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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtung für eine Doppelschienen-Leiteranordnung und eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einer solchen Dichtung. Eine solche abgedichtete Doppelschienen-Leiteranordnung lässt sich beispielsweise in einem Bordnetz, einem Ladenetz, Traktionspfad oder ähnlichem eines Fahrzeugs, Kraftfahrzeugs usw. einsetzen.
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Stand der Technik
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Beispielsweise in der Fahrzeugtechnik werden für elektrische Leitungen schienenförmige Leiter eingesetzt, die üblicherweise einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und sich länglich erstrecken, um Komponenten des Bordnetzes mit Strom bzw. Energie zu versorgen. Hierfür kann auch eine Anordnung mit zwei schienenförmigen Leitern, d.h. eine Doppelschienen-Leiteranordnung, verwendet werden, bei der ein erster schienenförmiger Leiter eine Versorgungsleitung und ein zweiter schienenförmiger Leiter eine Masseleitung bildet. Üblicherweise soll ein solcher schienenförmiger Leiter oder eine solche Doppelschienen-Leiteranordnung gegen Umwelteinflüsse, wie z.B. Wassereintrag, abgedichtet werden. Dies ist jedoch umso schwieriger möglich, wenn eine Doppelschienen-Leiteranordnung eingesetzt werden soll, weil hierfür keine geeignete Dichtung bekannt ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel eine Dichtung für eine Doppelschienen-Leiteranordnung zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Vorgeschlagen wird eine Dichtung für eine Doppelschienen-Leiteranordnung. Die Dichtung weist einen Dichtungsträger mit zwei zueinander komplementären, aneinander befestigbaren Dichtungsträgerteilen auf, die jeweils eine im Wesentlichen E-Form aufweisen und zwischen einem ersten äußeren Schenkel und einem Mittelteil einen ersten Aufnahmeraum für einen ersten schienenförmigen Leiter und zwischen einem zweiten äußeren Schenkel und dem Mitteilteil einen zweiten Aufnahmeraum für einen zweiten schienenförmigen Leiter ausbilden. Zudem weist die Dichtung ein leiterseitiges Dichtungselement mit zwei zueinander komplementären Dichtungselementteilen auf, die an einer dem ersten und zweiten Aufnahmeraum zugewandten Innenseite des jeweiligen Dichtungsträgerteils angeformt sind, um mit dem ersten und zweiten schienenförmigen Leiter in Kontakt gebracht zu werden.
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Mit dieser Dichtung lassen sich zwei zueinander parallel verlaufende schienenförmige Leiter, d.h. eine Doppelschienen-Leiteranordnung, abdichten, insbesondere hin zu Schnittstellen, wie beispielsweise einem Gehäuse, einer Leiterdurchführung, oder ähnlichem. Durch den zweiteiligen Aufbau des Dichtungsträgers und/oder des leiterseitigen Dichtungselements lässt sich die Dichtung auf einfache Weise in Bezug auf eine Längsrichtung der Doppelschienen-Leiteranordnung aus seitlicher Richtung an den schienenförmigen Leitern anbringen, wodurch eine einfache Montage möglich ist.
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Wie hierin verwendet, weist eine Doppelschienen-Leiteranordnung den ersten und zweiten schienenförmigen Leiter auf, die mit einander zugewandten flächigen Seiten parallel zueinander angeordnet sind. In anderen Worten, können die beiden schienenförmigen Leiter in Bezug auf eine Trägerstruktur, wie etwa einen Teil einer Fahrzeugkarosserie oder ähnlichem, übereinander mit einander zugewandten Flachseiten angeordnet sein. Einer der schienenförmigen Leiter kann eine Versorgungsleitung und der andere schienenförmigen Leiter kann eine Masseleitung ausbilden. Der erste und zweite schienenförmige Leiter können mit einem Isolationsmantel versehen sein, um den herum die hier vorgeschlagene Dichtung angebracht wird. Vorzugsweise sind der erste und zweite schienenförmige Leiter im Bereich der Dichtung voneinander beabstandet.
