehmen von Illustrationen enthält.
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Ebenso eignet sich für die Aufbewahrung von losen Blättern eine Froschtasche, die beispielsweise am Nachsatzpapier von Büchern, Kalendern oder Notizbüchern angeklebt wird.
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Froschtaschen sind Flachgut-Einschubbehältnisse, die in Büchern, Notizbüchern, Taschenkalendern oder ähnlichen Büromaterialien vorhanden sein können. Sie werden auch Aktentasche, Dokumententasche oder Einstecktasche genannt.
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Die Froschtasche dient bei Büchern als Aufbewahrung oder zur Ablage von Zetteln, Quittungen, Tickets, Fotos oder lose Blattsammlungen und hat durch das gefaltete Gewebeband, auch Fälzelband genannt, oder die faltbare Papierseitenwandung eine variable Einschubstärke.
Des Weiteren kann die Froschtasche ästhetischen Zwecken dienen. Wenn zum Verschließen ein Gummiband am Buch angebracht ist, das durch zwei Öffnungen in der Buchdecke hindurchgeführt wird und auf der Innenseite der Buchdecke (dem Buchblock zugewandt) fixiert (beispielsweise geklebt) wird, so kann die Froschtasche zur Abdeckung oder Kaschierung dieser Klebestelle dienen.
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Gemäß der
DE 20 2013 105 931 U1 ist ein Einschubbehältnis für Flachgut, insbesondere Papierblätter, bekannt, bei dem der Innenraum dieses Einschubbehältnisses und/oder ein gegebenenfalls zu diesem führender Einschubspalt mit zwei gegenüberliegenden, elastisch biegsamen oder verformbaren Seitenwandungen begrenzt ist und wobei wenigstens eine Seitenwandung mit einer Halteeinrichtung derart versehen ist oder in Wirkungsverbindung steht, dass dadurch das Volumen des Innenraums und/oder die lichte Weite des Einschubspalts zum Halten des Flachguts vermindert, verstellt oder sonst verändert ist.
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Gemäß der
EP 1 559 573 B1 sind Bücher bekannt, bei denen zusätzliche Bögen zum Stapel der Blätter des Buchblocks hinzugefügt werden, bevor dieser zum Buchblock vereinigt wird. Diese Zusatzbögen können eine Klappe oder Tasche aufweisen. Die Tasche ist nicht mit dem Cover verbunden.
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Nachteilig an den herkömmlichen Lösungen ist einerseits, dass Froschtaschen auch in der industriellen Buchbinderei manuell aufgespendet oder eingeklebt werden, oder anderseits, dass sie instabil sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind die Angabe eines Verfahrens, das das Einkleben einer Froschtasche maschinell ermöglicht, und die Angabe einer stabilen Froschtasche.
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Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche, wobei die Erfindung auch Kombinationen der einzelnen Ansprüche im Sinne einer Und-Verknüpfung miteinschließt, solange sie sich nicht gegenseitig ausschließen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten oder Verpackungen erfolgt, indem
- - ein Buchblock gebunden wird, mindestens der Buchblock, mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, und mindestens ein Softcover als Cover zusammengeführt und zu einem buchbinderischen Produkt gebunden wird, das buchbinderische Produkt anschließend geschnitten wird, wobei mindestens ein Buchdeckel des Covers abgehoben wird und der Vorderschnitt erfolgt und anschließend der Kopf- und Fußschnitt bei geschlossenem buchbinderischen Produkt durchgeführt wird, oder
- - ein Buchblock gebunden wird, mindestens der Buchblock und mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche zusammengeführt werden, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, und mittels Klebebindung verbunden und anschließend der Kopf-, Fuß- und Vorderschnitt erfolgt und dieses Produkt mit mindestens einem Hardcover als Cover zusammengeführt und zu einem buchbinderischen Produkt gebunden wird,
und dann die Verklebung des Bogens mit der Froschtasche mit dem Cover erfolgt oder
- - ein Buchblock gebunden wird, mindestens der Buchblock, mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, und einem Gewebeband als Fälzelbroschur gebunden wird, oder
- - mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, an oder in einer Verpackung mittels Klebebindung angebracht wird.
