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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kommunikationsgerät zu konstruieren, welches eine besonders sichere, weil störfeste und schwer zu ortende, andererseits aber breitbandige Kommunikation ermöglicht.
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Anwendungen hierzu finden sich unter anderem in der Luftfahrt, wo es wichtig ist, z.B. eine Kommunikation zur Steuerung unbemannter Fluggeräte gegen externe Einflüsse durch Funkstörungen, seien sie ungewollt oder beabsichtigt, abzusichern. Weitere Anwendungen bestehen im Sicherheitsbereich, wo es Tätern verunmöglicht werden soll, die Kommunikation der Sicherheitsdienste zu stören, diese aber in die Lage versetzt werden sollen, z.B. Video-Datenströme mit hoher Bandbreite zu übertragen. Aus naheliegenden Gründen ist im Sicherheitsbereich auch die Lokalisierbarkeit der Geräte durch externe Peilung unerwünscht, um z.B. Angriffe gegen die Technik zu erschweren. Weitere Anwendungen bestehen in der Industrie, z.B. bei selbstfahrenden Fahrzeugen, die in bestimmten Fällen zusätzlich eine sehr sichere Verbindung zur Zentrale einschließlich der Übertragung mobiler Video-Datenströme benötigen, um einen manuellen Eingriff z.B. zur Umfahrung eines Hindernisses zu ermöglichen. Denn eine Unterbrechung der Funkverbindung während eines Fahrmanövers könnte einen schweren Unfall zur Folge haben.
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Zur sicheren Funkübertragung haben sich bisher Frequenzsprungverfahren - FHSS - bewährt, ursprünglich 1941 mit
US2292387A eingeführt von Lamarr und Antheil. Das bekannteste Beispiel hierfür dürfte Bluetooth sein, zu Frequenzsprungverfahren wird für den Stand der Technik beispielhaft auf
US4716573A und
US5235613A verwiesen, sowie auf
US6934316B2 als neueren Stand für Signalquellen mit schlechter Frequenzstabilität. Durch eine geeignete Kanalcodierung mittels Interleaving und fehlerkorrigierenden Codes können Störungen auf einzelnen Frequenzen kompensiert werden und ggf. die Benutzung dieser Frequenzen sogar adaptiv unterdrückt werden. Ein weiterer Vorteil ist das Umgehen von Frequenzen, auf denen sich destruktive Interferenzen durch eine Mehrwegeausbreitung ergeben.
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Nachteilig ist jedoch, dass einerseits die Bandbreite und somit Datenrate von Frequenzsprungverfahren eher gering ist, so ist z.B. Bluetooth für eine Audioübertragung sehr gut, für eine Videoübertragung aber eher schlecht geeignet, und andererseits die Problematik der Mehrwegeausbreitung nicht vollständig gelöst ist.
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Als weitere gesicherte Übertragung sind direkte Frequenzspreizverfahren - DSSS - bekannt, die aktuell bekannteste Anwendung dürfte in globalen Navigationsverfahren - GNSS - wie z.B. GPS und Galileo liegen. Hier wird mit einem sehr hohen Spreizfaktor sichergestellt, dass das Signal gegen Störungen zumindest großräumig gesichert ist, sogar gegen Überlagerungen durch andere Satellitensignale im Rahmen eines Codemultiplex. Hingegen hat sich sowohl bei WLAN als auch im Mobilfunk die Spreizung nur sehr eingeschränkt bewährt, sowohl UMTS 3G als auch die ursprüngliche IEE 802.11 Spreizbandtechnik finden kaum mehr Verwendung. Denn für hohe Datenraten werden, so eine geeignete Absicherung gewünscht ist, hohe Spreizfaktoren benötigt, hierdurch stiegt die Signalbandbreite stark an. Gleichzeitig wird das Signal immer empfindlicher auch für kleine Laufzeitunterschiede durch Mehrwegeausbreitung, ein Problem, das bei der Übertragung ausgehend von einem Satelliten jedoch nicht besteht. Beispielhaft seien
US5150377A und
US20040198260A1 als Literatur für den Stand der Technik angeführt.
