-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verteilervorrichtung für Dickstoffe sowie eine Autobetonpumpe mit einer derartigen Verteilervorrichtung.
-
Beschreibung des Standes der Technik
-
Verteilervorrichtungen für Dickstoffe, wie sie typischerweise für Autobetonpumpen verwendet werden, umfassen einen Verteilermast, der aus mehreren zueinander faltbaren Mastarmen gebildet ist und eine Dickstoffförderleitung trägt. Es ist bekannt, einen oder mehrere dieser Mastarme teleskopierbar auszugestalten. Dabei stellt sich die Problematik der Längenanpassung der Dickstoffförderleitung. Hier existieren bspw. Lösungen, die mit flexiblen Schlauchzwischenstücken arbeiten.
-
Aus der
DE 198 49 747 C5 ist eine Verteilervorrichtung für Dickstoffe bekannt, bei der ein an einem Mastbock angelenkter erster Mastarm teleskopierbar mit einem ersten Teleskoprohr und einem gegenüber diesem ausfahrbaren zweiten Teleskoprohr ausgestaltet ist und die Betonförderleitung im Bereich des teleskopierbaren Mastarms zum Zwecke der Längenanpassung der Betonförderleitung an die Teleskopierbewegung als ein System aus mehreren, scherenartig gelenkig miteinander verbundenen Förderleitungselementen ausgebildet ist, von denen ein Förderleitungselement mit einem Ende gelenkig bezüglich des ersten Teleskoprohres und ein weiteres Förderleitungselement mit seinem Ende gelenkig bezüglich des zweiten Teleskoprohres angeordnet ist, wobei die Anlenkpunkte der beiden an die Teleskoprohre angelenkten Förderleitungselemente in den beiden Teleskopendstellungen im Wesentlichen wechselweise über Kreuz zueinander angeordnet sind, und dass beim Ein- und Ausfahren des einen Teleskoprohres in seine Teleskopendstellung die beiden Anlenkpunkte aneinander vorbeilaufen.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Ausgehend hiervon wird erfindungsgemäß eine Verteilervorrichtung für Dickstoffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Autobetonpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 9 vorgeschlagen.
-
Der Grundgedanke der Erfindung liegt darin begründet, zur Längenanpassung der Dickstoffförderleitung an die Teleskopierbewegung diese im Bereich des teleskopierbaren ersten Mastarms als Förderleitungsschere auszubilden, die einenends an dem Mastkopf, mithin unterhalb der Anlenkung des teleskopierbaren ersten Mastarms, und andernends an dem gegenüber dem ersten Teleskoprohr ausfahrbaren zweiten Teleskoprohr angelenkt ist, und die um eine nicht ortsfeste Drehachse gegeneinander drehbar miteinander verbunden sind. Diese Anordnung erlaubt eine Minimierung der für die Längenanpassung der Dickstoffförderleitung notwendigen Rohrabschnitte. Es werden lediglich ein erster an dem Mastkopf angelenkter Abschnitt und ein zweiter an dem ausfahrbaren Teleskoprohr angelenkter Abschnitt benötigt.
-
Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
-
Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
-
Kurzbeschreibung der Zeichnung
-
- 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung in vollständig eingefalteter Ruhestellung.
- 2 zeigt die Verteilervorrichtung der 1 auf einem Unterbau montiert in seitlicher Ansicht.
- 3 zeigt die Verteilervorrichtung der 2 in Draufsicht.
- 4 zeigt die Verteilervorrichtung der 2 in perspektivischer Darstellung.
- 5 zeigt in perspektivischer Darstellung eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung in vollständig eingefalteter Ruhestellung.
- 6 zeigt die Verteilervorrichtung der 5 in Draufsicht
- 7 zeigt eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung im Ausschnitt in Draufsicht.
- 8 zeigt die Verteilervorrichtung der 7 in seitlicher Ansicht.
- 9 zeigt die Verteilervorrichtung der 8 mit teilweise teleskopiertem Mastarm.
- 10 zeigt die Verteilervorrichtung der 8 mit vollständig teleskopiertem Mastarm.
- 11 zeigt die Verteilervorrichtung der 10 mit zu etwa 30° angestelltem Mastarm.
- 12 zeigt die Verteilervorrichtung der 10 mit zu etwa 90° angestelltem Mastarm.
- 13 zeigt in perspektivischer Ansicht die vollständige Verteilervorrichtung der 7 mit verlängertem viertem und fünftem Mastarm auf einem Unterbau montiert.
