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Die Erfindung betrifft ein Elastomerlager gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Aus der Praxis bekannt sind Elastomerlager, umfassend eine Innenhülse, eine Außenhülse, welche die Innenhülse umfangsseitig umgibt, und einen Elastomerkörper. Der Elastomerkörper verbindet die Innenhülse mit der Außenhülse. Zum Schutz des Elastomerkörpers, insbesondere gegenüber Wärme, können derartige Elastomerlager nun eine Schutzkappe umfassen, wie beispielsweise in der
DE 102007028041 B4 gezeigt.
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Die
DE 102007028041 B4 offenbart eine Schutzkappe, welche gleichermaßen auf die Innenhülse und die Außenhülse aufgesteckt ist. Dafür muss die Innenhülse signifikant über den Anbindungspunkt des Elastomerkörpers in Axialrichtung hinausragen, damit der Elastomerkörper beim axialen Einfedern keine axialen Relativbewegungen in die Schutzkappe induziert. Ferner kann die Schutzkappe die radiale Einfederung des Lagers nicht limitieren. Da die Schutzkappe sowohl auf die Innenhülse, wie auch die Außenhülse aufgepresst oder fest damit verbunden ist, wird sie durch eine Rotation des Elastomerlagers um die eigene Längsachse ebenfalls in nachteiliger Weise auf Rotation belastet. Die Schutzkappe selbst hat auch bei starker radialer Einfederung kaum Kontakt zum Elastomerkörper des Elastomerlagers. Damit hat sie einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Kennungen des Elastomerlagers, indem sie etwa den Elastomerkörper des Lagers nicht kammern kann. Die Möglichkeiten zur Beeinflussung der Steifigkeit des Elastomerlagers durch die Schutzkappe sind daher sehr begrenzt.
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Aus der Praxis sind zudem Schutzkappen bekannt, welche bei thermisch hoch belasteten Elastomerlagern eingesetzt werden, um die thermische Belastung des Elastomerlagers durch direkte Wärmestrahlung zu reduzieren und dessen Lebensdauer zu erhöhen. Auch sind Schutzkappen bekannt, welche den oxidativen Angriff der Umgebungsluft reduzieren, indem sie den Luftaustausch auf der Oberfläche des Elastomers bzw. das Anströmen der Elastomeroberfläche mit Umgebungsluft reduzieren. Jedoch kann beim radialen Einfedern des Elastomerlagers der Elastomerkörper so weit nach axial außen verdrängt werden oder sich in diese Richtung verformen, dass er mit der Befestigung der Schutzkappe auf der Innenhülse wechselwirken würde und die Schutzkappe mitunter sogar nach axial außen abstreifen könnte, wenn sie dort nicht in Axialrichtung fixiert wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Elastomerlager zu schaffen, welches die genannten Probleme überwindet, insbesondere eine sichere Befestigung einer Schutzkappe vorzuschlagen.
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Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
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Erfindungsgemäß wird daher ein Elastomerlager vorgeschlagen, durch welches sich eine Zentrallängsachse erstreckt, umfassend eine Innenhülse, eine Außenhülse, welche die Innenhülse umfangsseitig umgibt, einen Elastomerkörper, welcher die Innenhülse mit der Außenhülse verbindet, und zumindest eine Schutzkappe, welche an einem axialen Ende des Elastomerlagers angeordnet ist, wobei die Schutzkappe einen elastomeren Schutzkappenkörper und ein Ringelement aufweist, welches zumindest abschnittsweise in dem Schutzkappenkörper und/oder zwischen der Innenhülse und der Außenhülse angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Elastomerlager weist daher eine Schutzkappe auf, die innenhülsenseitig mittels des Ringelements verstärkt ist. Dadurch wird nicht nur die elastomere Schutzkappe als solches verstärkt, es kann durch das Ringelement auch eine höhere Befestigungskraft aufgebracht werden, welche bislang nicht erreichbar war und welche einem ungewollten Absteifen erfolgreich entgegenwirkt. Die Schutzkappe kann eine Wärmeschutzkappe und/oder eine Anströmschutzkappe und/oder ringscheibenförmig sein.
