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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft die industrielle Prozessmesstechnik. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Klemmenspiegel für ein Steuer- und Auswertegerät, eine Verwendung eines solchen Klemmenspiegels und einen Schaltschrank mit einem derartigen Klemmenspiegel.
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Technischer Hintergrund
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Klemmen und elektrische Kontakte von Steuer- und Auswertegeräten sind an festen Positionen verbaut. Passend zum Gerät müssen somit entsprechende Anschlussleitungen vorgesehen werden. Dies muss oft nachträglich erfolgen, da der Schaltschrank bereits vorgefertigt und verdrahtet ist oder weitere Geräte/bestehende Geräte nicht übereinstimmen.
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Zusammenfassung
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Einbau von Steuer- und Auswertegeräten in Schaltschränke zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung von Ausführungsformen.
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Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Klemmenspiegel für ein Steuer- und Auswertegerät, insbesondere ein Steuer- und Auswertegerät für Füllstand-, Grenzstand-, Durchfluss- oder Druckmessgeräte. Der Klemmenspiegel weist einen Aufnahmebereich auf, beispielsweise in Form eines Einschubbereichs, welcher zur Aufnahme des Steuer- und Auswertegeräts eingerichtet ist, bzw. in welchen sich das Steuer- und Auswertegerät einschieben, einlegen oder einstecken lässt. Der Aufnahmebereich weist eine innere elektrische Schnittstellenanordnung auf, welche zum Anschluss an das Steuer- und Auswertegerät eingerichtet ist. Des Weiteren weist er eine äußere elektrische Schnittstellenanordnung auf, die mit der inneren elektrischen Schnittstellenanordnung elektrisch verbunden ist und zum Anschluss des Klemmenspiegels und somit des Steuer- und Auswertegeräts an ein externes Gerät, insbesondere an die Anschlüsse in einem Schaltschrank, eingerichtet ist.
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Somit wird es, gemäß einer Ausführungsform, ermöglicht, das Steuer- und Auswertegerät im Vergleich zum Einbau ohne Klemmenspiegel um 180 Grad gedreht einzubauen bzw. anzuschließen, was vorteilhaft ist, wenn es andernfalls über Kopf eingebaut werden müsste.
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Insbesondere ermöglicht die Erfindung es, eine Positionsveränderung für Klemmen und Steckverbindungen des Steuer- und Auswertegeräts zu ermöglichen. Insbesondere kann das Steuer- und Auswertegerät immer in seiner vorgesehenen Lage eingebaut werden und mit Hilfe des Klemmenspiegels können die Anschlüsse eine passende versetzte Position annehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die äußere elektrische Schnittstellenanordnung eine zur inneren elektrischen Schnittstellenanordnung unterschiedliche Orientierung auf, sodass sich das Steuer- und Auswertegerät in dieser unterschiedlichen Orientierung in einen Schaltschrank einbauen bzw. anschließen lässt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die äußere elektrische Schnittstellenanordnung eine zur inneren elektrischen Schnittstellenanordnung entgegengesetzte Orientierung auf, sodass sich das Steuer- und Auswertegerät (im Vergleich zum Einbau ohne Klemmenspiegel) um 180 Grad gedreht in einen Schaltschrank einbauen bzw. daran anschließen lässt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die äußere elektrische Schnittstellenanordnung eine zur inneren elektrischen Schnittstellenanordnung seitlich versetzte Position auf, sodass sich das Steuer- und Auswertegerät in derselben Orientierung, aber seitlich versetzt in einen Schaltschrank einbauen bzw. daran anschließen lässt. Somit kann das Steuer- und Auswertegerät immer in seiner vorgesehenen Lage eingebaut werden und mit Hilfe des Klemmenspiegels können die Anschlüsse eine passende versetzte Position annehmen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die äußere elektrische Schnittstellenanordnung eine zur inneren elektrischen Schnittstellenanordnung unterschiedliche Orientierung und eine seitlich versetzte Position auf, sodass sich das Steuer- und Auswertegerät in dieser unterschiedlichen Orientierung und seitlich versetzt in einen Schaltschrank einbauen bzw. daran anschließen lässt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die äußere elektrische Schnittstellenanordnung ein Schienensystem auf, entlang dessen Anschlussklemmen der äußeren elektrischen Schnittstellenanordnung, die zum Anschluss an das externe Gerät vorgesehen sind, verschiebbar sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die innere elektrische Schnittstellenanordnung zum Anschluss an das Steuer- und Auswertegerät eingerichtet, während das Steuer- und Auswertegerät in den Einschubbereich des Klemmenspiegels eingeschoben wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die innere elektrische Schnittstellenanordnung nach innen, in Richtung des durch den Einschubbereich ausgebildeten Hohlraums.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Klemmenspiegel zwei- oder mehrteilig, modular ausgebildet oder weist eine ggf. durchsichtige Klappe auf, um das Steuer- und Auswertegerät in den Aufnahmebereich einzuschieben. Insbesondere kann der Klemmenspiegel so ausgeführt sein, dass die Anzeige- und Bedienelemente auf der Frontseite nicht beeinträchtigt werden und somit bedienbar bzw. einsehbar bleiben. Hierfür kann er eine Aussparung aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Klemmenspiegel mit einer Aussparung bzw. einem Freibereich versehen, um das Steuer- und Auswertegerät einzusehen und/oder zu bedienen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung eines oben und im Folgenden beschriebenen Klemmenspiegels zum Einbau eines Steuer- und Auswertegeräts in einen Schaltschrank.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Schaltschrank mit einem oben und im Folgenden beschriebenen Klemmenspiegel.
