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Die Erfindung bezieht sich auf eine Befestigungsanordnung von Planetenradbolzen eines Planetengetriebes an einem Planetenträger, wobei jeder Planetenradbolzen durch eine Durchgangsbohrung im Planetenträger hindurchgeführt ist und jeweils im Bereich eines an einer ersten Stirnseite des Planetenträgers aus der Durchgangsbohrung nach außen hervorstehenden axialen Endes eine radial umlaufende Nut aufweist, mit einer ersten Abflachung des Planetenradbolzens in einer radialen Tiefe von wenigstens der radialen Tiefe der Nut, die sich in Längserstreckung des Planetenradbolzens über die Nut bis zum freien nach außen hervorstehenden Ende des Planetenradbolzens erstreckt und mit einer zur ersten Abflachung um einen Winkel verdreht ausgebildeten zweiten Abflachung in einer radialen Tiefe, die größer ist als die radiale Tiefe der Nut, die sich in Längserstreckung des Planetenradbolzens über die Breite der Nut erstreckt, sowie mit einem zur der ersten Stirnseite des Planetenträgers in einem Axialabstand angeordneten, radial elastisch verformbaren Sicherungsring, der radial in die Nut des Planetenradbolzens eingreift und mit radial nach innen gerichteter Vorspannung am Nutboden in Anlage ist.
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Bei einer derartigen Befestigungsanordnung von Planetenradbolzen eines Planetengetriebes an einem Planetenträger ist es bekannt an der ersten Stirnseite des Planetenträgers eine radial umlaufende Aufnahme mit einer radial nach innen offenen Aufnahmenut auszubilden, in die der als separates Bauteil ausgebildete, elastisch verformbare Sicherungsring mit seinem Außenumfang eingesetzt ist. In den Bereichen der Durchgangsbohrungen ist die Aufnahme ausgespart, damit sich der Sicherungsring in diesen Bereichen radial nach außen verformen kann.
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Diese Befestigungsanordnung dient dazu die Planetenbolzen gegen Verdrehen und axiales Verschieben zu sichern.
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Aus der
DE 10 2009 028 517 B4 ist in diesem Zusammenhang eine Befestigungsanordnung von Planetenradbolzen eines Planetengetriebes bekannt, wobei die Planetenradbolzen durch Durchgangsbohrungen eines Planetenträgers hindurchgeführt sind und jeweils im Bereich eines axialen Endes eine umlaufende Nut mit zumindest einer Abflachung aufweisen. Zwischen der jeweiligen Nut und dem axialen Ende ist ein Ausbruch im Durchmesser des jeweiligen Planetenradbolzens vorgesehen, über welchen die jeweilige Nut bei Montage des jeweiligen Planetenradbolzens in eine axiale Überdeckung mit dem Sprengring bringbar ist. Ein Durchmesser der jeweiligen Nut ist derart gewählt, dass eine Relativverdrehung des jeweiligen Planetenradbolzens bezüglich des Planetenträgers aus dieser Position nur entgegen einer Federkraft des Sprengrings ausführbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Befestigungsanordnung von Planetenradbolzen eines Planetengetriebes der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen einfachen, bauteilarmen Aufbau aufweist und leicht sowie schnell montierbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Sicherungsring, der Planetenträger und axiale Verbindungsdome als ein einteiliges Bauteil ausgebildet sind, wobei der Sicherungsring über die axialen Verbindungdome mit dem Planetenträger verbunden ist, von denen jeweils zwei Verbindungsdome einer Durchgangsbohrung zugeordnet sind, die in einem Abstand zueinander diametral in Umfangsrichtung zur Durchgangsbohrung angeordnet sind.
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Durch diese Ausbildung sind zur Sicherung der Planetenradbolzen in ihrer Einbaulage gegen Verdrehen und axiales Verschieben keine separaten Bauteile erforderlich. Die dazu erforderlichen Elemente sind einteilig mit dem Planetenträger sowie dem Planetenradbolzen ausgebildet, so dass für die Sicherung keine separaten Bauteile vorgehalten und montiert werden müssen. Dies erspart Kosten in der Beschaffung und Lagerhaltung sowie Arbeitsaufwand und Zeit bei der Montage.
