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Die Erfindung betrifft
- • ein maschinelles Verfahren zum Vereinzeln von plastisch verformbaren plattenartigen Werkstücken eines Werkstückstapels, vorzugsweise von plastisch verformbaren Blechen eines Blechstapels, in welchem Werkstücke, vorzugsweise Bleche, einander benachbart angeordnet und mit Werkstück-Hauptebenen parallel zueinander ausgerichtet sind, wobei zwei in dem Werkstückstapel einander benachbarte Werkstücke unter Erzeugung eines zwischen den Werkstücken ausgebildeten Trennspalts an einem Werkstückrand voneinander getrennt werden,
- • eine maschinelle Vereinzelungsvorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens,
- • eine maschinelle Beschickungsvorrichtung zum Beschicken einer Funktionseinheit einer maschinellen Anordnung für die Bearbeitung von plastisch verformbaren plattenartigen Werkstücken, vorzugsweise von plastisch verformbaren Blechen, mit einem plastisch verformbaren plattenartigen Werkstück, vorzugsweise mit einem plastisch verformbaren Blech sowie
- • eine maschinelle Anordnung für die Bearbeitung von plastisch verformbaren plattenartigen Werkstücken, vorzugsweise von plastisch verformbaren Blechen, mit einer Funktionseinheit und mit einer maschinellen Beschickungsvorrichtung der vorstehenden Art zum Beschicken der Funktionseinheit.
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Gattungsgemäßer Stand der Technik ist bekannt aus
EP 0 639 519 A1 . Dieses Dokument betrifft eine zur Automatisierung einer Blechfertigung vorgesehene maschinelle Beschickungsvorrichtung zum Transfer von zuvor vereinzelten Blechen eines Blechstapels. Die Beschickungsvorrichtung weist einen Saugerrahmen auf, an welchem Haltesauger und Trennsauger nebeneinander angebracht sind. Zum Aufnehmen eines in einem Blechstapel zuoberst liegenden Blechs wird der Saugerrahmen mit den Haltesaugern und den Trennsaugern auf die Oberseite des Blechs derart aufgesetzt, dass die Haltesauger in dem Innern des Blechs und die Trennsauger an dem Rand des Blechs zu liegen kommen. Nach Anlegen eines Unterdrucks an die Trennsauger werden die Trennsauger mit dem von diesen angesaugten Blechrand um eine parallel zu einer Blech-Hauptebene verlaufende Achse nach oben geschwenkt. Aufgrund der Schwenkbewegung wird der von den Trennsaugern gehaltene Blechrand nach oben gebogen und dadurch im Idealfall von dem Rand des darunterliegenden Blechs getrennt. Insbesondere bei geölten und/oder mit Folien versehenen und folglich aneinander anhaftenden Blechen besteht aber die Gefahr, dass das unter dem von den Trennsaugern unmittelbar kontaktierte Blech liegende Blech gemeinsam mit dem von den Trennsaugern unmittelbar angesaugten Blech nach oben gebogen wird und dass die gewünschte Blechtrennung folglich nicht vollzogen wird.
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Ein maschinelles Verfahren, eine maschinelle Vereinzelungsvorrichtung, eine maschinelle Beschickungsvorrichtung und eine maschinelle Anordnung für die Werkstückbearbeitung bereitzustellen, im Falle derer eine funktionssichere Vereinzelung von plastisch verformbaren plattenartigen Werkstücken eines Werkstückstapels, insbesondere von plastisch verformbaren Blechen eines Blechstapels, gewährleistet ist, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
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Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das maschinelle Verfahren nach Patentanspruch 1, durch die maschinelle Vereinzelungsvorrichtung nach Patentanspruch 6, durch die maschinelle Beschickungsvorrichtung nach Patentanspruch 14 und durch die maschinelle Anordnung für die Werkstück-bearbeitung nach Patentanspruch 16.
