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Die Erfindung betrifft einen Dämmstoffdübel mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Urformwerkzeug und ein Verfahren zur Herstellung des Dämmstoffdübels mit den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 7 und 9.
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Dämmstoffdübel dienen einer Befestigung von Dämmstoffen beispielsweise eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) an beispielsweise einer Gebäudewand. Sie weisen typischerweise einen Spreizabschnitt auf, der zu einer Verankerung des Dämmstoffdübels in einem Bohrloch in der Gebäudewand beispielsweise durch Einschrauben einer Spreizschraube in den Spreizabschnitt aufspreizbar ist. Des Weiteren weisen Dämmstoffdübel typischerweise einen Halteteller als Halteelement auf, der auf einer der Gebäudewand abgewandten Seite des Dämmstoffs angeordnet wird und den Dämmstoff gegen die Gebäudewand spannt. Der Halteteller kann durch die Spreizschraube mit dem Spreizabschnitt des Dämmstoffdübels verbunden, einstückiger Bestandteil des Dämmstoffdübels oder in anderer Weise mit dem Dämmstoffdübel verbunden sein. Alternativ zu einem Halteteller kann das Halteelement beispielsweise als Wendel ausgebildet sein. Zwischen dem Halteelement und dem Spreizabschnitt weisen Dämmstoffdübel typischerweise einen Hohlschaft auf, der von der Spreizschraube axial durchsetzt wird und der axial stauchbar ist, um mittels der Spreizschraube über das Halteelement den Dämmstoff gegen die Gebäudewand spannen zu können.
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Die internationale Patentanmeldung
WO 2009/033 585 A2 offenbart einen derartigen Dämmstoffdübel, dessen Hohlschaft an einander gegenüberliegenden Umfangsstellen Schlitze aufweist, um den Hohlschaft im Bereich der Schlitze axial stauchen zu können. Dazu weist der bekannte Dämmstoffdübel an den gegenüberliegenden Umfangsstellen jeweils einen Längsschlitz mit kreisförmigen Aufweitungen an seinen Enden und in seiner Mitte und jeweils zwei bogenförmige Schlitze auf jeder Seite des Längsschlitzes auf beiden Seiten einer Längsmitte des Längsschlitzes auf.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Gestaltung eines Dämmstoffdübels im Hinblick auf eine Herstellung des Dämmstoffdübels durch Urformen, insbesondere durch Spritzgießen aus Kunststoff. Des Weiteren ist die Erfindung auf ein Urformwerkzeug und ein Verfahren zur Herstellung des Dämmstoffdübels gerichtet.
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Diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 und 9 gelöst. Der erfindungsgemäße Dämmstoffdübel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist einen sich entlang einer Längsachse erstreckenden und axial stauchbaren Hohlschaft und ein Kernloch, das den Hohlschaft axial durchsetzt, auf. Das Kernloch ist insbesondere ein von dem Hohlschaft umschlossener Innenraum des Hohlschafts, der sich entlang einer Längsachse des Hohlschafts erstreckt. Das Kernloch weist insbesondere einen kreisrunden Querschnitt auf, es ist insbesondere zumindest in einem Abschnitt oder über seine gesamte Länge im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt. Der Hohlschaft kann über seine gesamte axiale Länge oder in einem oder mehreren axialen Abschnitten axial stauchbar sein. Axial stauchbare Abschnitte des Hohlschafts können auch als Stauchzonen des Hohlschafts beziehungsweise des Dämmstoffdübels aufgefasst werden.
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Bei einer vorgesehenen Herstellung durch Urformen, insbesondere durch Spritzgießen aus Kunststoff wird der Dämmstoffdübel in einem Urformwerkzeug hergestellt, das einen als „Kavität“ bezeichneten Hohlraum aufweist, der eine „Negativform“ des Dämmstoffdübels aufweist und der den Dämmstoffdübel von außen beziehungsweise eine Außenseite oder Außenseiten des Dämmstoffdübels formt. Das Kernloch formt ein meist stiftförmiger oder stangenförmiger Werkzeugkern, der die Form beziehungsweise Kontur des Kernlochs des Dämmstoffdübels aufweist. Das Urformwerkzeug ist insbesondere ein Spritzgusswerkzeug.