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Der Dichtungsträger ist ein strukturverleihendes Teil, das auch als Hartkomponente bezeichnet werden kann. Es kann beispielsweise aus einem geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt sein, beispielsweise durch Spritzgießen oder dergleichen, wobei das Kunststoffmaterial beispielsweise ein thermoplastischer Kunststoff sein kann. Der Dichtungsträger selbst kann trotz seiner Härte und/oder Steifigkeit dennoch zur Abdichtung beitragen, indem er beispielsweise seiner Außenseite eine Profilierung oder eine andere Oberflächenstrukturierung aufweist. Dagegen ist das leiterseitige Dichtungselement, wie auch jedes andere hierin beschriebene Dichtungselement, primär zum Erzielen einer Dichtwirkung ausgelegt und ist dafür vorzugsweise aus einem gegenüber dem Kunststoffmaterial des Dichtungsträgers weicheren und/oder elastischeren Kunststoffmaterial, wie etwa einem thermoplastischen Elastomer oder ähnlichen, ausgebildet. Einem Dichtungselement können beispielsweise Dichtlippen oder dergleichen ausgebildet sein.
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Die zueinander komplementäre Ausgestaltung der Dichtungsträgerteile und/oder der leiterseitigen Dichtungselementteile kann dahingehend verstanden werden, dass sie sich im zusammengebauten bzw. aneinander befestigten Zustand zu dem Dichtungsträger bzw. dem Dichtungselement ergänzen und dieses gemeinsam ausbilden. Dabei kann es sich sowohl bei den Dichtungsträgerteilen als auch den Dichtungselementteilen um jeweils Gleichteile handeln, die vorzugsweise spiegelverkehrt zusammengesetzt werden.
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Bei der Dichtung kann es sich um ein sogenanntes 2K-Teil handeln, das beispielsweise mittels eines 2-Komponenten-Spritzgießverfahren gefertigt wird. Dementsprechend kann unter „Anformen“ verstanden werden, dass zwei unterschiedliche Werkstoffe, nämlich der des Dichtungsträgers und der des leiterseitigen oder eines gehäuseseitigen Dichtungselements, miteinander kombiniert werden und in irgendeiner Form aneinanderhaften oder miteinander verbunden sind.
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Gemäß einer Weiterbildung, können die zwei Dichtungsträgerteile, d.h. dass erste und zweite Dichtungsträgerteil, einen zueinander komplementären Verrastungsmechanismus aufweisen, über den sie aneinander befestigbar sind. Beispielsweise kann das eine Dichtungsträgerteil einen ersten Teil des Verrastungsmechanismus und das andere Dichtungsträgerteil einen dazu komplementären zweiten Teil des Verrastungsmechanismus aufweisen. Dies bietet den Vorteil, dass sich die Dichtung durch eine bloße Verrastung an der Doppelschienen-Leiteranordnung befestigen lässt, was sogar ohne Werkzeug erfolgen kann. Ggf. kann die Belastung auch Beschädigung frei wieder gelöst werden.
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In einer Weiterbildung, kann der Verrastungsmechanismus an einem Dichtungsträgerteil eine Steckzunge mit Rastnase und an dem anderen Dichtungsträgerteil eine Steckhülse mit Rastzunge zum in Eingriff bringen mit der Rastnase aufweisen. Dabei begünstigt die Kombination von Steckzunge und Steckhülse eine einfache Führung der beiden Dichtungsträgerteile zueinander und ein leichtgängiges Verrasten derselben aneinander.
