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Die vorliegende Erfindung liegt im Bereich der Kosmetik und betrifft Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren. Diese Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Komplexbildner (a) der Formel (I), mindestens einen Aktivator (b) der Gruppe aus Aminosäuren, Proteinhydrolysaten und Radikalfängern und weiterhin mindestens ein Oxidationsmittel (c) enthalten.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, wobei ein Mittel des ersten Erfindungsgegenstands auf die Keratinfasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
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Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Neben der Färbung ist das Aufhellen der eigenen Haarfarbe bzw. das Blondieren der ganz spezielle Wunsch vieler Verbraucher, da eine blonde Haarfarbe als attraktiv und in modischer Hinsicht erstrebenswert betrachtet wird. Für diesen Zweck sind im Markt verschiedene Blondiermittel mit unterschiedlicher Blondierleistung erhältlich.
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Die in Blondiermitteln enthaltenen Oxidationsmittel sind in der Lage, die Haarfaser durch die oxidative Zerstörung des haareigenen Farbstoffes Melanin aufzuhellen. Für einen moderaten Blondiereffekt genügt der Einsatz von Wasserstoffperoxid - gegebenenfalls unter Einsatz von Ammoniak oder anderen Alkalisierungsmitteln - als Oxidationsmittel allein, für das Erzielen eines stärkeren Blondiereffektes wird üblicherweise eine Mischung aus Wasserstoffperoxid und Peroxodisulfatsalzen und/oder Peroxomonosulfatsalzen eingesetzt.
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Bei dunklem Ausgangshaar sind meist längere Anwendungszeiten und/oder wiederholte Blondiervorgänge notwendig, um das Haar über mehrere Nuancen aufzuhellen. Damit geht jedoch auch eine stärkere Schädigung des Haares einher, da nicht nur die Farbstoffe des Haares, sondern auch die übrigen Strukturbestandteile des Haares oxidativ geschädigt werden. Je nach Ausprägung des Schädigungsgrades reicht dieser von rauem, sprödem und schwieriger auskämmbarem Haar über eine verminderte Widerstandsfähigkeit und Reißfestigkeit des Haares bis hin zu Haarbruch.
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Der Einsatz von Komplexbildnern bei oxidativen Farbveränderungen von keratinischen Fasern ist im Stand der Technik bekannt. Die Komplexbildner sollen unter anderem die Zersetzung des Wasserstoffperoxids durch in den Haarfasern angereicherte Metallionen verhindern.
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So beschreibt die
EP 1714634 A1 ein Haarbehandlungs-Kit zum Färben von menschlichen Haaren, umfassend ein erstes Kompartiment, welches einen Komplexbildner enthält, und ein zweites Kompartiment, welches Mittel zum Färben enthält. Durch den Einsatz eines Komplexbildners sollen unerwünschte Reaktionen an und mit Haaren, die zu einer unerwünschten Erwärmung führen, verhindert werden.
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In vielen auf dem Markt befindlichen Blondierprodukten werden als Komplexbildner HEDP (Etidronsäure) oder deren Salze oder aber EDTA (Ethylendiamin-Tetraessigsäure bzw. Ethylendiamin-Tetraacetat) oder deren Salze eingesetzt. Sowohl HEDP als auch EDTA stabilieren Wasserstoffperoxid auf effektive Weise und komplexieren vorhandene Metallionen so effizient, dass eine bei der Anwendung stattfindende unerwünschte Temperaturerhöhung quasi vollständig vermieden wird. Der große Nachteil von HEDP und EDTA besteht jedoch in ihrer schlechten biologischen Abbaubarkeit. Gerade in jüngster Zeit achtet der Anwender zunehmend auf das ökologische Profil der von ihm verwendeten kosmetischen Produkte. So bevorzugt der Anwender vor allem möglichst nachhaltige Kosmetika mit biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen.
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Auch der Einsatz von Substanzen natürlicher Herkunft als Komplexbildner ist in der Literatur bereits bekannt. So beschreibt beispielsweise
EP 1462090 A1 Mittel zum Blondieren, Färben bzw. Verformen von Haaren, welche die Kombination aus mindestens einem Oxidationsmittel und mindestens einer Polyhydroxycarbonsäure enthalten.
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Weiterhin werden in
EP 1602356 B1 Entfärbemittel bzw. Blondiermittel beschrieben, in welchen der biologisch abbaubare Komplexbildner Ethylendiamin-N,N'-dibernsteinsäure in Kombination mit einem Persulfat eingesetzt wird.
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Die anwendungstechnischen Eigenschaften der in den vorangehend genannten Schriften beschriebenen Mittel sind jedoch immer noch verbesserungswürdig, und insbesondere die Blondierleistung kann noch nicht als optimal betrachtet werden. Auch die während der Applikation auf dem Kopf auftretende Termperaturentwicklung bedarf noch der weiteren Verbesserung.
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Es war die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Haarbehandlungsmittel, insbesondere Blondiermittel bzw. Mittel zur oxidativen Farbveränderung, mit biologisch abbaubaren Komplexierungmitteln zu finden, die im Hinblick auf ihre Blondierleistung den aus dem Stand der Technik bekannten Blondier- bzw. Aufhellmitteln möglichst überlegen sind. Des Weiteren sollten die Blondiermittel eine ausreichend hohe Stabilität besitzen und sich auch bei der Anwendung auf Haaren mit höherem Metall- bzw. Schwermetallgehalt nicht zu stark erwärmen. Zudem sollte bei Anwendung der Komplexbildner in Aufhell- bzw. Blondiermitteln die Haarschädigung verringert und der Griff bzw. das Haargefühl möglichst verbessert werden.
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Überraschenderweise hat sich nun herausgestellt, dass diese Aufgabe in vollem Umfang gelöst werden kann, wenn auf den Keratinfasern ein Mittel zur Anwendung kommt, welches neben dem für die Aufhellung verantwortlichen Oxidationsmittel (c) weiterhin mindestens einen speziellen Komplexbildner (a) der Formel (I) sowie einen Aktivator aus einer bestimmten Gruppe (b) enthält.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend
(a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I)
wobei
- R1, R2
- unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon, ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder für eine Hydroxy-C2-C6-alkylgruppe stehen, und
- m
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- n
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- M1, M2
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines Alkali-, Erdalkali- oder Metallions, bevorzugt für Natrium, Kalium, ½ Magnesium, ½ Calcium, ½ Zink, oder für ein Ammoniumion (NH4 +) stehen, und
(b) mindestens einen Aktivator aus der Gruppe aus Aminosäuren, Proteinhydrolysaten und Radikalfängern und
(c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Keratinische Fasern
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Unter keratinischen Fasern oder auch Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die Mittel in erster Linie zum Behandeln bzw. Aufhellen von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.
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Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern
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Der erfindungsgemäß verwendete Begriff der „oxidativen Farbveränderung“ umfasst prinzipiell jede mögliche Form der Behandlung, bei welcher die Färbung der Keratinfaser unter Anwendung mindestens eines Oxidationsmittels verändert wird. Insbesondere von dieser Erfindung umfasst sind Mittel zur oxidativen Färbung, zur aufhellenden Färbung, zur aufhellenden Nuancierung und zur Aufhellung, wobei die Aufhellung alternativ auch als Blondierung oder als Bleiche bezeichnet werden kann. Unter einer Aufhellung ist jedwede Form der Farbveränderung der Fasern zu verstehen, bei welcher die Keratinfasern im Vergleich zu der vor der Anwendung des Mittels vorhandenen Farbe eine hellere Färbung besitzen. Die Hellerfärbung der Haare wird durch mindestens ein im Mittel vorhandenen Oxidationsmittel bewirkt. Zusätzlich zu dem oder den Oxidationsmitteln können die erfindungsgemäßen Mittel zum Zwecke der Aufhellung auch noch farbgebende Komponenten, wie beispielsweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte und/oder direktziehende Farbstoffe, enthalten. Durch die farbgebenden Komponenten kann der Farbausfall der resultierenden Färbung bei der Aufhellung leicht modifiziert werden. Bevorzugt sind diese farbgebenden Komponenten jedoch in so geringen Mengen im Mittel enthalten, dass der Farbeindruck der mit dem Mittel behandelten Keratinfasern dennoch heller als ihre Ursprungsfarbe ist. Entsprechende Färbetechniken können auch als färbende Blondierungen oder als nuancierende Blondierung bezeichnet werden.
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Das Mittel enthält die erfindungswesentlichen Bestandteile (a), (b) und (c) bevorzugt in einem kosmetischen Träger. Als kosmetischer Träger kann für das Mittel beispielsweise ein geeigneter wässriger, alkoholischer oder wässrig-alkoholischer Träger eingesetzt werden. Zum Zwecke der Haarfärbung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele, Pasten oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole, Schaumformulierungen oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind.
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Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Mittel demzufolge ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend in einem kosmetischen Träger
(a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I)
wobei
- R1, R2
- unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon, ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder für eine Hydroxy-C2-C6-alkylgruppe stehen, und
- m
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- n
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- M1, M2
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines Alkali-, Erdalkali- oder Metallions, bevorzugt für Natrium, Kalium, ½ Magnesium, ½ Calcium, ½ Zink, oder für ein Ammoniumion (NH4 +) stehen, und
(b) mindestens einen Aktivator aus der Gruppe aus Aminosäuren, Proteinhydrolysaten und Radikalfängern und
(c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Bei diesem erfindungsgemäßen Mittel handelt es sich um ein anwendungsbereites Mittel, das in dieser Form zum Zweck der Blondierung bzw. Aufhellung oder oxidativen Färbung auf die Keratinfasern appliziert werden kann.
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Komplexbildner (a)
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Als ersten erfindungswesentlichen Inhaltsstoff enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I),
wobei
- R1, R2
- unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon, ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder für eine Hydroxy-C2-C6-alkylgruppe stehen, und
- m
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- n
- für eine ganze Zahl von 0 bis 6 steht, und
- M1, M2
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines Alkali-, Erdalkali- oder Metallions, bevorzugt für Natrium, Kalium, ½ Magnesium, ½ Calcium, ½ Zink, oder für ein Ammoniumion (NH4 +) stehen.
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Die Komplexbildner der Formel (I) werden als biologisch abbaubar beschrieben und stellen daher einen ökologisch vorteilhaften Ersatz für HEDP und EDTA dar. Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass darüberhinaus mit Einsatz dieser speziellen Komplexbildner (a) im erfindungsgemäßen Mittel auch die Blondierleistung massiv verbessert werden konnte.
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Im Folgenden werden Beispiele für die in Formel (I) genannten Substituenten R1 bis R5 exemplarisch genannt:
- Beispiele für Ci-C6-Alkylreste sind -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH(CH3)2, - CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, -(CH2)4CH3, -(CH2)5CH3. Besonders bevorzugte Alkylreste sind Methyl und Ethyl. Beispiele für C1-C6-Hydroxyalkylgruppen sind -CH2OH, - CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, wobei -CH2CH2OH bevorzugt ist.
- Beispiele für Carboxy-C1-C6-Alkylgruppen sind HOOC-CH2-, HOOC-CH2-CH2-, HOOC-CH2-CH2-CH2-, HOOC-CH2-CH2-CH2-CH2-, wobei die Gruppe HOOC-CH2- bevorzugt ist.
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In den Komplexbildnern der allgemeinen Formel (I) stehen die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon, ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder für eine Hydroxy-C2-C6-alkylgruppe.
