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Die Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung zur Fernüberwachung einer Person sowie ein Verfahren zur Fernüberwachung der Person mit der Überwachungsanordnung.
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Es werden viele organisatorische und technische Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass firmenfremde Personen, wie beispielsweise Besucher oder Fremdhandwerker die sensiblen und zugangsbeschränkte Bereiche eines Firmengeländes nicht betreten. In der Regel werden sie durch Sicherheitsmitarbeiter eines Unternehmens an ihren Arbeitsplatz und/oder in den entsprechenden Bereich begleitet. In vielen Fällen wird der Sicherheitsmitarbeiter, beispielsweise den Handwerker während seiner Tätigkeit am Einsatzort beaufsichtigen.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 10 2018 000 163 A1 ein Verfahren zur Erkennung von akuten Notsituationen bei Personen und Tieren, wobei das Verfahren folgende Merkmale aufweist: Erkennung allgemeiner Bewegungseinschränkungen; Erkennung von Weglaufen; Erkennung von Orientierungsverlust oder Panik, wobei Schritte und Bewegungen erfasst werden; dass alle Übermittlungen automatisch erfolgen; dass die Sensorik, Übertragungstechnik und Energieversorgung in einem Gehäuse permanent am Körper getragen werden kann, beispielsweise in einer Armbanduhr, wobei die Übertragung der Messwerte direkt per Fernfunk erfolgt und somit keine grundsätzliche räumliche Einschränkung der Funktionsfähigkeit gegeben ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Überwachungsanordnung zur Fernüberwachung einer Person gemäß dem Anspruch 1 und ein Verfahren zur Fernüberwachung der Person mit der Überwachungsanordnung gemäß Anspruch 12.
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Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Überwachungsanordnung zur Fernüberwachung einer Person vorgeschlagen. Vorzugsweise ist die Überwachungsanordnung ausgebildet, mindestens eine Person zu überwachen, wobei die Überwachung der mindestens einen Person in einem öffentlichen oder privaten Bereich, insbesondere in einem Gebäude, auf einem Firmengelände und/oder einer Industrieanlage durchgeführt wird. Die Industrieanlage ist beispielsweise als Campus, insbesondere als eine Gesamtheit von Gebäuden und Einrichtungen samt dem Gelände eines Industriebetriebs ausgebildet. Es ist vorgesehen, dass eine Fernüberwachung mehrerer Personen gleichzeitig stattfinden und/oder durchgeführt werden kann.
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Die Überwachungsanordnung umfasst ein als Funkmodul ausgebildetes Überwachungsmodul zur Erfassung mindestens einer Vitalfunktion. Das Funkmodul ist insbesondere als ein kompaktes Gerät ausgebildet. Bevorzugt weist das Funkmodul eine Größe einer Armbanduhr auf, wobei das Funkmodul an einem Handgelenk der Person getragen werden kann. Es ist vorgesehen, dass das Funkmodul als ein Armband, eine Fußfessel und/oder ein Brustband gebildet ist. Im Speziellen wird das Funkmodul am Körper der zu überwachenden Person getragen.
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Die Person ist insbesondere als ein Träger des Funkmoduls angesehen. Bevorzugt ist die Person als ein Besucher, Kunde, Lieferant und/oder ein Fremdhandwerker einer Firma zu verstehen. Insbesondere gehört der Träger des Funkmoduls zu einer Gruppe der Personen, die keinen Zugriff und/oder keine Befugnis haben, Laboren, Werkstätten zu betreten, die als sensible Bereiche des Industriegeländes klassifiziert sind.
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Die Vitalfunktion ist insbesondere als eine lebenswichtige Körperfunktion ausgebildet, beispielsweise als eine Herz-Kreislauf-Funktion. Vorzugsweise umfassen die Vitalfunktionen eine Herzfrequenz, einen Blutdruck und/oder eine Körpertemperatur der Person, die das Funkmodul trägt. Optional kann als die Vitalfunktion eine Detektion der Beschleunigungen verwendet werden, welche erkennt, ob das Funkmodul noch am Handgelenk getragen wird.