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Aufgrund der Nachteile der vorgenannten Verfahren setzen moderne Kommunikationssysteme heute gewöhnlich Mehrträgerverfahren ein, zumeist OFDM - Orthogonal Frequency Division Multiplex - Verfahren, bei denen das Basisbandsignal direkt mittels einer Fouriertransformation digital erzeugt wird und als komplexes I/Q-Signal über einen Vektormodulator auf einen Träger moduliert und dann ausgestrahlt wird. Hierbei wird gewöhnlich ein zyklischer Prefix eingeführt, der Samples am zeitlichen Ende eines mittels Fouriertransformation in die Zeitebene transformierten Blocks der Ausstrahlung desselbigen voranstellt.
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Hierdurch führt eine Mehrwegeausbreitung zu einer linearen Superposition zyklisch verschobener Abtastwerte, welche mittels des Faltungssatzes der Fouriertransformation völlig unproblematisch mittels komplexer Multiplikation der Werte der einzelnen Unterträger in der Frequenzebene kompensiert werden kann. Technisch wird meist die schnelle Fouriertransformation - FFT - verwendet. Einzelne gestörte oder ausgelöschte Unterträger können ebenfalls mittels Interleaving und fehlerkorrigierenden Codes gehandhabt werden. OFDM hat allerdings gegenüber den vorgenannten Verfahren den Vorteil, dass es das Problem der Mehrwegeausbreitung grundlegend behandelt. In der Patentliteratur wird beispielhaft auf
EP1560359A1 und
EP11009646B1 verwiesen. Weitere Mehrträgerverfahren sind solche mit Polyphasenfilterbänken, hier wird auf
WO2009018980A3 desselben Erfinders als beispielhaften Stand der Technik verwiesen.
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Einen insgesamt sehr guten Überblick über den Stand der Technik gibt das Standardwerk KAMMEYER Karl Dirk und DEKORSY Armin, Nachrichtenübertragung, Wiesbaden: Springer Vieweg, 2018.
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Die OFDM Verfahren haben sich in der Praxis sehr bewährt und stellen die Basis nahezu aller modernen terrestrischen Breitband-Kommunikationssysteme dar, beispielsweise 4G und 5G LTE-Mobilfunk oder neueres WLAN.
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Nachteilig ist allerdings der hohe Synchronisationsaufwand, der dazu führt, dass die Aussendung in stets gleichen Frequenzbändern kontinuierlich erfolgen muss. Dadurch ist das Signal im Spektrum sehr gut erkennbar und auch, wenngleich mit höherem Aufwand bzw. höheren Leistungen, störbar. Es hat nicht an Ansätzen gefehlt, OFDM z.B. mit einem Frequenzsprungverfahren zu kombinieren, leider ist der Aufwand dann durch den Zwang zur Vorab-Synchronisation nicht nur sehr hoch, sondern es ist auch die nutzbare Frequenzbandbreite bedingt durch die rein digitale Technologie zur Signalerzeugung der Träger stark eingeschränkt. Wünschenswert wäre hingegen ein Frequency Hopping über Vielfache von 10 GHz im mm-Wellen-Bereich, jedenfalls sollte das Hopping einen so großen Frequenzbereich umfassen, dass eben keine Aufzeichnung mittels gängigen RF Sampling Convertern aktueller Technologie ohne hohen Aufwand möglich ist. Außerdem leidet diese Übertragung bei hohen Bewegungsgeschwindigkeiten der Funkgeräte infolge des Doppler-Effekts.
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Verwiesen wird hier beispielhaft auf BORA, A.S., SINGH, T. H. und HUANG, P.-T., An All-Digital Wideband OFDM-based Frequency-hopping System using RF Sampling Data Converters, National Conference on Communications (NCC), 2021, Seiten 1-5.
