DE102022103226A1 - Hydraulische Hinterradbremse für ein lenkergeführtes Fahrzeug sowie Fahrzeug mit der Hinterradbremse - Google Patents

Hydraulische Hinterradbremse für ein lenkergeführtes Fahrzeug sowie Fahrzeug mit der Hinterradbremse Download PDF

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Thomas Rammhofer
Jan Grabenstätter
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Abstract

Es wird eine hydraulische Hinterradbremse 7 für ein lenkergeführtes Fahrzeug 1, mit einem Hinterradbremsnehmer 14, welcher ein Bremssattelgehäuse 16 sowie mindestens einen Bremskolben 21 aufweist, wobei der Bremskolben 22 in einem Bremskolbenraum 20 des Bremssattelgehäuses 16 axial entlang einer Bremskolbenachse 107 verlagerbar aufgenommen ist, mit mindestens einem Bremsbelag 21, wobei bei einer Betätigung der Hinterradbremse 7 eine Betätigungskraft über den Bremskolben 21 auf den Bremsbelag 22 übertragen wird, um eine Hinterradbremskraft 101 an einem Hinterrad 4 des Fahrzeugs 1 zu erzeugen, mit einem Vorderradbremsgeber 15, welcher ein Steuerkolbengehäuse 17 und einen Steuerkolben 26 aufweist, wobei der Steuerkolben 26 in einem Steuerkolbenraum 25 des Steuerkolbengehäuses 17 axial entlang einer Steuerkolbenachse 108 verlagerbar aufgenommen ist, vorgeschlagen, wobei das Bremssattelgehäuse 16 und das Steuerkolbengehäuse 17 fest miteinander verbunden sind, wobei das Bremssattelgehäuse 16 über einen Hebelarm 23 schwenkbar an einer Raddrehachse 106 des Hinterrades 4 gelagert ist und wobei der Steuerkolben 26 an einem Rahmen 2 des Fahrzeugs 1 abgestützt und/oder abstützbar ist, sodass der Steuerkolben 26 bei einer Schwenkbewegung des Bremssattelgehäuses 16 um die Raddrehachse 106 in den Steuerkolbenraum 25 verschoben wird, um eine hydraulische Vorderradbremse 6 zu betätigen und/oder eine Vorderradbremskraft 100 an einem Vorderrad 3 des Fahrzeugs 1 erzeugen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine hydraulische Hinterradbremse für ein lenkergeführtes Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein lenkergeführtes Fahrzeug mit der Hinterradbremse.
  • Es sind sensorbasierte Bremssysteme für Zweiräder bekannt, welche bei einem plötzlichen Abbremsen und dem Fall einer Blockierung des Vorderrads ein Überschlagen des Fahrers über das Vorderrad verhindern sollen. Derartige Bremssysteme sind jedoch aufgrund von hohen kosten und komplizierter Technik für vergleichsweise einfache Fahrzeuge, wie z.B. Fahrräder oder Tretroller, ungeeignet.
  • Beispielsweise offenbart die Druckschrift DE 10 2008 019 469 A1 ein Überschlagschutzsystem für Zweiräder, bestehend aus einer Bremse für das Vorderrad, einem elektrisch betätigbaren Stellglied für die Bremse sowie einer Signalverarbeitungseinheit, welche Eingangssignale von Sensoren verknüpft und das Stellglied für die Bremse derart ansteuert, dass der Überschlag über den Lenker verhindert wird. Hierzu wird zur Erkennung eines auf Grund abhebender Hinterachse beginnenden Überschlags die Winkelbewegung (Nickbewegung) des Zweirads um die quer zur Fahrrichtung liegende Drehachse, insbesondere der Drehwinkel, der Neigungswinkel in Bezug auf die Schwerkraft, die Drehwinkelgeschwindigkeit (Drehrate) und/oder die Drehwinkelbeschleunigung als Eingangssignal der Signalverarbeitungseinheit zugeführt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische Hinterradbremse vorzuschlagen, welche sich durch einen verbessertes Bremsverhalten eines lenkergeführten Fahrzeugs auszeichnet.
  • Diese Aufgabe wird durch eine Hinterradbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
  • Gegenstand der Erfindung ist eine hydraulische Hinterradbremse, welche für ein lenkergeführtes Fahrzeug ausgebildet und/oder geeignet ist. Die Hinterradbremse ist insbesondere zur Erzeugung eines Bremsmoments und zum Abbremsen des Hinterrads des Fahrzeugs ausgebildet.
  • Die hydraulische Hinterradbremse weist mindestens oder genau einen Hinterradbremsnehmer auf. Insbesondere dient der Hinterradbremsnehmer zur Übertragung einer Hinterradbremskraft auf ein Hinterrad, vorzugsweise eine Bremsscheibe des Hinterrades. Die Hinterradbremskraft bzw. das Bremsmoment an dem Hinterrad resultiert aus der hydraulischen Betätigungskraft sowie einem Massenschwerpunkt des Fahrers. Vereinfacht ausgedrückt, wird die Hinterradbremskraft bzw. das Bremsmoment umso größer je weiter hinten sich der Massenschwerpunkt befindet, da das Hinterrad mehr Kraft auf den Boden übertragen kann. Entsprechend nimmt die Hinterradbremskraft bzw. das Bremsmoment ab, je weiter vorne sich der Massenschwerpunkt befindet. Der Hinterradbremsnehmer steht insbesondere mit einem Hinterradbremsgeber, insbesondere einem am Lenker des Fahrzeugs befestigten Hinterradbremshebel, über eine hydraulische Strecke in Wirkverbindung.
  • Der Hinterradbremsnehmer weist ein Bremssattelgehäuse mit ein oder mehreren, vorzugsweise zwei, Bremskolbenräumen auf. Der mindestens eine Bremskolbenraum ist insbesondere als ein mit einem Fluid, insbesondere einer hydraulischen Flüssigkeit, befüllter und/oder befüllbarer Druckraum zu verstehen, welcher hydraulisch mit dem Hinterradbremsgeber verbunden ist.
  • Der Hinterradbremsnehmer weist ein oder mehrere, vorzugsweise zwei Bremskolben auf. Der mindestens eine Bremskolben ist in dem mindestens einen Bremskolbenraum des Bremssattelgehäuses axial entlang einer Bremskolbenachse verlagerbar aufgenommen. Vorzugsweise sind jeweils zwei Bremskolben koaxial in Bezug auf eine gemeinsame Bremskolbenachse einander gegenüberliegend und/oder beidseitig der Bremsscheibe in jeweils einem Bremskolbenraum aufgenommen. Bei einer Betätigung des Hinterradbremsgebers wird eine Fluidsäule über die hydraulische Strecke in Richtung des Bremskolbenraums verschoben, wodurch der Bremskolben in axialer Richtung in Bezug auf die Bremskolbenachse verschoben wird. Vorzugsweise ist die Bremskolbenachse parallel und/oder gleichgerichtet zu einer Raddrehachse des Hinterrades angeordnet.
  • Die Hinterradbremse weist ein oder mehrere, vorzugsweise zwei Bremsbeläge auf. Insbesondere ist der Bremsbelag zur Erzeugung einer Hinterradbremskraft bzw. eines Bremsmoments in einen Reibkontakt mit der Bremsscheibe des Hinterrades bringbar. Insbesondere ist die Hinterradbremskraft als eine tangentiale Reibkraft zu verstehen, welche zwischen Bremsbelag und der Bremsscheibe am Hinterrad wirkt. Hierzu ist der Bremsbelag mit dem Bremskolben wirkverbunden und/oder in axialer Richtung in Bezug auf die Bremskolbenachse an dem Bremsbelag abgestützt, wobei bei einer Betätigung der Hinterradbremse, insbesondere des Hinterradbremsgebers eine hydraulische Betätigungskraft über den Bremskolben auf den zugehörigen Bremsbelag übertragen wird. Insbesondere wird der Bremsbelag bei einer Beaufschlagung durch den Bremskolben axial in Bezug auf die Bremskolbenachse in Richtung der Bremsscheibe bewegt bzw. mit dieser in Reibkontakt gebracht. Der Bremsbelag kann dabei mit einem Reibmittel versehen sein, welches einen Verschleißpartner zu der Bremsscheibe bildet und auf einer Trägerplatte aufgebracht ist.
  • Die Hinterradbremse weist einen Vorderradbremsgeber auf. Insbesondere dient der Vorderradbremsgeber zur Erzeugung einer Vorderradbremskraft für ein Vorderrad des Fahrzeugs. Der Vorderradbremsgeber steht hierzu mit einem Vorderradbremsnehmer über eine hydraulische Strecke in Wirkverbindung. Der Vorderradbremsgeber weist ein Steuerkolbengehäuse und einen Steuerkolben auf, wobei der Steuerkolben in einem Steuerkolbenraum des Steuerkolbengehäuses axial entlang einer Steuerkolbenachse verlagerbar aufgenommen ist. Das Bremssattelgehäuse und das Steuerkolbengehäuse sind gemeinsam an dem Hinterrad bzw. einem Hinterbau des Fahrzeugs angeordnet.