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Die Überwachungsanordnung umfasst eine Leitstelle. Die Leitstelle ist ausgebildet, einen Einsatzbetrieb eines zugeordneten Unternehmens zu leiten, angeschlossene Dienste auszuwerten und/oder zu koordinieren. Die Leitstelle ist insbesondere als eine Einsatzleitstelle und/oder Einsatzzentrale ausgebildet. Bevorzugt bildet die Leitstelle eine Einsatzzentrale eines Unternehmens und/oder eines Konzerns. Die Leitstelle umfasst beispielsweise einen lokalen Server oder einen Server, der in der Cloud angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die Überwachungsanordnung oder das als Funkmodul ausgebildete Überwachungsmodul ausgebildet, bei der Fernüberwachung eine Vielzahl an Daten zu sammeln und/oder auszuwerten. Die Daten sind insbesondere durch die Vitalfunktion und/oder die Position gebildet. Insbesondere werden die Daten beim Tragen des Funkmoduls gesammelt und/oder ausgewertet. Die gesammelten Daten sind bevorzugt personenspezifisch. Im Speziellen betreffen die gesammelten Daten den Träger des Funkmoduls.
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Die Überwachungsanordnung umfasst ein Auswertemittel. Das Auswertemittel ist ausgebildet die Vielzahl an Daten auszuwerten. Insbesondere ist das Auswertemittel ausgebildet, die durch das Funkmodul erfasste Vitalfunktion und die ermittelte Position des Funkmoduls auszuwerten. Die erfassten Daten sind dem Auswertemittel, insbesondere durch das Funkmodul, bereitgestellt. Im Speziellen werden die Daten auf Basis der durch das Funkmodul erfassten Vitalfunktion und erfassten Position, ausgewertet. Das Auswertemittel ist beispielsweise als ein elektronisches Rechenwerk ausgebildet. Optional ist das Auswertemittel als ein Microcontroller ausgebildet. Das Auswertemittel kann in dem Funkmodul und/oder in der Leitstelle angeordnet sein. Das Auswertemittel kann auch als ein Cloud-Dienst realisiert sein.
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Es ist vorgesehen, dass ein Teil der Auswertungen an unterschiedlichen Stellen erfolgt, so kann die Vitalfunktion beispielsweise auf dem Funkmodul ausgewertet werden und ein Signal zur Vitalfunktion an die Leitstelle gesendet werden. Die Position wird in einem Server der Leitstelle oder mittels eines Clouddienstes ausgewertet. In diesem Fall werden in der Leitstelle und/oder in der Cloud entsprechenden Entscheidungen getroffen, ob ein Alarm auf Basis der Berechnung zur Vitalfunktion und Positionsbestimmung ausgelöst wird.
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Erfindungsgemäß ist die Überwachungsanordnung ausgebildet, auf Basis der Auswertung des Auswertemittels einen Alarm an der Leitstelle auszulösen und/oder auszugeben. Beispielsweise ist die Überwachungsanordnung ausgebildet ein Tonsignal auszulösen und/oder auszugeben. Optional ist die Überwachungsanordnung ausgebildet ein optisches Signal auszulösen und/oder auszugeben. Es ist vorgesehen, dass das Signal für den an der Leitstelle arbeitenden Sicherheitspersonal sichtbar und/oder erkennbar ist. Alternativ oder ergänzend ist das ausgelöste und/oder ausgegebene Signal für die Person, insbesondere den Träger des Funkmoduls erkennbar. Beispielsweise, umfasst das Funkmodul eine Vibrationsfunktion, so dass der Träger ein Signal in Form einer Vibration empfängt.
