DE102021129439A1 - Trainingsgerät - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät (1) zur Verwendung im Rahmen der myofunktionellen Therapie. Das Trainingsgerät (1) weist zumindest einen Myofunktionsabschnitt (2) auf, der bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung zumindest abschnittsweise in die Mundhöhle (6) einer Person eingeführt und mit der Zunge (9) und/ oder den Zähnen und/ oder den Lippen (11, 12) der Person in Anlage gebracht ist. Durch den Myofunktionsabschnitt (2) sind die Zunge (9) und/ oder ein mechanisch mit den Zähnen gekoppelter Unterkiefer (10) der Person und/ oder die Lippen (11, 12) der Person derart aus einer Zungenruhelage und/ oder einer Kieferruhelage und/ oder einer Lippenruhelage in eine Trainingsausgangslage verlagert und/ oder verlagerbar, dass durch den Myofunktionsabschnitt (2) ein Trainingsreiz erzeugbar ist, der auf die Zungenmuskulatur und/ oder die Lippenmuskulatur und/ oder die Wangenmuskulatur und/ oder die Kaumuskulatur der Person wirkt, sodass durch den Myofunktionsabschnitt (2) des Trainingsgeräts (1) eine Fehlfunktion der Zungenmuskulatur und/ oder der Lippenmuskulatur und/ oder der Wangenmuskulatur und/ oder der Kaumuskulatur der Person behandelbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät das speziell für die Verwendung im Rahmen der myofunktionellen Therapie vorgesehen ist, um Fehlfunktion der Zungen-, Lippen-, Wangen- und/ oder Kaumuskulatur einer Person zu behandeln.
  • Die myofunktionelle Therapie ist ein Verfahren, bei dem durch das Setzen von Trainingsreizen muskuläre Bewegungsstörungen und Muskelspannungsstörungen, aufgrund einer funktionellen Störung des Muskelgleichgewichts im Mund-/Gesichtsbereich therapeutisch überwunden werden sollen. Sie wird insbesondere durch Logopäden (resp. myofunktionelle Therapeuten, Sprachheilpädagogen, orofacial myologists, speech pathologists), Zahnärzte und Kieferorthopäden angewendet. Ziele der myofunktionellen Therapie sind insbesondere die Korrektur der Zungenruhelage, das Trainieren korrekter Schluckmuster, der Aufbau des Lippentonus zum Mundschluss ohne Hilfsmuskulatur, die allgemeine Eutonisierung der Gesichtsmuskulatur sowie der Abbau einer durch die schlaffe Mund-/Lippenmuskulatur angewöhnten Mundatmung hin zur normalen Nasenatmung. Hinzu kommen bei Myalgien, im Zusammenhang mit Craniomandibulären Dysfunktionen, Aufgaben der Detonisierung bei hypertrophierten, verhärteten Muskeln nach Bruxismus und Dauerkontraktion. Der Begriff funktionale Störung meint vorliegend, dass die Störung nicht organischen Ursprungs ist.
  • Diese Ziele werden üblicherweise mittels eines ganzheitlichen, neuromuskulären Ansatzes verfolgt, der unter anderem mundmotorische Übungen umfasst, bei denen mit Hilfsmitteln das Saugen, Kauen und Schlucken geübt wird. Diese bekannten Hilfsmittel stellen die derzeit verfügbaren myofunktionellen Trainingsgeräte dar. So sind beispielsweise als Meterware ausgebildete Latexschläuche bekannt, die im Rahmen von Kauübungen verwendet werden. Diese Latexschläuche müssen einzeln zugeschnitten werden und ihre Haltbarkeit ist begrenzt, da sie nicht darauf ausgelegt sind, dass dauerhaft auf ihnen gekaut wird. Durch die Zähne der kauenden Person werden Beschädigungen in die Latexschläuche eingebracht, in denen sich Keime sammeln können. Ebenso sammeln sich im Innenraum der Latexschläuche Feuchtigkeit und Schmutz, die praktisch nicht zu entfernen sind. Insgesamt verschleißen diese Latexschläuche schnell und ihre Verwendung in einem mehrwöchigen oder mehrmonatigen Übungsintervall ist mit einem hohen Aufwand für die Aufrechterhaltung der nach allgemeiner Fachauffassung notwendigen Hygiene verbunden. In der Praxis ist die notwendige Hygiene quasi nicht zu gewährleisten. Die allgemeine Fachauffassung bezüglich der notwendigen Hygiene ist beispielsweise im Hygieneleitfaden des Deutschen Arbeitskreises für Hygiene in der Zahnmedizin, 14. Auflage aus 2021, dokumentiert (nachfolgend als „Hygieneleitfaden“ bezeichnet). Das bedeutet im Übrigen, dass Materialien zur oralen Anwendung kommen, die nach § 13 des Medizinproduktegesetzes in Verbindung mit Anhang IX der Richtlinie 93/42/EWG der Klasse IIa zuzuordnen wären und die daher über eine Zertifizierung und CE-Kennzeichung verfügen müssten.
  • Für die oben angesprochenen Saugübungen stehen derzeit lediglich sogenannte logopädische Sauger zur Verfügung. Diese stellen vergrößerte Beruhigungssauger dar, wie sie für Säuglinge und Kleinkinder verwendet werden. Die logopädischen Sauger bzw. Beruhigungssauger (nachfolgend als „Sauger“ bezeichnet) verfügen über eine Außenplatte, die den Mund überdeckt und ein Saugteil, das den Mundraum einer Person weitgehend ausfüllt, wobei bei den bekannten Saugern in dem Saugteil eine Luftkammer ausgebildet ist. Ein solches, mit Luft gefülltes und korpulentes Saugteil, wird in der Literatur häufig als Saugkörper oder Lutschkörper bezeichnet. Die Luftkammer ist gegenüber der Umgebungsluft nicht abgedichtet, insbesondere um einen Druckausgleich zu ermöglichen, der beispielsweise bei wechselnden Temperaturen und/ oder Luftdrücken erforderlich sein kann. Aufgrund der fehlenden Abdichtung findet ein Mediumsaustausch zwischen der Luftkammer und der Umgebung statt. Wenn das Saugteil komprimiert wird, beispielsweise durch die Zunge der Person, dann werden Gase, Flüssigkeiten und Feststoffe aus der Luftkammer in die Umgebung transportiert. Wenn das komprimierte Saugteil wieder in seine Ausgangsform zurückkehrt, beispielsweise weil der durch die Zunge ausgeübte Druck verringert wird, dann entsteht in der Luftkammer ein Unterdruck und Gase, Flüssigkeiten und Feststoffe werden aus der Umgebung in die Luftkammer transportiert. Insbesondere durch diesen Zyklus aus Komprimierung und Entspannung ist während der Nutzung des Saugers eine Keimbesiedlung innerhalb der Luftkammer und der Hohlräume, mittels derer die Luftkammer mit der Umgebung in Wirkverbindung gebracht ist, begünstigt.
  • Aufgrund der angesprochenen langen Verwendungszeiten des Saugers, auch außerhalb einer durch medizinisches Fachpersonal kontrollierten und/ oder kontrollierbaren Umgebung, ist die angesprochene Keimbesiedlung besonders problematisch. Die derzeit im privaten Bereich üblichen Methoden zur Objektdesinfektion, wie beispielsweise Abkochen oder Oberflächendesinfektion mittels einer Desinfektionslösung, haben keine ausreichende Wirkung auf die Luftkammer und die Hohlräume.
  • Als „ausreichend“ im Sinne der vorliegenden Erfindung, wird die Wirkung einer Desinfektionsmaßnahme betrachtet, wenn sie den Empfehlungen des oben angesprochenen Hygieneleitfadens entspricht. Für die beschriebenen therapeutischen Sauger gelten grundsätzlich die Vorgaben für Medizinprodukte mit Schleimhautkontakt (sogenannte Einstufung „semikritisch“) . Aufgrund der Luftkammer und der Hohlräume ist die Desinfektion dieser Sauger erschwert, weshalb sie nach Maßgabe des Hygieneleitfadens als Medizinprodukte mit erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung zu klassifizieren sind (sogenannte Gruppe „semikritisch B“), die unter anderem mittels eines Dampfsterilisators desinfiziert werden sollen. Eine ausreichende Desinfektion der bekannten Sauger, die eine Luftkammer und Hohlräume aufweisen, ist daher im privaten Bereich in der Regel nicht möglich.
  • Aus dem Stand der Technik sind keine Sauger bekannt, die ohne Hohlraum beschaffen sind und somit in die Gruppe „semikritisch A“ eingeordnet werden können, die also auch im privaten Bereich, durch Abkochen und/ oder eintauchen in eine Desinfektionslösung, ausreichend desinfiziert werden können.
  • Ein weiterer Aspekt, der im Zusammenhang mit den aus dem Stand der Technik bekannten Saugern mit Luftkammer im Saugteil relevant ist, ist dass das Saugteil derartiger Sauger im entspannten Zustand den Mundraum füllt und so während der sogenannten Ruheschwebe, die insbesondere dann auftritt, wenn die Person schläft, die Zunge unphysiologisch in den Mundboden verdrängt. Je größer das Saugteil ist und je länger es getragen wird, umso mehr wird die Zunge nach kaudal, retropharyngeal und/oder interdental verdrängt. Damit verbunden ist das Risiko einer negativen Anpassung der perioralen Weichteilsituation mit inkompetentem Lippenschluss und eine retardierten feinmotorischen Reifung. Besonders starken Einfluss hat dieser Effekt auf das Gebiss von Kindern, ab dem Zeitpunkt, ab dem die Schneidezähne des Milchgebisses durchgebrochen sind, da ab dann das Saugteil zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen liegt und damit eine vertikale und sagittale Stufe zwischen den Schneidezähnen hervorrufen kann. Diese durch die aus dem Stand der Technik bekannten Sauger hervorgerufene Stellungsänderung der Schneidezähne begünstigt die Entstehung von Fehlstellungen, beispielsweise eines „offenen Bisses“, der fehlerhaftes Schlucken und Sprechen verursacht. Darüber hinaus ist bei mehrstündiger Tragezeit von einer negativen Wirkung auf das Unterkieferwachstum auszugehen. Die hierdurch vergrößerte Frontzahnstufe verstärkt ihrerseits die statischen und dynamischen Funktionsstörungen. Mundschluss und korrekte Zungenlage sind sehr leicht beeinflussbar, insbesondere durch Fremdkörper, die in die Mundhöhle eingebracht werden. Derartige Beeinflussungen können zu komplexen und dauerhaften Störungen des Mundschlusses und der korrekten Zungenlage führen.
  • Eine gestörte Zungenruhelage, eine pathologische Zungenfunktion beim Sprechen und Schlucken sowie eine gestörte Saugfunktion kann in allen Altersbändern auftreten. Bei Erwachsenen gibt es insbesondere Parafunktionen des habituellen Saugens. Dies sind z.B. Habits wie Unterlippen-Saugen, Oberlippe-Einstülpen und -Saugen, Fingerlutschen, das Saugen an Zigaretten, Bleistiften, oder Ähnlichem. Die aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen tragen auch nicht dem Umstand Rechnung, dass es für ein Saugen bzw. ein Saughabit gar keines hohlraumgefüllten Saugkörpers bedarf. Das Prinzip eines luftgefüllten Saugteils, das bei den bekannten Saugern genutzt wird, entspring also keiner physiologischen und/ oder therapeutischen Notwendigkeit, sondern ist lediglich dem etablierten Bild eines „guten“ Saugkörpers geschuldet, das jedoch zu einer Zeit entwickelt wurde, als viele der heute bekannten, weichen und hygienefähigen Materialien noch nicht zur Verfügung standen.
