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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Objekten, eine Behälterbehandlungsanlage mit einer Vorrichtung zum Fördern von Objekten und ein Verfahren zum Fördern von Objekten.
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Technischer Hintergrund
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Behälter und Behältergebinde können in Behälterbehandlungsanlagen durch die einzelnen Anlagenteile transportiert und bspw. gereinigt, gefüllt, verschlossen, geprüft, etikettiert oder bedruckt werden. Zum Transport der Behälter und Behältergebinde können bspw. Stückgutförderer mit mindestens einer Förderkette eingesetzt werden. Die Förderkette bzw. Förderbandkette dient als Endlos-Tragelement, das die zu fördernden Behälter oder Behältergebinde bzw. allgemein Objekte trägt. Typischerweise kann die Förderkette nach oben und unten (und ggf. auch seitlich) gebogen werden, um dem gewünschten Verlauf des Stückgutförderers mit Umlenkungen bspw. am Übergang von Obertrum und Untertrum oder durch Kurven zu folgen.
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Ein aktueller Entwicklungstrend bei derartigen Stückgutförderern besteht darin, die Förderketten ohne Bandschmierung zu betreiben. So werden Produkte entwickelt, die keine Schmierung im Scharnier der Förderkette mehr benötigen, z. B. durch Vorsehen von Gleitlagern im Kettenauge.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Technik zum Fördern von Objekten mittels Förderkette zu schaffen. Bevorzugt soll die Technik eine verringerte Leistungsaufnahme zum Antreiben der Förderkette, einen verringerten Verschleiß der Förderkette und/oder verringerte Belastungen an der Förderkette ermöglichen, auch wenn die Förderkette bspw. trockenlaufend ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung angegeben.
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Ein Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine (z. B. Stückgutförder-) Vorrichtung zum Fördern von Objekten, vorzugsweise Behältern oder Behältergebinden. Die Vorrichtung weist (mindestens) eine umlaufende (z. B. trockenlaufende) Förderkette mit einer Oberseite zum Abstellen der zu fördernden Objekte auf. Die Vorrichtung weist ferner einen Festschmierstoffkörper auf, der zum Schmieren der Oberseite in Kontakt mit der Oberseite der umlaufenden Förderkette angeordnet ist.
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Die Erfinder der vorliegenden Offenbarung haben erkannt, dass Entwicklungen hin zu fehlender Schmierung auch negative Auswirkungen auf die Gleitreibung zwischen der Förderkette und dem zu transportierende Objekt sowie zwischen Förderkette und Gleitleistenführung aufweisen kann. Das Drehmoment der Antriebe kann erhöht sein, wodurch sich ein erhöhter Stromverbrauch und weniger Effektivität ergeben kann. Im schlimmsten Fall sind leistungsstärkere Baugruppen notwendig. Die Förderketten können „stumpf“ werden. Dies kann auch Auswirkungen auf richtungsverändernde Peripherie wie Pusher, Stepper, Segmentausleiter usw. haben. An diesen Stellen kann jeweils eine höhere Belastung entstehen, z. B. Verdoppelung der Belastung durch Verdoppelung des Reibwerts. Durch die Erhöhung des Reibwerts können auch die Belastungsgrenzen der Förderkette deutlich herabgesetzt werden. Die Transporteurlängen müssen verkürzt werden.