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Unter physiologisch verträglichen Salzen werden die Salze verstanden, die unter physiologischen Bedingungen ohne nachteilige Wirkung in Kosmetika eingesetzt werden können. Beispiele für ein physiologisch verträgliches Salz einer Carboxylgruppe sind das Natriumsalz, das Kaliumsalz und das Ammoniumsalz. Beispiele für ein physiologisch verträgliches Salz einer Carboxy-C1-C6-Alkylgruppe sind beispielsweise das Natriumsalz, das Kaliumsalz und das Ammoniumsalz der Carboxy-C1-C6-Alkylgruppe.
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Ein besonders starke Verbesserung der Blondierleistung konnte bei Einsatz von Mitteln beobachtet werden, die mindestens einen Komplexbilder (a) der allgemeinen Formel (I) enthielten, wobei die Reste R1 und R2 unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon stehen.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält, wobei
- R1, R2
- unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6-alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon stehen.
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Ganz besonders bevorzugt stehen R1 und R2 unabhängig voneinander für eine Carboxy-C1-C6alkylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon. Explizit ganz besonders bevorzugt stehen R1 und R2 unabhängig voneinander für eine Carboxymethylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz der Carboxymethylgruppe.
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Im Rahmen einer explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält, wobei
- R1, R2
- unabhängig voneinander für eine Carboxymethylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon stehen.
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Im Rahmen einer explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält, wobei
- R1, R2
- beide für eine Carboxymethylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon stehen.
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In den Komplexbildnern der allgemeinen Formel (I) steht die Indexzahl m für eine ganze Zahl von 0 bis 6. Die Indexzahl m gibt die Anzahl der Methylengruppen (d.h. der -CH2-Gruppen) an, die sich zwischen der Struktureinheit -COOM1 und dem die Gruppierung -NR1R2 tragenden Kohlenstoffatom befinden. Besonders gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn Komplexbildner der Formel (I) eingesetzt wurden, bei welchen m für die Zahl 0 oder 1, ganz besonders bevorzugt für die Zahl 0, stand.
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In den Komplexbildnern der allgemeinen Formel (I) steht die Indexzahl n für eine ganze Zahl von 0 bis 6. Die Indexzahl n gibt die Anzahl der Methylengruppen (d.h. der -CH2-Gruppen) an, die sich zwischen dem die Gruppierung -NR1R2 tragenden Kohlenstoffatom und der Gruppierung -COOM2 befinden. In diesem Zusammenhang konnten besonders gute Ergebnisse erhalten werden, wenn Komplexbildner der Formel (I) eingesetzt wurden, bei welchen n für die Zahl 0, 1 oder 2, ganz besonders bevorzugt für die Zahl 2, stand.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält, wobei
- m
- für die Zahl 0 oder 1, bevorzugt für die Zahl 0, steht, und/oder
- n
- für die Zahl 0, 1 oder 2, bevorzugt für die Zahl 2, steht.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält, wobei
- m
- für die Zahl 0 steht, und
- n
- für die Zahl 2 steht.
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Wenn R1 und R2 unabhängig voneinander für eine Carboxymethylgruppe oder für ein physiologisch verträgliches Salz hiervon stehen, m für die Zahl 0 steht und n für die Zahl 2 steht, dann besitzt der Komplexbildner (a) die allgemeine Sturkturformel (la).
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (la) enthält,
wobei
- M1, M2
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines Alkali-, Erdalkali- oder Metallions, bevorzugt für Natrium, Kalium, ½ Magnesium, ½ Calcium, ½ Zink, oder für ein Ammoniumion (NH4+) stehen, und
- M3, M4
- unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom oder ein Äquivalent eines Alkali-, Erdalkali- oder Metallions, bevorzugt für Natrium, Kalium, ½ Magnesium, ½ Calcium, ½ Zink, oder für ein Ammoniumion (NH4+) stehen.
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung hat es sich als ganz besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn M1, M2, M3 und M4 unabhängig voneinander für ein Natriumkation (Na+) oder für ein Kaliumkation (K+) stehen.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (la) enthält,
wobei
- M1, M2
- unabhängig voneinander für Natrium oder Kalium stehen, und
- M3, M4
- unabhängig voneinander für Natrium oder Kalium stehen.
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Ein explizit ganz besonders bevorzugter Komplexbildner (a) dieser Ausführungsform ist Tetranatrium-N,N-bis(carboxylatomethyl)-L-glutamat. Tetranatrium-N,N-bis(carboxylatomethyl)-L-glutamat fällt unter die Formel (la), wobei M1, M2, M3 und M4 für ein Natriumkation stehen.
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Tetranatrium-N,N-bis(carboxylatomethyl)-L-glutamat kann alternativ auch als Glutaminsäure-N,N-diessigsäure-tetranatriumsalz bezeichnet werden. Die L-Form trägt den Namen L-Tetranatrium-N,N-bis(carboxylatomethyl)-L-glutamat oder (S)-Glutaminsäure-N,N-diessigsäure-tetranatriumsalz, N,N-Bis(carboxymethyl)-L-glutaminsäure-tetranatriumsalz oder kurz GLDA-Na4 und besitzt die CAS-Nummer51981-21-6. Die INCI-Bezeichnung dieser Verbindung lautet TETRASODIUM GLUTAMATE DIACETATE.
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Unter dem Handelsnamen Aquacid 2015 EX kann Tetrasodium N,N-bis(carboxymethyl)-L-glutamate beispielsweise von der Firma Aquapharm Chemicals käuflich erworben werden.
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Von der Firma Akzo Nobel wird N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz unter dem Handelsnamen Dissolvine GL PD S (CAS-Nummer 51981-21-6) kommerziell vertrieben.
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GLDA besitzt ein stereogenes Zentrum. Sowohl die (S)-Form als auch die (R)-Form (bzw. sowohl die L-Form als auch die D-Form) sind erfindungsgemäß.
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Zur weiteren Optimierung der Blondier- bzw. Aufhellwirkung werden das oder die Komplexbildner (a) bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt. Es ist ganz besonders bevorzugt, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Komplexbildner (a) der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 3,5 Gew.-% enthält.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Komplexbildner (a) der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 3,5 Gew.-% enthält.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Komplexbildner (a) der Formel (la) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 7,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 3,5 Gew.-% enthält.
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Aktivator (b)
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Als zweiten erfindungswesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe aus Aminosäuren, Proteinhydrolysaten und Radikalfängern.
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Als Aktivator wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Substanz verstanden, welche die Leistung, insbesondere die Blondierleistung, des Komplexbildners (a) weiter zu verbessern vermag. Die im Rahmen dieser Erfindung durchgeführten Arbeiten haben gezeigt, dass als Aktivatoren (b) Verbindungen aus der Gruppe der Aminosäuren, Proteinhydrolysaten und Radikalfängern eine gute Wirkung zeigen.
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Eine ganz besonders gute Leistung haben die Mittel zur oxidativen Farbveränderung gezeigt, die mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe der Aminosäuren enthielten.
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Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ist ein ganz besonders bevorzugtes erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe der Aminosäuren, bevorzugt aus der Gruppe aus Glycin, Lysin, Arginin, Histidin, Asparagin, Glutamin, Cystein, Methionin, Tryptophan, Serin, Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Prolin, Threonin, Tyrosin und Valin, enthält.
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Demnach bevorzugt sind Mittel zur die Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, enthaltend,
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la), (b) mindestens eine Aminosäure aus der Gruppe aus Glycin, Lysin, Arginin, Histidin, Asparagin, Glutamin, Cystein, Methionin, Tryptophan, Serin, Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Prolin, Threonin, Tyrosin und Valin, und (c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Unter einer Aminosäure ist eine chemische Verbindung mit einer Aminogruppe und einer Carbonsäuregruppe zu verstehen. Zur Klasse der Aminosäuren zählen organische Verbindungen, die zumindest eine Aminogruppe (-NH2 bzw. substituiert -NR2) und eine Carboxygruppe (-COOH) als funktionelle Gruppen enthalten, also Strukturmerkmale der Amine und der Carbonsäuren aufweisen. Chemisch lassen sie sich nach der Stellung ihrer Aminogruppe zur Carboxygruppe unterscheiden - steht die Aminogruppe am Cα-Atom unmittelbar benachbart zur endständigen Carboxygruppe, nennt man dies α-ständig und spricht von α-Aminosäuren. Bevorzugt werden Carbonsäuren mit einer Gesamtzahl an C-Atomen von C2-C20, bevorzugter von C2-C15, besonders bevorzugt von C2-C10 eingesetzt.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe der Aminosäuren, bevorzugt aus der Gruppe aus Glycin, Lysin, Arginin, Histidin, Asparagin, Glutamin, Cystein, Methionin, Tryptophan, Serin, Alanin, Asparaginsäure, Glutaminsäure, Isoleucin, Leucin, Phenylalanin, Prolin, Threonin, Tyrosin und Valin, enthält.
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Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Mittel konnnte im Vergleich zum Ausgangshaar dann eine besonders hohe Farbverschiebung (d.h. ein besonder hoher delta-E-Wert) erzielt werden, wenn die erfindungsgemäßen Mittel mindestens eine Aminosäure (b) aus der Gruppe aus aus Glycin, Lysin, Arginin und Valin enthielten.
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Mittel, enthaltend mindestens eine Aminosäure (b) aus der Gruppe aus aus Glycin, Lysin, Arginin und Valin sind im Hinblick auf die Erzielung einer verbesserten Aufhellleistung daher ganz besonders bevorzugt.
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Wurden die Aminosäuren Lysin und/oder Glycin im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt, so konnte zudem das während der Anwendung auftretende Temperaturprofil ganz besonders positiv beeinflusst werden. Aus diesem Grund sind die Aminosäuren aus Glycin, Lysin, Arginin und Valin am allermeisten bevorzugt.
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Explizit am allermeisten und ganz besonders bevorzugt sind daher Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, enthaltend
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens eine Aminosäure aus der Gruppe aus aus Glycin, Lysin, Arginin und Valin, und (c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Chirale Aminosäuren besitzen ein sterogenes Zentrum und können in spiegelbildlichen Formen auftreten. Beispielsweise tritt Arginin in Form des L-Arginins und des D-Arginins auf. Sowohl die L-Form einer Aminosäure als auch ihre D-Form sowie die Gemische hiervon sind von der vorliegenden Erfindung umfasst. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können demnach beide möglichen Enantiomere als spezifische Verbindung oder auch deren Gemische, insbesondere als Racemate, gleichermaßen eingesetzt werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die natürlich bevorzugt vorkommende Isomerenform, üblicherweise in L-Konfiguration, einzusetzen.
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Demzufolge ist ein besonders bevorzugtes ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens eine Aminosäure (b) aus der Gruppe aus Glycin, L-Lysin, L-Arginin, L-Histidin, L-Asparagin, L-Glutamin, L-Cystein, L-Methionin, L-Tryptophan, L-Serin, L-Alanin, L-Asparaginsäure, L-Glutaminsäure, L-Isoleucin, L-Leucin, L-Phenylalanin, L-Prolin, L-Threonin, L-Tyrosin und L-Valin enthält.
