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Die Erfindung betrifft eine Membranpumpe. Insbesondere erlaubt die Membranpumpe eine verbesserte Fluidförderung.
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Aus dem Stand der Technik sind Membranpumpen bekannt. Diese weisen eine Pumpkammer auf, deren Volumen mittels einer Membran variiert werden kann. Durch Auslenken der Membran lassen sich nacheinander die Arbeitsschritte „Ansaugen“ und „Verdichten/Ausstoßen“ durchführen. Das Auslenken der Membran erfolgt beispielsweise durch ein Fluid als Kraftübertragungsmittel auf der der Pumpkammer gegenüberliegenden Seite der Membran oder durch ein mechanisches Kraftübertragungsglied.
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Es ist Aufgabe der Erfindung eine Membranpumpe bereitzustellen, die eine verbesserte Fluidförderung aufweist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1. Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
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Die erfindungsgemäße Membranpumpe erlaubt eine Fluidförderung mit reduzierter Pulsation. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Arbeitsschritte „Ansaugen“ und „Verdichten/Ausstoßen“ zeitgleich durchgeführt werden. Dies wird bevorzugt durch eine einzige Membran erreicht. Somit ist auch ein benötigter Bauraum der Membranpumpe minimiert. Die Membranpumpe lässt sich außerdem einfach und aufwandsarm zur Erzeugung eines Differenzdrucks einsetzen. Insgesamt ist die Membranpumpe zur Förderung und/oder Verdichtung und/oder Dosierung von Fluiden verwendbar.
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Die Membranpumpe weist einen Ansauganschluss zur Aufnahme von Fluid sowie einen Ausstoßanschluss zum Ausgeben von Fluid auf. Hierbei handelt es sich bevorzugt um Schnittstellen der Membranpumpe, die zur Fluidverbindung der Membranpumpe mit weiteren Komponenten ausgebildet sind. Auch kann der Ansauganschluss oder der Ausstoßanschluss zur Umgebung hin offen sein, um Fluid aus der Umgebung anzusaugen oder um Fluid an die Umgebung abzugeben.
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Weiterhin weist die Membranpumpe eine erste Pumpkammer und eine von der ersten Pumpkammer getrennte zweite Pumpkammer auf. Weiterhin ist eine Membran vorgesehen, die zumindest abschnittsweise die erste Pumpkammer von der zweiten Pumpkammer trennt. Somit steht die Membran in Kontakt mit einem Volumen sowohl der ersten Pumpkammer als auch der zweiten Pumpkammer. Wird die Membran ausgelenkt, so erfolgt gleichzeitig eine Volumenänderung der ersten Pumpkammer und der zweiten Pumpkammer, wobei die Volumenänderungen von erster Pumpkammer und zweiter Pumpkammer entgegengesetzt sind. Dies bedeutet insbesondere, dass das Volumen der ersten Pumpkammer bei Auslenkung der Membran um denselben Wert vergrößert wird, wie das Volumen der zweiten Pumpkammer verringert wird und umgekehrt. Auf diese Weise lässt sich ein Ansaugschritt gleichzeitig mit einem Ausstoß- oder Verdichtungsschritt durchführen. Eine solche Ausgestaltung hat außerdem den Vorteil, dass die Membranpumpe sehr energieeffizient betrieben werden kann, da die Auslenkung der Membran auf beiden Seiten der Membran für die Fluidförderung verwendet wird. Befände sich nur auf einer Seite der Membran eine Pumpkammer, wie dies bei Membranpumpen aus dem Stand der Technik bekannt ist, so würden bei Auslenkung der Membran eine Verdrängungsarbeit auf der der Pumpkammer angelegenen Seite ungenutzt bleiben. Somit ist bei der zuvor beschriebenen Membranpumpe eine Energieeffizient gegenüber herkömmlichen Membranpumpen erhöht.