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Vorteilhafterweise wird der Bogen mit der Froschtasche um den Buchblock oder mittig gefaltet zwischen Buchblock und der Vorder- oder Rückseite oder zwei Bögen mit der Froschtasche mittig gefaltet zwischen Buchblock und der Vorder- und Rückseite des buchbinderischen Produktes angeordnet.
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Ebenfalls vorteilhafterweise werden der Froschtasche Schlitze zur lösbaren Fixierung von Visitenkarten, USB-Sticks und/oder CD-Hüllen durch Schneiden oder Stanzen hinzugefügt.
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Weiterhin vorteilhafterweise wird die Bindung zum buchbinderischen Produkt mittels Klebebindung, Fadenheftung, Ringbindung, Drahtheftung, Drahtrückstichheftung, Schraubenbindung oder Heftbindung durchgeführt.
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Auch vorteilhafterweise wird der Bogen mit der Froschtasche mit einer flächenbezogenen Masse von mindestens 60 g/m2 verwendet.
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Vorteilhafterweise werden der Buchblock, mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche und eine Maschinengraupappe, eine Umschlagseite U3 und/oder ein Vorsatzpapier zusammengeführt und gebunden.
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Und weiter vorteilhafterweise wird der Bogen mit der Froschtasche aus Papier, Kunststoff oder einem faserbasierten Material und mittels Klebung oder Vercrimpen oder bei Kunststoff mittels Verschweißen hergestellt.
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Besonders vorteilhafterweise werden alle Verfahrensschritte mit veganen Ausgangsprodukten durchgeführt werden.
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Noch vorteilhafterweise sind die veganen Ausgangsprodukte aus Graspapier, Recyclingpapier, Süßgraspapier, holzfreiem Papier, baumfreiem Papier, handgeschöpftem Papier, Offsetdruckpapier, Naturpapier, Kraftpapier, Bilderdruckpapier, Seidenpapier, Sicherheitspapier, Steinpapier, Strohpapier und/oder synthetischem Papier hergestellt.
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Weiterhin vorteilhafterweise wird der Bogen mit der Froschtasche mit dem Cover flächig verbunden wird.
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Das erfindungsgemäße buchbinderische Produkt hergestellt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren umfasst mindestens einen Buchblock, einen Bogen mit einer Froschtasche und ein Cover, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ausgeführt ist und die Froschtasche zum Buchrücken hin geöffnet ist.
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Besonders vorteilhafterweise sind alle Bestandteile des buchbinderischen Produktes vegan.
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Insbesondere vorteilhafterweise enthalten die veganen Produkte mindestens teilweise Graspapier, Recyclingpapier, Süßgraspapier, holzfreies Papier, baumfreies Papier, handgeschöpftes Papier, Offsetdruckpapier, Naturpapier, Kraftpapier, Bilderdruckpapier, Seidenpapier, Sicherheitspapier, Steinpapier, Strohpapier und/oder synthetisches Papier enthalten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten oder Verpackungen, wobei ein Buchblock gebunden wird, der Buchblock, bestehend aus mindestens einem Bogen mit einer Froschtasche, und einem Cover als Softcover oder Hardcover zusammengeführt werden und zu einem buchbinderischen Produkt gebunden wird, das buchbinderische Produkt geschnitten wird, wobei je nachdem, ob das buchbinderische Produkt als Soft- oder Hardcover hergestellt wird, der Kopf- und Fußschnitt bei geschlossenem buchbinderischen Produkt durchgeführt, anschließend mindestens ein Buchdeckel abgehoben wird und der Vorschnitt erfolgt oder der Schnitt erfolgt erst und anschließend wird das Cover hinzugefügt.