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Aus den Druckschriften
DE102018207100A1 und
US2004/0100897A1 ist zudem bekannt, dass grundsätzlich Chirp-Signale zur Unterstützung der OFDM Synchronisation genutzt werden können, allerdings wird das schwierige Thema der Frequenzsynchronisation nur unzureichend behandelt.
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Geräte zur sicheren Übertragung von Daten mit hoher Datenrate durch eine Kombination eines Mehrträgerverfahrens mit einem analogen Frequenzsprungverfahren für weite Frequenzsprünge bei begrenztem Aufwand zu konstruieren.
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch das in den Ansprüchen beschriebene Funkgerät gelöst, dessen Funktion im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert wird:
- zeigt zunächst den Aufbau des Sendesignals (RF) des erfindungsgemäßen Funkgeräts in der Amplituden-Zeit-Ebene. Im Beispiel wird ein OFDM Mehrträgersignal genutzt und vor jedem Symbol ein Chirp-Signal ausgestrahlt.
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Bei Chirp-Signalen handelt es sich hier um Hochfrequenz-Signalpakete, deren Frequenz während der Pulsdauer kontinuierlich - zumeist linear - steigt oder fällt. Sie folgen demzufolge beispielsweise einer Funktion
mit der Grundfrequenz f
0 und einer zeitabhängigen Frequenzvariation k t. Diese Funktion kann zur Vermeidung von Funkstörungen zusätzlich mit einer Fensterfunktion, z.B. einer Gaußschen Verteilungsfunktion, skaliert werden.
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Ein derartiges Chirp-Signal kann hervorragend als Zeitreferenz genutzt werden, indem gemäß Unteranspruch ein Chirp-Detektor gemäß
DE102016008390B3 desselben Erfinders genutzt wird. Dieser Chirp-Detektor liefert bei Übereinstimmung der Sendefrequenz mit der von ihm genutzten Lokaloszillator-Frequenz einen klaren Nulldurchgang. Dieser ist z.B. je nach Polung eine positive Flanke, sofern es sich um ein Chirp-Signal mit steigender Frequenz handelt, und eine negative Flanke, sofern die Frequenz fallend ist.
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Somit kann sehr elegant für jedes einzelne OFDM Symbol eine zeitliche Synchronisation vorgenommen werden.
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Wenn man jetzt am Ende des OFDM-Symbols ein weiteres Chirp-Signal in entgegengesetzter Frequenzrichtung sendet, so kann zudem überraschenderweise durch einfache Messung der Zeitdifferenz zwischen beiden Chirp-Signalen auch die Frequenzablage zwischen Sender und Empfänger bestimmt werden, und zwar einschließlich eventueller Frequenzverschiebungen durch z.B. den Doppler-Effekt. Denn diese Zeitdifferenz ist in etwa proportional zur Frequenzdifferenz, vergleiche Empfänger-Lokaloszillator (Recv. LO f) versus Sender mit dem Trägeroszillator (Xmit. Osc. f). Die Auswertung dieser zeitlichen Differenz ist der entscheidende Trick zur Ermittlung der Frequenzablage, eben der Differenz zwischen beiden Träger-Oszillatoren, die unbedingt vor Auswertung des OFDM-Symbols kompensiert werden muss, da es sonst zu Intercarrier-Interferenz kommt und die Orthogonalität zerstört wird.
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Damit ist sowohl die zeitliche als auch die frequenzbezogene Synchronisation abgehandelt, gemäß Unteranspruch wird man nun im Fall komplexer QAM Konstellationen auf den Unterträgern zusätzlich Referenzsymbole auf Unterträger des OFDM-Mehrträgersignals legen, um eine eindeutige Phasenlage der Unterträger zu erhalten.
