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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Temperierungsanordnung zur Integration in ein Fahrzeug und ein Fahrzeug mit der Temperierungsanordnung.
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Hintergrund:
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Die Möglichkeit des Beheizens eines Lenkradkranzes wird in Fahrzeugen zunehmend standardisiert. Bekannt ist es auch bereits, eine Belüftung in dem Fahrzeug zu integrieren, die die Hände des Fahrers belüftet, also kühlt oder wärmt.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2015 211 058 A1 eine Vorrichtung zur Belüftung einer Lenkradumgebung und ein Verfahren zum Betrieb der Vorrichtung. Die Vorrichtung umfasst einen Luftausströmer, welcher einen imaginären Punkt auf dem Lenkrad oder in einer Lenkradumgebung bei verschiedenen Drehwinkeln des Lenkrads mit einem Luftstrom erreicht. Der imaginäre Punkt ist eine Handposition einer oder beider Hände des Fahrers, welche durch ein Messmittel erfasst wird.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktionale und kosteneffektive Temperierung eines Schaltknaufs zur Gangschaltung in einem Fahrzeug zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch eine Temperierungsanordnung zur Integration in ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit der Temperierungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Temperierungsanordnung zur Integration in ein Fahrzeug, z.B. in einen Pkw oder in ein Nutzfahrzeug, vorgeschlagen. Die Temperierungsanordnung umfasst einen Schaltknauf. Der Schaltknauf ist zur Gangschaltung eines manuellen Schaltgetriebes oder eines Automatikgetriebes des Fahrzeugs ausgebildet. Beispielsweise ist der Schaltknauf in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs oder in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet.
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Die Temperierungsanordnung weist eine Lüftungsvorrichtung zur Führung von temperierter Luft und zur Temperierung des Schaltknaufs auf. Die Lüftungsvorrichtung ist strömungstechnisch an ein Belüftungssystem des Fahrzeugs angebunden. Das Belüftungssystem umfasst eine Heizungs- und/oder Klimaanlage, welche Luft aus einem Fahrzeuginnenraum oder von außerhalb des Fahrzeugs ansaugt und in einer gewünschten Temperatur temperiert, insbesondere kühlt oder erwärmt. Das Belüftungssystem weist mehrere verzweigte Strömungswege für die temperierte Luft auf, welche z.B. innerhalb des Armaturenbretts, der Mittelkonsole oder von Seiten- und/oder Dachinnenverkleidungen des Fahrzeugs verlaufen. Die Strömungswege münden in Belüftungsöffnungen, aus denen die temperierte Luft ausströmen kann. Vorzugsweise sind mehrere Belüftungsöffnungen in den Fahrzeuginnenraum hinein gerichtet, um diesen zu Temperierung. Optional ergänzend ist mindestens eine weitere Belüftungsöffnung zu einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs gerichtet, sodass die temperierte Luft aus dieser zur Belüftung der Windschutzscheibe ausströmen kann, insbesondere um einen Beschlag der Windschutzscheibe zu entfernen oder um die Windschutzscheibe abzutauen.
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Die Luftführungsvorrichtung weist eine Auslasseinrichtung zum Auslass der temperierten Luft auf. Die Auslasseinrichtung ist von einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung überführbar. Die Überführung von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung erfolgt vorzugsweise mittels eines Aktors, z.B. mittels eines Elektromotors.
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Die Auslasseinrichtung ist in der Ruhestellung verdeckt, insbesondere in dem Fahrzeuginnenraum nicht sichtbar angeordnet. In der Arbeitsstellung ist die Auslasseinrichtung zumindest abschnittsweise unverdeckt angeordnet, wobei sie insbesondere von dem Fahrzeuginnenraum aus abschnittsweise sichtbar ist. In der Arbeitsstellung lässt die Auslasseinrichtung die temperierte Luft auf den Schaltknauf gerichtet ausströmen.