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Dieses Ringelement ist zumindest abschnittsweise im Zwischenraum zwischen der Innenhülse und der Außenhülse angeordnet und/oder kann von axial endseitig entlang der Zentrallängsachse in den Zwischenraum von Innenhülse und Außenhülse einragen, um dadurch als Radialanschlag zwischen Innenhülse und Außenhülse zu fungieren. Wird ein Spalt oder Freiraum zwischen Außenhülse, Innenhülse und Elastomerkörper durch den sich unter Last verformenden Elastomerkörper weitestgehend ausgefüllt, kann es beim Einfedern des Elastomerlagers zum Kammern des Elastomerkörpers kommen. Somit kann die ringelementumfassende Schutzkappe in vorteilhafter Weise zur Beeinflussung der Lagerkennung genutzt werden. Zudem kann die ringelementumfassende Schutzkappe als Radialanschlag dienen, um die radialen Verstellwege des Elastomerlagers anzupassen oder einzuschränken.
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Das erfindungsgemäße Elastomerlager kann auch zwei Schutzkappen, vorzugsweise identischer Ausgestaltung, aufweisen, wobei die Schutzkappen an gegenüberliegenden axialen Enden des Elastomerlagers angeordnet sein können. Merkmale, die für eine Schutzkappe beschrieben sind, können für beide Schutzkappen gelten. Die Schutzkappen können jedoch auch abweichend voneinander ausgestaltet sein.
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Der Elastomerkörper kann einen Hauptkörper und innen- und/oder außenhülsenseitig einen Elastomerauslauf umfassen. Der Elastomerauslauf kann herstellungsbedingt vorhanden sein und/oder eine Anschlagspufferfunktion haben.
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Das Elastomerlager ist im unbelasteten Zustand beschrieben, wobei auf Belastungsfälle separat hingewiesen ist.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann radial innenseitig und/oder radial außenseitig und/oder axial einer Quermittelebene des Elastomerlagers zugewandt und/oder axial einer Quermittelebene des Elastomerlagers abgewandt am Ringelement ein Elastomerpolster angeordnet sein. Das Elastomerpolster kann vom Schutzkappenkörper ausgebildet sein. Dadurch ist das Ringelement je nach gewählter Raumrichtung mit einem Elastomerpolster versehen, um Anschläge zu puffern. Zudem kann ein entsprechend angeordnetes Elastomerpolster am Ringelement einen schädigenden Direktkontakt mit dem Elastomerkörper vermeiden. Dieses gilt insbesondere beim radialen Einfedern, wenn das Elastomerpolster am Ringelement den ausbauchenden Hauptkörper des Elastomerkörpers kammert.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann das Ringelement und/oder das Ringscheibenelement im Schutzkappenkörper angeordnet sein, vorzugweise nahezu vollständig. Diese Ausgestaltung dient dem Korrosionsschutz; lediglich fertigungsbedingte Haltemarken, die dazu dienen das Ringelement beim Umspritzen mit Elastomer in der Form zu positionieren, können in einem solchen Fall nicht mit Elastomer überzogen sein.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe derart angeordnet sein, dass sie den Elastomerkörper zumindest abschnittsweise oder dessen Hauptkörper zumindest abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, axial überdeckt. Dadurch kann ein Wärmeeintrag von lagerextern in die Außenhülse sicher vermieden werden.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe axial endseitig des Elastomerlagers mit der Innenhülse abschließen oder in Axialrichtung gegenüber der Innenhülse zurückstehen. Dadurch kann eine axial kompakte Bauweise erreicht werden. Zudem kann dadurch die Montage des Elastomerlagers mittels Fixierung der Innenhülse, beispielsweise mittels Verschrauben, erleichtert werden, da der axiale Bauraum frei von der Schutzkappe ist.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann das Ringelement und/oder ein Ringscheibenelement in Umfangsrichtung geschlossen und/oder durchgehend ausgebildet sein. Dadurch können hohe Befestigungskräfte aufgebracht werden. Das Ringelement kann alternativ oder zusätzlich ein Hohlzylinder sein, wobei dadurch eine große Anlagefläche realisierbar ist.