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Zu einer radialen Abstützung des Werkzeugkerns in dem Urformwerkzeug weist der Dämmstoffdübel erfindungsgemäß ein oder mehrere Tangentiallöcher auf, das oder die den Hohlschaft beziehungsweise den Dämmstoffdübel im Bereich des Hohlschafts tangential zum Kernloch des Dämmstoffdübels durchsetzt/durchsetzen. Das ein Tangentialloch „tangential zum Kernloch“ ist bedeutet, dass eine Mantelfläche eines Tangentiallochs eine Mantelfläche des Kernlochs berührt, wobei die Mantelfläche des Tangentiallochs die Mantelfläche des Kernlochs vorzugsweise nicht beziehungsweise nur in einem Punkt bzw. linienförmig durchdringt. Die Mantelfläche ist eine Umfangsfläche oder Hüllfläche eines Umfangs des Tangentiallochs beziehungsweise des Kernlochs. Das Tangentialloch oder mehrere Tangentiallöcher des Dämmstoffdübels werden beim Urformen durch das Urformwerkzeug geformt, dessen Kavität außer dem Dämmstoffdübel auch das/die Tangentialloch/löcher des Dämmstoffdübels formt. Beim Urformen liegt eine Stelle oder Ausformung des Urformwerkzeugs in der Kavität des Urformwerkzeugs, die ein Tangentialloch formt, an dem Werkzeugkern an und stützt den Werkzeugkern dadurch radial ab. Auf diese Weise vermeidet oder verringert die Erfindung eine Biegung oder eine radiale Verlagerung des Werkzeugkerns im Urformwerkzeug durch eine ungleichmäßige Druckverteilung eines in die Kavität fließenden und den Dämmstoffdübel formenden Werkstoffs. Eine Biegung des Werkzeugkerns beim Urformen des Dämmstoffdübels radial zur Seite oder eine radiale Verlagerung des Werkzeugkerns in der Kavität des Urformwerkzeugs hätte eine verringerte Wanddicke des Hohlschafts an einer Umfangsstelle zur Folge, was die Erfindung vermeidet. Die Erfindung stellt eine vorgesehene Lage des Werkzeugkerns im Urformwerkzeug beim Urformen des Dämmstoffdübels sicher oder verringert zumindest eine Abweichung des Werkzeugkerns von seiner vorgesehenen Lage im Urformwerkzeug beim Urformen des Dämmstoffdübels.
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Das Tangentialloch, insbesondere mehrere Tangentiallöcher, schwächen den Hohlschaft lokal, so dass er in diesem Bereich, im Vergleich zum übrigen Hohlschaft, schon bei einer geringeren Axialkraft axial stauchbar und somit verkürzbar ist. Der durch das Tangentialloch beziehungsweise mehrere Tangentiallöcher geschwächte Bereich bildet eine Stauchzone des Dämmstoffdübels.
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Die Tangentiallöcher verlaufen insbesondere parallel zueinander und senkrecht zu einer Axialebene des Dämmstoffdübels beziehungsweise senkrecht zu einer Teilungsebene des Urformwerkzeugs.
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Das Tangentialloch ist bei einer Ausgestaltung der Erfindung zum Kernloch offen. Sind mehrere Tangentiallöcher vorhanden, so können alle zum Kernloch offen sein.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Längsrippe außen an dem Hohlschaft des Dämmstoffdübels vor. Die Längsrippe verläuft beispielsweise in einer Axialebene oder in einer zu der Axialebene parallelen Ebene. Möglich ist beispielsweise auch eine wendelförmig, zick-zack-förmig oder wellenförmig verlaufende Längsrippe. Das Tangentialloch durchsetzt beziehungsweise mehrere Tangentiallöcher durchsetzen den Dämmstoffdübel an der Längsrippe, das heißt, das Tangentialloch oder die Tangentiallöcher durchsetzen den Hohlschaft und die Längsrippe tangential zum Kernloch.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht zusätzlich zu dem mindestens einen Tangentialloch mindestens ein Querloch vor, das den Hohlschaft und das Kernloch parallel zum Tangentialloch durchsetzt. Das Querloch wird beim Urformen des Dämmstoffdübels von mindestens einer Stelle oder Ausformung des Urformwerkzeugs geformt, die in der Kavität des Urformwerkzeugs bis zum Kernloch des Dämmstoffdübels beziehungsweise bis zum Werkzeugkern reicht und die den Werkzeugkern beim Urformen ebenfalls radial abstützt, allerdings in einer anderen Richtung insbesondere quer zu der Stelle oder Ausformung, die das mindestens eine Tangentialloch des Dämmstoffdübels des Urformwerkzeugs in der Kavität des Urformwerkzeugs formt.
