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Die Erfindung betrifft eine Türbaugruppe für eine Fahrzeugtür, aufweisend ein Türmodul mit einem Aggregatträger und einem darauf angeordneten Fensterheber, und eine Türkinematik zum reversiblen Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Fahrzeugtür und ein Türmodul sowie die Verwendung eines Fensterhebers.
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Eine Türkarosserie oder ein Türrohbau einer Fahrzeugtür weist in der Regel ein die Türaußenhaut der Fahrzeugtür bildendes Türaußenblech und ein mit dem Türaußenblech verbundenes, fahrzeuginnenseitiges, Türinnenblech auf, zwischen welchen ein Hohlraum als Montageraum ausgebildet ist, in welchen Funktionselemente der Fahrzeugtür, wie beispielsweise ein Fensterheber, ein Türschloss, ein Airbag oder dergleichen angeordnet sind.
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Die Funktionselemente der Fahrzeugtür werden herkömmlicherweise durch eine im Türinnenblech angeordnete Montageöffnung von der Türinnenseite her in den Hohlraum oder Montageraum zwischen dem Türaußenblech und dem Türinnenblech eingeführt und in ihre Funktionspositionen gebracht. Durch die vergleichsweise kleine Montageöffnung wird die Montage der Fahrzeugtür beziehungsweise des Türmoduls nachteilig erschwert.
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Zur Montage von Funktionskomponenten in einer Fahrzeugtür, beispielsweise Fensterheber, Antriebseinrichtung, Seitenairbagmodul, Lautsprecher, Bedieneinheit oder dergleichen, ist es möglich, solche Funktionskomponenten auf einem Aggregatträger, auch Funktionsträger, Türmodulträger oder Trägerplatte genannt, vorzumontieren. Der bestückte Aggregatträger ist anschließend auf eine Montageöffnung der Fahrzeugtür aufsetzbar, um diese abzudecken, insbesondere um eine Nassraum-/Trockenraumtrennung zu realisieren.
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Fahrzeugtüren sind mittels einer Türkinematik bewegbar an einem (Kraft-)Fahrzeug, beispielsweise an einer A- oder B-Säule, angebunden. Die Türkinematik kann hierbei einen Türantrieb aufweisen, so dass die entsprechende Fahrzeugtür fremdkraftbetätigbar ausgeführt ist. Typischerweise handelt es sich hierbei um Fahrzeugtüren, die über eine karosseriefeste Drehachse an dem Fahrzeug zwischen einer geschlossenen Stellung (Schließstellung) und einer geöffneten Stellung (Offenstellung) schwenkbar sind. Des Weiteren sind Fahrzeuge mit Fahrzeugschiebetüren bekannt, die über eine Schwenkschiebebewegung aus ihrer geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung verstellbar sind. Fahrzeugschiebetüren bieten dabei den Vorteil, dass die Verstellung in die geöffnete Stellung auch bei vergleichsweise wenig zur Verfügung stehendem Raum neben der Fahrzeugtür möglich ist.
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Bei einer schwenkbaren Fahrzeugtür weist die Türkinematik in der Regel (Tür-)Scharniere auf, welche üblicherweise an einer vorderen oder hinteren Türkante positioniert sind, um die Tür um einen definierten Drehpunkt zu öffnen. Die Türmodule beziehungsweise die Aggregatträger solcher Fahrzeugtüren sind üblicherweise in diesem Bereich mit dafür ausgelegten Verstärkungsblechen ausgestattet, um das Gewicht der Fahrzeugtür aufzunehmen und eine Deformierung oder Absenkung der Fahrzeugtür zu verhindern.
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Bei Fahrzeugtüren mit alternativen Öffnungskonzepten (z.B. Schwenk-, Schiebe- oder Schwenkschiebetüren) kann es notwendig sein, die Scharniere oder die Komponenten der Türkinematik welche das Öffnen der Fahrzeugtür ermöglichen zwischen der Vorder- und Hinterkante des Türrohbaus zu positionieren. Die Anbindungsstelle der Türkinematik ist somit etwa mittig auf dem Türmodul angeordnet. Auch hier ist eine mechanische Verstärkung des Aggregatträgers mittels zusätzlicher Verstärkungsbleche notwendig, um das Gewicht der Fahrzeugtür beziehungsweise die Betätigungskräfte aufzunehmen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Türbaugruppe für eine Fahrzeugtür anzugeben. Insbesondere soll eine Anbindung oder Kopplung einer Türkinematik an ein Türmodul ohne zusätzliche Verstärkungsbleche ermöglicht werden. Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine besonders geeignete Fahrzeugtür und ein besonders geeignetes Türmodul sowie eine besonders geeignete Verwendung eines Fensterhebers anzugeben.