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Vorteilhaft kann der Festschmierstoffkörper die Oberseite der Förderkette beim Vorbeistreifen schmieren und damit bspw. versiegeln. Der Festschmierstoffkörper kann dabei als ein Opferbauteil dienen, das im Betrieb zunehmend aufgebraucht wird. Die Oberseite der Förderkette kann durch den Festschmierstoffkörper einer Art von Trockenschmierung unterzogen werden. Vorzugsweise stumpft die Oberseite damit nicht oder zumindest nicht mehr so schnell ab. Der Festschmierstoff kann einen Schutzfilm auf der Oberseite der Förderkette bilden und dies trotz Trockenlauf. Die Haft- und Gleitreibung zwischen der Förderkette und den geförderten Objekten kann bevorzugt verringert werden. Die erforderliche Antriebsleistung kann vorzugsweise verringert werden. Auch die Belastung an den richtungsverändernden Peripherieteilen kann bevorzugt verringert werden. Vorteilhaft können damit erhöhte Standzeiten der Förderkette durch geringeren Oberflächenverschleiß und somit auch weniger Abrieb in den Scharnieren und Kettenrädern erreicht werden. Zudem kann zu einem schonenden Umgang mit den zu transportierenden Objekten durch weniger Reibung beigetragen werden.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die umlaufende Förderkette als eine Transportscharnierbandkette, eine Transportplattenbandkette oder eine Transportmattenkette ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich ist die umlaufende Förderkette aus mehreren, gelenkig miteinander verbundenen Platten, Matten oder Gliedern gebildet.
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Vorzugsweise kann die Förderkette als eine Förderbandkette ausgeführt sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Oberseite der umlaufenden Förderkette direkt über den Festschmierstoffkörper (z. B. eine Oberseite des Festschmierstoffköpers) geführt, vorzugsweise entlanggleitend an dem Festschmierstoffkörper. Vorteilhaft kann damit eine besonders wirksame Schmierung der Oberseite erreicht werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Festschmierstoffkörper stationär angeordnet und/oder bewegt sich im Betrieb der Vorrichtung nicht mit der umlaufenden Förderkette mit.
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In einer Ausführungsform ist der Festschmierstoffkörper neben einer Rollenrückführung für die Förderkette angeordnet, vorzugsweise im Wesentlichen auf einer Höhe mit der Rollrückrückführung. Vorteilhaft kann der Festschmierstoffkörper somit bauraumgünstig angeordnet werden, z. B. auch als Ersatz für eine Rollenrückführung mit Übernahme der Führungsaufgabe der ersetzen Rollenrückführung.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Festschmierstoffkörper unterhalb von der umlaufenden Förderkette angeordnet, vorzugsweise unterhalb eines Untertrums der umlaufenden Förderkette. Alternativ oder zusätzlich ist der Festschmierstoffkörper an einem Rücktrum oder einem Untertrum der umlaufenden Förderkette angeordnet.
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In einer Ausführungsvariante erstreckt sich der Festschmierstoffkörper über eine gesamte Breite der umlaufenden Förderkette. Vorteilhaft kann damit erreicht werden, dass die Förderkette über ihre gesamte Breite mit Festschmierstoff geschmiert wird.
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In einer weiteren Ausführungsvariante weist der Festschmierstoffkörper eine gewölbte, abgerundete oder planare Fläche auf, die in Kontakt mit der Oberseite der umlaufenden Förderkette ist. Vorteilhaft kann damit eine besonders große Kontaktfläche zwischen der Oberseite der Förderkette und dem Festschmierstoffkörper ermöglicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsvariante kann der Festschmierstoffkörper eine Balkenform oder eine Stabform aufweisen. Vorteilhaft kann der Festschmierstoffkörper somit auf einfache Weise hergestellt werden.