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Vorteilhaft erlaubt die erfindungsgemäße Überwachungsanordnung eine zuverlässige und kostengünstige Überwachung, z.B. eines Fremdhandwerker auf einem Industriegelände. Ein Beaufsichtigen von einem Fremdhandwerker durch das Sicherheitspersonal während seiner Tätigkeit am Einsatzort ist nicht notwendig, wodurch sich eine Reduktion einer Wachmannschaft zur Überwachung von Fremdpersonal auf eigenem Firmengelände ergibt. Vorteilhaft ergibt sich aus der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung eine Validierung von Arbeitszeiten von Dienstleistern, wobei die Überwachungsanordnung eine mögliche Schnittstelle beispielsweise zur Buchhaltung bilden kann.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Auswertemittel ausgebildet ist, basierend auf der mindestens einen Vitalfunkton und Position, das Einhalten mindestens einer Überwachungsbedingung zu prüfen. Die Überwachungsbedingung ist bevorzugt als ein unterscheidendes Merkmal und/oder eine Bedingung ausgebildet, die beispielsweise relevant für eine Bewertung der Überwachungsanordnung ist.
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Vorzugsweise umfasst die Überwachungsbedingung mindestens eine Vitalbedingung und eine Positionsbedingung. Die Vitalbedingung ist bevorzugt von den Daten, wie zum Beispiel Daten der Vitalfunktion der Person abhängig. Insbesondere werden die Vitalbedingungen auf Basis der durch das Funkmodul erfassten Daten ausgewertet. Die Positionsbedingung ist bevorzugt von der erfassten Position des Funkmoduls abhängig. Die Erfassung der Position kann insbesondere durch das Funkmodul und/oder mit Hilfe des Funkmoduls erfolgen. Die Überwachungsanordnung ist ausgebildet, bei einer Verletzung der mindestens einer Vitalbedingung und/oder einer Positionsbedingung ein Alarm auszulösen und/oder auszugeben. Allerdings wird bei der Überwachungsbedingung stets sowohl die Vitalbedingung als auch die Positionsbedingung geprüft.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Funkmodul drahtlos mit der Leitstelle verbunden ist. Insbesondere ist das Funkmodul durch Funk mit der Leitstelle verbunden. Besonders bevorzugt ist das Funkmodul mit der Leitstelle über WLAN und/oder Bluetooth verbunden. Beispielsweise sendet das Funkmodul die erfasste Vitalfunktion und/oder die ermittelte Position der Person über elektromagnetische Wellen an die Leitstelle. Im Speziellen sendet das Funkmodul die erfassten Daten über einen drahtlosen Kommunikationspfad an die Leitstelle. Dieser drahtlose Kommunikationspfad nutzt bevorzugt eine Daten-Infrastruktur des Gebäudes und/oder Campus (WLAN, BLE oder eine andere IT-Infrastruktur).
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Erfassung der Position, mittels eines GPS (Global Positioning System), WLAN (Wireless Local Area Network) und/oder UWB (Ultra-Breitband-Technologie) erfolgt. Bevorzugt weist das Funkmodul Sensorik auf, wobei die Sensorik ausgebildet ist Signale zur Positionsbestimmung zu empfangen. Beispielsweise ermöglicht die Sensorik eine Kommunikation für einen Nahbereich zur schnellen und stabilen Übertragung von den Daten für die Indoor- und Outdoor-Positionsbestimmung. Die Positionsbestimmung erfolgt dabei insbesondere mittels GPS, WiFi und/oder UWB. Beispielsweise sendet das Funkmodul seine Position an die Leitstelle mittels Mobilfunks, Wifi und/oder LoRa.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass anstelle der Sensorik zur Ortung der Position, das Funkmodul ein BLE (Bluetooth Low Energy) Signal sendet. Insbesondere erfolgt die Erfassung der Position durch das Auswertemittel, mittels eines BLE Signals. Das BLE Signal wird beispielsweise von Empfängern im Gebäude und/oder auf dem Campus erkannt. Bevorzugt ist das Funkmodul ausgebildet sich mit Empfängern, wie Rechner und/oder Peripheriegeräten, in einer Umgebung zu vernetzen und/oder zu verbinden.