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Die erste Pumpkammer und die zweite Pumpkammer weisen eine zur Fluidkommunikation geeignete Verbindung jeweils sowohl mit dem Ansauganschluss als auch dem Ausstoßanschluss auf. Somit ist die erste Pumpenkammer sowohl mit dem Ansauganschluss als auch dem Ausstoßanschluss verbunden. Auch die zweite Pumpenkammer ist sowohl mit dem Ansauganschluss als auch dem Ausstoßanschluss verbunden. Unter der zuvor verwendeten Formulierung, dass eine zur Fluidkommunikation geeignete Verbindung vorgesehen ist, ist insbesondere zu verstehen, dass besagte Verbindung, beispielsweise durch Ventile, unterbrechbar sein kann, jedoch ein Zustand erreichbar ist, in dem ein Fluidfluss zwischen dem jeweiligen Anschluss und der jeweiligen Pumpkammer vorliegt oder vorliegen kann. So ist zumindest ein Ventil vorgesehen, das einen Fluidstrom von jeweils der ersten Pumpkammer und der zweiten Pumpkammer zu dem Ansauganschluss sowie einen Fluidstrom von dem Ausstoßanschluss zu jeweils der ersten Pumpkammer und der zweiten Pumpkammer verhindert. Dies bedeutet, dass Fluid nur von dem Ansauganschluss zu der ersten Pumpkammer sowie der zweiten Pumpkammer strömen kann, nicht jedoch in umgekehrter Richtung, d.h. von der ersten Pumpkammer sowie der zweiten Pumpkammer zu dem Ansauganschluss. Dies gilt analog für den Ausstoßanschluss, für den vorgesehen ist, dass Fluid nur von der ersten Pumpkammer sowie der zweiten Pumpkammer zu dem Ausstoßanschluss strömen kann, nicht jedoch von dem Ausstoßanschluss zu der ersten Pumpkammer sowie der zweiten Pumpkammer.
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Erfindungsgemäß kann lediglich ein einziges Ventil vorgesehen sein, das insbesondere ein Mehrwegeventil ist, und das die oben genannten Fluidströme zulässt sowie verhindert. Hierzu kann das Ventil beispielsweise passend umgeschaltet werden. Erfindungsgemäß können ebenso mehrere Ventile vorgesehen sein, die die oben genannten Fluidströme zulassen sowie verhindern.
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Durch den oben genannten Aufbau der Membranpumpe kann gleichzeitig mit dem Ansaugen von Fluid über den Ansauganschluss ein Ausstoßen des Fluids über den Ausstoßanschluss vorgenommen werden, wodurch sich die oben genannten Vorteile erreichen lassen. Die Membranpumpe führt bei einem möglichen kleinen Bauraum somit zu einer erhöhten Förderleistung mit verringerter Fluidpulsation. Die zum Betrieb der Membranpumpe eingesetzte Energie ist dabei effizienter genutzt.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die erste Pumpkammer über ein erstes Einlassventil mit dem Ansauganschluss fluidverbunden ist. Dabei verhindert das erste Einlassventil einen Fluidfluss von der ersten Pumpkammer zu dem Ansauganschluss. Alternativ oder zusätzlich ist die erste Pumpkammer bevorzugt über ein erstes Auslassventil mit dem Ausstoßanschluss fluidverbunden. Dabei verhindert das erste Auslassventil einen Fluidfluss von dem Ausstoßanschluss zu der ersten Pumpkammer. Weiterhin ist alternativ oder zusätzlich bevorzugt vorgesehen, dass die zweite Pumpkammer über ein zweites Einlassventil mit dem Ansauganschluss fluidverbunden ist. Dabei verhindert das zweite Einlassventil einen Fluidfluss von der zweiten Pumpkammer zu dem Ansauganschluss. Alternativ oder zusätzlich ist die zweite Pumpkammer über ein zweites Auslassventil mit dem Ausstoßanschluss fluidverbunden. Dabei verhindert das zweite Auslassventil einen Fluidfluss von dem Ausstoßanschluss zu der zweiten Pumpkammer. Somit ist jede einzelne Verbindung zwischen den Pumpenkammern mit den Anschlüssen mit einem eigenen Ventil versehen. Somit kann der Fluidfluss in jede der Pumpkammern und aus jeder der Pumpkammern individuell eingestellt werden.