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Das mindestens eine Querloch verläuft insbesondere parallel zu dem mindestens einen Tangentialloch senkrecht zu der Axialebene des Dämmstoffdübels beziehungsweise zu der Teilungsebene des Urformwerkzeugs.
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Um eine axiale Steifigkeit des Hohlschafts zusätzlich zu verringern, weist der Hohlschaft in einer Ausführung des erfindungsgemäßen Dämmstoffdübels eine Aussparung zu einer zusätzlichen Schwächung des Hohlschafts auf. Zusätzlich zu der Schwächung durch das Tangentialloch beziehungsweise durch mehrere Tangentiallöcher ist an der Schwächung eine Wanddicke des Hohlschafts zumindest gegenüber einem die Aussparung umgebenden Bereich verringert und dadurch der Hohlschaft geschwächt und mit geringerer Kraft axial stauchbar. Vorzugsweise weist der Hohlschaft mehrere solche Aussparungen auf, die gleichmäßig oder ungleichmäßig über einen Umfang und/oder eine Länge des Hohlschafts verteilt angeordnet sind.
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Die Aussparung ist beispielsweise eine Vertiefung, wie eine Nut oder eine Senkung, vorzugsweise in einer Außenseite des Hohlschafts des Dämmstoffdübels. Die Vertiefung kann allerdings auch an einer Innenseite des Hohlschafts ausgebildet sein.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Dämmstoffdübels ist insbesondere durch Spritzgießen aus Kunststoff und allgemein durch Urformen aus einem grundsätzlich beliebigen Werkstoff, der zum Urformen geeignet ist, vorgesehen.
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Das erfindungsgemäße Urformwerkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 7 ist in einer Axialebene des Dämmstoffdübels geteilt und weist zwei Werkzeughälften auf. „Hälfte“ bezieht sich hier nicht auf eine Größe der beiden Werkzeughälften, sondern es handelt sich bei den Werkzeughälften um zwei Teile des Urformwerkzeugs, die verschieden sein und verschiedene Formen aufweisen können und die, wenn das Urformwerkzeug zum Urformen des Dämmstoffdübels geschlossen ist, in der Axialebene des Dämmstoffdübels als Teilungsebene des Urformwerkzeugs aneinander anliegen und die Kavität zwischen sich einschließen. Denkbar ist auch eine Teilung des Urformwerkzeugs in einer nicht ebenen, sondern beispielsweise gewölbten oder abgewinkelten Teilungsfläche. Die Teilungsfläche des Urformwerkzeugs muss so geformt und angeordnet sein, dass sich der Dämmstoffdübel entformen, das heißt aus der Kavität des geöffneten Urformwerkzeugs manuell oder automatisiert entnehmen lässt.
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Das erfindungsgemäße Urformwerkzeug weist einen oder mehrere Lochformer in seiner Kavität auf. Der oder die Lochformer ist beziehungsweise sind die Stellen des Urformwerkzeugs in der Kavität des Urformwerkzeugs, die beim Urformen des Dämmstoffdübels das mindestens eine Tangentialloch oder, falls mehrere Tangentiallöcher vorgesehen sind, die Tangentiallöcher und gegebenenfalls das Querloch oder die Querlöcher des Dämmstoffdübels formen. Der oder die Lochformer können einstückig mit dem Urformwerkzeug gestaltete beziehungsweise geformte Stellen in der Kavität des Urformwerkzeugs sein. Beispielsweise sind auch Schieber als Lochformer möglich, die vor dem Urformen des Dämmstoffdübels vorzugsweise senkrecht zur Teilungsebene in das Urformwerkzeug eingebracht und nach dem Urformen des Dämmstoffdübels wieder senkrecht zur Teilungsebene des Urformwerkzeugs aus dem Urformwerkzeug heraus bewegt werden.