  • Der Steuerkolbenraum ist insbesondere als ein weiterer mit einem Fluid, insbesondere einer hydraulischen Flüssigkeit, befüllter und/oder befüllbarer Druckraum zu verstehen, welcher hydraulisch mit dem Vorderradbremsnehmer verbunden ist. Der Bremskolbenraum und der Steuerkolbenraum sind hydraulisch voneinander getrennt und/oder separat zueinander ausgebildet. Insbesondere ist die Steuerkolbenachse tangential zu der Bremsscheibe und/oder quer zu der Bremskolbenachse und/oder der Raddrehachse orientiert. Der Vorderradbremsgeber bildet somit einen Bestandteil der Hinterradbremse und ist nicht per Hand betätigbar. Optional kann das Fahrzeug einen Vorderradbremshebel als weiteren Vorderradbremsgeber zur manuellen Betätigung der Vorderradbremse aufweisen.
  • Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass das Bremssattelgehäuse und das Steuerkolbengehäuse fest miteinander verbunden sind. Prinzipiell können das Bremssattelgehäuse und das Steuerkolbengehäuse als zwei separate Gehäuse ausgebildet sein, welche formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Vorzugsweise sind das Bremssattelgehäuse und das Steuerkolbengehäuse aus einem gemeinsamen Materialabschnitt, z.B. aus einem Guss, gefertigt.
  • Erfindungsgemäß ist das Bremssattelgehäuse über einen Hebelarm schwenkbar an der Raddrehachse des Hinterrades gelagert. Insbesondere ist die Bremsscheibe koaxial und/oder konzentrisch zur Raddrehachse angeordnet. Anders formuliert entspricht der Drehpunkt des Hebelarms dem Drehpunkt der Bremsscheibe. Der Hebelarm erstreckt sich dabei in radialer Richtung in Bezug auf die Raddrehachse, wobei an einem Hebelende das Bremssattelgehäuse angeordnet ist und an dem anderen Hebelende der Hebelarm an der Raddrehachse schwenkbar abgestützt ist.
  • Erfindungsgemäß ist der Steuerkolben in Umfangsrichtung des Hinterrades an einem Rahmen des Fahrzeugs abgestützt und/oder abstützbar, sodass der Steuerkolben bei einer Schwenkbewegung des Hebelarms in den Steuerkolbenraum verschoben wird, um eine hydraulische Vorderradbremse zu betätigen und/oder eine Vorderradbremskraft an einem Vorderrad des Fahrzeugs zu erzeugen. Prinzipiell kann der Steuerkolben unmittelbar an dem Rahmen des Fahrzeugs abgestützt sein. Bevorzugt jedoch ist der Steuerkolben in Umfangsrichtung des Hinterrades an einem rahmenfesten Halter, insbesondere ein Halteblech, abgestützt. Insbesondere bedeutet rahmenfest, dass der Halter an dem Rahmen des Fahrzeugs befestigt bzw. fixiert ist. Das Bremssattelgehäuse und das Steuerkolbengehäuse sind vorzugsweise unter Einwirkung der Hinterradbremskraft relativ zu der Bremsscheibe bzw. dem Rahmen bewegbar, wobei der Vorderradbremsgeber basierend auf einer Relativbewegung zwischen Steuerkolben und Steuerkolbengehäuse die Vorderradbremse betätigt und/oder die Vorderradbremskraft am Vorderrad erzeugt. Im Speziellen werden das Steuerkolbengehäuse und das Bremssattelgehäuse im betätigten Zustand des Hinterradbremsgebers aufgrund des Reibschlusses mit der Bremsscheibe in einer Drehrichtung des Hinterrades mitgenommen, wodurch der Steuerkolben in axialer Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse relativ zu dem Steuerkolbengehäuse in den Steuerkolbenraum verschoben wird. Im Speziellen wird eine Rotationsbewegung des Bremssattelgehäuses um die Raddrehachse in eine Axialbewegung des Steuerkolbens entlang der Steuerkolbenachse umgewandelt. Vereinfacht ausgedrückt, wird bei einer Betätigung der Hinterradbremse zugleich die Vorderradbremse betätigt.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass im Stand der Technik zwei getrennte und damit voneinander unabhängige Bremsanlagen zum Abbremsen eines lenkergesteuerten Fahrzeugs betätigt werden müssen. Der Fahrer muss dabei die beiden Bremsanlagen koordinieren und die Bremskraft entsprechend dosieren. Elektrische Antriebe ermöglichen dabei große Beschleunigungen, wodurch die Anforderungen an das Leistungsvermögen der Bremsanalage steigen. Mit zunehmender Verzögerung des Vorderrades entsteht ein steigendes Bremsmoment am Vorderrad, welches im Extremfall zu einem Überschlag des Fahrzeugs führen kann. Um einen Überschlag zu vermeiden, nutzen Fahrer häufig die Performance der Vorderradbremse nicht aus, woraus ein längerer Bremsweg resultiert.
  • Durch die selbsttätige Betätigung der Vorderradbremse bei einer Betätigung der Hinterradbremse kann eine Unterstützung des Fahrers zur Erzielung einer bestmöglichen Verzögerung bzw. Bremswegs bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos eines Überschlags in einfacher Weise realisiert werden. Durch das um die Raddrehachse schwenkbar gelagerte Bremssattelgehäuse kann das am Hinterrad eingeleitete Bremsmoment in einfacher Weise sensiert und ein entsprechend zugehöriges Bremsmoment am Vorderrad erzeugt werden. Der Fahrer muss sich also nicht mehr selbst um die Bremskraftverteilung kümmern, wodurch der Fahrkomfort und die Fahrsicherheit deutlich gesteigert werden können.
  • In einer konkreten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Hebelarm bei einer Betätigung des Hinterradbremsnehmers in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft um die Raddrehachse verschwenkt wird und zugleich das Steuerkolbengehäuse relativ zu dem Steuerkolben entlang der Steuerkolbenachse verschoben wird, um in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft die Vorderradbremse zu betätigen und/oder die Vorderradbremskraft zu erzeugen. Insbesondere wird das Bremssattelgehäuse aufgrund des Reibschlusses mit der Bremsscheibe in einer Drehrichtung des Hinterrades mitgenommen und dabei über den Hebelarm um die Raddrehachse des Hinterrades verschwenkt. Vereinfacht ausgedrückt, wird der Hebelarm umso stärker verschwenkt je höher die Hinterradbremskraft bzw. das Bremsmoment an dem Hinterrad ist. Somit ist die axiale Bewegung des Steuerkolbengehäuses relativ zu dem Steuerkolben abhängig von der Hinterradbremskraft bzw. des Bremsmoments. Vorzugsweise wirkt eine Rückstellkraft der Schwenkbewegung des Hebelarms bei einem Bremsvorgang entgegen, wobei im unbelasteten Zustand das Steuerkolbengehäuse und der Steuerkolben aufgrund der einwirkenden Rückstellkraft selbsttätig in eine Grundstellung zurückgestellt werden. Bevorzugt ist die Vorderradbremse in der Grundstellung geöffnet bzw. unbetätigt. Somit wird eine Hinterradbremse vorgeschlagen, welche die Vorderradbremse bei einer Betätigung der Hinterradbremse in einfacher Weise in Abhängigkeit des Bremsmoments am Hinterrad betätigt.
  • In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Vorderradbremsgeber eine Rückstellfeder aufweist, welche zur Erzeugung der Rückstellkraft ausgebildet und/oder geeignet ist. Das Steuerkolbengehäuse ist in Umfangsrichtung über die Rückstellfeder an dem Rahmen, insbesondere dem Halter, im Speziellen dem Halteblech abgestützt und/oder abstützbar. Insbesondere ist die Rückstellfeder als eine Druckfeder, insbesondere eine Schraubendruckfeder ausgebildet. Die Rückstellfeder ist vorzugsweise in Bezug auf die Steuerkolbenachse koaxial und/oder konzentrisch zu dem Steuerkolben angeordnet. Die Rückstellfeder kann sich somit in axialer Richtung einerseits an dem Rahmen bzw. dem Halter und andererseits an dem Steuerkolbengehäuse abstützen. Hierzu weist der Rahmen bzw. der Halter bevorzugt einen Stützabschnitt zur Abstützung der Rückstellfeder und/oder des Steuerkolbens auf, welcher sich im Wesentlichen in einer Radialebene der Steuerkolbenachse und/oder in radialer Richtung der Raddrehachse erstreckt. Bei einem Abheben des Hinterrades nimmt die Hinterradbremskraft an dem Hinterrad ab, wobei die von der Hinterradbremskraft abhängige Vorderradbremskraft durch das Zurückstellen des Steuerkolbengehäuses über die Rückstellfeder reduziert wird und ein Überschlag des Fahrrads verhindert wird. Insbesondere ist die auf das Hinterrad einwirkende Radaufstandskraft bei einem Verlust des Bodenkontakts gleich Null, sodass die an dem Hinterrad wirkende Hinterradbremskraft eine Veränderung erfährt. Hebt das Hinterrad beispielsweise bei einem drohenden Überschlag vom Boden ab, wird die Hinterradbremse, insbesondere der Steuerkolben, entlastet, wobei der Steuerkolben durch die einwirkende Rückstellkraft relativ zu dem Steuerkolbengehäuse selbsttätig in die Grundstellung zurückgestellt wird. Die Vorderradbremse wird dabei geöffnet, sodass ein mögliches Blockieren des Vorderrads verhindert und/oder die Vorderradbremskraft reduziert wird. Es wird somit in einfacher Weise ein mechanischer Überschlagschutz für das Fahrzeug realisiert.