  • Durch Parafunktionen der mimischen Muskulatur sowie der Kaumuskulatur kommt es zu Myalgien, zu Beschwerden im Bereich des Kiefergelenkes mit Kompressionssymptomatik und schließlich zu bleibenden Folgeschäden des Diskus articularis des Kiefergelenks. Das Erkennen und Abarbeiten der parafunktionellen Reize, ohne den Strukturen Schaden zuzufügen, mehr noch, den hohen Tonus wieder zu senken, zu relaxieren und detonisieren, ist durch myofunktionelle Therapieformen möglich.
  • Insbesondere Jugendlichen und Erwachsenen erschwert die mangelhafte Hygienefähigkeit sowie die nicht erwachsenengerechte Ästhetik der aus dem Stand der Technik bekannten myofunktionellen Trainingsgeräte, insbesondere der bekannten Sauger, den mentalen Zugang zu diesen Therapiemitteln. So ist beispielsweise die Anwendung eines therapeutischen Saugers, der aussieht, wie ein Beruhigungssauger für Kleinkinder und Säuglinge, bereits aus psychologischen Gründen für Erwachsene nicht zumutbar. Der durch die äußere Gestaltung des myofunktionalen Trainingsgeräts hervorgerufene Effekt ist nicht rein ästhetischer Natur, sondern wirkt sich unmittelbar auf die Geeignetheit des Trainingsgeräts zur Verwendung im Rahmen der Therapie einer bestimmten Zielgruppe aus.
  • Ein weiterer Nachteil, der aus dem Stand der Technik bekannten myofunktionellen Trainingsgeräte ist, dass keine myofunktionellen Trainingsgeräte bekannt sind, mittels derer das sogenannte „Ansaugen am Gaumen“ erlernbar ist. Derzeit werden hierzu Behelfslösungen verwendet, beispielsweise werden Corn-Flakes, Schokolinsen oder Kartoffelchips eingesetzt, um den Ansaugvorgang am Gaumen zu erlernen. Diese Behelfsmittel sind hierfür weniger gut geeignet, da sie relativ hart sind und der Patient durch die von Lebensmitteln aktivierten Reflexe, wie beispielsweise Kauen, Einspeicheln und Schlucken, abgelenkt ist und so das Erlernen der physiologischen Zungenposition während des Ansaugens erschwert ist. Die derzeit üblicherweise verwendeten Nahrungsmittel sind zudem in der Regel trocken und/ oder rau und können vom Patienten nicht einfach in die korrekte Lage verschoben werden. Hinzu kommt, dass das Ansaugen mit diesen trockenen Nahrungsmitteln am Gaumen mitunter schmerzhaft ist.
  • Eine weitere wichtige Übung im Bereich der myofunktionellen Therapie, für die bisher kein geeignetes myofunktionelles Trainingsgerät bekannt ist, ist die für die Stärkung der Lippenmuskulatur zur Anwendung kommende „Knopfübung“. Bei dieser Übung wird ein an einem Faden befestigter Kopf hinter den Lippen des Patienten positioniert und es wird an dem Faden gezogen, wobei der Patient den Knopf mittels seiner Lippen festhalten soll, sodass die Lippenmuskulatur gezielt trainierbar ist. Die hierzu verwendeten Knöpfe und Fäden sind für eine derartige Verwendung im medizinischen Bereich weder vorgesehen noch geeignet - insbesondere vor dem Hintergrund der gebotenen Hygiene. Dennoch wird diese Methode in der geschilderten Form verwendet, da ein entsprechendes myofunktionelles Trainingsgerät bisher nicht zur Verfügung steht.
  • Der Überblick zeigt, dass derzeit kein anatomisch und physiologisch sinnvoll geformtes und gleichzeitig hygienefähiges myofunktionelles Trainingsgerät zur Verfügung steht, das so angepasst oder anpassbar ist, dass damit die beschriebenen Übungen durchführbar sind.
  • Als Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird es daher angesehen, ein verbessertes Trainingsgerät für die myofunktionelle Therapie zur Verfügung zu stellen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Trainingsgerät zumindest einen Myofunktionsabschnitt aufweist, wobei der Myofunktionsabschnitt bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung zumindest abschnittsweise in die Mundhöhle einer Person eingeführt und mit der Zunge und/ oder den Zähnen und/ oder dem Gaumen und/ oder den Lippen der Person in Anlage gebracht ist, wobei durch den Myofunktionsabschnitt die Zunge und/ oder ein mechanisch mit den Zähnen gekoppelter Unterkiefer der Person und/ oder die Lippen der Person derart aus einer Zungenruhelage und/ oder einer Kieferruhelage und/ oder einer Lippenruhelage in eine Trainingsausgangslage verlagert und/ oder verlagerbar sind, dass durch den Myofunktionsabschnitt ein Trainingsreiz erzeugbar ist, der auf die Zungenmuskulatur und/ oder die Lippenmuskulatur und/ oder die Wangenmuskulatur und/ oder die Kaumuskulatur der Person wirkt, sodass durch den Myofunktionsabschnitt des Trainingsgeräts eine Fehlfunktion der Zungenmuskulatur und/ oder der Lippenmuskulatur und/ oder der Wangenmuskulatur und/ oder der Kaumuskulatur der Person behandelbar ist. Mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist vorteilhafterweise auch eine Tonisierung oder Detonisierung der vorgenannten Muskeln bzw. Muskelgruppen erzielbar.
  • Das erfindungsgemäße Trainingsgerät fungiert in der Mundhöhle als ein Fremdkörper, der durch die Person wahrnehmbar ist und auf den eine Kraft ausgeübt werden kann. Bereits durch das Einführen des Trainingsgeräts in die Mundhöhle - also schon durch den taktilen Reiz selbst - kann die Wahrnehmung und Verortung der Zunge und/ oder der anderen oralen Strukturen und das Zusammenwirken der verschiedenen Strukturen im Mund geschult werden. Durch das „Bearbeiten“ des Trainingsgeräts mit der Zunge, den Lippen und den Zähnen, wird die jeweils korrespondierende Muskulatur durch die Person genutzt und es wird ein Trainingsreiz erzeugt.
  • Durch das erfindungsgemäße Trainingsgerät und seine nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen, wird es ermöglicht, dass im Rahmen der myofunktionellen Therapie Aufgaben der Wahrnehmung im Mundraum, der Verortung der Zunge im Mundraum sowie der Balancierung der Zunge und der umgebenden Muskulatur durchführbar sind. Der Vorteil einer myofunktionellen Therapie mit den erfindungsgemäßen Trainingsgeräten liegt in der schnelleren und gezielteren Anwendung an der Muskulatur, hinsichtlich Kraft, Dosierung, Tonus und Koordination.
  • Besonders bevorzugt ist das Trainingsgerät ohne Nischen, Ritze und Hohlräume angefertigt, wobei insbesondere alle Oberflächenabschnitte des Trainingsgeräts, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts im Mund der Person angeordnet sind, für eine Desinfektion einfach zugänglich sind, sodass das erfindungsgemäße Trainingsgerät auch im privaten Haushalt ausreichend desinfizierbar und so im Rahmen einer längerfristigen Therapie nutzbar ist.
  • Um dem Trainingsgerät eine hohe Haltbarkeit zu verleihen und den Nutzungskomfort zu verbessern, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät zumindest abschnittsweise aus einem synthetischen Elastomer hergestellt ist. Synthetische Elastomere zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität und eine gute biologische Verträglichkeit aus. Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass das synthetische Elastomer eine Temperaturbeständigkeit von mindestens 100° C aufweist. Hierdurch wird es ermöglicht, dass das Trainingsgerät durch Kochen sterilisierbar ist.
  • Elastomere zeichnen sich weiterhin dadurch aus, dass sie verhältnismäßig weich und anschmiegsam sind, sodass durch die Verwendung von Elastomeren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts das Risiko dafür, dass bei der Verwendung des Trainingsgeräts Druckstellen entstehen, verringerbar ist.
  • Bei einer bevorzugten Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass das synthetische Elastomer ein Silikon ist. Besonders bevorzugt ist das synthetische Elastomer ein Silikonkautschuk. Silikonkautschuke zeichnen sich durch ein hohe Festigkeit bei gleichzeitig sehr hoher Elastizität aus. Darüber hinaus sind sie bis deutlich über 100° C temperaturbeständig. Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Trainingsgerät vollständig aus dem Silikonkautschuk hergestellt.
  • Um die Haltbarkeit des Trainingsgeräts zu erhöhen und seine Verkeimungsneigung zu verringern, ist bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das Trainingsgerät einstückig hergestellt ist.
  • Insbesondere die aus dem Stand der Technik bekannten logopädischen Sauger weisen mehrere Bauteile auf, zwischen denen und innerhalb derer sich Schmutz und Feuchtigkeit sammeln können. Derartige Verschmutzungen sind nur sehr schwer oder gar nicht wieder entfernbar. Bei der einstückigen Herstellung, die bei dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät vorteilhafterweise vorgesehen ist, ist diese Neigung zum Ansammeln von Schmutz deutlich reduziert, da die Anzahl von Ritzen, Spalten und Kavitäten reduziert ist.
  • Bei einer für Ansaugübungen vorgesehenen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt einen Gaumenanlagebereich und eine Zungenausnehmung mit einer Zungenausnehmungsöffnung aufweist, wobei der Gaumenanlagebereich und die Zungenausnehmungsöffnung auf einander gegenüberliegenden Seiten des Trainingsgeräts ausgebildet sind, wobei der Gaumenanlagebereich so an einen Gaumen der Person angepasst ist, dass er formschlüssig mit dem Gaumen in Anlage bringbar ist, wobei die Zungenausnehmung sich von der Zungenausnehmungsöffnung in Richtung des Gaumenanlagebereichs in das Trainingsgerät hinein erstreckt und wobei die Zungenausnehmungsöffnung so an die Zunge der Person angepasst ist, dass sie von der Person mittels ihrer Zunge überdeckbar ist.
  • Dabei ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Trainingsgerät lediglich den Myofunktionsabschnitt aufweist und als ein chip-artiges Plättchen ausgebildet ist, das einen Chipdurchmesser von 8 mm bis 40 mm sowie eine Chipdicke von 0,5 mm bis 3 mm aufweist und das bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung zwischen Zunge und Gaumen in der Mundhöhle der Person angeordnet ist.
  • Der Begriff Zungenausnehmung meint vorliegend alle Arten von Materialabtragungen, die in eine der Zunge zugewandte Oberfläche des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts eingebracht sind, also alle Arten von Bohrungen, Vertiefungen, Nuten, Senken oder Ähnliches.
  • Das derartig ausgebildete Trainingsgerät ist in besonders vorteilhafter Weise dazu geeignet, um die physiologische Zungenruhelage am Gaumen einzuüben und die Wahrnehmung für die zu erlernenden Berührungsorte der Zunge am Gaumen zu schulen. Zugleich sind mittels des Traininingsgeräts auch Saugübungen durchführbar, mittels derer durch die Person erlernbar ist, einen Unterdruck mithilfe der Zunge herzustellen. Die erfindungsgemäß vorgesehene Zungenausnehmung erleichtert es der Person, die für diese Übung erforderliche Zungenstellung zu finden. Es ist vorgesehen, dass das Chip-förmige Trainingsgerät in der Übung mittels der Zunge selbst in die richtige Position gebracht wird. Aufgrund der physiologisch angepassten Form ist es an den Gaumen ansaugbar. Das Trainingsgerät ist auch geeignet, das Ansaugen mit der Zunge zu üben.