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe mit der Innenhülse fest verbunden sein, vorzugsweise nur mit der Innenhülse fest verbunden sein. Hierzu kann die Schutzkappe einen Innenumfang aufweisen. Dieser Innenumfang kann beispielsweise an einem Durchgangsloch oder einem Flanschabschnitt ausgebildet sein. Die feste Verbindung kann eine Pressverbindung sein, wodurch eine Herstellung des Elastomerlagers vereinfacht ist; die Schutzkappe ist nämlich zu ihrer Befestigung lediglich in Axialrichtung auf die Innenhülse aufzuschieben. Durch die feste Verbindung zur Innenhülse kann sich die Schutzkappe mit der Innenhülse zusammen bewegen. Die Schutzkappe kann an der Außenhülse relativbeweglich dazu anliegen oder schwimmende dort gelagert sein; es werden jedoch keine oder keine nennenswerten Kräfte oder Momente zwischen Außenhülse und Schutzkappe übertragen. Zwischen der Schutzkappe und der Innenhülse kann ein Elastomerauslauf in Form einer Elastomerhaut angeordnet sein, welche jedoch der festen Verbindung zur Innenhülse nicht entgegensteht, da auch hier sich die Schutzkappe mit der Innenhülse zusammen relativ zur Außenhülse bewegen kann. Der Elastomerauslauf kann dann durch das Ringelement vorgespannt sein, wodurch ein ungewolltes Abstreifen weiter sicher verhindert wird. Diese Befestigung der Schutzkappe führt auch dazu, dass bei Rotation der Außenhülse relativ zur Innenhülse die Schutzkappe nicht mehr in nachteiliger und schädigender Weise auf Rotation belastet wird.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe das Ringelement als separates Teil umfassen. Das Ringelement kann ein Einlegeteil der Schutzkappe sein und vom Elastomer der Schutzkappe mittels Spritzguss umflossen und eingeschlossen werden. Dadurch kann für das Ringelement ein geeignetes Material unabhängig vom Material der Schutzkappe gewählt werden, um die erfindungsgemäßen Vorteile zu realisieren. Dies kann gleichermaßen auch für das Ringscheibenelement gelten.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann der Schutzkappenkörper eine Axialpolsterdicke axial des Ringelements und einer Quermittelebene des Elastomerlagers zugewandt aufweisen, welche größer als seine innere Radialpolsterdicke radial innen des Ringelements und/oder größer als seine äußere Radialpolsterdicke radial außen des Ringelements ist oder eine einheitliche Polsterdicke axial und radial des Ringelements aufweisen. Sofern ein Elastomerpolster radial innenseitig und/oder radial außenseitig und/oder axial einer Quermittelebene des Elastomerlagers zugewandt und/oder axial einer Quermittelebene des Elastomerlagers abgewandt vorgesehen ist, können die genannten Polsterdicken die Dicken dieses Elastomerpolsters sein. In vorteilhafter Weise sind die Polsterdicken nicht gleichen Ausmaßes; vielmehr kann die Polsterdicke lagereinwärtsgerichtet bzw. der Quermittelebene des Elastomerlagers zugewandt höher als beispielsweise die elastomerversehenen lasttragenden Flächen des Ringelementes (beispielsweise Radialpolsterdicke innen und/oder außen) für die Radialanschlagfunktion sein. So kann der Freiraum für den Elastomerkörper gezielt eingestellt werden. Hierdurch kann gezielt die Kammerung und letztlich die Steifigkeit des Elastomerlagers beeinflusst werden. Gleichzeitig führen dünne innere Radialpolsterdicken radial innen des Ringelements und/oder dünne äußere Radialpolsterdicke radial außen des Ringelements zu einer höheren Lebensdauer dieser Elastomerbereiche bei radialer Einfederung, da dünne Gummispuren bei Druckbelastung höheren Druckkräften widerstehen können als dicke Gummispuren.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe ein Ringscheibenelement aufweisen, welches vorzugsweise in Radialrichtung über die Außenhülse hinausragt. Die Schutzkappe kann somit zusätzlich zum Ringelement das Ringscheibenelement aufweisen. Die Schutzkappe kann vermittels des Ringscheibenelements zusätzlich zur radialverstärkenden Wirkung des Ringelements nun auch axialverstärkt sein. Die Schutzkappe kann dadurch als Axialanschlag dienen und den axialen Verstellweg des Elastomerlagers einschränken, wobei dies vorzugsweise dann besonders gut wirkt, sofern das Ringscheibenelement in Radialrichtung über die Außenhülse hinausragt. Dann nämlich kann die Außenhülse bei axialer Auslenkung gegen das Ringscheibenelement schlagen. Ein Hinausragen vom Ringscheibenelement gegenüber der Außenhülse ist einer Ausgestaltung mit gleicher Radialerstreckung vorzuziehen, da eine sichere Verstellwegbegrenzung auch dann gewährleistet werden kann, wenn im Belastungsfall Innenhülse und Außenhülse verkippt zueinander oder eben nicht koaxial ausgerichtet sind. Das Ringscheibenelement muss jedoch die Außenhülse nicht zwingend in Radialrichtung überragen; eine gleiche Radialerstreckung dient ebenfalls der Verstellwegbegrenzung in Axialrichtung. Mittels des Ringscheibenelements ist zudem die Axialsteifigkeitsprogression der Schutzkappe beeinflussbar.