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Vorzugsweise umfassen die Vitalbedingungen eine Fehlernutzung des Funkmoduls und/oder eine fehlgeschlagene Signalübertragung. Bei einem Verstoß gegen die Vitalbedingungen wird bevorzugt der Alarm ausgelöst.
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Eine Fehlnutzung des Funkmoduls umfasst beispielsweise ein Abstreifen des Funkmoduls und/oder eine Übergabe des Funkmoduls an eine zweite Person. Die Fehlernutzung wird durch das Auswertemittel erkannt und/oder ausgewertet, wobei ein Signal an die Leitstelle übermittelt wird. Insbesondere bei einer Überwachung der Vitalfunktionen, beispielsweise eines Pulses des Trägers wird festgestellt ob das Funkmodul getragen wird. Im Falle einer fehlgeschlagenen Messung des Pulses wird ein Alarmsignal an die Leitstelle gesendet. Somit kann das Sicherheitspersonal in der Leitstelle, beispielsweise den Fremdhandwerker fernüberwachen und muss einen dedizierten Wachmann für die Begleitung nur im Falle eines Alarmes an die Stelle der erfassten Position schicken. Bevorzugt wird die Person durch die Daten der Vitalfunktion und/oder der Position eindeutig identifiziert.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei einer fehlgeschlagenen Signalübertragung ein Alarmsignal an die Leitstelle ausgegeben wird. Optional wird in der Leitestelle eine Meldung ausgegeben, sobald eine Unterbrechung in der Signalübertragung auftritt. Die fehlgeschlagene Signalübertragung ist insbesondere als eine fehlerbehaftete Kommunikation zwischen dem Funkmodul und der Leitstelle ausgebildet. Alternativ oder ergänzend wird bei einer fehlgeschlagenen Signalübertragung ein Alarm mittels Funkmoduls ausgegeben, so dass die Person, insbesondere der Träger des Funkmoduls über eine Störung und/oder eine Violation der Überwachungsbedingungen informiert wird. Im Speziellen wird ein Alarm ausgelöst und/oder ausgeben, wenn kein Signal von dem Funkmodul empfangen wird.
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Es ist vorgesehen, dass ein Alarm ausgelöst und/oder ausgegeben wird, wenn kein Signal von dem Funkmodul erfasst wird. Vorzugsweise wird der Alarm spätestens 10 Sekunden nach einer fehlenden Signalübertragung ausgelöst und/oder ausgegeben. Insbesondere wird der Alarm spätestens 15 Sekunden nach einer fehlenden Signalübertragung ausgelöst und/oder ausgegeben. Im Speziellen wird der Alarm spätestens 20 Sekunden nach einer fehlenden Signalübertragung ausgelöst und/oder ausgegeben.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass wenn eine absichtliche Fehlnutzung des Funkmoduls erfolgt, sendet das Funkmodul ein Alarmsignal.
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Vorzugsweise umfasst die Positionsbedingung ein Betreten eines unzulässigen Bereiches und/oder Abweichen von einer zulässigen Route. Bei einem Verstoß gegen die Vitalbedingungen wird bevorzugt der Alarm ausgelöst.
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Vorzugsweise ist dem Auswertemittel ein Modell eines zu überwachenden Bereiches bereitgestellt. Insbesondere weist das Auswertemittel das Modell eines zu überwachenden Bereiches auf. Das Modell ist beispielsweise als ein Gebäude- und/oder Geländeplan ausgebildet. Bevorzugt umfasst das Modell Sperrgebiete, insbesondere eingeschränkte Bereiche eines Gebäudes und/oder eines Firmencampus. Der eingeschränkte Bereich ist beispielsweise als Büroraum, Labor und/oder Produktionshalle ausgebildet. Insbesondere ist der eingeschränkte Bereich für unbefugtes Personal nicht betretbar.