  • Außerdem ist mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts die Zungenmotorik und die intraorale Sensibilität schulbar, indem das Trainingsgerät mithilfe der Zunge von einer Wangentasche in die andere bewegt wird. Das Trainingsgerät ist dabei so ausgebildet, dass durch ein Balancieren des Trainingsgerätes mittig auf der ausgestreckten Zunge die Ausbildung der sogenannten Zungenschüssel erlernbar ist.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt als ein Saugelement ausgebildet ist, das bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in der Mundhöhle der Person, zwischen der Zunge und dem Gaumen, angeordnet ist, wobei eine Projektion des Saugelements in die Transversalebene eine näherungsweise elliptischen Kontur aufweist. Dabei ist es vorgesehen, dass eine parallel zu der Transversalebene und der Sagittalebene bestimmte Saugelementslänge größer ist als eine parallel zu der Frontalebene und der Sagittalebene bestimmte Saugelementsbreite. Besonders bevorzugt ist eine parallel zu der Frontalebene und der Sagittaleibene bestimmte Saugelementshöhe kleiner oder höchstens gleich der Saugelementsbreite.
  • Darüber hinaus ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass sich das Saugelement jeweils kranial und dorsal verjüngt und auf seiner der Zunge der Person zugewandten Seite die Zungenausnehmung aufweist, sodass auf dieser Seite ein Anlagebereich für die Zunge der Person geschaffen ist. Es ist dabei vorgesehen, dass das die Saugelementsbreite, die Saugelementshöhe und die Saugelementslänge so an die Anatomie der Mundhöhle der Person angepasst sind, dass das Saugelement an dem Gaumen der Person physiologisch anliegt. Anders als die Saugelemente der aus dem Stand der Technik bekannten Sauger, ist das Saugelement des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts nicht luftgefüllt, sodass es flach und kleinvolumig am Gaumen der Person anliegt. Hierdurch kann die Zunge in ihrer Ruheposition immer noch an ihrem physiologischen Ort nach kranial nah dem Gaumen anliegen, ohne in den Bereich des Mundbodens verdrängt zu werden.
  • Das erfindungsgemäße Trainingsgerät mit Saugelement ist insbesondere zur Therapie einer Saugschwäche geeignet. Bei einer vorteilhafterweise vorgesehenen Übung wird der Saugschwäche mithilfe von anhaltenden isometrischen Übungen über mehrere Sekunden gezielt entgegengewirkt. Dabei ist es möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät derart ausgebildet sein kann, dass es zusammen mit einem dünnen Saugschlauch zum gleichzeitigen Ansaugen von Wasser verwendbar ist.
  • Das erfindungsgemäße Trainingsgerät mit Saugelement ist in vorteilhafter Weise dazu geeignet Saughabits (z.B. Lutschen am Daumen, Lutschen an der Unterlippe) abzugewöhnen, da mittels des Trainingsgeräts das parafunktionierende Objekt substituierbar ist und sich anstatt des Habits eine sinnvolle Übung anbietet, mit der das Saugbedürfnis bewusst abarbeitbar ist.
  • Um eine verhärtete mundöffnende Muskulatur zu aktivieren und wieder weich zu machen, ist zu deren Lockerung mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts eine rhythmisch Übung mit dem Saugelement durchführbar, die einen Wechsel von Kontraktion und Dilatation umfasst.
  • Um mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts auch eine korrekte Positionierung der Zungenspitze einüben zu können, ist es bei einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass die Zungenausnehmung das Trainingsgerät vollständig durchdringt und sich von einer Zungenausnehmungsöffnung bis zu einer Gaumenöffnung erstreckt, wobei die Zungenausnehmungsöffnung, die Zungenausnehmung und die Gaumenöffnung derart aneinander und an die Zunge der Person angepasst sind, dass ein Zungenoberseitenabschnitt der Zunge durch die Zungenausnehmung hindurchwölbbar und mit dem Gaumen in Anlage bringbar ist, sodass der Person eine Verortung ihrer Zunge am Gaumen ermöglicht ist. Verortung am Gaumen meint vorliegend, dass die Person sich einer Position der Zunge in der Mundhöhle in Relation zum Gaumen bewusst werden kann, indem die Zunge und der Gaumen abschnittsweise miteinander in Anlage gebracht werden. Das Trainingsgerät vermittelt der Person die Verortung einer korrekten Positionierung der Zungenspitze direkt hinter den oberen Incisivi.
  • Um das Trainingsgerät besser an die Anatomie der Mundhöhle anzupassen, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt um eine in der Sagittalebene angeordnete Wölbungsachse herum gewölbt ist, sodass eine Ansaugung des Myofunktionsabschnitts durch die Person an den Gaumen erleichtert ist. Der Gaumen ist, anders als die Zunge, starr ausgebildet und lediglich von einer verhältnismäßig dünnen Gewebeschicht überzogen, sodass ein Formen und/ oder Umformen von Objekten am Gaumen zu unangenehmen bis schmerzhaften Druckstellen führen kann. Mittels des erfindungsgemäß gewölbten Trainingsgeräts ist das Risiko dafür, dass die beschriebenen Druckstellen entstehen, verringert.
  • Eine wichtige Übung aus dem Bereich der myofunktionellen Therapie ist die sogenannte Knopfübung, bei der die Person einen Knopf hinter ihren geschlossenen Lippen halten soll, während an dem Knopf gezogen wird. Um auch diese Übung durchführen zu können, die der Kräftigung der Lippenmuskulatur dient, ist es bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt als eine Zugplatte ausgebildet ist, die eine Zahnanlageseite und einen der Zahnanlageseite gegenüberliegende Lippenanlageseite aufweist, wobei die Zugplatte bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung im Mundvorhof der Person angeordnet ist und die Lippenanlageseite an der Innenseite der Lippen der Person anliegt und wobei das Trainingsgerät einen mit der Lippenanlageseite in Wirkverbindung gebrachten und/ oder bringbaren Krafteinleitungsabschnitt aufweist, in den eine Zugkraft einleitbar ist, die von der Lippenanlageseite der Zugplatte in Richtung der Lippen wirkt, sodass mittels der Zugplatte zumindest eine der Lippen der Person derart aus der Lippenruhelage in die Trainingsausgangslage verlagerbar sind, dass eine isometrische Anspannung der Lippen als Trainingsreiz erzeugbar ist. Je nach Zugrichtung (geradeaus nach vorn, etwas mehr nach kranial oder etwas mehr nach kaudal gezogen) sind die Lippen gemeinsam oder selektiv trainierbar.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorgesehen, dass eine Projektion der Zugplatte in die Frontalebene einen runden bis ovalen Verlauf aufweist. Der Durchmesser der Projektion beträgt vorteilhafterweise zwischen 15 mm und 45 mm. Die Zugplatte kann dabei insgesamt die Gestalt eines Knopfes aufweisen. Dabei ist es weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Zahnanlagebereich konkav ausgebildet ist. Bevorzugt ist der Lippenanlagebereich konvex ausgebildet.
  • Es ist dabei vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Krafteinleitungsabschnitt Haltemittel aufweisen kann, mittels derer ein Zugelement mit der Zugplatte in Wirkverbindung bringbar ist. Das Haltemittel kann beispielsweise ein Gewinde, ein eine Ausnehmung überspannender Quersteg, ein Magnet, ein Rastmittel, ein Klemmelement oder Ähnliches sein. Besonders bevorzugt ist das Halteelement aus den vorgenannten hygienischen Gründen einstückig mit der Zugplatte hergestellt. Um die Reinigung und/ oder Desinfektion zu erleichtern, ist es darüber hinaus auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät für die Reinigung und/ oder Desinfektion in seine Einzelteile zerlegbar sein kann.
  • Insbesondere um eine Handhabung des Trainingsgeräts zu erleichtern, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Trainingsgerät einen Griffabschnitt aufweist, der sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts aus der Mundhöhle der Person heraus erstreckt, sodass das Trainingsgerät an dem Griffabschnitt ergreifbar ist um das Trainingsgerät gegen ein Verschlucken zu sichern und/ oder um den Trainingsreiz auszulösen und/ oder zu verstärken. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es in vorteilhafter Weise ermöglicht, dass beispielsweise die oben beschriebene Knopfübung von der Person alleine oder zusammen mit einem Trainingspartner durchführbar ist, beispielsweise indem die Person die Zugplatte mit den Lippen festhält, während der Trainingspartner, etwa der Therapeut oder ein Elternteil, an dem Halteelement zieht. Dabei entsteht der Trainingsreiz durch das isometrische Halten der Zugplatte mit den Lippen über mehrere Sekunden, während gleichzeitig an dem Halteelement gezogen wird.
  • Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass der Griffabschnitt sowohl an vorgesehene Verwendungen des Trainingsgeräts als auch an die Anatomie eines Bedieners des Trainingsgeräts, beispielsweise des Trainingspartners, angepasst sein kann. So ist es beispielsweise möglich, dass das Trainingsgerät dahingehend optimiert sein kann, dass die Person, in deren Mundhöhle das Trainingsgerät angeordnet ist, gleichzeitig auch der Bediener des Trainingsgeräts ist. Demgegenüber ist auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät für die Bedienung durch einen externen Bediener optimiert sein kann, beispielsweise eine medizinische Fachkraft, eine Ärztin oder eine für häusliche Übungen mit dem Trainingsgerät eingewiesene Person.
  • Mögliche und erfindungsgemäß vorgesehene Anpassungsparameter des Griffabschnitts sind insbesondere: eine Dicke des Griffabschnitts, eine Konturierung des Griffabschnitts, eine Länge des Griffabschnitts, eine Oberflächenbeschaffenheit des Griffabschnitts, ein Winkel der zwischen dem Griffabschnitt und der Sagittal-, Transversal und/ oder Frontalebene der Person ausgebildet ist, oder Ähnliches.
  • Um eine Unterkieferlage der Person positiv zu beeinflussen, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Griffabschnitt als eine Oberlippenplatte ausgebildet ist, wobei die Oberlippenplatte sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts, ausgehend von dem Mundspalt, entlang der Oberlippe der Person erstreckt und an der Oberlippe anliegt, sodass ein ventrales Gleiten des Unterkiefers ermöglicht ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist das Wachstum des Unterkiefers positiv beeinflussbar und der ungehinderte Vorschub des Unterkiefers, insbesondere bei Personen mit einer Unterkieferrücklage, ermöglicht. Insbesondere wird durch das erfindungsgemäße Trainingsgerät erreicht, dass beim Saugen eine dorsale Verlagerung des Unterkiefers nicht begünstigt ist, sodass negative Effekte auf die Kiefermuskulatur verringerbar sind, insbesondere ist das Unterkieferwachstum nach ventral nicht gehemmt. Darüber hinaus entsteht dadurch, dass keine Platte vor der Unterlippe liegt, kein dorsal gerichteter Druck auf den Unterkiefer, der eine dorsale Enge im Kiefergelenk erzeugen würde. Eine auf das Trainingsgerät wirkende Saugkraft wird primär in die Oberlippe und nicht in die Unterlippe eingeleitet.
  • Bei einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorgesehen, dass die Oberlippenplatte als ein bogenförmig entlang der Oberlippe verlaufender Schild ausgebildet ist. Besonders bevorzugt überspannt der Schild zumindest einen Bereich, der den vorderen Schneidezähnen sowie den Eckzähnen der Person zuordenbar ist.
  • Bei einer besonders vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Trainingsgerät auch derart ausgebildet sein kann, dass es in Kombination mit einem dünnen Saugschlauch zum gleichzeitigen Ansaugen von Wasser geeignet ist.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens ist das zuvor beschriebene Trainingsgerät, das den bogenförmig verlaufenden Schild aufweist, an die Anatomie eines Säuglings und/ oder Kleinkinds angepasst. Um einem Aspirieren oder Verschlucken des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts entgegenzuwirken, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Trainingsgerät ein Sperrelement aufweisen kann, das sich bevorzugt zumindest abschnittsweise von der Oberlippenplatte weg, in Richtung des Unterkiefers erstreckt und das bei einer unerwünschten Verlagerung des Trainingsgeräts in die Mundhöhle hinein mit einem dem Unterkiefer zuordenbaren Abschnitt des Gesichts in Anlage gebracht wird, sodass eine Verlagerung des Trainingsgeräts in die Mundhöhle hinein verhindert ist. Dabei ist es vorgesehen, dass das Sperrelement so ausgebildet und angepasst ist, dass es selbst keinen therapeutischen Effekt entfaltet.