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Gemäß einer Weiterbildung, kann in dem Dichtungsträger wenigstens ein umfangseitiger Kanal ausgebildet sein, der zur Aufnahme einer Dichtmasse und/oder kann die Vergussmasse eingerichtet ist. Unter umfangsseitig kann hierbei verstanden werden, dass der Kanal der E-Form des Dichtungsträgers folgt, wobei der Kanal sowohl auf einer äußeren Seite als auch einer inneren Seite des Dichtungsträgers ausgebildet sein kann. Der Kanal ist vorzugsweise in Form einer Nut ausgebildet. Der Kanal kann sich entlang einer Umfangsrichtung des Dichtungsträgers erstrecken, die quer zu einer Längserstreckung des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters verläuft. Der Kanal muss nicht zwingend mit einer Dichtmasse und/oder Vergussmasse befüllt werden, kann jedoch in jedem Fall mit ausgebildet sein, um für mehrere Dichtheitsanforderungen bzw. Dichtheitsklassen ein und dasselbe Gleichteil verwenden zu können. Wenn jedoch eine hohe Dichtigkeitsanforderung erfüllt werden soll, kann die Dichtmasse und/oder Vergussmasse, vorzugsweise nach der Montage der Dichtung an der Doppelschienen-Leiteranordnung, in den Kanal eingebracht werden.
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In einer Weiterbildung, kann sich der Kanal quer zu einer Längserstreckungsrichtung des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters erstrecken, und an dem Dichtungsträger kann ein gehäuseseitiges Dichtungselement angeformt sein, das dazu eingerichtet ist, den Kanal seitlich, d.h. hin zu der oder entlang der Längserstreckungsrichtung des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters, durch ein gehäuseseitiges Dichtungselement abzudichten. Damit lässt sich eine hohe Dichtwirkung erzielen.
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Gemäß einer Weiterbildung, kann der Kanal, wenn er sich auf einer Innenseite des Dichtungsträger bzw. Dichtungsträgerteils befindet, durch das oben beschriebene leiterseitige Dichtungselement ebenfalls hin zu der oder entlang der Längserstreckungsrichtung des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters abdichten. Damit lässt sich eine hohe Dichtwirkung erzielen.
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In einer Weiterbildung, kann in dem Dichtungsträger ein erster umfangseitiger Kanal entlang einer äußeren Umfangsfläche und ein zweiter umfangseitiger Kanal entlang einer inneren Umfangsfläche ausgebildet sein. Wie oben beschrieben, kann jeder der beiden Kanäle durch die oben beschriebenen Dichtelemente, insbesondere seitlich zur Kanalerstreckungsrichtung, abgedichtet werden. Damit lassen sich auch hohe Dichtungsklassen bzw. Dichtungsanforderungen erfüllen.
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Gemäß einer Weiterbildung, kann an einer dem ersten und zweiten Aufnahmeraum zugewandten Innenseite des jeweiligen Dichtungsträgerteils eine Zugentlastung angeformt sein, die dazu eingerichtet ist, eine Andrückkraft auf eine Oberfläche des ersten und/oder zweiten schienenförmigen Leiters aufzubringen. Beispielsweise kann die Zugentlastung durch in den jeweiligen Aufnahmeraum hineinragende Zungen, insbesondere Federzungen, ausgebildet sein, die dazu eingerichtet sind, eine Druckkraft und/oder Andrückkraft auf den jeweiligen schienenförmigen Leiter auszuüben. Die Zungen können an einem Ende an dem Dichtungsträgerteil angeformt sein und mit einem freien Ende mit dem schienenförmigen Leiter in Kontakt sein. Dabei können die Zungen auch so ausgeformt sein, dass sie beispielsweise über eine Nase, Haken oder ähnlichem in den Isolationsmantel des jeweiligen schienenförmigen Leiters eingreifen. Durch die Zugentlastung lässt sich eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit der Doppelschienen-Leiteranordnung bzw. der Dichtung bewerkstelligen.
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In einer Weiterbildung, kann der Dichtungsträger aus einem härteren und/oder steiferen Kunststoffmaterial ausgebildet sein als das leiterseitige Dichtungselement. Beispielsweise kann der Dichtungsträger aus einem spritzgussfähigen Thermoplast oder ähnlichen und das leiterseitige Dichtungselement, wie auch das gehäuseseitige Dichtungselement, aus einem thermoplastischen Elastomer gefertigt sein. Dadurch weist die Dichtung zum einen eine hohe mechanische Widerstandsfähigkeit und zum anderen eine hohe Dichtwirkung auf.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Dichtung ferner ein Gehäuse aufweisen, das dazu eingerichtet ist, den Dichtungsträger und das leiterseitige Dichtungselement einzuhausen. In anderen Worten, kann das Gehäuse sowohl den Dichtungsträger als auch das an seiner Innenseite angeordnete leiterseitige Dichtungselement, und optional auch das gehäuseseitige Dichtungselement, vorzugsweise vollständig umgeben. Mit diesem schützenden Gehäuse kann die Doppelschienen-Leitungsanordnung vielseitig eingesetzt werden, wie z.B. in einem Fahrzeug oder Kraftfahrzeug.