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Erfindungsgemäß ist auch eine Fälzelbroschur herstellbar. Bei der Fälzelbroschur oder auch Gewebebroschüre besteht die Buchdecke aus den Buchdeckeln und dem Fälzelgewebestreifen, wobei erfindungsgemäß als mindestens ein Buchdeckel ein mittig gefalteter Bogen mit der Froschtasche eingesetzt wird. Die Fälzelbroschur ist mit verschiedenen Leinen herstellbar.
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Erfindungsgemäß kann der Bogen mit der Froschtasche auch in oder an einer Verpackung mittels Kleber angebracht werden, um die Verpackung mit einer Tasche mit variabler Dicke beispielsweise für Karten oder Kleinteile zu versehen.
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Das buchbinderische Produkt wird erfindungsgemäß auch Druckprodukt oder Buch genannt.
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Vorteilhafterweise wird die Bindung des buchbinderischen Produktes mittels Klebebindung, Fadenheftung, Ringbindung, Drahtheftung (auch Drahtrückstichheftung genannt), Schraubenbindung oder Heftbindung durchgeführt.
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Auch vorteilhafterweise wird zum Buchblock, dem mindestens einen Bogen mit einer Froschtasche zusätzlich eine Maschinengraupappe, eine Umschlagseite U3 und/oder ein Vorsatzpapier zusammengeführt und gebunden.
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Das Papier herkömmlicher Froschtaschen weist eine flächenbezogene Masse von 90 g/m2 auf. Diese flächenbezogene Masse ist bei handelsüblichen Froschtaschen notwendig, da das Material beim Aufspenden bei geringeren flächenbezogenen Massen leicht reißt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, dass der Bogen mit der Froschtasche aufweisend eine flächenbezogenen Masse von mindestens 60 g/m2 eingesetzt wird und durch das erfindungsgemäße Verfahren ohne Reißen und dennoch maschinell durchgeführt werden kann. Dabei muss die Froschtasche bei den erfindungsgemäßen buchbinderischen Produkten oder Verpackungen nicht mit dem Cover verbunden sein. Die Froschtasche kann im buchbinderischen Produkt an einer beliebigen Stelle vorliegen.
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Erfindungsgemäß bevorzugt wird der Bogen mit der Froschtasche aus Papier, Naturfaserstoffen und/oder synthetischen Stoffen sowie mittels Fügeverfahren hergestellt.
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Ebenfalls bevorzugt wird der Bogen mit der Froschtasche mit dem Cover flächig verbunden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit herkömmlichen Buchbindemaschinen umsetzbar, so dass die Produktionskosten niedrig gehalten werden und auch über eine lange Zeitdauer minimaler Bedienungs- und Wartungsaufwand erforderlich ist.
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Weiterhin wird die Aufgabe durch das erfindungsgemäße Druckprodukt gelöst, das mindestens einen Buchblock, einen Bogen mit einer Froschtasche und ein Cover umfasst, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ausgeführt ist und die faltbare Papierseitenwandung eine variable Einschubstärke ermöglicht.
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Die Erfindung stellt somit ein Verfahren bereit, das eine maschinelle Integration einer Froschtasche in herkömmlichen Buchbindemaschinen ermöglicht, die kostengünstig umzusetzen ist und eine funktionale und stabile Froschtasche in buchbinderischen Produkten.
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Ein weiterer Vorteil ist die Integration der Produktion in allen herkömmlichen Buchbindereien. Dadurch werden Transportwege minimiert, was Kosten senkt und die Nachhaltigkeit erhöht.
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Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird ein händisches Aufspenden oder Einkleben einer Froschtasche in Druckprodukten, also Büchern, Kalendern oder Notizbüchern, überflüssig. Die Umsetzung kann maschinell erfolgen, ohne herkömmliche Maschinen zum Binden von Büchern umzubauen oder zu modifizieren.
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Ein besonderes Augenmerk erhält bei dieser Erfindung die vorteilhafterweise vegane Herstellung des buchbinderischen Produktes oder der Verpackung, um damit biologisch abbaubare Druckprodukte herzustellen. Daher werden besonders bevorzugt bei der erfindungsgemäßen Herstellung von buchbinderischen Produkten oder Verpackungen nur vegane Produkte eingesetzt.