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Vorteilhaft ist, dass der Schaltknauf durch die Beströmung mit der temperierten Luft temperiert, insbesondere erwärmt oder gekühlt werden kann. Gerade bei geringen Außentemperaturen ist ein erwärmter Schaltknauf besonders angenehm zu betätigen, was in entsprechender Weise bei hohen Außentemperaturen für einen gekühlten Schaltknauf gilt.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist die Auslasseinrichtung in der Arbeitsstellung zumindest abschnittsweise in eine bestimmte Strömungsrichtung ausgerichtet, in welcher die Auslasseinrichtung die temperierte Luft auf den Schaltknauf in einer festgelegten Schaltposition ausströmen lässt. Beispielsweise kann der Schaltknauf mehrere Schaltpositionen einnehmen. Bevorzugt ist die festgelegte Schaltposition, insbesondere wenn der Schaltknauf für das manuelles Schaltgetriebe vorgesehen ist, eine Dritte-Gang-Position. Wenn der Schaltknauf zur Bedienung des Automatikgetriebes vorgesehen ist, ist die festgelegte Schaltposition vorzugsweise die Drive-Position.
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Es ist von Vorteil, dass zur Temperierung des Schaltknaufs aufgrund mittels des Belüftungssystems erzielbarer hoher oder geringer Temperaturen der temperierten Luft und aufgrund der geringen Masse des Schaltknaufs relativ kurze Temperierungszeiten benötigt werden. Dadurch reicht insbesondere schon eine geringe Anzahl an Schaltungen des Schaltknaufs in die festgelegte Schaltposition auf, um dessen Temperierung zu erreichen.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung umfasst die Luftführungsvorrichtung einen Strömungskanal. Vorzugsweise ist der Strömungskanal strömungstechnisch an das Belüftungssystem des Fahrzeugs angeschlossen. Insbesondere weist der Strömungskanal einen Anschlussbereich auf, in dem er an das Belüftungssystem angeschlossen ist. Optional ist die Auslasseinrichtung in der Ruhestellung innerhalb des Strömungskanals und somit verdeckt angeordnet. Vorzugsweise ragt die Auslasseinrichtung in der Arbeitsstellung zumindest abschnittsweise aus dem Strömungskanal heraus und ist somit zumindest abschnittsweise unverdeckt angeordnet.
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Eine mögliche konstruktive Realisierung der Erfindung sieht vor, dass die Auslasseinrichtung einen Rohrabschnitt und eine endseitig an dem Rohrabschnitt angeordnete Anströmdüse umfasst. Bevorzugt ist der Rohrabschnitt mit der daran angeordneten Anströmdüse in der Ruhestellung vollständig in dem Rohrabschnitt aufgenommen. Insbesondere ist zumindest die Anströmdüse in der Arbeitsstellung außerhalb des Rohrabschnitts angeordnet.
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In einer möglichen Ausführungsform der Erfindung ist der Rohrabschnitt entlang des Strömungskanals beweglich und/oder verfahrbar angeordnet. Beispielsweise ist der Rohrabschnitt innerhalb des Strömungskanals entlang einer Führungsbahn verfahrbar gelagert.
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Alternativ ist der Rohrabschnitt teleskopartig von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung ausfahrbar. Durch die bewegliche und/oder verfahrbar Anordnung des Rohrabschnitts kann die Auslasseinrichtung von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung und zurück überführt werden. Insbesondere kann die Anströmdüse bei der Überführung in die Arbeitsstellung aus dem Rohrabschnitt ausgefahren werden, um die temperierte Luft auf den Schaltknauf ausströmen zu lassen.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung kann die Anströmdüse in der Arbeitsstellung der Auslasseinrichtung von der festgelegten Strömungsrichtung in mindestens eine weitere Strömungsrichtung verstellt werden. In der mindestens einen weiteren Strömungsrichtung lässt die Auslasseinrichtung die temperierte Luft auf den Schaltknauf ausströmen, wenn dieser mindestens eine weitere Schaltposition einnimmt. Die Möglichkeit der Verstellung der Anströmdüse bietet den Vorteil, dass der Schaltknauf nach Bedarf des Fahrers des Fahrzeugs auch in einer anderen Schaltposition temperiert werden kann. Vorzugsweise erfolgt die Verstellung der Anströmdüse manuell durch den Fahrer. Die Anströmdüse kann zum verbesserten Angriff bei deren Verstellung eine Griffmulde aufweisen.
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Eine konstruktive Realisierung der Erfindung sieht vor, dass die Anströmdüse zur Verstellung von der festgelegten Strömungsrichtung in die mindestens eine weitere Strömungsrichtung kippbar und/oder schwenkbar ist. Insbesondere ist die Anströmdüse relativ zu ihrer Längsachse, welche sie bei Anordnung in der festgelegten Strömungsrichtung aufweist, kippbar und/oder schwenkbar.