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Denkbar ist, dass die Schutzkappe oder ein Stirnseitenringscheibenabschnitt in Radialrichtung die Außenbuchse überragt. Zumindest der überragende Teil kann frei von dem Ringscheibenelement sein. Zwar kann die Schutzkappe auch ohne Ringscheibenelement einen Kontakt zwischen Außenhülse und einem Anbauteil verhindern. Da die Schutzkappe jedoch verhältnismäßig druckweich ist, ist ihr Einfluss auf die Axialsteifigkeitsprogression ohne Ringscheibenelement tendenziell gering. Ferner besteht die Gefahr, dass die Schutzkappe mittels der Außenhülse durchgestanzt und somit erheblich beschädigt wird.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann das Ringscheibenelement derart angeordnet sein, dass es in Axialrichtung den Elastomerkörper zumindest abschnittsweise oder dessen Hauptkörper abschnittsweise, vorzugsweise vollständig, axial überdeckt. Dadurch kann ein Wärmeeintrag von lagerextern mittels Wärmestrahlung sicher vermieden werden.
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Gemäß einer denkbaren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Innenhülse eine größere Axialerstreckung aufweisen als die Außenhülse. Diese Längendifferenz kann in vorteilhafter Weise dazu genutzt werden, um ein Überdecken oder Hinausragen der Schutzkappe und/oder des Ringscheibenelements in Radialrichtung bezüglich der Außenhülse zu erreichen. Dadurch lässt sich der Bauraum kompakt nutzen und ein relativ kleines Elastomerlager verwirklichen.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann die Schutzkappe einen Außenumfangsringabschnitt aufweisen, welcher vorzugsweise außenumfangsseitig der Außenhülse angeordnet ist und/oder einen Innenumfangsringabschnitt aufweisen, welcher vorzugsweise zumindest abschnittsweise im Zwischenraum von Innenhülse und Außenhülse angeordnet ist und/oder das Ringelement zumindest abschnittsweise aufnimmt. Die Schutzkappe kann einen Stirnseitenringscheibenabschnitt umfassen. Dieser kann den Innenumfangsringabschnitt und den Außenumfangsringabschnitt miteinander verbinden und dazwischen angeordnet sein oder aber auch nur an einen der beiden anderen Abschnitte angebunden sein. Die drei Abschnitte können daher längsschnittlich eine C-Form ausbilden. Die C-Form dient insbesondere dem Einragen der Außenhülse. Benachbarte Abschnitte können rechtwinklig zueinander ausgerichtet sein. Stirnseitenringscheibenabschnitt, Innenumfangsringabschnitt und/oder Außenumfangsringabschnitt können Abschnitte des Schutzkappenkörpers sein oder den Schutzkappenkörper ausbilden. Denkbar ist jedoch auch, dass nur einer der Abschnitte oder nur zwei der Abschnitte vorgesehen sind. Im Stirnseitenringscheibenabschnitt kann das Ringscheibenelement zumindest abschnittsweise angeordnet sein. Der Außenumfangsringabschnitt kann sich in Axialrichtung erstrecken. Er erhöht eine Schutzwirkung für den Elastomerkörper weiter, er das Anströmen des Elastomerpolsters mit heißer Umgebungsluft weiter verringert. Eine Oxidation des Elastomerkörpers wird so weiter verringert und die Lebensdauer des Elastomerlagers insgesamt verbessert
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers können das Ringelement und das Ringscheibenelement einstückig ausgebildet sein. Ringelement und Ringscheibenelement können daher längsschnittlich eine L-Form ausbilden und/oder rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. Dadurch kann die Schutzkappe einfacher herstellbar sein, da in das Vulkanisations- oder Spritzgusswerkzeug lediglich ein Bauteil (Ringelement einstückig mit Ringscheibenelement) eingelegt werden muss. Zudem erhöht die einteilige Ausführung die Steifigkeit, da das Ringscheibenelement dann unmittelbar von der Befestigungskraft des Ringelements an der Innenhülse profitiert; bei einem axialen Anschlagen kann es somit steifer wirken.