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Das Urformwerkzeug kann zwei Werkzeugkerne aufweisen, die von zwei Stirnseiten in die Kavität des Urformwerkzeugs ragen und die in einer Längsmitte oder außerhalb der Längsmitte der Kavität des Urformwerkzeugs aneinander anliegen.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht ein Urformwerkzeug mit einem Werkzeugkern vor, wie er bereits oben erläutert worden ist. Der Werkzeugkern wird zum Urformen des Dämmstoffdübels in der Kavität des Urformwerkzeugs angeordnet und formt das Kernloch, das heißt einen Innenumfang beziehungsweise den Innenraum des Hohlschafts des Dämmstoffdübels. Der Werkzeugkern kann vor dem Schließen des Urformwerkzeugs in einer Werkzeughälfte angeordnet oder axial in das geschlossene Urformwerkzeug eingebracht werden. Bei geschlossenem Urformwerkzeug und in der Kavität des Urformwerkzeugs angeordnetem Werkzeugkern liegt der Lochformer beziehungsweise bei mehreren Lochformern liegen die Lochformer tangential, radial oder parallel zu einer Axialebene an dem Werkzeugkern an und stützt/stützen den Werkzeugkern in der Kavität des Urformwerkzeugs radial ab.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sieht vor, dass zur Herstellung des erfindungsgemäßen Dämmstoffdübels der Werkzeugkern in der Kavität des Urformwerkzeugs angeordnet und das Urformwerkzeug geschlossen wird, wobei auch das Urformwerkzeug geschlossen und der Werkzeugkern in die Kavität des geschlossenen Urformwerkzeugs eingebracht werden kann. Statt eines Werkzeugkerns können auch zwei Werkzeugkerne von entgegengesetzten Stirnseiten eingebracht werden. Der Dämmstoffdübel wird in der Kavität des Urformwerkzeugs aus einem Werkstoff urgeformt, der in fließfähigem Zustand in die Kavität eingebracht wird. In der Kavität des Urformwerkzeugs umfließt der Werkstoff den Werkzeugkern und formt auf diese Weise den Dämmstoffdübel. Nach einem Erstarren des Dämmstoffdübels wird der Werkzeugkern axial aus dem geschlossenen Urformwerkzeug entfernt, das Urformwerkzeug geöffnet und der fertige Dämmstoffdübel entformt, das heißt manuell oder automatisiert aus der Kavität des geöffneten Urformwerkzeugs entnommen. Es ist auch möglich, zuerst das Urformwerkzeug zu öffnen und anschließend den Werkzeugkern axial aus dem Dämmstoffdübel herauszubewegen. Beispielsweise erstarrt der Werkstoff, aus dem der Dämmstoffdübel urgeformt wird, durch Abkühlen in der Kavität des Urformwerkzeugs. Möglich ist auch ein Aushärten des Werkstoffs beispielsweise durch eine chemische Reaktion des Werkstoffs in der Kavität des Urformwerkzeugs.
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Sofern der Dämmstoffdübel eine Längsrippe aufweist, ist das Urformwerkzeug in jener Ausführung der Erfindung innerhalb der Längsrippe geteilt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in einer Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des Ausführungsbeispiels, sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale des Ausführungsbeispiels aufweisen, sind möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen Dämmstoffdübel in einer perspektivischen Darstellung;
- 2 eine Seitenansicht des Dämmstoffdübels aus 1;
- 3 einen Achsschnitt des Dämmstoffdübels aus den 1 und 2 mit gleicher Blickrichtung wie in 2;
- 4 eine Seitenansicht des Dämmstoffdübels aus 1 bis 3 mit einer gegenüber 2 und 3 um 90° um eine Längsachse des Dämmstoffdübels gedrehten Blickrichtung;
- 5 einen Achsschnitt des Dämmstoffdübels aus 1 bis 4 mit gleicher Blickrichtung wie in 4; und
- 6 ein erfindungsgemäßes Urformwerkzeug zu einer erfindungsgemäßen Herstellung des Dämmstoffdübels aus 1 bis 5.
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Der in 1 bis 5 dargestellte, erfindungsgemäße Dämmstoffdübel 1 ist zu einer Befestigung von Dämmstoffen vorgesehen, beispielsweise einer Dämmstoffplatte eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) an einer Gebäudewand (nicht dargestellt).