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Für die Erzielung möglichst guter Ergebnisse, insbesondere guter Aufhell-Ergebnisse, werden die Aminosäure(n) (b) bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen eingesetzt. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf sein Gesamtgewicht - eine oder mehrere Aminosäuren (b) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthält, weiter bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 2,0 Gew.-% enthält.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - eine oder mehrere Aminosäuren (b) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthält, weiter bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 2,0 Gew.-% enthält.
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Weiterhin gute Ergebnisse konnten erhalten werden, wenn im Mittel als Aktivator (b) mindestens ein Proteinhydrolysat eingesetzt wurde.
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Proteinhydrolysate sind erfindungsgemäß Abbauprodukte von Proteinen, welche durch saure, basische oder enzymatische Reaktion hergestellt werden. Aufgrund des Herstellungsprozesses weisen Proteinhydrolysate eine Verteilung des Molekulargewichtes auf. Zu den erfindungsgemäßen Proteinhydrolysaten sind auch Oligopeptide zu zählen, da diese ebenfalls durch entsprechende Reaktionen aus Proteinen hergestellt werden können. Einzelne Aminosäuren, welche als diskrete Einzelverbindung vorliegen, zählen erfindungsgemäß nicht zu den Proteinhydrolysaten im Sinne dieser Erfindung. Erfindungsgemäß können Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichen als auch tierischen oder marinen oder synthetischen Ursprungs eingesetzt werden.
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Unter Proteinhydrolysaten im Sinne der vorliegenden Erfindung werden höchstens oligomere Verbindungen verstanden, die sich aus maximal 10 Aminosäuren zusammensetzen.
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Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Dehylan® (Cognis), Promois® (Interorgana), Collapuron® (Cognis), Nutrilan® (Cognis), Gelita-Sol® (Deutsche Gelatine Fabriken Stoess & Co), Lexein® (Inolex), ProSina® (Croda) und Kerasol® (Croda) vertrieben.
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Weiterhin sind erfindungsgemäß bevorzugte pflanzliche Proteinhydrolysaten wie beispielsweise Soja-, Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysate. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen Gluadin® (Cognis), DiaMin® (Diamalt), Lexein® (Inolex), Hydrosoy® (Croda), Hydrolupin® (Croda), Hydrosesame® (Croda), Hydrotritium® (Croda), Crotein® (Croda) und Puricare® LS 9658 von der Fa. Laboratoires Serobiologiques erhältlich.
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Ein weiteres ganz besonders gut geeignetes pflanzliches Proteinhydrolysat ist der Rostoff Gluadin®Kera-P LM, der ein „Hydrolyzed Vegetable Protein“ darstellt und beispielweise von der Firma BASF kommerziell erworben werden kann.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Proteinhydrolysate sind maritimen Ursprunges. Hierzu zählen beispielsweise Kollagenhydrolysate von Fischen oder Algen sowie Proteinhydrolysate von Muscheln bzw. Perlenhydrolysate. Beispiele für erfindungsgemäße Perlenextrakte sind die Handelsprodukte Pearl Protein Extract BG® oder Crodarom® Pearl.
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Weiterhin sind kationisierte Proteinhydrolysate zu den Proteinhydrolysaten zu zählen, wobei das zugrundeliegende Proteinhydrolysat vom Tier, beispielsweise aus Collagen, Milch oder Keratin, von der Pflanze, beispielsweise aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln, Soja oder Mandeln, von marinen Lebensformen, beispielsweise aus Fischcollagen oder Algen, oder biotechnologisch gewonnenen Proteinhydrolysaten, stammen kann. Als typische Beispiele für die erfindungsgemäßen kationischen Proteinhydrolysate und -derivate seien die unter den INCI - Bezeichnungen im „International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook“, (seventh edition 1997, The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association 1101 17th Street, N.W., Suite 300, Washington, DC 20036-4702) genannten und im Handel erhältlichen Produkte genannt.
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Gute Ergebnisse konnten beobachtet werden, wenn des erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Proteinhydrolysat enthielt, das ausgewählt ist aus der Gruppe der pflanzlichen Proteinhydrolysate, der Proteinhydrolysate des Elastins, des Kollagens, des Keratins, der Seide, des Milcheiweißes, Soja-, Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysaten.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe der Proteinhydrolysate, bevorzugt aus der Gruppe der pflanzlichen Proteinhydrolysate, der Proteinhydrolysate des Elastins, des Kollagens, des Keratins, der Seide, des Milcheiweißes, Soja-, Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysaten, enthält.
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Im Rahmen dieser Ausführungsform ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie enthalten
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la), (b) mindestens ein Proteinhydrolysat aus der Gruppe der pflanzlichen Proteinhydrolysate, der Proteinhydrolysate des Elastins, des Kollagens, des Keratins, der Seide, des Milcheiweißes, Soja-, Mandel-, Erbsen-, Moringa-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysaten, und
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Für die Erzielung möglichst guter Ergebnisse, insbesondere guter Aufhell-Ergebnisse, werden die Proteinhydrolysate (b) bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen eingesetzt. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Proteinhydrolysate (b) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthält, weiter bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 2,0 Gew.-% enthält
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - ein oder mehrere Proteinhydrolysate (b) in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 5,0 Gew.-% enthält, weiter bevorzugt von 0,1 bis 2,5 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 2,0 Gew.-% enthält.
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Ebenfalls erfindungsgemäße Proteinhydrolysate sind Oligopeptide. Oligopeptide können in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln aufgrund ihrer definierten Aminosäuresequenz bevorzugt sein.
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Ein Oligopeptid, welches mindestens eine Aminosäuresequenz Glu-Glu-Glu
aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können, kann erfindungsgemäß besonders bevorzugt sein. In dieser wie in allen nachstehenden Formeln bedeutet das eingeklammerte Wasserstoffatom der Aminogruppe ebenso wie die eingeklammerte Hydroxygruppe der Säurefunktion, daß die betreffenden Gruppen als solche vorhanden sein können (dann handelt es sich um ein Oligopeptid mit der betreffenden Anzahl an Aminosäuren wie in der vorstehenden Formel, oder aber, daß die Aminosäuresequenz in einem Oligopeptid vorliegt, das noch weitere Anminosäuren umfaßt-je nachdem, wo die weitere(n) Aminosäure(n) gebunden ist/sind, sind die eingeklammerten Bestandteile der o.g. Formel durch den/die weiteren Aminosäurerest(e) ersetzt.
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Oligopeptide im Sinne der vorliegenden Anmeldung sind durch Peptid-Bindungen Säureamid-artig verknüpfte Kondensationsprodukte von Aminosäuren, die mindestens 3 und maximal 25 Aminosäuren umfassen. In erfindungsgemäß bevorzugten Haarbehandlungsmitteln umfaßt das Oligopeptid 5 bis 15 Aminosäuren, vorzugsweise 6 bis 13 Aminosäuren, besonders bevorzugt 7 bis 12 Aminosäuren und insbesondere 8, 9 oder 10 Aminosäuren. Je nachdem, ob weitere Aminosäuren an die Sequenz Glu-Glu-Glu gebunden sind und je nach Art dieser Aminosäuren kann die Molmasse des in den erfindungsgemäßen Mitteln enthaltenen Oligopeptids variieren. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß das Oligopeptid eine Molmasse von 650 bis 3000 Da, vorzugsweise von 750 bis 2500 Da, besonders bevorzugt von 850 bis 2000 Da und insbesondere von 1000 bis 1600 Da aufweist. Wie aus der bevorzugten Anzahl von Aminisäuren in den Oligopeptiden und dem bevorzugten Molmassenbereich zu ersehen ist, werden vorzugsweise Oligopeptide eingesetzt, die nicht allein aus den drei Glutaminsäuren bestehen, sondern weitere, an diese Sequenz gebundene Aminosäuren aufweisen. Diese weiteren Aminosäuren sind vorzugsweise aus bestimmten Aminosäuren ausgewählt, während bestimmte andere Vertreter erfindungsgemäß weniger bevorzugt sind. Ein besonders bevorzugtes Oligopeptid enthält zusätzlich Tyrosin, das vorzugsweise über seine Säurefunktion an die Glu-Glu-Glu-Sequenz gebunden ist. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Tyr-Glu-Glu-Glu
aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können.
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Ein weiteres besonders bevorzugtes Oligopeptid enthält zusätzlich Isoleucin, das vorzugsweise über seine Aminofunktion an die Glu-Glu-Glu-Sequenz gebunden ist. Erfindungsgemäß bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene das Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Glu-Glu-Glu-Ile
aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können.
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Oligopeptide, die beide vorgenannten Aminosäuren (Tyrosin und Isoleucin) aufweisen, sind erfindungsgemäß bevorzugt. Besonders bevorzugt sind dabei erfindungsgemäße Haarbehandlungsmittel, bei denen das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile
aufweist, wobei die Amino-Gruppe frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können.
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Weiter bevorzugte Oligopeptide enthalten zusätzlich Arginin, das vorzugsweise an Isoleucin gebunden vorliegt
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Noch weiter bevorzugte Oligopeptide enthalten zusätzlich Valin, das vorzugsweise an das Arginin gebunden vorliegt. Erfindungsgemäß weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind daher dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val
aufweist, wobei die Amino-Gruppen frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können. Noch weiter bevorzugte Oligopeptide enthalten zusätzlich Leucin, das vorzugsweise an das Valin gebunden vorliegt. Erfindungsgemäß weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu
aufweist, wobei die Amino-Gruppen frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können.
Insbesondere bevorzugte Oligopeptide enthalten zusätzlich Leucin, das vorzugsweise an das Tyrosin gebunden vorliegt. Erfindungsgemäß weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß das in ihnen enthaltene Oligopeptid mindestens eine Aminosäuresequenz Leu-Tyr-Glu-Glu-Glu-Ile-Arg-Val-Leu
aufweist, wobei die Amino-Gruppen frei oder protoniert und die Carboxy-Gruppen frei oder deprotoniert vorliegen können.
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Im Verlauf weiterer, zu dieser Erfindung führender Arbeiten konnte herausgefunden werden, dass auch Radikalfänger sich sehr gut als Aktivator (b) eignen.
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Unter einem Radikalfänger im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Substanzen verstanden, die mit reaktiven Radikalen, wie beispielsweise Hydroxy-Radikalen, reagieren und diese durch eine Reihe von schnellen Reaktionen in weniger reaktive Spezies umwandeln, wodurch die Radikal-Kettenreaktion unterbrochen wird.
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Die für den Einsatz in der Kosmetik geeigneten Radikalfänger lassen sich bestimmten Gruppen zuordnen. Für die Verwendung in den erfindungsgemäßen Aufhell- bzw. Blondiermitteln hat sich insbesondere der Einsatz eines oder mehrerer Radikalfänger aus der Gruppe der ungesättigten organischen Verbindungen, der Antioxidantien, der Chinone und der Thiole als besonders gut geeignet erwiesen.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Aktivator (b) aus der Gruppe der Radikalfänger, bevorzugt aus der Gruppe der ungesättigten organischen Verbindungen, der Antioxidantien, der Chinone und der Thiole, enthält.
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Als ganz besonders bevorzugt zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung hat es sich erwiesen, im erfindungsgemäßen Mittel mindestens einen Radikalfänger (b) aus der Gruppe der ungesättigten organischen Verbindungen einzusetzten. Unter einer ungesättigten organischen Verbindung wird eine organische Verbindung mit mindestens einer Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung verstanden.