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Das Auswertemittel ist ausgebildet, basierend auf dem Modell, zu überprüfen ob die Überwachungsbedingung eingehalten ist. Vorzugsweise ist das Auswertemittel ausgebildet, basierend auf dem Modell, zu überprüfen ob die Position des Funkmoduls mit einer vorgegebenen Route übereinstimmt. Insbesondere ist das Auswertemittel ausgebildet, basierend auf dem Modell, zu überprüfen ob die Position des Funkmoduls beispielsweise in dem Sperrgebiet ermittelt worden ist. Im Speziellen ist das Auswertemittel ausgebildet, basierend auf dem Modell, zu überprüfen ob die Person, die das Funkmodul trägt, sich in dem eingeschränkten Bereich aufhält und/oder befindet. Bei einem Verstoß gegen Überwachungsbedingungen wird ein Alarmsignal an die Leitstelle gesendet. Alternativ oder ergänzend wird ein Alarm mittels Funkmoduls ausgegeben.
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Es ist bevorzugt vorgesehen, dass wenn kein Signal von dem Funkmodul an die Leitstelle übermittelt wird, wird die zuletzt erfasste Position des Funkmoduls ermittelt. Alternativ oder ergänzend wird die letzte Position, sowie deren Verlauf in der Leitstelle angezeigt und ein Alarm ausgegeben, wenn vom Funkmodul kein BLE Signal und/oder ein Alarmsignal empfangen wird. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zugrunde, die Position des Funkmoduls, insbesondere die Position des Trägers zu lokalisieren und/oder zu überprüfen ob die Person, die das Funkmodul trägt sich in einem eingeschränkten Bereich befindet.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Funkmodul eine mechanische Sicherung gegen ein Abstreifen des Funkmoduls aufweist. Die mechanische Sicherung ist insbesondere ausgebildet, vor unbefugtem Abstreifen des Funkmoduls zu schützen. Die mechanische Sicherung ist beispielsweise durch eine Zusatzblockade gebildet, wobei die Zusatzblockade gegen ein Abstreifen des Funkmoduls schützt.
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Vorzugsweise bildet das Funkmodul eine Totmann-Überwachung. Die Totmann-Überwachung ist zur Fernüberwachung von beispielsweise externen Handwerkern ausgebildet, wobei das Funkmodul auf einer Messung der Beschleunigung in dem Funkmodul basiert. Insbesondere ist die Totmann-Überwachung zur Detektion einer Bewegung des externen Handwerkers ausgebildet. Das Funkmodul erfasst die Bewegung und/oder die Schritte des Handwerkers und sendet ein Signal an eine Leitstelle. Solange dieses Totman-Signal gesendet bzw. empfangen wird, wird kein Alarm ausgelöst. Sobald das Totman-Signal abbricht, wird der Alarm ausgelöst. Optional ist es vorgesehen, dass das Funkmodul anhand von Beschleunigungssensoren einen Sturz der Person detektieren und einen Alarm aussenden kann.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Fernüberwachung einer Person mit der Überwachungsanordnung wie sie zuvor beschrieben wurde.
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Bei dem Verfahren ermittelt das Funkmodul mindestens eine Vitalfunktion. Insbesondere wird eine Vitalfunktion des Trägers des Funkmoduls ermittelt. Ferner wird die Position des Funkmoduls ermittelt, was äquivalent mit einer Ortung des Trägers ist, vorausgesetzt dass das Funkmodul sich am Handgelenk des Trägers befindet.
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Das Auswertemittel wertet die ermittelten Daten, insbesondere die mindestens eine Vitalfunkton und Position aus. Das Auswertemittel, basierend auf den ermittelten Daten, prüft das Einhalten mindestens einer Überwachungsbedingung.
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Optional werden die Daten der Leitstelle bereitgestellt. Insbesondere werden die Daten durch das Funkmodul drahtlos an die Leitstelle übermittelt.