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In einem Ausführungsbeispiel ist der Festschmierstoffkörper in unterschiedlichen Anordnungen und/oder Ausrichtungen positionierbar, in denen unterschiedliche Flächen oder Flächenbereiche des Festschmierstoffkörpers in Kontakt mit der Oberseite der umlaufenden Förderkette sind. Alternativ oder zusätzlich weist die Vorrichtung einen Verstellmechanismus aufweist, der zum Verstellen einer Anordnung und/oder Ausrichtung des Festschmierstoffkörpers ausgebildet ist, sodass vorzugsweise unterschiedliche Seiten des Festschmierstoffkörpers in Kontakt mit der Oberseite der umlaufenden Förderkette bringbar sind. Vorteilhaft kann nach Abnutzung einer Seite des Festschmierstoffkörpers somit eine andere Seite des Festschmierstoffkörpers in Kontakt mit der Oberseite gebracht werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung ferner eine Spanneinrichtung auf, die den Festschmierstoffkörper zum Spannen oder Auslenken der umlaufenden Förderkette aufweist, vorzugsweise in einer Vertikalrichtung nach oben. Vorteilhaft kann damit eine besonders wirksame Schmierung der Oberseite erreicht werden, da die Förderkette und der Festschmierstoffkörper (stark) gegeneinanderdrücken.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Festschmierstoffkörper Polytetrafluorethylen; Polyethylen, vorzugsweise ultrahochmolekulares Polyethylen (z. B. PE7-UHMW oder PE-UHMW); Polyamid, vorzugsweise Polyamidguss (z. B. PA6C); Graphit; Molybdänsulfid, vorzugsweise Molybdändisulfid; Keramikpartikel, vorzugsweise mit Titannitrid; Nichteisenmetall; oder Weichmetall auf.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung einen Förderertisch auf, auf dem die umlaufende Förderkette aufliegt (z. B. ein Obertrum davon). Vorzugsweise ist die Oberseite der umlaufenden Förderkette weg von dem Förderertisch gewandt und/oder der Festschmierstoffkörper ist unterhalb von dem Förderertisch angeordnet. Vorteilhaft kann damit bspw. eine geschützte Anordnung des Festschmierstoffkörpers erreicht werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung eine Verschiebeeinrichtung auf, die dazu ausgebildet ist, auf der umlaufenden Förderkette geförderte Objekte quer zur Förderrichtung auf der Oberseite der umlaufenden Förderkette zu verschieben und/oder von der Oberseite der umlaufenden Förderkette zu schieben, vorzugsweise auf einen weiteren Förderer oder eine Parkstation der Vorrichtung überzuschieben. Vorteilhaft kann durch die geschmierte Oberseite ein erleichtertes Schieben ermöglicht werden, wodurch ein Verschleiß am Objekt und an der Förderkette verringert werden kann. Zusätzlich kann durch das erleichterte Schieben eine Leistungsaufnahme eines Antriebsmotors zum Antreiben der Förderkette verringert werden.
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In einer Ausführungsform ist die Verschiebeeinrichtung eine Führung, vorzugsweise eine Führungswand oder ein Führungsgeländer. Alternativ kann die Verschiebeeinrichtung bspw. eine, vorzugsweise aktuierbare, Ausleiteinrichtung zum selektiven Ausleiten von Objekten von der umlaufenden Förderkette auf einen anderen Förderer oder eine Parkstation der Vorrichtung sein.
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Optional kann die Vorrichtung eine Steuereinrichtung zum Steuern mindestens eines Aktors der Ausleiteinrichtung aufweisen.
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Vorzugsweise kann sich der Begriff „Steuereinrichtung“ auf eine Elektronik (z. B. ausgeführt als eine Treiberschaltung oder mit Mikroprozessor(en) und Datenspeicher) und/oder eine mechanische, pneumatische und/oder hydraulische Steuerung beziehen, die je nach Ausbildung Steuerungsaufgaben und/oder Regelungsaufgaben und/oder Verarbeitungsaufgaben übernehmen kann. Auch wenn hierin der Begriff „Steuern“ verwendet wird, kann damit gleichsam zweckmäßig auch „Regeln“ bzw. „Steuern mit Rückkopplung“ und/oder „Verarbeiten“ umfasst bzw. gemeint sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft eine Behälterbehandlungsanlage zum Behandeln von Behältern. Die Behälterbehandlungsanlage weist eine Vorrichtung wie hierin offenbart auf, vorzugsweise angeordnet zum Transportieren der Behälter von einem Anlagenteil der Behälterbehandlungsanlage zu einem anderen Anlagenteil der Behälterbehandlungsanlage.