- 14 zeigt exemplarisch eine Autobetonpumpe mit einer Verteilervorrichtung mit nach vorne über das Fahrerhaus verlängertem viertem und fünftem Mastarm.
-
Ausführliche Beschreibung
-
Gleiche und ähnliche in den einzelnen Figuren dargestellte Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
-
1 zeigt eine Verteilervorrichtung 10 für Dickstoffe, wie sie insbesondere zu Zwecken der Betonförderung im stationären und vor allem im mobilen Bereich bei Autobetonpumpen (vgl. 14) Anwendung findet.
-
Die Verteilervorrichtung 10 umfasst einen Verteilermast 12, der eine Dickstoffförderleitung bzw. Betonförderleitung 14 (im Folgenden kurz Förderleitung genannt) trägt. Der Verteilermast 12 umfasst mehrere Mastarme, die zueinander faltbar miteinander verbunden sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Verteilermast fünf Mastarme 12.1, 12.2, 12.3, 12.4, 12.5, die in einer an sich bekannten Roll-Z-Faltung (5RZ) miteinander verbunden sind. Selbstverständlich sind auch erfindungsgemäße Anordnungen mit mehr oder weniger Mastarmen möglich.
-
Der Verteilermast 12 ist mit dem ersten Mastarm 12.1 an einem Mastkopf 16 um ein sogenanntes A-Gelenk A drehbar angelenkt (das Bestandteil des ersten Teleskoprohrs T1 ist). An einem gegenüberliegenden Ende ist der erste Mastarm 12.1 um ein sogenanntes B-Gelenk B (das Bestandteil des zweiten Teleskoprohrs T2 ist) drehbar mit einem Ende des zweiten Mastarms 12.2 verbunden. Der Verteilermast 12 kann über den Mastkopf 16 auf einem an sich bekannten und nicht näher beschriebenen Unterbau 50 insbesondere drehbar (mittels eines Drehkranzes 52) montiert sein (vgl. bspw. 2 bis 4 und 13).
-
Erfindungsgemäß ist der erste Mastarm 12.1 teleskopierbar ausgebildet und umfasst ein erstes Teleskoprohr T1 und ein zweites Teleskoprohr T2. Das zweite Teleskoprohr T2 ist gegenüber dem ersten Teleskoprohr T1 ausfahrbar, um die Länge des ersten Mastarms 12.1 im Betrieb der Verteilervorrichtung 10 zu vergrößern. In der in der 1 dargestellten Ruhestellung der Verteilervorrichtung 10 ist das zweite Teleskoprohr T2 vollständig eingefahren, d.h. nicht teleskopiert.
-
Bei derartigen Konstellationen einer Verteilervorrichtung mit einem längenverstellbaren Mastarm stellt sich grundsätzlich die Problematik der Längenanpassung der entlang der einzelnen Mastarme geführten Förderleitung. Aus dem Stand der Technik sind hierzu - wie bereits eingangs erwähnt - Lösungen bekannt, die jedoch unverhältnismäßig komplex sind und eine größere Zahl zusätzlicher Rohrleitungsbögen erfordern, was im Betrieb das Verstopfungsrisiko erhöht. Zudem erweisen sich die bekannten Lösungen in der Handhabung als umständlich.
-
Erfindungsgemäß wird daher die Förderleitung 14 im Bereich des teleskopierbaren ersten Mastarms 12.1 als Förderleitungsschere 18 ausgebildet. Die Förderleistungsschere 18 umfasst einen ersten Leitungsabschnitt 18.1 und einen zweiten Leitungsabschnitt 18.2. Beide Leitungsabschnitte 18.1, 18.2 verfügen über im wesentlichen gerade Leitungsrohre, an deren Ende jeweils ein 90°-Rohrbogen zur Umlenkung und Anlenkung angeordnet ist.