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Die Überwachungsanordnung gleicht die übermittelten Daten mit Überwachungsbedingungen ab, wobei die Überwachungsanordnung bei einer Verletzung der mindestens einen Überwachungsbedingung das Alarm auslöst und/oder ausgibt.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht von einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgenäßen Überwachungsanordnung;
- 2 eine schematische Ansicht von einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgenäßen Überwachungsanordnung;
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt eine schematische Ansicht von einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Überwachungsanordnung 1. Die Überwachungsanordnung 1 ist zur Fernüberwachung einer Person 2 ausgebildet.
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Die Überwachungsanordnung 1 weist ein Funkmodul 3 auf. Das Funkmodul 3 ist zur Erfassung mindestens einer Vitalfunktion der Person 2 ausgebildet. Die Person 2 ist als ein Träger des Funkmoduls 3 anzusehen. Wie vorliegend dargestellt, wird das Funkmodul 3 vorzugsweise an einem Handgelenk getragen. Die Vitalfunktion der Person 2 wird beim Tragen des Funkmoduls 3 erfasst. Die Vitalfunkton umfasst beispielsweise die Atmung, eine Körpertemperatur, einen Kreislauf, insbesondere arteriellen Puls und/oder arteriellen Blutdruck der Person 2.
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Die Person 2 befindet sich vorliegend in einem Flur eines Unternehmens, bei dem die Person 2 als Kunde, Lieferant und/oder als Fremdhandwerker unterwegs ist.
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Das Funkmodul 3 weist ein Auswertemittel 4 auf. Das Auswertemittel 4 ist ausgebildet, die durch das Funkmodul 3 erfasste Vitalfunktion auszuwerten. Überdies ist das Auswertemittel 4 ausgebildet eine ermittelte Position 5 des Funkmoduls 3 auszuwerten. Die Ermittlung der Position 5 des Funkmoduls 3 und/oder der Person 2 erfolgt mittels eines GPS, WLAN und/oder UWB, wobei die Ermittlung der Position 5 beispielsweise durch das Funkmodul 3 und/oder mit Hilfe des Funkmoduls 3 erfolgt.
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Die Überwachungsanordnung 1 weist eine Leitstelle 6 auf. Die Leitstelle 6 ist vorliegend schematisch dargestellt, wobei die Leitstelle 6 als eine zentrale Einrichtung ausgebildet ist, von der aus beispielsweise Fremdpersonal, insbesondere die Person 2 fernüberwacht wird. Die Leitstelle 6 ist ausgebildet, die durch das Funkmodul 3 erfassten Daten zu empfangen. Bevorzugt sind die, durch die Leitstelle 6 empfangene Daten zuvor durch das Auswertemittel 4 ausgewertet.
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Die Überwachungsanordnung 1 ist ausgebildet, auf Basis der Auswertung des Auswertemittels 4 einen Alarm an der Leitstelle 6 auszulösen und/oder auszugeben. Der Alarm ist vorliegend durch einen optischen und akustischen Signalgeber 7 ausgegeben, so dass das Überwachungspersonal an der Leitstelle 6 über Regelwidrigkeiten eindeutig informiert wird.
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Eine schematische Ansicht von einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgenäßen Überwachungsanordnung 1 ist in 2 dargestellt.
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Das Funkmodul 3 weist vorliegend ein Gummi- und/oder Silikonband 8 auf. Das Gummiband 8 weist eine hohe Elastizität auf.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass das Funkmodul 3, insbesondere das Gummiband 8 eine Schließe 10 aufweist.
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Das Funkmodul 3 weist eine Umhüllung 9 auf. Die Umhüllung 9 umfasst mechanische und elektrische Komponenten, wie beispielsweise das Auswertemittel 4 oder eine Sensorik des Funkmoduls 3. Das Funkmodul 3 weist insbesondere eine Sensorik zur Messung der Vitalfunktionen. Somit kann das Funkmodul 3 mit Hilfe des Auswertemittels 4 erkennen, ob es noch am Handgelenk der Person 2 getragen wird. Die Umhüllung 9 ist insbesondere ausgebildet die Komponenten des Funkmoduls 3 vor einer mechanischen Zerstörung zu schützen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass dem Auswertemittel 4 ein Modell 11 eines zu überwachenden Bereiches bereitgestellt ist. Das Modell 11 ist vorliegend als ein Gebäudeplan dargestellt. Das Auswertemittel 4 ist ausgebildet, basierend auf dem Modell 11, zu prüfen ob die Person 2 sich in einem unzulässigen Bereich 12 befindet und/oder ob die Person 2 von einer zulässigen Route abgewichen ist.