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Als ganz besonders vorteilhaft hat sich der Einsatz mindestens einer ein- oder mehrfach ungesättigten C8-C30-Fettsäure und/oder dem Derivat einer einer ein- oder mehrfach ungesättigten C8-C30-Fettsäure erwiesen.
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Unter ungesättigten Fettsäuren sind erfindungsgemäß ein oder mehrfach ungesättigte, unverzweigte oder verzweigte, unsubstituierte oder substituierte C8-C30-Carbonsäuren zu verstehen. Ungesättigte Fettsäuren können einfach oder mehrfach ungesättigt sein. Bei einer ungesättigten Fettsäure kann bzw. können deren C-C-Doppelbindung(en) die Cis- oder Trans-Konfiguration aufweisen.
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Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) aus der Gruppe der ungesättigten C8-C30-Fettsäuren und deren Derivaten enthält.
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Beispiele für eine ungesättigte C8-C30-Fettsäure sind Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure]. Ganz besonders bevorzugt ungesättigte C8-C30-Fettsäuren sind die Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe aus Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] und/oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure]. Ganz besonders bevorzugt ungesättigte C8-C30-Fettsäuren sind die Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure.
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Beispiele für ganz besonders gut geeignete ungesättigte C8-C30-Fettsäuren sind die Linolsäure und die Linolensäure. Hierbei handelt es sich um essentielle Fettäuren, die in der Literatur auch unter der Bezeichnung Vitamin F bekannt sind.
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In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe aus Linolsäure und Linolensäure.
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Besonders gut geeignete Derivate von C8-C30-Fettsäuren sind ihre Ester.
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Kennzeichnend für einen Ester einer ungesättigten C8-C30-Fettsäure ist das Vorhandensein einer funktionellen Ester-Gruppe, die durch Veresterung der Säurefunktion der Fettsäure mit einem Alkohol erhalten wird. Bei diesem Alkohol kann es sich um einen einwertigen Alkohol oder mehrwertigen Alkohol handeln, der gegebenenfalls auch noch weitere funktionelle Gruppen bzw. Substituenten tragen kann.
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Beispiele für einwertige Alkohole sind Methanol, Ethanol, n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, n-Pentanol, n-Hexanol, n-Heptanol, n-Octanol, n-Nonanol, n-Decanol, n-Undecanol, n-Dodecanol, n-Tetradecanol, n-Hexadecanol und n-Octadecanol.
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Beispiele für mehrwertige Alkohole sind 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol und Glycerin. Glycerin ist besonders bevorzugt.
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Weitere Beispiele für die Ester von ungesättigten C8-C30-Fettsäuren sind entsprechende Fettsäuremonoglyceride, Fettsäurediglcyeride und Fettsäuretriglyceride.
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Unter einem C8-C30-Fettsäuremonoglycerid wird der Monoester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit einem Äquivalent ungesättigter C8-C30-Fettsäure verstanden. Hierbei kann entweder die mittlere Hydroxygruppe des Glycerins oder die endständige Hydroxygruppe des Glycerins mit der Fettsäure verestert sein.
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Es zeichnen sich die C12-C30-Fettsäuremonoglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen eine Hydroxygruppe des Glycerins mit einer Fettsäure verestert wird, wobei die Fettsäuren ausgewählt sind aus Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure].
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Unter einem C12-C30-Fettsäurediglycerid wird der Diester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit zwei Äquivalenten C8-C30-Fettsäure verstanden, wobei es sich bei mindestens einer Fettsäure um eine ungesättigte C8-C30-Fettsäure handeln muss. Hierbei können entweder die mittlere und eine endständige Hydroxygruppe des Glycerins mit zwei Äquivalenten Fettsäure verestert sein, oder aber beide endständigen Hydroxygruppen des Glycerins sind mit jeweils einer Fettsäure verestert. Das Glycerin kann hierbei sowohl mit zwei strukturgleichen als auch mit zwei unterschiedlichen Fettsäuren verestert sein, wobei die Maßgabe besteht, dass mindestens eine Fettsäure eine ungesätigte C8-C30-Fettsäure ist.
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Es zeichnen sich die Fettsäurediglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen mindestens eine der Estergruppen ausgehend von Glycerin mit einer Fettsäure ausgebildet wird, die ausgewählt sind aus Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure].
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Unter einem C12-C30-Fettsäuretriglycerid wird der Triester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit drei Äquivalenten C8-C30-Fettsäure verstanden, wobei es sich bei mindestens einer Fettsäure um eine ungesättigte C8-C30-Fettsäure handeln muss. Das Glycerin kann hierbei sowohl mit drei strukturgleichen als auch mit unterschiedlichen Fettsäuren verestert sein, wobei die Maßgabe besteht, dass mindestens eine Fettsäure eine ungesätigte C8-C30-Fettsäure ist.
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Es zeichnen sich die Fettsäuretriglyceride durch besondere Eignung aus, bei welchen mindestens eine der Estergruppen ausgehend von Glycerin mit einer Fettsäure ausgebildet wird, die ausgewählt sind aus Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure], Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure], Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure], Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure], Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure, Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure, Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure], Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] oder Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure].
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Als explizit ganz besonders gut geeignet zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung haben sich die Radikalfänger (b) aus der Gruppe der Phosphoglyceride erwiesen. Phosphoglyceride fallen unter die Gruppe der Ester von von C8-C30-Fettsäuren.
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Unter erfindungsgemäßen Phosphoglyceriden werden in diesem Zusammenhang Substanzen verstanden, die alternativ auch als Glycerophospholipide/Phosphoglycerolipide bezeichnet werden können.
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Phosphoglyceride im Sinne der vorliegenden Erfindung sind aufgebaut aus Glycerin, das mit zwei C8-C30-Fettsäuren an zwei der Hydroxygruppen (OH-Gruppen) des Glycerins verestert ist, wobei die Maßgabe besteht, dass mindestens eine Fettsäure eine ungesätigte C8-C30-Fettsäure ist. An eine der dritten, endständigen OH-Gruppen ist eine Phosphatgruppe gebunden. Diese Phosphatgruppe ist wiederum mit unterschiedlichen Alkoholen verestert. Die Phosphatgruppe bildet einen Phosphorsäurediester.
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Explizit ganz besonders bevorzugt sind die Radikalfänger (b) aus der Gurppe der Lecithine.
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Im Rahmen einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) der allgemeinen Formel (II) enthält
wobei
- R3, R4
- unabhängig voneinander für eine gesättigte oder ungesättigte C11-C29-Alkylgruppe stehen, mit der Maßgabe, dass mindestens einer der Reste aus R3 und R4 für eine ungesättigte C11-C29-Alkylgruppe steht.
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Bevorzugt können die Reste R3 und/oder R4 für die folgenden Reste stehen. Zusammen mit der jeweils dem Rest R3 bzw. R4 benachbarten Carbonylgruppe bildet dieser Rest die veresterte Form der in der Tabelle angebenen Fettsäure aus:
Fettsäure | R3 und/oder R4 |
Petroselinsäure [(Z)-6-Octadecensäure], | einfach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Palmitoleinsäure [(9Z)-Hexadec-9-ensäure] | einfach ungesättigte C15-Alkylgruppe |
Ölsäure [(9Z)-Octadec-9-ensäure] | einfach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Elaidinäsure [(9E)-Octadec-9-ensäure] | einfach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Erucasäure [(13Z)-Docos-13-ensäure] | einfach ungesättigte C21-Alkylgruppe |
Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure | Zweifach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure | dreifach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Elaeostearinäure [(9Z,11E,13E)-Octadeca-9,11,3-triensäure] | dreifach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Arachidonsäure [(5Z,8Z,11Z,14Z)-Icosa-5,8,11,14-tetraensäure] | vierfach ungesättigte C19-Alkylgruppe |
Nervonsäure [(15Z)-Tetracos-15-ensäure] | einfach ungesättigte C23-Alkylgruppe |
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Bevorzugt steht mindestens einer der Reste R3 und/oder R4 für eine mindestens einfach ungesättigte C16-C20-Alkylgruppe, besonders bevorzugt für eine mindestens zweifach ungesättigte C16-C20-Alkylgruppe und explizit ganz besonders bevorzugt für eine mindestens dreifach ungesättiges C16-C20-Alkylgruppe.
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Im Rahmen einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) der allgemeinen Formel (II) enthält, wobei mindestens einer der Reste R3 und/oder R4 für eine mindestens einfach ungesättigte C
15-C
21-Alkylgruppe, besonders bevorzugt für eine mindestens zweifach ungesättigte C
15-C
21-Alkylgruppe und explizit ganz besonders bevorzugt für eine mindestens dreifach ungesättige C
15-C
21-Alkylgruppe steht.
Linolsäure [(9Z, 12Z)-Octadeca-9,12-diensäure | zweifach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
Linolensäure [(9Z,12Z,15Z)-Octadeca-9,12,15-triensäure | dreifach ungesättigte C17-Alkylgruppe |
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Im Rahmen einer weiteren explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) der allgemeinen Formel (II) enthält, wobei mindestens einer der Reste R3 und/oder R4 für eine zweifach ungesättigte C17-Alkylgruppe oder für eine dreifach ungesättige C17-Alkylgruppe steht.
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Sofern einer der verbleibenden Reste R3 oder R4 für eine gesättigte C11-C29-Alkylgruppe steht, kann es sich bei dieser Gruppe bevorzugt um eine gesättigte C11-Alkylgruppe, eine gesättigte C13-Alkylgruppe, eine gesättigte C15-Alkylgruppe, eine gesättigte C17-Alkylgruppe, eine gesättigte C19-Alkylgruppe oder um eine eine gesättigte C21-Alkylgruppe handeln.
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Als explizit ganz besonders gut geeignetes Lecithin der Formel (II) kann Sojabohnen Lecithin eingesetzt werden, welches unter dem Handelsnamen Lipoid P20 von der Firma Lipoid GmbH kommerziell zu erwerben ist. Dieser Rohstoff besitzt einen Gehalt an Phosphatidylcholin (= Lecithin) von mindestens 20 Gew.-%, wobei es sich bei mindestens 61 Gew.-% der Fettsäuren - bezogen auf den Gesamtgehalt der nach der Hydrolyse des Lecithins erhaltenen Fettsäuren - um Linolsäure oder Linolensäure handelt.
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Im Rahmen dieser Ausführungsform ganz besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie enthalten
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens einen Radikalfänger der allgemeinen Formel (II), und
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel.
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Als Radikalfänger (b) aus der Gruppe der Antioxidantien haben sich Vitamin F, Vitamin E, Vitamin C, Vitamin A, Vitamin B und Vitamin H als gut geeignet herausgestellt.
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Vitamin F: Unter dem Begriff Vitamin F werden wie bereits zuvor beschrieben üblicherweise essentielle Fettsäuren, insbesondere Linolsäure, Linolensäure, verstanden.
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Vitamin E: Vitamin E ist ein Sammelbegriff für fettlösliche Substanzen mit meist antioxidativen Wirkungen. Die am häufigsten vorkommenden Vitamin-E-Formen werden Tocopherole und Tocotrienole genannt. Als besonders gut geeigntes Vitamin E kann α-Tocopherol eingesetzt werden. α-Tocopherol wird alternativ auch als (2R)-2,5,7,8-Tetramethyl-2-[(4R,8R)-4,8,12-trimethyltridecyl]-3,4-dihydro-2H-chromen-6-ol oder als E 307 bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 10191-41-0.