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Zur Befestigung wird der Dämmstoffdübel 1 in einem Bohrloch in der Gebäudewand verankert, indem ein Spreizabschnitt 2 des Dämmstoffdübels 1 durch Eindrehen einer nicht dargestellten Spreizschraube oder Einbringen eines anderen nicht dargestellten Spreizelements in dem Bohrloch aufgespreizt wird. Der Spreizabschnitt 2 beginnt an einem - hier als vorderem bezeichneten - Ende 3 des Dämmstoffdübels 1 und erstreckt sich über einen Teil einer Länge des Dämmstoffdübels 1. Der Spreizabschnitt 2 ist wie bei bekannten Spreizdübeln ausgebildet.
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Der Dämmstoffdübel 1 weist eine Längsachse 4, einen zu der Längsachse 4 koaxialen Hohlschaft 5, ein den Hohlschaft 5 koaxial durchsetzendes, zylindrisches Kernloch 6 und den Spreizabschnitt 2 auf, der sich ebenfalls koaxial nach vorn an den Hohlschaft 5 anschließt. Das Kernloch 6 ist ein von dem Hohlschaft 5 umschlossener Hohlraum des Dämmstoffdübels 1, der an einem hinteren Ende 7 des Dämmstoffdübels 1, das dem vorderen Ende 3 gegenüber liegt, offen ist und sich bis in den Spreizabschnitt 2 fortsetzt.
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An seinem hinteren Ende 7 weist der Dämmstoffdübel 1 einen Halteteller 8 auf.
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Im Hohlschaft 5 weist der Dämmstoffdübel 1 erfindungsgemäß mehrere Tangentiallöcher 9 und mehrere Querlöcher 10 auf, die den Hohlschaft 5 parallel zueinander und senkrecht zur Schnittebene in 3 durchsetzen. Die Tangentiallöcher 9 und die Querlöcher 10 sind im Ausführungsbeispiel zylindrisch und weisen einen kleineren Durchmesser als das Kernloch 6 auf, wobei die Tangentiallöcher 9 und die Querlöcher 10 weder zylindrisch sein noch einen kleineren Durchmesser als das Kernloch 6 aufweisen müssen.
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Die Tangentiallöcher 9 sind einander in Bezug auf das Kernloch 6 gegenüber und in einer Längsrichtung des Dämmstoffdübels 1 versetzt zueinander tangential zum Kernloch 6 angeordnet. „Tangential“ bedeutet, dass Umfangsflächen beziehungsweise Hüllflächen der Tangentiallöcher 9 eine Umfangsfläche beziehungsweise Hüllfläche des Kernlochs 6 berühren, wobei sich -jedenfalls im Ausführungsbeispiel - die Tangentiallöcher 9 und das Kernloch 6 nicht durchdringen beziehungsweise ineinander eindringen. Die Tangentiallöcher 9 sind zum Kernloch 6 punktuell an Durchbrüchen 11 offen.
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Der Dämmstoffdübel 1 kann - anders als im Ausführungsbeispiel - nicht nur axial zueinander versetzte Tangentiallöcher 9, sondern auch einander ohne Axialversatz bezüglich des Kernlochs 6 gegenüberliegende Tangentiallöcher 9 aufweisen (nicht dargestellt).
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Die Querlöcher 10 sind im Ausführungsbeispiel radial zur Längsachse 4 des Dämmstoffdübels 1 im Hohlschaft 5 angeordnet, wobei auch an der Längsachse 4 vorbeigehende Querlöcher 10 möglich sind (nicht dargestellt). Im Ausführungsbeispiel verlaufen die Querlöcher 10 radial zur Längsachse 4 in einer Axialebene des Dämmstoffdübels 1, die senkrecht zur Schnittebene der 3 ist.
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Im Ausführungsbeispiel weist der Dämmstoffdübel 1 zwei Längsrippen 12 außen an seinem Hohlschaft 5 in einer Axialebene auf. Im Ausführungsbeispiel befinden sich die Längsrippen 12 in der Schnittebene der 3. Die Tangentiallöcher 9 durchsetzen im Ausführungsbeispiel den Hohlschaft 5 und die Längsrippen 12.
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Durch die Tangentiallöcher 9 ist der Hohlschaft 5 in einem Stauchbereich 15 axial stauchbar, was bedeutet, dass bei einer axial auf den Dämmstoffdübel 1 wirkenden Stauchkraft der Dämmstoffdübel 1 im Stauchbereich 15 axial stärker gestaucht, das heißt axial mehr verkürzt wird, als außerhalb des Stauchbereichs 15. Der Stauchbereich 15 ist ein Axialbereich des Hohlschafts 5, in dem der Hohlschaft 5 die Tangentiallöcher 9 aufweist.
