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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gepäckraumboden für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind Gepäckraumböden für Kraftfahrzeuge in verschiedenen Ausgestaltungsformen bekannt. Diese sind zum Verschließen einer in einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs ausgebildeten Öffnung vorgesehen und weisen regelmäßig eine ebene Gestalt auf.
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Aus der
DE 100 09 508 B4 ist ein kofferartiges Behältnis zum Einstellen in einen Fahrzeugkofferraum bekannt, wobei eine oder mehrere Seitenwände des Behältnisses der Form der Wände des Fahrzeugkofferraum, zu welchen benachbart sie innerhalb des Transportraums zu liegen kommen, angepasst geformt sind.
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Die
DE 100 38 604 A1 beschreibt ein Einlegeteil für einen Gepäckraum eines Kraftfahrzeugs, das in Ruhelage auf einem Fahrzeugboden aufliegt und sich dabei innerhalb von dessen Umrisskontur befindet, während das Einlegeteil für eine Wirklage um eine Schwenkachse verschwenkt wird.
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Aufgrund aktueller Entwicklungen im Kraftfahrzeugbereich erhöht sich ein Bauraumbedarf in Heckbereichen von Kraftfahrzeugen, insbesondere unterhalb des Gepäckraumbodens.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Gepäckraumboden für ein Kraftfahrzeug vorzuschlagen, welcher einen großen Bauraum in einem im montierten Zustand von dem Gepäckraumboden bedeckten Bereich bereitstellt und gleichzeitig kraftfahrzeugspezifischen Steifigkeitsanforderungen genügt.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den Gepäckraumboden mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird also ein Gepäckraumboden, insbesondere ein vorderer Gepäckraumboden, für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, der eine Auswölbung umfasst. Die Auswölbung umfasst mindestens eine Seitenwand, welche zumindest teilweise, insbesondere bei einem horizontalen Schnitt durch die mindestens eine Seitenwand, eine Wellenform aufweist.
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Kerngedanke der Erfindung ist es also, den Gepäckraumboden mit einer Aufwölbung zu versehen, wodurch mehr Bauraum unterhalb dem Gepäckraumboden bereitgestellt ist. Zudem ist es Kerngedanke der Erfindung, um kraftfahrzeugspezifischen Steifigkeitsanforderungen zu erfüllen, mindestens eine Seitenwand der Auswölbung zumindest teilweise wellenförmig auszugestalten.
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Der Gepäckraumboden ist beispielsweise aus Stahl.
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Die Auswölbung kann einen Hohlraum definieren, der die Form eines Pyramidenstumpfes mit einer rechteckigen oder einer quadratischen Grundfläche oder die Form eines Rechtecks oder eines Quadrats aufweist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung grenzen die Seitenwände, insbesondere an ihren in Gepäckraumboden-Hochrichtung unteren Enden, jeweils an eine Grundfläche an.
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Über die Grundfläche ist die Gepäckraumwanne beispielsweise an einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs, insbesondere an einem Gepäckraumwannenrahmen der Karosserie, anbindbar.
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Die Grundfläche erstreckt sich beispielsweise horizontal.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung umfasst die Auswölbung ein Bodenelement. Die Seitenwände grenzen an das Bodenelement an, insbesondere an ihrem in Gepäckraumboden-Hochrichtung oberen Enden.
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In einem funktionsgemäßen Einbauzustand des Gepäckraumbodens in einem Kraftfahrzeug entspricht die Gepäckraumboden-Längsrichtung der Kraftfahrzeug-Längsrichtung, die Gepäckraumboden-Querrichtung entspricht der Kraftfahrzeug-Querrichtung und die Gepäckraumboden-Hochrichtung entspricht der Kraftfahrzeug-Hochrichtung.
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Das Bodenelement kann sich horizontal, d.h. in Gepäckraumboden-Längsrichtung und Gepäckraumboden-Querrichtung, erstrecken.
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Das Bodenelement erstreckt sich beispielsweise parallel zu der Grundfläche.
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Die Grundfläche ist in Gepäckraumboden-Hochrichtung beispielsweise unterhalb des Bodenelements angeordnet.
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Die Wellenform ist beispielsweise eine kontinuierliche Wellenform, d.h. frei von Kanten.
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Die Wellenform kann eine Sinuswellenform sein.
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Die Wellenform ist beispielsweise eine Längswellenform, d.h. die Wellen der Wellenform schwingen in Seitenwand-Querrichtung, wobei sich die Schwingung in Seitenwand-Längsrichtung erstreckt bzw. sich die Wellenberge und Wellentäler der Wellenform in Seitenwand-Hochrichtung erstrecken. Die Wellenlänge ist also die Länge der Wellen der Wellenform in Seitenwand-Längsrichtung und die Amplitude der Wellen der Wellenform ist die Erstreckung der Wellen in Seitenwand-Querrichtung.
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Die Seitenwand-Längsrichtung entspricht der Längserstreckungsrichtung der jeweiligen Seitenwand.
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Die Seitenwand-Längsrichtung verläuft beispielsweise horizontal.