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Eine weitere konstruktive Realisierung der Erfindung sieht vor, dass die Temperierungsanordnung ein Verschlusselement umfasst, welches von einer Schließstellung in eine Öffnungsstellung und zurück überführbar ist. In der Schließstellung ist die temperierte Luft vorzugsweise an einem Einströmen in die Auslasseinrichtung gehindert. Bevorzugt kann die temperierte Luft in der Öffnungsstellung des Verschlusselements die Auslasseinrichtung durchströmen.
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Die Überführung des Verschlusselements von der Öffnungsstellung in die Schließstellung und zurück erfolgt insbesondere mittels des Aktors, welcher auch den Rohrabschnitt innerhalb des Strömungskanals bewegt. Insbesondere steuert die Steuerungseinrichtung den Aktor dazu an, das Verschlusselement von der Öffnungsstellung in die Schließstellung zu überführen. Vorzugsweise wird das Verschlusselement in die Öffnungsstellung überführt, wenn die Auslasseinrichtung in der Arbeitsstellung angeordnet ist. Insbesondere wird das Verschlusselement in die Schließstellung überführt, wenn die Auslasseinrichtung in der Ruhestellung angeordnet ist. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass die Überführung des Verschlusselements von der Öffnungsstellung in die Schließstellung und zurück manuell durch den Fahrer oder den weiteren Insassen des Fahrzeugs erfolgt.
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Optional ist das Verschlusselement ein an dem Rohrabschnitt angeordnetes Blechteil. Optional steht das Verschlusselement entgegen der festgelegten Strömungsrichtung von dem Rohrstück ab und ist gemeinsam mit diesem innerhalb des Strömungskanals bewegbar und/oder verfahrbar. Insbesondere nimmt das Verschlusselement die Schließstellung ein, wenn das Rohrstück in der Ruhestellung angeordnet ist. Wenn der Rohrabschnitt die Arbeitsstellung einnimmt, ist das Verschlusselement vorzugsweise in der Öffnungsstellung angeordnet.
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Bevorzugt verschließt das Verschlusselement den Anschlussbereich des Strömungskanals an das Belüftungssystem des Fahrzeugs strömungsdicht, wenn es in der Schließstellung angeordnet ist. Beispielsweise wird das Verschlusselement gemeinsam mit dem Rohrabschnitt bei der Überführung von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung in den Anschlussbereich hinein bewegt, insbesondere hineingeschoben oder -verfahren, um es in die Schließstellung zu überführen. Zum Beispiel wird das Verschlusselement gemeinsam mit dem Rohrabschnitt bei der Überführung von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung wieder aus dem Anschlussbereich herausbewegt, insbesondere herausgeschoben oderverfahren, um es in die Öffnungsstellung zu überführen und den Anschlussbereich zum Hindurchströmen der temperierten Luft freizugeben.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Fahrzeug mit der Temperierungsanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 13. Das Fahrzeug kann beispielsweise als ein Pkw oder als ein Nutzfahrzeug ausgebildet sein. Das Fahrzeug umfasst das Belüftungssystem mit der Heizungs- und/oder Klimaanlage und mit den verzweigten Strömungswegen, welche in die Belüftungsöffnungen zum Ausströmen der temperierten Luft münden.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung nimmt die Auslasseinrichtung die Arbeitsstellung ein, wenn die Windschutzscheibe des Fahrzeugs mittels des Belüftungssystems belüftet wird, insbesondere um diese von Beschlag zu befreien, diese zu enteisen oder auch um den Fahrzeuginnenraum zu kühlen. Insbesondere ist die Temperierungsanordnung funktional mit dem Belüftungssystem in der Art gekoppelt, dass die Auslasseinrichtung von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung überführt wird, wenn die Heizungs- und/oder Klimaanlage zur Belüftung der Windschutzscheibe aktiviert wird.
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In einer weiteren möglichen Umsetzung der Erfindung umfasst das Belüftungssystem eine Steuerungseinrichtung zur Ansteuerung der Heizungs- und/oder Klimaanlage und des Aktors der Temperierungsanordnung. Vorzugsweise steuert die Steuerungseinrichtung die Heizungs- und/oder Klimaanlage zum Beispiel auf ein Signal des Fahrers, welches durch Sprachsteuerung oder durch Betätigung eines Bedienelements ausgegeben werden kann, dazu an, die Windschutzscheibe zu belüften und zugleich den Aktor dazu an, die Auslasseinrichtung in die Arbeitsstellung zu überführen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 eine Temperierungsanordnung zur Integration in ein Fahrzeug mit einer Luftführungsvorrichtung und mit einem Schaltknauf zur Gangschaltung in einem Fahrzeug;
- 2 eine Draufsicht auf eine Anströmdüse einer Auslasseinrichtung der Luftführungsvorrichtung.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In der 1 ist eine Temperierungsanordnung 1 zur Integration in ein Fahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Temperierungsanordnung 1 umfasst eine Luftführungsvorrichtung 2 zur Führung von temperierter Luft. Die Temperierungsanordnung 1 umfasst auch einen Schaltknauf 3 zur Gangschaltung in dem Fahrzeug.