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Im Falle der Erfindung wird eine funktionssichere Trennung von einander benachbarten Werkstücken eines Werkstückstapels bewirkt, indem wenigstens eines der einander benachbarten Werkstücke an einer Stirnseite des Werkstückrands parallel zu der Werkstück-Hauptebene kraftbeaufschlagt und dadurch unter Ausbildung einer randseitigen Verdickung gestaucht wird, die gegenüber dem restlichen Werkstück senkrecht zu der Werkstück-Hauptebene vorsteht. Bei der Kraftbeaufschlagung ist das unter der seitlichen Krafteinwirkung plastisch verformte Werkstück gegen eine aufgrund der Kraftbeaufschlagung ausgeführte Ausweichbewegung zumindest gehemmt, vorzugsweise blockiert.
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Zur Erzeugung der randseitigen Verdickung des betreffenden Werkstücks umfasst die erfindungsgemäße Vereinzelungsvorrichtung als Trennvorrichtung ein Umformwerkzeug, das seinerseits ein Umformorgan und einen Umformorganantrieb aufweist. Das Umformorgan des Umformwerkzeugs ist in eine Arbeitsbereitschaftsposition seitlich neben dem Werkstückstapel zustellbar. Der Umformorganantrieb bewegt das in die Arbeitsbereitschaftsposition zugestellte Umformorgan unter Stauchung des Werkstückrands und Erzeugung der randseitigen Verdickung des Werkstücks mit einer Arbeitsbewegung aus der Arbeitsbereitschaftsposition gegen eine Stirnseite des Werkstückrands des zu vereinzelnden Werkstücks.
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Die mittels des Umformwerkzeugs der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung erzeugte randseitige Verdickung kann an dem randseitig verformten Werkstück an einer Seite oder beidseitig vorstehen und folglich nur zu einem oder zu beiden benachbarten Werkstücken einen Trennspalt ausbilden.
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In jedem Fall ergibt sich aufgrund der plastischen Verformung des Werkstückrands ein dauerhafter Trennspalt zwischen dem randseitig verformten Werkstück und wenigstens einem dem randseitig verformten Werkstück in dem Werkstückstapel benachbarten Werkstück.
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Aufgrund der Dauerhaftigkeit des Trennspalts kann die Werkstück-Vereinzelung auch zeitlich unabhängig von einem anschließenden Werkstücktransfer beispielsweise zu einer Bearbeitungsstation einer maschinellen Anordnung für die Werkstückbearbeitung erfolgen. So kann ein Werkstückstapel mit einem oder mehreren randseitig verformten und dadurch für die Entnahme von dem Werkstückstapel vorbereiteten Werkstücken beispielsweise in einem Werkstücklager vorgehalten werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vereinzelungsvorrichtung eignen sich insbesondere auch zum Vereinzeln von gestapelten nichtmagnetisierbaren Werkstücken, beispielsweise von nichtmagnetisierbaren Blechen aus Edelstahl oder Aluminium, die aufgrund der fehlenden Magnetisierbarkeit nicht unter Ausnutzung magnetischer Abstoßungskräfte voneinander getrennt werden können.
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Von Vorteil sind das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vereinzelungsvorrichtung auch aufgrund ihrer blechdickenunabhängigen Funktionsweise.
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Für das Ergebnis eines sich an die Werkstück-Vereinzelung anschließenden Fertigungsprozesses ist die dauerhafte Verformung des Werkstückrands jedenfalls dann unschädlich, wenn der Werkstückrand am Ende des Fertigungsprozesses als Werkstückrest verbleibt. Dies ist etwa bei einer trennenden Werkstückbearbeitung der Fall, bei der als Abfallprodukt ein Restgitter anfällt, an welchem sich die bei der Werkstück-Vereinzelung erzeugte Randverdickung befindet.