  • In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, dass die Hinterradbremse, insbesondere der Rahmen oder der Halter, einen Endanschlag für den Hebelarm aufweist, wobei der Hebelarm in Richtung des Endanschlags durch die Rückstellkraft beaufschlagt ist. Insbesondere ist der Hebelarm im unbelasteten Zustand, vorzugsweise in der Grundstellung, an dem Endanschlag abgestützt, wobei die auf den Steuerkolben einwirkende Rückstellkraft über den Endanschlag auf den Fahrzeugrahmen abgeleitet wird. Insbesondere ist der Hebelarm somit um die Raddrehachse zwischen dem Endanschlag und dem Stützabschnitt begrenzt verschwenkbar. Es wird somit eine Hinterradbremse vorgeschlagen, welche sich durch eine hohe Funktionssicherheit sowie eine kompakte Bauform auszeichnet.
  • In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Hinterradbremse einen weiteren Hinterradbremsnehmer aufweist. Bei einer Betätigung der Hinterradbremse wird die Hinterradbremskraft durch den weiteren Hinterradbremsnehmer an dem Hinterrad des Fahrzeugs erzeugt oder miterzeugt, wobei der Hinterradbremsnehmer und der weitere Hinterradbremsnehmer unabhängig voneinander durch jeweils einen separaten Hinterradbremsgeber betätigbar sind. Insbesondere sind die beiden Hinterradbremsnehmer über jeweils eine hydraulische Strecke mit dem jeweils zugehörigen Hinterradbremsgeber verbunden. Vorzugsweise sind die Hinterradbremsgeber durch jeweils einen am Lenker des Fahrzeugs befestigten Hinterradbremshebel gebildet. Die Vorderradbremse kann dabei ausschließlich durch den Vorderradbremsgeber, insbesondere den Steuerkolben, der Hinterradbremse betätigt werden. Durch die unabhängige Betätigung der beiden Hinterradbremsnehmer, wird ein Bremssystem vorgeschlagen, welches redundant aufgebaut ist. Da das Hinterrad von zwei Hinterradbremsnehmern abgebremst wird, halbiert sich zudem die aufzubringende Betätigungskraft (Handkraft) der Hinterradbremsgeber.
  • In einer ersten konkreten Umsetzung ist vorgesehen, dass der weitere Hinterradbremsnehmer ein weiteres Bremssattelgehäuse sowie einen weiteren Bremskolben aufweist, wobei der weitere Bremskolben in einem weiteren Bremskolbenraum des weiteren Bremssattelgehäuses axial entlang einer zu der Bremskolbenachse achsparallel ausgerichteten weiteren Bremskolbenachse verlagerbar aufgenommen ist. Insbesondere sind der Hinterradbremsnehmer und der weitere Hinterradbremsnehmer baugleich ausgebildet. Vorzugsweise sind das Bremssattelgehäuse und das weitere Bremssattelgehäuse fest miteinander verbunden. Im Speziellen sind zumindest die beiden Bremssattelgehäuse aus einem gemeinsamen Materialabschnitt gefertigt. Bevorzugt sind die beiden Bremskolbenräume hydraulisch voneinander getrennt. Die beiden Bremssattelgehäuse weisen dabei jeweils einen Bremsgeberanschluss zum hydraulischen Anschluss der Bremskolbenräume an den jeweils zugehörigen Bremsgeber auf. Es wird somit eine Hinterradbremse vorgeschlagen, welche zwei unabhängig voneinander betätigbare Bremskolben besitzt und sich durch einen besonders kostengünstigen und einfachen Aufbau auszeichnet.
  • In einer alternativen Umsetzung ist vorgesehen, dass der Hinterradbremsnehmer einen Bremskraftverteiler aufweist. Der Bremskraftverteiler dient dazu, eine beim Bremsvorgang erzeugte Betätigungskraft auf den mindestens einen Hinterradbremsnehmer und den Vorderradbremsgeber zu verteilen. Hierzu weist der Bremskraftverteiler einen mit dem Vorderradbremsgeber und dem Hinterradbremsnehmer zusammenwirkenden ersten und zweiten Geberkolben auf, welche unabhängig voneinander durch jeweils einen separaten Hinterradbremsgeber betätigbar sind. Vorzugsweise sind die beiden Geberkolben koaxial und/oder konzentrische zueinander in einem Gehäuse des Bremskraftverteilers in zwei voneinander getrennten Geberkolbenräume aufgenommen. Vorzugsweise weist das Gehäuse zwei Bremsgeberanschlüsse zum hydraulischen Anschluss der Geberkolbenräume an den jeweils zugehörigen Hinterradbremsgeber auf. Beim Bremsvorgang betätigt somit der eine Hinterradbremsgeber den ersten Geberkolben und der andere Hinterradbremsgeber den zweiten Geberkolben. Hierbei entscheidet der Bremskraftverteiler welcher Betrag der Betätigungskraft auf den Vorderradbremsgeber und den Hinterradbremsnehmer übertragen wird. Es wird somit eine Hinterradbremse vorgeschlagen, welche sich durch eine optimierte Bremskraftverteilung auszeichnet und zugleich einen redundanten Aufbau aufweist.
  • In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Bremskraftverteiler einen ersten und einen zweiten Nehmerkolben aufweist. Vorzugsweise sind die beiden Nehmerkolben koaxial und/oder konzentrische zueinander in dem Gehäuse des Bremskraftverteilers in zwei voneinander getrennten Nehmerkolbenräumen aufgenommen. Der erste Nehmerkolben steht dabei hydraulisch mit dem Vorderradbremsgeber in Wirkverbindung und der zweite Nehmerkolben steht dabei hydraulisch mit dem Hinterradbremsnehmer in Wirkverbindung. Dies bedeutet, dass bei einer axialen Verlagerung des ersten Nehmerkolbens der Vorderradbremsgeber betätigt wird und bei einer axialen Verlagerung des zweiten Nehmerkolbens der Hinterradbremsnehmer betätigt wird. Hierzu sind der erste und der zweite Geberkolben über eine gemeinsame Zwischenscheibe an dem ersten und dem zweiten Nehmerkolben abgestützt. Insbesondere sind die beiden Nehmerkolben somit gemeinsam durch den ersten und/oder den zweiten Geberkolben über die Zwischenscheibe betätigbar. Bei einer Betätigung der beiden Hinterradbremsgeber drücken somit die beiden Geberkolben gemeinsam auf die Zwischenscheibe, wodurch die beiden Nehmerkolben axial verlagert werden. Vorteilhafterweise besitzen beide Geberkolben die gleiche Kolbenfläche. Der Bremsvorgang könnte auch mit der doppelten Betätigungskraft (Handkraft) von einem der beiden Hinterradbremsgeber alleine durchgeführt werden, da die beiden Geberkolben unabhängig voneinander verlagerbar an der Zwischenscheibe abgestützt sind. Besonders bevorzugt sind die beiden Geberkolben, die beiden Nehmerkolben sowie die Zwischenscheibe koaxial in Bezug auf eine gemeinsame Hauptachse in dem Gehäuse des Bremskraftverteilers angeordnet. Es wird somit ein Bremskraftverteiler vorgeschlagen, welcher sich durch eine besonders kompakte Bauform sowie eine einfache Betätigung auszeichnet.
  • In einer weiteren Konkretisierung ist vorgesehen, dass zwischen dem ersten Nehmerkolben und der Zwischenscheibe eine Federeinrichtung angeordnet ist. Aufgrund der Federeinrichtung wird der erste Nehmerkolben verzögert zu dem zweiten Nehmerkolben betätigt. Die Federeinrichtung kann dabei durch ein oder mehrere Tellerfedern gebildet sein, welche koaxial zur Hauptachse zwischen dem ersten Nehmerkolben und der Zwischenscheibe angeordnet sind. Das System ist so ausgelegt, dass die durch den ersten Nehmerkolben erzeugte Betätigungskraft nicht ausreicht, um das Vorderrad zu blockieren. Um die volle Vorderradbremskraft zu erzeugen wird der Steuerkolben beim Bremsvorgang in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft axial verlagert, sodass neben der vom ersten Nehmerkolben erzeugten Betätigungskraft eine zusätzliche Betätigungskraft durch den Steuerkolben erzeugt wird. Hierzu stehen der Steuerkolbenraum sowie der erste Nehmerkolbenraum hydraulisch miteinander in Wirkverbindung bzw. sind strömungstechnisch miteinander verbunden. Bei komplettem Ausfall der Hinterradbremse kann mit dem ersten Nehmerkolben die Vorderradbremse zumindest teilweise betätigt werden, sodass ein Abbremsen des Fahrzeugs weiterhin sichergestellt werden kann.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit der hydraulischen Hinterradbremse, wie diese bereits zuvor beschrieben wurde. Insbesondere weist das Fahrzeug mindestens einen Hinterradbremsgeber zur Betätigung der Hinterradbremse auf, wobei die Vorderradbremse bei einer Betätigung des Hinterradbremsgebers mitbetätigt wird. Optional kann das Fahrzeug jedoch auch einen Vorderradbremsgeber aufweisen, welcher zur separaten Betätigung der Vorderradbremse mit dieser hydraulisch verbunden ist. Die Vorderradbremse kann als eine Festsattelscheibenbremse ausgebildet sein. Alternativ kann die Vorderradbremse jedoch auch als eine konzentrische Radbremse (CBC-Bremse) ausgebildet sein.