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann/können das Ringelement und/oder das Ringscheibenelement aus einem Metall oder aus einem Kunststoff gefertigt sein. Als Kunststoff ist beispielsweise ein Thermoplast oder Duroplast denkbar. Wird das Ringelement und/oder das Ringscheibenelement aus einem Thermoplast hergestellt, welcher zur Elastomerkomponente der Schutzkappe eine Haftung herstellen kann, so kann die das Ringelement und/oder das Ringscheibenelement umfassende Schutzkappe mittels 2K-Spritzguss kostengünstig hergestellt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann das Ringelement innenumfangsseitig mindestens eine Phase und/oder Verrundung aufweisen. Gleiches kann zusätzlich oder alternativ für die Schutzkappe, den Schutzkappenkörper und/oder den Innenumfangsringabschnitt gelten. Die Phase und/oder Verrundung kann an der der Quermittelebene zugewandten Seite des jeweiligen Innenumfangs angeordnet sein. Die Phase und/oder Verrundung dient beim radialen Einfedern des Elastomerlagers dazu, dass das nach axial außen verdrängte Elastomer des Elastomerkörpers nicht beschädigt wird. Die Phase und/oder Verrundung dient zudem der vereinfachten Montage, denn dadurch kann die Schutzkappe selbstzentrierend und ohne aufwändige Positionierung aufgeschoben werden.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Elastomerlagers kann das Ringelement zumindest innenumfangsseitig zumindest abschnittsweise frei von einem Elastomerüberzug oder frei von dem Schutzkappenkörper ausgebildet sein. Ein Elastomerüberzug kann jedes überziehende Elastomerelement der Schutzkappe sein. Denkbar ist beispielsweise, dass das Ringelement innenumfangsseitig keinen Elastomerüberzug aufweist. Hierdurch kann beispielsweise auf ein Haftmittel im entsprechenden Bereich verzichtet werden.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Elastomerlagers erster Ausführung;
- 2 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Elastomerlagers zweiter Ausführung;
- 3 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Elastomerlagers dritter Ausführung, und
- 4 eine Längsschnittansicht eines erfindungsgemäßen Elastomerlagers vierter Ausführung.
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Bereits beschriebene Merkmale werden zur Vermeidung von Wiederholungen nicht erneut beschrieben und sind auf alle Elemente mit gleichen oder einander entsprechenden Bezugszeichen anwendbar, sofern nicht explizit ausgeschlossen. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z. B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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Ausgehend von einer Zentrallängsachse A erstreckt sich eine Radialrichtung R. Eine Quermittelebene Q ist derart angeordnet, dass deren Normalenvektor auf der Zentrallängsachse A liegt.
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Um die Zentrallängsachse A herum erstreckt sich eine Umfangsrichtung U. Das Elastomerlager 2 ist im unbelasteten Zustand beschrieben, wobei auf Belastungsfälle separat hingewiesen ist.
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1 zeigt ein Elastomerlager 2, welches beispielsweise in einem Aufnahmeauge 50 eingesetzt sein kann. Das Elastomerlager 2 umfasst eine Innenhülse 4 mit Loch 5, um darin ein Befestigungselement 52 am Elastomerlager 2 zu befestigen. Im gezeigten Beispiel dient das Elastomerlager 2 somit der elastischen Lagerung eines Anbauteils 54 via des Befestigungselements 52 am Aufnahmeauge 50. Durch das Elastomerlager 2 hindurch erstreckt sich die Zentrallängsachse A in Axialrichtung.
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Das Elastomerlager 2 umfasst zudem eine Außenhülse 6, welche umfangsseitig zur Innenhülse 4 angeordnet ist. Innenhülse 4 und Außenhülse 6 sind koaxial zueinander ausgerichtet, wobei die Innenhülse 4 eine größere Axialerstreckung aufweist als die Außenhülse 6. Die beiden Hülsen 4, 6 sind vermittels eines Elastomerkörpers 8 miteinander verbunden, wobei der Elastomerkörper 8 zwischen den beiden Hülsen 4, 6 angeordnet und stoffschlüssig mit beiden verbunden ist. Der Elastomerkörper 8 umfasst einen Hauptkörper 14 und vier Elastomerausläufe 15, welche einstückig ausgebildet sind. Die Elastomerausläufe 15 sind außenumfangsseitig an der Innenhülse 4 und innenumfangsseitig an der Außenhülse 6 als Ausläufe des Hauptkörpers 14 ausgebildet. Sie erstrecken sich jeweils bis zur jeweiligen Stirnseite der entsprechenden Hülse 4, 6.