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Ist die Seitenwand eine vordere Seitenwand oder eine hintere Seitenwand, kann die Seitenwand-Längsrichtung einer Gepäckraumboden-Querrichtung entsprechen.
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Wenn die Seitenwand eine seitliche Seitenwand ist, kann die Seitenwand-Längsrichtung einer Bodenelement-Längsrichtung entsprechen.
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Die Seitenwand-Hochrichtung entspricht einer Erstreckungsrichtung der jeweiligen Seitenwand in die Breite, insbesondere einer kürzesten Verbindung zwischen einer Grundfläche zu einem Bodenelement.
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Die Seitenwand-Querrichtung verläuft orthogonal zu der Seitenwand-Längsrichtung und der Seitenwand-Hochrichtung und entspricht einer Dickenerstreckungsrichtung der jeweiligen Seitenwand.
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Die Wellenberge und Wellentäler der Wellenform können sich diagonal, insbesondere in Seitenwand-Querrichtung und Seitenwand-Hochrichtung, von dem Bodenelement zu der Grundfläche erstrecken.
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Das untere Ende der Wellentäler und Wellenberge kann in Seitenelement-Längsrichtung jeweils näher an einer Längsmittelebene des Seitenelements sein als das obere Ende der Wellentäler bzw. Wellenberge.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung weisen bzw. weist eine vordere Seitenwand, die in Gepäckraumboden-Längsrichtung vorne an das Bodenelement angrenzt, und/oder eine hintere Seitenwand, die in Gepäckraumboden-Längsrichtung hinten an das Bodenelement angrenzt, zumindest teilweise eine Wellenform auf.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung ist die mindestens eine Seitenwand, die zumindest teilweise eine Wellenform aufweist, in zumindest einem Bereich, insbesondere in einem in Seitenwand-Längsrichtung mittleren Bereich, eben ausgestaltet. Die Seitenwand ist in dem Bereich, insbesondere in dem mittleren Bereich, also frei von einer Wellenform, wobei der bzw. die angrenzende(n) Bereich(e), insbesondere die in Seitenwand-Längsrichtung äußeren Bereiche, eine Wellenform aufweisen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung ist die mindestens eine Seitenwand, die zumindest teilweise eine Wellenform aufweist, spiegelsymmetrisch ausgebildet, insbesondere zu einer Seitenwand-Quermittelebene.
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Die Seitenwand-Quermittelebene erstreckt sich in Seitenwand-Querrichtung und Seitenwand-Hochrichtung.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung unterscheiden sich die Wellenamplituden der einzelnen Wellen der Wellenform zumindest teilweise, insbesondere vollständig.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung nimmt die Wellenamplitude der einzelnen Wellen der Wellenform in Seitenwand-Längsrichtung von einem Längsende der Seitenwand, d.h. einem Ende der Seitenwand in Seitenwand-Längsrichtung, in Richtung der Mitte der Seitenwand ab. Die Wellen nahe der Mitte der Seitenwand weisen also eine geringere Wellenamplitude auf als die Wellen nahe dem Längsende.
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Bei einer beispielhaften Ausführungsform umfasst der Gepäckraumboden nach der Erfindung mindestens eine Verstärkungsrippe.
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Die Verstärkungsrippe kann sich von der Auswölbung zu der Grundfläche erstrecken.
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Die Verstärkungsrippe kann die Auswölbung mit der Grundfläche verbinden.
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Die Verstärkungsrippe ist beispielsweise konkav ausgestaltet. Die Verstärkungsrippe bildet somit beispielsweise einen weichen Auslauf der Auswölbung zu der Grundfläche.
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Die Verstärkungsrippe kann die Form eines Krähenfußes aufweisen.
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Die Verstärkungsrippe kann sich von einer Seitenwand zu der Grundfläche erstrecken.
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Die Verstärkungsrippe verdickt sich beispielsweise in Richtung der Grundfläche.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Gepäckraumbodens nach der Erfindung erstreckt sich die Verstärkungsrippe von einer Kante, an welcher benachbarte Seitenwände aneinander anliegen, zu der Grundfläche.
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Die Verstärkungsrippe kann die Kante und die Grundfläche miteinander verbinden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Gepäckraumboden nach der Erfindung mindestens vier Verstärkungsrippen.
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Die vier Verstärkungsrippen erstrecken sich beispielsweise von den Kanten der Seitenwände, an welchen diese jeweils an benachbarte Seitenwände angrenzen, zu der Grundfläche.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Teilbereichs eines Kraftfahrzeugs, umfassend einen Gepäckraumboden nach der Erfindung;
- 2 eine perspektivische Ansicht des Gepäckraumbodens aus 1 in Alleindarstellung;
- 3 eine Draufsicht auf den Gepäckraumboden aus 1 in Alleindarstellung, ohne Darstellung von Verstärkungsrippen; und
- 4 eine Detailansicht des Bereichs A aus 2.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 2 mit einer Karosserie 20 und einem Gepäckraumboden 4 nach der Erfindung dargestellt.
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Der Gepäckraumboden 4 ist an der Karosserie 20 fixiert und bedeckt eine Öffnung der Karosserie 4. Wie aus 1 ersichtlich ist, handelt es sich bei dem Gepäckraumboden 4 um einen in Kraftfahrzeug-Längsrichtung vorderen Gepäckraumboden.