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Im Folgenden werden mit Verweis auf die Figuren weitere Ausführungsformen beschrieben. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich. Werden in der folgenden Figurenbeschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet, so bezeichnen diese gleiche oder ähnliche Elemente.
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Figurenliste
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- 1 zeigt einen Klemmenspiegel mit einem darin eingeschobenen Steuer- und Auswertegerät in Draufsicht.
- 2 zeigt einen Klemmenspiegel mit einem darin eingeschobenen Steuer- und Auswertegerät in Seitenansicht.
- 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Klemmenspiegel mit einem Steuer- und Auswertegerät gemäß einer weiteren Ausführungsform.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt einen Klemmenspiegel 100 mit einem darin eingelegten oder eingeschobenen Steuer- und Auswertegerät 10. Das Steuer- und Auswertegerät 10 weist eine obere Anschlussklemme 11 und eine untere Anschlussklemme 12 auf. Der Klemmenspiegel 100 weist ein Klemmenspiegelgehäuse 101 auf. In der Ausführungsform der 1 kann dieses Gehäuse geöffnet werden. Hierfür ist eine Klappe 102 vorgesehen. An der einen Verbindungsstelle 107 zwischen der Klappe 102 und dem Gehäuse 101 kann sich ein Befestigungsstift oder ein Scharnier befinden. Auf der anderen Seite 108 kann sich ein Verriegelungselement befinden.
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Im Bereich der oberen Klemme 11 ist eine elektrische Schnittstelle angeordnet und eine entsprechende elektrische Schnittstelle ist im Bereich der unteren Klemme 12 angeordnet. Diese beiden Schnittstellen sind Teil der elektrischen Schnittstellenanordnung des Klemmenspiegels 101, 102 und führen die elektrischen Signale von der entsprechenden Klemme 11, 12 an die Außenseite des Klemmenspiegels. Hier befindet sich im oberen Bereich an der Außenseite des Klemmenspiegels eine Klemme 106, die über eine elektrische Leitung mit der unteren Klemme 12 des Steuer- und Auswertegeräts verbunden ist. Ebenso befindet sich im unteren äußeren Bereich des Klemmenspiegels eine Klemme 104, die über eine elektrische Leitung 103 mit der oberen Klemme 11 des Steuer- und Auswertegeräts verbunden ist.
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Der Klemmenspiegel 100, der auch als Aufsetzadapter bezeichnet werden kann, ist auf das Steuer- und Auswertegerät 10 aufgesetzt und überträgt die Signale von der unteren Anschlussseite auf die obere Anschlussseite und umgekehrt.
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Die vorhandenen Anschlussklemmen werden also von der oberen Gehäuseseite auf die untere Gehäuseseite und umgekehrt übertragen. Die Anzeige- und Bedienelemente des Steuergeräts bleiben hierbei weiterhin zugänglich. Der Klemmenspiegel 100 ist auf das Steuergerät aufgesteckt, beispielsweise aufgeclipst und arretiert. Der Klemmenspiegel 100 kann zweiteilig aufgebaut sein, sodass die eine Hälfte 101 auf das Steuergerät montiert werden kann, die Klemmen angeschlossen werden können und dann erst die zweite Hälfte 102 montiert wird.