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Die mit der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung versehene Beschickungsvorrichtung wird genutzt, um zuvor von einem Werkstückstapel einzeln aufgenommene Werkstücke zu einer Funktionseinheit einer maschinellen Anordnung für die Werkstückbearbeitung zu transferieren. Als Funktionseinheit kommt beispielsweise ein Werkstücklager oder eine Bearbeitungsvorrichtung der maschinellen Anordnung in Frage.
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Besondere Ausführungsarten des Verfahrens und der Vorrichtungen nach den unabhängigen Patentansprüchen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 5, 7 bis 13 und 15.
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Eine funktionssichere Erzeugung der randseitigen Verdickung an dem kraftbeaufschlagten Werkstück ist insbesondere dann gewährleistet, wenn die Stirnseite des Werkstückrands stoßartig kraftbeaufschlagt wird (Patentanspruch 2).
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In bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung weist zu diesem Zweck der Umformorganantrieb des Umformwerkzeugs ein Antriebsmittel und eine schaltbare Antriebssperre auf. Das in die Arbeitsbereitschaftsposition zugestellte Umformorgan ist zunächst bei in einen Sperrzustand geschalteter Antriebssperre mittels des Antriebsmittels zur Bewegung in der Richtung der Arbeitsbewegung vorgespannt. Durch Umschalten der Antriebssperre aus dem Sperrzustand in einen Freigabezustand wird das Umformorgan zur Ausführung der Arbeitsbewegung freigegeben (Patentanspruch 7). Als Antriebsmittel des Umformorganantriebs kommt beispielsweise eine vorspannbare Feder in Frage, die aufgrund ihrer Vorspannung nach dem Lösen der Antriebssperre an dem Umformorgan die erforderliche Kraft zur Erzeugung der randseitigen Verdickung des beaufschlagten Werkstücks bereitstellt.
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Im Interesse einer wirksamen plastischen Verformung des von dem Umformorgan beaufschlagten Werkstückrands kann sich das Umformorgan in Weiterbildung der Erfindung in der Richtung seiner durch den Umformorganantrieb erzeugten Arbeitsbewegung, beispielsweise keilförmig, verjüngen (Patentanspruch 8). Bevorzugtermaßen ist das Umformorgan werkstückseitig flächig ausgebildet. Erfindungsgemäß denkbar ist insbesondere eine werkstückseitige Stirnfläche des Umformorgans mit einer Rechteckkontur.
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Gegen eine Ausweichbewegung unter der Wirkung der Kraftbeaufschlagung der Stirnseite des Werkstückrands kann ein Werkstück, das in einem Werkstückstapel aus in Schwerkraftrichtung übereinander angeordneten Werkstücken zuoberst angeordnet ist, ausschließlich aufgrund seines Gewichts und der daraus resultierenden Reibung an einem darunterliegenden Werkstück gehemmt oder blockiert sein.
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Nachdem im Falle der Erfindung auch die Möglichkeit besteht, zur Werkstückvereinzelung auf Werkstücke einzuwirken, die im Innern eines vertikalen Werkstückstapels angeordnet sind, ist in bevorzugter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen, dass das parallel zu der Werkstück-Haupt-ebene kraftbeaufschlagte Werkstück gegen eine unter der Wirkung der Kraftbeaufschlagung ausgeführte Ausweichbewegung zumindest gehemmt, vorzugsweise blockiert, wird, indem das Werkstück bei einer in Schwerkraftrichtung wirksamen Belastung durch wenigstens ein über dem Werkstück angeordnetes weiteres Werkstück des Werkstückstapels parallel zu der Werkstück-Hauptebene kraftbeaufschlagt wird (Patentanspruch 3). Ergänzend oder alternativ kann an der von der Kraftbeaufschlagung abliegenden Stirnseite des Werkstücks ein mechanischer Anschlag für das Werkstück vorgesehen sein.