  • Das Fahrzeug kann insbesondere mit Muskelkraft, mit elektrischem Antrieb oder einer Kombination von beiden betrieben werden. Bevorzugt ist das Fahrzeug als ein einspuriges oder alternativ als ein mehrspuriges Fahrzeug ausgebildet. Bevorzugt ist das Fahrzeug als ein Fahrrad, insbesondere ein Elektrofahrrad, im Speziellen ein Pedelec oder E-Bike, ausgebildet. Alternativ kann das Fahrzeug jedoch auch als ein Elektrokleinstfahrzeug ausgebildet sein. Insbesondere sind darunter elektrisch betriebene Fahrzeuge mit oder ohne Sitz zu verstehen. Beispielsweise kann das Fahrzeug als ein Elektromotorrad, Elektrotretroller, z.B. E-Scooter, oder dergleichen ausgebildet sein.
  • Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie der beigefügten Figuren diese zeigen:
    • 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer durch eine Hinterradbremse betätigbaren Vorderradbremse als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
    • 2 eine Schnittdarstellung der Hinterradbremse in einer Einbausituation;
    • 3 eine Schnittdarstellung der Hinterradbremse in einer alternativen Ausführung;
    • 4 eine Schnittdarstellung der Hinterradbremse in einer weiteren alternativen Ausführung.
  • Einander entsprechende oder gleiche Teile, Komponenten sind mit einander entsprechenden oder gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 zeigt in einer stark vereinfachten Darstellung ein muskelkraftbetriebenes Fahrzeug 1. Das Fahrzeug 1 ist als ein Fahrrad ausgebildet, welches im Wesentlichen aus einem Rahmen 2 sowie einem Vorderrad 3 und einem Hinterrad 4 gebildet ist. Dabei ist das Vorderrad 2 über einen Lenker 5 schwenkbeweglich mit dem Rahmen 4 verbunden, sodass das Vorderrad 2 zur Lenkung des Fahrzeugs 1 über den Lenker 5 verschwenkt werden kann.
  • Das Fahrzeug 1 weist eine Vorderradbremse 6 auf, welche zur Übertragung einer Vorderradbremskraft 100 auf das Vorderrad 3 dient. Die Vorderradbremse 6 ist beispielsweise als eine Reibbremse ausgebildet, welche das Vorderrad 3 bei einer Betätigung durch Reibung abbremst. Beispielsweise kann die Vorderradbremse 6 als eine hydraulische Scheibenbremse ausgebildet sein.
  • Weiterhin weist das Fahrzeug 1 eine Hinterradbremse 7 auf, welche zur Übertragung einer Hinterradbremskraft 101 auf das Hinterrad 4 dient. Die Hinterradbremse 7 ist beispielsweise als eine weitere Reibbremse ausgebildet, welche das Hinterrad 4 bei einer Betätigung durch Reibung abbremst. Beispielsweise kann die Hinterradbremse 7 als eine weitere hydraulische Scheibenbremse ausgebildet sein.
  • Zur Betätigung der Hinterradbremse 7 weist das Fahrzeug 1 einen Hinterradbremsgeber 8 in Form eines Hinterradbremshebels auf, welcher zur manuellen Betätigung der Hinterradbremse 7 durch einen Fahrer des Fahrzeugs 1 dient. Der Hinterradbremsgeber 8 ist hierzu an dem Lenker 5 angeordnet, wobei der Hinterradbremshebel zum Abbremsen des Fahrzeugs 1 mit einer durch den Fahrer aufgebrachten Handkraft beaufschlagt werden kann. Über eine Hydraulikleitung 9 ist der Hinterradbremsgeber 8 mit der Hinterradbremse 7 hydraulisch verbunden.
  • Das Fahrrad 1 weist einen Massenschwerpunkt 102 auf, welcher abhängig von der Position des Fahrers, nicht dargestellt, in der Ebene nach vorne in Richtung des Vorderrads 3 oder nach hinten in Richtung des Hinterrades 4 verlagert werden kann. Eine im Massenschwerpunkt 102 angreifende Gewichtskraft 103 teilt sich auf das Vorderrad 3 und Hinterrad 4 auf, wo entsprechend eine vordere und eine hintere Radaufstandskraft 104, 105 als Gegenkraft durch die Fahrbahn auf das Vorderrad 3 bzw. das Hinterrad 4 aufgebracht wird.
  • Bei einer Betätigung des Hinterradbremsgebers 8 wird die Hinterradbremskraft 101 an dem Hinterrad 4 erzeugt, wobei das dadurch erzeugte Bremsmoment von dem Massenschwerpunkt 102 des Fahrers sowie der einwirkenden Hinterradbremskraft 101 abhängig ist. Je weiter hinten sich der Massenschwerpunkt 102 befindet, desto höher wird die hintere Radaufstandskraft 105 und somit das Bremsmoment an dem Hinterrad 4, da das Hinterrad 4 mehr Kraft auf den Boden übertragen kann. Bei einer Verschiebung des Massenschwerpunktes 102 nach vorne, wird das Bremsmoment an dem Hinterrad 4 bzw. die Hinterradbremskraft 101 verringert und zugleich das Bremsmoment an dem Vorderrad 3 bzw. die Vorderradbremskraft 100 erhöht. Dabei kann im schlimmsten Fall die Vorderradbremskraft an dem Vorderrad 3 derart erhöht sein, dass ein Überschlag des Fahrrads 1 um das Vorderrad 3 entstehen kann.
  • Es wird daher eine Hinterradbremse 7 vorgeschlagen, welche über eine weitere Hydraulikleitung 10 mit der Vorderradbremse 6 in Wirkverbindung steht. Dabei wird die Vorderradbremse 6 bei einer Betätigung der Hinterradbremse 7 mitbetätigt, wobei in Abhängigkeit des Bremsmoments an dem Hinterrad 4 bzw. in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft 101 ein reguliertes Bremsmoment an dem Vorderrad 3 bzw. die Vorderradbremskraft 100 erzeugt wird. Insbesondere muss bei einer Verlagerung des Massenschwerpunktes 102 in Richtung des Vorderrads 3 die Vorderradbremskraft 100 abfallen, um ein Überschlagen des Fahrers über das Rad zu verhindern.
  • Optional kann das Fahrzeug 1 einen weiteren Hinterradbremsgeber 11 in Form eines weiteren Hinterradbremshebels aufweisen, welcher zur manuellen Betätigung der Hinterradbremse 7 durch einen Fahrer des Fahrzeugs 1 dient. Über eine weitere Hydraulikleitung 12 ist der Hinterradbremsgeber 8 mit der Hinterradbremse 7 hydraulisch verbunden. Die beiden Hinterradbremsgeber 8, 11 sind unabhängig voneinander betätigbar. Hierdurch ist das komplette Bremssystem inklusive der Bremsbeläge redundant aufgebaut.
  • 2 zeigt die Hinterradbremse 7 für das Fahrzeug 1 in einer Schnittdarstellung. Das Fahrzeug 1 weist eine Bremsscheibe 13 auf, wobei die Bremsscheibe 13 drehfest mit dem Hinterrad 4, wie in 1 gezeigt, verbunden ist. Die Bremsscheibe 13 und das Hinterrad 4 rotieren gemeinsam um eine Raddrehachse 106.
  • Die Hinterradbremse 7 weist einen mit der Bremsscheibe 13 in Wirkverbindung stehenden Hinterradbremsnehmer 14 zur Erzeugung der Hinterradbremskraft 101 auf, welcher über die Hydraulikleitung 9 mit dem Hinterradbremsgeber 8 hydraulisch verbunden ist. Weiterhin weist die Hinterradbremse 7 einen mit der Vorderradbremse 6, insbesondere einem Vorderradbremsnehmer, in Wirkverbindung stehenden Vorderradbremsgeber 15 auf, welcher über die weitere Hydraulikleitung 10 mit der Vorderradbremse 6 hydraulisch verbunden ist.
  • Der Hinterradbremsnehmer 14 weist ein Bremssattelgehäuse 16 und der Vorderradbremsgeber 15 weist ein Steuerkolbengehäuse 17 auf, wobei das Bremssattelgehäuse 16 und das Steuerkolbengehäuse 17 fest miteinander verbunden sind. Das Bremssattelgehäuse 16 und das Steuerkolbengehäuse 17 sind einstückig, z.B. aus einem Guss, gefertigt. Beispielsweise umgreift das Bremssattelgehäuse 16 die Bremsscheibe 13 beidseitig.
  • Das Bremssattelgehäuse 16 weist einen Bremsgeberanschluss 18 zum hydraulischen Anschluss des Hinterradbremsgebers 8 auf und das Steuerkolbengehäuse 17 weist einen Bremsnehmeranschluss 19 zum hydraulischen Anschluss der Vorderradbremse 6, insbesondere des Vorderradbremsnehmers, auf. Die beiden Anschlüsse 18, 19 dienen zum Anschluss der Hydraulikleitungen 9, 10.