  • Das derartig ausgebildete Trainingsgerät ist in vorteilhafter Weise als Beruhigungssauger verwendbar. Besonders bevorzugt ist das als Beruhigungssauger ausgebildete Trainingsgerät einteilig hergestellt, sodass es in die Gruppe „semikritisch A“ der oben angesprochen Hygienerichtlinie einzuordnen ist und somit den Hygiene-Möglichkeiten im privaten Haushalt mit einfachen Desinfektionsmaßnahmen auch bei einer Verwendung über mehrere Wochen oder Monate entspricht.
  • Bei einem solchen Trainingsgerät, das an eine Verwendung als Beruhigungssauger angepasst ist, ist es darüber hinaus vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Saugelement an Besonderheiten der Säuglings- und/ oder Kleinkindanatomie angepasst ist, insbesondere indem die Saugelementshöhe geringer ist als 5 mm und indem das Saugelement, anders als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Beruhigungssaugern, keine Luftkammer aufweist, die von einem Kleinkind und/ oder Säugling permanent komprimiert werden muss, damit die Zunge durch das luftgefüllte Saugteil nicht nach kaudal in den Mundboden gedrückt wird.
  • Durch die erfindungsgemäß vorgesehene „flache“ Ausgestaltung des Saugelements ist es ermöglicht, dass die Zunge auch dann in ihre natürliche Position, nämlich flach an den Gaumen geschmiegt, verlagert ist, wenn das erfindungsgemäße Trainingsgerät in der Mundhöhle angeordnet ist. Hierdurch ist das Risiko von schnullerbedingten Störungen der Myofunktion der Zunge, der Zungenruhelage, der Unterkieferlage und der eugnathen Gebissentwicklung verringert.
  • Ein weiterer vorteilhafter Aspekt des erfindungsgemäß vorgesehenen Saugelements ohne Luftkammer ist, dass eine Desinfektion und/ oder Reinigung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Beruhigungssauger erleichtert ist. In den Luftkammern der bekannten Beruhigungssauger sammeln sich Feuchtigkeit und Verschmutzungen, die ein idealer Nährboden für Keime aller Art sind. Demgegenüber weist das erfindungsgemäße Trainingsgerät keine Luftkammer auf.
  • Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts, dass eine Zugplatte und einen Griffabschnitt aufweist, ist es vorgesehen, dass der Griffabschnitt in dem Krafteinleitungsabschnitt an der Zugplatte festgelegt ist. Hierdurch ist es mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ermöglicht, auf einfache Art und Weise die bereits zuvor beschriebenen Knopfübungen durchzuführen und insbesondere die Lippenmuskulatur zu trainieren.
  • Um eine besonders effiziente Anwendung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts zu ermöglichen, ist es bei einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass das Trainingsgerät einen ersten Myofunktionsabschnitt und einen zweiten Myofunktionsabschnitt aufweist, wobei der erste Myofunktionsabschnitt und der zweite Myofunktionsabschnitt an einander gegenüberliegenden Endabschnitten des Griffabschnitts angeordnet und mittels des Griffabschnitts aneinander festgelegt sind, sodass mittels des Trainingsgeräts zumindest zwei myofunktionelle Therapieverfahren durchführbar sind.
  • Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der erste Myofunktionsabschnitt als Saugelement ausgebildet ist, wobei der zweite zweiten Myofunktionsabschnitt als Zugplatte ausgebildet ist. Eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Trainingsgerät im Rahmen der myofunktionellen Therapie der Person überlassen wird, damit sie selbstständig myofunktionelle Therapieverfahren durchführen kann.
  • Um mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts detonisierend auf die Kiefermuskulatur der Person einwirken zu können, ist es bei einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt als ein Aufbissbereich ausgebildet ist, wobei der Aufbissbereich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts zwischen der oberen Zahnreihe und der unteren Zahnreihe der Person angeordnet ist und wobei durch den zwischen den Zahnreihen angeordneten Aufbissbereich der Unterkiefer der Person derart aus einer Kieferruhelage in die Trainingsausgangslage verlagert ist, dass der Trainingsreiz isometrisch oder elastisch isotonisch erzeugbar ist. Dabei ist es vorgesehen, dass das Trainingsgerät in dem Aufbissbereich derart ausgebildet ist, dass es einen Beißwiderstand aufweist, der im Rahmen der myofunktionellen Therapie der Person erwünscht ist. Je nach diagnostiziertem Behandlungsbedarf kann für das definierte Therapieziel ein bestimmter Beißwiderstand erwünscht sein. Je schwerer der Befund in Bezug auf verhärtete, verkürzte Mundschließer verbunden mit eingeschränkter Mundöffnung, um so weicher und kleiner soll der Aufbissbereich sein, der therapeutisch zur Anwendung kommt. Bevorzugt ist der Widerstand weich und elastisch.
  • Bei einer Herstellung des Aufbissbereichs aus Vollmaterial ist der Beißwiderstand über die Auswahl einer Querschnittsform des Aufbissbereichs veränderbar. So ist es beispielsweise vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Trainingsgerät in dem Aufbissbereich zumindest einen Federabschnitt aufweisen kann, der zwischen zwei Zahnanlageabschnitten ausgebildet ist, wobei die Zähne der Person auf die Zahnanlageabschnitte des Aufbissbereichs wirken und der Federabschnitt gestaucht wird. Durch Anpassung des Federabschnitts, beispielsweise durch eine Änderung seiner Form und/ oder der Materialstärke, ist der Beißwiderstand auf einfache Art und Weise änderbar.
  • Bei einer besonders bevorzugten Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass der Aufbissbereich eine Form aufweist, die näherungsweise zwei Kugeln entspricht, die mittels eines Stabs aneinander festgelegt und voneinander beabstandet sind, wobei ein Stabdurchmesser des Stabs geringer ist, als ein Kugeldurchmesser der Kugeln. Die Form des Aufbissbereich entspricht so in etwa der eines miniaturisierten Knochens beziehungsweise Doppelballs. Der Begriff „Kugel“ im Sinne des Erfindungsgedankens mein sphärische, rotationssymmetrische Objekte, also insbesondere Sphären, Kugeln, Tropfen oder Ähnliches.
  • Besonders bevorzugt ist der nach Art eines Knochens beziehungsweise Doppelballs ausgebildete Aufbissbereich aus Vollmaterial hergestellt. Die Länge des Aufbissbereichs beträgt bevorzugt 18 mm bis 30 mm, der Kugeldurchmesser liegt bevorzugt zwischen 5 mm und 15 mm wobei der Stabdurchmesser bevorzugt zwischen 3 mm und 10 mm liegt. Der Beißwiderstand ist insbesondere über die Anpassung der Länge des Aufbissbereich und die Form der Kugeln bzw. Ellipsoiden veränderbar.
  • Es ist vorgesehen, dass der nach Art eines Knochens beziehungsweise Doppelballs ausgestaltete Aufbissbereich des Trainingsgeräts im Rahmen der myofunktionellen Therapie derart verwendbar ist, dass der Aufbissbereich zwischen der oberen und unteren Seitenzähnen der Person anordnenbar ist, wobei eine Längsachse des Aufbissbereichs, entlang derer eine Ausdehnung des Aufbissbereichs maximal ist, bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts parallel zu der oberen und unteren Zahnreihe der Person angeordnet ist und die obere und untere Zahnreihe mit dem Aufbissbereich in Anlage bringbar sind.
  • Dies erfordert das gleichzeitige ständige Balancieren des Trainingsgerätes mit der Zunge, damit der Aufbissbereich des Trainingsgeräts während der Übung nicht quer zu den Zahnreihen, sondern längs zu den Zahnreihen liegen bleibt. Durch die Form des Aufbissbereichs entsteht somit ein Trainingsreiz für die Zunge.
  • Insofern der Aufbissbereich aus einem Elastomer und/ oder einem Silikon hergestellt ist, wirkt das Kauen auf dem Aufbissbereich aufgrund der Materialeigenschaft und der Biegsamkeit des Aufbissbereichs rhythmisch, locker und „hüpfend“, so dass eine verhärtete Kaumuskulatur durch diesen Trainingsreiz detonisiert wird. Ein parafunktionell aktiver, hypertrophierter und verhärteter Kaumuskel erhält durch den rhythmischen Wechsel von Anspannung und Entspannung (Kontraktion und Dilatation) während der Übung einen durchblutungssteigernden und detonisierenden Reiz, wodurch sich die Kontraktion lösen und Myalgien ausheilen können. Der betroffene Muskel wird wieder weich und dehnbar, wodurch auch die durch die Muskelkontraktion der Mundschließer bedingte eingeschränkte Mundöffnung wieder gelöst wird.
  • Durch die rhythmische Kauübung mit dem elastischen Aufbissbereich bildet sich bei Patienten, die zuvor ständig gepresst oder geknirscht haben, darüber hinaus eine Achtsamkeit für diese Aktivität und ein bewusstes Kauen aus. Das erfindungsgemäße Trainingsgerät erleichtert das Abgewöhnen des Knirsch- und Presshabits (z.B. ständiges Zusammenpressen der Zähne), da die Parafunktion mithilfe der bewusst durchgeführten Übung substituiert wird. Der Patient erlernt mit dem Trainingsgerät eine sinnvolle Übung, mit der er sein Pressbedürfnis bewusst und innerhalb einer kurzen Zeitspanne abarbeiten kann.
  • In einer zweiten Anwendungsmöglichkeit wird der nach Art eines Knochens beziehungsweise Doppelballs ausgestaltete Aufbissbereich des Trainingsgeräts zwischen die Schneidezähne gelegt, so dass es zu einem Mehr an vertikaler Höhe zwischen den Kiefern kommt. In dieser Position wird der Unterkiefer leicht schaukelnd vor und zurück bewegt; die Schaukelbewegung wird ergänzt mit einer leichten Bewegung des Unterkiefers nach links und rechts. Hierbei entsteht auch im Kiefergelenk ein mehr an Vertikale und eine Mobilisierung, so dass in einem verengten Kiefergelenk mit vertikaler Kompression eine Lösung erreicht werden kann und außerdem ein nach anterior dislozierter Discus articulare wieder zentrisch repositioniert (wieder „eingefangen“) werden kann. Diese Übung dient auch der prophylaktischen Lockerung des Kiefergelenks bei Bruxismus-Patienten.
  • Bei einer weiteren Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass der Aufbissbereich die Form eines Hohlzylinders aufweist, wobei ein Außendurchmesser des Hohlzylinders zwischen 8 mm und 30 mm beträgt, wobei eine Zylinderhöhe zwischen 4 mm und 20 mm beträgt und wobei eine Wanddicke des Hohlzylinders beträgt zwischen 1 mm und 4 mm beträgt. Es ist vorgesehen, dass der hohlzylinderförmige Aufbissbereich bei einer der bestimmungsgemäßen Verwendungen des Trainingsgeräts derart zwischen den oberen und unteren Seitenzähnen angeordnet wird, dass die Seitenzähne mit einer äußeren Mantelfläche des Hohlzylinders in Anlage gebracht sind. Der hohlzylinderförmige Aufbissbereich liegt dabei nicht stabil auf den unteren Seitenzähnen auf, sondern neigt zum Wegrollen, daher muss seine Lage durch die Person mittels der Zunge während der myofunktionellen Therapie stabilisierend balanciert werden, was insbesondere dem Training der Zungenmuskulatur dient.
  • Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die äußere Mantelfläche des Hohlzylinders einen geraden, einen konkaven und einen konvexen Verlauf aufweisen kann. Insbesondere die konkave Gestaltung der Mantelfläche ist für eine Lagerung zwischen den Lippen und Übungen für Oberlippe und Unterlippe geeignet.