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Aufgrund einer entsprechenden Bemessung des Umformorgans senkrecht zu der Werkstück-Hauptebene besteht im Falle einer weiteren Bauart der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung die Möglichkeit, mit einer einzigen Arbeitsbewegung des Umformorgans an mehreren in dem Werkstückstapel einander benachbarten Werkstücken gleichzeitig eine zur Werkstück-Vereinzelung erforderliche randseitige Verdickung zu erzeugen (Patentansprüche 4, 9).
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Zur Erzeugung der Arbeitsbewegung des Umformorgans des Umformwerkzeugs wird erfindungsgemäß ein als Linearantrieb ausgebildeter Umformorganantrieb bevorzugt, mittels dessen das in die Arbeitsbereitschaftsposition zugestellte Umformorgan mit einer linearen Arbeitsbewegung gegen die Stirnseite des Werkstückrands des zu betreffenden Werkstücks bewegbar ist (Patentanspruch 10).
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Als Antriebsbauart kommt erfindungsgemäß insbesondere ein Exzenterantrieb, ein Schubkurbelantrieb oder ein Kolben-Zylinder-Antrieb in Betracht.
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In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung wird auch die Zustellbewegung, mit welcher das Umformorgan des Umformwerkzeugs seitlich neben dem Werkstückstapel in der Arbeitsbereitschaftsposition angeordnet wird, mechanisch erzeugt (Patentanspruch 11).
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Die zu diesem Zweck vorgesehene Zustellvorrichtung ist in Weiterbildung der Erfindung mit einer, vorzugsweise mechanischen, Führungsvorrichtung versehen (Patentanspruch 12).
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Alternativ ist eine manuelle Positionierung des Umformorgans beziehungsweise des Umformwerkzeugs denkbar.
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In bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung ist das Umformwerkzeug der Vereinzelungsvorrichtung an der Tragstruktur der Handlingvorrichtung der Beschickungsvorrichtung vorgesehen. Infolgedessen kann das Umformorgan des Umformwerkzeugs der maschinellen Vereinzelungsvorrichtung mittels der Handlingvorrichtung in die Arbeitsbereitschaftsposition zugestellt werden (Patentanspruch 15).
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Zur Unterstützung der Werkstück-Vereinzelung ist im Falle einer weiteren Bauart der erfindungsgemäßen Vereinzelungsvorrichtung zusätzlich zu dem Umformwerkzeug eine Zusatz-Trennvorrichtung vorgesehen, mittels derer der durch die plastische Verformung des Werkstückrands erzeugte Trennspalt erweiterbar ist (Patentanspruch 13). Als Zusatz-Trennvor-richtung ist erfindungsgemäß beispielsweise eine Blasdüse vorgesehen, die nach der Umformung des Werkstückrands des oder der zu vereinzelnden Werkstücke seitlich neben dem Werkstückstapel angeordnet wird. Mittels der Blasdüse wird in den oder die aufgrund der randseitigen Verdickung ausgebildeten Trennspalte Druckluft aufgegeben, die eine weitergehende Trennung der einander benachbarten Werkstücke bewirkt. Auch die Zusatz-Trennvorrichtung kann im Falle der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung an der Tragstruktur der Handlingvorrichtung angebracht sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine maschinelle Vereinzelungsvorrichtung erster Bauart zum Vereinzeln von Blechen eines Blechstapels,
- 2 eine maschinelle Vereinzelungsvorrichtung zweiter Bauart zum Vereinzeln von Blechen eines Blechstapels,
- 3 eine Beschickungsvorrichtung einer maschinellen Anordnung für die trennende Blechbearbeitung, mit einer maschinellen Vereinzelungsvorrichtung dritter Bauart zum Vereinzeln von Blechen eines Blechstapels,
- 4 eine Beschickungsvorrichtung einer maschinellen Anordnung für die trennende Blechbearbeitung, mit einer maschinellen Vereinzelungsvorrichtung vierter Bauart zum Vereinzeln von Blechen eines Blechstapels,
- 5 ein Umformwerkzeug der maschinellen Vereinzelungsvorrichtungen gemäß den 1 bis 4 und
- 6 Darstellungen zur Veranschaulichung der Funktionsweise der maschinellen Vereinzelungsvorrichtungen gemäß den 1 bis 4.