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Der Klemmenspiegel 100 kann auch seitlich neben dem Steuer- und Auswertegerät 10 als weiteres Hutschienenmodul angebracht werden. Dies ist in 2 gezeigt. Hier sind die äußeren elektrischen Schnittstellen 104, 106, 109 auf derselben Seite wie die inneren elektrischen Schnittstellen 11, 12, 13 angeordnet, jedoch an einer anderen Position und mit einer anderen Orientierung. Auch ist in der Darstellung der 2 ein ausgesparter Bereich 110 zur Bedienung und zum Ablesen der Anzeige- und Bedienelemente 14 des Steuer- und Auswertegeräts 10 zu erkennen. Unten am Steuer- und Auswertegerät 10 befindet sich die Hutschiene 15.
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2 zeigt eine Seitenansicht eines Klemmenspiegels mit einem darin angebrachtem Steuer- und Auswertegerät 10. Die vorhandenen Anschlussklemmen sind hier in ihrer Position verschoben, um für eine bessere Zugänglichkeit oder Anschlussmöglichkeit im Schaltschrank zu sorgen. Die Anzeige- und Bedienelemente des Steuer- und Auswertegeräts bleiben hierbei weiterhin zugänglich. Der Aufsetzadapter (Klemmenspiegel) ist auf das Steuer- und Auswertegerät 10 aufgesteckt („aufgeclipst“) und arretiert. Der Aufsetzadapter kann zweiteilig aufgebaut sein, sodass die eine Hälfte auf das Steuergerät montiert werden kann, die Klemmen angeschlossen werden können und dann erst die zweite Hälfte montiert wird.
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Der Klemmenspiegel kann so eingerichtet sein, dass Anzeige- und Bedienelemente auf der Frontseite nicht beeinträchtigt werden und somit bedienbar bzw. einsehbar bleiben.
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Insbesondere kann der Klemmenspiegel als mehrpoliges Schienensystem umgesetzt sein, bei dem die Anschlüsse frei positionierbar und somit die Klemmenposition individuell platzierbar sind, wie dies in der 3 beispielhaft gezeigt ist. 3 zeigt ein modulares Bus-/Schienensystem innerhalb des Aufsetzadapters. Über die Anschlüsse für die bestehenden Klemmen 11, 12 werden die Signale und die Versorgungsleitungen des Steuer- und Auswertegeräts 10 in das Bussystem 111, 114, 115 eingespeist und können an einer beliebigen Position mit einer neuen Klemme 104 abgegriffen werden. Die Art und Position der neuen Klemme 104 ist frei wählbar. Durch den modularen Aufbau des Bus-/Schienensystems kann dieses flexibel für verschiedene Steuergeräte zusammengestellt und montiert werden. Bezugszeichen 113 zeigt den Anschluss einer Klemme an das Bussystem und Bezugszeichen 112 zeigt den Querschnitt eines Busmoduls des Bussystems. Die Klemmen können seitlich kontaktiert werden.
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Somit wird eine einfache und selbsterklärende Positionierung von Klemmenanschlüssen auf gewünschte oder vorliegende Verdrahtungen bereitgestellt. Es ist keine Hardwareseitige Umverdrahtung notwendig. Auch müssen ggf. Leitungen nicht neu eingezogen werden, da die Anschlussleitungen bereits ausreichende Längen aufweisen.
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Bestehende Klemmen an den Steuer- und Auswertegeräten können mit dem Adapter nachträglich frei positioniert werden.
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Der Anschluss des Aufsetzadapters kann in der bestehenden Klemme untergeklemmt oder zum Beispiel über einen Federkontaktstift kontaktiert werden.
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Der Aufsetzadapter kann auch als flexible Anschlussmöglichkeit umgesetzt sein und in die passende Lage versetzt werden.
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Der Adapter kann auch in modularer Bauweise umgesetzt sein und somit individuell mittels geraden, gebogenen oder gewinkelten Stücken (111, 115, 114) passend montiert werden.
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Durch den Adapter kann auch nachträglich der bestehende Klemmenanschluss geändert werden. Beispielsweise von Schraubklemme auf Federkraftklemme, von kleinem zu großem Anschluss-Querschnitt oder umgekehrt. Farben/Beschriftungen können angepasst werden. Abstände/Höhen können angepasst werden.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „umfassend“ und „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und die unbestimmten Artikel „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkungen anzusehen.