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Der unzulässige Bereich 12 ist in der 2 mit einer Schraffur verdeutlicht. Der unzulässige Bereich 12 umfasst beispielsweise Laborräume, Werkstätte, Entwicklungslaboren o.Ä. Das Betreten des unzulässigen Bereiches 12 ist für die Person 2 untersagt. Insbesondere nur befugtes und/oder autorisiertes Personal kann den unzulässigen Bereich 12 betreten.
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Eine Fernüberwachung der Person 2 erfolgt mit Hilfe des Funkmoduls 3. Eine Regelwidrigkeit, insbesondere ein Verstoß gegen eine der Überwachungsbedingungen, wie beispielsweise absichtliche Fehlnutzung des Funkmoduls 3 wird sensorisch erkannt und an die Leitstelle 6 übermittelt. Somit kann das Sicherheitspersonal in der Leitstelle 6 die Person 2 fernüberwachen und muss nicht einen dedizierten Wachmann für die Begleitung der Person 2 abstellen.
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Das Funkmodul 3 sendet seine Position 5 an die Leitstelle 6 mittels Mobilfunks, Wifi, LoRa oder BLE. Insbesondere sendet das Funkmodul 3 eine Information, dass es sich noch am Handgelenk der Person 2 befindet, wobei eine Vitalfunktion, beispielsweise Puls der Person 2 gemessen wird.
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Ein Alarm wird an der Leitstelle 6 ausgelöst, sobald kein Signal von dem Funkmodul 3 empfangen wird. Insbesondere wird in der Leitstelle 6 ein Alarm ausgelöst, wenn einer der folgenden Überwachungsbedingungen gebrochen wird und/oder einer der Fälle auftritt: Es wird kein Signal vom Funkmodul 3 empfangen; das Funkmodul 3 wird vom Handgelenk der Person 2 entfernt -auch kurzfristig und/oder die Position 5 des Funkmoduls 3 ist außerhalb des zulässigen Bereichs 13.
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Wenn kein Signal an die Leitstelle 6 übermittelt wird, ist die Leitstelle 6 ausgebildet, die zuletzt erfasste Position 5 des Funkmoduls 3 zu ermitteln, wobei eine neue Position von der letzten Position 5 aus extrapoliert wird.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung schlägt vor, dass die Erfassung der Position 5 durch das Auswertemittel 4, mittels eines BLE Signals erfolgt, wobei das Funkmodul 3 ausgebildet ist sich mit Geräten in seiner Umgebung zu vernetzen. Anstelle der Sensorik zur Ortung der Position 5, sendet das Funkmodul 3 ein BLE Signal, welches von Empfängern im Gebäude und auf dem Campus erkannt wird. Sollte eine absichtliche Fehlnutzung des Funkmoduls 3 erfolgen, so sendet das Funkmodul 3 kein oder ein Alarmsignal mittels BLE. Wird vom Funkmodul 3 kein BLE Signal oder ein Alarmsignal empfangen, so wird eine letzte Position 5, sowie deren Verlauf in der Leitstelle 6 angezeigt und ein Alarm mittels Signalgeber 7 ausgegeben. Ebenso, sollte sich das Funkmodul 3 in einem unzulässigen Bereich 12 aufhalten.
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Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel können zusätzlich zu den Vitalfunktionen auch die Bewegungen im Funkmodul 3 erfasst werden. Das Funkmodul 3 kann damit auch als Totmann-Überwachung mit einer zusätzlichen Messung der Vitalfunktionen verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018000163 A1 [0003]