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Gemäß 1 ist eine maschinelle Vereinzelungsvorrichtung 1 neben einem als Werkstückstapel vorgesehenen Blechstapel 2 aus in Schwerkraftrichtung übereinander angeordneten Werkstücken in Form von plastisch verformbaren Blechen 3 angeordnet. Die Bleche 3 sind mit einer in 1 strichpunktiert angedeuteten Werkstück- bzw. Blech-Hauptebene 4 parallel zueinander ausgerichtet. Bei dem Blechwerkstoff handelt es sich in dem dargestellten Beispielsfall um Baustahl.
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Die Vereinzelungsvorrichtung 1 dient zum Vereinzeln der Bleche 3 des Blechstapels 2. Zu diesem Zweck umfasst die Vereinzelungsvorrichtung 1 eine Trennvorrichtung in Form eines Umformwerkzeugs 6.
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Das Umformwerkzeug 6 ist im Einzelnen in 5 dargestellt.
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Ausweislich 5 weist das Umformwerkzeug 6 ein keilförmiges Umformorgan 7 sowie einen im Inneren eines Antriebsgehäuses 8 angeordneten Umformorganantrieb 9 auf.
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In dem dargestellten Beispielsfall ist der Umformorganantrieb 9 als Linearantrieb, im Einzelnen als Kolben-Zylinder-Antrieb ausgebildet. Eine Kolbenstange 10 des Umformorganantriebs 9 ist an einem Ende mit dem Umformorgan 7 und an dem gegenüberliegenden, in 5 durch das Antriebsgehäuse 8 verdeckten Ende mit einem Antriebskolben versehen. Der Antriebskolben ist an der Innenwand des zylindrischen Antriebsgehäuses 8 in einer Rückzugsrichtung 11 und in einer Richtung 12 einer Arbeitsbewegung des Umformorgans 7 beweglich geführt.
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Weitere gleichfalls in dem Antriebsgehäuse 8 untergebrachte Komponenten des Umformorganantriebs 9 sind ein Elektromagnet sowie eine an der von dem Umformorgan 7 abliegenden Seite des Antriebskolbens angeordnete Feder.
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In 5 wird der Antriebskolben durch den aktivierten Elektromagneten in einer in der Rückzugsrichtung 11 gelegenen hinteren Endstellung gehalten. In der hinteren Endstellung ist die an der von dem Umformorgan 7 abliegenden Seite des Antriebskolbens angeordnete Feder komprimiert. Durch die komprimierte Feder werden der Kolben des Umformorganantriebs 9 und mit diesem das Umformorgan 7 zur Bewegung in der Richtung 12 der Arbeitsbewegung des Umformorgans 7 vorgespannt. Der Elektromagnet des Umformorganantriebs 9 bildet folglich eine Antriebssperre aus, die bei dem Funktionszustand des Umformwerkzeugs 6 gemäß 5 in einen Sperrzustand geschaltet ist.
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In diesem Funktionszustand befindet sich das Umformwerkzeug 6 auch in 1.
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In 1 ist das Umformwerkzeug 6 in vertikaler Richtung in eine Werkzeugposition zugestellt, in welcher sich das Umformorgan 7 des Umformwerkzeugs 6 in einer Arbeitsbereitschaftsposition gegenüber dem in dem Blechstapel 2 zuoberst liegenden Blech 3 befindet. In diese Position wurde das Umformwerkzeug 6 mittels einer maschinellen Zustellvorrichtung 13 der Vereinzelungsvorrichtung 1 bewegt.