-
Der erste Leitungsabschnitt 18.1 ist mit einem ersten Ende um eine gegenüber dem Mastkopf 16 ortsfeste Drehachse D1 angelenkt. Die Anlenkung kann gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch drehbares Anbringen eines ersten Rohrbogens 20 an einer aus dem Mastbock 16 herausführenden Zufuhrleitung 22 erfolgen. Andernends ist der erste Leitungsabschnitt 18.1 mit dem zweiten Leitungsabschnitt 18.2 um eine nicht ortsfeste Drehachse D3 verbunden. Hierzu kann wie dargestellt ein zweiter Rohrbogen 24 des ersten Leitungsabschnitts 18.1 mit einem ersten Rohrbogen 26 des zweiten Leitungsabschnitts 18.2 drehbar verbunden sein. Andernends ist der zweite Leitungsabschnitt 18.2 um eine gegenüber dem zweiten Teleskoprohr T2 ortsfeste Drehachse D2 angelenkt. In den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6 befindet sich diese ortsfeste Drehachse D2 an dem B-Gelenk B des ersten Mastarms 12.1 (und somit des zweiten Teleskoprohrs T2). Oder mit anderen Worten: die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr T2 ortsfeste Drehachse D2 ist koaxial zu dem B-Gelenk B angeordnet. Andere Gestaltungen der gegenüber dem zweiten Teleskoprohr T2 ortsfesten Drehachse D2 sind möglich, wie noch im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel der 7ff zu beschreiben sein wird.
-
Die Anschlussstellen der ortsfesten Drehachsen D1, D2 können wie dargestellt mittels Stützeinrichtungen 32, 34, an dem Mastbock 16 bzw. dem zweiten Teleskoprohr T2 angeordnet sein. Im Falle der in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsform mit der gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfesten Drehachse D2 koaxial zum B-Gelenk B kann noch eine weitere Stützeinrichtung 36 für die ortsfeste Drehachse D2 an dem zweiten Mastarm 12.2 vorgesehen sein.
-
Des Weiteren kann die Förderleitungsschere 18 zur Verbesserung der Stabilität der Leitungsabschnitte 18.1, 18.2 Stütz- und Führungselemente 40, 42 aufweisen. Ein erstes Stütz- und Führungselement 40 für den ersten Leitungsabschnitt 18.1 erstreckt sich bspw. von der die gegenüber dem Mastkopf 16 ortsfeste Drehachse D1 definierenden Anlenkungsstelle zwischen der Zufuhrleitung 22 und dem ersten Leitungsabschnitt 18.1 zu der die nicht ortsfeste Drehachse D3 definierenden Anlenkungsstelle zwischen dem ersten Leitungsabschnitt 18.1 und dem zweiten Leitungsabschnitt 18.2.
-
Ein zweites Stütz- und Führungselement 42 für den zweiten Leitungsabschnitt 18.2 erstreckt sich bspw. von der die nicht ortsfeste Drehachse D3 definierenden Anlenkungsstelle zwischen dem ersten Leitungsabschnitt 18.1 und dem zweiten Leitungsabschnitt 18.2 zu der die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr T2 ortsfeste Drehachse D2 definierenden Anlenkungsstelle zwischen dem zweiten Leitungsabschnitt und der weiteren Förderleitung 14 (im Falle der Ausführungsbeispiele der 1 bis 6 am B-Gelenk B).
-
Die Stütz- und Führungselemente können zweckmäßigerweise entlang ihrer Länge Trägerelemente 44 für die Leitungsabschnitte 18.1 bzw. 18.2 aufweisen. In den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6 ist lediglich der bedeutend längere zweite Leitungsabschnitt 18.2 mittels (vier) Trägerelementen 44 mit dem zweiten Stütz- und Führungselement 42 verbunden, während an dem ersten Stütz- und Führungselement 40 keine Trägerelemente vorgesehen sind. Selbstverständlich können aber auch an dem ersten Stütz- und Führungselement 40 entsprechende Trägerelemente vorgesehen sein, und selbstverständlich kann das zweite Stütz- und Führungselement 42 über mehr oder weniger als die gezeigten vier Trägerelemente 44 aufweisen.
-
In der in den 1 bis 8 und 13 dargestellten Ruhestellung der erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung 10 befindet sich der Verteilermast 12 in vollständig eingefaltetem Zustand und der erste Mastarm 12.1 ist nicht teleskopiert, d.h. die beiden Teleskoprohre T1, T2 sind vollständig eingefahren und befinden sich in der eingefahrenen oder kurzen Teleskopendstellung.
-
In der Ruhestellung erstreckt sich der erste Leitungsabschnitt 18.1 von seiner Anlenkungsstelle im Bereich des Mastkopfes 16, also von der gegenüber dem Mastkopf ortsfesten Drehachse D1, im Wesentlichen entgegengesetzt zu einer Richtung R, in der sich der erste Mastarm 12.1 bzw. der Verteilermast 12 von dem Mastkopf weg erstreckt (Erstreckungsrichtung), bis zu der Anlenkungsstelle der nicht ortsfesten Drehachse D3, an der der erste Leitungsabschnitt 18.1 in den zweiten Leitungsabschnitt 18.2 übergeht. Der zweite Leitungsabschnitt 18.2 erstreckt sich von der nicht ortsfesten Drehachse D3 im Wesentlichen in der Erstreckungsrichtung R bis zu der gegenüber dem zweiten Teleskoprohr T2 ortsfesten Drehachse D2. Selbstredend verlaufen die Drehachsen D1, D2, D3 und die Achsen der A- und B-Gelenke A, B parallel zueinander.