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Bei dem ersten Einlassventil und/oder dem ersten Auslassventil und/oder dem zweiten Einlassventil und/oder dem zweiten Auslassventil handelt es sich besonders bevorzugt um Rückschlagventile. Somit lassen sich die oben genannten Verhinderungen von Fluidströmen einfach und effektiv erreichen. Fluidströme in die gewünschten Richtungen, d.h. solche Fluidströme die nicht verhindert werden sollen, sind weiterhin einfach ermöglicht. Es ist insbesondere kein Steuerungseingriff in die Ventile notwendig. Vielmehr erfolgt ein selbstständiges Verhindern der ungewollten Fluidflüsse durch die Rückschlagventile. Somit ist zum Betreiben der Membranpumpe lediglich die Membran auszulenken, während die Rückschlagventile selbstständig eine Steuerung des Fluidflusses von dem Ansauganschluss zu der jeweiligen Pumpkammer sowie von der jeweiligen Pumpkammer zu dem Ausstoßanschluss einstellen.
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Vorteilhafterweise sind die erste Pumpkammer und/oder die zweite Pumpkammer zumindest teilweise durch ein Pumpgehäuse ausgebildet. Bevorzugt ist die Membran an dem Pumpgehäuse befestigt und trennt zumindest abschnittsweise die erste Pumpkammer von der zweiten Pumpkammer. Das erste Einlassventil und/oder das erste Auslassventil und/oder das zweite Einlassventil und/oder das zweite Auslassventil sind besonders bevorzugt Regenschirmventildichtungen, die auch Umbrella-Ventile genannt werden. Diese Regenschirmventildichtungen sind ausgebildet, Öffnungen des Pumpgehäuses zu dem Ansauganschluss oder Ausstoßanschluss zu verschließen und freizugeben. Auf diese Weise sind die genannten Ventile einfach und kostengünstig bereitgestellt. Außerdem ist auf diese Weise bevorzugt die Funktion als Rückschlagventil einfach und zuverlässig realisiert.
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Die Membranpumpe weist in einer vorteilhaften Ausgestaltung einen Antrieb auf, der zum Auslenken der Membran ausgebildet ist. Das Auslenken der Membran erfolgt insbesondere periodisch, sodass ein fortwährender Fluidfluss durch die Membranpumpe erreicht werden kann. Besonders vorteilhaft ist die Membranpumpe ausgebildet, eine Fluidförderung durch geringe Auslenkungen der Membran in hoher Frequenz zu erreichen. Dies führt zu minimierter Pulsation des geförderten Fluids bei gleichzeitig erreichbaren hohen Fördermengen.
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Der Antrieb weist vorteilhafterweise einen Rotationsmotor auf. Der Rotationsmotor ist über einen Exzenter und ein mit dem Exzenter verbundenes Pleuel mit der Membran gekoppelt und zum Auslenken der Membran vorgesehen. Durch die Verwendung des Rotationsmotors in Kombination mit dem Exzenter lassen sich Linearbewegungen des Pleuels einfach erreichen, wobei insbesondere geringe Amplituden und hohe Frequenzen der Bewegung des Pleuels und damit der Membran realisierbar sind. Die Ansteuerung der Membranpumpe ist einfach und aufwandsarm möglich, da lediglich der Rotationsmotor rotiert werden muss. Als Rotationsmotor ist bevorzugt ein Elektromotor verwendbar, der eine rotierbare Ausgangswelle aufweist, die mit dem Exzenter gekoppelt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Antrieb einen Linearmotor aufweist. Der Linearmotor ist über ein Pleuel mit der Membran gekoppelt und zum Auslenken der Membran vorgesehen. Durch die Verwendung des Linearmotors ist keine Umwandlung der Bewegungsart notwendig, wie dies bei Rotationsmotoren der Fall ist. Somit kann auf den Einsatz eines Exzenters oder ähnlichem verzichtet werden. Der Linearmotor ist oszillierend zu betreiben, um dadurch eine periodische Auslenkung der Membran zu erreichen. Bei dem Linearmotor handelt es sich insbesondere um einen oszillierenden Magneten, der bevorzugt durch einen entsprechend angesteuerten Elektromagneten realisiert ist.