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In einem funktionsgemäßen Einbauzustand des Gepäckraumbodens 4 in dem Kraftfahrzeug 2 entspricht die Gepäckraumboden-Längsrichtung (x) der Kraftfahrzeug-Längsrichtung, die Gepäckraumboden-Querrichtung (y) der Kraftfahrzeug-Querrichtung und die Gepäckraumboden-Hochrichtung (z) der Kraftfahrzeug-Hochrichtung.
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Die 2 und 3 zeigen den Gepäckraumboden 4 in Alleindarstellung.
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Der Gepäckraumboden 4 ist aus Stahl gebildet und umfasst eine Auswölbung 6, die umfangsseitig in eine Grundfläche 10 übergeht. Die Auswölbung 6 weist ein sich im Wesentlichen horizontal erstreckendes Bodenelement 12, eine vordere Seitenwand 8a, eine hintere Seitenwand 8b und zwei seitliche Seitenwände 8c auf, welche umfangsseitig an das Bodenelement 12 angrenzen.
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Die vordere Seitenwand 8a ist in Gepäckraumboden-Längsrichtung (x) an einer vorderen Kante des Bodenelements 12 angeordnet. Die hintere Seitenwand 8b grenzt in Gepäckraumboden-Längsrichtung (x) hinten an das Bodenelement 12 an. Die seitlichen Seitenwände 8c sind in Gepäckraumboden-Querrichtung (y) seitlich des Bodenelements 12 positioniert.
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Wie insbesondere aus den 2 und 3 ersichtlich ist, ist die Auswölbung 6 annähernd pyramidenstumpfförmig ausgebildet. Die zwei in Gepäckraumboden-Längsrichtung (x) hinteren und in Gepäckraumboden-Hochrichtung (z) oberen Ecken des Pyramidenstumpfes, d.h. das Bodenelement 12, welches die Deckfläche des Pyramidenstumpfes bildet, ist leicht in Gepäckraumboden-Hochrichtung (z) nach unten abgesenkt.
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Die vordere Seitenwand 8a umfasst einen in Seitenwand-Längsrichtung I mittleren Bereich 14, an welchen seitlich Endbereiche 22 angrenzen. Der mittlere Bereich 14 ist eben, d.h. flach, ausgestaltet. Die seitlichen Endbereiche 22 weisen jeweils eine Wellenform auf. Eine Amplitude der Wellen der Wellenformen nimmt in Richtung einer in Seitenwand-Längsrichtung I liegenden Mitte 16 bzw. in Richtung des mittleren Bereiches 14 der vorderen Seitenwand 8a hin ab. Die Wellenform läuft also in Richtung der Mitte 16 kontinuierlich aus.
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Die vordere Seitenwand 8a ist spiegelsymmetrisch zu einer sich in Gepäckraumboden-Längsrichtung (x) und Gepäckraumboden-Hochrichtung (z) erstreckenden Gepäckraumboden-Längsmittelebene ausgestaltet. Die Gepäckraumboden-Längsmittelebene entspricht bei der vorderen Seitenwand 8a und der hinteren Seitenwand 8b einer Seitenwand-Längsmittelebene.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass alternativ oder zusätzlich zu der Wellenform der vorderen Seitenwand 8a die hintere Seitenwand 8b und/oder zumindest eine, insbesondere beide seitlichen Seitenwände 8c eine Wellenform aufweisen. Die Wellenform(en) der hinteren Seitenwand 8b und/oder die Wellenform der seitlichen Seitenwand/Seitenwände können bzw. kann sich von der oben beschriebenen Wellenform der vorderen Seitenwand 8a unterscheiden.
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Wie insbesondere aus 4 ersichtlich ist, ist die Auswölbung 6, insbesondere das Bodenelement 12, mit der Grundfläche 10 über Verstärkungsrippen 18 verbunden. Die Verstärkungsrippen 18 beginnen an den Kanten, an welchen die vordere Seitenwand 8a bzw. die hintere Seitenwand 8b an den seitlichen Seitenwänden 8c anliegen und erstrecken sich kontinuierlich, konkav hin zu der Grundfläche 10. Die Verstärkungsrippen 18 sind krähenfußartig ausgebildet. Die Verstärkungsrippen 18 teilt sich also in einem der Grundfläche 10 zugewandten Endbereich in zwei Ausläufer auf.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass sich die Verstärkungsrippen 18 in mehr als zwei Ausläufer aufteilt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Gepäckraumboden
- 6
- Auswölbung
- 8a
- vordere Seitenwand
- 8b
- hintere Seitenwand
- 8c
- seitliche Seitenwand
- 10
- Grundfläche
- 12
- Bodenelement
- 14
- mittlere Bereich
- 16
- Mitte
- 18
- Verstärkungsrippe
- 20
- Karosserie
- 22
- Endbereich
- I
- Seitenwand-Längsrichtung
- x
- Gepäckraumboden-Längsrichtung
- y
- Gepäckraumboden-Querrichtung
- z
- Gepäckraumboden-Hochrichtung