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Vorgeschlagen wird zudem eine Doppelschienen-Leiteranordnung. Diese lässt sich beispielsweise in einem Energiebordnetz eines Fahrzeugs, wie z.B. einem Kraftfahrzeug, einsetzen. Die Doppelschienen-Leiteranordnung weist einen ersten schienenförmigen Leiter, einen zweiten schienenförmigen Leiter und eine Dichtung in einer oder mehreren der oben beschriebenen Ausführungsvarianten auf. Dabei sind zwei Dichtungsträgerteile und zwei Dichtungselementteile der Dichtung aus seitlicher Richtung in Bezug auf eine Längserstreckungsrichtung des ersten und des parallel dazu geführten zweiten schienenförmigen Leiters um den ersten und zweiten schienenförmigen Leiter herum aufgebracht.
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Diese Doppelschienen-Leiteranordnung weist eine hohe Dichtwirkung auf, wobei die Dichtungsträgerteile der Dichtung eine strukturelle Festigkeit verleihen und die Dichtungselementteile der Dichtung die hohe Dichtwirkung bewerkstelligen. Dadurch, dass sowohl der Dichtungsträger als auch das leiterseitige Dichtungselement zweiteilig ausgestaltet sind, lässt sich die Dichtung besonders einfach an der Doppelschienen-Leiteranordnung anbringen. Einer der schienenförmigen Leiter kann eine Versorgungsleitung und der andere schienenförmige Leiter kann eine Masseleitung ausbilden. Die schienenförmigen Leiter können jeweils mit einem Isolationsmantel versehen sein. Durch die oben beschriebenen Ausführungsvarianten lassen sich die oben beschriebenen Vorteile erzielen.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Fahrzeug mit einer beschriebenen Doppelschienen-Leiteranordnung bzw. auf die Verwendung einer solchen Doppelschienen-Leiteranordnung in einem Fahrzeug, wie etwa einem Kraftfahrzeug. Dort kann die Doppelschienen-Leiteranordnung in einem Energiebordnetz des Fahrzeugs eingesetzt werden, wobei einer der schienenförmigen Leiter eine Versorgungsleitung und der andere schienenförmige Leiter eine Masseleitung ausbildet.
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Zudem bezieht sich die Erfindung auch auf ein Herstellungsverfahren für eine Dichtung für und/oder für eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einer oben beschriebenen Dichtung. In dem Verfahren werden der Dichtungsträger und das leiterseitige Dichtungselement mittels eines Mehrkomponenten-Spritzgussverfahrens gemäß einer oder mehrerer der vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten hergestellt. Diese Dichtung lässt sich aus seitlicher Richtung auf einfache Weise an der Doppelschienen-Leiteranordnung anbringen. Optional kann ein Kanal des Dichtungsträgers mit einer Dichtmasse und/oder einer Vergussmasse befüllt werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von vorteilhaften Ausführungsformen und den begleitenden Figuren.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einer daran angebrachten Dichtung (ohne Gehäuse) gemäß einer Ausführungsform.
- 2 in einer perspektivischen Ansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einem Teil bzw. einer Hälfte einer daran angebrachten Dichtung (ohne Gehäuse) gemäß einer Ausführungsform.
- 3 in einer Explosionsdarstellung einen Teil bzw. eine Hälfte einer Dichtung für eine Doppelschienen-Leiteranordnung gemäß einer Ausführungsform.
- 4 in einer perspektivischen Ansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einer daran angebrachten Dichtung (mit Gehäuse) gemäß einer Ausführungsform.