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Der Schaltknauf 3 ist zur Schaltung eines manuellen Schaltgetriebes ausgebildet. Da der Fahrer des Fahrzeugs insbesondere mit dem manuellen Schaltgetriebe regelmäßigen Kontakt zur Betätigung des Schaltknauf 3 hat, ist es besonders vorteilhaft, die Luftführungsvorrichtung 2 zur Temperierung des Schaltknaufs 3 vorzusehen, sodass der Schaltknauf 3 beheizt oder gekühlt werden kann. Besonders an kalten Wintertagen ist ein beheizter Schaltknauf angenehm für einen Fahrer des Fahrzeugs zu betätigen. Entsprechendes gilt an heißen Sommertagen, wenn der Schaltknauf durch die temperierte Luft gekühlt wird. Ebenfalls ist es in einem alternativen Ausführungsbeispiel möglich, dass die Temperierung für einen Schaltknauf 3 vorgesehen ist, welcher zur Schaltung eines Automatikgetriebes ausgebildet ist.
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Die Luftführungsvorrichtung 2 ist strömungstechnisch an ein Belüftungssystem des Fahrzeugs anbindbar und/oder angebunden. Das Belüftungssystem umfasst eine Heizungs- und/oder Klimaanlage zur Temperierung von aus einem Fahrzeuginnenraum oder von außerhalb des Fahrzeugs angesaugter Luft. Es umfasst weiterhin mehrere verzweigte Strömungswege, welche z.B. innerhalb eines Armaturenbretts, einer Mittelkonsole oder einer Innenverkleidung des Fahrzeugs verlaufen. Entlang der Strömungswege kann die temperierte Luft strömen und innerhalb des Fahrzeugs verteilt werden. Die Strömungswege münden in Belüftungsöffnungen, die zum Beispiel in den Fahrzeuginnenraum hinein, zu den Seitenscheiben des Fahrzeugs oder zu einer Windschutzscheibe des Fahrzeugs gerichtet sind. Aus den Belüftungsöffnungen kann die temperierte Luft ausströmen, um den Fahrzeuginnenraum zu belüften, zu beheizen oder zu kühlen, um die Seitenscheiben des Fahrzeugs und/oder die Windschutzscheibe zu belüften, insbesondere bei Kälte von Beschlag oder Vereisung zu befreien.
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Die Luftführungsvorrichtung 2 umfasst einen Strömungskanal 4 und eine Auslasseinrichtung 5. Der Strömungskanal 4 ist strömungstechnisch an mindestens einen Strömungsweg des Belüftungssystems anbindbar und/oder angebunden, sodass die temperierte Luft in den Strömungskanal 4 einströmen kann. Der Strömungskanal 4 ist benachbart zu dem Schaltknauf 3 in dem Fahrzeug, zum Beispiel in einem Armaturenbrett oder in einer Mittelkonsole des Fahrzeugs, integriert.
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Die Auslasseinrichtung 5 ist dazu ausgebildet, die temperierte Luft aus dem Strömungskanal 4 gezielt auszulassen. Sie umfasst einen Rohrabschnitt 6 und eine Anströmdüse 7. Die Anströmdüse 7 ist endseitig an dem Rohrabschnitt 6 angeordnet. Die Auslasseinrichtung 5 kann von einer Ruhestellung 8, welche in der 1 durch eine Strichlinie dargestellt ist, in eine Arbeitsstellung 9 überführt werden. In der Ruhestellung 8 ist die Auslasseinrichtung 5 verdeckt innerhalb des Strömungskanals 4 angeordnet, sodass sie von dem Fahrzeuginnenraum aus nicht sichtbar ist. In der Arbeitsstellung 9 ist die Auslasseinrichtung 5 zumindest abschnittsweise unverdeckt außerhalb des Strömungskanals 4 angeordnet. Wie aus der 1 zu entnehmen, ragen die Anströmdüse 7 und optional ergänzend ein Teil des Rohrabschnitts 6 aus dem Strömungskanal 4 heraus, wenn die Auslasseinrichtung 5 die Arbeitsstellung 9 einnimmt.