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Die Zustellvorrichtung 13 umfasst einen motorischen Zustellantrieb 14 herkömmlicher Bauart, mittels dessen das Umformwerkzeug 6 längs einer in vertikaler Richtung verlaufenden und als Führungsvorrichtung dienenden Führungsschiene 15 positioniert werden kann. In einer Arbeitsbereitschaftsposition gegenüber einem in dem Blechstapel 2 bodennahen Blech 3 ist das Umformwerkzeug 6 in 1 gestrichelt gezeigt. Die vertikale Zustellrichtung des Umformwerkzeugs 6 ist in 1 durch einen Doppelpfeil 16 veranschaulicht.
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Zur Vereinzelung des in dem Blechstapel 2 zuoberst angeordneten Blechs 3 wird ausgehend von den Verhältnissen gemäß 1 zunächst der Elektromagnet des Umformorganantriebs 9 stromlos geschaltet und dadurch die bis dahin wirksame Antriebssperre des Umformorganantriebs 9 in einen Freigabezustand überführt. Infolgedessen wird das Umformorgan 7 durch die sich entspannende Feder des Umformorganantriebs 9 stoßartig in der Richtung 12 der Arbeitsbewegung angetrieben.
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Die Arbeitsweise des Umformwerkzeugs 6 ist in 6 für eine Werkzeugbauart veranschaulicht, deren Umformorgan 7 blechseitig eine Umformorganhöhe aufweist, aufgrund derer sich das Umformorgan 7 senkrecht zu der Blech-Hauptebene 4 über mehrere in dem Blechstapel 2 einander benachbarte Bleche 3 erstreckt.
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Aufgrund seiner Bauhöhe trifft das Umformorgan 7 von 6 bei seiner Arbeitsbewegung in der Richtung 12 gleichzeitig an mehreren in dem Blechstapel 2 übereinanderliegenden Blechen 3 auf die Stirnseite eines Werkstück- bzw. Blechrands 17. Aufgrund der plastischen Verformbarkeit der Bleche 3 und aufgrund des Umstands, dass das Umformorgan 7 eine größere Härte aufweist als die Bleche 3 werden die Bleche 3 durch das Umformorgan 7 unter Ausbildung von randseitigen Verdickungen 18 gestaucht. Gegen ein seitliches Verrutschen unter der Wirkung des Umformorgans 7 sind die von dem Umformorgan 7 beaufschlagten Bleche 3 aufgrund ihres Gewichts blockiert.
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Die mittels des Umformorgans 7 erzeugten randseitigen Verdickungen 18 stehen senkrecht zu der Blech-Hauptebene 4 gegenüber dem jeweiligen restlichen Blech 3 vor, an den beiden oberen Blechen 3 in 6 mit einem beidseitigen Überstand. Die randseitigen Verdickungen 18 an den Blechen 3 bewirken dadurch die Ausbildung von Trennspalten 19 zwischen einander benachbarten Blechen 3.
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In 1 wird in entsprechender Weise ein Trennspalt zwischen dem in dem Blechstapel 2 zuoberst liegenden Blech 3 und dem unmittelbar darunterliegenden Blech 3 erzeugt.
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Ausweislich 6 weist das Umformorgan 7 in einer Ebene parallel zu der Blech-Hauptebene 4 eine dreieckige Kontur auf. Infolgedessen ergibt sich am Ende der Arbeitsbewegung des Umformorgans 7 zwischen dem Umformorgan 7 und den von dem Umformorgan 7 beaufschlagten Blechen 3 eine Linienberührung. Anstelle der Dreieckskontur wäre beispielsweise auch eine in 6 gestrichelt angedeutete trapezförmige Kontur des Umformorgans 7 in der Ebene parallel zu der Blech-Hauptebene 4 denkbar. Im Falle einer trapezförmigen Kontur trifft das Umformorgan mit einer rechteckigen Fläche auf die Stirnseite der Blechränder 17.
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In beiden Fällen verjüngt sich das Umformorgan 7 in der Richtung 12 seiner Arbeitsbewegung.