-
Unabhängig von den dargestellten Ausführungsbeispielen können die geometrischen Verhältnisse so gewählt sein, dass die nicht ortsfeste Drehachse D3 außerhalb einer durch die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 und die Achse des A-Gelenks A aufgespannten Ebene liegt. Vorzugsweise liegt die nicht ortsfeste Drehachse D3 (vertikal) oberhalb der durch die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 und die Achse des A-Gelenks A aufgespannten Ebene. Des weiteren kann die nicht ortsfeste Drehachse D3 außerhalb, insbesondere vertikal oberhalb) einer durch die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 und die gegenüber dem Mastkopf 16 ortsfeste Drehachse D3 aufgespannten Ebene liegen.
-
Wie aus den Figuren ersichtlich, können die geometrischen Verhältnisse zudem so gewählt sein, dass in der vollständig eingefalteten und nicht teleskopierten Ruhestellung die nicht ortsfeste Drehachse D3 jenseits einer durch die Achse des A-Gelenks A aufgespannten Vertikalebene V liegt (vgl. insb. 7 und 8). Unter „jenseits“ ist in diesem Zusammenhang zu verstehen, dass die nicht ortsfeste Drehachse D3 auf der dem Verteilermast entgegengesetzten Seite der Vertikalebene V verläuft bzw. auf der in Bezug auf die Erstreckungsrichtung R abliegenden Seite der Vertikalebene V verläuft bzw. auf der verteilermastfernen Seite der Vertikalebene V verläuft. In der Darstellung der 2 bis 8 bedeutet dies, dass die nicht ortsfeste Drehachse D3 rechts von der Achse des A-Gelenks A bzw. rechts von der Vertikalebene V liegt. Diese Ausgestaltung gewährleistet auch bei größerer Teleskoplänge, dass der erste Mastarm 12.1 senkrecht gestellt werden kann (vgl. 12).
-
Während in dem in den 1 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel die Förderleitungsschere 18 vollständig auf einer Längsseite des ersten Mastarms 12.1 angeordnet ist (bspw. betrachterseitig in der Darstellung der 1), erstreckt sich die Förderleitungsschere 18 des Ausführungsbeispieles der 5 und 6 beidseitig der Längserstreckung des ersten Mastarms 12.1, wie insbesondere aus der Draufsicht der 6 gut erkennbar ist.
-
Der erste Leitungsabschnitt 18.1 ist in diesem Ausführungsbeispiel an einer in Erstreckungsrichtung R gesehen rechten Seite des Mastkopfes 16 angelenkt und erstreckt sich (wie bereits in dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben) entgegengesetzt zu der Erstreckungsrichtung R bis zu der Anlenkungsstelle an der nicht ortsfesten Drehachse D3. Zwischen die beiden Rohrbögen 24, 26 zur Umlenkung von dem ersten Leitungsabschnitt 18.1 in den zweiten Leitungsabschnitt 18.2 ist ein Verlängerungsrohr 25 eingesetzt, derart dass sich die Umlenkung zwischen den beiden Leitungsabschnitten 18.1, 18.2 um den Mastkopf 16 und den ersten Mastarm 12.1 stirnseitig um das A-Gelenk A herum erstreckt und so die Anbindung des rechtsseitigen ersten Leitungsabschnitts 18.1 mit dem linksseitigen zweiten Leitungsabschnitt 18.2 sicherstellt. Im Übrigen entspricht die (nachstehend noch näher zu erläuternde) Funktionsweise derjenigen des 1. Ausführungsbeispiels.
-
Die 7 und 8 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung in Ruhestellung. Die Verteilervorrichtung 10 der 7 und 8 unterscheidet sich von den im Zusammenhang mit den 1 bis 6 beschriebenen Ausführungsformen dahingehend, dass die Entfernung zwischen der nicht ortsfesten Drehachse D3 und der gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfesten Drehachse D2 wesentlich kürzer ist. Die Anschlussstelle für die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 ist nun mittels einer Stützeinrichtung 34 an einem zu dem A-Gelenk A des ersten Mastarms 12.1 weisenden Ende des zweiten Teleskoprohrs T2 angeordnet. Während sich in den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6 der zweite Leitungsabschnitt 18.2 der Förderleitungsschere 18 im Wesentlichen über die gesamte Länge des ersten Mastarms 12.1 erstreckt, erstreckt er sich nun in dem Ausführungsbeispiel der 7 lediglich im Wesentlichen über die sichtbare Länge des ersten Teleskoprohrs T1 in der kurzen Teleskopendstellung.