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Hinsichtlich der Türbaugruppe wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Fahrzeugtür mit den Merkmalen des Anspruchs 8 sowie hinsichtlich des Türmoduls mit den Merkmalen des Anspruchs 9 und hinsichtlich der Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Türbaugruppe ist für eine Fahrzeugtür vorgesehen sowie dafür geeignet und eingerichtet. Bei der Fahrzeugtür handelt es sich beispielsweise um eine Seitentür eines Kraftfahrzeugs, vorzugsweise um eine Fahrzeugschiebetür.
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Die Türbaugruppe weist ein Türmodul mit einem Aggregatträger (Funktionsträger, Trägerplatte, Türmodulträger) und einem darauf montierten Fensterheber (Fensterhebersystem) auf. Der plattenartige Aggregatträger ist beispielsweise als ein Blechteil, als ein Spritzgussteil, oder als eine Hybridkomponente ausgeführt. Der elektrische Fensterheber ist hierbei als eine Stellvorrichtung für eine (Fahrzeug-)Fensterscheibe ausgeführt.
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Die Türbaugruppe weist weiterhin eine Türkinematik zum reversiblen Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür auf. Die Türkinematik ist hierbei insbesondere zur Fremdkraftbetätigung der Fahrzeugtür vorgesehen und eingerichtet, und weist hierbei beispielsweise einen elektromotorischen Türantrieb oder Türöffner auf. Im Montagezustand ist die Türkinematik einerseits an der Fahrzeugtür beziehungsweise dem Türmodul und andererseits an dem Kraftfahrzeug beziehungsweise einem Fahrzeugrohbau oder einer Fahrzeugkarosserie befestigt.
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Die Türkinematik ist an einer Anbindungs- oder Befestigungsstelle mechanisch mit dem Türmodul gekoppelt. Mit anderen Worten ist die Türkinematik an der Anbindungsstelle fest mit dem Türmodul verbunden. Erfindungsgemäß ist der Fensterheber beziehungsweise eine Fensterheberkomponente derart auf dem Aggregatträger angeordnet, dass er das Türmodul im Bereich der Anbindungsstelle mechanisch verstärkt, also mechanisch versteift und/oder stabilisiert. Erfindungsgemäß wird somit eine zusätzliche, versteifende Komponente (Verstärkungsblech) vermieden, indem das Fensterhebersystem diese Funktion mit übernimmt. Mit anderen Worten weist das Türmodul beziehungsweise der Aggregatträger kein zusätzliches Verstärkungsblech für die Kopplung mit der Türkinematik auf. Dadurch ist eine besonders kostengünstige und geeignete Türbaugruppe realisiert.
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Die Konjunktion „und/oder“ ist hier und im Folgenden derart zu verstehen, dass die mittels dieser Konjunktion verknüpften Merkmale sowohl gemeinsam als auch als Alternativen zueinander ausgebildet sein können.
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Der verstärkend wirkende Fensterheber beziehungsweise die entsprechende Fensterheberkomponente kann auch in Verbindung mit einem Türmodul, Montagedeckel beziehungsweise Nass-Trockenraumtrennung als vormontierte Baugruppe ausgeführt sein. Die Türkinematik, welche das Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür ermöglicht, kann in diesem Fall ebenfalls vorpositioniert oder vormontiert mit an den Kunden ausgeliefert werden. Mit anderen Worten kann die Türbaugruppe als vormontiertes Gesamtpaket an einen Kunden geliefert werden. Durch den Entfall der zusätzlichen Versteifungsbleche kann das Gewicht eines Fahrzeugtürrohbaus vorteilhaft reduziert werden.