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Außen in seinem Umfang weist der Hohlschaft 5 zudem Nuten 13 auf, die sich - im Ausführungsbeispiel - unter einem Winkel von 45° zu einer Axialebene des Dämmstoffdübels 1 - im Ausführungsbeispiel - jeweils ausgehend von einem Tangentialloch 9 um 90° in einer Umfangsrichtung des Hohlschafts 5 erstrecken. Die Nuten 13 bilden Aussparungen 14, die eine axiale Steifigkeit und damit eine Stauchfestigkeit des Hohlschafts 5 im Bereich der Nuten 13 beziehungsweise Aussparungen 14 zusätzlich verringern, denn an beziehungsweise in den Nuten 13 ist eine Wanddicke des Hohlschafts 5 im Vergleich mit einer Wanddicke des Hohlschafts 5 außerhalb der Nuten 13 oder jedenfalls im Vergleich mit einer Wanddicke des Hohlschafts 5 unmittelbar neben den Nuten 13 verringert, was in 5 zu sehen ist.
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Die Nuten 13 können anders angeordnet sein, sie müssen nicht an den Tangentiallöchern 9 beginnen oder enden und sie müssen sich auch nicht um 90° in der Umfangsrichtung des Hohlschafts 5 erstrecken oder in dem Winkel von 45° zu der Axialebene des Dämmstoffdübels 1 verlaufen. Auch kann der Hohlschaft 5 andere Aussparungen 14 als die Nuten 13 aufweisen, beispielsweise Senkungen oder andere Vertiefungen (nicht dargestellt).
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Erfindungsgemäß wird der Dämmstoffdübel 1 durch Urformen hergestellt. Im Ausführungsbeispiel wird der Dämmstoffdübel 1 durch Spritzgießen aus Kunststoff hergestellt. Ein erfindungsgemäßes Spritzgießwerkzeug, das hier allgemein als Urformwerkzeug 16 bezeichnet wird, ist in 6 dargestellt.
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Das Urformwerkzeug 16 ist an einer Teilungsebene, die die Schnittebene des Dämmstoffdübels 1 in 3 ist, in zwei Werkzeugteile geteilt, die hier als Werkzeughälften 17 bezeichnet werden, auch wenn sie verschieden sein können. Die Teilungsebene des Urformwerkzeugs 16 befindet sich in einer Quermitte der Längsrippen 12 des Dämmstoffdübels 1. Die beiden Werkzeughälften 17 begrenzen einen als Kavität 18 bezeichneten Hohlraum zwischen sich, der eine Negativform des Dämmstoffdübels 1 von außen ist und der beim Urformen beziehungsweise Spritzgießen Außenseiten des Dämmstoffdübels 1 formt.
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An dem hinteren Ende 7 des Dämmstoffdübels 1 mit dem Halteteller 8 ist beziehungsweise wird das Urformwerkzeug 16 von einem Deckel 22 verschlossen, der eine Oberbeziehungsweise Außenseite des Haltetellers 8 und Durchbrüche 23 im Halteteller 8 formt.
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Außer den beiden Werkzeughälften 17 und dem Deckel 22 weist das Urformwerkzeug 16 beziehungsweise Spritzgießwerkzeug einen stiftförmigen oder stabförmigen Werkzeugkern 19 auf, der zum Urformen beziehungsweise Spritzgießen des Dämmstoffdübels 1 koaxial zur Längsachse 4 des Dämmstoffdübels 1 in der Kavität 18 des Urformwerkzeugs 16 angeordnet wird. Der Werkzeugkern 19 formt den Innenraum des Dämmstoffdübels 2 und damit auch das Kernloch 6 im Hohlschaft 5, das sich wie oben beschrieben in den Spreizabschnitt 2 fortsetzen kann. Im Ausführungsbeispiel ist der Werkzeugkern 19 koaxial und starr an dem Deckel 22 angeordnet. Der Werkzeugkern 19 kann aber auch ein separates Teil sein, das zum Urformen beziehungsweise Spritzgießen des Dämmstoffdübels 1 im Urformwerkzeug 16 angeordnet wird.