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Eine weitere Anwendung der Erfindung ist die Funktion als Deckel für Buchverpackungen oder bei dekorativen Schachteln als Verpackung. In einem solchen Deckel können lose Blätter wie Zusatzinformationen beigefügt werden, wie beispielsweise bei
https://ritterbox.de/buchdeckenverpackung_scharfe_kanten.html.
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Des Weiteren kann die Erfindung auch als Präsentationsmappe oder als Spiegel für Aktenordner oder Ringordner dienen. Beim Ringordner wird die erfindungsgemäße Froschtasche als sogenannter Spiegel auf die Innenseite des Ordners verklebt. Dadurch wird dieselbe Funktion wie bei einer Präsentationsmappe hergestellt.
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Die nachfolgenden Figuren und Beschreibungen erläutern die vorliegende Erfindung näher, ohne den Umfang der Erfindung zu beschränken.
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Es zeigt:
- 1 Vor- und/oder Nachsatzpapier mit einer erfindungsgemäßen Froschtasche mit Kleberauslauf
- 2 Froschtasche als einzelnes Vor- und/oder Nachsatzpapier
- 3 Explosionsansicht eines Aufbaus eines Buchs mit erfindungsgemäßer Variante als angeklebtes Vorsatzpapier
- 4 Explosionsansicht eines Aufbaus eines Buchs mit erfindungsgemäßer Variante als angeklebtes Nachsatzpapier
- 5 buchbinderisches Produkt mit Hardcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in halbgeöffneter Ansicht
- 6 buchbinderisches Produkt mit Hardcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in geschlossener Ansicht
- 7 buchbinderisches Produkt mit Hardcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in geöffneter Ansicht
- 8 buchbinderisches Produkt mit Softcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in halbgeöffneter Ansicht
- 9 buchbinderisches Produkt mit Softcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in geschlossener Ansicht
- 10 buchbinderisches Produkt mit Softcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in geöffneter Ansicht
- 11 Explosionsansicht eines teilweisen Aufbaus eines buchbinderischen Produktes einer erfindungsgemäßen Variante mit mittig gefaltetem Bogen mit Froschtasche als Deckel der Rückseite der Buchdecke als Fälzelbroschur
- 12 Explosionsansicht eines Aufbaus eines buchbinderischen Produktes einer erfindungsgemäßen Variante mit mittig gefaltetem Bogen mit Froschtasche als vorderer Deckel als Fälzelbroschur
- 13 Explosionsansicht eines Aufbaus eines buchbinderischen Produktes einer erfindungsgemäßen Variante mit mittig gefaltetem Bogen mit Froschtasche als hinterer Deckel als Fälzelbroschur
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Froschtasche, die jeweils einstückig mit dem Bogen ausgeführt ist und einen Kleberauslauf aufweist.
Ein Kleberauslauf ist ein überstehender Bereich auf einem Bogen mit der Froschtasche, um ein Inlaufbringen des Klebers in einer Buchbindemaschine zu vermeiden. Die 1 zeigt die Ausführung der verklebten Falthülle (7) als Umschlagseite oder Froschtasche mit integriertem Vorsatz und Nachsatz, wobei sich die Maße des Buchrückens (5), Umschlagseiten (4,6), Falthülle (7), sowie die Leimaustrittsfläche (8) aus den fertigen Maßen des Buchblocks und der Buchdecke ergeben. Die Größe der Leimaustrittsfläche bestimmt sich aus dem geforderten Überstand des Klebebinders.
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Die 2 zeigt die Froschtasche als einzelnes Vor- und/oder Nachsatzpapier.
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Die 3 zeigt die erfinderische Variante als angeklebtes Vorsatzpapier und 4 zeigt die erfinderische Variante als angeklebtes Nachsatzpapier.
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Die 5, 6 und 7 zeigen schematisch ein buchbinderisches Produkt mit Hardcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in halbgeöffneter, geschlossener und geöffneter Ansicht nach dem 3-SeitenBeschnitt.