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Dadurch ist ein erweiterter Lieferumfang an einen Erstausrüster (engl.: Original Equipment Manufacturer, OEM) ermöglicht. Des Weiteren werden Montagezeiten am Band beim OEM reduziert. Bei entsprechender Auslegung des Fensterhebers beziehungsweise der Fensterheberkomponente kann auch ein positiver Effekt auf das Crashverhalten der Fahrzeugtür bei einem Seitencrash erreicht werden.
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Im Nachfolgenden sind Angaben hinsichtlich der Raumrichtungen auch insbesondere in einem Koordinatensystem des Kraftfahrzeugs (Fahrzeugkoordinatensystem) bezüglich einer beispielhaften Einbausituation einer Türbaugruppe in einer (geschlossenen) Fahrzeugseitentür angegeben. Die Abszissenachse (X-Achse, X-Richtung) ist hierbei entlang der Fahrzeuglängsrichtung (Fahrrichtung) und die Ordinatenachse (Y-Achse, Y-Richtung) entlang der Fahrzeugquerrichtung sowie die Applikatenachse (Z-Achse, Z-Richtung) entlang der Fahrzeughöhe orientiert.
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In einer vorteilhaften Ausführung weist der Fensterheber einen Stellmotor und eine damit gekoppelte Stellmechanik mit mindestens einer Führungsschiene (Fensterheberschiene) auf. Der Fensterheber ist hierbei beispielsweise als ein einstrangiger Seilfensterheber ausgeführt, wobei die Führungsschiene im Wesentlichen entlang der Z-Richtung orientiert ist. Die Führungsschiene des Fensterhebers bildet hierbei die verstärkende Komponente zur Anbindung der Türkinematik. Die Führungsschiene ist also im Bereich der Anbindungsstelle angeordnet, und versteift und/oder stabilisiert diese mechanisch. Der Fensterheber weist somit mindestens eine Führungsschiene aus Metall, Kunststoff oder ähnlichem auf, welche entsprechend der mechanischen Anforderung ausgestaltet oder versteift ist.
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Beim Einbau des Aggregatträgers in die Fahrzeugtür kann es erforderlich sein, gewisse Funktionskomponenten, wie beispielsweise Führungsschienen des Fensterhebers, zusätzlich an dem Türrohbau der Fahrzeugtür zu montieren. In einer geeigneten Ausgestaltung ist die Führungsschiene hierbei stirnseitig mit einer Verstärkung zur direkten mechanischen Anbindung an einen Türrohbau ausgeführt, welche dem Aggregatträger umfangsseitig übersteht. Die Führungsschiene kann somit durch ein geeignetes Befestigungskonzept an den Türrohbau angebunden werden, um die auftretenden Kräfte beim Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür in den Türrohbau einzuleiten. Vorzugsweise weist die Führungsschiene hierbei an beiden Stirnseiten jeweils eine Verstärkung zur Kopplung an den Türrohbau auf.
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Die Verstärkung am oberen Schienenende ist nachfolgend auch als eine Schachtverstärkung und die Verstärkung am unteren Schienenende als eine Schwellerverstärkung bezeichnet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Fensterheber, insbesondere die Führungsschiene, mit integrierten Befestigungspunkten zur mechanischen Anbindung an die Türkinematik ausgeführt. Mit anderen Worten ist die Türkinematik direkt oder unmittelbar an dem Fensterheber beziehungsweise der Führungsschiene befestigt. Am Fensterheber sind also Befestigungspunkte für die Türkinematik oder den Türöffner vorgesehen. Vorzugsweise wird die Türkinematik hierbei in Sandwichbauweise mit dem Türrohbau und dem Fensterheber verbunden.
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Ein zusätzlicher oder weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass der Aggregatträger und/oder die Führungsschiene im Bereich der Anbindungsstelle mit Versteifungskonturen ausgeführt sind. Mit anderen Worten weisen der Aggregatträger und/oder die Führungsschiene im Bereich der Anbindungsstelle Versteifungskonturen auf. Unter Versteifungskonturen sind hierbei insbesondere Konturen oder Formgebungen zu verstehen, welche den Aggregatträger und/oder die Führungsschiene zumindest lokal verstärken, also mechanisch versteifen und/oder stabilisieren. Die Versteifungskonturen sind beispielsweise als Biegungen oder (Versteifungs-)Rippen oder Sicken ausgeführt. Zusätzlich oder alternativ können die Wandstärken der einzelnen Komponenten individuell angepasst werden, eine Versteifungskontur kann somit auch eine lokale Erhöhung der Wandstärke oder Wanddicke sein.