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In dem Strömungskanal 4 ist ein Auflageabschnitt 10 angeordnet, auf dem der Rohrabschnitt 6 aufliegt oder durch den er gehalten ist. Der Rohrabschnitt 6 ist entlang des Strömungskanals 4 verfahrbar geführt, sodass er von der Ruhestellung 8 in die Arbeitsstellung 9 verfahren werden kann. In einem alternativen Ausführungsbeispiel weist der Rohrabschnitt 6 teleskopierende Bestandteile auf, mittels denen er teleskopartig von der Ruhestellung 8 in die Arbeitsstellung 9 ausfahrbar ist.
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Die Temperierungsanordnung 1 umfasst einen als Elektromotor ausgebildeten Aktor 13, welcher die Auslasseinrichtung 5 verfahren und dadurch von der Ruhestellung 8 in die Arbeitsstellung 9 überführen kann. Der Aktor 13 ist signaltechnisch mit einer Steuerungseinrichtung des Belüftungssystems des Fahrzeugs verbunden. Wenn das Belüftungssystem durch den Fahrer oder einen anderen Insassen so eingestellt ist, dass die temperierte Luft auf die Windschutzscheibe zu deren Belüftung gerichtet ist, steuert die Steuerungseinrichtung den Aktor 13 dazu an, die Auslasseinrichtung 5 in die Arbeitsstellung 9 zu überführen. Somit ist die Luftführungsvorrichtung 2 funktional an die Belüftung der Windschutzscheibe gekoppelt und nur dann aktivierbar und/oder aktiviert, wenn die Windschutzscheibe durch das Belüftungssystem belüftet wird. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Luftführungsvorrichtung 2 funktional auch an eine Belüftung anderer Bereiche des Fahrzeugs mittels des Belüftungssystems, zum Beispiel eines Fußraums des Fahrzeugs oder der Seitenscheiben des Fahrzeugs, gekoppelt sein.
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In der Arbeitsstellung 9 ist die Auslasseinrichtung 5, insbesondere die Anströmdüse 7, so angeordnet und/oder ausgerichtet, dass sie die temperierte Luft in eine festgelegte Strömungsrichtung 14 ausströmen lässt. Die festgelegte Strömungsrichtung 14 ist direkt auf den Schaltknauf 3 gerichtet, wenn dieser in einer festgelegten Schaltposition 11 angeordnet ist. Die festgelegte Schaltposition 11 ist eine Dritte-Gang-Position, in die der Fahrer den Schaltknauf 3 manuell geschaltet hat. In dem alternativen Ausführungsbeispiel kann die festgelegte Schaltposition 6 eine Drive-Position des Schaltknaufs 3 sein, wenn der Schaltknauf 3 zur Schaltung des Automatikgetriebes ausgebildet ist.
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Die Temperierungsanordnung 1 umfasst ein Verschlusselement 18, welches von einer Öffnungsstellung 19 in eine Schließstellung 20 überführbar ist. Das Verschlusselement 18 ist als ein gemeinsam mit der Auslasseinrichtung 5 bewegbares, insbesondere verfahrbares Blechteil ausgebildet. Das Verschlusselement 18 ist an einem der Auslassdüse 7 gegenüberliegenden Ende des Rohrabschnitts 6 angeordnet und steht von diesem entgegen der festgelegten Strömungsrichtung 14 ab.
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Das Verschlusselement 18 nimmt die Schließstellung 20 ein, wenn die Auslasseinrichtung 5 die Ruhestellung 8 einnimmt. Es nimmt die Öffnungsstellung 19 ein, wenn die Auslasseinrichtung 5 die Arbeitsstellung 9 einnimmt. Die Überführung des Verschlusselement 18 von der Öffnungsstellung 19 in die Schließstellung 20 und umgekehrt erfolgt gemeinsam mit der Auslasseinrichtung 5 mittels des Aktors, welcher in entsprechender Weise durch die Steuerungseinrichtung angesteuert wird.