  • Das Bremssattelgehäuse 16 weist zwei koaxial in Bezug auf eine Bremskolbenachse 107 angeordnete Bremskolbenräume 20 auf, welche koaxial zur Bremskolbenachse 107 einander gegenüberliegend in dem Bremssattelgehäuse 16 angeordnet sind. Die beiden Bremskolbenräume 20 sind jeweils als ein zylindrischer Hohlraum ausgebildet, welcher mit einer Hydraulikflüssigkeit, z.B. Bremsflüssigkeit, ein Hydrauliköl oder dergleichen, befüllt ist. Der Bremsgeberanschluss 18 ist hydraulisch mit den beiden Bremskolbenräumen 20 verbunden, wobei die Hydraulikleitung 9 an den Bremsgeberanschluss 18 angeschlossen ist und die beiden Bremskolbenräume 20 fluidtechnisch mit dem Hinterradbremsgeber 8 verbindet.
  • Der Hinterradbremsnehmer 14 weist je Bremskolbenraum 20 jeweils einen Bremskolben 21 auf, welche in dem jeweils zugehörigen Bremskolbenraum 20 angeordnet sind und diesen in axialer Richtung in Bezug auf die Bremskolbenachse 107 begrenzen. Die beiden Bremskolben 21 sind jeweils als ein Zylinderkolben ausgebildet, welche dichtend, z.B. über eine Vierkantdichtung, in dem jeweils zugehörigen Bremskolbenraum 20 aufgenommen sind. Die beiden Bremskolben 21 sind dabei in dem jeweiligen Bremskolbenraum 20 verschiebbar aufgenommen, wobei die Bremskolben 21 bei einer Erhöhung eines Fluiddrucks in dem Bremskolbenraum 20 in axialer Richtung in Bezug auf die Bremskolbenachse 107 jeweils mit einer hydraulischen Betätigungskraft beaufschlagt werden.
  • Der Hinterradbremsnehmer 14 weist zwei Bremsbeläge 22, hier nur schematisch angedeutet, auf, welche jeweils durch einen Bremskolben 21 in Richtung der Bremsscheibe 13 mit der hydraulischen Betätigungskraft beaufschlagbar sind. Die Bremskolbenachse 107 ist achsparallel zu der Raddrehachse 106 ausgerichtet, wobei die beiden Bremskolben 21 den jeweils zugehörigen Bremsbelag 22 in axialer Richtung in Bezug auf die Bremskolbenachse 107 in Reibkontakt mit der Bremsscheibe 13 bringen, um die Betätigungskraft zur Erzeugung der Hinterradbremskraft 101 beidseitig auf die Bremsscheibe 13 aufzubringen.
  • Das Bremssattelgehäuse 16 weist einen Hebelarm 23 auf, über welchen das Bremssattelgehäuse 16 und das Steuerkolbengehäuse 17 schwenkbar um die Raddrehachse 106 an dem Rahmen 2, insbesondere dem Hinterbau, des Fahrzeugs 1 abgestützt sind. Der Hebelarm 23 erstreckt sich hierzu in radialer Richtung zur Raddrehachse 106, wobei der Hebelarm 23 mit einem Hebelende schwenkbar an der Raddrehachse 106 gelagert ist und mit dem anderen Hebelende an dem Bremssattelgehäuse 16 befestigt ist. Der Hebelarm 23 weist hierzu endseitig ein Lagerauge 24 auf, über welches der Hebelarm 23 schwenkbar an der Raddrehachse 106, insbesondere einer Radnabe, des Hinterrades 4 gelagert ist. Das Lagerauge 24 ist zu einer Seite geöffnet ausgeführt, sodass der Hebelarm 23 besonders einfach durch Aufstecken an der Raddrehachse 106 montiert werden kann. Der Hebelarm 23 kann mit dem Bremssattelgehäuse 16 einstückig, z.B. aus einem Guss, gefertigt sein.
  • Das Steuerkolbengehäuse 17 weist einen Steuerkolbenraum 25 auf, welcher als ein zylindrischer Hohlraum ausgebildet ist und mit der Hydraulikflüssigkeit befüllt ist. Der Steuerkolbenraum 25 ist in axialer Richtung in Bezug auf eine Steuerkolbenachse 108 einseitig geöffnet. Die Steuerkolbenachse 108 ist quer zu der Bremskolbenachse 107 und/oder der Raddrehachse 106 ausgerichtet. Der Bremsnehmeranschluss 19 ist hydraulisch mit dem Steuerkolbenraum 25 verbunden, wobei die weitere Hydraulikleitung 10 an den Bremsnehmeranschluss 19 angeschlossen ist und den Steuerkolbenraum 25 fluidtechnisch mit der Vorderradbremse 6 verbindet.
  • Der Vorderradbremsgeber 15 weist einen Steuerkolben 26 auf, welcher in dem Steuerkolbenraum 25 angeordnet ist und diesen in axialer Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 begrenzt. Der Steuerkolben 26 ist dabei in axialer Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 verschiebbar in dem Steuerkolbenraum 25 aufgenommen.
  • Die Hinterradbremse 7 weist ein als Halteblech 27 ausgebildeten Halter auf, welches über zwei Befestigungsmittel 28, z.B. Schrauben, lösbar an dem Rahmen 2 fixiert ist. Das Halteblech 27 weist einen Stützabschnitt 29 auf, welcher sich im Wesentlichen in einer Radialebene der Steuerkolbenachse 108 erstreckt. Der Steuerkolben 26 ragt mit einem axialen Ende aus dem Steuerkolbenraum 25 heraus und stützt sich in der axialen Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 an dem Stützabschnitt 29 des Halteblechs 27 ab. Das Halteblech 27 weist weiterhin einen Endanschlag 30 für den Hebelarm 23 auf, welcher eine Schwenkbewegung des Hebelarms 23 um die Raddrehachse 106 begrenzt.
  • Der Vorderradbremsgeber 15 weist eine Rückstellfeder 31 auf, welche koaxial zu dem Steuerkolben 26 angeordnet ist und das Steuerkolbengehäuse 17 in axialer Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 mit einer Rückstellkraft beaufschlagt. Die Rückstellfeder 31 ist beispielsweise eine Druckfeder, z.B. eine Schraubendruckfeder, ausgebildet, welche sich außerhalb des Steuerkolbenraums 25 einerseits an dem Steuerkolbengehäuse 17 und andererseits an Stützabschnitt 29 axial in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 abstützt. In einem unbetätigten Zustand der Hinterradbremse 7 wird die Rückstellkraft über das Steuerkolbengehäuse 17 auf das Bremssattelgehäuse 16 und somit auf den Hebelarm 23 übertragen, wobei der Hebelarm 23 gegen den Endanschlag 30 am Halteblech 27 gedrückt wird.
  • Bei einem Bremsvorgang werden die beiden Bremskolben 21 mit der Betätigungskraft beaufschlagt, wobei die Bremsbeläge 22 unter Bildung eines Reibschlusses an die Bremsscheibe 13 angepresst werden, um die Hinterradbremskraft 101 bzw. das Bremsmoment um die Raddrehachse 106 zu erzeugen. Dabei werden die Bremsbeläge 22 und somit das Bremssattelgehäuse 16 in einer Drehrichtung, wie in 2 angedeutet, der Bremsscheibe 13 mitgenommen, wodurch der Hebelarm 23 eine Schwenkbewegung in der Drehrichtung um die Raddrehachse 106 ausführt. Aufgrund der festen Verbindung des Steuerkolbengehäuses 17 mit dem Bremssattelgehäuse 16, wird das Steuerkolbengehäuse 17 in der axialen Richtung in Bezug auf die Steuerkolbenachse 108 relativ zu dem Steuerkolben 26 verschoben, wobei zugleich die Rückstellfeder 31 gestaucht und die Rückstellkraft somit erhöht wird. Durch die Verschiebung des Steuerkolbens 26 in den Steuerkolbenraum 25, wird eine Fluidsäule in Richtung des Vorderradbremsnehmers 6 zur Erzeugung der Vorderradbremskraft 100 verschoben, welche von der am Hinterrad 4 erzeugten Hinterradbremskraft 101 bzw. dem Bremsmoment am Hinterrad 4 abhängig ist. In welchem Verhältnis die Hinterradbremskraft 101 die Vorderradbremskraft 100 generiert, kann durch den radialen Abstand des Steuerkolbens 26 zur Raddrehachse 106 sowie dessen Kolbenfläche eingestellt werden.