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Zur Gruppe der als Vitamin A bezeichneten Substanzen gehören das Retinol (Vitamin A1) sowie das 3,4-Didehydroretinol (Vitamin A2). Das β-Carotin ist das Provitamin des Retinols. Als Vitamin A-Komponente kommen erfindungsgemäß beispielsweise Vitamin A-Säure und deren Ester, Vitamin A-Aldehyd und Vitamin A-Alkohol sowie dessen Ester wie das Palmitat und das Acetat in Betracht.
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Erfindungsgemäß geeignet sind auch Vitamin C (Ascorbinsäure) und dessen Ester, insbesondere Ascorbylpalmitat.
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Zur Vitamin B-Gruppe oder Vitamin B-Komplex gehören u. a.
- • Vitamin B1 (Thiamin)
- • Vitamin B2 (Riboflavin)
- • Vitamin B3. Unter dieser Bezeichnung werden häufig die Verbindungen Nicotinsäure und Nicotinsäureamid (Niacinamid) geführt, unter denen insbesondere das Nicotinsäureamid erfindungsgemäß bevorzugt ist.
- • Vitamin B5 (Pantothensäure und Panthenol). Im Rahmen dieser Gruppe wird bevorzugt das Panthenol eingesetzt. Erfindungsgemäß einsetzbare Derivate des Panthenols sind insbesondere die Ester und Ether des Panthenols, kationisch derivatisierte Panthenole sowie Pantolacton.
- • Vitamin B6 (Pyridoxin sowie Pyridoxamin und Pyridoxal).
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Vitamin H. Als Vitamin H wird die Verbindung (3aS,4S, 6aR)-2-Oxohexahydrothienol[3,4-d]-imidazol-4-valeriansäure bezeichnet, für die sich aber zwischenzeitlich der Trivialname Biotin durchgesetzt hat.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) aus der Gruppe aus Vitamin F, Vitamin E, Vitamin C, Vitamin A, Vitamin B und Vitamin H enthält.
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Im Rahmen einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens einen Radikalfänger (b) aus der Gruppe aus Vitamin F, Vitamin E, Vitamin C und Vitamin A enthält.
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Weiterhin als Radikalfänger (b) geeignet sind Verbindungen aus der Gruppe der Chinone. Unter Chinonen werden organische Verbindungen verstanden, dieein chinoides System besitzen. Geeignete Vertreter aus der Gruppe der Chinone sind das 1 ,4-Benzochinon, das 1,4-Napthochinon, das 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon. Auch 1,4-Benzochinone udn1,4-Napthochinone, wie mindestens einen Substituenten wie beispielsweise eine Hydroxgruppe, eine Aminogruppe, eine Nitrogruppe, eine Carbonsäuregruppe, eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C1-C6-Alkoxygruppe tragen, sind geeignet.
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Beispiele für geeignete Radikalfänger (b) aus der Gruppe der Thiole sind Thiomilchsäure, Ammoniumthioglycolat und Ammoniumthiolactat.
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Unter Thiomilchsäure wird D-Thio-Milchsäure, L-Thio-Milchsäure und/oder deren Gemisch verstanden. Unter Cystein wird D-Cystein, L-Cystein und/oder deren Gemisch verstanden.
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Bei Ammoniumthioglycolat handelt es sich um das Ammoniumsalz der Thiglycolsäure (d.h. das Ammoniumsalz der Sulfanylessigsäure) (Formel Thiol-I)
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Bei Ammoniumthiolactat handelt es sich um das Ammoniumsalz der Thiomilchsäure (d.h. das Ammoniumsalze der 2-Sulfanylpropionsäure) (Formel Thiol-II).
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Von der Definition Ammoniumthiolactat mit umfasst sind sowohl die Ammoniumsalze der D-Thiomilchsäure als auch die Salze der L-Thiomilchsäure und deren Gemische.
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Zur Optimierung der gewünschten Effekt werden auch die Radikalfänger (b) bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingsetzt.
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Es hat sich als ganz besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Radikalfänger (b) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.-%, bevorzugt 0,25 bis 7,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,25 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 3,5 Gew.-% enthält.
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Im Rahmen einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel damnach dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - einen oder mehrere Radikalfänger (b) in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 10,0 Gew.%, bevorzugt 0,25 bis 7,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,25 bis 5,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt von 0,25 bis 3,5 Gew.-% enthält.
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Gewichtsverhältnis (a)/(b)
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Die zu dieser Erfindung führenden Arbeiten haben gezeigt, dass zwischen den Bestandteilen (a) und (b) eine synergistische Wirkung zu bestehen scheint. Bei Einsatz beider Bestandteile (a) und (b) in einem Mittel zur oxidativen Farbveränderung hat sich gezeigt, dass (a) und (b) zusammen die Aufhell-Leistung insbesondere dann ganz besonders stark verbessern, wenn sie in einem bestimmten Gewichtsverhältnis zueinander im Mittel vorhanden sind.
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Aus diesem Grund hat es sich als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn das Gewichtsverhältnis aus allen im Mittel enthaltenen Komplexbildnern (a) der Formel (I) zu allen im Mittel enthaltenen Aktivatoren (b), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/(b), bei einem Wert von 0,1 bis 10, bevorzugt von 0,2 bis 5, weiter bevorzugt von 0,25 bis 4,0, und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,0 liegt.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis aus allen im Mittel enthaltenen Komplexbildnern (a) zu allen im Mittel enthaltenen Aktivatoren (b), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/(b), bei einem Wert von 0,1 bis 10, bevorzugt von 0,2 bis 5, weiter bevorzugt von 0,25 bis 4,0, und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,0 liegt.
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Es ist bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis aus allen im Mittel enthaltenen Komplexbildnern (a) zu allen im Mittel enthaltenen Aminosäuren (b), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/(b), bei einem Wert von 0,1 bis 10, bevorzugt von 0,2 bis 5, weiter bevorzugt von 0,25 bis 4,0, und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,0 liegt.
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Es ist bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis aus allen im Mittel enthaltenen Komplexbildnern (a) zu allen im Mittel enthaltenen Proteinhydrolysaten (b), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/(b), bei einem Wert von 0,1 bis 10, bevorzugt von 0,2 bis 5, weiter bevorzugt von 0,25 bis 4,0, und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,0 liegt.
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Es ist bevorzugt, wenn das Gewichtsverhältnis aus allen im Mittel enthaltenen Komplexbildnern (a) zu allen im Mittel enthaltenen Radikalfängern (b), d.h. das Gewichtsverhältnis (a)/(b), bei einem Wert von 0,1 bis 10, bevorzugt von 0,2 bis 5, weiter bevorzugt von 0,25 bis 4,0, und ganz besonders bevorzugt von 0,3 bis 1,0 liegt.
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Mittel zum Aufhellen von Keratinfasern mit Oxidationsmittel (c)
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Die Kombination der Inhaltsstoffe (a) und (b) zeigt ihr Potential in Mitteln zur oxidativen Farbveränderung, insbesondere zur Aufhellung oder zur Blondierung von Haaren. Aus diesem Grund enthält das erfindungsgemäße Mittel als dritten erfindungswesentlichen Bestandteil mindestens ein Oxidationsmittel (c).
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Unter einem Oxidationsmittel versteht der Fachmann eine Substanz oder eine Verbindung, die andere Stoffe oxidieren kann und dabei selbst reduziert wird. Oxidationsmittel können Elektronen aufnehmen, während Reduktionsmittel Elektronen abgeben. In der Haarbehandlung übliche Oxidationsmittel können ausgewählt werden aus der Gruppe der anorganischen und/oder organischen Peroxo-Verbindungen.
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Zur Erzielung moderater Aufhelleffekte ist Wasserstoffperoxid das Oxidationsmittel der Wahl. Als Blondier- und Bleichmittel sind bevorzugte Mittel weiterhin dadurch gekennzeichnet, dass sie Wasserstoffperoxid und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen enthalten. Wird jedoch eine stärkere Aufhellung bzw. Blondierung gewünscht, wird Wasserstoffperoxid zusammen mit stärkeren Oxidationsmitteln wie beispielsweise Persulfaten (Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat) eingesetzt.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel aus der Gruppe aus Wasserstoffperoxid, Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat enthält.
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Rahmen dieser Ausführungsform besonders bevorzugt ist daher ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend in einem kosmetischen Träger
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens eine Aminosäure, und
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel aus der Gruppe aus Wasserstoffperoxid, Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.
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Rahmen dieser Ausführungsform besonders bevorzugt ist daher ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend in einem kosmetischen Träger
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens ein Proteinhydrolysat, und
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel aus der Gruppe aus Wasserstoffperoxid, Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.
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Rahmen dieser Ausführungsform besonders bevorzugt ist daher ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend in einem kosmetischen Träger
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens einen Radikalfänger, und
- (c) mindestens ein Oxidationsmittel aus der Gruppe aus Wasserstoffperoxid, Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.
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Unter Ammoniumperoxodisulfat, das alternativ auch als Ammoniumpersulfat bezeichnet werden kann, wird das Persufat mit der Summenfomel (NH4)2S2O8 verstanden.
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Unter Kaliumperoxodisulfat, das alternativ auch als Kaliumpersulfat bezeichnet werden kann, wird das Persulfat mit der Summenformel K2S2O8 verstanden.
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Unter Natriumperoxodisulfat, das alternativ auch als Natriumpersulfat bezeichnet werden kann, wird das Persulfat mit der Summenformel Na2S2O8 verstanden.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es enthält
- (c1) Wasserstoffperoxid und
- (c2) mindestens ein Persulfat aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Die Konzentration einer Wasserstoffperoxid-Lösung im erfindungsgemäßen Mittel wird einerseits von den gesetzlichen Vorgaben und andererseits von dem gewünschten Effekt bestimmt; vorzugsweise werden 3 bis 12 Gew.-%ige Lösungen in Wasser verwendet. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel des ersten Erfindungsgegenstands sind dadurch gekennzeichnet, dass sie, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, (a) 0,1 bis 12,0 Gew.-% bevorzugt 0,5 bis 10,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,0 bis 8,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 1,5 bis 7,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 6,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthalten.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - (c) 0,1 bis 12,0 Gew.-% bevorzugt 0,5 bis 10,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,0 bis 8,5 Gew.-%, noch weiter bevorzugt von 1,5 bis 7,0 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 1,5 bis 6,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid enthält.
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Auch das das oder die Persulfate werden bevorzugt in bestimmten Mengenbereichen im erfindungsgemäßen Mittel eingesetzt. Es hat sich als bevorzugt herausgestellt, wenn das Mittel - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - (c) ein oder mehrere Persulfate aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat in einer Gesamtmenge von 2,0 bis 40,0 Gew.-%, bevorzugt von 4,0 bis 30,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6,0 bis 20,0 Gew.-% und ganz besonders von 8,0 bis 15,0 Gew.-% enthält.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - (c) ein oder mehrere Persulfate aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat in einer Gesamtmenge von 2,0 bis 40,0 Gew.-%, bevorzugt von 4,0 bis 30,0 Gew.-%, weiter bevorzugt von 6,0 bis 20,0 Gew.-% und ganz besonders von 8,0 bis 15,0 Gew.-% enthält.