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Zur Montage wird der Planetenradbolzen mit seinem die Nut aufweisenden Ende zuerst von der der ersten Stirnseite abgewandten Stirnseite her durch die Durchgangsbohrung im Planetenträger hindurchgeschoben bis sich die Nut in der radialen Ebene des Sicherungsrings befindet, wobei die erste Abflachung des Planetenradbolzens radial nach außen zeigt.
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Durch eine Drehung des Planetenradbolzens um seine Längsachse in seine Einbauposition mit radial nach außen gerichteter erster Abflachung fädelt der Sicherungsring in die Nut ein und liegt mit radial nach innen gerichteter Vorspannung am Nutboden an. Dadurch erfolgt eine Sicherung des Planetenradbolzens gegen axiales Verschieben aber auch gegen Verdrehen, da der Sicherungsring mit seiner Vorspannung radial nach innen, zumindest an den beiden Endkanten der zweiten Abflachung aufliegt.
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Vorzugsweise sind die erste Abflachung und die zweite Abflachung sich diametral gegenüberliegend am Planetenradbolzen ausgebildet.
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Dadurch kann der Monteur haptisch nach einer 180°-Drehung erfassen, dass er den Planetenradbolzen in seine Einbaulage gedreht hat.
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Die Abflachungen müssen aber nicht zwingend um 180° versetzt sein, andere Anordnungen sind ebenfalls denkbar, beispielsweise drei Abflachungen im Abstand von 120° oder vier Abflachungen 90°
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Weist der Sicherungsring im Bereich der Durchgangsbohrung einen radial durchgehenden Trennschlitz auf, so kann er mit größerer Radialkraft nach innen auf den Endkanten der zweiten Abflachung aufliegen und damit die Sicherheit gegen Verdrehen des Planetenradbolzens noch erhöhen.
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Wenn der Planetenradbolzen an seinem dem Ende der Nut entgegengesetzten Ende eine Angriffskontur für ein Werkzeug aufweist, kann zur Drehung des Planetenradbolzens ein Werkzeug in die Angriffskontur eingeführt und der Planetenradbolzen um seine Längsachse verdreht werden.
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In einfacher Ausbildung kann dabei die Angriffskontur ein Innensechskant sein, in den ein Außensechskant-Schraubendreher eingeführt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Teilansicht eines Planetenträgers mit Planetenradbolzen
- 2 eine weitere perspektivische Teilansicht mit Ausschnitt des Planetenträgers mit Planetenradbolzen nach 1
- 3 eine Teilseitenansicht des Planetenträgers nach 1
- 4 eine Teilansicht des Planetenträgers nach 1 im Schnitt entlang der Linie III-III in 3 zwischen erster Stirnseite und Sicherungsrings des Planetenträgers nach 1
- 5 eine Stirnansicht des Panetenradbolzens nach 1
- 6 eine Seitenansicht des Planetenradbolzens nach 1
- 7 eine perspektivische Ansicht des Planetenradbolzens nach 1. In den Figuren ist ein Planetenradbolzen 1 eines Planetengetriebes dargestellt, der an einem Planetenträger 2 angeordnet ist.
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Die auf den Planetenradbolzen 1 drehbar gelagerten Planetenräder des Planetengetriebes sind nicht dargestellt.
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Der beispielhafte Planetenträger 2 weist einen Zylinderkörper 7 auf, an dessen Umfang gleichmäßig verteilt vieraxiale Durchgangbohrungen 3 ausgebildet sind, die bis zu einer Stirnseite 4 des Zylinderkörpers 7 reichen und in die jeweils ein Planetenradbolzen 1 eingeführt wird.
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Es sind aber auch Planetenträger 2 mit mehr oder weniger als vier axialen Durchgangbohrungen 3 möglich.
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Der Zylinderkörper 7 weist in einem Abstand 8 zu seiner ersten Stirnseite 4 einen konzentrischen Sicherungsring 5 auf, der über Verbindungsdome 6 mit dem Zylinderkörper 7 verbunden ist.
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Dabei sind Zylinderkörper 7, Sicherungsring 5 und Verbindungsdome 6 als einteiliges Bauteil des Planetenträgers 2 ausgebildet.