  • Es ist darüber hinaus auch vorgesehen, dass der hohlzylinderförmige Aufbissbereich für Kauübungen verwendbar ist, bei denen stauchende Kaubewegungen auf der äußeren Mantelfläche des Hohlzylinders durchgeführt werden.
  • Neben der detonisierenden Wirkung auf die Mundschließer entsteht ein therapeutischer Effekt dadurch, dass Zungenmotorik und Zungenkoordination beim Ausbalancieren und Halten des Trainingsgerätes zwischen den oberen und unteren Zähnen gefordert trainiert werden. Das erfindungsgemäße Trainingsgerät ist sowohl zwischen den Seitenzähnen als auch zwischen den Frontzähnen einsetzbar. Es ist wie ein Kaugummi bearbeitbar und bewusst durch den Mund wandernd bewegbar.
  • Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Trainingsgerät mit als hohlzylinderförmigem Aufbissbereich ausgebildeten Myofunktionsabschnitt auch so angepasst sein, dass damit die Motorik der Zunge trainierbar ist. Hierzu ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass ein Innendurchmesser des Hohlzylinders so gewählt ist, dass zumindest die Zungenspitze darin einführbar ist. Hierdurch sind Koordination und Motorik der Zungen trainierbar. Darüber hinaus ist es auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät derart angepasst sein kann, dass es der Person in einem weiteren Trainingsschritt möglich ist, das Trainingsgerät mit der Zungenspitze entlang der Wangenschleimhaut zu führen.
  • Der hohlzylinderförmige Aufbissbereich kann auch zwischen die Lippen der Person gelegt und zur Stärkung der Lippenmuskulatur von den Lippen bearbeitet werden. Dies kann mittig frontal erfolgen, aber auch gezielt an jeder anderen Stelle im Lippenspalt, um diesen Bereich zu tonisieren.
  • Darüber hinaus kann der hohlzylinderförmige Aufbissbereich während des Schluckens zwischen den Lippen gehalten werden, wenn gleichzeitig während einer Zungenübung - z.B. im Schluckakt - der bi-labiale Kontakt und damit ein Schließen der Lippen gezielt vermieden werden soll. D.h., dass mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts mit hohlzylinderförmigem Aufbissbereich auch Übungen durchführbar sind, bei denen die Lippen der Person geöffnet bleiben sollen. So sind durch das Trainingsgerät Schluckübungen möglich, bei denen der während des Schluckaktes erforderliche Unterdruck nur noch mithilfe der korrekten Zungenpositionierung am Gaumen erreicht werden kann und ein Kompensieren der Lippen ausgeschlossen wird, indem der hohlzylinderförmige Aufbissbereich zwischen Oberlippe und Unterlippe platziert ist.
  • Um eine besonders vielfältige Verwendung des mit einem Aufbissbereich ausgebildeten Trainingsgeräts zu ermöglichen, ist es bei einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass der zumindest eine Aufbissbereich als ein Röhrchen ausgebildet ist, wobei durch eine Wandung des Röhrchens ein Rohrvolumen umschlossen ist, wobei die Wandung des Röhrchen zumindest abschnittsweise geschlitzt ist, sodass das Rohrvolumen mit einem das Röhrchen umgebenden Umgebungsvolumen in Wirkverbindung gebracht und/ oder bringbar ist. Durch eine derartige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts kann dieses im Rahmen verschiedener Aufbissübungen verwendet werden. In seiner Grundkonfiguration kann das Röhrchen beispielsweise zwischen den Seitenzähnen verwendet werden.
  • Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Schlitzung ist der Aufwand für die Aufrechterhaltung der nach allgemeiner Fachauffassung notwendigen Hygiene deutlich reduziert, da alle Abschnitte des myofunktionellen Trainingsgeräts für die Reinigung zugänglich sind und so die Verwendung eines Autoklaven für die Sterilisation nicht erforderlich ist. Anders als die aus dem Stand der Technik bekannten Geräte, ist das erfindungsgemäße Trainingsgerät somit auch in einem mehrwöchigen Übungsintervall nutzbar, da auch in der Praxis und insbesondere auch im Hausgebrauch, durch den Patienten selbst, die notwendige Hygiene gewährleistbar ist.
  • Ein weiterer Effekt, der durch die Schlitzung erreicht wird, ist, dass das Röhrchen aufgrund seiner Schlitzung mit geringem Kraftaufwand knickbar, bzw. faltbar ist. Das geknickte bzw. gefaltete Röhrchen ermöglicht eine stärkere Spreizung der Zahnreihen, zwischen denen der Aufbissbereich des erfindungsgemäß ausgebildeten Trainingsgeräts angeordnet ist.
  • Das Kauen auf dem geknickten Röhrchen ist ein zu überwindender Widerstand und hat den Zweck, den Patienten einzelne Zähne beim Kauen gezielt erspüren zu lassen. Dies ist sowohl bei Front- als auch bei Seitenzähnen anwendbar. Damit bildet sich bei Patienten eine Achtsamkeit für das bewusste Kauen mit diesen Zähnen oder Zahngruppen aus. Das Trainingsgerät erleichtert das Abgewöhnen des Knirsch- und Presshabits (z.B. ständiges Zusammenpressen der Zähne), da die Parafunktion mithilfe der bewusst durchgeführten Übung substituiert wird. Der Patient erlernt mit dem Trainingsgerät eine sinnvolle Übung, mit der er sein Pressbedürfnis bewusst und innerhalb einer kurzen Zeitspanne abarbeiten kann.
  • Das geknickte Röhrchen ist vorteilhafterweise so zwischen die Zähne legbar, dass den Endabschnitten des Röhrchens zuordenbare Öffnungen in Richtung der Zunge weisen. Der als Röhrchen ausgebildete Abschnitt des Aufbissbereichs ist bevorzug so an die Mundhöhle anpassbar und/ oder angepasst, dass das Kauen auf dem geknickten Röhrchen ein Ansaugen der Zunge an die Öffnungen bewirkt. Hierdurch sind die Zungenränder stimulierbar und laterale Zungenbewegungen einübbar.
  • Bei einer alternativen Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass eine Länge des Röhrchen so an eine Breite des Unterkiefers der Person angepasst und/ oder anpassbar ist, dass ein beidseitiger Kaukontakt herstellbar ist. Mittels eines derartig angepassten Aufbissbereichs sind auch Übungen durchführbar, bei denen die Zunge durch die Person bewusst zu steuern ist, um sie entweder oberhalb oder unterhalb des Röhrchens entlangzuführen, während das Röhrchen immer weiter nach dorsal zwischen den Zahnreihen bewegt wird.
  • Darüber hinaus vereinfacht die Schlitzung des als Röhrchen ausgebildeten Aufbissbereichs des Trainingsgeräts eine vereinfachte auch inwendig Reinigung des Trainingsgeräts. So können Ablagerungen leicht herausgespült und/ oder manuell entfernt werden. Ebenso ist ein Trocknen des Aufbissbereichs erleichtert.
  • Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorgesehen, dass das Trainingsgerät zumindest zwei Aufbissbereiche aufweist, wobei die Aufbissbereiche mittels zumindest eines Verbindungsabschnitts des Trainingsgeräts aneinander festgelegt sowie voneinander beabstandet sind, wobei die Aufbissbereiche bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts gleichzeitig mit einander in sagittaler Richtung gegenüberliegenden Zahnreihen der Person in Wirkverbindung gebracht sind und wobei der Verbindungsabschnitt oberhalb oder unterhalb der Zunge angeordnet ist. Mittels eines derartig ausgebildeten erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorteilhafterweise ermöglicht, dass einander gegenüberliegende Zahnreihen gleichzeitig in die myofunktionelle Therapie einbindbar sind. Dies ist insbesondere vorteilhaft, um der Person myofunktionelle Ungleichgewichte zu vergegenwärtigen und diese Ungleichgewichte zu behandeln. Besonders bevorzugt ist der Verbindungabschnitt halbbogenförmig ausgebildet und folgt in seinem Verlauf den Zahnreihen der Person.
  • Bei einer bevorzugten Umsetzung des Erfindungsgedankens ist es vorgesehen, dass das Trainingsgerät mit halbbogenförmigem Verbindungsabschnitt so an das Gebiss der Person angepasst und/ oder anpassbar ist, dass eine Öffnung des Halbbogens bei der Verwendung des Trainingsgeräts sowohl nach vorne, also in Richtung der Lippen, als auch nach hinten, also in Richtung des Rachens, weisen kann. Dabei ist es vorgesehen, dass die Form des Trainingsgeräts dem Verlauf der Zahnreihen folgt, wenn die Öffnung des Halbbogens nach hinten weist, wobei der Verbindungsabschnitt den Unterkiefer im Bereich der Zungenspitze und/ oder des Zungenblatts überspannt. Es ist weiterhin vorgesehen, dass das Verbindungselement den Unterkiefer im Bereich des vorderen und/ oder hinteren Teils der Zunge überspannt, wenn die die Öffnung des Halbbogens nach vorn weist, sodass die Koordination der Zunge erforderlich ist, die bewusst oberhalb oder unterhalb des Verbindungsabschnitts bewegt werden muss, während das Trainingsgerät nach dorsal zwischen die Zahnreihen geführt wird. Mittels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts mit zwei Aufbissbereichen und halbbogenförmigem Verbindungsabschnitt ist also sowohl das Kauen als auch die Koordination der Zunge schulbar.
  • Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Trainingsgerät kompakt, also ohne Hohlräume, ausgebildet ist. Dadurch sind Elastizität und Beißwiderstand des Trainingsgeräts durch sein Volumen und seine Materialeigenschaft bestimmt.
  • Das erfindungsgemäße Trainingsgerät ist darüber hinaus auch dazu vorgesehen und geeignet, einen okklusalen Kontakt zwischen den oberen und unteren Zähnen der Person für eine Person spürbar zu machen, die gewohnheitsmäßig ohne Okklusion schluckt, bei der also beim Schluckvorgang kein Zahnkontakt zwischen der oberen und unteren Zahnreihe besteht oder die beim Schlucken gewohnheitsmäßig die Zunge zwischen die Zahnreihen legt oder nur Zahnkontakt auf einer Seite hat. Hierbei ist mittels des Trainingsgeräts die parafunktionelle Zunge substituierbar, um die Fehlfunktion bewusst zu machen und neue Bewegungsabläufe zu erlernen. Vorteilhafterweise ist mittels des Trainingsgeräts auch nicht genutzte Kieferhälfte bewusst in Funktion nehmbar, indem das Trainingsgerät einseitig, auf der vernachlässigten Seite eingelegt wird.
  • Wird das Trainingsgerät horizontal zwischen den Molaren gekaut und gleichzeitig das Kinn abgestützt, entsteht ein molar intrudierender Effekt, der therapeutisch gezielt zur Bisssenkung genutzt werden kann.
  • Um im Rahmen der myofunktionellen Therapie das Saugen besonders effizient trainieren zu können ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts vorgesehen, dass der Myofunktionsabschnitt einen linsenförmigen Saugknopf aufweist, wobei das Trainingsgerät ein trichterförmiges Halteelement aufweist, an dessen verjüngtem Endabschnitt der Saugknopf festgelegt ist, wobei der Saugknopf bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts am Gaumen anliegt und abschnittsweise von der Zunge umschlossen ist, wobei das Halteelement sich zwischen den Lippen der Person hindurch aus der Mundhöhle heraus erstreckt und die Lippen der Person mit einem Lippenanlagebereich des Halteelements in Anlage gebracht sind, wobei die Mundhöhle mittels der Lippen und des Lippenanlagebereichs gasdicht abdichtbar ist, sodass mittels des Trainingsgeräts myofunktionelle Therapieverfahren durchführbar sind, die auf frühkindlichen Saugbewegungen basieren. Das so ausgebildete erfindungsgemäße Trainingsgerät weist die für die myofunktionelle Therapie wesentlichen Parameter einer weiblichen Brust (lat. mamma) auf. Die hierdurch ermöglichten Saugübungen stellen eine wertvolle Ergänzung im Rahmen der myofunktionellen Therapie dar, da gleichzeitig die Zungenlage, der Lippenschluss und die Unterkieferstellung korrigiert werden können. Für den Säugling bilden Warzenhof und Brustwarze der Mutter ein anatomisch ideales Trainingsgerät um insbesondere die Zungen-, Lippen-, und Kiefermuskulatur zu trainieren und auf ihre spätere Verwendung vorzubereiten.