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Alternativ oder optional ergänzend ist es möglich, dass die Überführung des Verschlusselements 18 von der Öffnungsstellung 19 in die Schließstellung 20 gemeinsam mit der Auslasseinrichtung 5 manuell durch den Fahrer oder den weiteren Insassen des Fahrzeugs erfolgt. Dadurch kann individuell nach Bedarf entschieden werden, ob der Schaltknauf 3 immer nur dann temperiert wird, wenn die Windschutzscheibe mittels des Belüftungssystems des Fahrzeugs belüftet wird. In diesem Fall ist die Auslasseinrichtung 5 und/oder das Verschlusselement 18 für den Fahrer bzw. den weiteren Insassen zumindest abschnittsweise zugreifbar in dem Armaturenbrett oder in der Mittelkonsole integriert.
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Die 1 zeigt das Verschlusselement 18 in der Öffnungsstellung 19 und in der Schließstellung 20 als gestrichelte Linie. In der Schließstellung 20 verschließt das Verschlusselement 18 einen Anschlussbereich 21 des Strömungskanals 4 an mindestens einen Strömungsweg des Belüftungssystems, sodass die temperierte Luft daran gehindert ist, von dem mindestens einen Strömungsweg in den Strömungskanal 4 und von dort in die Auslasseinrichtung 5 einzuströmen. Der Strömungskanal 4 ist in dem Anschlussbereich 21 durch das Verschlusselement 18 in der Schließstellung 20 strömungsdicht verschlossen.
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In der Öffnungsstellung 19 ist der Anschlussbereich 21 für die temperierte Luft freigegeben, sodass diese von dem mindestens einen Strömungsweg in den Strömungskanal 4 hineinströmen und durch die Auslasseinrichtung 5 hindurchströmen kann. Durch die Anströmdüse 7 wird die temperierte Luft in der festgelegten Strömungsrichtung 14 direkt auf den Schaltknauf 3 zu dessen Temperierung abgegeben, wenn dieser in der festgelegten Schaltposition 11 angeordnet ist.
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Die Anströmdüse 7 ist verstellbar ausgebildet, sodass die festgelegte Strömungsrichtung 14 der Anströmdüse 7 nach Bedarf durch den Fahrer oder den weiteren Insassen manuell verändert werden kann. Insbesondere kann die Anströmdüse 7 nach der Verstellung auf den Schaltknauf 3 gerichtet sein, wenn dieser nicht die festgelegte Schaltposition 11 einnimmt, sondern in einer von mehreren weiteren Schaltpositionen 12 angeordnet ist.
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Die 2 zeigt die Anströmdüse 7 in der Arbeitsstellung 9, wobei so ausgerichtet ist, dass sie die temperierte Luft in die festgelegte Strömungsrichtung 14 ausströmen lässt. Durch Strichlinien ist die Anströmdüse 7 nach der Verstellung in der Arbeitsstellung 9 gezeigt, wobei sie die temperierte Luft in mindestens eine weitere Strömungsrichtung 15 ausströmen lässt. Zur Verstellung von der festgelegten Strömungsrichtung 14 in die weitere Strömungsrichtung 15 kann die Anströmdüse 7 relativ zu ihrer Längsachse 16, die sie bei Anordnung in der festgelegten Strömungsrichtung 14 aufweist, gekippt und/oder geschwenkt werden. Gemäß der 2 ist die Anströmdüse 7 in der Bilddraufsicht nach oben verschwenkt, sodass die weitere Strömungsrichtung 15 zu dem Schaltknauf 3 in der weiteren Schaltposition 12 gemäß der 1 gerichtet ist und dieser in der weiteren Schaltposition 12 temperiert werden kann.
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Wie aus der 2 zu entnehmen, weist die Anströmdüse 7 eine Griffmulde 17 auf, welche einen manuellen Angriff durch den Fahrer oder durch den weiteren Insassen des Fahrzeugs bei der Verstellung der Anströmdüse 7 in ihrer Ausrichtung erleichtert.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Temperierungsanordnung
- 2
- Luftführungsvorrichtung
- 3
- Schaltknauf
- 4
- Strömungskanal
- 5
- Auslasseinrichtung
- 6
- Rohrabschnitt
- 7
- Anströmdüse
- 8
- Ruhestellung
- 9
- Arbeitsstellung
- 10
- Auflageabschnitt
- 11
- festgelegte Schaltposition
- 12
- weitere Schaltposition
- 13
- Aktor
- 14
- festgelegte Strömungsrichtung
- 15
- weitere Strömungsrichtung
- 16
- Längsachse
- 17
- Griffmulde
- 18
- Verschlusselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015211058 A1 [0003]