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Der Antrieb ist vorteilhafterweise gegenüber einem Fluid innerhalb der ersten Pumpkammer und/oder zweiten Pumpkammer abgeschirmt. Somit lassen sich neben partikelarmen Gasen bevorzugt auch verunreinigte Gase oder Flüssigkeiten fördern. Die Membranpumpe ist somit vielseitig und flexibel einsetzbar.
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Der Antrieb ist vorteilhafterweise innerhalb der ersten Pumpkammer und/oder der zweiten Pumpkammer angeordnet. Somit ist der Antrieb einerseits vor Umwelteinflüssen geschützt, andererseits ist ein Aufbau der Membranpumpe vereinfacht. Der Antrieb kann in dieser Anordnung vorteilhaft gegenüber einem Fluid innerhalb der ersten Pumpkammer und/oder der zweiten Pumpkammer abgeschirmt sein, wie zuvor beschrieben. Besonders vorteilhaft ist der Antrieb vollständig in einer der Pumpkammern angeordnet.
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Weiterhin ist besonders vorgesehen, dass bei nicht ausgelenkter Membran ein Volumen der ersten Pumpkammer gleich groß ist wie ein Volumen der zweiten Pumpkammer. Die Membran ist insbesondere in einem solchen Zustand nicht ausgelenkt, in dem die Membran eine Mittelposition zwischen den beiden maximal ausgelenkten Zuständen zur Generierung des Ansaugschritts sowie des Ausstoßschritts aufweist. Durch diese Ausgestaltung der Pumpkammern lässt sich die Membranpumpe zur volumetrischen Dosierung von Fluiden verwenden.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 eine schematische Übersicht einer Membranpumpe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 eine erste schematische Schnittansicht der Membranpumpe gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 3 eine zweite schematische Schnittansicht der Membranpumpe gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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1 zeigt schematisch einen Aufbau einer Membranpumpe 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Membranpumpe 1 weist einen Ansauganschluss 2 sowie einen Ausstoßanschluss 3 auf. Der Ansauganschluss 2 dient zur Aufnahme von Fluid, wobei der Ausstoßanschluss 3 zum Ausgeben von Fluid vorgesehen ist. Über den Ansauganschluss 2 und den Ausstoßanschluss 3 kann die Membranpumpe 1 beispielsweise mit nicht dargestellten weiteren Komponenten verbunden werden, um von diesen Komponenten Fluid aufzunehmen oder um an diese Komponenten Fluid abzugeben.
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Die Membranpumpe 1 weist außerdem eine erste Pumpkammer 4 und eine von der ersten Pumpkammer 4 getrennte zweite Pumpkammer 5 auf. Zusätzlich weist die Membranpumpe 1 eine Membran 10 auf, die zumindest abschnittsweise die erste Pumpkammer 4 von der zweiten Pumpkammer 5 trennt. Eine Seite der Membran 10 ist somit in Kontakt mit einem Volumen der ersten Pumpkammer 4, wobei eine gegenüberliegende Seite der Membran 10 in Kontakt mit der zweiten Pumpkammer 5 ist. Wird die Membran 10 ausgelenkt, so finden gleichzeitig Volumenänderungen von erster Pumpkammer 4 und zweiter Pumpkammer 5 statt. Wird das Volumen der ersten Pumpkammer 4 vergrößert, so findet im gleichen Maße eine Reduzierung des Volumens der zweiten Pumpkammer 5 statt. In diesem Fall wird somit Fluid in die erste Pumpkammer 4 gesogen, während Fluid aus der zweiten Pumpkammer 5 verdichtet und/oder ausgestoßen wird. Die Arbeitsschritte „Ansaugen“ und „Ausstoßen/Verdichten“ finden somit gleichzeitig statt. Außerdem wird eine Verdrängungsarbeit der Membran 10 auf beiden Seiten der Membran 10 für die Fluidförderung verwendet sodass die Membranpumpe 1 sehr energieeffizient betrieben werden kann, da die vollständige Verdrängungsarbeit der Membran und damit die gesamte aufgewandte Energie - abgesehen von nicht vermeidbaren Verlusten - zur Fluidförderung genutzt wird.