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Vorzugsweise kann die Behälterbehandlungsanlage, der Anlagenteil und/oder der andere Anlagenteil zum Herstellen, Reinigen, Beschichten, Prüfen, Abfüllen, Verschließen, Etikettieren, Bedrucken, Verpacken, Kommissioniere, Gruppieren und/oder Verladen von Behältern oder Behältergebinden für flüssige Medien, vorzugsweise Getränke oder flüssige Nahrungsmittel, ausgebildet sein.
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Beispielsweise können die Behälter als Flaschen, Dosen, Kanister, Kartons, Flakons usw. ausgeführt sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Offenbarung betrifft ein Verfahren zum Fördern von Objekten, vorzugsweise mittels einer Vorrichtung wie hierin offenbart. Das Verfahren weist ein Fördern der Objekte, vorzugsweise Behälter oder Behältergebinde, auf einer Oberseite einer umlaufenden Förderkette auf. Das Verfahren weist ferner ein Schmieren der Oberseite der umlaufenden Förderkette mittels eines Festschmierstoffkörpers, der während des Förderns in Kontakt mit der Oberseite der umlaufenden Förderkette ist, auf, vorzugsweise zum Verringern einer Reibung (z. B. Haftreibung und/oder Gleitreibung) der Objekte auf der Oberseite (z. B. beim Schieben eines Objekts über die Oberseite). Optional kann das Verfahren ferner ein Schieben der Objekte über die geschmierte Oberseite (z. B. quer zu einer Förderrichtung der umlaufenden Förderkette), vorzugsweise mittels einer Verschiebeeinrichtung wie hierin offenbart, zu einem weiteren Förderer und/oder zu einer Parkstation, aufweisen. Vorteilhaft können mit der Vorrichtung die gleichen Vorteile erzielt werden, die bereits unter Bezugnahme auf die Vorrichtung beschrieben wurden.
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Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Vorrichtung zum Fördern von Objekten gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung;
- 2 eine Seitenansicht eines Abschnitts der Vorrichtung von 1; und
- 3 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Fördern von Behältern gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung.
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Die in den Figuren gezeigten Ausführungsformen stimmen zumindest teilweise überein, so dass ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsformen bzw. Figuren verwiesen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
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Detaillierte Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen
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Die 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung 10 zum Fördern von Objekten 12.
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Die Vorrichtung 10 ist bevorzugt in einer Behälterbehandlungsanlage umfasst. Die Vorrichtung 10 kann bspw. zum Transportieren von Behältern oder Behältergebinden zwischen unterschiedlichen Anlagenteilen der Behälterbehandlungsanlage angeordnet sein. Beispielsweise kann die Vorrichtung 10 stromabwärts von einer Füllvorrichtung zum Füllen von Behältern, einer Verschließvorrichtung zum Verschließen von Behältern und/oder einer Etikettiervorrichtung zum Etikettieren von Behältern angeordnet sein. Beispielsweise kann die Vorrichtung 10 stromaufwärts von einer Verpackungsvorrichtung zum Verpacken von Behältern oder Behältergebinden, einer Kommissioniervorrichtung zum Kommissionieren von Behältern oder Behältergebinden und/oder einer Palettiervorrichtung zum Anordnen von Behältern oder Behältergebinden auf einer Transportpalette angeordnet sein.
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Die Objekte 12 können bevorzugt Behälter, wie Flaschen, für flüssige oder pastösen Medien, beispielsweise Nahrungsmittel oder Getränke, oder Behältergebinde aus mehreren Behältern, z. B. Kästen oder Träger mit mehreren Behältern, sein. Es ist allerdings auch möglich, dass die Objekte 12 auf jegliche andere Weise ausgebildet sind.
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Die Vorrichtung 10 weist eine Förderkette bzw. Förderbandkette 14 und einen Festschmierstoffkörper 16 auf.
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Die Förderkette 14 ist in den 1 und 2 nur abschnittsweise dargestellt. Im Einzelnen ist der besseren Übersicht halber nur ein kurzer Abschnitt eines Rücktrums bzw. Untertrums der Förderkette 14 dargestellt.