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Rahmen dieser Ausführungsform besonders bevorzugt ist daher ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, enthaltend in einem kosmetischen Träger
- (a) mindestens einen Komplexbildner der allgemeinen Formel (I), bevorzugt der Formel (la),
- (b) mindestens eine Aminosäure und/oder ein Proteinhydrolysat, und
- (c1) 1,5 bis 6,0 Gew.-% Wasserstoffperoxid, und
- (c2) ein oder mehrere Persulfate aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat in einer Gesamtmenge von 8,0 bis 15,0 Gew.-%,
wobei alle Mengenangaben in Gew.-% auf das Gesamtgewicht des Mittels bezogen sind.
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Alkalisierungsmittel
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Wie bereits zuvor beschrieben, handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Mittel des ersten Erfindungsgegenstands um ein anwendungsbereites Mittel zur oxidativen Farbveränderung von Keratinfasern, beispielsweise um ein anwendungsbereites Blondier- oder Aufhellmittel. Um eine ausreichende Blondier- oder Aufhellwirkung zu erzielen, sind derartige Mittel üblicherweise alkalisch bis stark alkalisch eingestellt. Derart hohe pH-Werte sind erforderlich, um eine Öffnung der äußeren Schuppenschicht (Cuticula) zu gewährleisten und somit eine Penetration der aktiven Spezies (Wasserstoffperoxid und Persulfate) ins Haar zu ermöglichen.
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Aus diesem Grund hat es sich als ganz besonders bevorzugt herausgestellt, wenn das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich mindestens ein Alkalisieurngsmittel enthält.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Alkaliisierungsmittel enthält.
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Bevorzugte Alkalisierungsmittel sind beispielsweise Ammoniak, Alkanolamine, basische Aminosäuren, sowie anorganische Alkalisierungsmittel wie (Erd-)Alkalimetallhydroxide, (Erd-)-Alkalimetallmetasilikate, (Erd-)Alkalimetallsilikate, (Erd-) Alkalimetallphosphate und (Erd-)-Alkali-metallhydrogenphosphate. Als Metallionen dienen bevorzugt Lithium, Natrium und/oder Kalium. Bevorzugte Alkalisierungsmittel sind (Erd-)Alkalimetallmetasilikate und (Erd-)Alkalimetallsilikate.
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Geeignete, anorganische Alkalisierungsmittel sind bevorzugt ausgewählt aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Magnesiumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Besonders bevorzugt sind Natriumhydroxid und/oder Kaliumhydroxid.
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Alkanolamine als Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus primären, sekundären oder tertiären Aminen mit einem C2-C6-Alkylgrundkörper, der mindestens eine Hydroxylgruppe trägt. Besonders bevorzugte Alkanolamine werden aus der Gruppe ausgewählt, die gebildet wird, aus 2-Aminoethan-1-ol (Monoethanolamin), 3-Aminopropan-1-ol, 4-Aminobutan-1-ol, 5-Aminopentan-1-ol, 1-Aminopropan-2-ol (Monoisopropanolamin), 1-Aminobutan-2-ol, 1-Aminopentan-2-ol, 1-Aminopentan-3-ol, 1-Aminopentan-4-ol, 2-Amino-2-methyl-propanol, 2-Amino-2-methylbutanol, 3-Amino-2-methylpropan-1-ol, 1-Amino-2-methylpropan-2-ol, 3-Aminopropan-1,2-diol, 2-Amino-2-methylpropan-1,3-diol, 2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol, N,N-Dimethylethanolamin, Methylglucamin, Triethanolamin, Diethanolamin und Triisopropanolamin. Insbesondere bevorzugte Alkanolamine sind Monoethanolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol und Triethanolamin.
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Basische Aminosäuren als Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus L-Arginin, D-Arginin, D/L-Arginin, L-Lysin, D-Lysin, D/L-Lysin, L-Ornithin, D-Ornithin, D/L- Ornithin, L-Histidin, D-Histidin und/oder D/L-Histidin. Besonders bevorzugt werden L-Arginin, D-Arginin und/oder D/L-Arginin als ein Alkalisierungsmittel eingesetzt. Im Rahmen dieser Ausführungsform kann als Inhaltsstoff (b) eine basische Aminosäure eingesetzt werden, die sowohl - in Kombination mit dem Komplexbildner (a) - eine Verbesserung der Aufhellleistung bewirkt als auch für die Einstellung der besonders gut geeigneten alkalischen pH-Werte verantwortlich ist.
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Besonders gut geeignete erfindungsgemäße Mittel besitzen einen pH-Wert im Bereich von 7,5 bis 11,5, bevorzugt von 8,0 bis 11,5, weiter bevorzugt von 8,5 bis 11,5 und ganz besonders bevorzugt von 9,0 bis 11,0. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH-Werte, die bei einer Temperatur von 22°C gemessen wurden. Die Messung des pH-Wertes kann beispielsweise mit einer kommerziell erhältlichen Glaselektrode gemessen werden.
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Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es Wasser enthält und einen pH-Wert von 7,5 bis 11,5, bevorzugt von 8,0 bis 11,5, weiter bevorzugt von 8,5 bis 11,5 und ganz besonders bevorzugt von 9,0 bis 11,0 besitzt.
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Verzicht auf HEDP bzw. EDTA
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Ziel der vorliegenden Anmeldung ist insbesondere der Verzicht auf die biologisch nicht abbaubaren Komplexbildner HEDP und EDTA. Aus diesem Grund enthalten die erfindungsgemäßen Mittel diese beiden Komplexbildner bevorzugt in besonders geringen Mengen. Ganz besonders bevorzugt sind die Mittel frei von diesen beiden Substanzen. Ganz besonders bevorzugt ist das Mittel auch im wesentlichen frei von den Salzen von HEDP und EDTA.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - der Gesamtgehalt der im Mittel enthaltenen Substanzen aus der Gruppe aus Etidronsäure und den Salze der Etidronäure unterhalb von 0,2 Gew.-%, bevorzugt unterhalb von 0,1 Gew.-%, weiter bevorzugt unterhalb von 0,05 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt unterhalb von 0,001 Gew.-% liegt.
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Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass - bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels - der Gesamtgehalt der im Mittel enthaltenen Substanzen aus der Gruppe aus EDTA und den Salzen des EDTA unterhalb von 0,2 Gew.-%, bevorzugt unterhalb von 0,1 Gew.-%, weiter bevorzugt unterhalb von 0,05 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt unterhalb von 0,001 Gew.-% liegt
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Etidronsäure wird alternativ auch als Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure bezeichnet und trägt die CAS-Nummer 2809-21-4.
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EDTA wird alternativ auch als Ethylendiamin-tetraacetat oder Ethylendiamin-tetraessigsäure bezeichnet und trägt die CAS-Nummern 6381-92-6 und 139-33-3 (wasserfrei).
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weitere Inhaltsstoffe
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Zusätzlich zu den erfindungswesentlichen Inhaltsstoffen (a), (b) und (c) - sowie optional den Alkalisierungsmitteln - kann das erfindungsgemäße Mittel als nicht zwingende Bestandteile auch weitere Wirk- und Hilfsstoffe beinhalten. Diese werden nachfolgend beschrieben.
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So können die Mittel ferner auch noch weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise Lösungsmittel, Fettbestandteile wie beispielsweise der C8-C30-Fettalkohole, der C8-C30-Fettsäuretriglyceride, der C8-C30-Fettsäuremonoglyceride, der C8-C30-Fettsäurediglyceride und/oder der Kohlenwasserstoffe; nichtionische Tensid, anionische Tenside, kationische Tenside, amphotere u/o zwitterionische Tenside, Polymere; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; Oxidationsfarbstoffvorprodukte, direktziehende Farbstoffe, sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
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Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Zubereitungen bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des jeweiligen Mittels, eingesetzt.
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Verfahren oxidativen Farbveränderung von Keratinfasern
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Wie bereits zuvor beschrieben stellt das Mittel des ersten Erfindungsgegenstands ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung von Keratinfasern dar. Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei bei dem Mittel um ein Aufhell- bzw. Blondiermittel. Dieses Aufhell- bzw. Blondiermittel stellt ein anwendungsbereites Mittel dar. Dementsprechend können die Mittel in einem Verfahren zur oxidativen Farbveränderung, insbesondere zur Aufhellung der Keratinfasern eingesetzt werden.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur zur oxidativen Farbveränderung von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, wobei ein Mittel, wie es bei der Beschreibung des ersten Erfindungsgegenstands im Detail offenbart wurde, auf die Keratinfasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
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Oxidationsmittel wie Wasserstoffoxid und Persulfate stellen hochreaktive Verbindungen dar, die insbesondere im alkalischen Milieu nur eine begrenzte Stabilität besitzen. Aus diesem Grund wird das anwendungsbereite Blondiermittel üblicherweise kurz vor der Anwendung durch Vermischen von zwei oder mehreren separat verpackten Zubereitungen hergestellt.
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Üblicherweise werden die Oxidationsmittel (c) und die Alkalisierungsmittel getrennt voneinander konfektioniert. Für den Komplexbildner (a) und die Aktivatoren (b) sind nun verschiedene Arten der Konfektionierung denkbar.
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So können Komplexbildner (a) und Aktivator (b) beispielsweise zusammen mit einem oder mehreren Persulfaten und getrennt vom Wasserstoffperoxid konfektioniert werden. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann bevorzugt, wenn zur Herstellung des anwendungsbereiten Mittels nur zwei verschiedene Zubereitungen miteinander vermischt werden sollen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Verfahren zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei getrennt voneinander verpackte Zubereitungen (A) und (B) zu einer Anwendungsmischung vermischt werden, diese auf die Fasern aufgetragen wird und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird, wobei
- - die Zubereitung (A) Wasserstoffperoxid (c1) enthält, und
- - die Zubereitung (B) enthält
- - mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I),und
- - mindestens ein Aktivator (b), und
- - mindestens ein Persulfat (c2) aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat,
wobei der Komplexbildner (a) und der Aktivator (b) bereits bei der Beschreibung des ersten Erfindungsgegenstands im Detail offenbart wurden.
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Die Zubereitungen (A) und (B) können entweder nur miteinander oder mit weiteren separat verpackten Zubereitungen unmittelbar vor der Anwendung zu einer Anwendungsmischung vermischt werden.
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Wenn zur Herstellung des anwendungsbereiten Mittels drei verschiedene Zubereitungen miteinander vermischt werden sollen, kann es bevorzugt sein, das erste Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid (c1) getrennt in einer ersten Zubereitung (A) bereit zu stellen, die Persulfate (c2) als zweites Oxidationsmittel getrennt in einer zweiten Zubereitung (B) bereitzustellen und weiterhin eine dritte Zubereitung (C) zur Verfügung zu stellen, welche Komplexbildner (a) und Aktivator (b) beinhaltet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein Verfahren zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei getrennt voneinander verpackte Zubereitungen (A) und (B) und (C) zu einer Anwendungsmischung vermischt werden, diese auf die Fasern aufgetragen wird und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird, wobei
- - die Zubereitung (A) Wasserstoffperoxid (c1) enthält, und
- - die Zubereitung (B) mindestens ein Persulfat (c2) aus der Gruppe aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat enthält, und
- - die Zubereitung (C) mindestens einen Komplexbildner (a) der allgemeinen Formel (I) enthält und mindestens einen Aktivator (b) enthält,
wobei der Komplexbildner (a) und der Aktivator (b) bereits bei der Beschreibung des ersten Erfindungsgegenstands im Detail offenbart wurden.