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Das Volumen der ersten Pumpkammer 4 und das Volumen der zweiten Pumpkammer 5 sind bevorzugt gleich groß, wenn die Membran 10 nicht ausgelenkt ist. Dies erlaubt eine volumetrische Dosierung von Fluiden mittels der Membranpumpe 1. Alternativ können die erste Pumpkammer 4 und die zweite Pumpkammer 5 auch unterschiedliche Volumina aufweisen, wenn die Membran 10 nicht ausgelenkt ist.
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Die erste Pumpkammer 4 ist über ein erstes Einlassventil 6 mit dem Ansauganschluss 2 fluidverbunden, wobei das erste Einlassventil 6 einen Fluidfluss von der ersten Pumpkammer 4 zu dem Ansauganschluss 2 verhindert. Die erste Pumpkammer 4 ist außerdem über ein erstes Auslassventil 7 mit dem Ausstoßanschluss 3 fluidverbunden, wobei das erste Auslassventil 7 einen Fluidfluss von dem Ausstoßanschluss 3 zu der ersten Pumpkammer 4 verhindert. Ein analoger Aufbau ist für die zweite Pumpkammer 5 vorgesehen, die über ein zweites Einlassventil 8 mit dem Ansauganschluss 2 fluidverbunden ist, wobei das zweite Einlassventil 8 einen Fluidfluss von der zweiten Pumpkammer 5 zu dem Ansauganschluss 2 verhindert. Die zweite Pumpkammer 5 ist außerdem über ein zweites Auslassventil 9 mit dem Ausstoßanschluss 3 fluidverbunden, wobei das zweite Auslassventil 9 einen Fluidfluss von dem Ausstoßanschluss 3 zu der zweiten Pumpkammer 5 verhindert. Das erste Einlassventil 6, das erste Auslassventil 7, das zweite Einlassventil 8, sowie das zweite Auslassventil 9 sind bevorzugt Rückschlagventile.
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Durch das erste Einlassventil 6 und das zweite Einlassventil 8 ist verhindert, dass Fluid von der ersten Pumpkammer 4 oder zweiten Pumpkammer 5 zu dem Ansauganschluss 2 strömen kann. Somit kann lediglich Fluid von dem Ansauganschluss 2 in die erste Pumpkammer 4 und in die zweite Pumpkammer 5 gelangen, wodurch eine gewünschte Fluidflussrichtung eingestellt ist. Durch die Verwendung von Rückschlagventilen erfolgt das Einstellen dieser Fluidflussrichtung selbstständig beim Auslenken der Membran 10, sodass keinerlei manuelle Ventilsteuerungen notwendig sind. Durch das erste Auslassventil 7 und das zweite Auslassventil 9 ist ein Fluidstrom von dem Ausstoßanschluss 3 zu der ersten Pumpkammer 4 oder zweiten Pumpkammer 5 verhindert. Es kann lediglich Fluid von der ersten Pumpkammer 4 und zweiten Pumpkammer 5 zu dem Ausstoßanschluss 3 strömen. Auch hier sorgt die Verwendung von Rückschlagventilen für ein selbstständiges Einstellen der gewünschten Fluidstromrichtung.