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In einer denkbaren Ausführung ist die Anbindungsstelle zwischen einer Vorderkante und einer Hinterkante des Türmoduls angeordnet. Unter einer Vorderkante und einer Hinterkante sind hierbei insbesondere jeweils eine entlang der Z-Richtung orientierte Kante des Türmoduls beziehungsweise des Aggregatträgers zu verstehen. Die Vorderkante und Hinterkante sind hierbei entlang der X-Richtung beabstandet, wobei die Vorderkante einer Fahrzeugvorderseite (Fahrzeugfront) und die Hinterkante einer Fahrzeughinterseite (Fahrzeugheck) zugewandt ist. Mit anderen Worten ist die Anbindungsstelle zentral, beispielsweise in X-Richtung im Wesentlichen mittig, am Türmodul angeordnet. Die Türkinematik ist also nicht rand- oder rahmenseitig am Türmodul positioniert. Dies ist insbesondere für Fahrzeugtüren mit alternativen Öffnungskonzepten (z.B. Schwenk-, Schiebe- oder Schwenkschiebetüren) vorteilhaft.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung weist die Türkinematik ein Schwenk-, Schiebe- oder Schwenkschiebeantrieb auf. Mit anderen Worten ist die Fahrzeugtür mit einem alternativen Öffnungskonzept ausgestattet und ist elektromotorisch öffenbar und schließbar.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeugtür ist insbesondere als eine Fahrzeugschiebetür ausgeführt und weist eine vorstehend beschriebene Türbaugruppe auf. Die im Hinblick auf die Türbaugruppe angeführten Vorteile und Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf die Fahrzeugtür übertragbar und umgekehrt. Durch die Türbaugruppe ist eine besonders kostengünstige und baugewichtreduzierte Fahrzeugtür realisiert.
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Das erfindungsgemäße Türmodul ist für eine vorstehend beschriebene Türbaugruppe vorgesehen sowie dafür geeignet und eingerichtet. Das Türmodul weist hierbei einen Aggregatträger mit einem darauf angeordneten Fensterheber und eine Anbindungsstelle zur mechanischen Kopplung mit einer Türkinematik auf. Erfindungsgemäß ist der Fensterheber beziehungsweise eine Fensterheberkomponente, wie beispielsweise eine Führungsschiene, derart auf dem Aggregatträgerangeordnet, dass er das Türmodul beziehungsweise den Aggregatträger im Bereich der Anbindungsstelle mechanisch verstärkt, also versteift und/oder stabilisiert. Dadurch ist ein besonders geeignetes Türmodul realisiert. Dabei gelten die Ausführungen im Zusammenhang mit der Türbaugruppe und/oder der Fahrzeugtür sinngemäß auch für das Türmodul und umgekehrt.
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Erfindungsgemäß wird ein Fensterheber, insbesondere eine Führungsschiene, zur mechanischen Verstärkung einer Anbindungsstelle eines Türmoduls verwendet. Die Anbindungsstelle ist hierbei dafür vorgesehen und eingerichtet das Türmodul mechanisch mit einer Türkinematik zu koppeln. Die im Hinblick auf die Türbaugruppe und/oder die Fahrzeugtür und/oder das Türmodul angeführten Vorteile und Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf die Verwendung übertragbar und umgekehrt.
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Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in schematischer Darstellung einen Fensterheber einer Fahrzeugtür,
- 2 in Frontansicht ausschnittsweise einen Türrohbau der Fahrzeugtür, und
- 3 in Schnittdarstellung den Türrohbau mit dem Türmodul.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In den Figuren sind die Raumrichtungen für ein Koordinatensystem des Kraftfahrzeugs (Fahrzeugkoordinatensystem) gezeigt. Die Abszissenachse (X-Achse, X-Richtung) ist hierbei entlang der Fahrzeuglängsrichtung (Fahrrichtung) und die Ordinatenachse (Y-Achse, Y-Richtung) entlang der Fahrzeugquerrichtung sowie die Applikatenachse (Z-Achse, Z-Richtung) entlang der Fahrzeughöhe orientiert.