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Anhand der Referenzsymbole können dann auch Einflüsse aus der Mehrwegeausbreitung des Funksignals stark abgeschwächt werden. Dies ergibt sich automatisch bei Skalierung der einzelnen Unterträger mit dem Kehrwert der für diese interpolierten Referenzen. Damit ermöglicht diese Erfindung die vorteilhafte Nutzung der Kompensation der Mehrwegeausbreitung des OFDM zusammen mit den Vorteilen eines Frequenzsprungs mit großen Sprungweiten zur Absicherung der Übertragung.
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Bei den Chirp-Signalen verwendet man bevorzugt sehr kurze Chirp-Signale, da hier Echos des nicht direkten Übertragungswegs in eigenen weiteren Nulldurchgängen resultieren, die zeitlich leicht ausmaskiert werden können, ebenso wie Pseudo-Nulldurchgänge durch das OFDM-Signal selber.
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Senderseitig beschränkt sich der zusätzliche Aufwand auf die Hinzufügung der Chirp-Signale im I/Q Basisbandsignal z.B. vor und nach dem OFDM-Symbol, dies kann sehr einfach mittels des Abrufs bereits vorab errechneter Signale aus einem Speicher erfolgen, alternativ mittels direkter digitaler Synthese durch einen Phasenakkumulator mit nachfolgender Sinus- und Cosinus-Tabelle, dessen Inkrement kontinuierlich mit jedem Zyklus durch einen zweiten Akkumulator erhöht oder reduziert wird. Das Einfügen in das Basisbandsignal wird üblicherweise vor den heute ohnehin schnellen I/Q D/A-Wandlem digital mittels Zustandsmaschine erfolgen, welche auch den zyklischen Prefix einsetzt, die Umsetzung auf die Trägerfrequenz erfolgt dann wie gehabt über den ohnehin für OFDM benötigten Vektormodulator. Die Trägerfrequenz kann mittels der gleichen Wideband VCO (VCO1) und D/A-Lösung (DA1) schnell verändert werden, die im nachfolgenden Text für den Empfänger in beschrieben ist.
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zeigt das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Empfängers als Ausführungsbeispiel. Das Hochfrequenzsignal wird zunächst mittels Antenne (ANTI) empfangen und im Low Noise Amplifier (LNA1) vorverstärkt. Danach wird es einem I/Q-Demodulator (IQD1) zugeführt, der als Zero IF Empfänger unmittelbar die Konvertierung in das Basisband erlaubt und eine erste Bandfilterung mittels der Tiefpassfilter (LP1I, LP1Q) analog vornimmt.
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Nach Verstärkung wird das Basisbandsignal jetzt gemäß Unteranspruch zusätzlich zur normalen Auswertung dem Chirp-Detektor (CDET1) gemäß
DE102016008390B3 zugeführt. Bedarfsweise können auch zusätzlich oder alternativ - ggf. schaltbare - Pulskompressionsfilter und Leistungsdetektoren zur Fensterung zum Einsatz kommen. Am Ausgang des Detektors entsteht im Fall der Aussendung zweier entgegengesetzter Chirp-Signale das in
gezeigte Ausgangssignal (CDET Out).
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Dieses wird, ggf. nach analoger Filterung, einem Time to Digital Converter (TDC1) zugeführt. Derartige Schaltkreise sind in der Lage, eine genaue Zeitbestimmung sogar deutlich unterhalb der Periodendauer der Taktrate durch spezielle interne Verzögerungsleitungen vorzunehmen. Der Time to Digital Converter ist jetzt so verschaltet, dass einerseits die Zeitdifferenz zwischen steigender und fallender Flanke exakt bestimmt werden kann, andererseits aber der Bereich des eigentlichen OFDM Symbols zur Auswertung mittels eines Lock-Timers gesperrt wird.
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Die Frequenzablage kann jetzt am Subtrahierer (SUB1) durch einfache Differenzbildung ermittelt werden, denn bei einer Frequenzablage wird z.B. das erste Chirp-Signal erst später detektiert, das zweite aber, da aus dieser Richtung kommend, dann früher, vergleiche . Ggf. ist noch ein Offset zu subtrahieren und die Differenz ist zu skalieren, dies ist hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht eingezeichnet.