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Wird die Membran 10 ausgelenkt, um das Volumen der ersten Pumpkammer 4 zu vergrößern, so verringert sich gleichzeitig das Volumen der zweiten Pumpkammer 5. Dies führt dazu, dass Fluid in die erste Fluidkammer 4 gesogen wird, was aufgrund des ersten Auslassventils 7 nur über den Ansauganschluss 2 möglich ist. Gleichzeitig wird Fluid aus der zweiten Pumpkammer 5 ausgestoßen, was aufgrund des zweiten Einlassventils 8 nur über den Ausstoßanschluss 3 möglich ist. Wird hingegen die Membran 10 ausgelenkt, um das Volumen der ersten Pumpkammer 4 zu verringern, so vergrößert sich das Volumen der zweiten Pumpkammer 5. Dies führt zu einem Ausstoßen des Fluids innerhalb der ersten Pumpkammer 4, was aufgrund des ersten Einlassventils 6 nur über den Ausstoßanschluss 3 erfolgen kann. Gleichzeitig wird Fluid in die zweite Pumpkammer 5 gesogen, was aufgrund des zweiten Auslassventils 9 nur über den Ansauganschluss 2 erfolgen kann. Somit findet ein Volumenstrom durch die Membranpumpe 1 nur von dem Ansauganschluss 2 zu dem Ausstoßanschluss 3 statt, wobei jede Auslenkung der Membran 10 ein gleichzeitiges Ansaugen und Ausstoßen bewirkt. Die Membranpumpe 1 kann auf diese Weise Fluid pulsationsarm fördern und/oder Differenzdrücke erzeugen.
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Die Auslenkung der Membran 10 erfolgt über einen Antrieb 11, in dem gezeigten Ausführungsbeispiel beispielsweise über ein Pleuel 14, dass mit der Membran 10 gekoppelt ist. Das Pleuel 14 wird insbesondere oszillierend bewegt, um eine periodische Auslenkung er Membran 10 zu erreichen. Die Oszillationsbewegung des Pleuels 14 kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden. Beispielsweise kann eine Linearmotor 12b verwendet werden, der mit dem Pleuel 14 gekoppelt ist, um die oszillierende Bewegung zu generieren. Alternativ kann auch ein Rotationsmotor 12a verwendet werden, dessen Rotationsbewegung in eine Linearbewegung umgesetzt wird, beispielsweise über einen Exzenter 13 (vgl. 2 und 3).
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Bevorzugt wird die Membran 10 mit geringer Amplitude aber mit hoher Frequenz ausgelenkt. Somit lässt sich ein gewünschter Volumenstrom und/oder ein gewünschter Differenzialdruck einstellen. Insbesondere lassen sich Pumpkammern 4, 5 mit geringen Volumina verwenden, was zu einem kleinen benötigten Bauraum der Membranpumpe 1 führt.
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Die 2 und 3 zeigen schematische Schnittansichten durch die Membranpumpe 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Membranpumpe 1 weist bevorzugt ein Pumpgehäuse 15 auf, das die erste Pumpkammer 4 und die zweite Pumpkammer 5 zumindest teilweise ausbildet. Das Pumpgehäuse 15 weist mehrere Öffnungen 6a, 7a, 8a, 9a auf, die eine Fluidverbindung der Pumpkammern 4, 5 mit dem Ansauganschluss 2 und dem Ausstoßanschluss 3 herstellen. So weist das Pumpgehäuse 15 bevorzugt eine erste Einlassöffnung 6a auf, das die erste Pumpkammer 4 mit dem Ansauganschluss 2 verbindet. Eine erste Auslassöffnung 7a des Pumpgehäuses 15 ist für eine Fluidverbindung der ersten Pumpkammer 4 mit dem Ausstoßanschluss 3 vorgesehen. Ebenso ist eine zweite Einlassöffnung 8a im Pumpengehäuse 15 vorgesehen, die eine Fluidverbindung zwischen dem Ansauganschluss 2 und der zweiten Pumpkammer 5 herstellt. Schließlich ist eine zweite Auslassöffnung 9a im Pumpengehäuse 15 vorgesehen, die eine Fluidverbindung zwischen dem Ausstoßanschluss 3 und der zweiten Pumpkammer 5 herstellt. Die erste Einlassöffnung 6a, die erste Auslassöffnung 7a, die zweite Einlassöffnung 8a und die zweite Auslassöffnung 9a können durch jeweils eine einzige Durchgangsöffnung durch das Pumpgehäuse 15 oder durch jeweils mehrere Durchgangsöffnungen durch das Pumpgehäuse 15 gebildet sein. Die zugehören Ventile 6, 7, 8, 9 sind bevorzugt an den entsprechenden Öffnungen 6a, 7a, 8a, 9a als Regenschirmventildichtungen ausgebildet.