- 5 in einer Schnittansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung mit einer daran angebrachten Dichtung (mit Gehäuse) gemäß einer Ausführungsform.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung 10, die sich beispielsweise in einem Energiebordnetz eines Fahrzeugs, wie z.B. einem Kraftfahrzeug, verwenden lässt. Die Doppelschienen-Leiteranordnung 10 verfügt über eine Dichtung 100, die einen ersten schienenförmigen Leiter 200 und einen zweiten schienenförmigen Leiter 300 umgibt. Dementsprechend sind in der Doppelschienen-Leiteranordnung 10 zwei einzelne elektrische Leiter in Form von Stromschienen derart parallel und ggf. auch beabstandet zueinander geführt, dass deren flächige Seiten einander zugewandt sind bzw. parallel zueinander verlaufen. Einer des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters 200, 300 kann dabei als Versorgungsleitung und der andere als Masseleitung verwendet werden. Vorzugsweise weist jeder des ersten und zweiten schienenförmigen Leiters 200, 300 einen Isolationsmantel auf.
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Wie in 1 erkennbar, weist die Dichtung 100 einen Dichtungsträger 110 auf, der aus zwei Dichtungsträgerteilen 110A, 110B, bei denen es sich auch um Hälften handeln kann, gebildet ist, die zueinander komplementär sind, d.h. sich einander zu dem Dichtungsträger 110 ergänzen, und aneinander befestigt werden können. Beispielsweise kann es sich bei den Dichtungsträgerteilen 110A, 110B auch um Gleichteile handeln. Die Dichtungsträgerteile 110A, 110B weisen jeweils eine im Wesentlichen E-Form auf und bilden zwischen einem ersten äußeren Schenkel 111A, 111 B und einem Mittelteil 113A, 113B einen ersten Aufnahmeraum für den ersten schienenförmigen Leiter und zwischen einem zweiten äußeren Schenkel 112A, 112B und dem Mitteilteil 113A, 113B einen zweiten Aufnahmeraum für einen zweiten schienenförmigen Leiter 300 aus. Optional können die Dichtungsträgerteile 110A, 110B an ihrer Außenseite eine Oberflächenstruktur mit Dichtwirkung aufweisen, wie dies in 1 angedeutet ist. Diese Oberflächenstruktur kann auch aus einem zu einem übrigen (ersten) Kunststoffmaterial unterschiedlich sein, wobei die Oberflächenstruktur vorzugsweise weicher und/oder elastischer ist als das übrige (erste) Kunststoffmaterial des Dichtungsträgerteils 110A, 110B.
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Gemäß 1, weisen die zwei Dichtungsträgerteile 110A, 110B einen zueinander komplementären Verrastungsmechanismus 114, 115 auf, über den sie aneinander befestigt werden können. Beispielswiese weist der Dichtungsträger 110 an einem der Dichtungsträgerteile 110A, 110B eine Steckzunge 114 mit Rastnase und an dem anderen Dichtungsträgerteil 110A, 110B eine Steckhülse 115 mit Rastzunge zum in Eingriff bringen mit der Rastnase auf. Es sei angemerkt, dass, wenn es sich um Gleichteile handelt, beide Dichtungsträgerteile 110A, 110B, jeweils eine Steckzunge 114 und eine Steckhülse 115 aufweist.
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Zwar in 1 verdeckt, jedoch wie in beispielsweise 2, 3 und 5 zu erkennen, weist die Dichtung 100 auch ein leiterseitiges Dichtungselement 120 und, optional, ein gehäuseseitiges Dichtungselement 130 auf. Ähnlich zu dem Dichtungsträger 110, weist das leiterseitige Dichtungselement 120 und das optionale gehäuseseitiges Dichtungselement 130 zwei Dichtungselementteile 120A, 120B bzw. 130A, 130B auf, die zueinander komplementär sind, um sich gemeinsam zu dem jeweiligen Dichtungselement zu ergänzen. Die zwei Dichtungselementteile 120A, 120B bzw. 130A, 130B, die an einer dem ersten und zweiten Aufnahmeraum zugewandten Innenseite des jeweiligen Dichtungsträgerteils 110A, 110B angeformt sind, können mit dem ersten und zweiten schienenförmigen Leiter 200, 300 in Kontakt gebracht werden.