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Die Zubereitungen (B), welche die Persulfate enthalten, sind bevorzugt pulverförmig. Dabei können Pulver aus festen Bestandteilen mit unterschiedlichen Korngrößen eingesetzt werden. Üblicherweise kann es bevorzugt sein, wenn die Pulver jedoch eine möglichst homogene Korngröße aufweisen, insbesondere um eine einheitliche Dispersion bzw. Auflösung der Pulver in den Zubereitungen (B) zu erleichtern.
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Weiterin können die Zubereitungen (B) können die Persulfate auch in einem festen kosmetischen Träger enthalten. Ein fester kosmetischer Träger kann Salze der Kieselsäure, insbesondere Salze der Silicate und Metasilicate mit Ammonium, Alkalimetallen sowie Erdalkalimetallen enthalten. Insbesondere Metasilicate, die sich gemäß Formel (SiO2)n(M2O)m, wobei M für ein Ammoniumion, ein Alkalimetall oder ein halbes Stöchiometrieäquivalents eines Erdalkalimetalls steht, durch das Verhältnis zwischen n und m von ≤ 1 auszeichnen und sich als kettenförmige polymere Strukturen des Anions [SiO3]2- auffassen lassen, können bevorzugt eingesetzt werden. Natriummetasilicat der Formel [Na2SiO3]∞, ist dabei besonders bevorzugt. Gleichfalls bevorzugt sind solche Silicate, die aus einem Silicat der Formel (SiO2)n(Na2O)m(K2O)p gebildet werden, wobei n für eine positive rationale Zahl und m und p unabhängig voneinander für eine positive rationale Zahl oder für 0 stehen, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p zwischen 2:1 und 4:1 liegt.
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Weiterhin können die festen Zubereitungen (B) so genannte Rieselhilfen enthalten, die ein Verklumpen oder Verbacken der Pulver-Bestandteile verhindern sollen. Als solche Rieselhilfen kommen bevorzugt wasserunlösliche, hydrophobierende oder Feuchtigkeit adsorbierende Pulver von Kieselgur, pyrogenen Kieselsäuren, Calciumphosphat, Calciumsilicaten, Aluminiumoxid, Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, Zinkoxid, Stearaten, Fettaminen und dergleichen in Frage.
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Schließlich können Zubereitungen (B) noch zusätzlich ein Entstaubungsmittel enthalten, die die Staubbildung der pulverförmigen Bestandteile verhindert. Hierzu können insbesondere inerte Öle eingesetzt werden. Bevorzugt enthalten die festen, kosmetischen Träger als Entstaubungsmittel Esteröle oder Mineralöle, bevorzugt Kohlenwasseröle, wie flüssiges Paraffinöl.
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Die anwendungsbereiten Mittel werden unmittelbar vor der Anwendung auf dem Haar durch Mischen der zwei Zubereitungen (A) und (B) bzw. durch Vermischen der drei Zubereitungen (A) und (B) und (C) hergestellt. Bei anwendungsbereiten Mitteln, die aus mehr als zwei Zubereitungen zu einer fertigen Anwendungsmischung vermischt werden, kann es unerheblich sein, ob zunächst zwei Zubereitungen miteinander vermischt werden und anschließend die dritte Zubereitung zugegeben und untergemischt wird, oder ob alle Zubereitungen gemeinsam zusammengeführt und anschließend vermischt werden. Das Vermischen kann durch Verrühren in einer Schale oder einem Becher erfolgen oder durch Schütteln in einem verschließbaren Behälter.
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Das Mischen der zwei Zubereitungen (A) und (B) kann beispielsweise in einem Mengenverhältnis von 1:5 bis 5:1, bevorzugt 1:3 bis 3:1 und besonders 1:2 bis 2:1 erfolgen. Werden drei Zubereitungen (A), (B) und (C) miteinander vermischt, so sind ebenfalls verschiedene Mischungsverhältnisse möglich, die beispielsweise von 1:1:1 bis 3:1:1 bis 1:3:1 bis 1:1:3 reichen können.
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Der Begriff „unmittelbar“ ist dabei als Zeitraum von wenigen Sekunden bis eine Stunde, vorzugsweise bis 30 min, insbesondere bis 15 min zu verstehen.
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Die Zubereitungen (A), (B) sowie gegebenenfalls (C) werden in einem Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, angewendet, bei dem das Mittel auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht, für eine Einwirkdauer von 10 bis 60 Minuten auf der Faser belassen und anschließend mit Wasser wieder ausgespült oder mit einem Shampoo ausgewaschen wird.
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Bevorzugt beträgt die Einwirkzeit der anwendungsbereiten Aufhellmittel 10 bis 60 min, insbesondere 15 bis 50 min, besonders bevorzugt 20 bis 45 min. Während der Einwirkzeit des Mittels auf der Faser kann es vorteilhaft sein, den Aufhellvorgang durch geringe Wärmezufuhr zu unterstützen. Die Wärmezufuhr kann durch eine externe Wärmequelle, wie mit Hilfe eines Warmluftgebläses, als auch, insbesondere bei einer Haaraufhellung am lebenden Probanden, durch die Körpertemperatur des Probanden erfolgen. Bei letzterer Möglichkeit wird üblicherweise die aufzuhellende Partie mit einer Haube abgedeckt. Eine Einwirkphase bei Raumtemperatur ist bevorzugt. Nach Ende der Einwirkzeit wird die verbleibende Aufhellzubereitung mit Wasser oder einem Reinigungsmittel aus dem Haar gespült. Als Reinigungsmittel kann dabei insbesondere handelsübliches Shampoo dienen, wobei insbesondere dann auf das Reinigungsmittel verzichtet werden kann und der Ausspülvorgang mit Leitungswasser erfolgen kann, wenn das Aufhellmittel einen stark Tensid-haltigen Träger besitzt.
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Die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen des Mittels gelten mutatis mutandis auch für das Verfahren.
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Beispiele
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1. Herstellung des anwendungsbereiten Aufhellmittels durch Vermischen von zwei Zubereitungen (A) und (B)
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Es wurden die folgenden Zubereitungen hergestellt (alle Angaben, sofern nichts anderes angegeben ist in Gew.-%).
Zusammensetzung (A) | Gew.-% |
Dinatriumpyrophosphat | 0,1 |
Dipicolinsäure | 0,1 |
Kaliumhydroxid (50 %ige wässrige Lösung) | 0,3 |
Cetearylalkohol | 3,6 |
Ceteareth-20 | 0,5 |
Natriumlaurylsulfat | 0,3 |
PEG-40 Castor Oil | 0,6 |
Isopropylmyristat | 10,0 |
Wasserstoffperoxid, 50 %ige wässrige Lösung | 23,2 |
Wasser | ad 100 |
Zubereitung (B) | B1 | B2 | B3 | B4 |
Natriumsilikat | 36 | 36 | 36 | 36 |
Natriumhexametaphosphat | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Hydroxyethylcellulose | 0,35 | 0,35 | 0,35 | 0,35 |
Cekol 50000 (Cellulose Gum) | 2 | 2 | 2 | 2 |
Silica | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Ariabel Blue 300302 CI 77007 (ULTRAMARINES) | 0,15 | 0,15 | 0,15 | 0,15 |
Kaliumpersulfat | 32 | 32 | 32 | 32 |
Ammoniumpersulfat | 10 | 10 | 10 | 10 |
Paraffinum Liquidum | 4,5 | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (GLDA, CAS-Nummer 51981-21-6) | 1,6 | 1,6 | 1,6 | 1,6 |
Lipoid P 20 | - - - | 3 | - - - | - - - |
Lysin (Hydrochlorid) | - - - | - - - | 3 | - - - |
L-Valin | - - - | - - - | - - - | 3 |
Magnesiumcarbonat | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
Zubereitung (B) | B5 | B6 | B7 |
Natriumsilikat | 36 | 36 | 36 |
Natriumhexametaphosphat | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Hydroxyethylcellulose | 0,35 | 0,35 | 0,35 |
Cekol 50000 (Cellulose Gum) | 2 | 2 | 2 |
Silica | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Ariabel Blue 300302 Cl 77007 (ULTRAMARINES) | 0,15 | 0,15 | 0,15 |
Kaliumpersulfat | 32 | 32 | 32 |
Ammoniumpersulfat | 10 | 10 | 10 |
Paraffinum Liquidum | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) | 1,6 | 1,6 | 1,6 |
L-Glutaminsäure | 3 | - - - | - - - |
L-Arginin | - - - | 3 | - - - |
Glycin | - - - | - - - | 3 |
Magnesiumcarbonat | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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Haarsträhnen (Kerling, Euronaturhaar4-0) wurden farbmetrisch vermessen (Datacolor Spectraflash SF 450) (L = 19,63, a = 3,76, b = 4,44), vorshampooniert und getrocknet.
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Zur Herstellung des anwendungsbereiten Aufhell- bzw. Blondiermittels wurden jeweils 60 g der Zubereitung (A) mit 60 g der jeweiligen Zubereitung (B) vermischt. Die so erhaltene Anwendungsmischung wurde auf die Haarsträhnen appliziert, dort für 45 Minuten belassen und danach wieder mit Wasser ausgespült. Danach wurden die Haarsträhnen erneut farbmetrisch vermessen.
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Je höher der ΔE-Wert ist, desto größer ist die Farbverschiebung der Strähnen im Vergleich zum unbehandelten Haar. Der für die Beurteilung herangezogene dE-Wert ergibt sich aus den gemessenen L*a*b*-Farbmesswerten wie folgt:
L
0, a
0 und b
0 = Messwerte der Strähne vor der Blondierung
L
i, a
i und b
i = Messwerte der Strähne nach der Blondierung
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Je größer der ΔC-Wert ist, desto größer ist der Unterschied im Chroma-Wert im Vergleich zum unbehandelten Haar, wobei sich der Chroma-Wert als C = (a
2+b
2)
1/2 berechnet.
Anwendungsmischung | L | a | b | ΔE | ΔC |
(A) + (B1), GLDA (Vergleich) | 55,15 | 8,86 | 29,35 | 43,68 | 25,43 |
(A) + (B2), GLDA + Lipoid P20 | 54,91 | 9,56 | 30,58 | 44,29 | 26,78 |
(A) + (B3), GLDA + Lysin | 58,53 | 9,63 | 32,18 | 48,14 | 28,35 |
(A) + (B4), GLDA + Valin | 59,14 | 9,37 | 31,33 | 48,12 | 27,47 |
(A) + (B5), GLDA + Glutaminsäure | 56,08 | 10,10 | 31,23 | 45,68 | 27,53 |
(A) + (B6), GLDA + Arginin | 60,31 | 9,10 | 32,88 | 49,92 | 28,94 |
(A) + (B7), GLDA + Glycin | 57,22 | 10,01 | 32,54 | 47,35 | 28,79 |
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Bei den Haarsträhnen, die unter Einsatz der erfindungsgemäßen Zubereitungen (B2) bis (B7) blondiert wurden, konnten besonders hohe ΔE-Werte sowie erhöhte ΔC-Werte gemessen werden, d.h. mit diesen Formulierungen war die Farbverschiebung bzw. Farbveränderung im Vergleich zum Ausgangshaar am größten.
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2. Herstellung des anwendungsbereiten Aufhellmittels durch Vermischen von drei Zubereitungen (A), (B) und (C)
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Es wurden die folgenden Zubereitungen hergestellt (alle Angaben, sofern nichts anderes angegeben ist in Gew.-%).