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In seiner Kavität 18 weist das Urformwerkzeug 16 beziehungsweise weisen die Werkzeughälften 17 Ausformungen auf, die beim Urformen des Dämmstoffdübels 1 die Tangentiallöcher 9 und die Querlöcher 10 formen. Diese die Tangentiallöcher 9 und die Querlöcher 10 formenden Ausformungen in den Werkzeughälften 17 werden hier als Lochformer 20, 21 bezeichnet. Sie weisen die Form der Tangentiallöcher 9 und der Querlöcher 10 auf, wobei die die Tangentiallöcher 9 formenden Lochformer 20 an der Teilungsebene des Urformwerkzeugs 16 enden und tangential am Werkzeugkern 19 anliegen und die die Querlöcher 10 formenden Lochformer 21 am Umfang des Werkzeugkerns 19 enden. Durch ihre Anlage am Werkzeugkern 19 stützen die Lochformer 20, 21 den Werkzeugkern 19 an verschiedenen, in der Längsrichtung zueinander versetzten Stellen radial in der Teilungsebene und senkrecht zur Teilungsebene des Urformwerkzeugs 16 ab. Das stellt eine koaxiale Lage des Werkzeugkerns 19 in der Kavität 18 des Urformwerkzeugs 16 sicher und wirkt einer radialen Verlagerung des Werkzeugkerns 19 durch eine Querbiegung des Werkzeugkerns 19 in radialer Richtung durch eine einseitige Druckbeaufschlagung des Werkzeugkerns 19 beim Urformen, beispielsweise Spritzgießen, durch einen den Werkzeugkern 19 in der Kavität 18 des Urformwerkzeugs 16 ungleichmäßig umfließenden, den Dämmstoffdübel 1 formenden Werkstoff beziehungsweise Kunststoffstoff entgegen.
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Um das Urformwerkzeug 16 nach dem Urformen des Dämmstoffdübels 1 öffnen zu können, sind die Lochformer 20, 21 senkrecht zur Teilungsebene des Urformwerkzeugs 16 angeordnet oder weisen jedenfalls senkrecht auf die Teilungsebene gesehen keine Querschnittsverkleinerung oder Hinterschneidung auf, die ein Entfernen der Werkzeughälften 17 voneinander senkrecht zur Teilungsebene behindern oder verhindern würden.
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Zur erfindungsgemäßen Herstellung des Dämmstoffdübels 1 durch Urformen, im Ausführungsbeispiel durch Spritzgießen aus Kunststoff, wird der Werkzeugkern 19 in die Kavität 18 des Urformwerkzeugs 16 eingebracht und das Urformwerkzeug 16 wird geschlossen, das heißt, seine Werkzeughälften 17 werden in der Teilungsebene des Urformwerkzeugs 16 aneinander anliegend angeordnet.
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Danach wird ein den Dämmstoffdübel 1 formender Kunststoff in fließfähigem Zustand unter Druck in die Kavität 18 des Urformwerkzeugs 16 eingebracht, der den Werkzeugkern 19 umfließt und den Dämmstoffdübel 1 einschließlich seines Kernlochs 6, der Längsrippen 12, der Tangentiallöcher 9 und der Querlöcher 10 formt. Nach einem Erstarren des Kunststoffs wird der Werkzeugkern 19 axial aus dem Dämmstoffdübel 1 und aus dem Urformwerkzeug 16 herausgezogen - im Ausführungsbeispiel zusammen mit dem axialen Abnehmen oder Öffnen des Deckels 22 von den Werkzeughälften 17, das Urformwerkzeug 16 geöffnet und der Dämmstoffdübel 1 manuell oder automatisiert entnommen. Möglich ist auch ein Öffnen des Urformwerkzeugs 16 und ein nachfolgendes axiales Herausziehen des Werkzeugkerns 19 aus dem Dämmstoffdübel 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dämmstoffdübel
- 2
- Spreizabschnitt
- 3
- vorderes Ende
- 4
- Längsachse
- 5
- Hohlschaft
- 6
- Kernloch
- 7
- hinteres Ende
- 8
- Halteteller
- 9
- Tangentialloch
- 10
- Querloch
- 11
- Öffnung
- 12
- Längsrippe
- 13
- Nut
- 14
- Aussparung
- 15
- Stauchbereich
- 16
- Urformwerkzeug
- 17
- Werkzeughälfte
- 18
- Kavität
- 19
- Werkzeugkern
- 20, 21
- Lochformer
- 22
- Deckel
- 23
- Durchbruch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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