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Gemäß 1, weist die Dichtung 100 in oder an dem Dichtungsträger 110 einen ersten umfangseitigen Kanal 116 und, optional, einen zweiten umfangseitigen Kanal 117 auf. Der zweite Kanal 117 befindet sich auf einer Innenseite des Dichtungsträgers 110 und ist damit in 1 verdeckt, jedoch in 2, 3 und 5 zu erkennen. Der Kanal 116, 117 verläuft quer zu einer Längserstreckungsrichtung L der der Doppelschienen-Leitungsanordnung 10 bzw. der schienenförmigen Leiter 200, 300. Der Kanal 116, 117 ist dazu eingerichtet, eine Vergussmasse und/oder Dichtmasse aufzunehmen, um eine Dichtwirkung in Richtung der Längserstreckungsrichtung L zu erzielen. Vorzugsweise ist der Kanal 116, 117 in Form einer Nut gebildet, wobei sich die beiden Dichtungsträgerteile 110A, 110B einander ergänzen, so dass ein um die Doppelschienen-Leitungsanordnung 10 herumlaufender Kanal 116, 117 ausgebildet ist.
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Weiterhin weist die Dichtung 100 gemäß 1 an einer dem ersten und zweiten Aufnahmeraum zugewandten Innenseite des jeweiligen Dichtungsträgerteils 110A, 110B eine Zugentlastung 118 auf, an das Dichtungsträgerteil 110A, 110B angeformt ist. Die Zugentlastung 118 ist dazu eingerichtet, eine Andrückkraft auf eine Oberfläche des ersten und/oder zweiten schienenförmigen Leiters aufzubringen. Beispielsweise kann die Zugentlastung 118 durch in den jeweiligen Aufnahmeraum hineinragende Zungen, insbesondere Federzungen, ausgebildet sein, die dazu eingerichtet sind, eine Druckkraft und/oder Andrückkraft auf den jeweiligen schienenförmigen Leiter auszuüben. Die Zungen können an einem Ende an dem Dichtungsträgerteil angeformt sein und mit einem freien Ende mit dem jeweiligen schienenförmigen Leiter 200, 300 in Kontakt stehen. Dabei können die Zungen auch so ausgeformt sein, dass sie beispielsweise über eine Nase, Haken oder ähnlichem in den Isolationsmantel des jeweiligen schienenförmigen Leiters 200, 300 eingreifen.
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Es sei angemerkt, dass die Dichtung 100 beispielsweise durch ein Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren hergestellt werden kann, bei dem der Dichtungsträger 110 aus einem ersten Kunststoffmaterial und das Dichtungselement 120, 130 aus einem zu dem ersten Kunststoffmaterial unterschiedlichen, zweiten Kunststoffmaterial gefertigt werden können. Das erste Kunststoffmaterial weist vorzugsweise eine höhere Härte und/oder eine höhere Steifigkeit auf als das zweite Kunststoffmaterial, das seinerseits weicher und/oder elastischer ist als das erste Kunststoffmaterial.
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2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht eine Doppelschienen-Leiteranordnung 10 mit nur einem Teil bzw. einer Hälfte des oben beschriebenen Dichtungsträgers 110, hier am Beispiel des Dichtungsträgerteils 110A. Es sei nochmal angemerkt, dass der Dichtungsträgerteil 110B dazu identisch ausgebildet sein kann. In 2 sind nun Elemente bzw. Merkmale erkennbar, die in 1 zumindest teilweise verdeckt sind. So zeigt 2 den in Bezug auf den Dichtungsträger 110 innenliegenden, zweiten Kanal 117, der sich parallel zu dem außenliegenden, ersten Kanal 116 quer zu der Längserstreckungsrichtung L der Doppelschienen-Leitungsanordnung 100 erstreckt. Zudem zeigt 2 auch das in Bezug auf den Dichtungsträger 110 innenliegende leiterseitige Dichtungselement 120, das den innenliegenden, zweiten Kanal 117 zu der Längserstreckungsrichtung L hin abdichtet.