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Das Elastomerlager 2 umfasst des weiteren zwei Schutzkappen 10, wobei die Schutzkappen 10 an gegenüberliegenden axialen Enden des Elastomerlagers 2 angeordnet sind. Die Schutzkappen 10 sind bezüglich der Quermittelebene Q spiegelsymmetrisch angeordnet und ausgestaltet. Nachstehend wird lediglich eine der beiden Schutzkappen 10 beschrieben. Die Schutzkappe 10 umfasst einen elastomeren Schutzkappenkörper 16, welcher zwei Abschnitte aufweist, nämlich einen Innenumfangsringabschnitt 21 und einen Stirnseitenringscheibenabschnitt 23. Die beiden Abschnitte 21, 23 schließen einen rechten Winkel miteinander ein, wobei sich der Innenumfangsringabschnitt 21 in Axialrichtung erstreckt, in den Zwischenraum von Innenhülse 4 und Außenhülse 6 einragt und dort zumindest abschnittsweise angeordnet ist. Der Stirnseitenringscheibenabschnitt 23 erstreckt sich in Radialrichtung R und ragt in Radialrichtung R über den Außenumfang der Außenhülse 6 hinaus.
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Erkennbar ist, dass die Schutzkappe 10 derart ausgestaltet und angeordnet ist, dass sie den Elastomerkörper 8 zumindest abschnittsweise axial überdeckt. Die Schutzkappe 10 schließt zudem axial endseitig des Elastomerlagers 2 mit der Innenhülse 4 ab. Es ist daher eine gemeinsame Anlagefläche für ein Anbauteil 54 ausgebildet.
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Die Schutzkappe 10 umfasst zudem ein Ringelement 12. Das Ringelement 12 ist ein separates und materialverschiedenes Teil zum Schutzkappenkörper 16 und ist vollständig im Schutzkappenkörper 16 oder dessen Innenumfangsringabschnitt 21 angeordnet. Daher ist radial innenseitig, radial außenseitig, axial der Quermittelebene Q zugewandt und axial der Quermittelebene Q abgewandt am Ringelement ein Elastomerpolster angeordnet. Die Polsterdicken in die jeweilige Raumrichtung sind gleich.
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Das Ringelement 12 ist in Umfangsrichtung U geschlossen und durchgehend ausgebildet. Das Ringelement 12 ist zumindest abschnittsweise im Zwischenraum zwischen der Innenhülse 4 und der Außenhülse 6 angeordnet. Ein Freiraum 26 zwischen Innenhülse 4, Außenhülse 6 und Elastomerkörper 8 kann durch den sich unter Last verformenden Elastomerkörper 8 weitestgehend ausgefüllt werden, so dass es beim Einfedern des Elastomerlagers 2 zum Kammern des Elastomerkörpers 8 kommen kann.
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Die Schutzkappe 10 ist auf die Innenhülse 4 aufgeschoben oder aufgepresst, wobei sie ausschließlich dort fest verbunden ist. Hierzu weist die Schutzkappe 10 einen entsprechenden Innenumfang 56 auf. Zwischengeordnet ist ein Elastomerauslauf 15, welche durch das Ringelement 12 vorgespannt ist. Zu der Außenhülse 6 weist die Schutzkappe 10 einen durchgehenden Luftspalt 24 auf. Mit anderen Worten haben Außenhülse 6 und Schutzkappe 10 im unbelasteten Zustand keinen Kontakt.
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An der der Quermittelebene Q zugewandten Innenumfangsseite weist das Ringelement 12 eine Phase 20 und der Innenumfangsringabschnitt 21 eine Phase 19 auf. Die Phasen 19, 20 sind deckungsgleich.
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Um Wiederholungen zu vermeiden, sollen bezüglich 2 lediglich die Unterschiede zu 1 beschrieben werden.
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2 zeigt ein Elastomerlager 2, wobei die Schutzkappe 10 nunmehr einen elastomeren Schutzkappenkörper 16 umfasst, welcher drei Abschnitte aufweist, nämlich einen Innenumfangsringabschnitt 21, einen Außenumfangsringabschnitt 22 und einen Stirnseitenringscheibenabschnitt 23. Der Außenumfangsringabschnitt 22 ist außenumfangsseitig der Außenhülse 6 angeordnet und erstreckt sich in Axialrichtung.