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Zur Herstellung dieses Bauteils kann der Zylinderkörper 7 an seiner ersten Stirnseite 4 zunächst mit einem koaxialen zylindrischen Ringansatz versehen sein, dessen Innendurchmesser geringer ist als die radial äußere Kontur der Durchgangsbohrungen 3. Dann erfolgt anschließend von radial innen eine Eindrehung einer Ringnut in den Ringansatz, deren eine Seitenwand der Stirnseite 4 entspricht und die eine Breite aufweist, welche dem Abstand 8 des Sicherungsrings 5 zum Zylinderkörper 7 entspricht und deren Ringnutboden einen Durchmesser aufweist, der größer ist als die radial äußere Kontur der Durchgangsbohrungen 3.
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Nun erfolgen zu jeder Durchgangsbohrung 3 kreissegmentartige Einschnitte von radial außen bis über die Mitte jeder Durchgangsbohrung 3 in der Ebene und der Breite der Ringnut. Die Einschnitte sind beispielsgemäß als Einfräsungen ausgebildet.
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Durch die Eindrehung der Ringnut und die kreissegmentartigen Einfräsungen wird der Sicherungsring 5 sowie die den Sicherungsring 5 mit dem Zylinderkörper 7 verbindenden Verbindungsdome 6 gebildet.
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Der Planetenradbolzen 1 weist an seinem über die Stirnseite 4 herausragenden Ende eine radial umlaufende Nut 9 gleicher Breite, wie der Breite des Sicherungsrings 5 auf.
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Sich diametral gegenüberliegend sind eine erste Abflachung 10 und eine zweite Abflachung 11 an dem Planetenradbolzen 1 ausgebildet. Die erste Abflachung weist eine radiale Tiefe von außen von wenigstens der radialen Tiefe der Nut 9 auf und erstreckt sich in Längserstreckung des Planetenradbolzens 1 über die Nut 9 und weiter bis zum freien Ende des Planetenradbolzens 1.
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Die zweite Abflachung 11 weist eine radiale Tiefe von außen auf, die größer ist als die radiale Tiefe der Nut 9 und die sich über die Breite der Nut 9 erstreckt.
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Zur Montage wird der Planetenradbolzen 1 mit seinem die Nut 9 aufweisenden Ende zuerst von der der ersten Stirnseite 4 abgewandten Stirnseite her durch die Durchgangsbohrung 3 im Planetenträger 2 hindurchgeschoben, bis sich die Nut 9 in der radialen Ebene des Sicherungsrings 5 befindet, wobei die erste Abflachung 10 des Planetenradbolzens 1 radial nach außen zeigt.
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Durch eine Drehung des Planetenradbolzens 1 um seine Längsachse in seine Einbauposition mit radial nach außen gerichteter erster Abflachung 10 fädelt der Sicherungsring 5 in die Nut 9 ein und liegt mit radial nach innen gerichteter Vorspannung am Nutboden 12 der Nut 9 an. Dadurch erfolgt eine Sicherung des Planetenradbolzens 1 gegen axiales Verschieben aber auch gegen Verdrehen, da der Sicherungsring 5 mit seiner Vorspannung radial nach innen, zumindest an den beiden Endkanten der zweiten Abflachung 11 aufliegt.
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Der Planetenradbolzen 1 weist an seinem dem Ende der Nut 9 entgegengesetzten Ende eine Angriffskontur für ein Werkzeug auf, in die zur Drehung des Planetenradbolzens 1 ein Werkzeug eingeführt und der Planetenradbolzen 1 um seine Längsachse verdreht werden.
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Dabei ist die Angriffskontur ein Innensechskant, in den ein Außensechskant-Schraubendreher eingeführt werden kann.
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Um mit geringerer Kraft 13 auf der zweiten Abflachung 11 aufzuliegen, weist der Sicherungsring 5 im der Mitte der Durchgangsbohrung 3 gegenüberliegenden Bereich einen durchgehende Trennschlitz 14 auf, so dass zwei Federarme gebildet werden. Der Sicherungsring 5 wird durch den Trennschlitz 14 radial nachgiebiger. Durch den Trennschlitz 14 sind die Federarme nachgiebiger und es ergeben sich geringere Spannungen im Sicherungsring 5, um so plastische Verformungen zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenradbolzen
- 2
- Planetenträger
- 3
- Durchgangsbohrung
- 4
- erste Stirnseite
- 5
- Sicherungsring
- 6
- Verbindungsdome
- 7
- Zylinderkörper
- 8
- Abstand
- 9
- Nut
- 10
- erste Abflachung
- 11
- zweite Abflachung
- 12
- Nutboden
- 13
- Endkanten
- 14
- Trennschlitz