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Gleichzeitig stellt im Beispiel die erste positive Flanke des Detektorausgangs das Startsignal bereit, um mit der Aufzeichnung der mittels der A/D-Wandler (ADII, AD1Q) in die digitale Domäne konvertierten Abtastwerte des OFDM-Symbols mittels des FIFO-Speichers (FIFO1) zu beginnen. All diese digitalen Funktionsblöcke befinden sich vorzugsweise in einem einzigen FPGA- oder ASIC-Baustein (FPGA1). Die A/D-Wandler für das Basisbandsignal benötigen ihrerseits Antialias-Filter (LP2I, LP2Q), um dem Nyquist-Kriterium Genüge zu tun, sofern deren Abtastrate nicht hoch genug ist, dass bereits die ersten Tiefpassfilter (LP1I, LP1Q) ausreichen.
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Wenn nach dem zweiten Chirp-Signal die Frequenzablage aus dem Subtrahierer SUB1 bekannt ist, kann mit der weiteren Verarbeitung der aufgezeichneten Abtastwerte begonnen werden. Dazu werden diese z.B. gesteuert durch eine Zustandsmaschine über einen Digital Down Converter DDC1, bestehend aus einem komplexen digitalen Multipliziererblock - hier mit vier einzelnen realen Multiplizierern - und einem digitalen numerisch kontrollierten Oszillator NCOI, entsprechend der bekannten Frequenzablage so frequenzverschoben, dass für die nachfolgende finale Filterung durch die digitalen Filter (LP3I, LP3Q) wieder eine spektrale Symmetrie vorliegt. Die hier schnelle Fouriertransformation (FFT1) kann dann nachfolgend unmittelbar in Hardware ausgeführt werden.
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Die Auswertung des Ergebnisses der Fouriertransformation übernimmt dann der Decoder (DEC1), der auch die Referenzsymbole extrahiert und die Unterträger jeweils mittels komplexer Multiplikation anpasst, um die Überlagerung aus der Mehrwegeausbreitung wieder rückgängig zu machen.
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Die Auswertung der Nachricht einschließlich einer ggf. vorzunehmenden Fehlerkorrektur, Rück-Interleaving, Entschlüsselung, Flusskontrolle usw. kann dann der Controller (CTRL1) übernehmen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gemäß Unteranspruch wird jetzt zwischen zwei OFDM-Symbolen der Lokaloszillator (VCO1) durch Vorgabe eines neuen Spannungswertes seitens des Digital-Analog-Wandlers (DA1) auf eine neue Frequenz versetzt. Die Spannungswerte sollten dazu bis zu einem gewissen Grad kalibriert sein, eine absolut genaue Übereinstimmung zwischen Sender und Empfänger ist aber nicht erforderlich, da die Frequenzablage ja symbolindividuell bekannt ist.
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Demzufolge wird man im Sender zur Generierung des Oszillator-Signals für den dann Vektormodulator wie oben erwähnt eine gleichartige Schaltung einsetzen. Der Sender - hier nicht gezeichnet - besteht dann lediglich aus einem VCO mit Digital-Analog-Wandler, eben dem Vektormodulator mit nachgeschaltetem Sendeleistungsverstärker, sowie einer digitalen Signalverarbeitung, welche die Chirp-Signale wie oben beschrieben vor und nach dem Mehrträger-Symbol einfügt.
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Selbstverständlich kann anstelle eines reinen OFDM Mehrträgersignals gemäß Unteranspruch auch ein mittels Polyphasenfilter erzeugtes Mehrträgersignal oder zwei solche mit Verkämmung wie in
DE102007036828B4 beschrieben genutzt werden.