Zusammensetzung (A) | | | | | Gew.-% |
Dinatriumpyrophosphat | | | | | 0,1 |
Dipicolinsäure | | | | | 0,1 |
Kaliumhydroxid (50 %ige wässrige Lösung) | | | | | 0,3 |
Cetearylalkohol | | | | | 3,6 |
Ceteareth-20 | | | | | 0,5 |
Natriumlaurylsulfat | | | | | 0,3 |
PEG-40 Castor Oil | | | | | 0,6 |
Isopropylmyristat | | | | | 10,0 |
Wasserstoffperoxid, 50 %ige wässrige Lösung | | | | | 23,2 |
Wasser | | | | | ad 100 |
Zubereitung (B) | | | | Gew.-% |
Kaliumpersulfat | | | | 98,4 |
Silica (fumed) | | | | 1,6 |
Zubereitung (C) | C1 | C2 | C3 | C4 |
Cetearylalkohol | 5,75 | 5,75 | 5,75 | 5,75 |
Lorol techn. (C12-C18-Fettalkohole) | 2,7 | 2,7 | 2,7 | 2,7 |
Ceteareth-20 | 0,25 | 0,25 | 0,25 | 0,25 |
Natriumlaurethsulfat (C12-14, 2EO 27% ige wässrige Lsp.) | 6,0 | 6,0 | 6,0 | 6,0 |
Ammoniumsulfat | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Ammoniak (25 %ige wässrige Lsg.) | 7,6 | 7,6 | 7,6 | 7,6 |
Natriumsilikat 40/42 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Kaliumhydroxid (50 %ige wässrige Lösung) | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) | 2,5 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Lipoid P20 | - - - | 0,5 | - - - | - - - |
Lysin (Hydrochlorid) | - - - | - - - | 0,5 | - - - |
Valin | - - - | - - - | - - - | 0,5 |
Wasser dest. | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
Zubereitung (C) | C5 | C6 | C7 | C8 |
Cetearylalkohol | 5,75 | 5,75 | 5,75 | 5,75 |
Lorol techn. (C12-C18-Fettalkohole) | 2,7 | 2,7 | 2,7 | 2,7 |
Ceteareth-20 | 0,25 | 0,25 | 0,25 | 0,25 |
Natriumlaurethsulfat (C12-14, 2EO 27% ige wässrige Lsg.) | 6,0 | 6,0 | 6,0 | 6,0 |
Ammoniumsulfat | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Ammoniak (25 %ige wässrige Lsg.) | 7,6 | 7,6 | 7,6 | 7,6 |
Natriumsilikat 40/42 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Kaliumhydroxid (50 %ige wässrige Lösung) | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) | 2,5 | 2,5 | 2,5 | 2,5 |
Serin | 0,5 | - - - | - - - | - - - |
Glutaminsäure | - - - | 0,5 | - - - | |
L-Arginin | - - - | - - - | 0,5 | - - - |
Glycin | - - - | - - - | - - - | 0,5 |
Wasser dest. | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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Haarsträhnen (Kerling, Euronaturhaar 4-0) wurden farbmetrisch vermessen (Datacolor Spectraflash SF 450) (L = 21,15, a = 3,85, b = 4,39), vorshampooniert und getrocknet.
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Zur Herstellung des anwendungsbereiten Aufhell- bzw. Blondiermittels wurden jeweils 60 g der Zubereitung (A) mit 20 g der Zubereitung (B) und 60 g der Zubereitung (C) vermischt. Die so erhaltene Anwendungsmischung wurde auf die Haarsträhnen appliziert, dort für 45 Minuten belassen und danach wieder mit Wasser ausgespült. Danach wurden die Haarsträhnen erneut farbmetrisch vermessen.
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Je höher der ΔE-Wert ist, desto größer ist die Farbverschiebung der Strähnen im Vergleich zum unbehandelten Haar. Der für die Beurteilung herangezogene dE-Wert ergibt sich aus den gemessenen L*a*b*-Farbmesswerten wie folgt:
L
0, a
0 und b
0 = Messwerte der Strähne vor der Blondierung
L
i, ai und b
i = Messwerte der Strähne nach der Blondierung
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Je größer der ΔC-Wert ist, desto größer ist der Unterschied im Chroma-Wert im Vergleich zum unbehandelten Haar, wobei sich der Chroma-Wert als C = (a
2+b
2)
1/2 berechnet.
Anwendungsmischung | L | a | b | ΔE | ΔC |
(A) + (B) + (C1), GLDA (Vergleich) | 46,6 | 11,09 | 27,27 | 34,98 | 24,00 |
(A) + (B) + (C2), GLDA + Lipoid P20 | 48,01 | 11,04 | 28,62 | 36,88 | 25,27 |
(A) + (B) + (C3), GLDA + Lysin | 47,24 | 10,83 | 27,62 | 35,62 | 24,26 |
(A) + (B) + (C4), GLDA + Valin | 48,96 | 10,78 | 28,08 | 37,18 | 24,69 |
(A) + (B) + (C5), GLDA + Serin | 46,72 | 10,98 | 27,58 | 35,25 | 24,26 |
(A) + (B) + (C6), GLDA + Glutaminsäure | 47,33 | 11,19 | 28,88 | 36,59 | 25,57 |
(A) + (B) + (C7), GLDA + Arginin | 49,13 | 10,51 | 28,17 | 37,32 | 24,70 |
(A) + (B) + (C8), GLDA + Glycin | 48,8 | 11,55 | 29,68 | 38,25 | 26,44 |
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Bei den Haarsträhnen, die unter Einsatz der erfindungsgemäßen Zubereitungen (C2) bis (C8) blondiert wurden, konnten besonders hohe ΔE-Werte sowie erhöhte ΔC-Werte gemessen werden, d.h. mit diesen Formulierungen war die Farbverschiebung bzw. Farbveränderung im Vergleich zum Ausgangshaar am größten.
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3. Aufhellmittel, weitere Formulierungsbeispiele
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Herstellung des anwendungsbereiten Aufhellmittels durch Vermischen von zwei Zubereitungen (A) und (B).
Zusammensetzung (A) | Gew.-% |
Dinatriumpyrophosphat | 0,1 |
Dipicolinsäure | 0,1 |
Kaliumhydroxid (50 %ige wässrige Lösung) | 0,3 |
Cetearylalkohol | 3,6 |
Ceteareth-20 | 0,5 |
Natriumlaurylsulfat | 0,3 |
PEG-40 Castor Oil | 0,6 |
Isopropylmyristat | 10,0 |
Wasserstoffperoxid, 50 %ige wässrige Lösung | 23,2 |
Wasser | ad 100 |
Zubereitung (B) (Gew-%) | B1 | B2 | B3 | B4 |
Natriumsilicat | 33,0 | 33,0 | 33,0 | 33,0 |
Paraffinum Liquidum | 4,5 | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
Natriumhexametaphosphat | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Degalan RG S mv (Methyl methacrylate, Methacrylsäure Copolymer, Evonik) | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Polyquaternium-4 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Silica (fumed) | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Kaliumpersulfat | 32,0 | 32,0 | 32,0 | 32,0 |
Ammoniumpersulfat | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Ariabel Blue 300302 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Dimethicone, Dimethiconol | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) | 0,5 | 1,0 | 2,0 | 3,0 |
L-Lysin | 0,9 | - - - | - - - | - - - |
L-Arginin | - - - | 1,5 | - - - | - - - |
Glycin | - - - | - - - | 3,0 | - - - |
L-Valin | - - - | - - - | - - - | 3,5 |
Magnesiumcarbonat | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
Zubereitung (B) (Gew-%) | B5 | B6 | B7 | B8 |
Natriumsilicat | 33,0 | 33,0 | 33,0 | 33,0 |
Paraffinum Liquidum | 4,5 | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
Natriumhexametaphosphat | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Degalan RG S mv (Methyl methacrylate, Methacrylsäure Copolymer, Evonik) | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Polyquaternium-4 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Silica (fumed) | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,4 |
Kaliumpersulfat | 32,0 | 32,0 | 32,0 | 32,0 |
Ammoniumpersulfat | 10,0 | 10,0 | 10,0 | 10,0 |
Ariabel Blue 300302 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Dimethicone, Dimethiconol | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) | 1,6 | 1,0 | 2,0 | 3,0 |
Serin | 1,6 | - - - | - - - | - - - |
L-Valin | - - - | 1,2 | - - - | - - - |
L-Glutaminsäure | - - - | - - - | 3,1 | - - - |
Arginin | - - - | - - - | - - - | 3,8 |
Magnesiumcarbonat | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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Durch Vermischen der Zubereitung (A) mit jeweils einer der Zubereitungen (B1) bis (B8) im Mengenverhältnis 1:1 wurden die anwendungsbereiten Blondiermittel hergestellt.
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4. Aufhellende Färbemittel, die durch Vermischen von zwei Zubereitungen (A) und (B) hergestellt werden
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Zubereitung (A) |
Gew.-% |
Phosphorsäure 85 %ig |
0,04 |
Wasserstoffperoxid (50 %ige, wässrige Lösung) |
12,00 |
Emulgade F (INCI: Cetearylalcohol, PEG-40 Castor Oil, Sodium Cetearyl sulfate) |
2,10 |
Natriumbenzoat |
0,04 |
Dinatriumpyrophosphat |
0,30 |
Wasser
|
ad 100
|
Zubereitung (B) |
B1 Gew.-% |
B2 Gew.-% |
B3 Gew.-% |
B4 Gew.-% |
Cetearyl Alcohol |
8,00 |
8,00 |
8,00 |
8,00 |
Paraffinium Liquidum |
7,40 |
7,40 |
7,40 |
7,40 |
Eumulgin B 3 (INCI: Ceteareth-30) |
1,30 |
1,30 |
1,30 |
1,30 |
Acrylamidopropyltrimonium chloride /Acrylate Copolymer |
2,00 |
2,00 |
2,00 |
2,00 |
p-Toluylendiamin Sulfat |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
0,15 |
Resorcin |
0,058 |
0,058 |
0,058 |
0,058 |
m-Aminophenol |
0,016 |
0,016 |
0,016 |
0,016 |
3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin |
0,005 |
0,005 |
0,005 |
0,005 |
Kaliumhydroxid (50 %ig) |
0,7 |
0,7 |
0,7 |
0,7 |
Natriumsilikat 42 (3,1 SiO2 : Na2O) |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
Ammoniak (25 Gew.-%ige wässrige Lösung) |
5,80 |
5,80 |
5,80 |
5,80 |
Parfüm |
0,40 |
0,40 |
0,40 |
0,40 |
Dissolvine GL-PD-S N,N-Bis(Carboxymethyl) glutaminsäure Tetranatriumsalz (CAS-Nummer 51981-21-6) |
0,4 |
0,6 |
0,8 |
1,5 |
L-Arginine |
1,0 |
0,3 |
- - - |
- - - |
Lysine HCl |
- - - |
0,3 |
2,0 |
0,5 |
L-Valine |
- - - |
0,6 |
- - - |
2,5 |
Glycine |
- - - |
- - - |
- - - |
- - - |
Wasser |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
-
Die Zubereitung (A) wurde jeweils im Mengenverhältnis 1:1 mit der Zubereitung (B) vermischt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1714634 A1 [0007]
- EP 1462090 A1 [0009]
- EP 1602356 B1 [0010]