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In der 1 ist in vereinfachter und schematischer Darstellung ein elektrischer Fensterheber 2 als Stellvorrichtung für eine (Fahrzeug-)Fensterscheibe 4 einer Fahrzeugtür 6 (2) eines Kraftfahrzeugs gezeigt.
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Der Fensterheber 2 weist einen Stellmotor 8 auf, welcher mittels einer Stellmechanik 10 auf die Fensterscheibe 4 wirkt. Die Stellmechanik 10 weist eine Führungsschiene 12 und einen mit der Fensterscheibe 4 gekoppelten Mitnehmer oder Schienengleiter 14 auf.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Fensterheber 2 ist als ein einfach geführter Seil-Fensterheber ausgeführt. Die Stellmechanik 10 weist hierbei zusätzlich zu der Führungsschiene 12 einen Seilzug 16 auf.
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Der Stellmotor 8 des Fensterhebers 2 treibt über ein Schnecken- oder Stirnradgetriebe 18 eine Seiltrommel 20 der Stellmechanik 10 an. Ein Zugseil des Seilzugs 16 ist derart an der Seiltrommel 20 angeordnet, dass bei durch das Getriebe 18 bewirkten Drehungen der Seiltrommel 20 ein Auf- und Abwickeln des Zugseils erfolgt.
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An der Führungsschiene 12 sind eine obere Seilumlenkrolle oder Seilrolle 22 und eine untere Seilrolle 24 befestigt, welche an den gegenüberliegenden (Schienen-)Stirnseiten angeordnet sind. Das Zugseil des Seilzugs 16 ist um die Seilumlenkrollen 22, 24 herum geführt.
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Bei einer Betätigung des Stellmotors 8 wird die Fensterscheibe 4 in ihrer (Scheiben-) Position P verfahren. Die Fensterscheibe 4 ist hierbei reversibel zwischen einer Schließposition S, welche die höchstmögliche Position P darstellt, und einer Offenposition O, welche die tiefst mögliche Position P darstellt, verfahrbar. In diesen Positionen S und O ist die Fensterscheibe 4 in der 1 jeweils gestrichelt angedeutet. Mit durchgezogenen Linien ist die Fensterscheibe 4 dagegen in einer halbgeöffneten Zwischenstellung dargestellt.
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Die 2 zeigt einen Türrohbau 26 der Fahrzeugtür 6 mit einer montierten Türbaugruppe 28. Die Türbaugruppe 28 weist ein Türmodul 30 mit einem in 2 nicht gezeigten Aggregatträger 32 auf, auf welchem der Fensterheber 2 montiert ist. Die Türbaugruppe 28 weist weiterhin eine Türkinematik 34 auf, welche mechanisch an dem Türmodul 30 befestigt oder angebunden ist. Der Türrohbau 26 weist eine Montageöffnung 36 auf, in welcher der Aggregatträger 32 des Türmoduls 30 verbaut ist.
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Die in 3 näher dargestellte Türkinematik 34 weist einen als Schwenkschiebeantrieb ausgeführten Türantrieb 38 auf. Die Fahrzeugtür 6 ist somit insbesondere als eine fremdkraftbetätigbare Fahrzeugschiebetür ausgeführt. Die Türkinematik 34 weist weiterhin weist zwei Scharniere 40, 42 zur drehbaren oder schwenkbaren Kopplung auf. Das Scharnier 40 ist hierbei im Bereich des elektromotorischen Türantriebs 38 angeordnet, und ist im Montagezustand an einem Fahrzeugrohbau oder einer Fahrzeugkarosserie des Kraftfahrzeugs, beispielsweise im Bereich einer A- oder B-Säule, montiert. An einem linear verschiebebeweglichen Ausleger 44 des Türantriebs 38 ist freiendseitig das Scharnier 42 angeordnet, mittels welchem die Türkinematik 34 an das Türmodul 30 gekoppelt wird.
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Die Türkinematik 34 beziehungsweise das Scharnier 42 ist an einer Anbindungs- oder Befestigungsstelle 46 mechanisch mit dem Türmodul 30 gekoppelt. Erfindungsgemäß wird eine zusätzliche, versteifende Komponente (Verstärkungsblech) im Bereich der Anbindungsstelle 46 vermieden, indem der Fensterheber 2 diese Funktion mit übernimmt. Hierzu ist die Führungsschiene 12 des Fensterhebers 2 derart auf dem Aggregatträger 32 angeordnet, dass sie das Türmodul 30 im Bereich der Anbindungsstelle 46 mechanisch verstärkt, also mechanisch versteift und/oder stabilisiert.