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Die (Endlos-) Förderkette 14 ist umlaufend. Beispielsweise kann die Förderkette 14 jeweils fördererendseitig ein Umlenkelement, z. B. eine Rolle oder ein Rad, umlaufen. Eine Rolle (Antriebsrolle) oder ein Rad (Antriebsrad) kann zum Antreiben der Förderkette 14 angetrieben sein. Beispielsweise kann eine Antriebseinheit, wie zum Beispiel ein Elektromotor, mit der angetriebenen Rolle oder dem angetriebenen Rad antreibend verbunden sein.
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Die Förderkette 14 weist eine Oberseite 18 auf. Während des Transports der Objekte 12, können die Objekte 12 auf der Oberseite 18 der Förderkette 14 beispielsweise stehen oder liegen. In Abhängigkeit von einer Position entlang eines Bewegungspfads der Förderkette 14 kann die Oberseite 18 unterschiedlich ausgerichtet sein. Die Oberseite 18 des Obertrums oder Arbeitstrums der Förderkette 14 kann in einer Vertikalrichtung nach oben ausgerichtet sein. Die Oberseite 18 des Untertrums oder Rücktrums der Förderkette 14 kann beispielsweise in einer Vertikalrichtung nach unten ausgerichtet sein.
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Eine Unterseite 20 der Förderkette 14 kann die Förderkette 14 während des Transports der Objekte 12 beispielsweise auf einem Förderertisch 22 abstützen. Die Unterseite 20 des Obertrums der Förderkette 14 kann entlang einer Oberseite des Fördertischs 22 laufen. Die Unterseite 20 kann entgegengesetzt zu der Oberseite 18 ausgerichtet sein. Die Oberseite der Förderkette 14 kann weg von dem Förderertisch 22 gewandt sein.
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Die Förderkette 14 kann bspw. aus mehreren, gelenkig miteinander verbundenen Platten, Matten oder Gliedern gebildet sein. Bevorzugt ist die Förderkette 14 als eine Transportscharnierbandkette, eine Transportplattenbandkette oder eine Transportmattenkette ausgeführt. Die Förderkette 14 kann bspw. aus einer Metalllegierung, z. B. Stahl, oder aus Kunststoff bestehen.
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Es ist möglich, dass die Vorrichtung 10 nicht nur eine Förderkette 14 umfasst. Stattdessen kann die Vorrichtung 10 beispielsweise mehrere, parallel nebeneinander verlaufende Förderketten 14 umfassen.
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Der Festschmierstoffkörper 16 kann unterhalb von dem Förderertisch 22 und/oder der Förderkette 14 angeordnet sein. Besonders bevorzugt ist der Festschmierstoffkörper 16 am Untertrum der Förderkette 14 angeordnet, an dem die Oberseite 18 der Förderkette 14 nach unten gerichtet ist. Prinzipiell ist es allerdings auch möglich, den Festschmierstoffkörper 16 anders anzuordnen, z. B. an einem Rücktrum oder einem Obertrum der Förderkette 14. Bevorzugt ist der Festschmierstoffkörper 16 in einem Bereich angeordnet, der nicht von den geförderten Objekten 12 passiert wird.
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Der Festschmierstoffkörper 16 ist in Kontakt mit der Oberseite 18 der Förderkette 14. Beispielsweise kann der Festschmierstoffkörper 16 eine gewölbte oder abgerundete Fläche in Kontakt mit der Oberseite 18 aufweisen. Alternativ kann der Festschmierstoffkörper 16 bspw. eine planare Fläche aufweisen, die in Kontakt mit der Oberseite 18 der Förderkette 14 ist.
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Der Festschmierstoffkörper 16 schmiert die Oberseite 18. Beispielsweise kann sich durch Festschmierstoffabrieb vom Festschmierstoffkörper 16 ein Schmierfilm oder Gleitfilm auf der Oberseite 18 bilden. Bevorzugt kann die Oberseite 18 der Förderkette 14 direkt über den Festschmierstoffkörper 16 geführt werden, vorzugsweise entlanggleitend an dem Festschmierstoffkörper 16.