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Um jetzt die Übertragungssicherheit extrem hoch zu gestalten, wird in der besonders bevorzugten Ausführung gemäß Unteranspruch der Frequenzsprung im Sender wie Empfänger gemäß einer vorher vereinbarten Rechenvorschrift durchgeführt. Dies kann z.B. unter Nutzung eines Zählers geschehen, dessen Wert mit jedem OFDM-Symbol um Eins erhöht wird und der zusammen mit einem Salt-Code und einem geheimen Schlüssel über eine AES256 Verschlüsselung geführt wird. Gleichzeitig können auf diesem Weg Indizes z.B. zum Grundabstand der Chirp-Signale, deren zeitliche Lage im Vergleich zum Mehrträgersymbol usw. durch einen Index in Tabellen nach dieser Verschlüsselung dynamisch verändert werden. Eine andere Methode besteht in der Nutzung einer sicheren Hash-Funktion.
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Zur erstmaligen Synchronisation der Frequenzsprüngen kann man z.B. eine lückenhafte Sequenz mittels Viterbi-Algorithmus zuordnen oder den Zähler zu einem genau definierten Zeitpunkt zurücksetzen.
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Dadurch, dass der Frequenzsprung extrem schnell durch einfaches Setzen eines Digital-Analog-Wandler Wertes vorgenommen werden kann, ohne z.B. einen PLL-Lock und eine nachfolgende Synchronisation erst abwarten zu müssen, kann jetzt jedes einzelne OFDM Symbol auf Frequenzen in einem Abstand von durchaus zweistelligen Gigahertz übertragen werden. Zusätzlich bietet sich an, z.B. Frequenzverdoppler, Frequenzteiler, Mischer, Antennen oder auch den VCO selber wahlweise zu- oder umzuschalten, damit ist es möglich, das Hochfrequenzsignal auf einen Bereich z.B. von 1 bis 40 GHz zu verteilen, zumal marktgängige VCO nach dem Stand der Technik ohne Probleme Abstimmbereiche von einer Oktave, also z.B. von 10 bis 20 GHz, aufweisen. Lediglich die Frequenzgenauigkeit ist dann beschränkt, allerdings ermöglicht diese Erfindung eben eine gute Kompensation der Frequenzablage zwischen Sender und Empfänger. Eine automatisierte Kalibrierung der Wideband-VCO mittels Frequenzzählung in regelmäßigen Zeitabständen wird empfohlen, um zu große Frequenzabweichungen auszuschließen.
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zeigt das so erzeugte Signal und die Auswertung der Frequenzablage zwischen den Oszillatoren im Sender und Empfänger - Delta f und dazu an den Chirp-Signalen Delta t zu Delta f - wobei zu beachten ist, dass bei der Frequenzdarstellung Segmente, in denen kein Träger gesendet wird, gestrichelt dargestellt sind. Das VCO-Steuersignal, abgesehen von einer eventuellen Kalibrierung nahezu identisch bei Sender wie Empfänger, ist ebenfalls dargestellt.
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Ein solches Signal ist auch mit modernster Analysetechnik kaum zu erfassen und erst recht nicht zu stören, da hierzu ein extrem breitbandiges Störsignal mit extrem hoher Leistung benötigt würde.
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Theoretisch wäre es sogar denkbar, die Trägerfrequenz des Mehrträgersignals während der Übertragung definiert zu verändern, es wird aber darauf hingewiesen, dass dann gerade bei schnelleren Sweeps die Orthogonalität unter Umständen stark beeinträchtigt wird.
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Durch diese überraschend einfache Realisierung kann eine besonders sichere Mehrträgerübertragung für z.B. Videosignale mit hoher Datenrate unproblematisch realisiert werden. Die vielfältigen industriellen Einsatzmöglichkeiten und Vorteile einer besonders sicheren Breitbandübertragung wurden bereits in der Einleitung beschrieben. Selbstverständlich ist auch eine Kombination mit einer Chirp-basierten Lokalisierung möglich, vergleiche
WO/2017/063724 , um eine Systemlösung aus einer besonders sicheren Übertragung und gesicherten Lokalisierung zu formen.