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3 zeigt in einer Explosionsdarstellung von nur einem Teil bzw. einer Hälfte der Dichtung 100, hier am Beispiel des Dichtungsträgerteils 110A. In 3 ist die oben beschriebene E-Form des Dichtungsträgerteils 110A mit dem ersten äußeren Schenkel 111A, dem zweiten äußeren Schenkel 112A und dem Mittelteil 113, der auch als eine Art Mittelsteg bezeichnet werden kann, erkennbar. Zudem ist die Zugentlastung 118 bzw. sind deren Zungen, die einseitig an dem Dichtungsträgerteil 110A angelenkt sind, detaillierter erkennbar, wobei in 3 zur besseren Übersichtlichkeit nur zwei exemplarische Zungen bezeichnet sind. Es ist erkennbar, dass auch das leiterseitige Dichtungselement 120 eine entsprechende E-Form aufweist.
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4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Doppelschienen-Leiteranordnung 10 aus 1 mit einem Gehäuse 140, das um den Dichterträger 110, das leiterseitige Dichtungselement 120 und, optional, das gehäuseseitige Dichtungselement 130 herum angeordnet ist. Beispielsweise ist das Gehäuse 140 mehrteilig ausgeführt, wobei die mehreren Teile aneinander verrastet werden können, um das Gehäuse 140 an der Doppelschienen-Leiteranordnung 10 zu halten.
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5 zeigt in einer Schnittansicht die Doppelschienen-Leiteranordnung 10 aus 4. Hier sind nun beide Kanäle 116, 117 mit einer Vergussmasse 150 und/oder Dichtmasse befüllt. Es sei angemerkt, dass die nach Dichtigkeitsanforderung bzw. Dichtheitsklasse auch keiner oder nur einer der Kanäle 116, 117 mit der Vergussmasse 150 und/oder der Dichtmasse befüllt sein kann.
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Zusammenfassend weist die Dichtung 100 Hälften auf, die über einen Verrastungsmechanismus und/oder Verschnappmechanismus zusammengehalten werden. Beide Hälften können jeweils seitlich über die beiden schienenförmigen Leiter 200, 300, die auch als Flachleiter bezeichnet werden können, geschoben werden. Dabei verschließen auf dem Dichtungsträger 110 aufgebrachte Dichtlippen, d.h. das leiterseitige Dichtungselement 120, das gehäuseseitige Dichtungselement 130 und/oder, optional, die Oberflächenstruktur mit Dichtwirkung, einen Übergang zwischen der Dichtung 100, einer Schnittstelle und den schienenförmigen Leitern 200, 300. Optional kann in wenigstens einen der Kanäle 116, 117 die Vergussmasse 150 eingebracht werden. So besteht die Möglichkeit, unterschiedliche Dichtheitsanforderungen (IP-Klassen) zu realisieren.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Doppelschien-Leiteranordnung
- 100
- Dichtung
- 110
- Dichtungsträger
- 110A
- erster Dichtungsträgerteil (erste Dichtungsträgerhälfte)
- 110B
- zweiter Dichtungsträgerteil (zweite Dichtungsträgerhälfte)
- 111A
- erster äußerer Schenkel
- 111 B
- erster äußerer Schenkel
- 112A
- zweiter äußerer Schenkel
- 112B
- zweiter äußerer Schenkel
- 113A
- Mittelteil
- 113B
- Mittelteil
- 114
- Verrastungsmechanismus
- 115
- Verrastungsmechanismus
- 116
- erster Kanal
- 117
- zweiter Kanal
- 118
- Zugentlastung
- 120
- leiterseitiges Dichtungselement
- 130
- gehäuseseitiges Dichtungselement
- 140
- Gehäuse
- 150
- Vergussmasse
- 200
- erster schienenförmiger Leiter (Flachleiter(schiene)
- 300
- zweiter schienenförmiger Leiter (Flachleiter(schiene)
- L
- Längserstreckungsrichter von Doppelschienen-Leiteranordnung bzw. schienenförmigem Leiter