  • Bei einer Verlagerung des Massenschwerpunktes 102 in Richtung des Vorderrads 3, wird die an dem Hinterrad 4 wirkende Hinterradbremskraft 101 aufgrund der geringeren Radaufstandskraft 105, z.B. bei einem Abheben des Hinterrades 4, reduziert, wobei das Steuerkolbengehäuse 17 entlastet und relativ zu dem Steuerkolben 26 durch die Rückstellkraft des Rückstellfeder 31 sowie den in dem Steuerkolbenraum 25 herrschenden Fluiddruck in die Ausgangsstellung zurückgedrückt wird. Hierbei fällt der Fluiddruck am Steuerkolben 26 ab, wodurch die Vorderradbremse 6 entlastet bzw. die Vorderradbremskraft 100 reduziert wird und somit ein Überschlag des Fahrzeugs 1 verhindert wird. Um auch bei voll betätigter Hinterradbremse 7 zu gewährleisten, dass der Hebelarm 23 sicher an den Endanschlag 30 zurückgedrückt werden kann, ist der Drehpunkt des Hebelarms 23 gleich dem Drehpunkt der Bremsscheibe 13.
  • Es wird somit ein Bremssystem vorgeschlagen, welches den Fahrer zur Erzielung einer bestmöglichen Verzögerung bzw. Bremsweges bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos eines Überschlags unterstützt. Durch die Generierung der Vorderradbremskraft 100 in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft 101 kann das Bremssystem optimal ausgenutzt, wobei sich der Fahrer nicht mehr um die Bremskraftverteilung kümmern muss. Daraus kann der Bedienkomfort sowie die Fahrsicherheit deutlich erhöht. Zudem wird durch die Generierung der Vorderradbremskraft 100 eine zusätzliche Bremskraft erzeugt, die nicht vom Fahrer (Handkraft am Bremshebel) aufzubringen ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Hinterradbremse 7 in einfacher Weise in ein bestehendes Fahrzeug integriert werden. Dabei werden der bestehende Hinterradbremszylinder und die Bremsleitungen durch die erfinderische Lösung ersetzt, wobei die beiden Bremshebel 8, 11 sowie die Vorderradbremse 6 des ursprünglichen Bremssystems beibehalten werden können.
  • 3 zeigt eine alternative Ausführung der Hinterradbremse 7 in der Schnittdarstellung. Die Hinterradbremse 7 ist im Wesentlichen baugleich zu der in der 2 beschriebenen Ausführung ausgebildet, wobei die Hinterradbremse 7 einen zusätzlichen mit der Bremsscheibe 13 in Wirkverbindung stehenden Hinterradbremsnehmer 32 zur Erzeugung der Hinterradbremskraft 101 aufweist. Der weitere Hinterradbremsnehmer 32 ist über die weitere Hydraulikleitung 12 mit dem weiteren Hinterradbremsgeber 11 hydraulisch verbunden und unabhängig zu dem Hinterradbremsnehmer 14 durch den weiteren Hinterradbremsgeber 11 betätigbar. Beispielsweise sind der Hinterradbremsnehmer 14 und der weitere Hinterradbremsnehmer 32 baugleich ausgebildet.
  • Der weitere Hinterradbremsnehmer 32 weist ein weiteres Bremssattelgehäuse 33 auf, welches fest mit dem Bremssattelgehäuse 16 verbunden ist und in Umlaufrichtung auf der gegenüberliegenden Seite des Steuerkolbengehäuses 17 angeordnet ist. Beispielsweise sind die beiden Bremssattelgehäuse 16, 33 sowie das Steuerkolbengehäuse 17 aus einem gemeinsamen Materialabschnitt gefertigt. Das weitere Bremssattelgehäuse 33 weist dabei einen weiteren Bremsgeberanschluss 34 zum hydraulischen Anschluss des Weiteren Hinterradbremsgebers 11 auf, welcher als ein weiterer Schlauchanschluss ausgebildet ist und zum Anschluss der weiteren Hydraulikleitung 12 dient.
  • Das weitere Bremssattelgehäuse 33 weist zudem zwei koaxial in Bezug auf eine weitere Bremskolbenachse 109 angeordnete weitere Bremskolbenräume 35 auf, welche koaxial zur weiteren Bremskolbenachse 109 einander gegenüberliegend in dem weiteren Bremssattelgehäuse 33 angeordnet sind. Die weitere Bremskolbenachse 109 ist dabei achsparallel zur Bremskolbenachse 107 ausgerichtet. Die beiden weiteren Bremskolbenräume 35 sind jeweils als ein zylindrischer Hohlraum ausgebildet, welche jeweils mit der Hydraulikflüssigkeit befüllt sind. Der weitere Bremsgeberanschluss 34 ist hydraulisch mit den beiden weiteren Bremskolbenräumen 35 verbunden, wobei die weitere Hydraulikleitung 12 an den weiteren Bremsgeberanschluss 34 angeschlossen ist und die beiden weiteren Bremskolbenräume 35 fluidtechnisch mit dem weiteren Hinterradbremsgeber 11 verbindet.
  • Der weitere Hinterradbremsnehmer 32 weist je Bremskolbenraum 35 jeweils einen weiteren Bremskolben 36 auf, welche in dem jeweils zugehörigen Bremskolbenraum 35 angeordnet sind und diesen in axialer Richtung in Bezug auf die weitere Bremskolbenachse 109 begrenzen. Die beiden weiteren Bremskolben 35 sind jeweils als ein Zylinderkolben ausgebildet, welche dichtend, z.B. über eine Vierkantdichtung, in dem jeweils zugehörigen Bremskolbenraum 35 aufgenommen sind. Die beiden weiteren Bremskolben 36 sind dabei in dem jeweiligen Bremskolbenraum 35 verschiebbar, wobei die weiteren Bremskolben 36 bei einer Erhöhung eines Fluiddrucks in dem weiteren Bremskolbenraum 35 in axialer Richtung in Bezug auf die weitere Bremskolbenachse 109 unabhängig zu den beiden Bremskolben 21 des Hinterradbremsnehmers 14 jeweils mit einer hydraulischen Betätigungskraft beaufschlagt werden.
  • Prinzipiell weist der weitere Hinterradbremsnehmer 32 zwei weitere Bremsbeläge 37, hier nur schematisch angedeutet, auf, welche jeweils durch einen der weiteren Bremskolben 36 in Richtung der Bremsscheibe 13 mit der hydraulischen Betätigungskraft beaufschlagbar sind, um die Betätigungskraft zur Erzeugung der Hinterradbremskraft 101 beidseitig auf die Bremsscheibe 13 aufzubringen. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Bremskolben 21 des Hinterradbremsnehmers 14 sowie die weiteren Bremskolben 36 des Weiteren Hinterradbremsnehmers 32 je Seite auf einen gemeinsamen Bremsbelag, nicht dargestellt, wirken.
  • Der Unterschied der in der 3 beschriebenen Ausgestaltung liegt im Vergleich zu der in 2 beschriebenen Ausgestaltung somit darin, dass die Hinterradbremse 7 zwei Hinterradbremsnehmer 14, 32 aufweist, welche durch jeweils einen separaten Bremshebel unabhängig voneinander betätigt werden können. Der Vorteil besteht darin, dass das komplette Bremssystem redundant aufgebaut ist und somit bei einem Ausfall von einem der beiden Hinterradbremsnehmer 14, 32 bzw. einem der beiden Hinterradbremsgeber 8, 11 ein sicheres Abbremsen des Fahrzeugs 1 weiterhin gewährleistet werden kann. Da die Hinterradbremskraft 101 von zwei Hinterradbremsnehmern 14, 32 erzeugt wird, halbiert sich somit die pro Hinterradbremsgeber 8, 11 aufzubringende Handkraft, wodurch bei gleicher Bremswirkung die erforderlichen Handkräfte reduziert und der Bedienkomfort, insbesondere bei schwereren Fahrrädern wie z.B. E-Bikes, weiter verbessert werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, z.B. für Lastenfahrräder, stärkere Bremsanlagen ohne einen Anstieg der Betätigungskraft bzw. der Handkraft zu konzipieren.
  • 4 zeigt eine weitere alternative Ausführung der Hinterradbremse 7 in der Schnittdarstellung. Die Hinterradbremse 7 weist einen Bremskraftverteiler 38 auf, welcher ausgebildet ist, die Betätigungskräfte für den Hinterradbremsnehmer 14 und den Vorderradbremsgeber 15 zu verteilen. Wie bei den Ausführungen gemäß der 2 und 3 ist das Bremssattelgehäuse 16 über den Hebelarm 23 schwenkbar um die Raddrehachse 106 gelagert, wobei der Hebelarm 23 an dem Endanschlag 30 und der Steuerkolben 26 an dem Halteblech 27 abgestützt bzw. abstützbar ist.
  • Der Bremskraftverteiler 38 weist ein Gehäuse 39 auf, welches fest mit dem Bremssattelgehäuse 16 und dem Steuerkolbengehäuse 17 verbunden ist und somit ebenfalls drehbar um die Raddrehachse 106 gelagert ist. Das Gehäuse 39 weist einen ersten und einen zweiten Geberkolbenraum 40, 41 auf, welche in Bezug auf eine Hauptachse 110 koaxial und/oder konzentrisch zueinander angeordnet sind. Die Hauptachse 110 ist dabei achsparallel zur Steuerkolbenachse 108 ausgerichtet.