  • Um diesen Trainingseffekt auch erwachsenen Personen zugänglich zu machen, ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass Proportionen des Saugknopfs und des trichterförmigen Haltelements nicht denen einer realen weiblichen Brust in der physiologischen Gestalt in Ruhe entsprechen, sondern denen in Ansaugposition befindlichen Brust. Dadurch ergibt sich ein an den Mundraum angepasstes, proportional vergrößertes und verzerrtes Modells des Warzenhofes mit Brustwarze. Die erfindungsgemäß vorgesehene Vergrößerung und Verzerrung ist erforderlich, um bei der erwachsenen Person die oben beschriebene gewünschte Zunge-, Lippen-, und Kieferstellung zu erreichen.
  • Um eine Effizienz der myofunktionellen Therapie zu erhöhen und den Komfort bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts zu verbessern, ist es bei einer vorteilhaften Umsetzung des Erfindungsgedankens vorgesehen, dass das Trainingsgerät an anatomische Besonderheiten der Person angepasst ist. Dabei umfasst der Begriff „anatomische Besonderheiten“ sowohl solche anatomischen Parameter, die einer natürlichen Varianz unterworfen sind, wie beispielsweise Zahnstellung, Kieferbreite, Zungengröße oder Ähnliches, als auch solche anatomischen Parameter, die in Folge von Krankheiten und/ oder Unfällen verändert sind.
  • Für das Anpassen von Vorrichtungen, die zur Verwendung in der Mundhöhle vorgesehen sind, wie das erfindungsgemäße Trainingsgerät, sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Verfahren bekannt. So kann beispielsweise mittels einer Abformmasse ein Abdruck der Mundhöhle erstellt werden, anhand dessen das Trainingsgerät anpassbar ist. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass die Mundhöhle und/ oder der Schädel mittels eines bildgebenden Verfahrens gescannt werden, wobei das Trainingsgerät auf der Grundlage von Ergebnissen eines solchen Scans angepasst ist. Daneben ist es auch möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Trainingsgerät auf der Grundlage eines kombinierten Verfahrens, dass sowohl die Verwendung von Abformmasse, als auch die Ausführung eines bildgebenden Verfahrens umfasst, angepasst sein kann.
  • Anpassung meint vorliegend nicht nur die hochindividualisierte Anpassung an genau eine einzige Person, sondern umfasst explizit auch die Auswahl einer geeigneten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts aus einem Fundus unterschiedlicher „Konfektionsgrößen“.
  • Bei allen beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Trainingsgerät modular ausgeführt sein kann, dass also einzelne Bestandteile, wie beispielsweise der Myofunktionsabschnitt oder die Myofunktionsabschnitte lösbar aneinander und/ oder an weiteren Bestandteilen des Trainingsgeräts festgelegt und/ oder festlegbar sein können. Weiterhin ist es vorteilhafterweise ebenfalls möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass Abmessungen der beschriebenen Myofunktionsabschnitte an verschiedene Parameter der jeweils durchzuführenden myofunktionellen Therapie angepasst und/ oder anpassbar sein können. Derartige Parameter sind beispielsweise Art und Umfang der myofunktionellen Störung, Alter und allgemeiner Gesundheitszustand der zu behandelnden Person oder Ähnliches.
  • Die zuvor beschriebenen myofunktionellen Trainingsgeräte weisen, aufgrund Ihrer beschriebenen technischen Merkmale, einen weiteren Vorteil gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Geräten auf, nämlich dass sie eine Grundlage dafür bilden können, die logopädische Therapie mit Hilfsmitteln wissenschaftlich zu standardisieren. Auf der Basis der erfindungsgegenständlichen myofunktionellen Trainingsgeräte kann erstmals untersucht und erarbeitet werden, welche myofunktionellen Hilfsmittel in welcher Größe und/ oder Gestaltung welchen Beitrag zum Behandlungserfolg leisten können. Dies ist mittels der beschriebenen erfindungsgemäßen Geräte auf einfache Art und Weise möglich, indem sie skalierbar sind, wobei jeweils eine Grundform beibehaltbar ist. Eine derartige reproduzierbare und wissenschaftlicher Methodik genügende Skalierung ist mit den aus dem Stand der Technik bekannten Hilfsmitteln und Geräten nicht möglich.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Behandlungsset für die myofunktionelle Therapie, wobei das Behandlungsset zumindest zwei verschiedenartige Behandlungsgeräte aufweist, die zur Behandlung myofunktioneller und/ oder logopädischer Störungen vorgesehen und geeignet sind. Das erfindungsgemäße Behandlungsset ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Behandlungsgeräte des Behandlungssets eines der zuvor beschriebenen myofunktionellen Trainingsgeräte ist. Mittels eines derartig ausgestalteten Behandlungssets sind myofunktionelle Therapien deutlich effizienter durchführbar, da einer behandelnden Person eine Palette geeigneter myofunktioneller Trainingsgeräte zur Verfügung stellbar ist, aus der lediglich eine Auswahl getroffen werden muss, ohne dass eigener Anpassungsaufwand betrieben oder ein geeigneter Kartoffelchip gefunden werden muss.
  • Es ist dabei insbesondere möglich und erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Behandlungsset für die Behandlung einer bestimmten myofunktionellen Störung vorkonfektioniert sein kann, beispielsweise indem zu Behandlung der bestimmten myofunktionellen Störung besonders geeignete myofunktionelle Trainingsgeräte in dem Behandlungsset zusammengefasst sind.
  • Unabhängig davon ist es ebenfalls möglich, dass das Behandlungsset myofunktionelle Trainingsgeräte zusammenfasst, die zur Behandlung einer bestimmten Patientengruppe besonders geeignet sind, beispielsweise Kinder. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass alle myofunktionalen Trainingsgeräte des erfindungsgemäßen Behandlungssets derart dimensioniert sind, dass Sie besonders gut zur Behandlung von Kindern geeignet sind. Es ist dabei auch möglich, dass einzelne myofunktionale Trainingsgeräte mehrfach, in unterschiedlichen Größen, in dem erfindungsgemäßen Behandlungsset vorhanden sind.
  • Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgedankens näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen:
    • 1A bis 4B, 6A und 6B sowie 11A und 11B schematisch dargestellte Ansichten von Ausführungsformen erfindungsgemäßer Trainingsgeräte jeweils als perspektivische Ansicht sowie als schematisch Darstellung des in der Mundhöhle angeordneten Trainingsgeräts,
    • 5 schematisch dargestellte Ansicht einer Ausführungsform des Trainingsgeräts mit zwei Myofunktionsabschnitten,
    • 7 perspektivische Ansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts mit Oberlippenplatte,
    • 8 perspektivische Ansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts mit geschlitztem Aufbissbereich,
    • 9A und 9B schematisch dargestellte Seitenansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts mit knochenförmigem Aufbissbereich,
    • 10 perspektivische Ansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts mit zwei Aufbissbereichen und
    • 12 schematisch dargestellte perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Trainingsgeräts mit einem hohlzylinderförmigen Aufbissbereich.
  • In 1A ist ein schematisch dargestellte perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt. Das Trainingsgerät 1 weist einen Myofunktionsabschnitt 2 auf, wobei das Trainingsgerät 1 und Myofunktionsabschnitt 2 bei der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 identisch sind.
  • Das Trainingsgerät 1 weist eine Zungenausnehmung 3 mit einer Zungenausnehmungsöffnung 4 auf. Durch die Zungenausnehmung 3 ist in dem Myofunktionsabschnitt 2 eine Vertiefung ausgebildet. Darüber hinaus ist der Myofunktionsabschnitt 2 des Trainingsgerät 1 ist um eine in der Sagittalebene (weder dargestellt noch bezeichnet) angeordnete Wölbungsachse 5 herum gewölbt.
  • In 1B ist das in 1A dargestellte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung innerhalb einer Mundhöhle 6 einer Person (nicht bezeichnet) dargestellt. Der Myofunktionsabschnitt 2 ist vollständig innerhalb der Mundhöhle 6 angeordnet und liegt mit einem konvex ausgebildeten Gaumenanlagebereich 7 am Gaumen 8 an. Auf einer dem Gaumenanlagebereich 7 gegenüberliegenden Seite des Myofunktionsabschnitts 2 ist die Zungenausnehmung 3 mit der Zungenausnehmungsöffnung 4 ausgebildet. Die Zungenausnehmung 3 ist bei der dargestellten Verwendung vollständig von der Zunge 9 der Person überdeckt.
  • Die Lage des Trainingsgeräts 1 innerhalb der Mundhöhle 6 ist nicht statisch, sondern kann mittels der Zunge 9 bewusst verändert werden. Verschiedene Positionen der Zungenspitzen oder der Zungenmitte können mithilfe des Trainingsgerätes 1 erfühlt und erlernt werden.
  • Die Zunge 9 der Person ist durch den Myofunktionsabschnitt 2 in eine Trainingsausgangslage verlagert, die der Zungenruhelage entspricht. Durch einen so ausgelösten Trainingsreiz ist die Person dazu stimuliert, die zu erlernende Zungenposition mit geschlossenen und mit geöffneten Lippen 11, 12, mit Zahnkontakt (Okklusion) und ohne Zahnkontakt einzunehmen. 1B zeigt die Zunge 9 in korrekter Lage am Gaumen 8 angelegt - hier in der Situation mit geschlossenem Mund.
  • Um eine optimale Anpassung des Trainingsgeräts 1 an die Anatomie der Person zu ermöglichen und um die nötige Weichheit und Elastizität zu erreichen, ist das Trainingsgerät 1 aus Silikonkautschuk hergestellt.
  • Im Gegensatz zu der in den 1A und 1B dargestellten Ausführungsform des Trainingsgeräts 1, weist die in den 2A und 2B dargestellte Ausführungsform eine Zungenausnehmung 3 auf, die das Trainingsgerät 1 vollständig durchdringt und sich von der Zungenausnehmungsöffnung 4 bis zu einer Gaumenöffnung 15 erstreckt. Das Trainingsgerät 1 ist ebenfalls um die Wölbungsachse 5 herum gewölbt.
  • In 2B ist das in 2A gezeigte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in der Mundhöhle 6 der Person dargestellt. Die Zungenausnehmungsöffnung 4 und die Gaumenöffnung 15 sind deckungsgleich und durch die Zungenausnehmung 3 miteinander verbunden sowie derart aneinander und an die Zunge 9 der Person angepasst, dass eine Zungenoberseitenabschnitt 16 durch die Zungenausnehmung 3 hindurchwölbbar und mit dem Gaumen 8 in Anlage bringbar ist. Im Rahmen der myofunktionellen Therapie ist es der Person durch das dargestellte Trainingsgerät 1 möglich, ihre Zunge 9 am Gaumen 8 zu verorten sowie die genaue Position der Zungenspitze. Dies gilt für den geöffneten wie den geschlossenen Mund. Hier in 2B ist die Situation bei geschlossenem Mund dargestellt.