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Der Festschmierstoffkörper 16 kann bspw. Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyethylen (PE), vorzugsweise ultrahochmolekulares Polyethylen (z. B. PE7-UHMW oder PE-UHMW), Polyamid (PA), vorzugsweise Polyamidguss (z. B. PA6C), Graphit, Molybdänsulfid, vorzugsweise Molybdändisulfid, Keramikpartikel, vorzugsweise mit Titannitrid, Nichteisenmetall oder Weichmetall aufweisen bzw. im Wesentlichen aus diesem bestehen. Partikel des Materials, aus dem der Festschmierstoffkörper 16 besteht, können als Festschmierstoffabrieb durch den Kontakt mit der Oberseite 18 an die Oberseite 18 abgegeben werden. Diese Partikel können den Schmierfilm oder Gleitfilm auf der Oberseite 18 bilden.
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Der Festschmierstoffkörper 16 kann sich über eine gesamte Breite der Förderkette 14 erstrecken. Der Festschmierstoffkörper 16 ist bevorzugt quer zur Förderrichtung der Förderkette 14 ausgerichtet. Beispielsweise kann eine Längsachse des Festschmierstoffkörpers 16 quer zur Förderrichtung der Förderkette 14 verlaufen. Besonders bevorzugt weist der Festschmierstoffkörpers 16 eine Stabform oder Balkenform auf.
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Bevorzugt ist der Festschmierstoffkörper 16 stationär angeordnet und bewegt sich im Betrieb der Vorrichtung 10 nicht mit der Förderkette 14 mit. Lediglich Festschmierstoffpartikel des Festschmierstoffkörpers 16 können von der Förderkette 14 mitgerissen werden.
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Beispielsweise kann der Festschmierstoffkörper 16 neben einer Rollenrückführung 23 der Vorrichtung 10 für die Förderkette 14 angeordnet sein. Es ist möglich, dass der Festschmierstoffkörper 16 bspw. zwischen zwei benachbarten Rollenrückführungen 23 angeordnet ist. Bevorzugt ist der Festschmierstoffkörper 16 im Wesentlichen auf Höhe der Rollenrückführung 23 angeordnet.
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Es ist möglich, dass der Festschmierstoffkörper 16 mehrere Flächen oder Flächenabschnitte aufweist, die nacheinander in Kontakt mit der Förderkette 14 bringbar sind. Beispielsweise kann die Oberseite 18 der Förderkette 14 zunächst von einer Fläche einer ersten Seite des Festschmierstoffkörpers 16 geschmiert werden. Sobald der Festschmierstoff an der ersten Seite verbraucht, kann der Festschmierstoffkörper 16 anders angeordnet und/oder ausgerichtet werden. Der Verbrauch der ersten Seite kann beispielsweise dadurch ersichtlich sein, dass eine zuvor gewölbte oder abgerundete Fläche der ersten Seite plan geschliffen wurde oder dass ein nachlassender oder fehlender Kontakt zwischen der Oberseite 18 und der Fläche der ersten Seite festgestellt wird.
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In der geänderten Anordnung und/oder Ausrichtung kann eine Fläche einer zweiten Seite des Festschmierstoffkörpers 16 in Kontakt mit der Förderkette 14 sein. Somit kann nunmehr Festschmierstoff von der zweiten Seite zum Schmieren der Oberseite 18 verbraucht werden. Bevorzugt kann der Festschmierstoffkörper 16 im Betrieb der Vorrichtung 10 in seiner jeweiligen Ausrichtung / Anordnung fixiert sein.
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Zum Beispiel kann der Festschmierstoffkörper 16 zwei entgegengesetzte Seiten, z. B. Oberseite und Unterseite, aufweisen, die nacheinander in Kontakt mit der Oberseite 18 der Förderkette 14 bringbar sind. Zum Wechseln von der Oberseite zur Unterseite des Festschmierstoffkörpers 16 kann der Festschmierstoffkörper 16 bspw. um 180° um eine Längsachse des Festschmierstoffkörpers 16 gedreht werden.