  • Das Gehäuse 39 weist den Bremsgeberanschluss 18 sowie den weiteren Bremsgeberanschluss 34 auf, wobei der Bremsgeberanschluss 18 strömungstechnisch mit dem ersten Geberkolbenraum 40 und der weitere Bremsgeberanschluss 34 strömungstechnisch mit dem zweiten Geberkolbenraum 41 verbunden ist. Die Hydraulikleitung 9 ist an den Bremsgeberanschluss 18 und die weitere Hydraulikleitung 12, hier nicht dargestellt, ist an den weiteren Bremsgeberanschluss 34 angeschlossen, um den Hinterradbremsgeber 8 fluidtechnisch mit dem ersten Geberkolbenraum 40 und den weiteren Hinterradbremsgeber 11 mit dem zweiten Geberkolbenraum 41 zu verbinden. Der erste Geberkolbenraum 40 ist als ein zylindrischer Hohlraum ausgebildet und der zweite Geberkolbenraum 41 ist als ein zylindrischer Ringraum ausgebildet. Die beiden Geberkolbenräume 40, 41 sind fluidtechnisch voneinander getrennt und jeweils mit der Hydraulikflüssigkeit befüllt.
  • Der Bremskraftverteiler 38 weist einen ersten und einen zweiten Geberkolben 42, 43 auf, wobei der erste Geberkolben 42 in dem ersten Geberkolbenraum 40 und der zweite Geberkolben 43 in dem zweiten Geberkolbenraum 41 angeordnet ist. Die beiden Geberkolbenräume 40, 41 sind dabei in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 110 durch den jeweiligen Geberkolben 42, 43 begrenzt. Hierzu ist der erste Geberkolben 42 als ein Zylinderkolben und der zweite Geberkolben 43 als ein Ringkolben ausgebildet, welche dichtend, z.B. über eine Kolbendichtung, in dem jeweils zugehörigen Geberkolbenraum 40, 41 aufgenommen sind. Die beiden Geberkolben 42, 43 sind dabei in dem jeweiligen Geberkolbenraum 40, 41 verschiebbar, wobei die Geberkolben 42, 43 bei einer Betätigung des jeweils zugehörigen Hinterradbremsgebers 8, 11 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 110 unabhängig zueinander mit einer hydraulischen Betätigungskraft beaufschlagt werden.
  • Weiterhin weist der Bremskraftverteiler 38 einen ersten und einen zweiten Nehmerkolbenraum 44, 45 auf, welche in Bezug auf die Hauptachse 110 koaxial und/oder konzentrisch zueinander angeordnet sind. Das Gehäuse 39 weist zudem den Bremsnehmeranschluss 19 auf, wobei der Bremsnehmeranschluss 19 strömungstechnisch mit dem ersten Nehmerkolbenraum 44 verbunden ist. Die Hydraulikleitung 10, hier nicht dargestellt, ist an den Bremsnehmeranschluss 19 angeschlossen, um den Vorderradbremsnehmer fluidtechnisch mit dem ersten Nehmerkolbenraum 44 zu verbinden. Weiterhin ist der erste Nehmerkolbenraum 44 strömungstechnisch mit dem Steuerkolbenraum 25 verbunden. Der zweite Nehmerkolbenraum 45 ist strömungstechnisch mit dem Bremskolbenraum 20 des Hinterradbremsnehmers 14 verbunden. Der erste Nehmerkolbenraum 44 ist dabei als ein dem ersten Geberkolbenraum 40 gegenüberliegender zylindrischer Hohlraum ausgebildet und der zweite Geberkolbenraum 41 ist als ein dem zweiten Geberkolbenraums 40 gegenüberliegender zylindrischer Ringraum ausgebildet. Die beiden Nehmerkolbenräume 44, 45 sind fluidtechnisch voneinander getrennt und jeweils mit der Hydraulikflüssigkeit befüllt.
  • Der Bremskraftverteiler 38 weist einen ersten und einen zweiten Nehmerkolben 46, 47 auf, wobei der erste Nehmerkolben 46 in dem ersten Nehmerkolbenraum 44 und der zweite Nehmerkolben 47 in dem zweiten Nehmerkolbenraum 45 angeordnet ist. Die beiden Nehmerkolbenräume 44, 45 sind dabei in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 110 durch den jeweiligen Nehmerkolben 46, 47 begrenzt. Hierzu ist der erste Nehmerkolben 46 als ein Zylinderkolben und der zweite Nehmerkolben 47 als ein Ringkolben ausgebildet, welche dichtend, z.B. über eine Kolbendichtung, in dem jeweils zugehörigen Nehmerkolbenraum 44, 45 aufgenommen sind. Die beiden Nehmerkolben 46, 47 sind dabei in dem jeweiligen Nehmerkolbenraum 44, 45 verschiebbar, wobei die beiden Nehmerkolben 46, 47 mit den beiden Geberkolben 42, 43 bewegungsgekoppelt sind.
  • Hierzu weist der Bremskraftverteiler 38 eine Zwischenscheibe 48 auf, welche axial zwischen den beiden Geberkolben 42, 43 und den beiden Nehmerkolben 46, 47 angeordnet ist. Dabei sind der erste und der zweite Geberkolben 42, 43 gemeinsam an einer Seite der Zwischenscheibe 48 in axialer Richtung in Bezug auf die Hauptachse 110 abgestützt, sodass bei einem Bremsvorgang die auf den ersten bzw. zweiten Geberkolben 42, 43 aufgebrachte Betätigungskraft auf die Zwischenscheibe 48 übertragen wird.
  • Der Bremskraftverteiler 38 weist eine Federeinrichtung 49 auf, über welche der erste Nehmerkolben 46 in einer axialen Gegenrichtung auf der anderen Seite der Zwischenscheibe 48 abgestützt ist. Beispielsweise ist die Federeinrichtung 49 als ein Tellerfederpaket ausgebildet, welches einerseits an der Zwischenscheibe 48 und andererseits an dem ersten Nehmerkolben 46 axial abgestützt ist. Der zweite Nehmerkolben 47 ist auf der gleichen Seite wie der erste Nehmerkolben 46 direkt bzw. ohne Zwischenschaltung der Federeinrichtung 49 an der Zwischenscheibe 48 abgestützt.
  • Der Bremskraftverteiler 38 kann somit mittels der beiden Hinterradbremsgeber 8, 11 vom Fahrer betätigt werden, wobei der Bremskraftverteiler 38 ausgebildet ist, die Betätigungskräfte auf den Hinterradbremsnehmer 14 und den Vorderradbremsgeber 15 zu verteilen, um die Hinterradbremskraft 101 und die Vorderradbremskraft 100 zu erzeugen. Die Verteilung der Betätigungskräfte kann beispielsweise durch entsprechende Auslegung der Kolbenflächen der jeweiligen Kolben 42, 43, 46, 47 bestimmt werden. Beim Bremsvorgang betätigt der Hinterradbremsgeber 8 den ersten Geberkolben 42 und der weitere Hinterradbremsgeber 11 den zweiten Geberkolben 43, wobei eine entsprechende Betätigungskraft auf die Zwischenscheibe 48 übertragen wird.
  • Vorteilhafterweise besitzen beide Geberkolben 42, 43 die gleiche Kolbenfläche. Der Bremsvorgang könnte somit auch mit der doppelten Betätigungskraft (Handkraft) von einem der beiden Hinterradbremsgeber 8, 11 alleine durchgeführt werden, da die Geberkolben 42, 43 nicht mit der Zwischenscheibe 48 verbunden sind und sich auch unabhängig voneinander bewegen können. Somit wird ein redundantes Bremssystem vorgeschlagen, welches im Fehlerfall von einem der beiden Hinterradbremsgeber 8, 11 ein sicheres Abbremsen des Fahrzeugs 1 gewährleistet.
  • Die durch den ersten bzw. zweiten Geberkolben 42, 43 betätigte Zwischenscheibe 48 verfährt den zweiten Nehmerkolben 47 und baut einen Fluiddruck in den Bremskolbenräumen 20 auf, um die Hinterradbremskraft 101 zu erzeugen. Der Fluiddruck der am ersten Nehmerkolben 46 aufgebaut wird, wird über den Bremsnehmeranschluss 19 zu der Vorderradbremse 6 geleitet. Aufgrund der Federeinrichtung 49 zwischen der Zwischenscheibe 48 und dem ersten Nehmerkolben 46 baut sich der Fluiddruck am ersten Nehmerkolben 46 verzögert auf. Hierdurch kann der erste Nehmerkolben 46 die Vorderradbremskraft 100 nur teilweise generieren.
  • Um die volle Vorderradbremskraft 100 zu erzeugen, wird der Steuerkolben 26 des Vorderradbremsgebers 15 benötigt: Beim Bremsvorgang bewirkt das auf die Bremsscheibe 13 wirkende Bremsmoment - wie bereits zuvor beschrieben - eine Verschwenkung des Hebelarms 23, wodurch der Steuerkolben 26 relativ zu dem Steuerkolbengehäuse 17 in den Steuerkolbenraum 25 verschoben wird. Hierbei baut sich in Abhängigkeit von dem auf die Bremsscheibe 13 wirkenden Bremsmoment ein zusätzlicher Fluiddruck in dem Steuerkolbenraum 25 auf, welcher über den Bremsnehmeranschluss 19 zu der Vorderradbremse 6 geleitet wird und die Hinterradbremskraft 100 zusätzlich verstärkt.