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Im Montagezustand der Fahrzeugtür 6 realisiert das Türmodul 30 beziehungsweise der Aggregatträger 32 eine Nass-Trockenraumtrennung. Der Türantrieb 34 ist hierbei nassraumseitig angeordnet, wobei die Führungsschiene 12 auf der Trockenseite angeordnet ist. Wie in der 3 vergleichsweise deutlich ersichtlich ist, ist die Führungsschiene 12 im Wesentlichen gegenüberliegend zu dem Scharnier 42 angeordnet, so dass die Anbindungsstelle 46 zwischen dem Scharnier 42 und der Führungsschiene 12 positioniert ist. Die Türkinematik 34 ist somit in einer Sandwichbauweise mit dem Türrohbau 26 und dem Fensterheber 2 verbunden. Die Anbindungsstelle 46 beziehungsweise die Führungsschiene 12 ist zwischen einer Vorderkante und einer Hinterkante des Türmoduls 30 angeordnet.
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Zur direkten mechanischen Anbindung oder Kopplung der Türkinematik 34 beziehungsweise des Scharniers 42 weist die Führungsschiene 12 zwei integrierte Befestigungspunkte 48 auf. Die entlang der Z-Richtung beabstandeten Befestigungspunkte 48 sind hierbei beispielsweise in einem verstärkten Bereich der Führungsschiene 12 angeordnet. Der verstärkte Bereich ist hierbei insbesondere durch eine Verstärkungskontur 50 der Führungsschiene 12 ausgebildet. Wie insbesondere in den Schnittdarstellungen der 3 ersichtlich ist, ist die Verstärkungskontur 50 insbesondere als eine Biegung in Form eines stufenartigen Versatzes entlang der Y-Richtung ausgeführt. Das Scharnier 42 ist an den Befestigungspunkten 48 beispielsweise mit der Führungsschiene 12 schraubbefestigt.
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Die Führungsschiene 12 weist an den gegenüberliegenden Stirnseiten jeweils eine Verstärkung 52, 54 auf, welche dem Aggregatträger 32 umfangsseitig überstehen. Die in Z-Richtung obere Verstärkung 52 ist als eine Schachtverstärkung ausgeführt, und ist mittels zweier Befestigungspunkte 56 an den Türrohbau 26 gefügt, insbesondere schraubbefestigt. Die untere Verstärkung 54 ist als Schwellerverstärkung ausgeführt, und ist ebenfalls mittels zweier Befestigungspunkte 58 an den Türrohbau 26 gefügt, insbesondere schraubbefestigt. Die Führungsschiene 12 des Fensterhebers 2 ist somit mittels der Verstärkungen 52, 54 direkt mechanisch an den Türrohbau 26 gefügt. Dadurch werden die auftretenden Kräfte beim Öffnen und Schließen der Fahrzeugtür 6 in den Türrohbau 26 eingeleitet.
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Die beanspruchte Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung von dem Fachmann hieraus im Rahmen der offenbarten Ansprüche abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale im Rahmen der offenbarten Ansprüche auch auf andere Weise kombinierbar, ohne den Gegenstand der beanspruchten Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fensterheber
- 4
- Fensterscheibe
- 6
- Fahrzeugtür
- 8
- Stellmotor
- 10
- Stellmechanik
- 12
- Führungsschiene
- 14
- Mitnehmer
- 16
- Seilzug
- 18
- Getriebe
- 20
- Seiltrommel
- 22, 24
- Seilrolle
- 26
- Türrohbau
- 28
- Türbaugruppe
- 30
- Türmodul
- 32
- Aggregatträger
- 34
- Türkinematik
- 36
- Montageöffnung
- 38
- Türantrieb
- 40,42
- Scharnier
- 44
- Ausleger
- 46
- Anbindungsstelle
- 48
- Befestigungspunkt
- 50
- Verstärkungskontur
- 52, 54
- Verstärkung
- 56,58
- Befestigungspunkt
- P
- Scheibenposition
- S
- Schließposition
- O
- Offenposition