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Die 8, 9 und 10 zeigen schematisch ein buchbinderisches Produkt mit Softcover mit der erfindungsgemäßen Froschtasche ohne Kleberauslauf in halbgeöffneter, geschlossener und geöffneter Ansicht nach dem 3-SeitenBeschnitt.
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Die 11 zeigt die Explosionsansicht eines teilweisen Aufbaus in Fälzelbroschur mit einem mittig gefalteten Bogen mit Froschtasche als rückseitigen Deckel ohne Buchblock.
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12 zeigt die Explosionsansicht eines Aufbaus in Fälzelbroschur mit einem mittig gefalteten Bogen mit Froschtasche als vorderen Deckel.
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13 zeigt die Explosionsansicht eines Aufbaus in Fälzelbroschur mit einem mittig gefalteten Bogen mit Froschtasche als rückseitigen Deckel mit Buchblock.
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Nachfolgend wird die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Beispiel 1
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten wird ein Buchblock gebunden, dann mindestens dieser Buchblock, mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche und mindestens ein Cover als Softcover zusammengeführt und zu einem buchbinderischen Produkt mittels Klebebindung gebunden. Das buchbinderische Produkt wird anschließend geschnitten, wobei ein Buchdeckel der Buchdecke abgehoben wird und der Vorschnitt (oder auch Frontschnitt genannt), anschließend das buchbinderische Produkt wieder geschlossen wird und der Kopf- und Fußschnitt durchgeführt werden und schließlich die Verklebung des Bogens mit der Froschtasche mit dem Cover erfolgt.
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Beispiel 2
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten wird ein Buchblock gebunden, dann mindestens der Buchblock und mindestens ein Bogen mit einer Froschtasche zusammengeführt und gebunden wie in Beispiel 1, anschließend erfolgt der Kopf-, Fuß- und Vorderschnitt und dieses Produkt wird mit mindestens einem Hardcover als Cover zusammengeführt und zu einem buchbinderischen Produkt gebunden.
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Beispiel 3
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten mit Fälzelbroschur wird ein Buchblock gebunden wird. Dieser Buchblock, ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, und einem Gewebeband werden als Fälzelbroschur gebunden.
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Beispiel 4
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Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt wie in Beispiel 1, 2 oder 3, zusätzlich wird beim Binden des buchbinderischen Produktes eine Maschinengraupappe, eine Umschlagseite U3 und ein Vorsatzpapier zusammengeführt.
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Beispiel 5
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Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt wie in einem der Beispiele 1 bis 4, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ausgeführt ist und mittels Klebung eine Froschtasche wie in 1 oder 2 hergestellt wird, bevor er mit den anderen Bestandteilen eines buchbinderischen Produktes zusammengeführt wird. Die Froschtasche ist eine verklebte Falthülle.
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Beispiel 6
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Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt wie in einem der Beispiele 1 bis 5, wobei alle Bestandteile des buchbinderischen Produktes inklusive des Klebers vegan sind.
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Beispiel 7
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten oder Verpackungen wird ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, an einer Verpackung mittels Klebebindung angebracht.
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Beispiel 8
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von buchbinderischen Produkten oder Verpackungen wird ein Bogen mit einer Froschtasche, wobei der Bogen mit der Froschtasche einstückig ist, in einer Verpackung mittels Klebebindung angebracht.
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Beispiel 9
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Das erfindungsgemäße Verfahren erfolgt wie in einem der Beispiele 1 bis 8, wobei die Froschtasche gestanzte Schnitte aufweist, um Visitenkarten, USB-Sticks, CD-Hüllen oder andere Gegenstände lösbar zu fixieren, ähnlich wie bei herkömmlichen Präsentationsmappen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Buchblock
- 2
- Vor- oder Nachsatz
- 3
- Buchdecke
- 4
- Umschlagseite
- 5
- Buchrücken
- 6
- Umschlagseite
- 7
- Falthülle
- 8
- Leimaustrittsfläche
- 9
- Fälzelstreifen