  • Ist die Vorderradbremskraft 100 zu groß, kann das Hinterrad 4 von der Fahrbahn abheben, wodurch die Gefahr eines Überschlags droht. Wenn das Hinterrad 4 von der Fahrbahn abhebt nimmt das an der Bremsscheibe 13 wirkende Bremsmoment ab, wodurch der Steuerkolben 27 aufgrund der einwirkenden Rückstellkraft der Rückstellfeder 31 sowie des in dem Steuerkolbenraum 25 herrschenden Fluiddrucks in die Ausgangsstellung zurückgestellt wird und die an der Vorderradbremse 6 erzeugte Vorderradbremskraft 100 reduziert wird. Der Bremskraftverteiler 38 ist dabei so ausgelegt, dass die durch den ersten Nehmerkolben 46 erzeugte Betätigungskraft nicht ausreicht, um das Vorderrad 4 zu blockieren. Die beiden Nehmerkolben 46, 47 sind hydraulisch und mechanisch voneinander entkoppelt, sodass bei einem Ausfall eines der beiden Systeme eine Redundanz gewährleistet ist. Bei einem kompletten Ausfall des Hinterradbremsnehmers 14 kann mittels des ersten Nehmerkolbens 46 die Vorderradbremse 6 zumindest teilweise betätigt werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Fahrrad
    2
    Rahmen
    3
    Vorderrad
    4
    Hinterrad
    5
    Lenker
    6
    Vorderradbremse
    7
    Hinterradbremse
    8
    Hinterradbremsgeber
    9
    Hydraulikleitung
    10
    weitere Hydraulikleitung
    11
    weiterer Hinterradbremsgeber
    12
    weitere Hydraulikleitung
    13
    Bremsscheibe
    14
    Hinterradbremsnehmer
    15
    Vorderradbremsgeber
    16
    Bremssattelgehäuse
    17
    Steuerkolbengehäuse
    18
    Bremsgeberanschluss
    19
    Bremsnehmeranschluss
    20
    Bremskolbenraum
    21
    Bremskolben
    22
    Bremsbelag
    23
    Hebelarm
    24
    Lagerauge
    25
    Steuerkolbenraum
    26
    Steuerkolben
    27
    Halteblech
    28
    Befestigungsmittel
    29
    Stützabschnitt
    30
    Endanschlag
    31
    Rückstellfeder
    32
    weiterer Hinterradbremsnehmer
    33
    weiteres Bremssattelgehäuse
    34
    weiterer Bremsgeberanschluss
    35
    weiterer Bremskolbenraum
    36
    weiterer Bremskolben
    37
    weiterer Bremsbelag
    38
    Bremskraftverteiler
    39
    Gehäuse
    40
    erster Geberkolbenraum
    41
    zweiter Geberkolbenraum
    42
    erster Geberkolben
    43
    zweiter Geberkolben
    44
    erster Nehmerkolbenraum
    45
    zweiter Nehmerkolbenraum
    46
    erster Nehmerkolben
    47
    zweiter Nehmerkolben
    48
    Zwischenscheibe
    49
    Federeinrichtung
    100
    Vorderradbremskraft
    101
    Hinterradbremskraft
    102
    Massenschwerpunkt
    103
    Gewichtskraft
    104
    vordere Radaufstandskraft
    105
    hintere Radaufstandskraft
    106
    Raddrehachse
    107
    Bremskolbenachse
    108
    Steuerkolbenachse
    109
    weitere Bremskolbenachse
    110
    Hauptachse
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102008019469 A1 [0003]

Claims (10)

  1. Hydraulische Hinterradbremse (7) für ein lenkergeführtes Fahrzeug (1), mit einem Hinterradbremsnehmer (14), wobei der Hinterradbremsnehmer (14) ein Bremssattelgehäuse (16) sowie mindestens einen Bremskolben (21) aufweist, wobei der Bremskolben (21) in einem Bremskolbenraum (20) des Bremssattelgehäuses (16) axial entlang einer Bremskolbenachse (107) verlagerbar aufgenommen ist, mit mindestens einem Bremsbelag (22), wobei bei einer Betätigung der Hinterradbremse (7) eine Betätigungskraft über den Bremskolben (21) auf den Bremsbelag (22) übertragen wird, um eine Hinterradbremskraft (101) an einem Hinterrad (4) des Fahrzeugs (1) zu erzeugen, mit einem Vorderradbremsgeber (15), wobei der Vorderradbremsgeber (15) ein Steuerkolbengehäuse (17) und einen Steuerkolben (26) aufweist, wobei der Steuerkolben (26) in einem Steuerkolbenraum (25) des Steuerkolbengehäuses (17) axial entlang einer Steuerkolbenachse (108) verlagerbar aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremssattelgehäuse (16) und das Steuerkolbengehäuse (17) fest miteinander verbunden sind, wobei das Bremssattelgehäuse (16) über einen Hebelarm schwenkbar (23) an einer Raddrehachse (106) des Hinterrades (4) gelagert ist und wobei der Steuerkolben (26) an einem Rahmen (2) des Fahrzeugs (1) abgestützt und/oder abstützbar ist, sodass der Steuerkolben (26) bei einer Schwenkbewegung des Bremssattelgehäuses (16) um die Raddrehachse (106) in den Steuerkolbenraum (25) verschoben wird, um eine hydraulische Vorderradbremse (6) zu betätigen und/oder eine Vorderradbremskraft (100) an einem Vorderrad (3) des Fahrzeugs (1) zu erzeugen.
  2. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebelarm (23) bei einer Betätigung des Hinterradbremsnehmers (14) in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft (101) um die Raddrehachse (106) verschwenkt wird und zugleich das Steuerkolbengehäuse (17) relativ zu dem Steuerkolben (26) entlang der Steuerkolbenachse (108) verschoben wird, um in Abhängigkeit der Hinterradbremskraft (101) die Vorderradbremse (6) zu betätigen und/oder die Vorderradbremskraft (100) zu erzeugen.
  3. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderradbremsgeber (15) eine Rückstellfeder (31) zur Erzeugung einer Rückstellkraft aufweist, wobei das Steuerkolbengehäuse (17) über die Rückstellfeder (31) an dem Rahmen (2) abgestützt und/oder abstützbar ist, wobei bei einem Abheben des Hinterrades (4) die Hinterradbremskraft (101) an dem Hinterrad (4) abnimmt und die von der Hinterradbremskraft (101) abhängige Vorderradbremskraft (100) durch das Zurückstellen des Steuerkolbengehäuses (17) mittels der Rückstellfeder (31) ebenfalls reduziert wird, sodass ein Überschlag des Fahrrads (1) verhindert wird.
  4. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Endanschlag (30) für den Hebelarm (23), wobei der Hebelarm (23) in Richtung des Endanschlags (30) durch die Rückstellkraft beaufschlagt ist.
  5. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen weiteren Hinterradbremsnehmer (32) zur Erzeugung und/oder Miterzeugung der Hinterradbremskraft (101), wobei der Hinterradbremsnehmer (14) und der weitere Hinterradbremsnehmer (32) unabhängig voneinander durch jeweils einen separaten Hinterradbremsgeber (8, 11) betätigbar sind.
  6. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Hinterradbremsnehmer (32) ein weiteres Bremssattelgehäuse (33) sowie einen weiteren Bremskolben (36) aufweist, wobei der weitere Bremskolben (36) in einem weiteren Bremskolbenraum (35) des weiteren Bremssattelgehäuses (33) axial entlang einer zu der Bremskolbenachse (107) achsparallel ausgerichteten weiteren Bremskolbenachse (109) verlagerbar aufgenommen ist.
  7. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Bremskraftverteiler (38) zur Verteilung einer Betätigungskraft auf den Vorderradbremsgeber (15) und auf den mindestens einen Hinterradbremsnehmer (14), wobei der Bremskraftverteiler (38) einen mit dem Vorderradbremsgeber (15) und dem Hinterradbremsnehmer (14) zusammenwirkenden ersten und zweiten Geberkolben (41, 42) aufweist, welche unabhängig voneinander durch jeweils einen separaten Hinterradbremsgeber (8, 11) betätigbar sind.
  8. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremskraftverteiler (38) einen ersten und einen zweiten Nehmerkolben (46, 47) aufweist, wobei der erste Nehmerkolben (46) mit dem Vorderradbremsgeber (15) wirkverbunden ist und der zweite Nehmerkolben (47) mit dem Hinterradbremsnehmer (14) wirkverbunden ist und wobei der erste und der zweite Geberkolben (41, 42) über eine gemeinsame Zwischenscheibe (48) axial an dem ersten und dem zweiten Nehmerkolben (46, 47) abgestützt sind.
  9. Hydraulische Hinterradbremse (7) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Nehmerkolben (46) und der Zwischenscheibe (48) eine Federeinrichtung (49) angeordnet ist.
  10. Lenkergeführtes Fahrzeug (1) mit der hydraulischen Hinterradbremse (7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69914572T2 (de) 1998-11-30 2004-12-16 Honda Giken Kogyo K.K. Bremsanlage für Motorrad
DE102008019469A1 (de) 2008-04-18 2009-10-22 Wrede, Jürgen, Prof. Überschlagschutzsystem für Zweiräder
DE102020002299A1 (de) 2020-04-15 2021-10-21 Sram, Llc Bremssystem für ein Fahrrad

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