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Der Stirnseitenringscheibenabschnitt 23 verbindet den Innenumfangsringabschnitt 21 und den Außenumfangsringabschnitt 22 miteinander und ist dazwischen angeordnet. Die drei Abschnitte 21, 22, 23 bilden längsschnittlich betrachtet eine C-Form aus, wobei die benachbarten Abschnitte 21, 22, 23 rechtwinklig zueinander stehen.
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Der Schutzkappenkörper 16 weist eine Axialpolsterdicke DA axial des Ringelements 12 und der Quermittelebene Q zugewandt auf, welche gleich seiner inneren Radialpolsterdicke DRI radial innen des Ringelements 12 und gleich seiner äußeren Radialpolsterdicke DRA radial außen des Ringelements 12 ist. Diese Ausgestaltung gilt gleichermaßen für 1.
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Um Wiederholungen zu vermeiden, sollen bezüglich 3 lediglich die Unterschiede zu 2 beschrieben werden.
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3 zeigt ein Elastomerlager 2, bei welchem der Innenumfangsringabschnitt 21 anstelle einer Phase nunmehr eine Verrundung 28 aufweist. Der Schutzkappenkörper 16 weist nunmehr zudem keine einheitliche Polsterdicke auf, denn die Axialpolsterdicke DA axial des Ringelements 12 und der Quermittelebene Q zugewandt, ist größer als die innere Radialpolsterdicke DRI radial innen des Ringelements 12 und größer als die äußere Radialpolsterdicke DRA radial außen des Ringelements 12. Dadurch ist der Freiraum 26 gegenüber den Ausgestaltungen der 1 und 2 verkleinert.
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Um Wiederholungen zu vermeiden, sollen bezüglich 4 lediglich die Unterschiede zu 3 beschrieben werden.
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4 zeigt ein Elastomerlager 2, das Aufnahmeauge 50, das Befestigungselement 52 und das Anbauteil 54, das beispielsweise Teil einer Karosserie oder Teil eines Hilfsrahmens sein kann.
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Die Schutzkappe 10 umfasst nun zudem ein Ringscheibenelement 18. Das Ringscheibenelement 18 ist einstückig mit dem Ringelement 12 ausgebildet. Das Ringscheibenelement 18 ist daher ein materialverschiedenes Teil zum Schutzkappenkörper 16 und ist vollständig im Schutzkappenkörper 16 oder dessen Stirnseitenringscheibenabschnitt 23 angeordnet. Somit ist radial innenseitig, radial außenseitig, axial der Quermittelebene Q zugewandt und axial der Quermittelebene Q abgewandt am Ringscheibenelement 18 ein Elastomerpolster angeordnet. Ringelement 12 und Ringscheibenelement 18 bilden längsschnittlich betrachtet eine L-Form aus und schließen einen rechten Winkel miteinander ein.
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Das Ringscheibenelement 18 ist in Umfangsrichtung U geschlossen und durchgehend ausgebildet. Das Ringscheibenelement 18 ragt in Radialrichtung R über die Außenhülse 6 hinaus.
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Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von den in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Elastomerlager
- 4
- Innenhülse
- 5
- Loch
- 6
- Außenhülse
- 8
- Elastomerkörper
- 10
- Schutzkappe
- 12
- Ringelement
- 14
- Hauptkörper
- 15
- Elastomerauslauf
- 16
- Schutzkappenkörper
- 18
- Ringscheibenelement
- 19
- Phase
- 20
- Phase
- 21
- Innenumfangsringabschnitt
- 22
- Außenumfangsringabschnitt
- 23
- Stirnseitenringscheibenabschnitt
- 24
- Luftspalt
- 26
- Freiraum
- 28
- Verrundung
- 50
- Aufnahmeauge
- 52
- Befestigungselement
- 54
- Anbauteil
- 56
- Innenumfang
- A
- Zentrallängsachse
- DRA
- Radialpolsterdicke außenumfangsseitig
- DRI
- Radialpolsterdicke innenumfangsseitig
- DA
- Axialpolsterdicke
- Q
- Quermittelebene
- R
- Radialrichtung
- U
- Umfangsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007028041 B4 [0002, 0003]