-
Selbstverständlich können die Charakteristiken der dargestellten Ausführungsformen auch kombiniert werden; so kann bspw. die Ausführungsform der 7 mit einem kurzen zweiten Leitungsabschnitt 18.2 auch endlich der Ausführungsform der 5 und 6 mit einem auf der gegenüberliegenden Seite des A-Gelenks A angelenkten ersten Leitungsabschnitt 18.1 ausgebildet sein.
-
Die Ausführungsformen der 1 bis 6 benötigen im Vergleich zu der Ausführungsform der 7 weniger Rohrbögen (zwei Rohrbögen weniger), dafür sind mehr Abstützung (Trägerelemente) und ein wesentlich längeres zweites Stütz- und Führungselement notwendig.
-
Bei der Inbetriebnahme der erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung 10 wird vorzugsweise zunächst der Teleskopiervorgang ausgeführt. Dies ist beispielhaft für alle Ausführungsformen anhand der Ausführungsform der 7 in der Figurenabfolge der 8 bis 12 veranschaulicht.
-
8 zeigt die Verteilervorrichtung 10 in seitlicher Darstellung in nicht teleskopiertem Zustand, d.h. in der kurzen Teleskopendstellung. Bei Einleiten des Teleskopiervorgangs bewegt sich das zweite Teleskoprohr T2 in Erstreckungsrichtung R, d.h. nach links in der Darstellung der 8. Dabei bewegt sich die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 mit dem Teleskoprohr T2 in Erstreckungsrichtung R mit und somit weg von dem A-Gelenk A und der nicht ortsfesten Drehachse D3.
-
Durch diese Translationsbewegung wird auf die nicht ortsfeste Drehachse D3 eine Zugkraft ausgeübt, aus der aufgrund der Tatsache, dass sich die nicht ortsfeste Drehachse D3 außerhalb (oberhalb in den Ausführungsbeispielen) der durch die gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse D2 und die gegenüber dem Mastkopf 16 ortsfeste Drehachse D1 aufgespannten Ebene befindet, ein Drehmoment resultiert, das eine Schwenkbewegung der nicht ortsfesten Drehachse D3 um die ortsfeste Drehachse D1 als Mittelpunkt einer Kreissegmentbahn bewirkt (vgl. Abfolge der 9 und 10 mit 9 in teilteleskopiertem Zustand und 10 in vollständig teleskopiertem Zustand). Dazu ist festzuhalten, dass die geometrischen Verhältnisse der beiden Leitungsabschnitte 18.1, 18.2 der Förderleitungsschere 18 so gewählt sind, dass kein Überfahren der ortsfesten Drehachse D1 durch die nicht ortsfeste Drehachse D3 erfolgt, d.h. dass sich die nicht ortsfeste Drehachse D3 nicht über eine durch die ortsfeste Drehachse D1 aufgespannte Vertikalebene hinaus in die Erstreckungsrichtung R bewegt.
-
Wenn der erste Mastarm 12.1 vollständig teleskopiert ist, d.h. wenn er sich in der langen Teleskopendstellung befindet, kann eine Anstellung (also ein Anheben) der Verteilervorrichtung 10 erfolgen, wie dies exemplarisch in den 11 und 12 dargestellt ist, wobei die 11 einen um etwa 30° angestellten ersten Mastarm 12.1 zeigt und die 12 einen um etwa 90° angestellten ersten Mastarm 12.1 zeigt. In einem ausreichend hohen Anstellungswinkel können dann die weiteren Mastarme in üblicher Weise entfaltet werden.
-
Durch die Teleskopstufe des ersten Mastarms 12.1 kann der Verteilermast 12 um ca. 1 m bis 2,5 m Ausschublänge verlängert werden. Dies erlaubt bei einer Verwendung für eine Autobetonpumpe eine kürzere Gesamtfahrzeuglänge bei gleicher Mastlänge. Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Förderleitungsschere werden gegenüber bekannten Konstruktionen weniger Rohrbögen benötigt, wodurch die Stopferneigung verringert wird.