  • In den 3A und 3B ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, bei der der Myofunktionsabschnitt 2 als eine Zugplatte 17 ausgebildet ist. In 3A ist eine perspektivisch dargestellte Ansicht des Trainingsgeräts 1 gezeigt. Auf einer Lippenanlageseite 18 der Zugplatte 17 ist ein Griffabschnitt 19 ausgebildet, der sich von einem Krafteinleitungsabschnitt 20 des Myofunktionsabschnitts 2 weg erstreckt. Die Lippenanlageseite 18 der Zugplatte 17 ist konvex ausgebildet und in Richtung des Krafteinleitungsabschnitts 20 und des Griffabschnitts 19 gewölbt.
  • In 3B ist das in 3A gezeigte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung im Mundvorhof 21 der Mundhöhle 6 der Person dargestellt. Das Trainingsgerät 1 liegt mit der Lippenanlageseite 18 der Zugplatte 17 an der Oberlippe 11 und der Unterlippe 12 der Person an. Eine der Lippenanlageseite 18 der Zugplatte 17 gegenüberliegende Zahnanlageseite 22 der Zugplatte 17 ist den Zahnreihen 13, 14 zugewandt.
  • Mittels des Griffabschnitts 19 ist eine Zugkraft 23 in den Krafteinleitungsabschnitt 20 der Zugplatte 17 einleitbar. Die Zugkraft 23 wirkt auf die Lippen 11, 12, sodass auf diese ein Trainingsreiz wirkt.
  • Der Griffabschnitt 19 ragt zwischen den Lippen 11, 12 hindurch, aus der Mundhöhle 6 heraus und ist von der Person oder einer weiteren Person ergreifbar. Mittels des Griffabschnitts 19 ist die dargestellte Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 derart manipulierbar, dass der Trainingsreiz verstärkt und/ oder das Trainingsgerät 1 gegen Verschlucken gesichert werden kann. In 3B ist die Situation bei Anwendung der Zugkraft 23 gezeigt, so dass die Lippen 11, 12 angespannt und fast geschlossen sind, um die Zugplatte 17 am Ort festzuhalten und nicht nach vorn entgleiten zu lassen.
  • In den 4A und 4B ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, die einen Griffabschnitt 19 sowie einen Myofunktionsabschnitt 2 mit einer muldenförmig ausgebildeten Zungenausnehmung 3 aufweist. In 4A ist eine perspektivische Darstellung des Trainingsgeräts 1 gezeigt. Das Trainingsgerät 1 ist für die Durchführung von Saugübungen gedacht, mittels derer insbesondere die Zunge 9 und die Lippen 11, 12 der Person trainierbar sind.
  • In 4B ist das in 4A gezeigte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in der Mundhöhle 6 der Person dargestellt. Der Myofunktionsabschnitt 2 ist vollständig innerhalb der Mundhöhle 6 angeordnet und liegt mit dem konvex ausgebildeten Gaumenanlagebereich 7 am Gaumen 8 an. Auf der dem Gaumenanlagebereich 7 gegenüberliegenden Seite des Myofunktionsabschnitts 2 ist die Zungenausnehmung 3 mit der Zungenausnehmungsöffnung 4 ausgebildet. Die Zungenausnehmung 3 ist bei der dargestellten Verwendung vollständig von der Zunge 9 der Person überdeckt. Wiederum ist die physiologische Position der Zunge 9 mithilfe des Trainingsgerätes 1 spürbar und die Motorik beim Saugen wird mithilfe des Trainingsgerätes 1 ausgeübt. Die Lage ist nicht statisch, sondern kann auch weiter dorsal am Gaumen 8 liegen. Das Trainingsgerät 1 kann weiterhin vom Therapeuten für taktile Reize an der Zungenoberfläche oder lateral an den seitlichen Zungenflächen dynamisch eingesetzt werden.
  • In 5 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, die zwei Myofunktionsabschnitte 2 aufweist. Einer der Myofunktionsabschnitte 2 ist als ein Myofunktionsabschnitt 2 zur Durchführung von Saugübungen ausgebildet, wie ihn auch die in den 4A und 4B gezeigte Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 aufweist. Der Myofunktionsabschnitt 2 für Saugübungen ist mittels des Griffabschnitts 19 an dem anderen Myofunktionsabschnitt 2 der als Zugplatte 17 ausgebildet ist festgelegt. Mittels des in 5 gezeigten Trainingsgeräts 1 sind zwei myofunktionelle Therapieverfahren durchführbar.
  • In den 6A und 6B ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, die einen Griffabschnitt 19 aufweist, der als Oberlippenplatte 24 ausgebildet ist. In 6A ist eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 gezeigt. Der Myofunktionsabschnitt 2 des Trainingsgeräts 1 entspricht dem, den auch das in den 4A und 4B gezeigte Trainingsgerät 1 für Saugübungen aufweist, ist jedoch kompakter. Die Oberlippenplatte 24 weist eine Lippenanlagefläche 25 auf, die in Richtung des Myofunktionsabschnitts 2 gerichtet ist.
  • In 6B ist das in 6A gezeigte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in der Mundhöhle 6 der Person dargestellt. Der Myofunktionsabschnitt 2 ist vollständig innerhalb der Mundhöhle 6 angeordnet und liegt mit dem konvex ausgebildeten Gaumenanlagebereich 7 am Gaumen 8 an. Auf der dem Gaumenanlagebereich 7 gegenüberliegenden Seite des Myofunktionsabschnitts 2 ist die Zungenausnehmung 3 mit der Zungenausnehmungsöffnung 4 ausgebildet. Die Zungenausnehmung 3 ist bei der dargestellten Verwendung vollständig von der Zunge 9 der Person überdeckt.
  • Die Oberlippenplatte 24 erstreckt sich, ausgehend vom zwischen der Oberlippe 11 und der Unterlippe 12 ausgebildeten Mundspalt (nicht bezeichnet) der Person, entlang der Oberlippe 12 der Person. Die Lippenanlagefläche 25 des Oberlippenplatte 24 liegt dabei an der Oberlippe 12 an. Eine Verlagerung des Unterkiefers 10 in ventraler Richtung 26 ist durch die in den 6A und 6B gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 nicht behindert.
  • In 7 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts 1 gezeigt, die eine gegenüber der in den 6A und 6B gezeigten Ausführungsform vergrößerte Oberlippenplatte 24 aufweist. Die Oberlippenplatte 24 erstreckt sich in okzipitaler Richtung 27 entlang der Oberlippe 12. Durch diese Ausgestaltung des Trainingsgeräts 1 ist die Lippenanlagefläche 25 vergrößert und ein auf die Oberlippe 12 wirkender Druck verringert. Hierdurch ist eine mögliche Tragezeit des Trainingsgeräts 1 erhöht, sodass das in 7 dargestellte Trainingsgerät 1 auch als ein Beruhigungssauger für Säuglinge und Kleinkinder verwendbar ist.
  • In 8 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, deren Myofunktionsabschnitt 2 als ein Aufbissbereich 28 ausgebildet ist. Das dargestellte Trainingsgerät 1 ist vollständig durch den Aufbissbereich 28 gebildet.
  • Der Aufbissbereich 28 hat die Form eines Röhrchens. Durch eine Wandung 29 des Röhrchens ist ein Rohrvolumen 30 umschlossen. In die Wandung 29 ist eine Ausnehmung 31 eingebracht, sodass das Röhrchen geschlitzt ist. Bei der gezeigten Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 ist der Aufbissbereich 28 durch aufrollen der Wandung 29 um eine Rollachse 32 herum gebildet. Durch die Ausnehmung 31 ist das Rohrvolumen 30 mit einem das Trainingsgerät 1 umgebenden Umgebungsvolumen 33 in Wirkverbindung gebracht.
  • In den 9A und 9B sind schematisch dargestellte Seitenansichten einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, deren Myofunktionsabschnitt 2 als ein Aufbissbereich 28 ausgebildet ist und der eine Form aufweist, die näherungsweise zwei Kugeln 34 entspricht, die mittels eines Stabs 35 aneinander festgelegt und voneinander beabstandet sind. Die Form des Aufbissbereichs 28 entspricht so in etwa der eines Knochens beziehungsweise Doppelballs.
  • In 9A ist das Trainingsgerät 1 mit seinem Aufbissbereich 28 zwischen den Backenzähnen der oberen Zahnreihe 13 und der unteren Zahnreihe 14 angeordnet. Die Pfeile verdeutlichen die bei dieser Positionierung des Aufbissbereichs 28 vorgesehene Verlagerung der Zahnreihen 14, 15 zueinander. Der Aufbissbereich 28 liegt an der Zunge 9 an, um das Trainingsgerät 1 zwischen den Zahnreihen 14, 15 zu halten. Bei der dargestellten Kauübung entsteht durch das Trainingsgerät 1 ein „hüpfender“ Kaumodus bei dem die Mundschließer aus einer pathologischen isometrischen Anspannung rhythmisch in eine Lockerung mobilisiert werden.
  • In 9B ist das Trainingsgerät 1 mit seinem Aufbissbereich 28 zwischen den Schneidezähnen der oberen Zahnreihe 13 und der unteren Zahnreihe 14 angeordnet, wobei der Stab 35 durch die Schneidezähne geklemmt ist. Die Pfeile verdeutlichen die bei dieser Positionierung des Aufbissbereichs 28 vorgesehene Verlagerung der Zahnreihen 13, 14 zueinander. Bei der in 9B dargestellten Übung kann der Unterkiefer 10 nach vorwärts und rückwärts schaukelnd bewegt werden, somit auch in seinem Kiefergelenk (weder dargestellt noch bezeichnet) mobilisiert werden. Die vertikale Öffnung zwischen den Frontzähnen der Zahnreihen 13, 14 durch die dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 fördert eine Öffnung im Kiefergelenksspalt, außerdem eine Mobilisierung und zentrische Einstellung des Discus articularis.
  • In 10 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsformen des Trainingsgeräts 1 mit zwei Myofunktionsabschnitten 2, die jeweils als Aufbissbereiche 28 ausgebildet sind, gezeigt. Die Aufbissbereiche 28 sind mittels eines Verbindungsabschnitts 36 aneinander festgelegt sowie voneinander beabstandet. Die Aufbissbereiche 28 liegen bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts 1 gleichzeitig an einander in sagittaler Richtung gegenüberliegenden Zahnreihen (nicht dargestellt) der Person an.
  • In den 11A und 11B ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 mit linsenförmigem Saugknopf 37 und trichterförmigem Halteelement 38 gezeigt. Der Myofunktionsabschnitt 2 umfasst bei dieser Ausführungsform des Trainingsgeräts 1 den Saugknopf 37, sowie einen Lippenanlagebereich 39 des Halteelements 38. Der Lippenanlagebereich 39 erstreckt sich von dem Saugknopf 37 weg.
  • In 11A ist eine perspektivische Ansicht des Trainingsgeräts 1 gezeigt. Das Halteelement 38 verjüngt sich in Richtung des Saugknopfes 37. Darüber hinaus ist eine kranialer Bereich 40 des dargestellten Trainingsgerät 1 konkav ausgebildet wobei ein dem kranialen Bereich gegenüberliegender kaudaler Bereich 41 konvex ausgebildet ist.
  • In 11B ist das in 11A gezeigte Trainingsgerät 1 bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung in der Mundhöhle 6 der Person dargestellt. Der Saugknopf 37 ist vollständig innerhalb der Mundhöhle 6 angeordnet und liegt sowohl an der Zunge 9 als auch am Gaumen 8 an. Der Lippenanlagebereich 39 des Halteelements 38 ist zwischen den Lippen 11, 12 angeordnet und von diesen umschlossen. Eine dynamische Lageänderung während der Saugübung ist möglich.
  • Durch die Lippen 11, 12 und den Lippenanlagebereich 39 des Haltelements 38 ist die Mundhöhle 6 der Person abgedichtet, sodass durch die Person in der Mundhöhle 6 ein Unterdruck ausbildbar ist.