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Es ist auch möglich, dass die Vorrichtung 10 einen Verstellmechanismus 24 aufweist. Der Verstellmechanismus 24 kann ermöglichen, dass die Anordnung und/oder Ausrichtung des Festschmierstoffkörpers 16 veränderbar ist, um unterschiedliche Flächen oder Flächenabschnitte in Kontakt mit der Oberseite 18 der Förderkette 14 bringen zu können. Der Verstellmechanismus 24 kann ebenfalls ermöglichen, dass der Festschmierstoffkörper 16 in einer jeweils eingestellten Ausrichtung und/oder Anordnung fixierbar bzw. feststellbar ist.
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Der Festschmierstoffkörper 16 kann in einer optionalen Spanneinrichtung 26 der Vorrichtung 10 umfasst sein. Die Spanneinrichtung 26 kann bspw. unterhalb von dem Förderertisch 22 und/oder der Förderkette 14 angeordnet sein. Die Spanneinrichtung 26 kann die Förderkette 14 zumindest teilweise mittels des Festschmierstoffkörpers 16 spannen. Die Spanneinrichtung 26 kann den Festschmierstoffkörper 16 als ein Spannelement für die Förderkette 14 verwenden. Der Festschmierstoffkörper 16 kann so positioniert sein, dass die Förderkette 14 durch den Festschmierstoffkörper 16 entlang einer Hochachse bzw. Vertikalachse ausgelenkt wird. Bevorzugt kann ein Untertrum der Förderkette 14 beim Bewegen über den Festschmierstoffkörper 16 in einer Richtung nach oben bzw. zum Obertrum der Förderkette 14 ausgelenkt werden.
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Die 3 zeigt eine beispielhafte Erweiterung der Vorrichtung 10.
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Die Vorrichtung 10 kann eine Verschiebeeinrichtung 28 und einen weiteren Förderer 30 aufweisen.
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Die Verschiebeeinrichtung28 kann die auf der Förderkette 14 geförderten Objekte 12 quer zur Förderrichtung auf der Förderkette 14 verschieben und/oder von der Förderkette 14 schieben, z. B. zu dem weiteren Förderer 30. Bevorzugt ist die Verschiebeeinrichtung 28 oberhalb von der Förderkette 14 angeordnet.
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Der weitere Förderer 30 kann bevorzugt angewinkelt, besonders bevorzugt quer, zu der Förderkette 14 ausgerichtet sein. Der weitere Förderer 30 kann bevorzugt ebenfalls eine umlaufende Förderkette 32 aufweisen. Eine Förderrichtung der Förderkette 32 kann angewinkelt, besonders bevorzugt quer, zu einer Förderrichtung der Förderkette 14 sein. Es ist auch möglich, dass die Oberfläche der Förderkette 32 ebenfalls mittels eines weiteren Festschmierstoffkörpers (nicht in 3 dargestellt) geschmiert ist. Prinzipiell kann die Förderkette 32 mit den gleichen Merkmalen versehen sein, die unter Bezugnahme auf die Förderkette 14 beschrieben sind. Ebenso kann der weitere Festschmierstoffkörper mit den gleichen Merkmalen versehen sein, die unter Bezugnahme auf den Festschmierstoffkörper 16 beschrieben sind.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verschiebeeinrichtung 28 beispielsweise eine Ausleiteinrichtung. Die Ausleiteinrichtung kann selektiv Objekte 12 von der Förderkette 14 auf den weiteren Förderer 30 schiebend ausleiten oder nicht ausleiten, also auf der Förderkette 14 belassen.