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So ist vorgesehen, dass das erste Einlassventil 6 als Regenschirmventildichtung die erste Einlassöffnung 6a abdeckt, das erste Auslassventil 7 als Regenschirmventildichtung die erste Auslassöffnung 7a abdeckt, das zweite Einlassventil 8 als Regenschirmventildichtung die zweite Einlassöffnung 8a abdeckt und das zweite Auslassventil 9 als Regenschirmventildichtung die zweite Auslassöffnung 9a abdeckt. Die Ausbildung als Regenschirmventildichtung erlaubt eine einfache und zuverlässige Realisierung von Rückschlagventilen.
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In den in 2 und 3 gezeigten Beispielen ist der Antrieb 11 innerhalb der zweiten Pumpkammer 5 angeordnet. Besonders vorteilhaft ist der Antrieb 11 gegenüber einem Fluid innerhalb der zweiten Pumpkammer 5 abgeschirmt. Somit lassen sich neben partikelarmen Gasen insbesondere auch verunreinigte Gase sowie Flüssigkeiten fördern. In einer alternativen Ausgestaltung kann der Antrieb 11 auch außerhalb der Pumpkammern 4, 5 oder innerhalb der ersten Pumpkammer 4 angeordnet sein.
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Die Membranpumpe 1 gemäß dem Ausführungsbeispiel lässt sich bevorzugt zum Fördern und/oder Verdichten und/oder Dosieren von Fluiden verwenden. Besonders vorteilhaft lässt sich die Membranpumpe 1 einsetzen, wenn hohe Förderleistungen bei geringen Differenzdrücken gefordert sind. Auch ist die Membranpumpe 1 bevorzugt einsetzbar, wenn nur ein kleiner Bauraum zur Verfügung steht und/oder geringe Pulsation und wenig Geräuschemission gewünscht sind. Beispielsweise und nicht abschließend kann die Membranpumpe 1 bei Tankleck-Diagnosemodulen und/oder Dosiersystemen bei Verbrennungskraftmaschinen und/oder kleinen Brennstoffzellen und/oder zur Förderung sowie Verteilung von Aerosolen und/oder als Luftpumpen in Aquarien einsetzen.
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Neben der vorstehenden schriftlichen Beschreibung der Erfindung wird zu deren ergänzender Offenbarung hiermit explizit auf die zeichnerische Darstellung der Erfindung in den 1 bis 3 Bezug genommen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Membranpumpe
- 2
- Ansauganschluss
- 3
- Ausstoßanschluss
- 4
- erste Pumpkammer
- 5
- zweite Pumpkammer
- 6
- erstes Einlassventil
- 6a
- erste Einlassöffnung
- 7
- erstes Auslassventil
- 7a
- erste Auslassöffnung
- 8
- zweites Einlassventil
- 8a
- zweite Einlassöffnung
- 9
- zweites Auslassventil
- 9a
- zweite Auslassöffnung
- 10
- Membran
- 11
- Antrieb
- 12a
- Rotationsmotor
- 12b
- Linearmotor
- 13
- Exzenter
- 14
- Pleuel
- 15
- Pumpgehäuse