-
Bei einer Verwendung der erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung als Autobetonpumpe mit fünf Mastarmen eröffnet sich die Möglichkeit, die Arme 4 und 5 ebenfalls um die Ausschublänge des Teleskoparms zu verlängern, wodurch diese sich in der Ruhestellung über ein Fahrerhaus erstrecken. Dies ist exemplarisch in den 13 und 14 dargestellt. 13 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verteilervorrichtung 10 mit derart verlängerten vierten Mastarm 12.4 und fünften Mastarm 12.5 auf einem Unterbau 50 montiert, und die 14 zeigt eine Autobetonpumpe 60 mit dem Aufbau der 13, wobei erkennbar ist, wie sich die verlängerten Mastarme 12.4, 12.5 über ein Fahrerhaus 62 der Autobetonpumpe 60 erstrecken.
-
Bei einer derartigen Konstellation ist es natürlich zwingend, dass vor einer Inbetriebnahme der Verteilervorrichtung 10 zunächst der erste Mastarm 12.1 teleskopiert wird, da andernfalls bei einem sofortigen Anheben/Anstellen des Verteilermastes das Fahrerhaus eingedrückt würde. Gegenüber bekannten Verteilervorrichtungen mit fünf Mastarmen gestaltet sich das Ausfahren und Ausfalten deutlich weniger komplex, da bislang zur Vermeidung einer Beschädigung des Fahrerhauses zunächst eine Drehung des eingefalteten Verteilermastes vorgenommen werden musste, bis die Enden der verlängerten Arme 4 und 5 sich nicht mehr über dem Fahrerhaus befanden. Dadurch wurden Ausfaltvorgänge bei einer nur einseitigen Abstützung des Fahrzeugs (OSS: One Side Support) bei beengten Baustellenverhältnissen deutlich erschwert. Dies ist erfindungsgemäß erleichtert, da zunächst der Teleskopiervorgang in Fahrzeuglängsrichtung erfolgt und beim nachfolgenden Aufstellen/Ausfalten die Förderleitung bzw. die Armenden der verlängerten Arme 4 und 5 nicht mehr über die Fahrzeugseite hinausragen. Alles in allem ermöglicht die Erfindung eine effiziente Bauraumnutzung auf einer Autobetonpumpe bei größerer Mastlänge und verkürzter Ausfaltzeit.
-
Erfindungsgemäß wird eine aus der Teleskopbewegung des ersten Mastarms resultierende Translation einer (sich mit dem zweiten Teleskoprohr mitbewegenden) Drehachse D2 in eine Rotationsbewegung einer nicht ortsfesten Drehachse D3 um eine ortsfeste Drehachse D1 umgewandelt, wodurch eine aus zwei Rohrleitungsabschnitten gebildete Förderleitungsschere aufgeklappt wird und eine Anpassung der Förderleitungslänge an die Teleskopierbewegung erfolgt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Verteilervorrichtung
- 12
- Verteilermast
- 12.1
- erster Mastarm
- 12.2
- zweiter Mastarm
- 12.3
- dritter Mastarm
- 12.4
- vierter Mastarm
- 12.5
- fünfter Mastarm
- 14
- Dickstoffförderleitung, Förderleitung
- 16
- Mastkopf
- 18
- Förderleitungsschere
- 18.1
- erster Leitungsabschnitt
- 18.2
- zweiter Leitungsabschnitt
- 20
- erster Rohrbogen des ersten Leitungsabschnitts
- 22
- Zufuhrleitung
- 24
- zweiter Rohrbogen des ersten Leitungsabschnitts
- 25
- Verlängerungsrohr
- 26
- erster Rohrbogen des zweiten Leitungsabschnitts
- 28 30 32
- Stützeinrichtung am Mastbock
- 34
- Stützeinrichtung am zweiten Teleskoprohr T2
- 36
- Stützeinrichtung am zweiten Mastarm
- 40
- erstes Stütz- und Führungselement
- 42
- zweites Stütz- und Führungselement
- 44
- Trägerelemente
- 50
- Unterbau
- 52
- Drehkranz
- 60
- Autobetonpumpe
- 62
- Fahrerhaus
- A
- A-Gelenk
- B
- B-Gelenk
- D1
- gegenüber dem Mastkopf ortsfeste Drehachse
- D2
- gegenüber dem zweiten Teleskoprohr ortsfeste Drehachse
- D3
- nicht ortsfeste Drehachse
- R
- Erstreckungsrichtung
- T1
- erstes Teleskoprohr
- T2
- zweites Teleskoprohr
- V
- Vertikalebene
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-