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Bevorzugt ist die Ausleiteinrichtung mittels eines Aktors (nicht dargestellt in 3) der Vorrichtung 10 betätigbar. Wenn die Ausleiteinrichtung betätigt wird, leitet sie ein Objekt 12 von der Förderkette 14 schiebend auf den weiteren Förderer 30 aus. Ohne Betätigung erfolgt keine Ausleitung von Objekten 12. Die Betätigung kann auf jegliche Art und Weise erfolgen, zum Beispiel pneumatisch, hydraulisch, elektrisch oder elektromagnetisch.
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Bei Betätigung kann die Ausleiteinrichtung oder Führungselemente der Ausleiteinrichtung beispielsweise nach unten ausfahren und/oder ausklappen. Ohne Betätigung kann die Ausleiteinrichtung oder Führungselemente der Ausleiteinrichtung beispielsweise eingefahren und/oder eingeklappt sein.
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Eine Betätigung der Ausleiteinrichtung kann von einer Steuereinrichtung (nicht in 3 dargestellt) der Vorrichtung 10 gesteuert sein. Die Steuereinrichtung kann die Betätigung und/oder Nicht-Betätigung beispielsweise in Abhängigkeit von einem empfangenen Sensorsignal, einem empfangenen Steuersignal und/oder einem vorgegebenen Betriebsparameter steuern.
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Es ist möglich, dass die Verschiebeeinrichtung 28 beispielsweise als eine (passive) Führung, zum Beispiel eine Führungswand oder ein Führungsgeländer, ausgebildet ist. Die Führung kann Objekte 12 auf der Förderkette 14 quer zur Förderrichtung schieben und/oder auf einen anderen Förderer überschieben.
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Es ist auch möglich, dass die Verschiebeeinrichtung 28 oder die Ausleiteinrichtung als sogenannter Pusher, Stepper oder Schwenkklappe ausgebildet ist.
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Nachfolgend ist noch eine Verfahren zum Fördern von Objekten 12, vorzugsweise Behältern oder Behältergebinden, beschrieben. Zur besseren Verständlichkeit ist das Verfahren unter Bezugnahme auf die unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschriebene Vorrichtung 10 erläutert. Das Verfahren ist jedoch nicht auf die Anwendung mit der Vorrichtung 10 beschränkt, sondern könnte auch mit einer anderen Vorrichtung zum Fördern von Objekten, wobei die Vorrichtung eine Förderkette und einen Festschmierstoffkörper aufweist, ausgeführt werden.
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Objekte 12 können auf einer Oberseite 18 einer Förderkette 14 beispielsweise liegend oder stehend gefördert werden. Die Oberseite 18 der Förderkette 14 wird beispielsweise am Untertrum der Förderkette 14 mittels eines Festschmierstoffkörpers 16 während des Förderns geschmiert. Die Festschmierstoffschmierung kann durch einen Kontakt zwischen dem Festschmierstoffkörper 16 und der Oberseite der Förderkette 14 erfolgen.
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Das Verfahren kann ferner ein Schieben der Objekte 12 über die geschmierte Oberseite 18 aufweisen. Die Objekte 12 können von einer Verschiebeeinrichtung 28 verschoben werden. Beispielsweise können die Objekte 12 von der Verschiebeeinrichtung 28 zumindest teilweise zu einem weiteren Förderer 30 oder einer Parkstation übergeschoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen. Insbesondere sind die einzelnen Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 jeweils unabhängig voneinander offenbart. Zusätzlich sind auch die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von sämtlichen Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und beispielsweise unabhängig von den Merkmalen bezüglich des Vorhandenseins und/oder der Konfiguration der Förderkette und/oder des Festschmierstoffkörpers des unabhängigen Anspruchs 1 offenbart.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Objekt
- 14
- Förderkette
- 16
- Festschmierstoffkörper
- 18
- Oberseite
- 20
- Unterseite
- 22
- Förderertisch
- 23
- Rollenrückführung
- 24
- Verstellmechanismus
- 26
- Spanneinrichtung
- 28
- Verschiebeeinrichtung
- 30
- weiterer Förderer
- 32
- Förderkette
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019101407 A1 [0003]
- DE 202016107412 U1 [0003]