  • In 12 ist schematisch dargestellte perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts 1 gezeigt, das einen Myofunktionsabschnitt 2 mit als Hohlzylinder 42 ausgebildetem Aufbissbereich 28 aufweist. Der Hohlzylinder 42 weist einen Außendurchmesser 43 von 20 mm, eine Zylinderhöhe 44 von 10 mm und eine Wanddicke 45 von 2 mm auf. Eine Mantelfläche 46 des Hohlzylinders 42 weist einen geraden Verlauf auf.
  • Bezugszeichenliste
  • 1.
    Trainingsgerät
    2.
    Myofunktionsabschnitt
    3.
    Zungenausnehmung
    4.
    Zungenausnehmungsöffnung
    5.
    Wölbungsachse
    6.
    Mundhöhle
    7.
    Gaumenanlagebereich
    8.
    Gaumen
    9.
    Zunge
    10.
    Unterkiefer
    11.
    Oberlippe
    12.
    Unterlippe
    13.
    obere Zahnreihe
    14.
    untere Zahnreihe
    15.
    Gaumenöffnung
    16.
    Zungenoberseitenabschnitt
    17.
    Zugplatte
    18.
    Lippenanlageseite
    19.
    Griffabschnitt
    20.
    Krafteinleitungsabschnitt
    21.
    Mundvorhof
    22.
    Zahnanlageseite
    23.
    Zugkraft
    24.
    Oberlippenplatte
    25.
    Lippenanlagefläche
    26.
    ventrale Richtung
    27.
    okzipitale Richtung
    28.
    Aufbissbereich
    29.
    Wandung
    30.
    Rohrvolumen
    31.
    Ausnehmung
    32.
    Rollachse
    33.
    Umgebungsvolumen
    34.
    Kugel
    35.
    Stab
    36.
    Verbindungsabschnitt
    37.
    Saugknopf
    38.
    Halteelement
    39.
    Lippenanlagebereich
    40.
    kranialer Bereich
    41.
    kaudaler Bereich
    42.
    Hohlzylinder
    43.
    Außendurchmesser
    44.
    Zylinderhöhe
    45.
    Wanddicke
    46.
    Mantelfläche

Claims (18)

  1. Trainingsgerät (1) zur Verwendung im Rahmen der myofunktionellen Therapie, wobei das Trainingsgerät (1) zumindest einen Myofunktionsabschnitt (2) aufweist, wobei der Myofunktionsabschnitt (2) bei seiner bestimmungsgemäßen Verwendung zumindest abschnittsweise in die Mundhöhle (6) einer Person eingeführt und mit der Zunge (9) und/ oder den Zähnen und/ oder den Lippen (11, 12) und/ oder dem Gaumen (8) der Person in Anlage gebracht ist, wobei durch den Myofunktionsabschnitt (2) die Zunge (9) und/ oder ein mechanisch mit den Zähnen gekoppelter Unterkiefer (10) der Person und/ oder die Lippen (11, 12) der Person derart aus einer Zungenruhelage und/ oder einer Kieferruhelage und/ oder einer Lippenruhelage in eine Trainingsausgangslage verlagert und/ oder verlagerbar sind, dass durch den Myofunktionsabschnitt (2) ein Trainingsreiz erzeugbar ist, der auf die Zungenmuskulatur und/ oder die Lippenmuskulatur und/ oder die Wangenmuskulatur und/ oder die Kaumuskulatur der Person wirkt, sodass durch den Myofunktionsabschnitt (2) des Trainingsgeräts (1) eine Fehlfunktion der Zungenmuskulatur und/ oder der Lippenmuskulatur und/ oder der Wangenmuskulatur und/ oder der Kaumuskulatur der Person behandelbar ist.
  2. Trainingsgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät (1) zumindest abschnittsweise aus einem synthetischen Elastomer hergestellt ist.
  3. Trainingsgerät (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das synthetische Elastomer ein Silikon ist.
  4. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Myofunktionsabschnitt (2) einen Gaumenanlagebereich (7) und eine Zungenausnehmung (3) mit einer Zungenausnehmungsöffnung (4) aufweist, wobei der Gaumenanlagebereich (7) und die Zungenausnehmungsöffnung (4) auf einander gegenüberliegenden Seiten des Trainingsgeräts (1) ausgebildet sind, wobei der Gaumenanlagebereich (7) so an einen Gaumen (8) der Person angepasst ist, dass er formschlüssig mit dem Gaumen (8) in Anlage bringbar ist, wobei die Zungenausnehmung (3) sich von der Zungenausnehmungsöffnung (4) in Richtung des Gaumenanlagebereichs (7) in das Trainingsgerät (1) hinein erstreckt und wobei die Zungenausnehmungsöffnung (4) so an die Zunge (9) der Person angepasst ist, dass sie von der Person mittels ihrer Zunge (9) überdeckbar ist.
  5. Trainingsgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zungenausnehmung (3) das Trainingsgerät (1) vollständig durchdringt und sich von einer Zungenausnehmungsöffnung (4) bis zu einer Gaumenöffnung (15) erstreckt, wobei die Zungenausnehmungsöffnung (4), die Zungenausnehmung (3) und die Gaumenöffnung (15) derart aneinander und an die Zunge (9) der Person angepasst sind, dass ein Zungenoberseitenabschnitt (16) der Zunge (9) durch die Zungenausnehmung (3) hindurchwölbbar und mit dem Gaumen (8) in Anlage bringbar ist, sodass der Person eine Verortung ihrer Zunge (9) am Gaumen (8) ermöglicht ist.
  6. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Myofunktionsabschnitt (2) um eine in der Sagittalebene angeordnete Wölbungsachse (5) herum gewölbt ist, sodass eine Ansaugung des Myofunktionsabschnitts (2) durch die Person an den Gaumen (8) erleichtert ist.
  7. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Myofunktionsabschnitt (2) als eine Zugplatte (17) ausgebildet ist, die eine Zahnanlageseite (22) und einen der Zahnanlageseite (22) gegenüberliegende Lippenanlageseite (18) aufweist, wobei die Zugplatte (17) bei ihrer bestimmungsgemäßen Verwendung im Mundvorhof (21) der Person angeordnet ist und die Lippenanlageseite (18) an der Innenseite der Lippen (11, 12) der Person anliegt und wobei das Trainingsgerät (1) einen mit der Lippenanlageseite (18) in Wirkverbindung gebrachten und/ oder bringbaren Krafteinleitungsabschnitt (20) aufweist, in den eine Zugkraft (23) einleitbar ist, die von der Lippenanlageseite (18) der Zugplatte (17) in Richtung der Lippen (11, 12) wirkt, sodass mittels der Zugplatte (17) die Lippen (11, 12) der Person derart aus der Lippenruhelage in die Trainingsausgangslage verlagerbar sind, dass durch die Zugplatte (17) der Trainingsreiz erzeugbar ist.
  8. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät (1) einen Griffabschnitt (19) aufweist, der sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts (1) aus der Mundhöhle (6) der Person heraus erstreckt, sodass das Trainingsgerät (1) an dem Griffabschnitt (19) ergreifbar ist um das Trainingsgerät (1) gegen ein Verschlucken zu sichern und/ oder um den Trainingsreiz auszulösen und/ oder zu verstärken.
  9. Trainingsgerät (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffabschnitt (19) als eine Oberlippenplatte (24) ausgebildet ist, wobei die Oberlippenplatte (24) sich bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts (1), ausgehend von dem Mundspalt, entlang der Oberlippe (11) der Person erstreckt und an der Oberlippe (11) anliegt, sodass ein ventrales Gleiten des Unterkiefers (10) ermöglicht ist.
  10. Trainingsgerät (1) nach den Ansprüchen 7 und 8 oder 7 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffabschnitt (19) in dem Krafteinleitungsabschnitt (20) an der Zugplatte (17) festgelegt ist.
  11. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät (1) zwei Myofunktionsabschnitte (2) aufweist, wobei die Myofunktionsabschnitte (2) an einander gegenüberliegenden Endabschnitten des Griffabschnitts (19) angeordnet und mittels des Griffabschnitts (19) aneinander festgelegt sind, sodass mittels des Trainingsgeräts (1) zumindest zwei myofunktionelle Therapieverfahren durchführbar sind.
  12. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Myofunktionsabschnitt (2) als ein Aufbissbereich (28) ausgebildet ist, wobei der Aufbissbereich (28) bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts (1) zwischen der oberen Zahnreihe (13) und der unteren Zahnreihe (14) der Person angeordnet ist und wobei durch den zwischen den Zahnreihen (13, 14) angeordneten Aufbissbereich (28) der Unterkiefer (10) der Person derart aus einer Kieferruhelage in die Trainingsausgangslage verlagert ist, dass der Trainingsreiz isometrisch oder elastisch isotonisch erzeugbar ist.
  13. Trainingsgerät (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbissbereich (28) eine Form aufweist, die näherungsweise zwei Kugeln (34) entspricht, die mittels eines Stabs (35) aneinander festgelegt und voneinander beabstandet sind, wobei ein Stabdurchmesser des Stabs (35) geringer ist, als ein Kugeldurchmesser der Kugeln (34).
  14. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aufbissbereich (28) als ein Röhrchen ausgebildet ist, wobei durch eine Wandung (29) des Röhrchens ein Rohrvolumen (30) umschlossen ist, wobei die Wandung (29) des Röhrchen zumindest abschnittsweise geschlitzt ist, sodass das Rohrvolumen (30) mit einem das Röhrchen umgebenden Umgebungsvolumen (33) in Wirkverbindung gebracht und/ oder bringbar ist.
  15. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Aufbissbereich (28) die Form eines Hohlzylinders (42) aufweist, wobei ein Außendurchmesser (43) des Hohlzylinders (42) zwischen 8 mm und 30 mm beträgt, wobei eine Zylinderhöhe (44) des Hohlzylinders (42) zwischen 4 mm und 20 mm beträgt und wobei eine Wanddicke (45) des Hohlzylinders (45) zwischen 1 mm und 4 mm beträgt.
  16. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Trainingsgerät (1) zumindest zwei Aufbissbereiche (28) aufweist, wobei die Aufbissbereiche (28) mittels zumindest eines Verbindungsabschnitts (36) des Trainingsgeräts (1) aneinander festgelegt sowie voneinander beabstandet sind, wobei die Aufbissbereiche (28) bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts (1) gleichzeitig mit einander in sagittaler Richtung gegenüberliegenden Zahnreihen (13, 14)) der Person in Wirkverbindung gebracht sind und wobei der Verbindungsabschnitt (36) oberhalb oder unterhalb der Zunge (9) angeordnet ist.
  17. Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Myofunktionsabschnitt (2) als ein linsenförmiger Saugknopf (37) ausgebildet ist, wobei das Trainingsgerät (1) ein trichterförmiges Halteelement (38) aufweist, an dessen verjüngtem Endabschnitt der Saugknopf (37) festgelegt ist, wobei der Saugknopf (37) bei bestimmungsgemäßer Verwendung des Trainingsgeräts (1) am Gaumen (8) anliegt und abschnittsweise von der Zunge (9) umschlossen ist, wobei das Halteelement (38) sich zwischen den Lippen (11, 12) der Person hindurch aus der Mundhöhle (6) heraus erstreckt und die Lippen (11, 12) der Person mit einem Lippenanlagebereich (39) des Halteelements (6) in Anlage gebracht sind, wobei die Mundhöhle mittels der Lippen (11, 12) und des Lippenanlagebereichs (39) gasdicht abdichtbar ist sodass mittels des Trainingsgeräts (1) myofunktionelle Therapieverfahren durchführbar sind, die auf frühkindlichen Saugbewegungen basieren.
  18. Behandlungsset für die myofunktionelle und/ oder logopädische Therapie, wobei das Behandlungsset zumindest zwei verschiedenartige Behandlungsgeräte aufweist, die zur Behandlung myofunktioneller und/ oder logopädischer Störungen vorgesehen und geeignet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Behandlungsgeräte des Behandlungssets ein myofunktionelles Trainingsgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17 ist.
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