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Das Umformwerkzeug 6 einer in 2 dargestellte maschinellen Vereinzelungsvorrichtung 100 wird anders als das Umformwerkzeug 6 der Vereinzelungsvorrichtung 1 gemäß 1 manuell in eine Werkzeugposition zugestellt, in welcher das Umformorgan 7 die Arbeitsbereitschaftsposition einnimmt. Anstelle der maschinellen Zustellvorrichtung 13 gemäß 1 weist das Umformwerkzeug 6 der Vereinzelungsvorrichtung 100 einen Handgriff 20 auf, mittels dessen das Umformwerkzeug 6 von einem Bediener in der gewünschten Weise gegenüber den zu vereinzelnden Blechen 3 des Blechstapels 2 positioniert werden kann.
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Eine in 3 gezeigte maschinelle Vereinzelungsvorrichtung 200 ist in eine maschinelle Beschickungsvorrichtung 21 integriert. Zu diesem Zweck ist das Umformwerkzeug 6 der Vereinzelungsvorrichtung 200 an einer als Saugerrahmen 22 ausgebildeten Tragstruktur einer Handlingvorrichtung 23 angebracht. Der Saugerrahmen 22 ist zusätzlich mit Blech-Haltevorrichtungen in Form von Haltesaugern 24 herkömmlicher Bauart versehen.
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Die Beschickungsvorrichtung 21 ist Teil einer maschinellen Anordnung 25 für die Blechbearbeitung und dient dabei zum Beladen einer als Funktionseinheit der maschinellen Anordnung 25 vorgesehenen Blechbearbeitungsmaschine 26. Zum Beladen der Blechbearbeitungsmaschine 26 mit dem in dem Blechstapel 2 zuoberst liegenden Blech 3 wird das Umformwerkzeug 6 der Vereinzelungsvorrichtung 200 mittels der als maschinelle Zustellvorrichtung genutzten Handlingvorrichtung 23 gegenüber dem zu vereinzelnden Blech 3 in eine Werkzeugposition zugestellt, in welcher sich das Umformorgan 7 des Umformwerkzeugs 6 gegenüber dem betreffenden Blech 3 in der Arbeitsbereitschaftsposition befindet.
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Nach dem Vereinzeln des in dem Blechstapel 2 zuoberst liegenden Blechs 3 wird der Saugerrahmen 22 der Handlingvorrichtung 23 mit den Haltesaugern 24 auf die Oberseite des vereinzelten Blechs 3 abgesenkt. Anschließend wird an die Haltesauger 24 in gewohnter Weise ein Unterdruck angelegt und das infolgedessen an der Handlingvorrichtung 23 festgelegte Blech 3 kann durch eine entsprechende Verfahrbewegung der Handlingvorrichtung 23 zu der Blechbearbeitungsmaschine 26 transportiert werden.
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Eine in 4 gezeigte maschinelle Vereinzelungsvorrichtung 300 unterscheidet sich von der Vereinzelungsvorrichtung 200 gemäß 3 lediglich dadurch, dass zusätzlich zu dem Umformwerkzeug 6 eine Zusatz-Trennvorrichtung in Form einer Blasdüse 27 vorgesehen ist. Die Blasdüse 27 ist an dem Saugerrahmen 22 der Handlingvorrichtung 23 schwenkbeweglich gelagert. Nach der Erzeugung eines Trennspalts mittels des Umformwerkzeugs 6 wird die Blasdüse 27 seitlich neben dem Blechstapel 2 in eine Position geschwenkt, in welcher die Blasdüse 27 in den vorhandenen Trennspalt Druckluft einblasen und dadurch den vorhandenen Trennspalt erweitern kann. Die Aufgabe der Druckluft mittels der Blasdüse 27 erfolgt gleichzeitig mit dem Beginn der gemeinschaftlichen Bewegung des Saugerrahmen 22 und des mittels der Haltesauger 24 an dem Saugerrahmen 22 gehaltenen Blechs 3.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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